Bedienvorrichtung
Die Erfindung betrifft eine Bedienvorrichtung in Kraftfahrzeugen zur Auswahl und Bedienung von Funktionen mittels manueller Eingaben.
Eine zunehmende Systemvielfalt im Fahrzeug lässt es aus Gründen der Übersichtlichkeit wünschenswert erscheinen, wenigstens einen Teil dieser Systeme und Funktionen, wie beispielsweise Auto-Telefon, Zielführungssystem, Auto-Radio oder Klima, über eine gemeinsame Vorrichtung zu bedienen. Die Steuerung mehrerer Systeme oder Funktionen über eine gemeinsame Bedienvorrichtung wird üblicherweise mittels menügesteuerter Bedienoberflächen durchgeführt, wie sie weitverbreitet auf PCs, Palmtops, Internet-Seiten, Auskunftssystemen, Fahrkartenautomaten usw. gebräuchlich sind. Auf jeder Ebene der hierarchisch organisierten Menüs werden dem Benutzer die jeweils gerade zur Verfügung stehenden Bedien- oder Eingabe- Alternativen, üblicherweise auf einem Display, angezeigt. Aus diesen Alternativen wählt der Benutzer aus, indem er über geeignete Mittel die von ihm gewünschte Eingabe-Alternative markiert und dem steuernden System die Auswahl dieser Alternative - ebenfalls über ein geeignetes Mittel - bestätigt.
Die DE 198 07 410 AI beschreibt eine Multifunktions-Bedien- einrichtung für ein Kraftfahrzeug zur Auswahl und Steuerung von Funktionen. Die einzelnen Bedienelemente sind dabei um einen Bildschirm herum angeordnet . Dabei sind Funktionstasten teils mit fest zugeordneter Funktionalität für sicherheitsrelevante Funktionen vorgesehen sowie durch Schalter oder Knöpfe realisierte Bedienelemente. Darüber hinaus sind weitere Tasten mit frei programmierbarer Funktionalität vorhanden. D.h. die Tasten können in verschiedenen Bediensituationen -
im Wesentlichen abhängig vom gerade zu bedienenden System -, unterschiedliche Funktionen tragen, wobei die jeweilige Belegung der Tasten durch ein System zur Steuerung der Bedienabläufe vorgenommen wird. Zusätzlich ist es möglich, Bereiche des berührungsempfindlichen Bildschirms zur direkten Auswahl einer vom Benutzer gewählten Eingabe-Alternative (als sogenannte Soft-Keys) einzusetzen.
Für den Fahrer eines Fahrzeugs ist es bei jedem Bedienvorgang wichtig, dass sein Augenmerk nicht über längere Zeit von der Straße abgelenkt ist. Daher ist es günstig, wenn die Anzeige von Bedienmöglichkeiten möglichst im unmittelbaren Gesichtsfeld und die eigentliche Bedienvorrichtung möglichst im primär erreichbaren Bedienumfeld angeordnet sind. Eine solche ergonomisch vorteilhafte Anordnung von Display und Bedienvorrichtung, die auch eine menügesteuerte Bedienerführung vorsieht, ist beispielsweise in der DE 100 46 909 AI beschrieben. Die einzelnen Bedienelemente sind durch Tasten und Drehknöpfe realisiert.
Die Ablenkung des Fahrers von der Beobachtung der Straßenverkehrs kann weiter verringert werden, indem Informationen nicht nur auf dem Display dargestellt werden, sondern eine zusätzliche Informationsvermittlung durch die Bedienvorrichtung selbst erfolgt .
Aus der DE 44 43 912 AI ist für die Bedienung von Funktionen im Kraftfahrzeug ein flaches Bedienfeld bekannt, das in Tasten aufgeteilt ist, denen jeweils ein Schaltkontakt zugeordnet ist. Die den Tasten zugeordneten Auswahlmöglichkeiten oder Funktionen sind frei programmierbar. Die jeweils aktuellen Auswahlmöglichkeiten oder Funktionen werden - der Anordnung der Tasten entsprechend - getrennt vom Bedienfeld auf einem Display im Blickfeld des Fahrers angezeigt. Das Tastenfeld ist mit einer berührungsempfindlichen Schicht versehen, wodurch die Lage eines Fingers auf dem Bedienfeld feststellbar ist. Hierdurch kann der Bereich, welcher der berührten
Taste auf dem Bedienfeld entspricht, auf dem Display optisch hervorgehoben werden. Weiterhin sind die Tasten des Bedienfelds zur Erleichterung einer blinden Orientierung durch hervortretende Begrenzungslinien fühlbar voneinander abgegrenzt.
Die DE 197 31 285 AI beschreibt verschiedene Bedienelemente, die dem Benutzer die zur Verfügung stehenden Bedien- oder Eingabealternativen durch eine taktil erfassbare Oberfläche signalisieren. Durch eine taktil erfassbare Oberfläche des Bedienelements kann dem Benutzer verdeutlicht werden, welche Bedienalternative gerade gültig ist oder mit welcher Operation er eine Auswahl aus verschiedenen Menüpunkten treffen kann. Die Bedienoberfläche gliedert sich in einen unbeweglichen Teil und in darin eingelassene anhebbare oder ausfahrbare Segmente. Im Falle einer flachen Ausführungsform des Bedienelements signalisieren angehobene Segmente die vorhandenen Auswahlalternativen, im Falle einer rotatorischen Ausführungsform des Bedienelements, signalisieren ausgeklappte Segmente die Bedienalternative „Drehen" und die versenkten Segmente die Bedienalternative „Drücken".
Der Einsatzbereich der beschriebenen Bedienelemente für das Kraftfahrzeug ist allerdings auf Auswahl- bzw. Steuerfunktionen beschränkt. Komplexe Bedienvorgänge, wie beispielsweise das Durchsuchen einer Telefonliste nach einem bestimmten Eintrag oder die Eingabe einer Zieladresse für ein Zielführungs- system, lassen sich jedoch am einfachsten mittels handschriftlicher Zeicheneingabe durchführen. Oft genügt schon die Eingabe von wenigen Zeichen, um eine große Anzahl von Alternativen auf eine darstellbare Auswahl zu reduzieren. Diese Art der Einschränkung einer großen Anzahl von Alternativen ist vor allem in Fällen nützlich, in denen keine Schreibtastatur zur Verfügung steht, oder auch für Situationen, bei denen eine Benutzung einer solchen Tastatur eine zu komplexe Aufgabe darstellt, selbst wenn die Tastatur auf einem Touch- screen simuliert würde. Dies trifft auch auf die Bediensituation im Fahrzeug zu.
Die Verwendung eines Touchpads oder auch einer Touchscreen, wie sie für handschriftliche Eingaben verwendet werden, ist jedoch aus Gründen der schlechten taktilen Erfassbarkeit der ebenen Oberfläche als Bedieneinrichtung für blind durchzuführende Auswahloperationen während der Fahrt nachteilig. Selbst wenn ein solches Touchpad, wie beispielsweise in der WO 01/54109 AI beschrieben, über bereichsweise unterschiedliche Pulse oder Vibrationen in der Oberfläche dem Benutzer fühlbar Informationen über Funktionalitäten oder Bedienzustände vermitteln kann, ist damit während der Fahrt noch keine sichere blinde Bedienung möglich: Haptische Informationen, die auf Schwingungen beruhen, werden im Fahrbetrieb leicht durch die Vibrationen des Fahrzeugs überlagert; somit ist unter solchen Umständen zu einwandfreien Erkennung dieser Vibrationen erhöhte Aufmerksamkeit notwendig, so dass Rückmeldungen dieser Art für eine sichere und komfortable Bedienung nicht ausreichen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Bedienvorrichtung zu schaffen, die zur Steuerung von Systemen im Fahrzeug sowohl auswählende Eingaben als auch die Eingabe von handschriftlichen Zeichen erlaubt, und die im Fahrbetrieb sicher zu bedienen ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Bedienvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Die erfindungsgemäße Bedienvorrichtung zur Steuerung von Systemen im Kraftfahrzeug umfasst ein berührungsempfindliches Bedienfeld, auf dem ein Benutzer aus einer Auswahl von Menüpunkten, die bestimmten Zonen auf dem berührungsempfindlichen Bedienfeld entsprechen, Eingaben selektieren kann, oder auf dem er, in einem anderen Betriebszustand des Bedienfeldes, handschriftliche Eingaben machen kann. Die Erfindung besteht
darin, dass das Bedienfeld so gestaltet ist, dass seine Oberfläche einerseits für die Auswahl von Menüpunkten taktil erfassbar strukturiert werden kann, und andererseits die Oberfläche so geglättet werden kann, dass das Bedienfeld trotz seiner Strukturierbarkeit auch für handschriftliche Eingaben verwendbar ist.
Für alle Anwendungsfälle, in denen die Bedienung von Systemen im Kraftfahrzeug bzw. deren Funktionen durch eine graphische oder handschriftliche Eingabe erfolgen soll, wird die Oberfläche der erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung in ebenem Zustand betrieben. Für die Bedienung der Funktionen durch Auswahloperationen wird sie taktil erfassbar konturiert . Das Bedienfeld kann also abhängig davon, ob für die Bedienung einer Funktion die Auswahl von Menüpunkten oder handschriftliche Eingaben günstiger sind, plastisch oder flach gestaltet werden. Dabei können die selektierbaren Zonen der strukturierten Oberfläche, je nach Bedienvorgang, in Ausdehnung, Form und Lage variiert werden, so dass die taktil erfassbare Struktur an die Bedürfnisse der jeweiligen Bediensituation angepasst werden kann. Das heißt beispielsweise, dass nicht mehr als die benötigte Anzahl von selektierbaren Zonen plastisch dargestellt wird, und dass die einzelnen erfassbar strukturierten Zonen gemäß dem vorhandenen Platz ergonomisch günstig lokalisiert und in verschieden großer Ausdehnung oder Form dargestellt werden können.
Die Bereiche des Bedienfelds, die für einen bestimmten Bedienvorgang zu selektierbaren Zonen werden, werden durch eine Aktuatorik taktil erfassbar strukturiert. Um dabei selektierbare Zonen, die in Form, Ausdehnung und Lage unterschiedlich sind, erzeugen zu können, wird vorteilhaft eine in einzelne Elemente gegliederte Aktuatorik verwendet. Die Elemente der Aktuatorik sind, je nach gewünschter Ausprägung des Bedienfeldes, in unterschiedlichen Gruppierungen oder an unterschiedlichen Stellen des Bedienfeldes aktivierbar, wodurch die Variabilität der Einteilung der erfassbar strukturierten
Oberfläche des Bedienfeldes realisiert wird. Der Grad der Variabilität bei der Oberflächeneinteilung ist von der Struktur und der Feingliedrigkeit der die Aktuatorik realisierenden E- lemente abhängig. Bei entsprechend geeigneter Anordnung und Einteilung dieser Elemente können durch geschickte Kombination von nur wenigen Aktuatorelementen viele verschiedene Einteilungen erzeugt werden.
Ist die funktionale Belegung des berührungsempfindlichen Bedienfelds frei programmierbar, können den auf dem Bedienfeld taktil erfassbar strukturierten Bereichen, vorteilhaft an deren Form und Lage angepasst, selektierbare Zonen mit den gewünschten Funktionalitäten zugeordnet werden. Die funktionale Belegung kann also immer an die Einteilung der Bedienfläche in taktil erfassbare Bereiche angepasst werden. Auf diese Weise können für die unterschiedlichen Erfordernisse verschiedener Bedienvorgänge sowohl die taktil erfassbaren Bereiche als auch die damit deckungsgleichen selektierbaren Zonen in Lage und Ausdehnung nach ergonomisehen Gesichtspunkten auf dem Bedienfeld verteilt und gestaltet werden, wodurch eine übersichtliche und sichere Bedienung ermöglicht wird.
Stehen beispielsweise in einer Bediensituation lediglich zwei Alternativen zur Auswahl - z.B. ob im Weiteren das Navigationssystem oder das Telefon bedient werden soll -, so werden auf der Bedienfläche beispielsweise zwei erfassbar voneinander getrennte selektierbare Zonen dargestellt . Je nach dem, wie viele alternative Eingabemöglichkeiten eine Bediensituation erfordert, können die selektierbaren Zonen bzw. die taktil erfassbaren Bereiche größer oder kleiner ausfallen. So kann beispielsweise in einem Fall eine Einteilung des Bedienfeldes in relativ kleine „Telefontasten" erfolgen, im anderen Fall können dagegen vier größere Tasten für Richtungseingaben dargestellt werden.
Für handschriftliche Eingaben ist es von Vorteil, wenn die gesamte Nutzfläche des Bedienfelds ohne Untereinteilungen zur Zeicheneingabe zur Verfügung steht, da die handschriftliche Bedienung der erfindungsgemäßen Vorrichtung durch den Benutzer unkompliziert - einfach mit dem Finger -, ohne Zuhilfenahme eines Griffels erfolgen soll. Bei einer Eingabe von Zeichen mit dem Finger wird zum Schreiben mehr Platz benötigt, als bei Eingaben mit einem Griffel, und es erhöht auch die Erkennungssicherheit eines zum Bedienfeld gehörigen Zeichenerkennungsprogramms, wenn möglichst groß geschrieben werden kann. Steht das ganze Bedienfeld für die Eingaben zur Verfügung, muss der Benutzer nicht eigens auf die Einhaltung bestimmter Grenzen für die handschriftlichen Eingaben achten, wodurch der Benutzer bei der Bedienung nicht ununterbrochen auf das Bedienfeld sehen muss .
Eine vorteilhafte Realisierung des erfindungsgemäßen Bedienfeldes ist die Gestaltung des Bedienfeldes als Lochmatrix, deren Löcher mit Stößeln ausgefüllt sind, welche durch eine unter dem Bedienfeld befindliche Aktuatorik mit elektromecha- nischen Mitteln angehoben und wiederversenkt werden können. Die Stößel können beispielsweise einzeln oder in Gruppen angesteuert werden.
Die Sensorik für die Realisierung der Berührungsempfindlichkeit des Bedienfelds kann in den Stößeln oder in der Lochmatrix, realisiert werden. Für die Lochmatrix kommt beispielsweise eine kapazitive oder resistive Sensorik in Frage. Werden dabei die selektierbaren Zonen als Bereiche mit angehobenen Stößeln gebildet, ist wegen des Abstandes eines Fingers zur Oberfläche der Lochmatrix eine kapazitive Sensorik günstiger. Werden andernfalls die selektierbaren Zonen als vertiefte Bereiche - zwischen Bereichen mit angehobenen Stößeln - dargestellt, kann die Sensorik kapazitiv oder resistiv realisiert werden.
Soll die Berührungsempfindlichkeit des Bedienfeldes mittels der Stößel realisiert werden, können diese beispielsweise mit einer kapazitiven Sensorik ausgestattet sein. Bei einer Ausführung der Stößel aus Lichtwellenleitermaterial kann die Fingerposition auch durch Erkennung von Reflexionen oder Abschattungen detektiert werden. Für den Fall, dass die selektierbaren Zonen als Bereiche mit angehobenen Stößeln dargestellt werden, kann auch eine druckempfindliche Sensorik für die Erkennung der Fingerposition eingesetzt werden.
Wird das Bedienfeld zur Handschriftenerkennung eingesetzt, sind alle Stößel in der Lochmatrix versenkt, so dass das Bedienfeld eine im Wesentlichen ebene und glatte Oberfläche hat. Die Erkennung der eingegebenen Zeichen über die Verfolgung der Fingerposition kann dabei über eine Sensorik in der Lochmatrix oder eine Sensorik in den Stößeln erfolgen.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Stößel ergibt sich, wenn diese aus lichtleitendem Material hergestellt sind und von einer Lichtquelle unterhalb der Aktuatorik beleuchtet werden, da auf diese Weise die jeweilige Strukturierung des Bedienfeldes durch die Beleuchtung optisch unterstrichen werden kann, und die Bedienvorrichtung so auch bei Nacht gut zu orten ist.
Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßem Bedienvorrichtung ergibt sich dadurch, dass die Oberfläche des Bedienfeldes als berührungsempfindliche Folie ausgebildet ist, die am Rand des Bedienfeldes unlösbar mit einer ebenen und festen Unterlage verbunden ist, und der Raum zwischen Unterlage und Folie mit einer rheologischen Flüssigkeit angefüllt ist, welche durch eine Aktuatorik verhärtbar und wieder verflüssigbar ist . Rheologische Flüssigkeiten zeichnen sich dadurch aus, dass ihre Viskosität steuerbar ist. Die Viskosität elektro-rheologischer Flüssigkeiten wird dabei
durch elektrische Felder beeinflusst, die von magneto- rheologischen Flüssigkeiten durch magnetische Felder.
Die berührungsempfindliche Sensorik ist bei dieser Ausführungsform vorteilhaft in die auf dem Bedienfeld zuoberst liegende Folie integriert, da diese vo tastenden Finger unmittelbar berührt wird, wodurch eine größtmögliche Nähe zur Sensorik erreicht wird. Diese Sensorik kann kapazitiv oder resistiv realisiert sein, wobei eine resistive Sensorik auch mit Handschuhen bedient werden kann.
Die Strukturierung des Bedienfelds wird vorteilhaft durch eine Verhärtung der rheologischen Flüssigkeit entsprechend der jeweiligen Konfiguration und Aktivierung der Elemente der Aktuatorik erreicht. Dadurch, dass die Flüssigkeit im Bereich zwischen Folie und fester Unterlage keine Struktur für die Ausprägung einer erfassbaren Oberfläche vorgibt, können die Bereiche, in denen die Flüssigkeit verfestigt werden soll, allein in Abhängigkeit von der Gliederung und Flexibilität der Elemente der Aktuatorik bestimmt werden.
Die Bereiche mit verfestigter Flüssigkeit sind durch die auf der Flüssigkeit aufliegende Folie hindurch gegenüber den Bereichen mit nicht verfestigter Flüssigkeit ertastbar, da sie als Verdickung gegenüber den nicht verfestigten Bereichen erfassbar sind; in den nicht verfestigten Bereichen lässt sich die Flüssigkeit durch den tastenden Finger verdrängen. Dabei können die selektierbaren Zonen je nach dem durch die verfestigten oder die verflüssigten Bereiche repräsentiert werden. Die Oberflächenstruktur ist durch Deaktivierung der Aktuatorik vollständig auflösbar, so dass ein Finger oder Griffel die Flüssigkeit leicht verdrängen kann und die Folie direkt auf die ebene und feste Unterlage gedrückt wird. In dieser Form bietet das Bedienfeld die Möglichkeit zu handschriftlichen Eingaben, auf der berührungssensitiven Folie.
Als rheologische Flüssigkeit lässt sich vorteilhaft eine elektro-rheologische Flüssigkeit verwenden. Die Verhärtung der Flüssigkeit wird hierbei durch elektrische Felder erzielt, die durch eine Aktuatorik erzeugbar sind. Die Aktuatorik kann beispielsweise aus Elektrodenpaaren bestehen, die sich auf der Unterseite der berührungsempfindlichen Folie und auf der Oberfläche der unter der Folie liegenden, festen, e- benen Fläche gegenüberliegen. Die Elektroden können beispielsweise auf die jeweilige Fläche aufgedruckt sein, was eine größtmögliche Ebenheit des Bedienfeldes garantiert.
Als rheologische Flüssigkeit lässt sich ebenso vorteilhaft eine magneto-rheologische Flüssigkeit verwenden. Die Verhärtung der Flüssigkeit wird hierbei durch magnetische Felder erzielt, die durch eine entsprechende Aktuatorik erzeugbar sind. Die Aktuatorikelemente können beispielsweise aus Magneten bestehen, die sich unter dem Bedienfeld befinden, und die zur Erzeugung von magnetischen Feldern, die auf die magneto- rheologische Flüssigkeit wirken, von unten an das Bedienfeld - und damit an die magneto-rheologische Flüssigkeit - herangebracht werden. Zur Auflösung eines magnetischen Feldes werden die Magneten wieder in eine geeignete Entfernung zur agneto-rheologischen Flüssigkeit gebracht. Dabei können die magnetischen auch durch drehbar gelagerte Magneten, durch Kippen um 90 Grad erzeugt bzw. wieder ausreichend abgeschwächt werden, wobei die Drehachse senkrecht zu den Feldlinien der Magneten liegt. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, die Magneten auf aktuatorischem Wege durch eine Folie oder ein Blech von der magnete-rheologischen Flüssigkeit abzuschirmen.
Für die sichere Bedienung der erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung ist es von Vorteil, wenn sie in einem vom Fahrer - als dem primären Benutzer der Vorrichtung - unmittelbar erreichbaren Grif bereich, untergebracht ist. Für die visuelle Orientierung des Benutzers über die funktionale Belegung des
Bedienfeldes ist es von Vorteil, wenn die Anzeige der wählbaren Menüpunkte im Blickfeld des Fahrers erfolgt . Dies wird vorteilhaft durch eine von der Bedienvorrichtung getrennte Anzeigevorrichtung, die sich im Blickfeld des Benutzers befindet, realisiert. Auf diese Weise wird der Fahrer bei einer Bedienung der Systeme durch die Bedienvorrichtung während der Fahrt am wenigsten vom Straßenverkehr abgelenkt .
Die wählbaren Menüpunkte, wie sie der funktionalen Belegung der auf dem Bedienfeld selektierbaren Zonen entsprechen, werden auf der Anzeigevorrichtung vorteilhaft so angeordnet, wie es der Anordnung der Menüpunkte auf dem Bedienfeld entspricht. Zur bedienerfreundlichen Unterstützung der durch die Bedienvorrichtung bedienbaren Systeme und Funktionen werden auf der Anzeigevorrichtung zusätzlich Informationen zur Benutzerführung dargestellt.
Eine komfortable Möglichkeit zur Unterbringung der Bedienvorrichtung besteht in einem Einbau in die Armlehne zwischen Fahrer- und Beifahrersitz, wo sie ausfahrbar oder ausklappbar untergebracht werden kann. Im betriebsbereiten Zustand befindet sich die Bedienoberfläche dann horizontal ausgerichtet vor der Armlehne, etwas unterhalb der Armlehnenhδhe, so dass sie mit frei beweglicher Hand, die durch den auf der Armlehne aufliegenden Arm entlastet und stabilisiert ist, bequem bedient werden kann. Es sind aber auch andere Einbauplätze, bspw. in der Mittelkonsole denkbar. Die Anzeigevorrichtung kann im Armaturenbrett oder in der Konsole untergebracht werden.
Ein Menüpunkt wird auf berührungsempfindlichen Bedienfeldern dadurch ausgewählt, dass ein Finger oder ein anderes Objekt mit der entsprechenden selektierbaren Zone der berührungsempfindlichen Bedienoberfläche in Berührung kommt. Zur visuellen Orientierung des Benutzers wird die jeweils kontaktierte Zone auf der Anzeigevorrichtung, bezogen auf die übrigen auswähl-
baren Menüpunkte, üblicherweise farblich kontrastiert, invertiert oder sonstwie optisch hervorgehoben dargestellt.
Für die Bestätigung einer aus der funktionalen Belegung des Bedienfeldes getroffenen Auswahl durch den Benutzer - zur Darstellung einer Ent er-Funktion - ist es vorteilhaft, wenn das Bedienfeld auf einer druckempfindlichen Sensorik gelagert ist. Das Bedienfeld kann auf diese Weise quasi als eine große Taste fungieren. Durch Druck eines Fingers auf das Bedienfeld und anschließendes Loslassen wird der berührte Menüpunkt gültig ausgewählt. Durch ein auf eine entsprechend druckempfindliche Sensorik gelagertes Bedienfeld lassen sich auch noch andere Funktionen, wie z.B. eine Umsehaltfunktion realisieren.
Die gültige Auslösung einer durch einen Druck auf das Bedienfeld betätigten Funktion kann dem Benutzer dabei vorteilhaft durch eine haptische Rückmeldung, wie sie durch Schaltelemente mit einem durch Druck zu überwindenden Druckpunkt realisiert werden kann, taktil erfassbar vermittelt werden. Auf diese Weise ist eine sichere Erkennung der Funktionsauslösung auch bei den im fahrenden Fahrzeug unvermeidlichen Vibrationen möglich.
Das Bedienfeld ist vorteilhaft von einem Gehäuse eingefasst, so dass Lage und Abmessung des Bedienfelds mittels des umlaufenden Rahmens, den das Gehäuse bildet, unmittelbar ertastbar sind.
Für eine unkomplizierte Bedienung von hierarchisch organisierten Menüfunktionen ist eine sogenannte Escape-Funktion zum Abbruch einer Funktion, zum Löschen einer Eingabe oder für den Rücksprung in ein übergeordnetes Menü nützlich. Dabei ist es aus Gründen des schnellen und sicheren Zugriffs von Vorteil, wenn solche Sonderfunktionen nicht auf dem eigentlichen Bedienfeld - als auswählbarer Menüpunkt - realisiert sind, sondern separat davon, in der Gehäuseoberfläche als
fühlbar abgesetzte Tasten mit fixem örtlichen Bezug. Solche Lösch- und Rücksprungfunktionen, und ggf. weitere Sonderfunktionen, können mittels verschiedener fixer Tasten an unterschiedlichen Stellen im Gehäuses realisiert werden, oder durch verschiedene Bedienarten einer Taste. Die Rücksprungebene kann dabei beispielsweise durch wiederholtes Betätigen einer Taste festgelegt werden, und ein direkter Rücksprung in das Hauptmenü beispielsweise durch einen länger andauernden Druck auf diese Taste erfolgen.
Anhand der Zeichnungen wird die Erfindung weiter erläutert .
Es zeigen:
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung, dargestellt mit geglätteter Oberfläche für handschriftliche Eingaben,
Fig. 2 die Darstellung einer Benutzerführung zur Steuerung eines Navigationssystems durch handschriftliche Eingaben auf einer Anzeigevorrichtung,
Fig. 3 die Sensorik eines berührungsempfindlichen Bedienfeldes mit Bohrungen für die Stößel
Fig. 4 Beispiel für eine Aktuatorik zu Anhebung der Stößel aus der Oberfläche des Bedienfelds
Fig. 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung, dargestellt mit strukturierter Oberfläche zur Auswahl von Menüpunkten,
Fig. 6 die Darstellung der funktionalen Belegung des Bedienfeldes aus Fig. 5 auf einer Anzeigevorrichtung mit zusätzlicher Information zur Benutzerführung,
Fig. 7 a und b) einen Querschnitt durch das Bedienfeld einer Bedienvorrichtung wie sie in Fig. 5 dargestellt ist, mit elektrischer Aktuatorik bei geglätteter und strukturierter Oberfläche,
Fig. 8 einen Querschnitt durch das Bedienfeld einer Bedienvorrichtung wie sie in Fig. 5 dargestellt ist, mit magnetischer Aktuatorik und teilweise strukturierter Oberfläche, und
Fig. 9 a, b und c) verschiedene Möglichkeiten der Strukturierung der Oberfläche des Bedienfelds der erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung.
Im Einzelnen bezeichnen:
1 eine erste Ausführungsform der Bedienvorrichtung,
2 ein Bedienfeld in Form einer Lochmatrix,
3 ein Gehäuse,
4 Stößel,
5 eine Taste,
6 eine handschriftliche Eingabe,
7 Bohrungen in einem berührungsempfindlichen Bedienfeld,
8 Elektroden der Sensorik,
9 isolierte Bereiche der Sensorik,
10 Halterung für Stößel,
11 eine zweite Ausführungsform der Bedienvorrichtung,
12 ein Bedienfeld mit einer berührungssensitiven Folie,
13 einen Schieber,
14 selektierbare Zonen,
15 eine feste, ebene Fläche,
16 Elektroden,
17 Magneten,
18 elektro-rheologische Flüssigkeit, flüssig,
19 elektro-rheologische Flüssigkeit, verhärtet,
20 Sensorfolie,
21 magneto-rheologische Flüssigkeit, flüssig,
22 magneto-rheologische Flüssigkeit, verhärtet,
25 ein Bedienfeld,
26 selektierbare Zonen für Richtungsangaben, 27 selektierbare Zonen für Telefonbedienung,
28 eine handschriftliche Eingabe, 29 Hubelemente,
30 eine Anzeigevorrichtung,
31 eine Liste,
32 und 33 Eingabefelder,
34 Anzeige-Darstellung einer Belegung der Bedienvorrichtung mit den Funktionen einer Telefontastatur
Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung 1 als Lochmatrix mit Stößeln im Zustand mit geglätteter Oberfläche, wie sie für handschriftliche Eingaben einsetzbar ist.
Fig. 2 zeigt beispielhaft die Darstellung einer möglichen Benutzerführung auf einer Anzeigevorrichtung 30 - beispielsweise einem LCD-Display - zur Steuerung eines Navigationssystems durch handschriftliche Eingaben auf der in Fig. 1 dargestellten Bedienvorrichtung 1. Durch die wahlfreie Eingabe von handschriftlichen Zeichen können Listen mit umfangreichen Wahlmöglichkeiten, wie z.B. Zielangaben für ein Navigationssystem, effizient eingeschränkt werden. Das Erkennungsergeb- nis der auf dem Bedienfeld 2 durchgeführten handschriftlichen Eingabe 6 wird dem Benutzer im Eingabefeld 32 angezeigt. Fehlerhafte Eingaben können vom Benutzer beispielsweise einfach durch Eingabe eines Querstrichs auf dem Bedienfeld, ausgeführt von rechts nach links, getilgt werden.
Ist eine Auswahl durch handschriftliche Eingaben soweit eingeschränkt, dass die verbleibenden Auswahlmöglichkeiten mittels Scrollen, d.h. mit schrittweisen Auf- oder Abbewegungen der Markierung in der Liste 31, ausgewählt werden können, kann die Eingabemöglichkeit auf dem Bedienfeld 2 - automa-
tisch durch die Steuerung des Bedienablaufs oder manuell durch den Benutzer - auf diese Bedienart umgestellt werden. Dies kann der Benutzer im Fall einer druckempfindlichen Sensorik des Bedienfeldes beispielsweise durch zweimaligen kurzen Druck auf das Bedienfeld veranlassen.
Der Zeichenerkennungsmodus für die skizzierte Verwendung der Bedienvorrichtung 1 wird dann beendet, und das Bedienfeld 2 beispielsweise in einen Auswahl-Modus zum Durchrollen oder Scrollen einer Liste umgeschaltet .
Dazu werden auf dem Bedienfeld 2 durch Anheben von Stößeln beispielsweise drei taktil erfassbare Bereiche vertikal angeordnet dargestellt, welchen als selektierbaren Zonen die Funktionalitäten „Markierung aufwärts verschieben", „Auswahl der markierten Position" und „Markierung abwärts verschieben" entsprechen. Dabei kann durch die Stößel beispielsweise die selektierbare Zone mit der Funktion „Markierung aufwärts verschieben" als ein Dreieck mit Spitze nach oben geformt werden und die selektierbare Zone mit der Funktion „Markierung abwärts verschieben" als ein Dreieck mit Spitze nach unten; die Funktion „Auswahl der markierten Position" kann zur besseren taktilen Unterscheidung von den anderen beiden Funktionen rund geformt sein.
Berühren und Niederdrücken der oberen selektierbaren Zone bewirkt dabei die Verschiebung der Markierung in der Liste 31 um eine Position nach oben, wobei die Liste 31 ggf. um bisher nicht sichtbare Einträge aktualisiert wird. Berühren und Niederdrücken der unteren Zone des Bedienfeldes bewirkt die Verschiebung der Markierung entsprechend nach unten. Die Auswahl einer markierten Position wird beispielsweise gültig vorgenommen, indem die mittlere Zone des Bedienfelds 2 berührt und niedergedrückt wird. Für das dargestellte Beispiel heißt das, dass die ausgewählte Stadt als Ziel für das Navigationssystem in das Eingabefeld 32 übernommen wird.
Fig. 3 zeigt die Unterseite eines berührungsempfindlichen Bedienfeldes 2, das zu einer Lochmatrix umgestaltet ist, mit der Elektrodenanordnung der Sensorik und den Bohrungen für die Stößel .
Die Bohrungen im Bedienfeld sind mittig in die Elektroden der kapazitiven Sensorik platziert, so dass keine Unterbrechungen in der leitenden Schicht entstehen. (Die Elektroden der dargestellten kapazitiven Sensorik auf dem Bedienfeld 2 sind mit 8 bezeichnet; isolierte Bereiche sind mit 9 bezeichnet.) Damit sind die Sensorfunktionen des berührungsempfindlichen Bedienfelds 2 zur Positionsbestimmung bzw. zur Zeicheneingabe trotz der Bohrungen 7 ohne Weiteres gewährleistet.
Fig. 4 zeigt ein Beispiel für eine Aktuatorik zu Anhebung der Stößel 4 aus der Oberfläche des Bedienfelds 2. Die Stößel 4 werden von einem Schieber 13 der Reihe nach angehoben. Je nach Breite eines Schiebers 13 wird nur eine einzige Reihe von Stößeln durch den Schieber bewegt, oder mehrere Reihen von Stößeln gleichzeitig. Der Schieber 13 kann so geformt sein, dass er in Schubrichtung zunächst einige Stößel anhebt und weiter hinten wieder fallen lässt. Durch verschiedene Anordnungen von solchen Schiebern, die beispielsweise von allen vier Seiten unter die Bedienfläche geschoben werden können und durch gleichartig oder unterschiedlich geformte Schieber sowie durch unterschiedlich weites Einschieben der Schieber unter das Bedienfeld kann eine Vielzahl von taktil erfassbaren Mustern auf dem Bedienfeld erzeugt werden.
Für eine vereinfachte Aktuatorik können die Stößel auf Halterungen 10 zu Gruppen mit mehreren Stößeln zusam engefasst werden. Es ist aber auch möglich die Stößel anstatt durch Schieber einzeln oder in Gruppen durch Hubvorrichtungen anzuheben, und durch eine entsprechende Gliederung der Hubvorrichtungen unterschiedliche taktil erfassbare Muster auf dem Bedienfeld zu erzeugen.
Fig. 5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel 11 der erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung, im Zustand mit strukturierter, taktil erfassbar ausgeprägter Oberfläche. Die Ausprägung der Oberfläche wird hierbei mittels einer rheologischen Flüssigkeit herbeigeführt, die sich zwischen einer ebenen und festen Unterlage und einer darauf liegenden berührungsempfindlichen Folie befindet, wobei letztere am Rand der Unterlage fest mit dieser verbunden ist. Die selektierbaren Zonen 14 oder „Tasten" zeichnen sich dabei durch eine fühlbare Verhärtung in einer sonst gallertartigen, vom Finger leicht verdrängbaren Masse unter der glatten Folienoberfläche aus. Die Verhärtung wird durch eine Viskositätsänderung der rheologischen Flüssigkeiten erzielt.
Rheologische Flüssigkeiten bestehen aus einer Emulsion von Ölen und polarisierbaren Partikeln, die sich unter dem Ein- fluss von elektrischen oder magnetischen Feldern ausrichten und dadurch die Fließeigenschaften der Emulsion beeinflussen. Die rheologische Flüssigkeit wird in den Bereichen der selektierbaren Zonen 14 - hier eine Telefontastatur darstellend - durch eine entsprechende Aktuatorik unter den Einfluss elektrischer oder magnetischer Felder gebracht. Die Flüssigkeiten sind hinsichtlich einer Sedimentation der polarisierenden Partikel stabil und für den Einsatztemperaturbereich im Kfz geeignet .
Jede selektierbare Zone 14 auf dem Bedienfeld 12 entspricht einem auswählbaren Menüpunkt bzw. einer Funktionalität. Verschiedene Funktionalitäten des taktil erfassbar strukturierten Bedienfeldes können also jeweils als Menüstruktur aufge- fasst werden. Bei der abgebildeten Beispielanwendung sind die selektierbaren Zonen mit den Funktionalitäten einer Telefontastatur belegt. Die „Tasten" liegen ertastbar zwischen den funktionslosen Bereichen, in denen sich die rheologische Flüssigkeit vom Finger verdrängen lässt, weil dort keine elektrischen oder magnetischen Felder wirken. Die funktionstragenden Bereiche können aber genauso gut als nicht verhär-
tete Bereiche, umgeben oder begrenzt von verhärteten Bereichen, dargestellt werden.
Das Erfühlen einer Taste einerseits und eine Funktionsauslösung oder eine Bestätigung einer Eingabe andererseits können bei einer resistiven Sensorik der berührungsempfindlichen Bedienoberfläche beispielsweise durch verschiedene Druckschwellwerte umgesetzt werden. Mit einer auf Widerstandsänderung basierenden Sensorik ergibt sich der Vorteil im Vergleich zu einem kapazitiven Verfahren, dass auch eine Berührung mit Handschuhen problemlos detektiert werden kann.
Eine Funktionsauslösung kann auch durch elektromechanische Schalter erfolgen, wobei der zur Funktionsauslösung erforderliche Druck auf das Bedienfeld größer gehalten wird, als der Druck zum Erfühlen der verhärteten Bereiche. Dazu wird das Bedienfeld 2 beispielsweise auf mehrere druckemp indliche e- lektromechanische Schaltelemente gelagert - wahlweise auf nur ein solches Element mit zusätzlichen geeigneten Führungen für das Bedienfeld - gelagert, so dass ein ganzflächiger Druckpunkt für das Bedienfeld 2 realisiert wird. Durch Druck auf das druckempfindlich gelagerte Bedienfeld 2 können nicht nur Funktionen ausgelöst oder Eingaben bestätigt werden, je nach Bediensituation kann beispielsweise durch Niederdrücken des gesamten Bedienfelds 2 auch das Umschalten der Bedienart beispielsweise von Handschrifteneingabe in einen Scroll-Modus (wie zu Fig. 2 beschrieben) ausgelöst werden.
Bei Verwendung der Bedienvorrichtung 11 für auswählende Eingaben wird mit Hilfe einer Positionserkennung bestimmt, auf welcher Zone sich beispielsweise der Finger eines Benutzers befindet. Damit im Falle einer Bedienung des Bedienfelds mit dem Finger eine sichere Unterscheidung der verschiedenen selektierbaren Zonen möglich ist, können die bedeutungs- oder funktionstragenden Bereiche auch durch dazwischenliegende Bereiche ohne Bedeutung - Taub-Schaltung - voneinander getrennt werden.
Die in Fig. 5 dargestellte geometrische Anordnung von selektierbaren Zonen 14 auf dem Bedienfeld 12 ist nur beispielhaft zu verstehen; die selektierbaren Zonen können ebenfalls - wie bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel - in Abhängigkeit von der Gliederung und/oder Beweglichkeit der Aktuatorik auch andere Formen annehmen, so dass verschiedene Funktionalitäten angemessen auf dem Bedienfeld dargestellt werden können.
Die Taste 5 im Gehäuse 3 der beiden Ausführungsformen 1 und 11 der erfindungsgemäßen Bedienvorrichtungen dient im Hinblick auf hierarchisch organisierte Bedienmenüs zur Darstellung von Sonderfunktionen, wie z.B. zur Realisierung einer Escape-Funktion zum schnellen Rücksprung aus tieferen Bedienmenü-Ebenen in höher gelegene Bedienmenü-Ebenen oder zum Löschen der jeweils zuletzt gemachten Eingabe.
Für die Realisierung von Lösch- oder Escape-Funktionen sind verschiedene Implementierungen denkbar: Einmaliges kurzes Drücken der Escape-Taste 5 kann je nach der gerade aktuellen Bedienart die Löschung der letzten Eingabe oder bei leerem o- der nicht vorhandenem Eingabefeld die Rückkehr in den An- fangsbedienzust nd des gerade zur Bedienung ausgewählten Systems bewirken. Eine Betätigung der Escape-Taste 5 dreimal kurz hintereinander oder einmal lang kann beispielsweise als Abbruch der Bedienung der jeweiligen Funktion und Rückkehr zurück ins Start- oder Hauptmenü umgesetzt werden. Für die Realisierung verschiedener Sonderfunktionen, wie z.B. ein Rücksprung in ein übergeordnetes Menü oder die Löschung der letzten Eingabe, können jedoch auch mehrere Tasten im Gehäuse vorgesehen sein.
Im Gehäuse 3 der Bedienvorrichtungen 1 und 11 können unter dem Bedienfeld nebst der zum Bedienfeld gehörenden Elektronik zur Erfassung der Fingerposition auch noch folgende Mittel zum Betreiben der Bedienvorrichtung untergebracht sein: die
Aktuatorik zur Umgestaltung der Oberflächenform, die Schalt- elemente zur Realisierung des Druckpunktes des Bedienfeldes sowie Verbindungen zu einer Steuerelektronik, mit der die Bedienvorrichtung bzw. die Funktionen des Bedienfeldes gesteuert werden.
Fig. 6 zeigt die Darstellung der funktionalen Belegung des Bedienfeldes 12 aus Fig. 5 auf einer Anzeigevorrichtung 30 mit zusätzlicher Information zur Benutzerführung, zur Orientierung des Benutzers über die Anordnung und Bedeutung der einzelnen auswählbaren Menüpunkte - hier beispielsweise die Funktionalität einer Telefontastatur -, sowie weitere Informationen zur Benutzerführung, z.B. ein Eingabefeld 33 zur O- rientierung des Benutzers über die erfolgten Eingaben.
Zur optimalen Benutzerführung wird die für eine Bediensituation geltende funktionale Belegung des Bedienfelds 34 auf der Anzeigevorrichtung korrespondierend zur Anordnung der selektierbaren Zonen auf dem Bedienfeld dargestellt. Detektiert die Positionserkennung einen Fingerkontakt im Bereich einer selektierbaren Zone, wird der dieser Zone entsprechende Bereich auf dem Display in seiner optischen Darstellung gegenüber den anderen dargestellten Auswahlmöglichkeiten optisch hervorgehoben. Das Eingabefeld 33 gibt dem Benutzer einen Überblick über bereits getätigte Eingaben.
Fig. 7a und 7b zeigt einen Querschnitt des Bedienfelds von Fig. 5 in flachem Zustand mit einer elektro-rheologischen Flüssigkeit in einem Reservoir unterhalb der zur Detektion der Fingerposition dargestellten berührungsempfindlichen Folie 20 mit einer aus Elektrodenpaaren 16 bestehenden Aktuatorik. Die Elektroden können dabei beispielsweise als gedruckte Schaltungen auf der Folie 20 und der festen, ebenen Fläche 15 realisiert sein. Fig. 7a zeigt die Flüssigkeit ohne den Ein- fluss einer an den Elektrodenpaaren 16 anliegenden Spannung in vollständig flüssigem Zustand 18. In diesem Zustand können auf der berührungsempfindlichen Folie 20 handschriftliche
Zeichen erkannt werden. Der schreibende Finger kann dann mühelos die Flüssigkeit verdrängen. Die Positionserkennung auf der berührungsempfindlichen Folie wird dadurch nicht beein- flusst .
Fig. 7b zeigt einige Elektrodenpaare 16 mit anliegender Spannung an, wodurch sich die Flüssigkeit in den Bereichen 19 verfestigt, so dass sie für einen über die Folie 20 gleitenden Finger spürbar wird. Die Elektrodenpaare 16 können einzeln angesteuert werden, wodurch, in Abhängigkeit von der Rasterung der Elektroden, verschieden große und verschieden geformte Bereiche der Oberfläche des Bedienfelds erfassbar und damit zu selektierbaren Zonen gemacht werden können.
Fig. 8 zeigt einen Querschnitt des Bedienfelds von Fig. 5 in flachem Zustand mit einer magneto-rheologischen Flüssigkeit in einem Reservoir unterhalb der zur Detektion der Fingerposition dargestellten berührungsempfindlichen Folie 20 mit einer aus Magneten 17 bestehenden Aktuatorik. Die Magneten können durch Hubelemente 29 so nahe an die Unterseite der festen und ebenen Fläche 15 herangeführt werden, dass die Feldstärke des jeweiligen Magnetfelds auf die magneto-rheologische Flüssigkeit oberhalb der Fläche 13 ausreicht, um die Flüssigkeit zu verfestigen. Die Positionierung kann dabei, wie in Fig. 8 gezeigt, durch eine Verschiebung in Richtung Flüssigkeitsschicht erfolgen, oder durch eine Drehung der Magnete um 90°, wodurch die Feldlinien parallel oder senkrecht zur Schicht verlaufen, oder auch mittels einer Abschirmung der Feldlinien durch geeignete Materialien. In Abhängigkeit von der Anzahl, Größe und Ansteuerbarkeit der Magneten können verschieden geformte Bereiche der Oberfläche des Bedienfelds erfassbar und damit zu selektierbaren Zonen gemacht werden.
Die magnetischen Felder zur Verfestigung der magneto-rheologischen Flüssigkeit können auch durch Spulen erzeugt werden. Die Verwendung von Magneten hat allerdings den Vorteil, dass nach entsprechender Positionierung keine weitere Leistungs-
aufnähme für den Betriebszustand mit verfestigter Flüssigkeit erforderlich ist.
In den Fig. 9a, 9b und 9c sind verschiedene Möglichkeiten der Strukturierung der Oberfläche des Bedienfelds 25 der erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung dargestellt. Fig. 9a zeigt das Bedienfeld 25 mit vier selektierbaren Zonen 26, die beispielsweise zur Steuerung eines auf der Anzeigevorrichtung 30 dargestellten Cursors nach oben, unten, links und rechts bzw. zur Auswahl oder Eingabe von Richtungen dienen können. In Fig. 9b ist das Bedienfeld 25 zur Bedienung beispielsweise einer Telefontastatur mit einer entsprechenden Anordnung von selektierbaren Zonen 27 umgestaltet. In Fig. 9c ist das Bedienfeld 25 mit eingeebneter Bedienfläche zur Eingabe von handschriftlichen Zeichen 28 abgebildet.