Die Erfindung betrifft eine Betätigungseinrichtung zur
schrittweisen Verstellung eines beweglichen Teils gegen
über einem ortsfesten Teil, insbesondere für eine Sitzhö
henverstellung und/oder Rückenlehnen-Neigungsverstellung
eines Kraftfahrzeugsitzes, mit einem Verstellhebel, wel
cher aus einer Mittelstellung heraus in beide Drehrich
tungen um eine in einem der beiden Teile gelagerte Achse
verschwenkbar ist und zwei schwenkbar gelagerte Rastklin
ken aufweist, die formschlüssig in ein ebenfalls um die
Achse drehbar gelagertes Klinkenrad eingreifen, wobei bei
der Betätigung des Verstellhebels die in der jeweiligen
Verstellrichtung liegende Rastklinke im Eingriff mit dem
Klinkenrad bleibt, während die jeweils andere Rastklinke
mittels eines Umschaltstiftes, welcher mit dem den Ver
stellhebel lagernden Teil fest verbundenen ist, aus der
Eingriffsstellung mit dem Klinkenrad gehoben wird.
Eine Betätigungseinrichtung dieser Art ist durch die DE
41 23 103 bekannt. Diese Betätigungseinrichtung ist als
Drehbeschlag für zwei zueinander winkelverstellbare Bau
teile mit einem in beide Richtungen verschwenkbaren Ver
stellhebel ausgebildet, bei dem zwei separat gelagerte
Rastklinken im Eingriff mit einem Klinkenrad stehen. Bei
der Verstellung des Drehbeschlags erfolgt die Steuerung
der Rastklinken über einen am Verstellhebel schwenkbar
gelagerten Kipphebel, welcher seinerseits von einem mit
einem der winkelverstellbaren Bauteile verbundenen Gleit
zapfen gesteuert wird.
Nachteilig bei dieser Konstruktion ist die komplizierte
Bauweise, bei der ein Steuerungsteil (Kipphebel) für die
Rastklinken funktionsmäßig zwischen den separat gelager
ten Rastklinken und dem Umschaltstift angeordnet ist. We
gen den dabei auftretenden Herstellungs- und Montagetole
ranzen ist eine besonders genaue Auslegung und Fertigung
der Einzelteile erforderlich, die mit verhältnismäßig ho
hen Kosten verbunden ist. Außerdem beansprucht eine der
artige Betätigungseinrichtung einen relativ großen Bau
raum.
Aufgabe der Erfindung ist es, den Aufbau und die Funkti
onsweise einer gattungsgemäßen Betätigungseinrichtung so
zu gestalten, daß unter Beibehaltung einer komfortablen
und feinstufigen Verstellung die oben erwähnten Nachteile
des Standes der Technik vermieden werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Rastklinken um eine gemeinsame Schwenkachse angelenkt
sind und der Umschaltstift zwischen dieser Schwenkachse
und dem Klinkenrad angeordnet ist.
Die mit der Erfindung hauptsächlich erzielten Vorteile
bestehen in der Kompaktheit und der sicheren Funktions
weise der Betätigungseinrichtung, bei der die Rastklinken
zur Verstellung des Klinkenrades unmittelbar mit dem Um
schaltstift zusammenwirken. Der Umschaltstift ist dabei
vorteilhafterweise auf der Verbindungsgeraden zwischen
der Schwenkachse der Rastklinken und der Achse des Klin
kenrades angeordnet. Dadurch wird bei der Betätigung des
Verstellhebels, unabhängig von der Betätigungsrichtung
(nach oben oder nach unten), die jeweils nicht in der
Verstellrichtung liegende Rastklinke durch den Umschalt
stift aus der Eingriffsstellung mit dem Klinkenrad ge
schwenkt. Damit ist eine besonders raumsparende Bauweise
des Verstellmechanismus erreicht worden, die sich vor
zugsweise zur Verwendung als Sitzhöhenverstellung und/
oder Rückenlehnen-Neigungsverstellung in einem Kraftfahr
zeug eignet.
Um die Sicherheit bei der Kopplung des Verstellhebels mit
dem Klinkenrad zu erhöhen und eine besonders feinstufige
Verstellung des Klinkenrades in beide Richtungen zu er
reichen, ist gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der
Erfindung vorgesehen, daß das Klinkenrad durch zwei mit
einander fest verbundene Zahnräder mit gegenläufigen
Rastverzahnungen gebildet ist und daß die Rastklinken an
der Schwenkachse axial versetzt angeordnet sind, so daß
jede Rastklinke mit einem separaten Zahnrad im Eingriff
steht. Um den Formschluß zwischen den Rastklinken und den
Zahnrädern sicher zu gestalten, bestehen die Rastverzah
nungen der Zahnräder aus an sich bekannten asymmetrischen
Zähnen mit jeweils einer steilen und jeweils einer rela
tiv flachen Zahnflanke, deren Profile geradlinig oder
leicht gekrümmt ausgebildet werden können.
Erfindungsgemäß weist jede Rastklinke eine Gleitfläche
für den Umschaltstift auf. Beim Beginn der Betätigung des
Verstellhebels kommt zunächst die nicht in der Verstell
richtung liegende Rastklinke mit ihrer Gleitfläche in
Kontakt mit dem Umschaltstift. Bei der weiteren Betäti
gung des Verstellhebels schwenkt dann diese Rastklinke,
bedingt durch den relativ zu dieser Rastklinke nicht be
weglichen Umschaltstift, um ihre Schwenkachse und kommt
dadurch außer Eingriff mit dem entsprechenden Zahnrad,
während der Umschaltstift entlang der Gleitfläche geführt
wird. Die Rastklinke bleibt solange außer Eingriff mit
dem Zahnrad bis sich der Verstellhebel wieder in der Mit
telstellung befindet.
Um den ständigen Kontakt zwischen den Rastklinken und den
Zahnrädern bzw. dem Umschaltstift sicherzustellen, sind
die jeweiligen Rastklinken von einer Feder, beispielswei
se einer Haarnadelfeder, gegen die entsprechenden Zahnrä
der vorgespannt.
Zur Fixierung der eingestellten Position bzw. zur Er
leichterung der Betätigung des Verstellhebels, ist an der
Betätigungseinrichtung eine Bremseinrichtung vorgesehen,
die über ein als Untersetzungsgetriebe wirkendes Zahnrä
derpaar mit dem Klinkenrad verbunden ist.
Die Betätigungseinrichtung kann zusammen mit der Brems
einrichtung sowohl an dem zu verstellenden Teil, bei
spielsweise an der verstellbaren Struktur eines Kraft
fahrzeugsitzes, als auch an dem ortsfesten Teil, bei
spielsweise an einem mit der Karosserie verbundenen Teil
des Sitzrahmens, angeordnet sein.
Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur
weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine da
von in der Zeichnung dargestellt und nachfolgend be
schrieben. Die Zeichnung zeigt teilweise schematisch in
Fig. 1 eine räumliche Darstellung der erfindungsge
mäßen Betätigungseinrichtung, welche an ei
nem Kraftfahrzeugsitz als Sitzhöhenverstel
lung ausgebildet ist;
Fig. 2 eine Seitenansicht der Betätigungseinrich
tung nach Fig. 1, bei der zur Verdeutlichung
der Funktionsweise die Einzelteile des Ver
stellmechanismus sichtbar dargestellt sind.
Die Fig. 1 zeigt eine am Sitzrahmen 3 eines Kraftfahr
zeugsitzes 1 angeordnete Betätigungseinrichtung 2 mit ei
nem etwa nach vorn gerichteten Verstellhebel 4, der zur
Höhenverstellung des Kraftfahrzeugsitzes 1 aus einer Mit
telstellung heraus nach unten oder nach oben betätigbar
ist.
Die Betätigungseinrichtung 2 besteht, wie in Fig. 2 ver
deutlicht, aus einem Verstellmechanismus 9 und einer an
sich bekannten Bremseinrichtung 15, welche einerseits mit
einem nicht dargestellten Hebelmechanismus zur Höhenver
stellung des Kraftfahrzeugsitzes 1 und andererseits über
ein als Untersetzungsgetriebe wirkendes Zahnräderpaar 18
mit einem Klinkenrad 10 des Verstellmechanismus 9 verbun
den ist.
Zur Koppelung des Verstellhebels 4 mit dem Klinkenrad 10
sind am Verstellmechanismus 9 zwei gegenläufige Rastklin
ken 5, 6 vorgesehen, die um eine gemeinsame am Verstell
hebel 4 angeordnete Schwenkachse 8 schwenkbar gelagert
sind und im Eingriff mit dem Klinkenrad 10 stehen. Der
Verstellhebel 4 und das Klinkenrad 10 sind dabei um eine
gemeinsame am Sitzrahmen 3 angeordnete Achse 11 drehbar
gelagert.
Das Klinkenrad 10 ist durch zwei fest miteinander verbun
dene Zahnräder 12, 13 mit gegenläufig ausgerichteten
Rastverzahnungen gebildet. Die einzelnen Zähne der Zahn
räder 12, 13 sind asymmetrisch mit jeweils einer relativ
steilen Zahnflanke 19 und jeweils einer relativ flachen
Zahnflanke 20 ausgebildet, wobei beide Zahnflanken 19, 20
ein geradliniges Profil aufweisen. Damit die Rastklinken
5, 6 formschlüssig in die entsprechenden Rastverzahnungen
der Zahnräder 12, 13 eingreifen können, sind diese am
Verstellhebel 4 an der Schwenkachse 8 entsprechend axial
versetzt angeordnet. Sie werden dabei von einer nicht
dargestellten Haarnadelfeder gegen die jeweiligen Zahn
räder 12, 13 vorgespannt.
Am Verstellhebel 4 ist weiterhin zwischen der Schwenk
achse 8 und dem Klinkenrad 10 ein kreisbogenförmig ver
laufender Schlitz 14 vorgesehen, in den ein mit dem Sitz
rahmen 3 verbundener Umschaltstift 7 formschlüssig ein
greift. Der Umschaltstift 7 begrenzt einerseits die
Schwenkbewegungen des Verstellhebels 4, der aus der Mit
telstellung A in beide Richtungen um die entsprechenden
Winkel B und C verschwenkt werden kann, andererseits
sorgt der Umschaltstift 7 dafür, daß während der jeweili
gen Rückstellung des Verstellhebels 4 in die Mittelstel
lung A die jeweils in der Bewegungsrichtung liegende
Rastklinke 5 bzw. 6 außer Eingriff mit dem Klinkenrad 10
gehalten wird.
Zu diesem Zwecke ist an jeder Rastklinke 5, 6 eine kon
kave, leicht gekrümmte Gleitfläche 16, 17 vorgesehen, die
gegen den Umschaltstift 7 mit Vorspannung anliegt.
Zur Anhebung des Kraftfahrzeugsitzes 1 muß der Verstell
hebel 4 gegen die Kraft einer am Verstellmechanismus 9
angeordneten Feder (nicht dargestellt) von der Mittel
stellung A aus nach oben betätigt werden. Der Verstellhe
bel 4 schwenkt dabei gemeinsam mit den Rastklinken 5, 6
um die Achse 11 (Winkel B). Bei dieser Drehbewegung wird
die nicht in der Bewegungsrichtung liegende Rastklinke 5
vom relativ zur Rastklinke 5 unbeweglichen Umschaltstift
7 aus der Eingriffsstellung mit dem Zahnrad 12 ge
schwenkt. Die Rastklinke 6 bleibt dabei im formschlüssi
gen Eingriff mit dem Zahnrad 13 und koppelt dadurch den
Verstellhebel 4 mit dem Klinkenrad 10, das seinerseits
über das Zahnräderpaar 18 in Verbindung mit der Bremsein
richtung 15 steht.
Bei der Absenkung des Kraftfahrzeugsitzes 1 wird der Ver
stellhebel 4 aus der Mittelstellung A heraus nach unten
geschwenkt (Winkel A). Dabei erfolgt durch den Umschalt
stift 7 eine automatische Umkehr der Wirkungsrichtung des
Verstellhebels 4, der nun über die Rastklinke 5 mit dem
Zahnrad 12 gekoppelt wird, während die Rastklinke 6 außer
Eingriff mit dem Zahnrad 13 gehalten wird.
Nach Beendigung der jeweiligen Verstellbewegung wird der
Verstellhebel 4 automatisch durch die Feder (nicht darge
stellt) in die neutrale Stellung A bewegt, in der beide
Rastklinken 5, 6 im Eingriff mit dem Klinkenrad 10 stehen
und damit die eingestellte Sitzposition zusätzlich si
chern. Eine derartige Funktionsweise kann nur durch die
Anordnung des Umschaltstiftes 7 zwischen der Schwenkachse
8 und dem Klinkenrad 10 erfolgen, wobei sich der Um
schaltstift 7 in der Mittelstellung A des Verstellhebels
4 auf der Verbindungsgeraden zwischen der Schwenkachse 8
und der Achse 11 befindet.