-
Die Erfindung betrifft einen Führungswagen gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 und ein Linearwälzlager mit einem derartigen Führungswagen.
-
Aus der
DE 43 30 772 A1 ist ein Linearwälzlager mit einer sich in einer Längsrichtung erstreckenden Führungsschiene, auf der ein Führungswagen über vier Reihen von endlos umlaufenden Kugeln längsbeweglich abgestützt ist, bekannt. Der Führungswagen umfasst einen U-förmigen Tragkörper aus gehärtetem Stahl, an dessen beiden Längsstirnflächen je eine Umlenkbaugruppe für die Wälzkörper vorgesehen ist. Gemäß der
4 der
DE 43 30 772 A1 umfasst eine Umlenkbaugruppe
13 zwei Umlenkteile
13, die den Schenkeln des Tragkörpers zugeordnet sind und einen Verbindungskörper
74, welcher die beiden Umlenkteile
13 miteinander verbindet. Die gebogenen Umlenkkanäle für die Wälzkörper werden von äußeren Wandflächen an den Umlenkteilen und von inneren Wandflächen, die an gesonderten Umlenkeinsätzen
60 ausgebildet sind, definiert. Derartige Umlenkbaugruppen sind besonders vorteilhaft bei einem Führungswagen mit sehr hoher Breite, da der gesonderte Verbindungskörper nahezu beliebig lang ausgeführt werden kann, ohne dass Verzug beim Spritzgießen der Umlenkbauteile zu befürchten ist. Insbesondere kann immer gewährleistet werden, dass die Umlenkbaugruppe exakt die gleiche U-förmige Querschnittsform aufweist wie der Tragkörper.
-
Aus der
DE 103 32 922 A1 und der
EP 0 971 140 A1 ist jeweils ein Linearwälzlager bekannt, bei dem die Umlenkbaugruppe ein einziges Umlenkteil umfasst, wobei der erste und der zweite Umlenkeinsatz an einem Einsatzteil einstückig vorgesehen sind.
-
Die Erfindung wird durch den selbstständigen Anspruch definiert. Demgemäß wird vorgeschlagen, dass der erste und der zweite Umlenkeinsatz an einem Einsatzteil einstückig vorgesehen sind, so dass das erste und das zweite Umlenkteil und der Verbindungskörper von dem Einsatzteil wenigstens quer zur Längsrichtung zusammengehalten werden. Hierdurch wird erreicht, dass die Baugruppe bestehend aus den beiden Umlenkteilen, dem Verbindungskörper und dem Einsatzteil im vormontierten Zustand in den Tragkörper eingebaut werden kann, ohne dass ein Auseinanderfallen derselben zu befürchten ist. In der Folge verkürzt sich die Montagezeit des Führungswagens. Demgegenüber besteht bei dem Führungswagen gemäß der
DE 43 30 772 A1 die Gefahr, dass die Umlenkbaugruppe während der Montage auseinanderfällt, da sie erst dann zusammenhält, wenn sie mit dem Tragkörper verschraubt ist. Maßgeblich für den erfindungsgemäßen Zusammenhalt ist, dass die konvexen Umlenkeinsätze, welche die inneren Wandflächen der gebogenen Umlenkkanäle bilden, in passgenaue konkave Ausnehmungen der beiden Umlenkteile eingesetzt werden, so dass diese dort im Wesentlichen spielfrei gehalten werden. Durch die einstückige Verbindung der Umlenkeinsätze sind somit das erste und das zweite Umlenkteil wenigstens quer zur Längsrichtung unbeweglich zueinander fixiert. Der Verbindungskörper wird wiederum von dem ersten und zweiten Umlenkteil in Position gehalten, so dass die gesamte Umlenkbaugruppe zusammenhält.
-
Das Einsatzteil kann einen Plattenabschnitt aufweisen, der den ersten und den zweiten Umlenkeinsatz miteinander verbindet, wobei der Plattenabschnitt wenigstens abschnittsweise zwischen dem Verbindungskörper und der Längsstirnfläche des Tragkörpers angeordnet ist. Der Plattenabschnitt besitzt in Längsrichtung eine besonders geringe Abmessung, weshalb die Umlenkbaugruppe besonders kompakt ausgeführt werden kann. Durch die Klemmung des Plattenabschnitts zwischen dem Tragkörper und dem Verbindungskörper ist trotzdem gewährleist, dass erstgenannter sich nicht verbiegen kann.
-
An dem ersten und dem zweiten Umlenkteil kann je wenigstens ein Wälzkörperführungsfortsatz vorgesehen sein, welcher in den Tragkörper hineinragt, wobei das Einsatzteil die beiden Wälzkörperführungsfortsätze U-förmig umgreift. Hierdurch wird erreicht, dass das Einlegeteil die Umlenkbaugruppe auch dann noch zusammenhält, wenn die Umlenkeinsätze in Längsrichtung aus den zugeordneten Aufnahmeaufnehmungen der Umlenkteile herausgezogen werden. In diesem Fall ist immer noch ein Eingriff zwischen den Umlenkteilen und dem Einsatzteil über die Wälzkörperführungsfortsätze gegeben, so dass die Umlenkbaugruppe zusammenhält. Sobald die Umlenkbaugruppe auf den Tragkörper aufgeschoben wird, wird das Einlegeteile automatisch wieder in die korrekte Position verschoben, d. h. die Umlenkeinsätze liegen wieder passgenau in den zugeordneten Aufnahmeausnehmungen.
-
An dem Verbindungskörper ist ein zentraler Schmieranschluss vorgesehen, wobei an dem ersten und an dem zweiten Umlenkeinsatz je wenigstens ein Schmiermittelaustritt vorgesehen ist und wobei an dem Einsatzteil wenigstens eine erste Schmierrinne vorgesehen ist, die den zentralen Schmieranschluss mit den Schmiermittelaustritten verbindet, wobei die Schmierrinne vorzugsweise von der Längsstirnfläche des Tragkörpers abgedeckt wird. Die offene Schmierrinne kann problemlos beim Spritzgießen des Einlegeteils mit hergestellt werden. Durch die gewählte Anordnung wird die Anzahl der abzudichtenden Fügespalte in der Schmierkanalwandung minimiert. Die verbleibenden Fügespalten können durch die in Längsrichtung gerichtete Montagekraft zwischen Umlenkbaugruppe und Tragkörper besonders sicher verschlossen werden. Vorzugsweise wird der Kanal durch die Stirnfläche des Tragkörpers abgedeckt, da diese üblicherweise besonders eben ausgeführt und damit als Dichtfläche besonders gut geeignet ist. Besonders bevorzugt ist es, wenn das Einlegeteil aus einem gummielastischen Werkstoff wie TEEE (Thermoplastisches Ether Ester Elastomer) besteht, da hierdurch die Dichtwirkung weiter verbessert wird. Der Schmiermittelaustritt ist an den Einsatzteilen angeordnet, weil sich die zu schmierenden Wälzkörper dort mit geringem Abstand vorbei bewegen.
-
An dem ersten und dem zweiten Umlenkteil ist je ein seitlicher Schmieranschluss vorgesehen, der über einen einstückig geschlossenen Schmierkanal mit einer zweiten Schmierrinne an dem Verbindungskörper verbunden ist, wobei die zweite Schmierrinne mit dem zentralen Schmieranschluss verbunden ist und wobei die zweite Schmierrinne vorzugsweise von dem Plattenabschnitt des Einsatzteils abgedeckt wird. Mit der vorliegenden Ausführungsform soll erreicht werden, dass unabhängig davon, welcher Schmieranschluss vom Anwender gewählt wird, alle Schmierstellen gleichmäßig mit Schmierstoff insbesondere Öl oder Fett versorgt werden. Hierfür werden alle Schmierkanäle von den Schmieranschlüssen her zu einem zentralen Punkt geführt, nämlich dem Verbindungspunkt zwischen zentralem Schmieranschluss und zweiter Schmierrinne. Von dort fließt der Schmierstoff über die erste Schmierrinne zu den Schmierstellen. Die Verbindung zwischen erster und zweiter Schmierrinne kann über einen Durchbruch in der Schmierplatte an dem genannten zentralen Punkt hergestellt werden. Der einstückig geschlossene Schmierkanal besitzt einen Kanalquerschnitt, der von einem einzigen Bauteil definiert wird, er wird also von dem betreffenden Bauteil vollständig umschlossen. Die zweite Schmierrinne befindet sich dagegen ausschließlich an der Oberfläche des Verbindungskörpers und muss von dem Einlegeteil verschlossen werden.
-
Bei der vorliegenden Ausführungsform ergeben sich hinsichtlich der Dichtheit der zweiten Schmierrinne die gleichen Vorteile wie bei der ersten Schmierrinne. Durch die einstückig geschlossenen Schmierkanäle im Bereich des Übergangs zwischen den beiden Umlenkteilen und dem Verbindungskörper wird ein Austreten des Schmierstoffes durch die dort unvermeidbaren Fügespalten zwischen den genannten Bauteilen verhindert. Da die geschlossenen Schmierkanäle relativ kurz sind, können diese problemlos mit einem Schieber in den betreffenden Spritzgusswerkzeugen geformt werden.
-
An dem ersten und dem zweiten Umlenkteil kann je eine Kupplungskontur vorgesehen sein, wobei an dem Verbindungskörper je eine angepasste Gegenkupplungskontur vorgesehen ist und wobei die geschlossenen Schmierkanäle jeweils innerhalb der Kupplungs- bzw. Gegenkupplungskontur verlaufen. Hierdurch wird die Dichtheit der geschlossenen Schmierkanäle weiter verbessert, da der Schmierstoff in dem Fügespalt zwischen der Kupplungs- und der Gegenkupplungskontur mehrere Richtungswechsel überwinden muss, um aus dem geschlossenen Schmierkanal auszutreten. Darüber hinaus wird über die Kupplungs- bzw. Gegenkupplungskontur die korrekte Ausrichtung der beiden Umlenkteile und des Verbindungskörpers sichergestellt. Die Kupplungskontur kann beispielsweise ein Fortsatz mit im Wesentlichen quadratischem oder rechteckigem Querschnitt sein.
-
Besonders bevorzugt weisen die Kupplungs- bzw. Gegenkupplungskonturen eine elliptische Querschnittsform auf, da diese Form eine besonders dichte Verbindung ermöglicht, wobei gleichzeitig eine Verdrehsicherung zwischen den Umlenkteilen und dem Verbindungskörper gegeben ist. Bei der oben genannten quadratischen Querschnittsform haben sich insbesondere die Quadratecken, die durch die elliptische Form vermieden werden, als undicht erwiesen. Selbstverständlich könnte an dieser Stelle auch ein kreisförmiger Querschnitt zum Einsatz kommen, wenn man auf die genannte Ausrichtfunktion verzichtet.
-
Die geschlossenen Schmierkanäle können im Bereich des Verbindungskörpers abschnittsweise parallel zur Längsrichtung verlaufen, wodurch sie besonders kostengünstig hergestellt werden können. Der Verbindungskörper wird mit einem Spritzgusswerkzeug hergestellt, dessen Öffnungsrichtung der Längsrichtung des Linearwälzlagers entspricht. Diese Öffnungsrichtung ist bevorzugt, weil man immer bestrebt ist, eine solche Öffnungsrichtung auszuwählen, in der das Spritzgusswerkstück eine möglichst geringe Erstreckung aufweist, damit das Bauteil leicht entformt werden kann. Gleichzeitig kann so die zweite Schmierrinne ohne gesonderte Werkzeugschieber ausgeformt werden. Durch die genannte Ausrichtung des geschlossenen Schmierkanals parallel zur Längsrichtung kann dieser mit einem einfachen, starren Dorn am Spritzgusswerkzeug ausgeformt werden. In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass der geschlossene Schmierkanal zwangsweise eine gewisse Strecke in Längsrichtung überbrücken muss, um den Versatz zwischen den Kupplungs- bzw. Gegenkupplungskonturen und der zweiten Schmierrinne auszugleichen.
-
Der Verbindungskörper kann in Längsrichtung über das erste und das zweite Umlenkteil zum Einsatzteil hin überstehen. Hiermit wir erreicht, dass die erste und/oder die zweite Schmierrinne besonders gut abgedichtet werden, da diese sich hauptsächlich bzw. ausschließlich innerhalb der Längsprojektion des Verbindungskörpers befinden. Durch den Überstand ist gewährleistet, dass der Verbindungskörper vollflächig gegen den Plattenabschnitt des Einsatzteils drückt. Der Dichteffekt kann weiter verstärkt werden, indem die Befestigungsschrauben für die Umlenkbaugruppe im Bereich des Verbindungskörpers angeordnet werden.
-
Es kann ein Blechabstreifer für die Führungsschiene vorgesehen sein, der die erste und die zweite Umlenkbaugruppe U-förmig umgreift. Der Blechabstreifer hat primär die Funktion, größere Fremdkörper von der Führungsschiene abzustreifen, so dass diese nicht in die Umlenkbaugruppe gelangen können. Insbesondere soll eine Beschädigung der in der Umlenkbaugruppe angeordneten Dichtungen verhindert werden. Der Blechabstreifer aus Metall wird durch die Fremdkörper nicht beschädigt. Durch den U-förmigen Umgriff übernimmt der Blechabstreifer zusätzlich die Aufgabe, die Umlenkteile und den Verbindungskörper zusammen zu halten. Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn der Führungswagen im Betrieb starken Schwingungen und Erschütterungen ausgesetzt ist. In diesem Fall bietet das starre Abstreiferblech eine wesentlich bessere Sicherungsfunktion als die übrigen Befestigungsmittel an der Umlenkbaugruppe. Als Blech kommt vorzugsweise Stahlblech, höchst vorzugsweise nichtrostendes Stahlblech zum Einsatz.
-
An dem Blechabstreifer kann wenigstens ein Gewinde vorgesehen sein, das konzentrisch zu einem der Schmieranschlüsse angeordnet ist. In dieses Gewinde können Schmiernippel oder Verschlussstopfen für die Schmieranschlüsse eingeschraubt werden. Die genannten Elemente können in das Blechgewinde aus Metall mit einem wesentlich höheren Drehmoment eingeschraubt werden, als in ein Gewinde unmittelbar in den Umlenkteilen oder dem Verbindungskörper aus Kunststoff. In der Folge kann eine verbesserte Dichtheit der Verschraubung erzielt werden.
-
An wenigstens einem Umlenkteil kann ein Ausrichtmittel vorgesehen sein, wobei an dem zugeordneten Umlenkeinsatz wenigstens ein angepasstes Gegenausrichtmittel vorgesehen ist. Durch die Ausricht- und Gegenausrichtmittel kann eine besonders spielarme Passung zwischen Umlenkteil und Umlenkeinsatz erreicht werden.
-
Bevorzugt wird als Ausrichtmittel ein Ausrichtfortsatz in Form eines Steges verwendet, der in eine angepasste Nut als Gegenausrichtmittel mit leichtem Presssitz eingreift. Selbstverständlich ist auch der umgekehrte Fall denkbar. Hierbei ist es vorteilhaft, wenn die Umlenkeinsätze aus einem gummielastischen Werkstoff wie TEEE bestehen. Durch diese Ausgestaltung wird ein fester Sitz des Umlenkeinsatzes im Umlenkteil erreicht, der nur noch mit einigem Kraftaufwand zu trennen ist. Folglich ist der erfindungsgemäße Zusammenhalt besonders gut.
-
Die Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Es stellt dar:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Linearwälzlagers;
- 2 einen Querschnitt des Linearwälzlagers gemäß 1 im Bereich des Tragkörpers;
- 3 eine Explosionsdarstellung einer Umlenkbaugruppe des Linearwälzlagers gemäß 1;
- 4 eine perspektivische Ansicht des Einsatzteils von einer dem Tragkörper abgewandten Seite;
- 5 eine perspektivische Ansicht eines Umlenkteils von einer dem Einsatzteil zugewandten Seite; und
- 6 eine perspektivische Ansicht des Verbindungskörpers von einer dem Einsatzteil zugewandten Seite.
-
In 1 ist ein erfindungsgemäßes Linearwälzlager ganz allgemein mit 10 bezeichnet. Es umfasst eine sich an einer Längsrichtung 11 erstreckende Führungsschiene 12, an der ein Führungswagen 30 längsbeweglich abgestützt ist. Der Führungswagen 30 besteht aus einem Tragkörper 40, an dessen Längsstirnflächen 45 zwei identische Umlenkbaugruppen 50 für die endlos umlaufenden Wälzkörper vorgesehen sind. An den Umlenkbaugruppen 50 ist je ein Blechabstreifer 90 vorgesehen, der eine Abstreifkontur 93 aufweist, die mit geringem Abstand im Wesentlichen äquidistant zur Führungsschiene 12 ausgeführt ist. An den beiden Blechabstreifern 90 sind je zwei seitliche Schmieranschlüsse 63 und ein zentraler Schmieranschluss 71 vorgesehen. Die genannten Schmieranschlüsse können beispielsweise mit einem Schmiernippel versehen werden. Nicht benötigte Schmieranschlüsse werden mit einem Gewindestift verschlossen.
-
2 zeigt einen Querschnitt des Linearwälzlagers 10 im Bereich des Tragkörpers 40. Der Tragkörper 40 ist im Wesentlichen U-förmig ausgeführt mit einem ersten Schenkel 41, einem zweiten Schenkel 42 und einer Basis 43. An den beiden Schenkeln 41, 42 sind je zwei Reihen von endlos umlaufenden Wälzkörpern 15 vorgesehen. Die tragenden Wälzkörper wälzen zwischen einer Wälzkörperlaufbahn 13 an der Führungsschiene 12 und einer Wälzkörperlaufbahn 32 des Führungswagens 32 ab. Je zwei Wälzkörperlaufbahnen 32 sind an einer gesonderten Laufbahneinlage 31 aus gehärtetem Wälzlagerstahl vorgesehen, die an dem Tragkörper 40 aus ungehärtetem Stahl abgestützt ist. In dem Tragkörper 40 ist für jeden Wälzkörperumlauf ein Rückführkanal 44 in Form einer durchgehenden Bohrung vorgesehen. Der endlose Umlaufkanal für die Wälzkörper 15 wird von gebogenen Umlenkkanälen vervollständigt, auf die weiter unten noch näher eingegangen wird. Weiter sind die Wälzkörperführungsfortsätze 61 zu erkennen, mit denen die Wälzkörper im Führungswagen 30 gehalten werden, auch wenn dieser sich nicht auf der Führungsschiene 12 befindet. Mit den Längsdichtungen 33 wird der Wälzbereich nach außen abgedichtet. Hinzuweisen ist ferner auf die Abmessungen der Führungsschiene 12, deren Breite 17 etwa doppelt so groß wie deren Höhe 18 ist. In der Folge besitzt das Linearwälzlager 10 eine hohe Tragfähigkeit bezüglich Kippbeanspruchung um die Längsachse. Wie bereits angesprochen ist der erfindungsgemäße Aufbau der Umlenkbaugruppe mit dem gesonderten Verbindungskörper hauptsächlich der relativ großen Breite 17 der Führungsschiene 12 geschuldet.
-
3 zeigt eine Explosionsdarstellung einer Umlenkbaugruppe 50. Die Umlenkbaugruppe 50 umfasst ein erstes Umlenkteil 60a, ein zweites Umlenkteil 60b und einen einstückigen Verbindungskörper 70, welche im zusammengesetzten Zustand gezeigt sind. An der dem Tragkörper zugewandten Seite der Umlenkbaugruppe 50 ist ein U-förmiges Einsatzteil 80 vorgesehen, welches einen ersten und einen zweiten Umlenkeinsatz 82a, 82b umfasst, die über einen Plattenabschnitt 83 einstückig miteinander verbunden sind. Das Einsatzteil 80 ist so auf die beiden Umlenkteile 60a, 60b und den Verbindungskörper 70 abgestimmt, dass die Umlenkeinsätze 82a, 82b mit geringer Vorspannung von außen an den Wälzkörperführungsfortsätzen 61 der Umlenkteile 60a, 60b anliegen, so dass die erstgenannten Bauteile zusammengehalten werden.
-
Weiter ist in 3 die erste Schmierrinne 85 zu erkennen, in die ein gesonderter Schaumstoffkörper 87 eingelegt ist. Der Schaumstoffkörper 87 dient zum Transport von Schmieröl, so dass dieses unabhängig von der Einbaulage des Linearwälzlagers gleichmäßig von dem Schmierdurchbruch 86 zu den vier Schmiermittelaustritten 84a gefördert wird. Die Schmiermittelaustritte 84a werden von Fortsätzen an dem Schaumstoffkörper 87 gebildet, die die umlaufenden Wälzkörper berühren können, so dass Schmieröl von dem Schaumstoffkörper 87 auf die Wälzkörper übertragen wird. Der Schaumstoffkörper 87 füllt die erste Schmierrinne 85 nicht über die gesamte Breite aus, so dass der frei bleibende Querschnitt der ersten Schmierrinne 85 zum Fördern von Schmierfett verwendet werden kann. Schmierfett kann an einem gesonderten Schmieraustritt, der weiter unten näher beschrieben wird, zu den Wälzkörpern hin austreten. Die Kontaktfläche des Einsatzteils 80 mit dem Tragkörper ist vollständig eben ausgeführt, wobei das Einsatzteil aus dem gummielastischen Werkstoff TEEE besteht, so dass eine hohe Dichtheit des Schmierkanals gewährleistet ist.
-
Die Umlenkbaugruppe 50 umfasst weiter eine Enddichtung 14, die mit ihrer Dichtlippe 16 an der Führungsschiene schmiermitteldicht anliegt. Die Enddichtung 14 wird von dem Blechabstreifer 90 am Führungswagen gehalten. Der Blechabstreifer 90 ist hierfür an seinen Schenkeln 91 mit einer Schnappausnehmung 94 ausgestattet, die in einen Schnappvorsprung 65 an den Umlenkteilen 60a, 60b einrasten kann. Weiter sind an dem Blechabstreifer 90 drei Gewinde 92 vorgesehen, die koaxial zu den weiter unten beschriebenen Schmieranschlüssen angeordnet sind. Um eine genügend große Gewindelänge zu erzielen, wurde das Blech vor dem Gewindeschneiden mit einer Ausbörtelung 95 versehen.
-
4 zeigt das Einsatzteil 80 von einer dem Tragköper abgewandten Seite. Zu erkennen sind der erste und zweite Umlenkeinsatz 82a, 82b, an denen je zwei innere Wandflächen 81 eines zugeordneten gebogenen Umlenkkanals vorgesehen sind. Zwischen den Wandflächen 81 ist ein Schmiermittelaustritt 84b für Schmierfett vorgesehen, der über einen Durchbruch in Verbindung mit der ersten Schmierrinne steht. Benachbart zu den Schmiermittelaustritten 84b sind Ausrichtnuten 89 vorgesehen, die in angepasste Ausrichtfortsätze an dem ersten bzw. zweiten Umlenkteil eingreifen, so dass der erfindungsgemäße Zusammenhalt gewährleistet ist. Die gummielastischen Ausrichtnuten 89 sind so an die Ausrichtfortsätze angepasst, dass ein Presssitz mit geringer Vorspannkraft gegeben ist.
-
Weiter ist in 4 zu erkennen, wie der Schmiermittelaustritt 84a für Schmieröl in den gebogenen Umlenkkanal hineinragt, so dass er die vorbeilaufenden Wälzkörper berühren kann. Der Plattenabschnitt 83, der den ersten und den zweiten Umlenkeinsatz 82a, 82b einstückig miteinander verbindet, ist auf der gezeigten Seite vollständig eben ausgeführt. Hinzuweisen ist auf den zentralen Schmiermitteldurchbruch 86, der in Verbindung mit der ersten Schmierrinne steht. Das gesamte Schmierverteilsystem ist so aufgebaut, dass das Schmiermittel unabhängig davon, an welchem Schmieranschluss es zugeführt wird oder an welchem Schmiermittelaustritt es austritt, immer den Schmiermitteldurchbruch 86 passieren muss. Dadurch wird immer eine gleichmäßige Verteilung des Schmierstoffs auf alle vier Wälzkörperreihen sicher gestellt. Die vier Zentrierringe 88 greifen in angepasste Senkungen an den Rückführbohrungen im Tragkörper ein, so dass der Umlenkeinsatz relativ zum Tragkörper genau ausgerichtet ist, damit der Wälzkörperablauf nicht durch Absätze im Fügebereich der genannten Teile behindert wird.
-
5 zeigt das erste Umlenkteil 60a von einer der dem Einsatzteil zugewandten Seite. Das zweite Umlenkteil 60b ist im Wesentlichen spiegelsymmetrisch zum ersten Umlenkteil 60a ausgeführt. Zu erkennen sind die beiden äußeren Wandflächen 62 des gebogenen Umlenkkanals, zwischen denen der bereits angesprochene Ausrichtfortsatz 66 in Form eines parallel zum Umlenkkanal gebogenen Steges angeordnet ist. Die äußeren Wandflächen 62 werden an dem Wälzkörperführungsfortsatz 61 absatzfrei fortgesetzt, wobei sich der Wälzkörperführungsfortsatz 61 über die halbe Länge des Tragkörpers erstreckt, so dass er vom angrenzenden Wälzkörperführungsfortsatz des gegenüberliegenden Umlenkteils fortgesetzt wird. Der geschlossene Schmierkanal 52 ist innerhalb der quadratischen Kupplungskontur 64 angeordnet, wobei er aus Platzgründen etwas außermittig vorgesehen ist. In gerader Verlängerung zum geschlossenen Schmierkanal 52 ist ein seitlicher Schmieranschluss 63 vorgesehen.
-
6 zeigt den Verbindungskörper von einer dem Einsatzteil zugewandten Seite. Zu erkennen ist, wie der geschlossene Schmierkanal 52 innerhalb der quadratischen Gegenkupplungskontur 73 in gerader Linie fortgesetzt wird. Die Kupplungs- und die Gegenkupplungskontur sind so aufeinander abgestimmt, dass ein im Wesentlichen schmiermitteldichter Presssitz gegeben ist. Der geschlossene Schmierkanal 52 umfasst weiter einen zur Längsrichtung parallelen Abschnitt 51, der in die zweite Schmierrinne 72 mündet, die von dem Einlegeteil abgedeckt wird. Der oben angesprochene Schmierdurchbruch (4; Nr. 86) mündet in geradliniger Verlängerung des zentralen Schmieranschlusses 71 ebenfalls in die zweite Schmierrinne 72. Die zweite Schmierrinne 72 ist so angeordnet, dass sie die Durchbrüche 74 nicht kreuzt, die zur Befestigung der Umlenkbaugruppe am Tragkörper mittels Schraubbolzen vorgesehen sind.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Linearwälzlager
- 11
- Längsrichtung
- 12
- Führungsschiene
- 13
- Wälzkörperlaufbahn der Führungsschiene
- 14
- Enddichtung
- 15
- Wälzkörper
- 16
- Dichtlippe der Enddichtung
- 17
- Breite der Führungsschiene
- 18
- Höhe der Führungsschiene
- 30
- Führungswagen
- 31
- Laufbahneinlage
- 32
- Wälzkörperlaufbahn des Führungswagens
- 33
- Längsdichtung
- 40
- Tragkörper
- 41
- erster Schenkel
- 42
- zweiter Schenkel
- 43
- Basis
- 44
- Rücklaufkanal
- 45
- Längsstirnfläche des Tragkörpers
- 50
- Umlenkbaugruppe
- 51
- längsgerichteter Abschnitt des geschlossenen Schmierkanals
- 52
- geschlossener Schmierkanal
- 60a
- erstes Umlenkteil
- 60b
- zweites Umlenkteil
- 61
- Wälzkörperführungsfortsatz
- 62
- äußere Wandfläche des Umlenkkanals
- 63
- seitlicher Schmieranschluss
- 64
- Kupplungskontur
- 65
- Schnappvorsprung
- 66
- Ausrichtfortsatz
- 70
- Verbindungskörper
- 71
- zentraler Schmieranschluss
- 72
- zweite Schmierrinne
- 73
- Gegenkupplungskontur
- 74
- Befestigungsdurchbruch
- 80
- Einsatzteil
- 81
- innere Wandfläche des Umlenkkanals
- 82a
- erster Umlenkeinsatz
- 82b
- zweiter Umlenkeinsatz
- 83
- Plattenabschnitt
- 84a
- Schmiermittelaustritt für Schmieröl
- 84b
- Schmiermittelaustritt für Schmierfett
- 85
- erste Schmierrinne
- 86
- Schmierdurchbruch
- 87
- Schaumstoffkörper
- 88
- Zentrierring
- 89
- Ausrichtnut
- 90
- Blechabstreifer
- 91
- Schenkel des Blechabstreifers
- 92
- Gewinde des Blechabstreifers
- 93
- Abstreifkontur
- 94
- Schnappausnehmung
- 96
- Ausbörtelung