DE4443912C2 - Bedienvorrichtung in Kraftfahrzeugen - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Bedienvorrichtung in Kraftfahrzeugen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE 35 14 438 C1 bekannt. Dabei sind Tasten vorgesehen, die in räumlicher Nähe zu den Teilmenüs angeordnet sind und mit deren Hilfe das Teilmenü auswählbar ist. Eine derartige Vorrichtung ist aufwendig in der Herstellung und benötigt viel Platz. Zudem ist die Lage der Vorrichtung nicht optimal, da die Anordnung des Bildschirms an unterschiedlichen Stellen des Kraftfahrzeugs, entweder im Blickfeld oder in Reich­ weite des Fahrzeugbenutzers, optimal ist.

Weitere, mitunter von anderen Anwendungen bekannte Be­ dienvorrichtungen sind ebenfalls problematisch. Aus dem PC-Bereich ist als Bedienvorrichtung eine "Maus" bekannt, mit der Teilmenüs individuell auswählbar sind. Der Ein­ satz in einem Kraftfahrzeug bringt das Problem mit sich, daß bei einem Wechsel des Teilmenüs auch die Teilmenüs an- und überfahren werden müssen, die nicht gewünscht sind. Zudem erfordert das Anfahren des gewünschten Teil­ menüs eine ständige Beobachtung der auf dem Bildschirm simulierten Bewegung der Maus, was zur Ablenkung des Fahrzeugbenutzers führt.

Die Verwendung eines Touch-Screens, d. h. einer Vorrich­ tung, bei der vor dem Bildschirm eine Bedienfläche mit einer Sensorik für den Ort liegt, an dem der Fahrzeugbe­ nutzer zur Teilmenüauswahl den Auflagedruck vergrößert, besitzt den Nachteil einer fehlenden haptischen Rückmel­ dung über den vorgenommenen Auswahlvorgang. Zusätzlich muß der Bildschirm in Reichweite sein, was zu Problemen hinsichtlich der Unterbringung und der ggf. zur erwarten­ den Ablenkung des Fahrzeugbenutzers führt.

Auch die Auswahl mit Hilfe eines Drehknopfs, wie in der DE 38 36 555 A1 beschrieben, kann nachteilig sein, da wie bei der o. g. Maussteuerung ein Überfahren der nicht ge­ wünschten Teilmenüs erforderlich ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bedienvor­ richtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die un­ ter ergonomischen Gesichtspunkten optimal ist und die es ermöglicht, den Bildschirm an dem unter Anzeigegesichts­ punkten optimalen Ort anzuordnen.

Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die kennzeichnen­ den Merkmale des Patentanspruchs 1.

Das Bedienfeld ist quasi blind zu bedienen. Es bildet den Bildschirm ab. Der Übergang von einem Teilmenü zum näch­ sten gewünschten Teilmenü ist unmittelbar, d. h. ohne Überfahren ggf. dazwischenliegender Teilmenüs möglich. Gleichzeitig ist das Auffinden des gewünschten Teilmenüs aufgrund der räumlichen Zuordnung zwischen Bildschirmin­ halt und Lage des zugehörigen Schalters ohne weiteres möglich. Es ist hierzu lediglich die Information über die Lage der Teilmenüs im Bezug auf die übrigen Teilmenüs bzw. auch innerhalb des Bildschirms erforderlich. Diese Information kann "auf einen Blick" gewonnen werden und erfordert keine dauernde Betrachtung des Bildschirms.

Durch die räumliche Trennung von Bildschirm und Bedien­ fläche wird es möglich, beide optimal anzuordnen, d. h. den Bildschirm im Blickfeld und das Bedienfeld im Griff­ bereich des Fahrzeugbenutzers.

In den weiteren Patentansprüchen sind vorteilhafte Ausge­ staltungen der Erfindung beschrieben. Mit Hilfe der Merk­ male, wie sie in den Patentansprüchen 2 und 3 angegeben sind, ist es möglich, die Präzision für das Auffinden des zugehörigen Schaltkontakts auf dem Bedienfeld weiter zu erhöhen. Die Aufteilung in Segmente und ggf. die fühlbare Trennung der einzelnen Segmente erleichtert das Auffinden des "richtigen" Segments und damit das Auswählen des ge­ wünschten Teilmenüs. Fehlbedienungen lassen sich damit vermeiden.

Es kann ferner von Vorteil sein, Schaltkontakte für aus­ gewählte Funktionen an besonderen Stellen innerhalb des Bedienfelds anzuordnen. In erster Linie zu nennen sind hierbei die Eckbereiche des Bedienfelds. Diese lassen sich besonders schnell und sicher auffinden und damit das zugehörige Teilmenü auswählen.

Zur weiteren Vereinfachung und Erleichterung der Teil­ menü-Auswahl kann es vorteilhaft sein, diese Auswahl zweistufig vorzunehmen. Mit Hilfe einer geeigneten Senso­ rik in der Oberfläche der Bedienfläche kann das Teilmenü auf dem Bildschirm dann optisch hervorgehoben werden, wenn der zugeordnete Bereich auf der Bedienfläche berührt wird. Die optische Hervorhebung kann beispielsweise durch Vergrößerung der Beleuchtungshelligkeit und/oder eine blinkende Symboldarstellung erfolgen. Zur Auswahl des Teilmenüs ist es dann lediglich erforderlich, den Aufla­ gedruck auf der Bedienfläche an der ausgewählten Stelle zu vergrößern und damit die gewünschte Auswahl vorzuneh­ men.

Anhand der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Er­ findung dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 einen Bildschirm in einem Kraftfahrzeug zur symbolischen Darstellung von Teilmenüs und

Fig. 2 eine zugeordnete Bedienfläche zur Auswahl dieser Teilmenüs.

Der in Fig. 1 gezeigte Bildschirm besitzt eine Anzeige­ fläche 1, die im wesentlichen vertikal angeordnet und im Sichtbereich, beispielsweise im Armaturenbrett des Fahr­ zeugbenutzers angeordnet ist. Auf diesem Bildschirm wer­ den Teilmenüs für verschiedene Funktionsmenüs darge­ stellt. Bei letzterem kann es sich um Funktionen wie Na­ vigation, Bordcomputer, Klimaanlage, Radio usw. handeln. Die zugehörigen Teilmenüs beziehen sich auf die einzelnen Funktionen, die wiederum Teilmenü eines Übersichtmenüs sein können. Zur Anzeigephilosophie sei neben der ein­ gangs genannten DE 35 14 438 C1 auch auf die DE 40 17 895 C1 und DE 40 17 897 C1 verwiesen.

Jedem der Teilmenüs ist ein irgendwie geartetes Symbol in Form eines Piktogramms, eines Schriftzugs oder sonstigen eindeutigen bildlichen Charakterisierung zugeordnet. Diese Symbole sind auf dem Bildschirm bei Auswahl des zu­ gehörigen Menüs angezeigt. In Fig. 1 ist dies anhand der Darstellung Menüpunkt 1, Menüpunkt 2 und Menüpunkt 3 bei­ spielhaft gezeigt. Ebenfalls in Fig. 1 gezeigt ist ein Cursor, mit dem die einzelnen Teilmenüs angefahren werden können. Dieser Cursor ist farblich und/oder in seiner Helligkeit von der Umgebung abgesetzt und beschreibt eine definierte, hier rechteckige Fläche innerhalb des Bild­ schirms.

In Fig. 2 ist eine Bedienfläche in Form eines Tastenfelds 10 gezeigt, das im Griffbereich des Fahrzeugbenutzers, beispielsweise in der Mittelkonsole oder aber im Lenkrad angeordnet ist. Das Tastenfeld 10 ist, durch waagrechte und senkrechte Linien angedeutet, in eine Vielzahl von Feldern aufgeteilt, denen jeweils ein Schaltkontakt (nicht dargestellt) zugeordnet ist. Ferner ist die Ober­ fläche des Tastenfelds mit einer berührungsempfindlichen Schicht (ebenfalls nicht dargestellt) versehen, durch die die Lage eines Fingers in einem der Felder festgestellt wird. Ebenfalls nicht gezeigt sind aus der Oberfläche des Tastenfelds hervortretende Begrenzungslinien für die ein­ zelnen Felder, die im Bereich der eingezeichneten Linien verlaufen und durch die haptisch eine Abgrenzung zwischen den einzelnen Feldern erreicht wird. Damit wird es mög­ lich, einen Finger oder dgl. in jeweils einem der Felder zu fixieren und ein Übersprechen auf ein benachbartes Feld zu vermeiden.

Zur Auswahl eines Teilmenüs wird zunächst der Cursor 3 auf das Feld bewegt, das diesem Teilmenü auf dem Bild­ schirm 1 zugeordnet ist. Hierzu wird die Lage eines Fin­ gers auf dem Tastenfeld 11 mit Hilfe der Berührsensorik erkannt und das zugehörige Cursorfeld auf dem Bildschirm hellgetastet. Zum Anfahren des gewünschten Teilmenüs, hier beispielsweise des Menüpunkts 2 ist es lediglich er­ forderlich, eines der beiden Felder, die dem gewünschten Teilmenü auf dem Tastenfeld zugeordnet sind, zu berühren. Hierzu ist nicht erforderlich, die zwischen der einge­ zeichneten Lage des Cursors und den beiden zugehörigen Feldern für den Menüpunkt 2 liegende Felder zu überfah­ ren. Vielmehr kann eines der beiden gewünschten Felder direkt berührt werden. Sitzt der Cursor in einem der für die Auswahl vorgesehenen Felder, so wird der dem zugehö­ rigen Teilmenü zugeordnete Bereich des Bildschirms op­ tisch hervorgehoben. Zur Auswahl dieses Teilmenüs ist dann lediglich erforderlich, in einer der beiden Felder den Auflagedruck zu verstärken und damit das Teilmenü auszuwählen. Handelt es sich beispielsweise bei Auswahl des Teilmenüs "Radio" aus dem Übersichtsmenü für sämtli­ che auswählbaren Funktionen um das Teilmenü "Lautstärke vergrößern", so wird bei Auswählen dieses Teilmenüs in der beschriebenen Weise die Lautstärke solange vergrö­ ßert, wie eines der beiden Auswahlfelder auf dem Tasten­ feld 11 berührt und/oder mit größerem Auflagedruck ge­ drückt wird.

Mit der dargestellten räumlichen Trennung ist es möglich, Bildschirm und Tastenfeld an dem für sich optimalen Ort anzubringen. Auch ist es möglich, eine beliebige Anzahl von Teilmenüs zu realisieren. Zur Eindeutigkeit der Aus­ wahl ist es lediglich erforderlich, die Anzahl der Aus­ wahlfelder größer oder gleich der Zahlen der Teilmenüs vorzusehen. Es ist dabei möglich, mit Hilfe mehrerer Aus­ wahlfelder, wie beschrieben, ein einziges Teilmenü anzu­ fahren und auszuwählen. Die Kontrolle dieses Vorgangs auf dem Bildschirm 1 erfordert nur geringe Aufmerksamkeit, da die Auswahl des Teilmenüs aufgrund der räumlich funktio­ nalen Zuordnung von Bildschirm und Tastenfeld bzw. Teil­ menü-Symbol auf dem Bildschirm und zugehörigem Auswahl­ feld auf dem Tastenfeld übersichtlich ist und auch ohne besondere optische Kontrolle vorzunehmen ist.

Claims (4)

1. Bedienvorrichtung in Kraftfahrzeugen zur Auswahl ei­ nes Teilmenüs aus einem Menü mittels eines Bild­ schirms mit im wesentlichen vertikaler Anzeigefläche, auf der den Teilmenüs zugeordnete Symbole angezeigt sind, dadurch gekennzeichnet, daß ein im wesentlichen flaches Bedienfeld (10) dem Bildschirm (1) zugeordnet ist, daß in dem Bedienfeld (10) Schaltkontakte ange­ ordnet sind, die in ihrer Lage den Symbolen auf dem Bildschirm entsprechen und die bei Betätigen das Teilmenü auswählen.

2. Bedienvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Bedienfeld (10) in rechteckige Seg­ mente eingeteilt ist, die jeweils einen Schaltkontakt aufnehmen.

3. Bedienvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Segmente hervortretende Seg­ mentbegrenzungen aufweisen.

4. Bedienvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Bedienfeld im Griff­ bereich des Fahrzeugbenutzers und räumlich vom Bild­ schirm getrennt angeordnet ist.