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Selbsttätige Meß- und Mischvorrichtung für Flüssigkeiten. Es sind
bereits Meß- und Mischvorrichtungen bekannt geworden, bei welchen der das Hauptmeßgefäß
steuernde Teil, z. B. der Schwimmer desselben, zugleich zum Steuern des den Zusatz
enthaltenden Meßgefäßes in der Weise benutzt wird, daß zu jeder abgemessenen Menge
im Hauptgefäß eine durch das Nebengefäß abgemessene Menge des Zusatzes zugemischt
wird. Ferner ist bei solchen Vorrichtungen auch die Verwendung von Hilfsschwimmern
zur Entriegelung der durch einen Hauptschwimmer auf Kraftschluß eingestellten Steuerung
an sich bekannt.
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Den Gegenstand der Erfindung bildet eine selbsttätige Meß- und Mischvorrichtung
der obenerwähnten Art, bei welcher die Ein- und Auslaßv entile von j e einer Welle
beherrscht werden, deren Verdrehen in einem oder dem - anderen Sinne durch Anschlag
eines verschwingbaren Hebels bewirkt wird, dessen Umwerfen durch das Heben oder
Sinken des Hauptsch-aimmers eingeleitet und nach erfolgter Entriegelung durch einen
der Hilfsschwimmer durch Eigengewicht vollzogen wird.
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Auf der Zeichnung ist in Abb. i und 2 ein Ausführungsbeispiel des
Erfindungsgegenstandes, bestimmt zur selbsttätigen Abmessung und Vermischung des
vorgewärmten Diffusionssaftes mit Kalkmilch, in zwei lotrechten Hauptschnitten dargestellt.
Abb. 3 bis 6 veranschaulichen schematisch verschiedene Stellungen der Umstellorgane
und Ventilbetätigungsteile ; Abb. 7 und 8 stellt Aufriß und wagerechten Querschnitt
eines Ventilkopfes in größerem Maßstabe und Abb. g bis 14 verschiedene Bestandteile
dar.
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Die Vorrichtung besteht aus einem Hauptgefäße i, dessen verjüngter
Unterteil,-, mit Einlaßventilen 3 und .4 und Ablaßventil 5 versehen ist. Diese Ventile
sind vorzugsweise als entlastete Doppelsitzventile ohne Stopfbüchsen ausgebildet
und mittels Stangen 6 mit den Kulissen 7 verbunden, die in Ventilköpfen auf und
ab beweglich geführt sind. Tiber den Ventilköpfen ist eine wagerechte Welle 12 drehbar
gelagert, mit welcher ein waagebalkenartiger zweiarmiger Hebel 13 und zwei Arme
16 und 17 fest verbunden sind. Der Hebel 13 trägt an einem Ende einen großen Schwimmer
14., am anderen Ende ein' Gegengewicht 15.
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In jedem der drei Ventilköpfe 7a ist ein wagerechter Bolzen 24 fest
eingesetzt (Abb. 8). Auf jedem Bolzen 24 sind frei drehbar gelagert ein Speichenrad
1g, mit dem ein Hebel 2o (Abb. 12) fest verbunden ist, und ein zweiarmiger Hebel
23 (Abb. i1), der mit einer zur Bewegung der Kulisse 7 dienenden unrunden Scheibe
25 verbunden ist. Der Hebel 2o trägt an seinem freien Ende einen federnd nachgiebigen
Schnapper 21 und nahe seiner Mitte einen seitlich herausragenden Stift 22, mittels
dessen zeitweise der Hebel 23 mitgenommen wird.
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Auf jedem Ventilkopfe 7a sind ferner zwei zweiarmige Hebel g,
91 um wagerechte Achsen drehbar gelagert und mit seitlichen in die Bahn des
Schnappers 21 reichenden, im Querschnitt keilförmigen Ansätzen 8, 81 versehen. An
ihren
äußeren Enden sind die Hebel 9, 91 mit je einem Hilfsschwimmer
io, ix verbunden, während die nach innen gewendeten Enden gewichtsbelastet sind
(Abb. 7 und S).
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Die Arme 16 und 17 sind am äußeren freien Ende winkelförmig erweitert
und mit je zwei Bolzen 18 mit daraufgesetzten Rollen 13-7 versehen, die zum Eingriff
in die entsprechenden Speichenräder ig eingerichtet sind. Zweckmäßigerweise ist
der Arm 16 beiderseitig mit Bolzen 18 versehen, so daß er zwei Speichenräder ig
antreiben kann; statt dessen kann natürlich auch für jedes der beiden Speichenräder
ig ein besonderer, mir einseitig mit Bolzen 18 besetzter Arm vorgesehen sein.
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Neben dem Hauptgefäße i ist ein kleineres, für Kalkmilch o. dgl. bestimmtes
Meßgefäß 26 angebracht. Dieses Gefäß ist mit einem Einlaßventil27 versehen, das
durch Verschwenken eines Hebels 30 geöffnet oder geschlossen- wird. Das Öffnen
wird vom Sch«@immer 14 durch den Hebel 13 mittels des nur in einer Richtung
umschnappbarenVerlängerungsstückes 28 (Abb.i und io) bewirkt. Ein federnder Anschlag
am Hebel 30 sichert durch eine der Arretierung 8 bis 9 der Ventile 3, :4
und 5 ähnliche Vorrichtung 31 die Offenhaltung des Ventils 27. Sobald die gewünschte
Kallcmilchmenge in das Meßgefäß eingelaufen ist, hält der entlastete Schwimmer 29
dem Gegengewicht 32 das Gleichgewicht, und der Balken 33 löst die Arretierung 31
aus, worauf durch die Wirkung des Kopfgewichtes am Hebel 30 und des Eigengewichtes
des Ventilkegels das Ventil 27 geschlossen wird.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende: Vor Inbetriebsetzung
ist das Meßgefäß i leer, das Nebenmeßgefäß 26 mit entsprechender Flüssigkeit, z.
B. Kalkmilch, gefüllt. Die Ventile 27, 4 und 5 sind geschlossen, das Ventil 3 offen.
Die Hauptflüssigkeit, z. B. Rohsaft, tritt durch das Ventil 3 in das Gefäß r ein:
und hebt den Schwimmer 14. Dadurch wird auch der Hebel 13 und mit ihm die
«"elle 12 mit den Armen 16 und 17 entgegen dem Uhrzeigersinn in Drehbewegung versetzt.
Die Rollenbolzen 18 verdrehen die Speichenräder 1g samt den Hebeln 2o solange, bis
die Schnapper 21 durch die Anschläge 8 angehalten werden (Abb. 3 und 13). Bei weiterem
Steigen des Schw=immers 14 kommen die Bolzen iS außer Eingriff mit den Speichen
1g; sobald die Flüssigkeit im Gefäß i die vorausbestimmte Höhe erreicht, hebt sie
den Hilfsschwimmer io an, wodurch unter Mitwirkung des Gegengewichtes 34. (Abb.
i und 7) zuerst die Arretierungshebel 91 für die Ventile 3 und 4 gleichzeitig
in die in Äbb. 14 ersichtliche Lage verdreht werden. Die gewichtsbelasteten Hebel
2o werden frei und nehmen beim Anschlagen mittels der Stifte 22 den Hebel 23 und
damit die Kulissenscheibe 25 mit, wobei Ventil 3 geschlossen und Ventil 4 geöffnet
wird. Nun fließt die Kalkmilch aus dem Gefäß 26 in das Gefäß r ; der Flüssigkeitsspiegel
in i . steigt infolgedessen weiter und mit ihm auch der Schwimmer io. Hierdurch
wird auch das Auslösen der Arretierung 91 bei dem Ventilkopfe des Ablaßventils 5
bewirkt, welcher in gleicher N1"eise wie 4. geöffnet «wird. Das Flüssigkeitsgemisch
fließt aus dem Hauptgefäß i in ein tiefer gelegenes Mischgefäß aus, der Schwimmer
14 sinkt und dreht die Welle 12 in der Uhrzeigerrichtung zurück. Dabei werden durch
die Arme 16 und 17 die Hebel 2o bis zum Anliegen der Schnapper 21 an die Anschläge
8 nach links umgeworfen. Die Arretierungen sind so eingestellt, daß das Ventil 4
früher geschlossen wird, bevor der am Hebel 13 angebrachte federnde Anschlag 28
den Hebel 3o erreicht und das Kalkmilcheinlaßventil 27- öffnet. Die Füllung
des Kalkmilchmeßgefäßes 26 geschieht sehr rasch, so daß, bevor der Schwimmer 14
wieder zu steigen beginnt, das Kalkmilcheinlaßventil 27 schon wieder geschlossen
ist.
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Sobald der Flüssigkeitsspiegel im Hauptgefäß i bis zum Hilfsschwimmer
ii sinkt, beginnt dessen Eigengewicht zu wirken und bewirkt beim weiteren Sinken
des Flüssigkeitsspiegels das Verdrehen der Arretierungen 8 und das Auslüsen der
Schnapper,2zi derart, daß zunächst das Ventil S geschlossen und alsdann das Ventil
3 aufgemacht wird, wonach sich das Spiel wiederholt.
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Soll die beschriebene Vorrichtung zum Abmessen und Vermischen des
abgezogenen Diffusionssaftes dienen, so erfolgt das Ausschalten des Schnappers beim
Öffnen des Ventils 3 .vorzugsweise nicht selbsttätig, sondern von Hand mit Hilfe
einer Zugschnur, einer elektromagnetischen Auslösevorrichtung o. dgl.