Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur
Steuerung des Fadenhebels einer Flechtmaschine nach Oberbe
griff des Anspruchs 1 sowie eine Flechtmaschine nach Oberbe
griff des Anspruchs 11.
Derartige Flechtmaschinen sind bekannt, siehe z. B. Kata
log Spirka "Spirka-Schnellflechter". Mit diesen Schnellflech
tern sind, - so der Katalog -, abhängig von der Zahl der je
weils gegenläufig rotierenden Spulengruppen, Drehzahlen bis
zu etwa 150 pro Minute möglich.
Die Vielzahl der erforderlichen getrieblichen Koppelun
gen und kinematischen Parameter macht es schwierig, diese
Drehzahl beliebig zu erhöhen.
Eine der maßgeblichen Kenngrößen einer Flechtmaschine
ist die Grenzdrehzahl. Diese hängt von mehreren Faktoren,
nämlich der Art der Steuerung des Fadenhebels und/oder der
Art der getrieblichen Koppeln zwischen den Antriebsgliedern,
dem Umkehrgetriebe und den Spulenträgern ab.
Der Fadenhebel muß einerseits oberhalb der Schußfaden
spulen schwenkbar gelagert sein und andererseits unterhalb
der Kettfadenspulen.
Dabei muß das obere Ende des Fadenhebels soweit über die
Kettfadenspulen gehen, daß der jeweils zugehörige Schußfaden
von einem Fadenleitschild übernommen werden kann, welches die
Bewegungsfläche des Schußfadens oberhalb des Kettfadens fest
legt.
Üblicherweise wird die Steuerung des Fadenhebels von der
Kombination einer kreisringförmig geschlossenen Kurvenbahn
mit dazu gehörigem Kulissenstein hervorgerufen. Die Kurven
bahn ist außerhalb derjenigen Rotationsfläche angeordnet, auf
welcher der Fadenhebel während der Rotation der Schußfaden
spulen kreist.
Die Kurvenbahn umfaßt daher die gesamte Flechtmaschine.
Da der Fadenhebel jedoch eine relativ große Länge auf
weist, sind relativ hohe Trägheitsmomente zu erwarten, die
als Kräfte von der Gleitbahnpaarung - bestehend aus Kulissen
stein und Kurvenbahn - aufgebracht werden müssen, um dem Fa
denhebel seine schnelle Schwenkbewegung aufzuprägen. Der re
lativ große Abstand der Kurvenbahn vom Zentrum der Drehung
bewirkt außerdem relativ hohe Relativgeschwindigkeiten zwi
schen Kulissenstein und Kurvenbahn, so daß hier relativ hohe
Flächenpressungen zu erwarten sind.
Andererseits ist das Umkehrgetriebe an Flechtmaschinen
mit Zentralrohr wesentlicher Bestandteil, um den oberen Spu
lenträgern eine zu den unteren Spulenträgern gegenläufige
Drehbewegung um das Zentralrohr herum aufzuprägen.
Da diese mechanischen Getriebe erhebliche Anteile am
Leistungsbedarf einer Flechtmaschine haben, ist man stets be
strebt, Getriebe mit geringem Leistungsverbrauch einzusetzen.
Hier tritt allerdings das Problem auf, daß neben einer
Drehrichtungsumkehr zwischen unteren Fadenspulen und oberen
Fadenspulen auch eine vorbestimmte Übersetzung eingehalten
werden muß, welche durch den Flechtvorgang vorgeschrieben
ist.
Aus der DE 88 06 229 U1 ist eine Flechtmaschine bekannt,
deren Fadenhebel durch ein außen liegendes Getriebe
angesteuert wird. Die Grenzdrehzahl derartiger Flechtmaschine
lief aufgrund der tribologischen Unzulänglichkeiten sehr
niedrig.
Aus der DE-PS 437 103 ist eine weitere Flechtmaschine
bekannt, bei der das Getriebe zur Ansteuerung der Fadenhebel
ungeschützt ist.
Ferner zeigt die DE 44 46 559 C1 eine Flechtmaschine der
eingangs genannten Art mit außen liegendem Kurvenring.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die
Flechtmaschine so zu verbessern, daß höhere Drehzahlen ermög
licht werden.
Diese Aufgabe löst die Erfindung einerseits mit den
Merkmalen des Anspruchs 1, andererseits mit den Merkmalen des
Anspruchs 11.
Es gibt demnach zwei unterschiedliche Maßnahmen, mit de
nen die Grenzdrehzahl derartiger Flechtmaschinen erhöht wer
den können.
Diese Maßnahmen können voneinander unabhängig und ebenso
miteinander verknüpft an einer einzigen Flechtmaschine reali
siert werden.
Im folgenden wird zunächst einmal auf die Maßnahmen des
Anspruchs 1 eingegangen.
Aus dieser Teilerfindung ergibt sich der Vorteil, daß
bei kompakterer Bauweise der Flechtmaschine die Schußfaden-
und die Kettfadenspulen besser zugänglich werden.
Dieser Vorteil wird dadurch erreicht, daß die bisherige
Umfassung der Flechtmaschine durch die ortsfeste Kurvenbahn
wegfällt und durch eine nach innen verlagerte Kurvenbahn er
setzt wird, womit die Zugänglichkeit der Schußfadenspulen und
der Kettfadenspulen erleichtert wird.
Wesentlich an dieser Teilerfindung ist, daß der Kulis
senstein und daß die Kurvenbahn innerhalb derjenigen Rota
tionsfläche liegen, welche vom Fadenhebel bei seiner Rotation
um das Zentralrohr der Flechtmaschine aufgespannt wird.
Auf dieser Rotationsfläche vollzieht der Fadenhebel zu
sätzlich die Schwenkbewegung, die zum Verflechten zwischen
Kettfäden und Schußfäden führt.
Durch diese Teilerfindung wird einerseits die Relativge
schwindigkeit zwischen Kulissenstein und Kurvenbahn redu
ziert, weil der Eingriffskreis zwischen Kulissenstein und
Kurvenbahn auf einem kleineren Radius liegt, als wenn die
Kurvenbahn außerhalb des Rotationskreises angeordnet wäre.
Da das Bewegungsgesetz des Fadenhebels darüber hinaus
durch die Krümmung des sogenannten Fadenleitschildes vorgege
ben ist, ergibt sich hieraus zwangsläufig die exakte geome
trische Form der Kurvenbahn so, daß der Schußfaden unter
ständiger Anlage am Fadenleitschild auf und ab changiert
wird.
Je weiter man den Eingriffskreis zwischen Kurvenbahn und
Kulissenstein zur Zentralachse der Flechtmaschine verlegt,
desto geringer werden die Relativgeschwindigkeiten, ohne daß
das vorgegebene Bewegungsgesetz des Fadenhebels negativ be
einträchtigt würde. Insofern ist anzustreben, den Eingriffs
kreis zwischen Kulissenstein und Kurvenbahn innerhalb des vom
inneren Ende der Schwenkachse umschriebenen Kreises zu legen.
Dies bietet die zusätzliche Möglichkeit, die Schwenkachse des
Fadenhebels in einer Bohrung des Getriebegehäuses zu lagern,
wo Kulissenstein und Kurvenbahn im Ölbad liegen können.
Durch die so ermöglichte Öldauerschmierung dürften bis
lang unerreichbare Relativgeschwindigkeiten zwischen Kulis
senstein und Kurvenbahn zulässig sein.
Zur Vereinfachung der Konstruktion kann die Kurvenbahn
an einer Ringkonsole angeordnet werden, die als separates
Bauteil drehstarr mit dem Zentralrohr verbunden wird.
Zudem kann die Schwenkachse derart schräg gestellt sein,
daß sie mit ihrem zum Zentralrohr weisenden Ende zum Flecht
punkt geneigt ist. Damit ist praktisch das Austrittsende des
zu umflechtenden Materials aus dem Zentralrohr gemeint. Dies
ermöglicht eine wirkungsvolle Schwenkbewegung über die Kett
fadenspulen und unter die Kettfadenspulen mit geringen Kräf
ten. Der maßgebliche Grenzwinkel - gemessen zur Normalebene
der Zentralachse - ist 45 Grad. Damit ergibt sich als zuläs
siger Winkelbereich: 45° < alpha < 0°.
Wird die Kurvenbahn dann zusätzlich ebenfalls um denje
nigen Winkel L geneigt, wie die Schwenkachse, ergibt sich
eine gute Flächenabtragung zwischen Kulissenstein und Kurven
bahn.
Um darüber hinaus Spannungsschwankungen auszugleichen,
die beim Verschwenken des Fadenhebels entstehen, ist zusätz
lich eine Fadenspeicherrolle vorgesehen, die der vorüberge
henden Fadenablage des Schußfadens beim Verschwenken in dem
Sinne dient, daß die Schußfadenspannung praktisch konstant
bleibt.
Aus den übrigen Unteransprüchen ergeben sich vorteilhaf
te Weiterbildungen der Erfindung. Aus der zweiten Teilerfin
dung ergibt sich der Vorteil, daß das Gehäuse zur Aufnahme
des Getriebes der Flechtmaschine erheblich kleiner und kom
pakter gebaut werden kann, so daß auch hierdurch eine gute
Zugänglichkeit für die Schußfadenspulen und die Kettfadenspu
len gewährleistet ist.
Durch die kompakte Bauform des Gehäuses wird auch das Reso
nanzverhalten der Flechtmaschine günstiger, die Grenzdrehzahl
kann somit erhöht werden. Im Prinzip beruht diese Teilerfin
dung auf dem Umkehreffekt, welcher durch das im Innenzahn
kranz umlaufende Ritzel hervorgerufen wird. Der Innenzahn
kranz steht fest, das innen umlaufende Ritzel stützt sich ge
genüber seiner Eingriffsstelle zum Außenzahnkranz mit kleinem
Teilkreisdurchmesser auf der Abtriebsseite des Getriebes ab,
wodurch die Drehrichtungsumkehr hervorgerufen wird.
Zugleich gestattet diese Planetenradanordnung die Einstellung
der erforderlichen Drehzahlverhältnisse, die für den Flecht
vorgang notwendig sind.
Der besondere Vorteil dieser Teilerfindung liegt aber auch
insbesondere in ihrer Unabhängigkeit von den Maßnahmen des
Anspruchs 1.
Gleichwohl kann diese Teilerfindung in Kombination mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 verwendet werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbei
spielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel der Erfindung mit ge
neigter Schwenkachse,
Fig. 3 eine schematische Darstellung der inneren
Kurvenbahn mit eingreifendem Kulissenstein,
Fig. 4 ein Ausführungsbeispiel der Erfindung mit
einer besonderen Ausgestaltung des Umkehr
getriebes,
Fig. 5 das Umkehrgetriebe gemäß Fig. 4 an einer
Flechtmaschine mit außerhalb der Rotations
fläche liegenden Kulissenbahn.
Sofern im folgenden nichts anderes gesagt ist, gilt die
folgende Beschreibung stets für alle Figuren.
Die Figuren zeigen eine Flechtmaschine 1 in schemati
scher Ansicht.
An einem Maschinengestell 2 ist starr ein Zentralrohr 3
angeschlagen.
Das Zentralrohr 3 dient im unteren Bereich der Aufnahme
eines Getriebegehäuses 5, welches mit einer Getriebegehäuse
lagerung 6 drehbar am Zentralrohr 3 angeordnet ist.
Über den Antrieb 4 wird dem Getriebegehäuse 5 eine Dreh
bewegung aufgeprägt, die auch der mit dem Getriebegehäuse 5
verbundene Gleitbahnträger 7 vollzieht.
Im unteren Bereich des Getriebegehäuses 5 sind untere
Spulenträger 8 angeordnet, welche jeweils eine Schußfaden
spule 9 tragen.
Der Schußfaden wird durch einen nicht näher bezeichneten
Durchbruch im Fadenhebel 10 geführt und läuft von dort aus
einer Umlenkeinrichtung 13 zu, die sich am oberen Ende des
Fadenhebels 10 befindet.
Der Fadenhebel 10 ist um eine Schwenkachse 11 schwenk
bar, die in einer Schwenkachsenlagerung 12 beweglich ist.
Von der Umlenkeinrichtung 13 läuft der Schußfaden dem
Flechtpunkt 14 zu, der am Außenumfang des zu umflechtenden
Langguts 15 zu suchen ist.
Während das Langgut 15 lediglich in vertikaler Aufwärts
richtung gefördert wird, vollziehen die Schußfadenspulen eine
Drehbewegung in vorbestimmtem Drehsinn um das Zentralrohr 3
herum. Diese Drehbewegung wird durch den Antrieb 4 vorge
geben.
Man kann sich nun vorstellen, daß der Fadenhebel 10 bei
seiner Rotation um die Zentralachse 50 eine Rotationsfläche
aufspannt, die konzentrisch zur Zentralachse 50 liegt. Zu
gleich vollzieht der Fadenhebel 10 eine Schwenkbewegung um
seine Schwenkachse 11. Die Schwenkachse 11 liegt oberhalb der
unteren Ablaufspulen, der Schußfadenspule 9, und ist mit dem
Getriebegehäuse 5 so verbunden, daß die Rotationsbewegung von
Fadenhebel 10 und Getriebegehäuse 5 synchron ist.
Demzufolge drehen sich Fadenhebel 10 und Getriebegehäuse
5 in einer ersten Drehrichtung um das Zentralrohr 3 der
Flechtmaschine.
Zugleich ist der Fadenhebel 10 durch den formschlüssigen
Eingriff zwischen einem Kulissenstein 31 und einer zuge
hörigen Kurvenbahn 30 derart zwangsgesteuert, daß er auf der
jenigen Rotationsfläche 32, auf welcher er um die Zentral
achse 50 rotiert, eine oszillierende Schwenkbewegung 35 voll
zieht, welche um seine Schenkachse 11 herum verläuft. Diese
Schwenkbewegung wird durch den Verlauf der Kurvenbahn 30 her
vorgerufen, den diese auf ihrem geschlossenen Weg um die Zen
tralachse 50 herum aufweist.
Der formschlüssige Eingriff zwischen Kulissenstein 31
und Kurvenbahn 30 prägt daher über ein entsprechendes Moment
der Schwenkachse eine Bewegung auf, die je nach Bauart mit
telbar oder unmittelbar auf den Fadenhebel 10 übertragen
wird. Um bei dieser Anordnung zu einem Geflecht zu kommen,
ist es erforderlich, die Kettfadenspule 19 in der zur ersten
Drehrichtung 29a entgegengesetzten zweiten Drehrichtung 29b
rotieren zu lassen.
Zu diesem Zweck ist ein Umkehrgetriebe 20 vorgesehen,
welches aus einer Übersetzungsstufe 23 und einem Zwischenrad
21 besteht.
Das Umkehrgetriebe dient dem Zweck, die Drehbewegung des
Getriebegehäuses 5 in eine zur ersten Drehrichtung entgegen
gesetzte Drehrichtung umzuwandeln und dann den Kettfaden
trägern 18 aufzugeben, welche jeweils eine Kettfadenspule 19
aufweisen. Die Kettfadenträger 18 bewegen sich also in der
zur ersten Drehrichtung 29a entgegengesetzten Drehrichtung
29b um die Zentralachse 50 herum und werden hierbei von den
Gleitbahnträgern 7 geführt, die ebenso wie die Kettfaden
träger 18 lediglich segmentweise vorgesehen sind.
Damit entsteht also im Bereich des Gleitbahnträgers 7
mit den Kettfadenträgern 18 eine wechselweise Eintauch- und
Ausfahrbewegung dadurch, daß sich Gleitbahnträger 7 und Kett
fadenträger 18 entgegengesetzt zueinander um die Zentralachse
50 herum drehen.
Diesem Zweck dient das Umkehrgetriebe 20, welches als
wesentlichen Bestandteil das Zwischenrad 21 aufweist.
Das Zwischenrad 21 ist über die Zwischenradwelle 22
starr mit dem Gleitbahnträger 7 verbunden. Es handelt sich
hier um ein Kegelzahnrad, welches einerseits mit dem Kettfa
denträger 18 und andererseits mit dem Innenkranz 16 in form
schlüssigem Eingriff ist. Der Innenkranz 16 ist unabhängig
vom Getriebegehäuse und ebenfalls drehbar auf dem Zentralrohr
3 gelagert. Die Innenkranzlagerung 17 ermöglicht es also, den
Innenkranz 16 unabhängig vom Getriebegehäuse 5 um das Zen
tralrohr 3 herumzudrehen.
Da zudem Getriebegehäuse 5 und Innenkranz 16 unter
schiedliche Umdrehungszahlen haben müssen, ist gemäß den
Fig. 1 bis 3 noch eine Übersetzungsstufe 23 vorgesehen, die
sich an einer Ringkonsole 24 abstützt.
Die Ringkonsole 24 ist drehstarr mit dem Zentralrohr 3
verbunden.
Anhand der Fig. 4 und 5 soll nun die Übersetzungsstufe 23
noch einmal bei einem abweichenden Ausführungsbeispiel erläu
tert werden.
Hier besteht die Übersetzungsstufe 23 aus einem Innen
zahnkranz 25, der mit der feststehenden Ringkonsole 24 starr
verbunden ist.
Der Innenzahnkranz weist innerhalb der Übersetzungsstufe
23 den größten Teilkreisdurchmesser auf.
Im Innenzahnkranz 25 läuft ein Ritzel 26 um, welches auf
einer Umlaufachse 28 drehbar gelagert ist.
Die Umlaufachse 28 ist starr mit dem Getriebegehäuse 5
verbunden.
Während das umlaufende Ritzel 26 einerseits mit dem In
nenzahnkranz 25 im Eingriff ist, weist der Innenkranz 16
einen Außenzahnkranz 27 mit kleinem Teilkreisdurchmesser auf,
mit welchem ebenfalls das umlaufende Ritzel 26 kämmt.
Das Ritzel 26 ist folglich sowohl mit dem Innenzahnkranz
25 großen Teilkreisdurchmessers als auch mit dem Außenzahn
kranz 27 kleinen Teilkreisdurchmessers im ständigen Eingriff
und dreht sich dabei zusammen mit dem Getriebegehäuse 5 um
die Zentralachse 50 und auf seiner Umlaufachse 28, weil es
durch den Eingriff am starren Innenzahnkranz 25 mit seiner
Verzahnung hierzu gezwungen wird.
Daher sind die Drehbewegungen des Innenkranzes 16 und
des Getriebegehäuses 5 gleich gerichtet. Die Drehrichtung
wird jedoch durch das Zwischenrad 21 umgekehrt, so daß der
Kettfadenträger 18 in eine zum Gleitbahnträger 7 entgegenge
setzte Drehbewegung versetzt wird.
Dies ist durch die Symbole für die erste Drehrichtung
29a und die zweite Drehrichtung 29b unabhängig von der je
weiligen Drehgeschwindigkeit (absolut) dargestellt.
Da der Kulissenstein 31 während dieser Bewegung in der
ersten Drehrichtung 29a in der feststehenden Kurvenbahn 30
abläuft, kann bei entsprechender Anordnung, beispielhaft ge
zeigt in Fig. 3 bzw. in Fig. 5, dem Fadenhebel eine Schwenkbe
wegung aufgeprägt werden.
Die Schwenkbewegung 35 vollzieht sich zwischen unteren
Schwenkstellungen 33a und oberen Schwenkstellungen 33b, wäh
rend der Fadenhebel 10 um die Zentralachse 50 herum geführt
wird.
Wie Fig. 3 hierzu ergänzend zeigt, sitzt der Kulissen
stein 31 an einem Führungshebel 44, der von der geometrischen
Schwenkachse 45 der Schwenkachse 11 einen Abstand hat.
Da die Schwenkachse 11 ihrerseits drehend gelagert ist,
kann durch eine entsprechend ausgestaltete Kurvenbahn 30 der
Fadenhebel 10 in eine hin- und her gehende Schwenkbewegung
versetzt werden, während er um die Zentralachse 50 herum ge
führt wird.
Bei den Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 1 bis 4 ist die
Schwenkachse 11 im Getriebegehäuse 5 gelagert.
Dies trifft prinzipiell zwar auch auf die Lagerung der
Schwenkachse beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 zu.
Dort jedoch weist die Schwenkachse nicht in Richtung zum
Zentralrohr 3 hin, sondern von diesem weg.
Demgemäß sitzt die Kurvenbahn 30 in einem außerhalb der
Rotationsfläche 32 liegenden Bereich der Flechtmaschine und
weist auf der in Richtung zum Zentralrohr 3 weisenden Mantel
fläche eine Eingriffszone für den dort laufenden Kulissen
stein 31 auf.
Die Kurvenbahn 30 ist Bestandteil eines die Flechtma
schine umfassenden Reifs, die durch die möglichst kompakte
Bauform des Umkehrgetriebes beim Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 5 einen relativ kleinen Durchmesser aufweisen kann.
Auch deshalb begünstigt das kompakte Umkehrgetriebe beim
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 die Anhebung der Grenzdreh
zahl derartiger Flechtmaschinen, weil die Gleitpaarung zwi
schen Kulissenstein 31 und Kurvenbahn 30 unter relativ gerin
gen Umfangsgeschwindigkeiten steht.
Die Geometrie des Getriebegehäuses 5 gemäß Fig. 5 ist
nicht maßstäblich. Das tatsächliche Bauvolumen des Getriebe
gehäuses 5 ist erheblich geringer und läßt somit den Innen
durchmesser des Reifs mit der Kurvenbahn 30 entsprechend
schrumpfen.
Das jeweilige Weg-Zeitgesetz der Fadenhebelbewegung ist
durch die prinzipielle Kontur des Fadenleitschilds 34 vorge
geben.
Maßgeblich ist bei den Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 1
bis 4, daß sowohl der Kulissenstein 31 als auch die Kurven
bahn 30 innerhalb derjenigen Rotationsfläche 32 liegen, wel
che der Fadenhebel auf seiner Drehbewegung um die Zentral
achse 50 umschreibt.
Die auf den Fadenhebel zu dessen Steuerung eingeleiteten
Kräfte werden also von einem Eingriffskreis ausgehen, dessen
Radius kleiner als die vom Fadenhebel 10 umschriebene Rota
tionsfläche 32 ist.
Ergänzend hierzu ist vorgesehen, daß der Kulissenstein
31 und die Kurvenbahn 30 innerhalb des inneren Endes 36 der
Schwenkachse 11 liegen. In diesem Fall liegt daher der Ein
griffskreis zwischen Kulissenstein 31 und Kurvenbahn 30 in
nerhalb desjenigen Kreises, der vom inneren Ende 36 der
Schwenkachse 11 umschrieben wird.
Darüber hinaus zeigen die Fig. 1 und 4, daß die Schwenk
achse 11 in einer Bohrung 37 des Getriebegehäuses 5 drehbar
gelagert ist.
Ist darüber hinaus vorgesehen, die Lagerung des Ge
triebegehäuses am Zentralrohr sowie am Außenumfang des Innen
kranzes 16 und ebenso die Schwenklagerung der Schwenkachse 11
am Getriebegehäuse durch Radialdichtungen 39a-c abzudichten,
so läßt sich der Ölstand 38 innerhalb des Getriebegehäuses 5
so realisieren, daß Kulissenstein 31 und Kurvenbahn 30 im Öl
bad liegen. Das öldicht geschlossene Getriebegehäuse 5 kann
ggf. mit einer geeigneten Ablaßschraube versehen sein.
Da die Kurvenbahn 30 ihrerseits an der Ringkonsole 24
angebracht ist, läßt sich somit eine verschleißfreie und um
weltsaubere Dauerschmierung zwischen Kulissenstein 31 und
Kurvenbahn 30 erzeugen, verbunden mit dem Vorteil deutlich
höherer Relativgeschwindigkeiten und somit höherer Umdre
hungszahlen für die Flechtmaschine.
In jedem Falle ist jedoch erfüllt, daß der Kurvenbahn
träger, in den gezeigten Ausführungsbeipielen der Außenumfang
der Ringkonsole 24, praktisch in der Verlängerung zur Zen
tralachse 50 der von der Schwenkachse 11 aufgespannten ring
förmigen Rotationsebene 40 liegt.
Hieraus ergibt sich eine direkte und effektive Über
tragung des Verlaufs der Kurvenbahn 30 auf den Fadenhebel 10,
weil die kraftübertragenden Glieder zwischen Kulissenstein 31
und Schwenkachse 11 kurz und kompakt sind.
Ergänzend hierzu kann die Schwenkachse 11 mit ihrem zum
Zentralrohr 3 weisenden Ende 41 in Richtung zum Flechtpunkt
14 geneigt sein. Diese Maßnahme dient einer effektiven
Flechtgeometrie und ist aus dem Stand der Technik bekannt.
Um auch hier zu einem wirkungsvollen Eingriff zwischen
Kulissenstein 31 und Kurvenbahn 30 zu kommen, soll die Kur
venbahn um denselben Neigungswinkel so geneigt sein, daß der
Kulissenstein unter möglichst großflächigem Kontakt an den
Wandungen der Kurvenbahn 30 angreift.
Ergänzend hierzu ist jetzt noch vorgesehen, daß mit der
Schwenkachse 11 des Fadenhebels 10 eine Fadenspeicherrolle 43
verbunden ist, die eine zur Schwenkachse 11 konzentrische
Schußfadenrille 46 aufweist.
Diese Maßnahme dient der Kompensation von Spannungs
änderungen im Schußfaden, die durch die Schwenkbewegung des
Fadenhebels 10 zwischen unterer Schwenkstellung 33a und
oberer Schwenkstellung 33b hervorgerufen werden.
Der geometrisch optimale Verlauf der Kurvenbahn 30, und
damit die alternierende Bewegung des Kulissensteins 31 wäh
rend seines Umlaufs ist prinzipiell durch das gekrümmte Fa
dendreieck festgelegt, welches zwischen dem Flechtpunkt 14
und der Umlenkeinrichtung 13 am Fadenhebel 10 aufgespannt
wird und oberhalb derjenigen Einhüllenden liegt, welche die
Kettfäden zwischen ihren Kettfadenspulen 19 und den einzelnen
Flechtpunkten 14 umschreiben.
Da diese Bewegungsgesetze jedoch hinreichend bekannt
sind, siehe Katolog "Spirka-Schnellflechter", soll hierauf
nicht weiter eingegangen werden.
Bei den Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 4 und 5 ist zu
sätzlich gezeigt, daß Innenzahnkranz 25, umlaufendes Ritzel
26 und Außenzahnkranz 27 in ein und derselben Radialebene 48
bezüglich des Zentralrohrs 3 liegen und in dieser Radialebene
miteinander kämmen.
Diese Maßnahme dient der Vermeidung etwaiger Biegemomen
te auf die Lagerung der Ritzelachse, die zusammen mit dem Ge
triebegehäuse 5 umläuft und deshalb Umlaufachse 28 genannt
wird.
Zudem wird mit ein und derselben Außenverzahnung am um
laufenden Ritzel 26 die gesamte getriebliche Kopplung ein
schließlich der Übersetzung zwischen dem Antriebsmotor und
dem Innenkranz 16 bewirkt.
Dies wird dadurch erreicht, daß das Ritzel 26 sowohl un
mittelbar mit dem Innenzahnkranz 25 als auch unmittelbar mit
dem Außenzahnkranz 27 kämmt, wobei das Zwischenrad 21 von der
Abtriebsseite des Außenzahnkranzes 27 beaufschlagt wird und
zugleich mit einem Zahnkranz in Eingriff ist, der an den
oberen Spulenträgern 18 angebracht ist.
Hierzu sitzt das Zwischenrad auf einer Zwischenradwelle
22, die starr mit dem Getriebegehäuse 5 verbunden ist und
oberhalb der Radialebene 48 liegt, in welcher Innenzahnkranz
25, umlaufendes Ritzel 26 und Außenzahnkranz 27 miteinander
kämmen.
Bezugszeichenliste
1
Flechtmaschine
2
Maschinengestell
3
Zentralrohr
4
Antrieb
5
Getriebegehäuse
6
Getriebegehäuselagerung
7
Gleitbahnträger
8
unterer Spulenträger
9
Schußfadenspule
10
Fadenhebel
11
Schwenkachse
12
Schwenkachsenlagerung
13
Umlenkeinrichtung
14
Flechtpunkt
15
zu umflechtendes Langgut
16
Innenkranz
17
Innenkranzlagerung
18
Kettfadenträger
19
Kettfadenspule
20
Umkehrgetriebe
21
Zwischenrad
22
Zwischenradwelle
23
Übersetzungsstufe
24
Ringkonsole
25
Innenzahnkranz
26
umlaufendes Ritzel
27
Außenzahnkranz
28
Umlaufachse
29
a erste Drehrichtung
29
b zweite Drehrichtung
30
Kurvenbahn
31
Kulissenstein
32
Rotationsfläche
33
a untere Schwenkstellung
33
b obere Schwenkstellung
34
Fadenleitschild
35
Schwenkbewegung
36
inneres Ende der Schwenkachse
37
Bohrung des Getriebegehäuses
38
Ölstand
39a, b, c Radialdichtung
40
Rotationsebene der Schwenkachse
41
zum Zentralrohr weisendes Ende der Schwenkachse
42
Neigungswinkel
43
Fadenspeicherrolle
44
Führungshebel
45
geometrische Schwenkachse
46
Schußfadenrille
48
Radialebene
50
Zentralachse