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Prüfdock für Unterseeboote. Es gibt bisher zwei Arten von Prüfdocks
für Unterseeboote. Die erste Art besteht aus einem einwandigen Prüfzylinder, der
mit Auftriebskammern solcher Größe versehen ist, die ihn nicht nur in leerem Zustande
oder mit dem Unterseeboot belastet schwimmfähig machen, sondern auch eine völlige
Trockenlegung des Prüfzylinders dann gestatten, wenn dieser zwecks Prüfung des Unterseebootes
mit Wasser gefüllt wird. Die zweite Art der bekannten Prüfdocks besteht aus einem
ein- oder doppelwandigen Prüfzylinder, der dauernd fest mit einem Dockkörper nach
Art der üblichen, für sonstige Schiffe verwendeten Schwimmdocks verbunden ist. Beide
Arten von Prüfdocks sind unwirtschaftlich und kostspielig.
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Gegenstand der Erfindung ist ein die Nachteile der bisherigen vermeidendes,
sowohl hinsichtlich der Anschaffung als auch im Betrieb wirtschaftliches Prüfdock,
das ein Mittelding zwischen den beiden bekannten Konstruktionen darstellt. Es ist
dadurch gekennzeichnet, daß Prüfzylinder und Dock zwei trennbare Teile derart bilden,
daß der Prüfzylinder für sich schwimmfähig und das Dock für sich allein verwendbar
ist. Die Auftriebskammern des Prüfzylinders sind dabei so bemessen, daß dieser sowohl
unbelastet als auch mit dem U-Boot belastet schwimmfähig ist, aber zum Docken und
zum Prüfen des U-Bootes eben noch des besonderen, für sich allein verwendbaren Schwimmdocks
benötigt. Wird der Prüfzylinder selbst doppelwandig ausgebildet, damit er in seineirr
Mantelhohlraum zwecks Verringerung seiner für die Festigkeit notwendigen Abmessungen
in bekannter Weise unter gleichmäßigen Wasserdruck gesetzt werden kann, so ist es
vorteilhaft, die Auftriebskammern durch einen Teil des Wandungshohlraumes bilden
zu lassen, derart, daß sie unter sich und von dem übrigen Teil des Wandungshohlraumes
durch mit verschließbaren Öffnungen ausgestattete Schotten getrennt sind. Die Flutung
der Auftriebskammern füllt also gleichzeitig bereits den unteren Teil des Mantelhohlrau--rnes-mit
auf, so daß dieser, wenn er vollständig unter Druck gesetzt werden soll, nur noch
in seinem oberen Teil gefüllt zu werden braucht.
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Das Docken des Prüfzylinders geschieht in einem Schwimmdock, in das
er unter Anlage an die Innenwandungen der Seitenkasten genau einpaßt. Da nun aber
erfahrungsgerr_äß das Gewicht des Prüfzylinders mit dem darin enthaltenen Unterseeboot
und Wasser ein ganz erhebliches ist, so würde ein Dock, welches die Forderung erfüllt,
daß der Prüfzylinder genau in es einpaßt, einerseits eine sehr große Tragfähigkeit
haben müssen, andererseits aber einen Abstand der Seitenkasteninnenwände, der nicht
im Einklang mft den Breitenabmessungen gewöhnlicher Schiffe steht, deren Tonnengehalt
der Tragfähigkeit des Dockes entspricht. Das Dock würde also nicht voll ausgenutzt
werden können. Um diesen Nachteil zu beheben, wird ein Dock nach Patent 436 42o
verwendet, das in bekannter Weise in der Längsmittelebene in zwei kammartig ineiuandergreifende
und quer zu ihrer Längsachse gegeneinander zu verschiebende Dockhälften unterteilt
ist, und das sich gegebenenfalls in zusammengeschobenem Zustande zu einem Schiffsrumpf
ergänzt, während die beiden Dockhälften je für sich schwimmfähig, sowohl einzeln
als auch zusammen selbstfahrend sind und sich abwechselnd selbst docken können.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Abb. r ist ein Länsschnitt durch den vorderen und hinz#
teren Teil
des Dockes, Abb. 2 ein Querschnitt durch den Prüfzylinder in schwimmendem Zustande,
Abb. 3 ein Querschnitt durch den gedockten Prüfzylinder und Abb. q. ein Querschnitt
durch das Dock in ausgeschobenem und zur Dockung eines gewöhnlichen Schiffes geeignetem
Zustande.
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Der Prüfzylinder i ist an seinem ganzen Umfange hohlwandig ausgebildet
und der Wandungshohlraum durch drei Längsschotten 2, 3 und q. in einzelne Räume
unterteilt. Die bodenkastenartig erweiterten Räume 5 und 6 werden, wie Abb. 2 zeigt,
mit Ballastwasser gefüllt, um die Stabilität während des Selbstschwimmens des Zvlinders
aufrechtzuerhalten und gegebenenfalls letzteren genügend abzusenken, um das Unterseeboot
7 einfahren zu lassen. Der Prüfzylinder i wird an der hinteren Stirnöffnung durch
einen Verschluß 8 abgedichtet und in seinem Innenraum leergepumpt, so daß er auch
zusammen mit dem darin gedockten Unterseeboot bchwimmend weiterbefördert werden
kann. Ebenso könnte naturgemäß das Unterseeboot auch erst nach Dockung des Prüfzylinders
.in diesen eingefahren werden.
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Die Längsschotten 2, 3 und q. sind mit Schiebern versehen, so daß
die einzelnen Kammern des Wandungshohlraumes miteinander in Verbindung gebracht
werden können. Der Vorgang beim Prüfen ist dann derart, daß zunächst der Wandungshohlraum
mit Druckwasser von 5 Atm. gefüllt und dann der Wasserdruck im Innern des Prüfzylinders
auf io Atm. erhöht wird. Somit werden die inneren und äußeren Wandungen des Prüfzylinders
jeweils nur mit 5 Atm. beansprucht.
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Abb.3 zeigt den Prüfzylinder in gedocktem Zustande. Er paßt in das
zugehörige Schwimmdock genau ein und liegt nicht nur auf geeigneten Kimmpallen auf
dem Boden desselben auf, sondern auch an den Stellen 18 an den Innenwandungen der
Seitenkasten des Schwimmdocks an. Er trägt zu diesem Zweck Ansätze g. Das Gewicht
des Prüfzylinders einschließlich seines Ballast- und Preßwassers würde ein Schwimmdock
von i o ooo t Tragfähigkeit notwendig machen. Dagegen bedingen Handelsschiffe von
i o ooo t Eigengewicht eine lichte Weite des Schwimmdocks von etwa 21 bis 22 m,
die nicht im Einklang mit dem Durchmesser des Prüfzylinders steht. Das Dock ist
daher in Richtung seiner Längsmittelebene in zwei Hälften unterteilt, von denen
jede einen der beiden Seitenkasten io, eine Hälfte des Bodenkastens i i und über
die Trennfläche des letzteren hinausragende, aus dein oberen Teil des Bodenkastenstückes
der anderen Dockhälfte herausgeschnittene, mit entsprechenden Ausschnitten 12 des
eigenen Bodenkastenstückes abwechselnde Zungen 13 umfaßt, so daß die beiden Dockhälften
in gewisser Höhe über dem Boden des Bodenkastens kammartig ineinandergreifen. Die
bis unter den Seitenkasten io jeder Dockhälfte ragenden Zungen 13 der jeweils anderen
Dockhälfte sind mittels Rollen 14 auf Schienen des darunterliegenden Bodenkastenteiles
dieser Dockhälfte geführt und an letzterer verankerbar. Die gegenseitige Verschiebung
der Dockhälften geschieht mittels rechts- und linksgängiger Gewindespindeln 15,
die bei 16 an den Kimznpallenantrieb 17 ankuppelbar sind. Die Dockhälften sind für
sich schwimmfähig und selbstfahrend ausgebildet und ergänzen sich in zusammengeschobenem
Zustande zu einem Schiffsrumpf. Das Dock ist im übrigen auch selbstdockend.