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Klosett mit einer umklappbaren, als Geruchverschluß wirkenden Schüssel.
Gegenstand der Erfindung ist ein Klosett mit einer umklappbaren, im Ruhezustand
als Geruchverschluß wirkender Schüssel und einer Spülvorrichtung mit Meßgefäß, das
die abzugebende Menge Spülflüssigkeit bei jeder Benutzung abteilt. Derartige Klosetts
sind an sich bereits bekannt. Sie haben indessen den Nachteil, daß sie einen guten
Geruchverschluß nicht immer sicher stellen. Dies ist darauf zurückzuführen, daß
die Schwenkung der Schüssel jeweils durch Herbeiführung eines Übergewichts auf der
einen oder anderen Seite bewirkt wird. Das Übergewicht darf nur gering sein, um
ein hartes Anschlagen der Schüssel gegen die Beckenwandung zu vermeiden. Infolgedessen
können kleine Unreinigkeiten, Papierstückchen o. dgl., die zwischen Schüsselrand
und Beckenwandung sich einklemmen, den Geruchverschluß undicht machen.
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Ein weiterer Mißstand dieser bekannten Klosetts besteht darin, daß
die Umstellung der Schüssel erst ausgelöst wird, nachdem der Sitz bereits in die
Gebrauchsstellung gebracht ist und die Rückbewegung der Schüssel schon bei ungewollter
Freigabe des Sitzes eintreten kann. Dieser Umstand kann in beiden Fällen zu Verunreinigungen
der Schüsselrückseiie führen.
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Die Erfindung ist von diesen Nachteilen frei. Sie besteht darin, daß
die Schüssel so zwangläufig mit dem Verschlußdeckel verbunden ist, daß sie gleichzeitig
mit der Bewegung dieses letzteren im einen oder anderen Sinne umgestellt und anschließend
daran so in einen kegelförmigen Teil des Schachtes unter Kraftaufwand eingezwängt
wird, daß sie sowohl im Ruhe- als auch im Gebrauchszustand einen sicheren Geruchverschluß
bewirkt. Da die Umstellung der Schüssel in die Gebrauchs- oder in die Ruhestellung
von dem öffnen bzw. Schließen des Deckels abhängig ist, so kann der Fall, daß die
Schüssel zu spät oder zu frühzeitig gewendet wird, nicht eintreten.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
als Zimmerklosett dargestellt, und zwar ist Fig. i ein Aufriß der für die Bewegung
der Schüssel hauptsächlich in Betracht kommenden Teile, Fig. z ein senkrechter Schnitt
durch das Klosett bei geschlossenem Brillendeckel, Fig.3 ein um 9o° versetzter Schnitt
bei geöffnetem Brillendeckel.
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In dem Gehäuse a ist unten ein Behälter b
zur Aufnahme der Exkremente
untergebracht. An die Öffnung dieses Behälters schließt ein Schacht c an, der an
der Klosettbrille d festsitzt und einen kegelförmigen Teil cl- besitzt, welcher
den Sitz für die den Schacht sowohl im Ruhezustand als auch während der Benutzung
abschließende Schüssel e bildet. Bei den mit derartigen Schüsseln ausgerüsteten
Klosetts war bisher ein guter Geruchverschluß nicht zu erzielen, einesteils weil
es sich bei Schacht und Schüssel um keine Präzisionsarbeit handelt und andernteils,
weil kleine Unreinigkeiten, Papierstückchen o. dgl., die sich zwischen Schüssel
und Beckenwand festsetzen, einen dichten Abschluß verhinderten.
Gemäß
der Erfindung ist nun der kegelförmige Teil cl des Schachtes angeordnet worden,
um im Ruhezustand ein Einzwängen der Schüssel c in solchem Grade zu ermöglichen,
daß zwischen Schüsselrand' und Schachtteil c-1 keine Lücken mehr entstehen können.
Bei dieser Anordnung der Schüssel ist es aber nicht möglich, die Schüssel aus dem
Ruhezustande unmittelbar in die Gebrauchsstellung zu drehen. Es ist deshalb die
Einrichtung so getroffen worden, daß die Schüssel zum Zwecke einer leichten Umkehrung
ein Stück aus dein Sitz gehoben wird, bevor die Drehung der Schüssel einsetzt. Dieses
Anheben der Schüssel c wird bewirkt durch unrunde Scheiben f, deren Achsen an (!ein
Klosettgehäuse a. befestigt sind. Mit diesen unrunden Scheiben aus einem Stück gebildet
oder mit ihnen starr verbunden sind Kettenräder j und' Zahnsegmente h. Diese Zahnsegmente
kommen zeitweise in Eingriff mit kleinen Zahnrädern i, die auf den Drehachsen
k der Schüssel e festsitzen. Diese Drehachsen k der Schüssel gehen
durch Schlitze 1 des schrägen Schachtteiles c' hindurch und haben außerhalb der
letzteren ein Vierkant nt, das in einem genau in der Weite aiigepaßten Schlitz it.
des Klosettgehäuses a, derart Führung erhält, daß die Schüssel e erst gedreht werden
kann, wenn die Achsen h beim Anheben der Schüssel in den runderweiterten Teil n'
gelangen. Das Vierkant der Achsen h hat den Zweck, die wagerechte Lage der Schüssel
nach dem Entleeren derselben und beim Senken auf ihren Sitz zu sichern.
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Die mit den unrunden Scheiben f starr verbundenen kleinen Zahnräder-
stehen durch Ketten o mit Kettenrädern P in zwangläufiger Verbindung, die auf den
vorspringenden Enden q der Schwenkachse des Brillendeckels d' festsitzen. Das Übertragungsverhältnis
der beiden Kettenräder g und p sowie der Zahnräder i und Zahnsegmente h. ist derart
gewählt, daß bei der halben Schwenkung- des Deckels dl in die Hochstellung die unr
unden Scheiben f und die Zahnsegmente h aus der in Fig. a gezeigten Stellung in
die in Fig. i gezeigte Stellung gelangen, wobei die Schüssel e um go° gedreht ist.
Bei der zweiten Hälfte der Hochschwenkung des Deckels wird die- Schüssel e um -weitere
go' gedreht, in welcher Lage der Hohlraum derselben zur Aufnahme der Exkremente
nach oben gekehrt und wieder auf ihre ursprüngliche Sitzstelle gesenkt ist.
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Nach Benutzung des Klosetts entstehen die Bewegungen der einzelnen
Teile in umgekehrter Folge. Es -wird beim Niederschwenken des Deckels d' zunächst
die Schüssel e gehoben und in die in Fig. i gezeigte Lage gedreht, bei welcher sich
die Schüssel entleert, worauf eine Weiterdrehung der Schüssel um go° erfolgt, bei
welcher die Schüssel e, mit dem Hohlraum nach unten gekehrt, wieder die wagerechte
Lage einitiinmt. Alsdann treten die Segmente h mit den Zahnrädern i wieder außer
Eingriff, und es findet das Senken der Schüssel e statt, wobei die Vierkantteile
der Achsen 1, wieder in den genau zugepaßten unteren Schlitzen n Führung
erhalten. Da nun die Schüssel e gewöhnlich aus dünnem Blech hergestellt wird, ist
das Gewicht -derselben nicht sehr bedeutend, so daß sich möglicherweise die Vierkantteile
in. in den Schlitzen it klemmen könnten und die Scbiissel e den Schacht nicht (licht
genug abschließt. Um diesen dichten Abschluß und ein zuverlässiges Senken und Einzwängen
der Schüssel e zu sichern, sind an den Innenseiten der Gehäusewände kräftige Federn
r angeordnet. Diese Federn drücken gleichzeitig auf die jeweils oberen Vierkantflächen
und tragen somit dazu bei, daß die wagerechte Lage der Schüssel in der Hoch- und
Tiefstellung gewahrt wird. Es kann zti diesem Zwecke auf den Achsen h im Bereiche
der Federn r auch je eine mit Rasteinschnitten versehene Scheibe angeordnet «-erden,
in deren Einschnitte bei der Hoch-und Tiefstellung der Schüssel ein an jeder Feder
r angeordneter Zahn. eingreift.
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Da der Schacht c aus verhältnismäßig dünnem Blech, z. B. aus Zinkblech
oder emailliertem Eisenblech hergestellt -wird, so paßt sich der Schachtumfang beim
Einzwängen der Schüssel e leicht dem Umfange derselben an. Schließlich kann am Rande
der Schüssel e auch eine Ringnut zur Aufnahme einer Gummidichtung oder eines sonstigen
nachgiebigen Stoffes angebracht werden.
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.Wie bereits erwähnt, findet auf dem letzten Teil der Hochbewegung
des Deckels dl ein Zufluß von Wasser zu dem nach oben gerichteten Schüsselhohlraum
statt. Um dies zu ermöglichen, ist in dem rückwärtigen Aufsatz des Klosetts ein
Behälter .s untergebracht, der mit Wasser oder einer desinfizierenden Flüssigkeit
gefüllt `wird. Vom Boden dieses Behälters s führt ein Rohr t zu einem kZeßbehälter
zt, von dein ein enges Rohr v bis zur vollen Höhe des Behälters s abgeleitet ist.
Eine derartige Einrichtung ist bereits bekannt. Neu jedoch ist, daß in das Rohr
t, also zwischen Vorratsbehälters und Meßbehälter rc ein Dreiwegehalin
7v eingeschaltet ist, dessen Hahnkegel durch ein Hebelgestänge x, g, mit
einer auf der Schwenkachse q festsitzenden Kurbel z verbunden ist.
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Bei der in Fig. :2 gezeichneten Stellung stehen durch die Kanäle des
Halmkegels die
beiden Behälter s und zi miteinander in Verbindung,
so daß sich der @ eßbehälter ii. füllen kann. Wird der Klosettdeckel dl in die Hochstellung
geschwenkt, dann dreht sich auch der Halmkegel um go°, wobei der Vorratsbehälter
s gegen das Meßgefäß i( abgeschlossen wird. Dabei wird gleichzeitig der Weg vom
lleßgefäß zur Schüssel c frei, und es läuft die in dem 'leßgefäß 2i befindliche
Wassermenge auf die Schüssel, um zu verhindern, daß die Exkremente an der Schüssel
haften bleiben. Beim Niederschwenken des Deckels dl wird wieder die in Fig. a ersichtliche
Stellung des Dreiw egehalins hergestellt, und es füllt sich wieder das Meßgefäß
ti, wobei die aus demselben verdrängte Luft durch das dünne Rolir 7, entweichen
kann.
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Die Erfindung kann nicht nur bei Zimmerklosetts, sondern auch bei
Gruppenklosetts mit gemeinschaftlichem Sammelbehälter sowie bei solchen Klosetts
angewendet werden, hei welchen ein Sammelgefäß fehlt und der Schacht zu einer Grube
oder einer Kanalisation führt.