DE4446559C1 - Flechtmaschine - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Flechtmaschine, ins
besondere zum Herstellen von Draht- und Textilgeflechten, mit
einer an einem Gestell angeordneten Säule, die einen rotie
rend angetriebenen Gleitbahnträger aufnimmt, der um eine Ro
tationsachse drehbar ist und wenigstens eine untere Spule
aufweist, und mit einem um die Rotationsachse rotierend ange
ordneten Innenkranz, der wenigstens eine obere Spule zur un
teren Spule gegenläufig antreibt, wobei der Gleitbahnträger
und der Innenkranz mittels zumindest einem starr gekuppelten
Zahnradpaar antriebsverbunden sind.
Flechtmaschinen bzw. Schnellflechtmaschinen dienen zum
Herstellen von Geflechten aus Metalldrähten oder Textildräh
ten oder Textilfäden, z. B. für die Herstellung von Kabeln
oder Schläuchen. Beim Flechten müssen die Fäden zur Erzielung
des Geflechts gegenläufig verlegt werden. Hierzu hat die
Flechtmaschine Spulenträger, die z. B. im Uhrzeigersinn rotie
ren, und weitere Spulenträger, die im Gegenuhrzeigersinn ro
tieren und eine Verlegevorrichtung, mit der zumindest einige
der zu verlegenden Fäden eine der beiden Spulenträgergruppen
der gewünschten Geflechtbindung entsprechend über- oder unter
die Fäden der anderen Spulenträgergruppe gehoben werden.
Aus der DE 88 06 229 U1 ist eine Flechtmaschine be
kannt, die nach dem oben beschriebenen Verfahren zur Herstel
lung von Geflechten aus Metalldrähten oder Textilfäden arbei
tet. Diese Flechtmaschine weist ein an einem Gestell angeord
netes Führungsrohr für einen zu umflechtenden Kern auf. An
diesem Führungsrohr ist ein Gleitbahnträger um eine Rotati
onsachse des Führungsrohres drehbar gelagert und über einen
Motor und einen Zahnriemen angetrieben. Dieser Gleitbahnträ
ger ist als Hohlwelle ausgebildet und weist eine Spulenum
laufscheibe auf, die vier starr miteinander gekuppelte Zahn
radpaare aufnimmt. An der Hohlwelle ist oberhalb dieser Um
laufscheibe ein Innenkranz vorgesehen, der über ein Radial-
und Axial-Kugellager zur Hohlwelle drehbar geführt ist. Der
Innenkranz und die untere Spulenumlaufscheibe sind zwangs
weise über das Zahnradpaar miteinander verbunden. An dem In
nenkranz ist ein weiteres Getriebe vorgesehen, das einem Kä
fig zugeordnet ist, der wiederum wenigstens eine obere Spule
aufnimmt. Durch das Getriebe erfolgt eine Drehrichtungsumkehr
zwischen dem Innenkranz und dem Gleitbahnträger bzw. der un
teren Spulenumlaufscheibe, so daß ein Geflecht erzielt werden
kann.
Bei dieser Anordnung ist jedoch problematisch, daß auf
den Innenkranz hohe Kräfte wirken, die von dem Radial- und
Axial-Kugellager aufgenommen werden müssen. Zudem ist der In
nenkranz an der Hohlwelle gelagert, so daß die von dem Innen
kranz wirkenden Kräfte ebenso auf die Lager zwischen der
Hohlwelle und der Führungssäule wirken, wobei diese Lager zu
sätzlich die auftretenden Kräfte der unteren Spulenumlauf
scheibe aufnehmen müssen. Diese Anordnung unterliegt somit
einem starken Verschleiß und ist zudem konstruktiv sehr auf
wendig. Desweiteren ist eine Einstellbarkeit der Synchronisa
tion des Übereinanderhinweg- bzw. Untereinanderhindurchfüh
ren der Flechtfäden der unteren Spule zu der oberen Spule nur
schwer möglich.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Flechtmaschine der eingangs genannten Art so zu verbes
sern, daß ein einfacher Aufbau geschaffen wird, der eine An
ordnung ermöglicht, die kostengünstig ist und bei der nur ge
ringer Verschleiß auftritt.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das wenigstens
eine Zahnradpaar an wenigstens einer zur Säule feststehenden
Konsole gelagert ist.
Durch diese Anordnung kann erzielt werden, daß der
Gleitbahnträger in seiner Ausgestaltung relativ einfach auf
gebaut sein kann. Die feststehende Anordnung des wenigstens
einen Zahnradpaares ermöglicht, daß der obere rotierende
Teil, also der Innenkranz, getrennt von dem Gleitbahnträger
sein kann. Dadurch kann eine einfachere Ausbildung des Gleit
bahnträgers erfolgen, da zum einen geringere Kräfte auf die
Lager wirken, die zwischen der Säule und dem Gleitbahnträger
angeordnet sind und zum anderen eine genaue und zusätzliche
Bearbeitung des Gleitbahnträgers zur Aufnahme der Lager für
den Innenkranz entfallen können. Somit kann dadurch eine Ver
ringerung der Kosten erfolgen. Die schnellaufenden Lager des
Gleitbahnträgers werden mit einer verringerten axial wirken
den Kraft beaufschlagt, da die Kräfte, die von den oberen
Spulen ausgehen, nicht auf den Gleitbahnträger wirken, so daß
die Lager einem geringeren Verschleiß unterliegen und somit
eine höhere Lebensdauer aufweisen können. Zudem kann der
Gleitbahnträger von der Last der starr gekuppelten Zahnrad
paare befreit sein, die gemäß der Erfindung über wenigstens
eine drehfeste Konsole von der Säule aufgenommen sind. Mit
Hilfe der drehfesten Konsole wird erreicht, daß die Flechtma
schine radial weniger ausladend ist und damit bei gleicher
Dimensionierung, nämlich gleichem Spulenkreisdurchmesser, im
Bereich der Säule entschieden stabiler ausgebildet werden
kann. Insbesondere kann auch ein großer Mittendurchlaß der
hohlen Säule erreicht werden, so daß entsprechend starkes zu
umflechtendes Gut verarbeitet werden kann, beispielsweise Ka
bel mit entsprechend großen Durchmessern. Die zentrale Stabi
lität ermöglicht es auch, die Flechtmaschine in horizontaler
Anordnung einzusetzen, so daß das zu beflechtende Gut bei
dieser Bearbeitung nicht zum Zwecke der Zuführung gebogen
werden muß, was bei größeren Durchmessern wegen der dann ge
gebenen Steifigkeit zu Schwierigkeiten führen würde. Insbe
sondere kann die Flechtmaschine mit horizontaler Achse in ei
ner Arbeitsstraße eingesetzt werden, in der an einem längs
durchlaufenden Produkt, z. B. Kabel, aufeinanderfolgend meh
rere Bearbeitungsvorgänge durchgeführt werden, z. B. Bewick
lungen oder Beflechtungen.
Die Flechtmaschine ist vorteilhafterweise so ausgestal
tet, daß der Innenkranz unmittelbar an der Säule rotierbar
gelagert ist. Dadurch kann eine einfache und somit kostengün
stige Lagerung vorgesehen sein, um den Innenkranz rotierbar
zur Säule festzulegen. Diese einfache Ausführung ermöglicht
zudem eine schnelle Montage und Austauschbarkeit des oberhalb
des Gleitbahnträgers liegenden Innenkranzes an der Säule. Die
Lagerung des Innenkranzes unmittelbar an der Säule hat bei
Einsatz eines Wälzlagers den Vorteil, daß ein stehender In
nenring und ein sich drehender Außenring zusammenwirken. Das
bedeutet lagertechnisch vorbestimmbare Verhältnisse. Bei vor
bekannten Flechtmaschinen wird die Säule rotierend angetrie
ben. Die die Säule umgebende Hohlwelle, die als Gleitbahnträ
ger fungiert, dreht sich in dieselbe Richtung, so daß es auf
grund unterschiedlicher Differenzgeschwindigkeiten zu Lage
rungsverhältnissen kommt, welche die Wälzkörper in lagerunüb
licher Weise ausgleichen müssen. Derartiges wird bei der oben
vorgeschlagenen Ausbildung vermieden.
Um die Flechtmaschine für die Aufnahme der feststehenden
Konsole besonders geeignet zu machen, ist die Säule so ausge
bildet, daß diese Konsole eine Schulter aufweist, über die
sich die Konsole abstützen kann. Dadurch kann die festste
hende Konsole in axialer Richtung definiert zu der Säule
anordenbar sein. Insbesondere bei einer vertikalen Anordnung
der Säule kann für die feststehende Konsole eine sichere La
gerung gegeben sein.
Eine vorteilhafte Ausführungsform der Flechtmaschine ist
so ausgestattet, daß die feststehende Konsole in ihrer Ein
baulage eine nach unten weisende Schulter aufweist, die an
einem oberen Lager, vorzugsweise einem Radiallager des Gleit
bahnträgers anliegt und mit einem unteren Lager, das eben
falls als Radiallager des Gleitbahnträgers ausgebildet sein
kann und eine O-Lageranordnung bildet. Bei dieser Ausfüh
rungsform ist vorgesehen, daß der Außendurchmesser der Säule
in dem Bereich für die Aufnahme des Radiallagers und der
feststehenden Konsole gleichbleibend ausgebildet ist. Dadurch
kann die Schulter der feststehenden Konsole an der zu der
Säule weisenden Innenschale des Radiallagers aufliegen, wo
durch für diesen Anwendungsfall eine besonders geeignete O-
Lagerung erzielt werden kann. Diese Lagerung ermöglicht, daß
gleichzeitig zu den radial wirkenden Kräften auch axial wir
kende Kräfte mit relativ geringem Verschleiß aufgenommen wer
den können.
Eine einfache konstruktive Ausbildung der Flechtmaschine
ist durch eine an der feststehenden Konsole vorgesehenen Ver
drehsicherung gegeben. Diese kann bevorzugt als eine Klemm
schraubverbindung ausgebildet sein, so daß durch Anziehen ei
ner Schraube zwei einander gegenüberliegende Keile derart zu
einander verschoben werden, daß die Konsole in radialer Rich
tung zu der Säule festgeklemmt werden kann. Diese Klemm
schraubverbindung kann als bauliche Einheit in eine mit der
Durchgangsbohrung für die Säule in Verbindung stehenden Aus
nehmung einsetzbar sein. Es kann alternativ ebenso vorgesehen
sein, daß eine Verdrehsicherung durch eine Nut- und Federan
ordnung oder dgl. ausgebildet sein kann.
Von weiterer Bedeutung für die Flechtmaschine ist, daß
das starr gekuppelte Zahnradpaar an wenigstens einer Zahn
rad/Wellenverbindung eine Klemmkeilverbindung aufweist. Da
durch ist ermöglicht, daß es durch eine Justierung bzw. Syn
chronisation bezüglich der oberen und unteren Spulen zu einem
nahezu reibungsfreien Flechten der Fäden kommen kann. Der
Gleitbahnträger, der eine untere Spule aufnimmt und der In
nenkranz, der wenigstens einen Spulenträger mit einer oberen
Spule antreibt, ist über die Zahnradpaarung unmittelbar an
triebsverbunden. Durch die Klemmkeilverbindung können die
oberen und unteren Spulen relativ zueinander positioniert
werden. Dies ist von besonderer Bedeutung, da ein den Faden
schwenkender Hebel den Flechtfaden unter bzw. über die Spulen
hinwegführen und in Einschnitte zwischen Gleitbahnsegmenten
eines an dem Gleitbahnträger befestigten Gleitbahnringes ein
legen muß. Dabei darf nicht das den Spulenbereich schützende
Fadenleitblech beaufschlagt werden, weil es sonst zu einer
Reibung am Faden kommt, der die Gleichmäßigkeit des Ge
flechtes beeinflussen oder den Faden zerreißen würde. Die
Einstellung des Innenkranzes zu dem Gleitbahnträger kann bei
gelöster Klemmkeilverbindung erfolgen. Nachdem die gewünschte
präzise Winkelstellung eingestellt ist, kann die Klemmkeil
verbindung festgezogen werden.
Eine konstruktiv einfache Ausführung der Flechtmaschine
ist über einen mit einem Wellenzapfen des Zahnradpaares lös
baren Verschluß gegeben. Mittels einer einfachen Schraubver
bindung kann der vorzugsweise kappenförmig ausgebildete Ver
schluß abgenommen werden. Der Verschluß weist in seinem äuße
ren Randbereich einen umlaufenden Bund auf, der im befestig
ten Zustand des Verschlusses auf einen, vorzugsweise ringför
mig ausgebildeten Keil wirkt, der mit einem weiteren Keilring
in Verbindung steht und die Klemmung bewirken kann.
Die Flechtmaschine ist vorteilhafterweise so ausgestal
tet, daß der Gleitbahnträger einen das starr gekuppelte Zahn
radpaar wenigstens teilweise umgebenden Bereich aufweist, der
mit einer Abdeckung und wenigstens einer Dichtung verschließ
bar und flüssigkeitsfest abgeschlossen ist. Dadurch kann in
diesem Bereich Schmierflüssigkeit vorgesehen sein, die zu ei
ner Kühlung der wenigstens einen Zahnradpaarung und der in
Verbindung stehenden Zahnkränze des Gleitbahnträgers und des
Innenkranzes dient. Gleichzeitig kann die in diesem Bereich
vorgesehene Schmierflüssigkeit das obere Radiallager des
Gleitbahnträgers, wie auch das untere Radiallager des Innen
kranzes kühlen. Der die wenigstens eine Zahnradpaarung umge
bende Bereich ist an einem oberen Abschnitt gegenüber dem ro
tierenden Innenkranz über eine Gleitringdichtung oder dgl.
abgedichtet. Ferner ist unterhalb des oberen Radiallagers des
Gleitbahnträgers eine Dichtung oder eine Dichtlippe oder dgl.
zwischen dem Gleitbahnträger und der Säule vorgesehen, so daß
der Schmierflüssigkeitsbereich zu der Säule flüssigkeitsdicht
abgedichtet sein kann. Zum Befüllen dieses Bereiches mit
Schmierflüssigkeit ist eine obere Abdeckung abnehmbar. Im un
teren Bereich kann eine mit einer Ablaßschraube verschließ
bare Auslaßöffnung vorgesehen sein, über die die in diesem
Bereich befindliche Schmierflüssigkeit abgelassen werden
kann.
Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung darge
stellten bevorzugten Ausführungsbeispiels erläutert. Es
zeigt:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer
Flechtmaschine,
Fig. 2 einen teilweisen Längsschnitt durch das
Flechtherz der Flechtmaschine der Fig. 1 und
Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung einer Klemm
keilverbindung einer starr gekuppelten
Zahnradpaarung.
Das in Fig. 1 schematisch dargestellte Herz der Flecht
maschine 10 ist in einem Gestell 12 des im übrigen nicht dar
gestellten Gehäuses der Flechtmaschine 10 untergebracht. Es
ist eine mit dem Gestell 12 tragend verbundene Säule 13 vor
handen, die in Fig. 2 genauer dargestellt ist und die eine
Kappe 14 trägt. Außerdem ist mit dem Gestell 12 über Stützen
16 ein Kurvenring 17 verbunden, der auf seiner Innenseite
eine nicht dargestellte nutenförmige Kulissenbahn zur Führung
eines nicht dargestellten Schwinghebels hat, mit dem in be
kannter Weise, und daher ebenfalls nicht dargestellt, Fäden
von Spulen bewegt werden.
Die Flechtmaschine 10 hat untere Spulen 18 und obere
Spulen 19 an Spulenträgern 21. Der Spulenträger 21 ist an ei
nem Gleitbahnträger 22 bzw. an einem vom letzteren getragenen
Gleitbahnring 23 befestigt. Der Gleitbahnträger 22 ist rotie
rend angetrieben und koaxial zur Säule 13 angeordnet. Der An
trieb um die Rotationsachse 33 erfolgt mit einem Zahnriemen
24 über ein an dem Gleitbahnträger 22 angeordnetes Zahnrad
26, das mit dem Gleitbahnträger 22 drehfest verbunden ist.
Der an dem Gleitbahnträger 22 befestigte Gleitbahnring
23 weist Gleitbahnsegmente 27 auf, wobei Einschnitte 28 zwi
schen den Gleitbahnsegmenten 27 dazu dienen, bedarfsweise die
Fäden der Spulen 18 mittels der jeweiligen nicht dargestell
ten Schwinghebel unter die Fäden der Spulen 19 zu führen. Die
Fäden beider Spulen 18, 19 verlaufen zu Fadenführungslöchern
29 der Kappe 14, der durch den Führungshohlraum 31 (siehe
Fig. 2) der Säule 13 ein zu beflechtender Strang zugeführt
wird, wie z. B. ein Schlauch.
Der Antrieb des Gleitbahnträgers 22 und der Gleitbahn 32
erfolgt beispielsweise im Uhrzeigersinn, also links einer Ro
tationsachse 33 senkrecht zur Darstellungsebene hin und
rechts von der Rotationsachse 33 senkrecht von der Darstel
lungsebene auf den Betrachtenden zu.
Damit die Spulen 19 zu den Spulen 18 gegenläufig ange
trieben werden, ist folgender Aufbau des Herzstücks vorgese
hen, wie in Fig. 2 im Halbquerschnitt dargestellt ist:
An einem unteren Abschnitt der Säule 13 ist der Gleit
bahnträger 22 über Radiallager 34 drehbeweglich abgestützt.
Dem unteren Radiallager 34 gegenüberliegend ist ein Zahnrad
26 an dem Gleitbahnträger 22 angeordnet, das mit einem Zahn
riemen 24 in Verbindung steht und über einen nicht darge
stellten Motor angetrieben wird. Dadurch wird der Gleitbahn
träger 22 beispielsweise im Uhrzeigersinn gedreht, wobei in
gleicher Drehrichtung die unteren Spulen 18 und der Gleit
bahnring 23 bewegt werden.
Unterhalb eines an einem oberen Abschnitt der Säule 13
angeordneten Innenkranz 36 ist eine zu der Säule 13 festste
hende Konsole 37 angeordnet. Diese trennt einen oberen von
einem unteren Bereich der Säule 13, wobei sowohl der Innen
kranz 36 als auch der Gleitbahnträger 22 drehbar gelagert an
der Säule 13 angreifen. Die Konsole 37 ist drehfest über eine
Klemmschraubverbindung 38 zu der Säule 13 angeordnet. Mit Ab
stand zu der Rotationsachse 33 nimmt die Konsole 37 wenig
stens ein, vorzugsweise vier Zahnradpaare 39 auf. Das Zahn
radpaar 39 weist ein unteres Zahnrad 41 auf, das starr mit
einem Wellenzapfen 42 verbunden ist. Am gegenüberliegenden
Ende des Wellenzapfens 42 ist ein oberes Zahnrad 43 vorgese
hen, das über eine Klemmkeilverbindung 61 lösbar und zu dem
unteren Zahnrad 41 verdrehbar ist. Der Wellenzapfen 42 ist
über beispielweise zwei oder mehrere Rollenkugellager oder
dgl. in einer Durchgangsbohrung 44 der Konsole 37 aufgenommen
und über Sicherungsringe fest in der Durchgangsbohrung 44 an
geordnet. Das untere Zahnrad 41 steht mit einem fest zu dem
Gleitbahnträger 22 angeordneten Zahnkranz 46 im Eingriff. Das
obere Zahnrad 43 greift in einen an dem Innenkranz 36 ange
ordneten Zahnkranz 47 ein. Der Innenkranz 36 ist z. B. über
Radiallager 48 unmittelbar an der feststehenden Säule 13 ge
lagert.
Durch die erfindungsgemäß getrennte Anordnung von Gleit
bahnträger 22 und Innenkranz 36 direkt an der Säule 13 können
die auf die Lager wirkenden Belastungen relativ gering gehal
ten werden, so daß ein nur geringer Verschleiß auftreten
kann. Diese getrennte Anordnung ist durch die an der Säule 13
feststehende Konsole 37 ermöglicht. Das wenigstens eine darin
aufgenommene Zahnradpaar 39 verbindet zwangsweise den Gleit
bahnträger 22 mit dem Innenkranz 36, d. h., sobald der Gleit
bahnträger 22 über den Zahnriemen 24 in eine Drehrichtung an
getrieben wird, erfährt das Zahnradpaar 39 eine Drehrich
tungsumkehr, die wiederum auf den Innenkranz 36 in der Art
übertragen wird, daß dieser die gleiche Drehrichtung wie der
Gleitbahnträger 22 aufweist.
Damit nun eine gegenläufige Rotation um die Rotations
achse 33 zwischen der unteren und der oberen Spule 18, 19
vorliegt, ist an dem Gleitbahnring 23 ein drehbar gelagertes
Zwischenrad 49 vorgesehen, das von dem Innenkranz 36 ange
trieben wird. Dieser Antriebsseite gegenüberliegend ist ein
Gleitschlitten 51 auf der Gleitbahn 32 angeordnet und steht
mit dem Zwischenrad 49 über einen an dem Gleitschlitten 51
vorgesehenen Zahnkranz 52 in Verbindung. An dem Gleitschlit
ten 51 kann in bekannter Weise über einen Spulenträger 21 die
obere Spule 19 angeordnet sein. Da die Drehrichtung des
Gleitbahnträgers 22 gleich der Drehrichtung des Innenkranzes
36 ist, erfährt der Gleitschlitten 51 durch das dazwischenge
schaltete Zwischenrad 49 eine Drehrichtungsumkehr, so daß die
obere Spule 19 gegenläufig zu der unteren Spule 18 um die Ro
tationsachse 33 rotiert.
Der Gleitbahnträger 22 weist einen schmierflüssigkeits
aufnehmenden Bereich 53 auf, der im wesentlichen das bzw. die
Zahnradpaare 39 umgibt. Dieser Schmierflüssigkeitsbereich 53
ist für Aufnahme von Schmierflüssigkeit abgedichtet. Dafür
ist eine unterhalb des oberen Radiallagers 34 des Gleitbahn
trägers 22 angeordnete Dichtung 56 vorgesehen, die den
Schmierflüssigkeitsbereich 53 nach unten hin abdichtet. An
seinem oberen Bereich 53 ist eine abnehmbare Abdeckung 54
vorgesehen, die an dem Innenkranz 36 anliegt und über eine
weitere Dichtung 56 abgeschlossen ist. Diese Dichtungen 56
können als Gleitringdichtungen oder Dichtlippen oder dgl.
vorgesehen sein, die auch bei hohen Rotationsgeschwindigkei
ten eine hinreichende Abdichtung gewährleisten können. Des
weiteren kann an dem oberen oder unteren Radiallager 34 des
Innenkranzes 36 eine Dichtung 56 vorgesehen sein, so daß die
ser Schmierflüssigkeitsbereich 53 flüssigkeitsdicht abge
schlossen ist. Um ein Auswechseln der Schmierflüssigkeit zu
ermöglichen, ist in einem unteren Abschnitt des Bereichs 53
eine Auslaßöffnung vorgesehen, in der eine Ablaßschraube 57
angeordnet ist.
Der Gleitbahnträger 22 ist über eine O-Lageranordnung zu
der Säule 13 angeordnet. Dafür ist bevorzugt die feststehende
Konsole 37 mit einer im montierten Zustand nach unten weisen
den Schulter 58 ausgebildet, so daß diese direkt an der inne
ren Lagerschale des oberen Radiallagers 34 des Gleitbahnträ
gers 22 anliegen kann. Dadurch kann eine geeignete Lagerung
für die radialen Kräfte durch die hohen Rotationsgeschwindig
keiten vorgesehen sein, die durch axiale Belastungen aufgrund
der Gewichtskräfte der Spulen 18, 19 überlagert werden. Da
jedoch die Zahnradpaarungen 39 von der feststehenden Konsole
37 aufgenommen sind und der Innenkranz 36 unmittelbar an der
Säule 13 gelagert ist, können die hohen Drehabstützkräfte,
wie sie im Stand der Technik auftreten, vermieden werden, so
daß ein einfacher Aufbau jeweils von Gleitbahnträger 22,
feststehender Konsole 37 und Innenkranz 36 zu einem einfachen
und kostengünstigen Gesamtaufbau einer Flechtmaschine 10
führt, der gleichzeitig einem geringen Verschleiß unterliegt.
In Fig. 3 ist eine vergrößerte Darstellung des Zahnrad
paares 39 gezeigt. Das obere Zahnrad 43 ist über eine Klemm
keilverbindung 61 mit dem Wellenzapfen 42 verbunden. Über
eine lösbare Verschlußkappe 62, die über eine Schraubverbin
dung zu dem Wellenzapfen 42 befestigbar ist, kann die Winkel
position des oberen Zahnrades 43 zu dem unteren Zahnrad 41
und somit zu dem Gleitbahnträger 22 veränderbar und einstell
bar sein. Diese Anordnung ermöglicht, daß der Innenkranz 36
so positioniert werden kann, daß der den Faden umlenkende
Schwenkhebel diesen genau in die Einschnitte 28 der Gleit
bahnsegmente 27 einlegt und dabei nicht das den Spulenbereich
schützende Fadenleitblech beaufschlagt. Diese genaue Positio
nierung bzw. Nachjustierung kann die Einstellung und Synchro
nisation des Bewegungsablaufes auf einfache Weise ermögli
chen. Nachdem die gewünschte präzise Stellung erreicht ist,
kann die Verschlußkappe 62 über die Schraubverbindung zu dem
Wellenzapfen 42 festgelegt werden, wobei ein umlaufender Bund
63 auf einen .oberen Keilring 64 wirkt und diesen gegenüber
einem unteren Keilring 64 verschiebt, so daß eine Klemmwir
kung zwischen dem Wellenzapfen 42 und dem oberen Zahnrad 43
bewirkt wird und das obere Zahnrad 43 zu dem Wellenzapfen 42
festgelegt ist.
Claims (12)
1. Flechtmaschine, insbesondere zum Herstellen von Draht-
und Textilgeflechten, mit einer fest an einem Gestell
(12) angeordneten Säule (13), die einen rotierend ange
triebenen Gleitbahnträger (22) aufnimmt, der um eine Ro
tationsachse (33) drehbar ist und wenigstens eine untere
Spule (18) aufweist, und mit einem um die Rotationsachse
(33) rotierend angeordneten Innenkranz (36), der wenig
stens eine obere Spule (19) zur unteren Spule (18) gegen
läufig antreibt, wobei der Gleitbahnträger (22) und der
Innenkranz (36) mittels zumindest einem starr gekuppelten
Zahnradpaar (39) antriebsverbunden sind, dadurch ge
kennzeichnet, daß das wenigstens eine Zahnradpaar (39)
an wenigstens einer zur Säule (13) feststehenden Konsole
(37) gelagert ist.
2. Flechtmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Innenkranz (36) unmittelbar an der Säule
(13) rotierbar gelagert ist.
3. Flechtmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine feststehende Konsole (37) vorgesehen
ist, die axial auf einer Schulter der Säule (13) abstüt
zend gelagert ist.
4. Flechtmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Gleitbahnträger (22) an einem oberen und ei
nem unteren Lager (34), vorzugsweise an einem Rillenku
gellager drehbar angeordnet ist.
5. Flechtmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß die feststehende Konsole (37) in der Einbaulage
eine nach unten abstehende Schulter aufweist, die unmit
telbar an dem oberen Lager (34) des Gleitbahnträgers (22)
anliegt und mit dem unteren Lager (34) des Gleitbahnträ
gers (22) eine vorzugsweise O-Lageranordnung bildet.
6. Flechtmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die feststehende Konsole (37) wenigstens eine
Verdrehsicherung (38) aufweist.
7. Flechtmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Verdrehsicherung (38) als eine Klemmschraub
verbindung ausgebildet ist.
8. Flechtmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das starr gekuppelte Zahnradpaar (39) an wenig
stens einer Zahnrad / Wellenzapfenverbindung eine Klemm
keilverbindung (61) aufweist.
9. Flechtmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, daß die Klemmkeilverbindung (61) über eine mit dem
Wellenzapfen (42) des Zahnradpaares (39) lösbaren Ver
schluß (62) betätigbar ist.
10. Flechtmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Verschluß (62) einen den Wellenzapfen (42)
wenigstens teilweise umgreifenden Bund (63) aufweist, der
an wenigstens einem Keilring (64) der Klemmkeilverbindung
(61) angreift.
11. Flechtmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gleitbahnträger (22)
einen das wenigstens eine starr gekuppelte Zahnradpaar
(39) wenigstens teilweise umgebenden Schmierflüssigkeits
bereich (53) aufweist, der mit einer Abdeckung (54) und
zumindest einer Dichtung (56) flüssigkeitsfest abge
schlossen ist.
12. Flechtmaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich
net, daß an dem Gleitbahnträger (22), vorzugsweise am
tiefsten Punkt des Schmierflüssigkeitsbereichs (53), eine
Schmierflüssigkeits-Ablaßschraube (57) vorgesehen ist.
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