DE4444606A1 - Verfahren zur Herstellung der Sennoside A und B - Google Patents
Verfahren zur Herstellung der Sennoside A und BInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung der
Sennoside A und B, in welchem Rheinanthron-8-glucosid mit
Sauerstoff oder einer Sauerstoffquelle oxidiert wird, um die
Sennoside A und B zu erzeugen.
Die Sennoside sind Wirkstoffe mit leicht abführenden Eigen
schaften, welche z. B. in den Sennespflanzen Cassia
angustifolia und Cassia acutifolia vorhanden sind und die
aus Teilen von diesen, wie etwa aus Blättern oder Schoten,
durch Extraktion in der Form eines Rohgemisches isoliert
werden können. Die wichtigsten Sennoside sind die Sennoside
A und B der Formel
Die Sennoside A und B sind Stereoisomere und unterscheiden
sich voneinander im Hinblick auf die Konfiguration an den
Positionen 10 und 10′. Ihre Reduktionsprodukte sind z. B.
Rheinantron-8-glucosid der Formel
und Rhein-8-glucosid (A. Stolle et al., Fortschritte der
Chemie organischer Naturstoffe, Bd. 599 (1950), S. 248-269).
Das Sennosidrohgemisch enthält neben den gewünschten Senno siden auch Nebenprodukte, z. B. Sennidine (die entsprechenden Aglykone), ebenso wie Sennosidabbauprodukte, wobei die Ne benprodukte unerwünschte Nebenwirkungen verursachen. Die Ge samtmenge der Sennosidverbindungen im Rohgemisch beträgt etwa 68%, wobei der restliche Teil aus anderen Stoffen pflanzlichen Ursprungs besteht.
Das Sennosidrohgemisch enthält neben den gewünschten Senno siden auch Nebenprodukte, z. B. Sennidine (die entsprechenden Aglykone), ebenso wie Sennosidabbauprodukte, wobei die Ne benprodukte unerwünschte Nebenwirkungen verursachen. Die Ge samtmenge der Sennosidverbindungen im Rohgemisch beträgt etwa 68%, wobei der restliche Teil aus anderen Stoffen pflanzlichen Ursprungs besteht.
Aus der Patent- und anderer Literatur sind eine Anzahl von
Verfahren und Verfahrensvarianten zur Gewinnung von Sennosi
den aus Sennespflanzen bekannt. So sind z. B. verschiedene
Extraktionsverfahren und kombinierte Extraktions-Kristalli
sationsverfahren zur Gewinnung von Sennosiden bekannt, siehe
z. B. FI-Patent 75992 und den darin aufgeführten Literatur
hinweis.
Es ist ebenso bekannt (u. a. WO 93/00350), Sennesschoten
und -blätter mit einem Methanol-Wasser-Gemisch bei Raumtempera
tur zu extrahieren und das Methanol abzudampfen, um ein Sen
nosidrohgemisch herzustellen. Außerdem kann das erhaltene
Konzentrat, falls erwünscht, z. B. mit einem Alkohol, wie
etwa 2-Butanol, gewaschen werden. Danach kann das so erhal
tene Sennosidrohgemisch reduziert werden, um Rheinanthron-8-
glucoside zu erzeugen. Verschiedene Reduktionsmittel, wie
etwa Zinn(II) -chlorid, Schwefeldioxid, Alkalimetallbor
hydrid, und speziell Alkalimetalldithionit sind zur Verwen
dung als Reduktionsmittel vorgeschlagen worden.
Um die Sennoside zu gewinnen, ist es bekannt, Rheinanthron-
8-glucosid wieder zu oxidieren, um die entsprechenden Senno
sidverbindungen zu erzeugen. Als geeignete Reagenzien sind
u. a. Wasserstoffperoxid und Mangandioxid vorgeschlagen wor
den, jedoch auch Sauerstoff, wie etwa Luftsauerstoff. Es ist
ebenso vorgeschlagen worden, die Oxidation durch Zugabe
eines Katalysators zu erleichtern, wobei Palladiumschwarz
oder Eisen(III)-salze für diesen Zweck vorgeschlagen worden
sind.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist eine Verbesse
rung des vorstehend erwähnten, bekannten Verfahrens, welche
es möglich macht, die Sennoside A und B mit verbesserten
Ausbeuten und Reinheit herzustellen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Oxidation von Rheinanthron-8-glucosid unter Verwendung von
Aktivkohle als Katalysator durchgeführt wird, und, falls er
wünscht, die so erhaltenen Sennoside A und B durch Ausfäl
lung mit Methanol aus einer wäßrigen, Calciumionen enthal
tenden Lösung in ihre Calciumsalze umgewandelt werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
ein geeignetes Ausgangsmaterial bereitgestellt, wie etwa die
Schoten oder Blätter der Sennespflanze, und ein Sennosidroh
gemisch wird aus diesen durch Extraktion mit wäßrigem Metha
nol, wie etwa mit einer 45 bis 70%igen, z. B. mit einer
50%igen Methanollösung, bei Raumtemperatur, geeigneterweise
bei 20 bis 30°C, hergestellt. Ein beispielhaftes Verhältnis
der Extraktionslösung zum Ausgangsgemisch beträgt 1:1 bis
2 : 1. Danach wird das Methanol durch Abdampfen, vorzugsweise
im Vakuum und bei einer Temperatur von weniger als 40°C,
entfernt, wodurch eine wäßrige, das Sennosidgemisch enthal
tende Phase zurückbleibt. Gemäß einer bevorzugten Ausfüh
rungsform kann die wäßrige Phase mit einem Lösungsmittel,
welches in Wasser nur teilweise löslich ist, z. B. einem Al
kohol, wie etwa 2-Butanol, gewaschen werden. Nach dem Wa
schen werden die Schichten getrennt und die organische
Schicht, welche einen größeren Teil der Nebenprodukte des
ursprünglichen Sennosidgemisches enthält, kann nach Reini
gung, z. B. Destillation, für denselben Zweck wieder verwen
det werden. Die so erhaltene wäßrige Phase enthält nach dem
Waschen die gewünschten Sennoside.
Die Sennoside können vor der Reduktion isoliert werden, in
dem eine Säure, z. B. starke Schwefelsäure, zugegeben wird,
bis der pH-Wert einen Wert unter dem pKa-Wert der Sennoside,
das ist unter etwa 4, erreicht.
Danach wird das Sennosidgemisch einer Reduktion in einer
wäßrigen Lösung unterworfen. Zum Beispiel wird Alkalimetall
dithionit, vorzugsweise Natriumdithionit, für die Reduktion
verwendet. Der pH-Wert der Reduktion wird mit einem Alkali
metallhydroxid, vorzugsweise Natriumhydroxid, auf einen Wert
von 7 bis 10, geeigneterweise 8,3, eingestellt. Die Menge
des verwendeten Reduktionsmittels beträgt entsprechend sei
ner Masse das 0,5- bis 2-fache der in der Lösung enthaltenen
Sennosidmenge. Die Temperatur wird geeigneterweise auf einem
Wert von 15 bis 30°C gehalten. Die Reduktion dauert norma
lerweise 2 bis 4 Stunden.
Nach der Reduktion wird das Rheinanthron-8-glucosid ausge
fällt, indem eine Säure, wie etwa Schwefelsäure, bis zu
einem pH-Wert von 4 bis 5, geeigneterweise 4,7, zugegeben
wird. Bei diesem pH-Wert werden Impfkristalle und Säure
langsam bis zu einem pH-Wert von 2 bis 3, geeigneterweise
2,9, zugegeben. Das Gemisch wird auf 10°C gekühlt und 1 bis
3 Stunden kristallisieren gelassen. Der Niederschlag wird
unter Stickstoffschutz, z. B. durch Zentrifugieren, ab
filtriert. Zur längeren Lagerung kann der Niederschlag,
falls notwendig, ebenso in einem Heizraum getrocknet werden.
Das so erhaltene Rheinanthron-8-glucosid wird danach der
Oxidation unterworfen, indem dasselbe in einem Alkohol-Was
ser-Gemisch, geeigneterweise in einer 80%igen Isopropanollö
sung, welche geeigneterweise z. B. in 10-facher Menge im Ver
gleich zur verwendeten Menge des Rheinanthron-8-glucosids
vorliegt, bei einer Temperatur von 0 bis 15°C, geeigneter
weise 5 bis 10°C, aufgeschlämmt wird und indem der pH-Wert
durch Zugabe einer geeigneten Base, wie etwa Alkalimetall
hydroxide oder Alkylamine, geeigneterweise Triethylamin oder
Diethylamin, auf 7 bis 9 eingestellt wird. Während der
Zugabe soll der pH-Wert nicht über 8,5 ansteigen, weil in
diesem Fall die Gefahr besteht, daß während der Oxidation
das Zuckermolekül vom Sennosid abgespalten wird, wodurch der
pH-Wert um 0,5 bis 1 Einheiten ansteigt. Erfindungsgemäß
wird dann Aktivkohle, geeigneterweise OH⁻-Aktivkohle, in
einer 0,05- bis 0,20-fachen Menge, berechnet aus der Menge
des Rheinanthron-8-glucosids, geeigneterweise in einer 0,1-
fachen Menge dieser Menge, zugefügt. Erfindungsgemäß wirkt
die Kohle als oberflächenaktiver Katalysator, wobei der an
der Oberfläche der Kohle adsorbierte Sauerstoff das
Rheinanthron-8-glucosid viel selektiver und effektiver zu
den Sennosiden A und B oxidiert als bloßes Durchblasen von
Luft oder Sauerstoff. Gleichzeitig adsorbiert die Aktivkohle
unerwünschte Überoxidationsprodukte, wie etwa Rhein-8-gluco
sid und Rhein, die möglicherweise in der Reaktion erzeugt
werden. Danach wird Sauerstoff oder eine Sauerstoffquelle in
das Gemisch eingeleitet, wie etwa durch Hindurchperlen von
Luft durch einen Sinter bei der vorstehend erwähnten Tempe
ratur.
Erfindungsgemäß ist festgestellt worden, daß durch Verwen
dung speziell von Aktivkohle als Katalysator an Stelle der
früher vorgeschlagenen Katalysatoren, z. B. Palladiumschwarz,
oder einfach in Wasser gelöstem Sauerstoff, gute Ausbeuten
und reine Produkte erhalten werden. Die Vorteile des effi
zienten Katalysators zeigen sich speziell im Sennosidanteil
des Endprodukts, welcher über 30% höher liegt im Vergleich
zu einem Produkt, das mit einem Verfahren erhalten wird, in
welchem die Oxidation durch Lösen von Rheinanthron-8-gluco
sid in Wasser mit Calciumhydroxid und durch Hindurchperlen
von Luft durch das Reaktionsgemisch ohne Aktivkohle durchge
führt wird.
Der Fortgang der Reaktion kann unter Verwendung einer HPLC
verfolgt werden, wodurch der korrekte Endpunkt leicht durch
Überwachung der Konzentration des Ausgangsmaterials bestimmt
werden kann. Das Gemisch wird filtriert und das Filtrat wird
mit einer geeigneten Säure auf einen pH-Wert von 1 bis 4,
geeigneterweise etwa 2, eingestellt, wodurch die Sennoside A
und B nach Stehenlassen bei Raumtemperatur in Säureform aus
fallen. Der so erhaltene Niederschlag kann z. B. mit Isopro
panol gewaschen und z. B. in einer Vakuumkammer getrocknet
werden, jedoch höchstens bei einer Temperatur von 40°C, um
ein Zersetzen zu verhindern.
Erfindungsgemäß können die so erhaltenen Sennosidsäuren A
und B in ihre Calciumsalze umgewandelt werden, welche viel
leichter vom Gastrointestinaltrakt absorbiert werden. Zu
diesem Zweck werden die Sennoside durch Erhöhen des pH-Wer
tes, geeigneterweise durch Zugabe von Calciumhydroxid, ge
löst. Calciumhydroxid wird in einer solchen Menge zugegeben,
daß der pH-Wert auf einen Wert von 8,0 ± 0,5 ansteigt, ob
wohl die Sennoside sich bereits bei einem pH-Wert von etwa 5
zu lösen beginnen. In einer anderen Ausführungsform kann
Calciumchlorid in einem molaren Überschuß von 1,1 bis 2
ebenso wie Natriumhydroxid bis zum besagten pH-Wert zugege
ben werden. Danach wird durch Zugabe verdünnter Säure, wie
etwa verdünnte Salzsäure, während etwa 1 Stunde der pH-Wert
auf 6,7 bis 6,9 eingestellt. Der pH-Wert kann ebenso auf
einen Wert von 6,7 bis 8,5 eingestellt werden, falls ein
Endprodukt mit einem höheren pH-Wert erwünscht wird. Der pH-
Wert soll nicht unter 6,7 fallen, weil in diesem Falle die
Sennoside als Säuren aus der wäßrigen Lösung auszufallen be
ginnen.
Um die Calciumsalze auszufällen, wird dem Gemisch Methanol,
vorzugsweise zuerst eine wäßrige, wie etwa eine 50 bis
90%ige, z. B. eine 90%ige Methanollösung im Verlauf von 15
Minuten bis 2 Stunden, geeigneterweise innerhalb einer hal
ben Stunde, und danach reines Methanol im Verlauf von 1 bis
4, geeigneterweise etwa 2 Stunden, zugegeben, das Gemisch
wird gerührt und filtriert. Der Niederschlag wird bei einer
Temperatur von nicht mehr als 40°C getrocknet, um die Senno
side vor dem Zersetzen zu schützen.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne die
selbe in irgendeiner Weise einzuschränken.
16 kg Sennesschoten werden 3 Tage in einem Gemisch aus 10
Liter Methanol und 10 Liter Leitungswasser aufgeschlossen.
Die Lösung wird mit einer Pumpe umgewälzt, um die Extraktion
effektiver zu machen. Die Temperatur wird bei 20 bis 30°C
gelassen. Nach der angegebenen Zeit wird die Lösung abgelas
sen, und die Schoten werden mit 4 l 50%iger Methanollösung
gewaschen. Die so erhaltene Methanol-Wasser-Lösung wird
unter Vakuum bei 40°C destilliert. Die Destillation wird ge
stoppt, wenn die Dichte des Destillationsrückstandes 1,25
kg/l beträgt. Der Destillationsrückstand wird mit 8 l n-Bu
tanol extrahiert. Die Extraktion wird in einem geeigneten
Reaktionsgefäß durch 1,5-stündiges Vermischen der Lösung
durchgeführt. Das Rühren wird unterbrochen und die Schichten
können sich über Nacht trennen. Nach der Trennung wird die
wäßrige Phase in ein Reduktionsgefäß gegossen.
Zu der wäßrigen Sennosidrohlösung in einem Reduktionsgefäß
wird bei einer Temperatur von 25°C eine 50%ige Natriumhydro
xidlösung zugegeben, bis der pH-Wert 8,3 beträgt. Es werden
120 bis 150 g der Lauge verbraucht. Zur Lösung werden 500 g
Natriumdithionit zugegeben, und das Gemisch wird 2 Stunden
gerührt. Es werden 3 l Wasser zugefügt, worauf der pH-Wert
mit Schwefelsäure auf einen Wert von 4,7 eingestellt wird. 1
g Rheinanthron-8-glucosidkristalle werden zugegeben, und mit
Schwefelsäure wird ein pH-Wert von 2,9 eingestellt. Das Ge
misch wird auf 10°C gekühlt und 2 Stunden bei dieser Tempe
ratur gehalten. Das kristallisierte Rheinanthron-8-glucosid
wird auf ein Filter filtriert und mit 1500 ml heißem Wasser
gewaschen. Der Niederschlag wird getrocknet, indem unter Va
kuum Stickstoff durch den Filter gesaugt wird, wodurch etwa
560 g Rheinanthron-8-glucosid erhalten werden, welche 20%
Feuchtigkeit enthalten.
560 g Rheinanthron-8-glucosid mit einem Feuchtigkeitsgehalt
von 15 bis 20% werden bei +5 bis +10°C in 6000 ml 80%igem
(Vol./Vol.) Isopropanol aufgeschlämmt. Das Rheinanthron-8-
glucosid wird durch Zugabe von Triethylamin bis zu einem pH-
Wert von etwa 8 gelöst. Der pH-Wert soll nicht über 8,5 an
steigen. Es werden etwa 200 ml Triethylamin verbraucht. Da
nach werden 50 g OH⁻-Aktivkohle zugegeben und die Einleitung
von Preßluft in das Gemisch wird durch Hindurchperlen durch
einen Sinter bei einer Rate von etwa 3 Liter pro Minute be
gonnen. Luft wird etwa 2 ½ Stunden hindurchgeperlt, wobei
die Temperatur des Reaktionsgemisches 5 bis 10°C beträgt.
Wenn die Reaktion beendet ist, wird das Gemisch durch Fil
terpappe gefiltert und mit konzentrierter Salzsäure (etwa
200 ml) auf einen pH-Wert von 1,5 bis 2,0 eingestellt. Das
Gemisch läßt man über Nacht bei Raumtemperatur unter Rühren
kristallisieren. Der so erhaltene Niederschlag wird durch
Pappe filtriert, mit 500 ml Isopropanol gewaschen und in
einer Vakuumkammer bei einer Temperatur von nicht mehr als
etwa 40°C getrocknet. Die Ausbeute beträgt etwa 310 g (etwa
62,2%, berechnet aus dem Rheinanthron-8-glucosid).
300 g der Sennosidsäuren A + B werden in 1800 ml Wasser auf
geschlämmt und durch Zugabe einer Calciumhydroxid-Wasserauf
schlämmung (30 g Ca(OH)₂ + 150 ml Wasser) gelöst. Die Zugabe
wird bis zu einem pH-Wert von 8 ± 0,5 fortgesetzt, und es
werden etwa 110 ml der Kalkaufschlämmung verbraucht, um die
Säure zu lösen. Danach wird der pH-Wert mit verdünnter Salz
säure (40 ml; 1:10-Verdünnung) im Verlauf einer Stunde auf
einen pH-Wert von 6,7 eingestellt, wobei man sich überzeugt,
daß der pH-Wert im Bereich von 6,7 bis 6,9 bleibt. Innerhalb
1/2 Stunde werden 1000 ml einer 90%igen Methanollösung und
danach, während etwa 2 Stunden, 4400 ml reines (100%) Me
thanol zugegeben. Das Gemisch wird eine weitere Stunde ge
rührt und durch Pappe gefiltert. Der Niederschlag wird mit
einer kleinen Menge Methanol gewaschen.
Der Niederschlag wird bei einer Temperatur von höchstens
40°C über Nacht getrocknet und gewogen. Die Ausbeute beträgt
luftgetrocknet etwa 317 g (100%) und vakuumgetrocknet 285 g
(etwa 91%), berechnet aus den Sennosidsäuren A + B, wobei
der Sennosidanteil etwa 82% beträgt.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung der Sennoside A und B, in wel
chem Rheinanthron-8-glucosid mit Sauerstoff oder einer
Sauerstoffquelle zu den Sennosiden A und B oxidiert
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Oxidation unter
Verwendung von Aktivkohle als Katalysator durchgeführt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die erhaltenen Sennoside A und B durch Behandlung mit
einer Calciumionen enthaltenden, wäßrigen Lösung in ihre
Calciumsalze umgewandelt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Oxidation in einer wäßrigen Lösung und bei
einem alkalischen pH-Wert, besonders bei einem pH-Wert
von 8 bis 8,5, durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß für die Oxidation ein Sauerstoff ent
haltendes Gas, wie etwa Luft, verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Rheinanthron-8-glucosid
durch Reduktion eines Sennosidgemisches, das durch Ex
traktion von Sennespflanzen oder Teilen davon erhalten
wird, hergestellt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Reduktion in einer wäßrigen Lösung unter Verwendung
von Alkalimetalldithionit, wie etwa Natriumdithionit,
durchgeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Extraktion unter Verwendung eines Wasser-
Methanol-Gemisches, unter Abdampfen des Methanols und
durch Waschen der wäßrigen Phase mit einem Alkohol, wie
etwa 2 -Butanol, durchgeführt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß nach der Oxidation die Sennoside A und
B durch Kristallisation, wobei das Reaktionsgemisch auf
einen pH-Wert von 1,5 bis 2 angesäuert wird, gewonnen
werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Sennoside A und B in ihre Calcium
salze umgewandelt werden, indem die Sennoside in einer
wäßrigen Lösung durch Zugabe von Calciumhydroxid gelöst
und durch Zugabe von Methanol als Calciumsalze gefällt
werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
für die Fällung der pH-Wert auf einen Wert von 6,7 bis
6,9 eingestellt wird.
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