DE4438566B4

DE4438566B4 - Linearwälzlager

Info

Publication number: DE4438566B4
Application number: DE19944438566
Authority: DE
Inventors: Stefan Dipl.-Ing. Hantke; Frank Dipl.-Ing. Scheib; Roland Dipl.-Ing. Ruffing
Original assignee: Schaeffler KG
Current assignee: Schaeffler Technologies AG and Co KG
Priority date: 1994-10-28
Filing date: 1994-10-28
Publication date: 2009-04-09
Anticipated expiration: 2014-10-29
Also published as: DE4438566A1

Abstract

Linearwälzlager mit einem Tragkörper (2), der über umlaufende Wälzkörper an Laufbahnen (3) einer Führungsschiene (1) längsverschieblich gelagert ist und an dessen Stirnseiten hintereinander jeweils ein Kopfstück (4) und für die Führungsschiene (1) eine Abstreiferplatte (8) befestigt sind, wobei jeder Wälzkörperumlauf eine Tragzone und einen Rücklaufkanal in dem Tragkörper (2) sowie zwei Umlenkkanäle in den Kopfstücken (4) aufweist und zwischen dem Kopfstück (4) und der Abstreiferplatte (8) jeweils ein zusätzliches Kopfstück (6) zur Aufnahme von Schmierstoff angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das zusätzliche Kopfstück (6) einen die Führungsschiene (1) umgebenden Hohlraum aufweist, in welchem Hohlraum Fett aufnehmbar ist, wobei zwischen den beiden Kopfstücken (4, 6) eine die Führungsschiene (1) umgebende Lippendichtung (5) mit an der Oberfläche der Führungsschiene (1) entlanggleitenden Abstreiferlippen sowie zwischen dem zusätzlichen Kopfstück (6) und der Abstreiferplatte (8) eine die Führungsschiene (1) umgebende weitere Lippendichtung (7) mit an der Oberfläche der Führungsschiene (1) entlanggleitenden Abstreiferlippen angeordnet ist.

Description

Die Erfindung betrifft ein Linearwälzlager mit einem Tragkörper, der über umlaufende Wälzkörper an Laufbahnen einer Führungsschiene längsverschieblich gelagert ist und an dessen Stirnseiten hintereinander jeweils ein Kopfstück und für die Führungsschiene eine Abstreiferplatte befestigt sind, wobei jeder Wälzkörperumlauf eine Tragzone und einen Rücklaufkanal in dem Tragkörper und zwei Umlenkkanäle in den Kopfstücken aufweist.
Aus der DE 42 09 824 A1 ist ein Linearwälzlager bekannt geworden, bei dem Schmierstoff über einen an der Abstreiferplatte anliegenden Schmiernippel zugeführt wird. Der Schmierstoff gelangt durch eine Bohrung der Abstreiferplatte und durch Kanäle des Kopfstücks zu den Wälzkörpern. Bei einem Einsatz des Lagers in staubiger Umgebung kann Schmutz durch die von der Abstreiferplatte und der Führungsschiene gebildete Trennfuge in den Bereich der Wälzkörper gelangen und die Funktionsfähigkeit des Lagers beeinträchtigen.
Aus der DE 21 30 420 C2 ist eine Schmiervorrichtung für ein Lagerelement mit einem aus Kunststoff bestehenden Abstreifer bekannt, bei der ein Kanal vorgesehen ist, der eine Abstreiferkante umgeht. In den Kanal muss jedoch ein Element aus saugfähigem Material für die Aufnahme von Öl als Schmierstoff eingesetzt werden, welches das auf der Laufbahn der Führungsschiene befindliche Öl aufsaugen und den Wälzkörpern zuführen soll. Bei starkem Staubanfall besteht hier die Gefahr von Verstopfungen des saugfähigen Elementes. Für Fettschmierung ist diese Schmiervorrichtung nicht geeignet.
Aus JP 04046216 A ist Linearwälzlager bekannt geworden, bei dem zwischen dem Kopfstück und der Abstreiferplatte ein zusätzliches Filzgehäuse mit einem eingesetzten Filz zur Aufnahme von Öl vorgesehen. Filz ist saugfähiges Material. Bei starkem Staubanfall besteht die Gefahr von Verstopfungen des Filzes, so dass die Funktion des Filzes nicht länger gewährleistet ist.
Aus US 30 30 692 A ist eine Schmiervorrichtung bei einer Werkzeugmaschine bekannt geworden, bei der ein leichtes Öl über ein Zufuhrrohr in eine Ausnehmung eingefüllt und dort gemeinsam mit Verunreinigungen über ein Auslassrohr abgepumpt werden soll.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Linearwälzlager nach den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 so weiterzubilden, dass das Eindringen von Staub in den Bereich der Wälzkörper vollständig verhindert wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Linearwälzlager gemäß Anspruch 1 gelöst. Dadurch, dass bei diesem Lager als Schmierstoff ein Fett verwendet wird, bildet sich in dem Hohlraum des zusätzlichen Kopfstücks ein Fettpuffer, der eindringenden Staub, beispielsweise Holzstaub, Kohlenstaub oder ähnlichen Feinstaub bindet. Der Staub kann dann nicht mehr an die Wälzkörper und ihre Laufbahnen gelangen.
Besonders wirkungsvoll wird die Abdichtung des erfindungsgemäßen Lagers dadurch, dass zwischen den beiden Kopfstücken und/oder zwischen dem zusätzlichen Kopfstück und der Abstreiferplatte eine die Führungsschiene umgebende Lippendichtung mit an der Oberfläche der Führungsschiene entlanggleitenden Abstreiferlippen angeordnet ist.
Eine sichere Befestigung der Teile des Lagers ergibt sich, wenn an den Lippendichtungen abstehende, zur Führungsschiene parallele Befestigungszapfen ausgebildet sind, die in Ausnehmungen der Kopfstücke passend eingreifen.
Die Abstreiferplatte, die Lippendichtungen und die Kopfstücke können an dem Tragkörper mit Schrauben in einfacher Weise lösbar befestigt sein, so dass es möglich ist, sie bei Bedarf einzeln auszuwechseln.
Die Abstreiferplatte kann als Abstreiferblech aus einem metallischen Werkstoff ausgeführt sein, während die Lippendichtungen als schleifende Dichtungen aus einem polymeren Werkstoff bestehen können.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
1 eine stirnseitige Ansicht eines aus einer Führungsschiene und einem daran angeordneten Tragkörper bestehenden Linearwälzlagers;
2 eine Draufsicht auf das Lager nach 1;
3 eine Draufsicht auf den Tragkörper und die daran befestigten Kopfstücke und Lippendichtungen des Lagers mit teilweisen Schnitten;
4 eine explosionsartige Darstellung der Teile, die mit dem Tragkörper verbunden werden, in gegenüber 3 vergrößertem Maßstab.
Ein erfindungsgemäßes Linearwälzlager weist einen an einer Führungsschiene 1 in Längsrichtung verschiebbaren Tragkörper 2 auf, der sich an Laufbahnen 3 der Führungsschiene 1 über Wälzkörper abstützt. Die Wälzkörper können als Rollen oder Kugeln ausgebildet sein und bilden mehrere Wälzkörperumläufe mit jeweils einer Tragzone, einem Rücklaufkanal und zwei diese geradlinig verlaufenden Wälzlagerbereiche an ihren Enden verbindenden Umlenkkanälen.
Die Tragzonen und die Rücklaufkanäle sind in dem Tragkörper 2 angeordnet, während die Umlenkkanäle sich in Kopfstücken 4 befinden, die an den Stirnseiten des Tragkörpers lösbar befestigt sind. Im erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel sind in Längsrichtung der Führungsschiene 1 an jeder Stirnseite des Tragkörpers 2 hintereinander das Kopfstück 4, eine Lippendichtung 5, ein zusätzliches Kopfstück 6, eine weitere Lippendichtung 7 und eine Abstreiferplatte 8 angeordnet. Für deren Montage weist das Lager Schrauben 9 und 10 auf, die durch Bohrungen der stirnseitigen Teile hindurchgesteckt und in Gewindebohrungen des Tragkörpers 2 eingeschraubt oder in eines oder mehrere der stirnseitigen Teile selbst eingeschraubt sind. Mit der Schraube 10 ist gleichzeitig ein Schmiernippel 11 an dem Lager befestigt, über den Schmierstoff an die Wälzkörper gelangen kann.
Zur Zentrierung der an den Stirnseiten des Tragkörpers 2 anzubringenden Teile sind an den Lippendichtungen 5 und 7 abstehende Befestigungszapfen 12 ausgebildet, die in Ausnehmungen der Kopfstücke 4 und 6 passend eingreifen. Das zusätzliche Kopfstück 6 kann in seinen äußeren Abmessungen und Anschlußmaßen dem unmittelbar am Tragkörper 2 anliegenden Kopfstück 4 entsprechen. Durch die Verwendung einer solchen Standardausführung aller Kopfstücke entfallen zusätzliche Werkzeug- und Konstruktionskosten.
Nach der Montage wird das zusätzliche Kopfstück 6 jeweils mit Fett befüllt und bildet dann einen wirkungsvollen Schutz gegen das Eintreten von Staub in das Lager. Durch die Verwendung der Lippendichtungen 5 und 7 ist gewährleistet, daß bei jedem Arbeitshub aus dem Tragkörper 2 und dem unmittelbar anliegenden Kopfstück 4 austretendes Fett in den Fettpuffer des zusätzlichen Kopfstücks 6 gelangt. Des weiteren gelangt bei jedem Nachfetten über den Schmiernippel neues Fett in den Fettpuffer des zusätzlichen Kopfstücks 6. Auf diese Weise kann keine Verschmutzung des Wälzkörperbereichs erfolgen.

1: Führungsschiene
2: Tragkörper
3: Laufbahn
4: Kopfstück
5: Lippendichtung
6: zusätzliches Kopfstück
7: weitere Lippendichtung
8: Abstreiferplatte
9: Schraube
10: Schraube
11: Schmiernippel
12: Befestigungszapfen

Claims

Linearwälzlager mit einem Tragkörper (2), der über umlaufende Wälzkörper an Laufbahnen (3) einer Führungsschiene (1) längsverschieblich gelagert ist und an dessen Stirnseiten hintereinander jeweils ein Kopfstück (4) und für die Führungsschiene (1) eine Abstreiferplatte (8) befestigt sind, wobei jeder Wälzkörperumlauf eine Tragzone und einen Rücklaufkanal in dem Tragkörper (2) sowie zwei Umlenkkanäle in den Kopfstücken (4) aufweist und zwischen dem Kopfstück (4) und der Abstreiferplatte (8) jeweils ein zusätzliches Kopfstück (6) zur Aufnahme von Schmierstoff angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das zusätzliche Kopfstück (6) einen die Führungsschiene (1) umgebenden Hohlraum aufweist, in welchem Hohlraum Fett aufnehmbar ist, wobei zwischen den beiden Kopfstücken (4, 6) eine die Führungsschiene (1) umgebende Lippendichtung (5) mit an der Oberfläche der Führungsschiene (1) entlanggleitenden Abstreiferlippen sowie zwischen dem zusätzlichen Kopfstück (6) und der Abstreiferplatte (8) eine die Führungsschiene (1) umgebende weitere Lippendichtung (7) mit an der Oberfläche der Führungsschiene (1) entlanggleitenden Abstreiferlippen angeordnet ist.
Lager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an den Lippendichtungen (5, 7) abstehende, zur Führungsschiene (1) parallele Befestigungszapfen (12) ausgebildet sind, die in Ausnehmungen der Kopfstücke (4, 6) passend eingreifen.
Lager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstreiferplatte (8), die Lippendichtungen (5, 7) und die Kopfstücke (4, 6) an dem Tragkörper (1) mit Schrauben (9, 10) lösbar befestigt sind.
Lager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstreiferplatte (8) als metallisches Abstreiferblech ausgeführt ist.
Lager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lippendichtungen (5, 7) als schleifende Dichtungen aus einem polymeren Werkstoff ausgebildet sind.