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Leichter-Mutterschiff Die Ereindung betrifft ein Leichter-Mutterschiff
mit verschließbarer Achterschiffsöffnung zum Ein- und Ausbringen der schwimmfähigen
Leichter, welche im Schiff mittels geeigneter Förder- und/oder Hubeinrichtungen
an vorbestimmte Sollplätze beförderbar sind.
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Bei derartigen Schiffen besteht das Problem, die Leichter möglichst
schnell und rationell an ihren Sollplatz im Mutterschiff zu bringen bzw. von diesem
Sollplatz aus dem Schiff herauszubefördern.
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Es ist bereits bekannt, zu diesem Zwecke horizontale und vertikale
Fördervorrichtungen im Schiff vorzusehen. Zug Einbringen der leichter in den Schiffskörper
ist bei einem b.-kannten
Mutterschiff eine Achterschiffsöffnung
vorgesehen, Linter der sich eine Einbuchtung im Schiff mit einer Bub-Vorrichtung
befindet. Die Leichter werden in dieser Einbuchtung eingeschwommen, von der Hubvorrichtung
angehogen und dann durch die Achterschiffsöffnung in das Innere des Schiffes befördert.
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Der Erfindung liest die Aufgabe zugrunde, auf aufwendige und wartungsbedürftige
Hubvorrichtungen zum Ein- und Ausheben der Leichter in das bzw. vom Schiff zu verzichten
und ein Leichter-Mutterschiff der eingangs genannten Gattung zu schaffen, in das
die Leichter einfach und wirtschaftlich eingebracht bzw. aus dem sie ohne großen
Aufwand wieder herausgebracht werden können.
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Hierzu sieht die Erfindung vor, daß der Schiffskörper zwischen Achterschiffsöffnungen
und Heck entsprechend eine oder mehrere Pahrrinnen aufweist und durch Ballasten
soweit absenkbar ist,daß die Fahrrinne sich soweit mit Waßser füllt, daß die Leichter
ein- bzw. ausgeschwommen werden können, und daß im Anschluß an die Achterschiffsöffnung(en)
zum Innern des Schiffes hin eine Schleusenkammer mit Schleusentoren vorgesehen ist,
in die die Leichter bei gefluteter Fahrrinne und geöffneter Achterschiffsöffnung
ein- bzw. ausßchwimabar sind. Auf grund dieser Ausbildung sind also Hubvorrichtungen
zum Einheben
bzw. Ausheben der Leichter nicht erforderlich. Vielmehr
wird das Schiff so tief abgesenkt, daß die Leichter durch eine hierzu erfindungsgemäß
vorgesehene Fahrrinne im Schiff in die Schleusenkammer einschwimmbar sind, wozu
bekanntlich nur geringe Energien erforderlich sind. AÜs der Schleusenkammer kann
dann nach den Einschwimmen des bzw. der leichter das Wasser abgelassen werden, und
die leichter werden dann in konventioneller Weise durch die dann geöffneten Schleusentore
in das Innere des Schiffskörpers an ihren Sollplatz befördert.
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Es ist an sich schon bekannt, das Mutterschiff nach Art eines Schwimmdocks
auszubilden und zum Ein- und Ausfahren der Leichter durch Fluten abzusenken. Ein
derartiges Schiff muß Jedoch einen beträchtlichen Tiefgang aufweisen, so daß dieses
Verfahren nur auf tiefer Reede ausgeführt werden kann.
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Die Schleusenkammer ist bevorzugt an ein lenzsystem zum Lenzen bei
geschlossenen Schleusentoren und Achterschiffsbffnungen angeschlossen. Aufgrund
dieser Ausbildung kann das Schiff während des gesamten Lade- bzw. Entladevorganges
geflutet bleiben.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist unter der Schleusenkammer
ein Lenztank angeordnet, in den das Wasser der Schleusenkammer über Ventile oder
Schieber schnell abgelassen werden kann, wobei der Tank an Lenzpumpen angeschlossen
ist. Bei dieser Ausbildung kann die Schleusenkammer sehr schnell entleert werden.
Nach dem Wieder-Schließen der Ventile oder Schieber kann dann der Weitertransport
der Leichter in das bzw. aus dem Schiff erfolgen, während der
Tank
gelenzt und damit für den nächsten Arbeitsgang bereitgemacht wird.
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Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Leichter-Mutterschiffs
besteht darin, daß man das Innere der Schleusenkammer weitest möglich dem Äußeren
des bzw. der Leichter anpassen kann, derart, daß bei eingeschwommen Leichtem der
Hauptteil des Wassers aus der Schleusenkammer verdrängt ist und nur eine minimale
Rest-Wassermenge in der Schleusenkammer verbleibt. Aufgrund dieser Ausbildung wird
allein durch das Einschwimmen der leichter in die Schleusenkamner bereits der größte
Teil der darin enthaltenen Wassermenge verdrängt, so daß nach dem Abachließen der
Schleusenkammer nur noch eine relativ geringe Wassermenge zu entfernen ist. Umgekehrt
müssen beim Fluten der Schleusenkammer nur geringe Wassermengen zugeführt werden,
was den Betrieb sehr wirtschaftlich macht Vorzugsweise faßt die Schleusenkammer
mehrere Leichter nebeneinander, wobei nur eine, für den Durchlaß eines Leichters
dimensionierte Achterschiffsb.ffnung vorgesehen ist. Bei dieser Ausführungsform
wird die Tatsache ausgenutzt, daß ein in die Schleusenkammer eingeschwommener Leichter
mit geringsten Antriebskräften seitlich verschiebbar ist, da er Ja schwimmt.
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Es können also beispielsweise drei oder mehr Leichter nebeneinander
angeordnet werden, bevor die Schleuse abgeschlossen und die Schleusenkammer gelenzt
wird. Auch bei dieser Ausführungsform
bleibt der Vorteil erhalten,
daß durch die Leichter der Hauptteil der in der Schleusenkammer befindlichen Wassermengo
bereits verdrängt wird.
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Bevorzugt entspricht der Auslaß der Schleusenkmmer zum Vorschiff hin
der Gesamt querschnittsfläche der in der Schleusenkammer unterbringbaren Leichter.
Dabei können soviel Schleusentore vorgesehen sein, wie Leichter nebeneinander angeordnet
werden können. Mit anderen Worten ist zwar vorzugsweise von der Breite eines Leichters
nur eine Achterschiffsöffnung/vorgesehen, während aber die gesamte Breite der Schleusenkammer
zum Vorschiff hin geöffnet werden kann, Es ist auch möglich, nur ein Schleusentor
vorzusehen, dessen Breite der Gesamtbreite der in der Schleusenkammer gestauten
Leichter entspricht.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform können auch in Längsrichtung
mehrere Leichter hintereinander in der Schleusenkammer gestaut werden. Rierbei können
also noch mehr Leichter in einem einzigen Schleusen-Arbeitsgang in das Schiff bzw.
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aus dem Schiff befördert werden.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform sieht vor, daß die in die
Schleusenkammer eingeschwommenen Leichter durch hydraulische, mechanische oder magnetische
Mittel in ihre Sollage bringbar sind und dort bis zum Abschluß des Lenzvorganges
gehalten
sind. Die entsprechenden Organe brauchen nur relativ schwach dimensioniert zu sein,
weil zum Bewegen und Halten eines schwimmenden Körpers nur relativ geringe Kräfte
erforderlich sind.
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Die Erfindung läßt sich mit Vorteil bei einem Achterschiffskörper
anwenden, b81 dem Jeder der beiden Unterwasser-Achterschiffsausbuchtungen eine Antriebsanlage
besitz. Erfindungsgemäß ist in diesem talle der Raum zwischen den beiden Achterschiffsausbuchtungen
als Fahrrinne ausgebildet.
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Bevorzugt erfolgt das Absenken des Achterschiffes durch Trimmen. Hierdurch
sind für das Absenken nur relativ geringe Ballastmengen erforderlich.
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Im Achterschiff können vorzugsweise Ballasttanks zur Aufnahme von
Wasser zwecks Absenken des Achterschiffes vorgesehen sein.
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Bevorzugt sind in der Schleusenkammer Fahrgestelle zur Aufnahme der
Leichter angeordnet, mit denen diese dann weiter ins Schiff befördert werden können.
Die Fahrgestelle sind vorzugsweise nach der Beförderung des Leichters zu seinem
Sollplatz im Schiff voh diesem lösbar und können zur Schleusenkammer zurückbefördert
werden. Dieser Vorgang kann bevorzugt automatisch erfolgen.
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Die zurückbeförderten Fahrgestelle werden erfindungsgemäß an der Schleusenkammer
gestapelt und nach Bedarf in diese eingebracht.
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Bevorzugt sind die Fahrgestelle über der Schleusenkammer gestapelt
und nach Bedarf absenkbar. Hierzu kann über der Schleusenkammer eine geeignete Stapelkammer
vorgesehen sein.
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Bevorzugt weist die Schleusenkammer die Höhle mehrerer Decksetagen
auf, wobei Pumpen zum Fluten bzw. Lenzen der abgeschlossenen Schleusenkanmier vorgesehen
sind, derart, daß die Leichter durch Heben bzw. Senken des Wasserspiegels auf die
gewünschte Decksetage (bzw. Tankdeckenhöhe) gehoben bzw. gesenkt werden können.
Bei dieser Ausführungsform entfallen also besondere Hubvorrichtungen im Schiff,
da das erforderliche Heben bzw. Senken der Leichter innerhalb der in diesem Falle
sich über die ganze Höhe des Schiffes erstreckenden Schleusenkammer durchgeführt
wird.
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Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der Zeichnung
beschrieben; in dieser zeigt: Figur 1 eine schematische Draufsicht eines Leichter-Mutterschiffs
mit dahinter schwimmendem Leichter und Figur 2 eine schematische teilgeschnittenen
Seitenansicht des Gegenstandes der Fig. 1.
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Nach der Zeichnung ist du Leichter-Mutterschiff gemäß der Erfindung
in mehrere Decksetagen 21 unterteilt, mittels derer vier Leichter 15 übereinander
im Schiffskörper untergebracht
werden können. In seitlicher Richtung
können gemäß Fig. 1 drei Leichter nebeneinander angeordnet werden. Dies ergibt für
das dargestellte Schiff eine Unterbringungsmöglichkeit von etwa 75 Leichter.
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Um die leichter an und. von Bord des Mutterschiffes bringen zu können,
weist der Schiffskörper 11 an seinem hinteren Ende eine Achteröffnung 12 auf. Zwischen
dieser Achterschiffsöffnung und dem Heck 13 ist eine Fahrrinne 14 ausgebildet, deren
Bereite der Leichterbreite entapricht, derart, daß diese ohne Schwierigkeit durch
die Fahrrinne hindurchgeschoben- oder -gezogen werden k8nnen.
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Im Achterteil des Schiffes befinden eich nicht dargestellte Ballasttanks,
die soweit geflutet werden können, daß die Fahrrinne 14 unter den Wasserspiegel
22 zu liegen kommt Die Eintauchtiefe des Achterteils des Schiffes und die Tiefe
der Fahrrinne 14 sind so gewählt, daß die Leichter 15 bei ge -flutetem Schiff ohne
weiteres in der Fahrrinne 14 schwimmen können.
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In Richtung zum Vorschiff schließt sich an die Achterschiffsöffnung
eine Schleusenkammer 16 an, deren Tiefe mindestens so groß ist wie die der Fahrrinne
und deren Länge und Breite so groß sind, daß ein Leichter 15 darin Platz hat. Zum
Vorschiff hin ist die Schleusenkammer durch ein oder mehrere Schleusentore 17 abgeschlossen.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel entspricht die, Länge der
Schleusenkammer 16 im wesentlichen der länge der Leichter 15, während ihre Breite
zur aufnahme von drei Leichtem 15 geeignet ist. Es sind drei Schleusentore 17 vorgesehen,
durch die die leichter in den Schiffskörper befördert werden können.
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Unter der Schleusenkammer befindet sich gemäß Fig.2 ein Lenztank 18,
welcher durch nicht dargestellte Ventile oder Schieber mit der Schleusenkammer in
Verbindung steht.
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Das dargestellte Schiff weist zwei Achterschiffs-Ausbuchtungen 19
auf. Die Fahrrinne 14 ist zwischen diesen Schwimmkörpern 19 ausgebildet.
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Über der Schleusenkammer befindet sich eine Stapelkammer für Fahrgestelle,
auf denen die Leichter innerhalb des Schiffskörpers bewegt werden können.
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Die Arbeitsweise des erfindungsgemäßen Leichter-Mutterschiffes ist
wie folgt: Beim Beladen werden zunächst diO im Achterschiff vorgesehenen Ballasttanks
soweit geflutet, daß die Fahrrinne 14 so tief in das Wasser eintaucht, daß ein Leichter
in ihr schwimmen kann.
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Alsdann wird die Achterschiffsöffnung 12 bei geschlossenen Schleusentoren
17 geöffnet. Nun füllt sich auch die Schleusenkammer mit Wasser. Die Leichter-15
werden durch geeignete mittel vom Heck her in die Fahrrinne 14 und in die Schleusenkammer
16 eingeschoben. Sobald der erste Leichter 15 bis an das der Achterschiffsöffnung
12 gegenüberliegende Schleusentor 17 bewegt ist, wird er nach Backbord oder Steuerbord
in den dort zur Verfügung stehenden Raum verschoben. Insgesamt werden auf diese
Weise drei Leichter 15 in die Schleusenkammer 16 eingebracht.
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Da die Innenabmessungen der Schleusenkammer erfindungsgemäß nur wenig
größer als die Außenabmessungen der Leichter sind (abgesehen von der Höhe), ist
Jetzt bereits der größte Teil des anfangs in der Schleusenkammer befindlichen Wassers
aus der Kammer verdrängt. Nunmehr wird die Achterschiffsöffnung 12 verschlossen.
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Anschließend werden die Ventile bzw. Schieber zum Lenztank 18 geöffnet,
worauf sich die Restwassermenge schnell aus der Schleusenkammer entleert. Die Schieber
oder Ventile werden wieder geschlossen und die Schleusentore 17 können geöffnet
werden, um die Leichter auf ihren Fahrgestellen in den eigentlichen Schiffskörper
11 zu bewegen. Während des Ausfahrens der Leichter aus der Schleusenkammer wird
der Lenztank erfindungsgemäß an Lenzpumpen angeschlossen, so daß er zur
Aufnahme
einer weiteren Wassermenge bereit ist, wenn der nächste Schub von drei leichtem
15 in die Schleusenkammer eingebracht ist.
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Beim Entladen des Schiffes geht die Arbeitsweise in umgekehrt er Reihenfolge
vor sich.
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Bevorzugt kann die Schleusenkammer auch zum Heben und Senken der eingeschwommenen
leichter 15 verwendet werden, indem bei geschlossener Schleusenkammer Wasser eingepumpt
oder gelenkt wird. In diesem Pille muß die Schleusenkammer eine solche Höhe und
Tiefe haben, daß der Wasserspiegel jede gewünschte Höhe im Schiff erreichen kann.
Außerdem tffissen Mittel vorgesehen sein, um die leichter nach das Erreichen der
erwünschten Höhe bis zum Entfernen aus der Schleusenkammer nach Ablassen des Wassers
zu stützen.
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- Patentansprüche -