DE2130420C2

DE2130420C2 - Schmiervorrichtung für ein Lagerelement

Info

Publication number: DE2130420C2
Application number: DE2130420A
Authority: DE
Inventors: Hartmut 8520 Erlangen Koschmieder; Armin 8720 Schweinfurt Olschewski; Hans Dieter Dipl.-Ing. 8520 Erlangen Paschke; Wolfgang Dipl.-Ing. Pflügner; Jürgen 8522 Herzogenaurach Rabe
Original assignee: Industriewerk Schaeffler OHG
Current assignee: IHO Holding GmbH and Co KG
Priority date: 1971-06-18
Filing date: 1971-06-18
Publication date: 1982-06-09
Also published as: JPS4811238U; GB1353427A; US3804203A; JPS5137102Y2; DE2130420A1; DD98146A1; IT955980B; FR2142463A5; CS167351B2

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Schmiervorrichtung für ein Lagerelement, vorzugsweise Wälzlagerelement, das längsbeweglich auf einer Lauffläche gelagert ist oder in dem ein Bauteil längsbeweglich gelagert ist, wobei das Lagerelement an mindestens einer Stirnseite mit einem auf der Laufbahn bzw. der Oberfläche des Bauteils aufliegenden Abstreifer versehen ist, dem ein saugfähiges Element zur Aufnahme des abgestreiften Schmiermittels zugeordnet ist und der die Aufgabe hat, Verunreinigungen von dem Wälzlager fernzuhalten. Das Wälzlagerelement kann beispielsweise ein Rollenumlaufschuh oder eine Kugelhülse sein.

Bei den bekannten Wälzlagerelementen ist eine ständige Nachschmierung erforderlich, da der Abstreifer außer den Verunreinigungen auch das Schmiermittel von der Laufbahn entfernt. Daher kommt es bei Ausfall der Nachschmierung nach kurzer Zeit zum Trockenlauf mit den bekannten Folgeerscheinungen. Ferner ist eine Einrichtung zur ständigen Nachschmierung mit erheblichem Kostenaufwand verbunden.

Bei einer Gleitführung (US-PS 19 38 786) ist zwar der Abstreifkante des Abstreifers ein Element aus saugfähigem Material zugeordnet, um das in der einen Bewegungsrichtung vom Abstreifer von der Gleitbahn entfernte Schmiermittel aufzunehmen und dieses in der anderen Bewegungsrichtung der Gleitbahn wieder zuzuführen. Der Nachteil dieser Ausführung ist jedoch darin zu sehen, daß das Schmiermittel nicht in den Bereich der Gleitflächen gelangt, sondern immer vor diesen hin- und hergeschoben wird, was zu den vorstehenden Mangeln führt

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine

Schmiervorrichtung für ein Lagerelement, vorzugsweise ein Wälzlagerelement zu schaffen, das eine ständige dosierte Schmierung des Wälzlagers mit einfachen und billigen Mitteln ermöglicht

Die erfindungsgemäße Schmiervorrichtung ist dadurch gekennzeichnet daß wenigstens ein die Abstreifkante umgehender Kanal %'orgesehen ist der ein Element aus saugfähigem Material enthält.

Bei der erfindungsgemäßen Schmiervorrichtung wird das auf der Laufbahn befindliche Schmiermittel abgestreift und nicht wie bei den bekannten Vorrichtungen entfernt sondern dem Wälzlager oder der Laufbahn an der Stelle, an der Schmiermittel vorhanden sein muß, zugeführt

Auf diese Weise ist eine ständige Nachschmierung vermieden. Das saugfähige Element das z. B. aus Sintermetall, Dochtmaterial, Moosgummi und dergleichen bestehen kann, ist federnd an die Laufbahn bzw. die Oberfläche des Bauteils angedrückt Das saugfähige Element ist nach einem weiteren Vorschlag federnd an die Oberfläche des Abstreifers angedrückt um das sich auf diese Oberfläche aufschiebende Schmiermittel sicher empfangen und aufsaugen zu können. Dabei kann das saugfähige Element auch in einem Abstand von der Abstreifkante des Abstreifers enden. In diesem Fall ist es zweckmäßig, wenn das saugfähige Element mit der Absireifkante durch Kapillarkanäle in der Oberfläche des Abstreifers in Verbindung steht. In diesen Kanälen steigt das gestaute Schmiermittel, vorzugsweise öl, hoch, und es wird von dem saugfähigen Element angesaugt. Diese Kanäle sind besonders wichtig bei langsamen Relativbewegungen, bei denen die Bugwelle vor dem Abstreifer sehr schwach ausgeprägt ist In diesem Fall wird das öl durch die Kapillarwicklung der Kanäle zum saugfähigen Element hin hochgezogen.

Zum Andrücken des saugfähigen Elements kann ein Federelement vorgesehen sein, das in einem geringen Abstand von der Lauffläche bzw. der Oberfläche des Bauteils endet und somit als Vorabstreifer für grobe Verunreinigungen dienen kann.

Die Schmiermittelversorgung kann durch Tropföler, eine Schmiereinrichtung oder auch manuell auf die Laufbahn bzw. die Oberfläche des Bauelementes erfolgen. Besonders vorteilhaft ist es, einen Vorratsbehälter für Schmiermittel an einer leicht zugänglichen Stelle vorzusehen, der über ein saugfähiges Element

so Schmiermittel auf die Lauffläche resp. das Bauteil bringt Der Schmiermittelbehälter kann mit einem saugfähigen Material gefüllt sein, wodurch eine lageunabhängige Schmiermittelversorgung erreicht wird.

Einige Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben. Es zeigt

F i g. 1 eine erfindungsgemäße Schmiervorrichtung, die an einer Stirnseite eines Rollenumlaufschuhes angebracht ist,

Fig.2 eine Abwandlung der in Fig. 1 gezeigten Ausführung, und

Fig.3 eine erfindungsgemäße Schmiervorrichtung für ein Wälzlagerelement, in welchem ein Bauteil längsbeweglich gelagert ist.

Es sei zunächst auf F i g. 1 Bezug genommen, in welcher ein Rollenumlaufschuh 1 dargestellt ist, der mit Rollen 2 auf einer ebenen Laufbahn 3 hin- und herbewegt wird. An beiden Stirnseiten weist der

Rollenumlaufschuh 1 einen Abstreifer 4 auf, der mit seiner Abstreifkante 5 auf der Laufbahn 3 aufliegt und auf der Laufbahn 3 befindliche Verunreinigungen abstreift und von den Rollen 2 fernhält Der Abstreifer 4 besteht im Ausführungsbeispiel aus Kunststoff und weist an seinem hinteren Ende eine Wulst 6 auf, die in einer entsprechenden Nut 7 im Rollenumla:j^fschuh 1 gehalten ist Der Abstreifer 4 weist einen Kanal 8 auf, der ein saugfähiges Element 9 in Form eines Dochtes aufnimmt Der Docht 9 endet einerseits in einem Bereich, in den das von iicm Abstreifer abgestreifte Schmiermittel hingelangt und zwar in der Nähe der Abstreifkante 5, und liegt andererseits hinter der Abstreifkante 5 auf der Laufbahn 3 auf. In der Nähe der Abstreifkante 5 wird der Docht 9 durch ein federndes Element 10 in Form eines Federbleches an die schräge Oberfläche 11 des Abstreifers 4 angedrückt Das federnde Element 10 endet in geringem Abstand von der Lauffläche 3 und dient als Vorabstreifer für grobe Verunreinigungen. Das auf der Lauffläche 3 vor der Abstreifkante 5 befindliche Schmieröl wird bei der Bewegung des Rollenumlaufschuhes in Richtung des Pfeiles Pvon dem Docht 9 über die Abstreifkante 5 aufgenommen und auf die Laufbahn 3 hinter die Abstreifkante 5 befördert

Das federnde Element 10 ist in diesem Ausführungsbeispiel in den aus Kunststoff bestehenden Abstreifer 4 eingegossen. Selbstverständlich kann das Federelement 10 zusammen mit dem saugfähigen Element 9 ein eigenes Bauteil bilden, das mit dem Abstreifer 4 verbunden werden kann. Schließlich kann auch der Abstreifer 4 zusammen mit dem federnden Elemen* 10 einen Teil des Gehäuses des Rollenumlaufschuhes 1 bilden.

Das Ausführungsbeispiel gemäß F i g. 2 unterscheidet sich von demjenigen gemäß F i g. 1 im wesentlichen nur dadurch, daß das vordere Ende des Dochtes 9' in einem Abstand von der Abstrsifkante 5^: liegt und daß in der schrägen Oberfläche 11' des Abstreifers 4' Kapillarkanäle 12 angeordnet sind. Bei dem Ausführungsbeispiel wird das auf der Laufbahn 3' befindliche Schmiermittel von der Abstreifkante 5' des Afcstreifers 4' aufgenommen. Es steigt auf der schrägen Oberfläche 1Γ hoch und gelangt zu dem saugfähigen Element 9', das das Schmiermittel wiederum wie beim vorhergehenden Beispiel auf die Laufbahn 3' an eine Stelle hinter der

ίο Abstreifkante 5' bringt Da bei einer langsamen Verschiebebewegung das Schmiermittel unter Urnständen auf der schrägen Oberfläche 11' nicht bis zum saugfähigen Element 9' hochsteigen kann, sind die Kapillarkanäle 12 vorgesehen, in denen das Schmiermittel nun durch Kapillarwirkung bis zu dem saugfähigen Element 9' gelangen kann.

F i g. 3 zeigt die Anwendung des Prinzips der erfindungsgemäßen Vorrichtung auf ein stationäres Wälzlagerelement 15, in welchem eine Stange 16 längsbeweglich gelagert ist Das Wälzlagerelement 15, beispielsweise eine Kugelhülse, trägt an beiden Stirnseiten je einen ringförmigen Abstreifer 17, der mit seiner Abstreifkante 18 auf der Oberfläche der Stange 16 aufliegt. In dem Abstreifer 17 ist wiederum ein saugfähiges Element 19 angeordnet, das einerseits auf der schrägen Oberfläche 20 des Abstreifers 17 und andererseits an einer Stelle, die in der Bewegungsrichtung der Stange 16 hinter der Abstreifkante 18 liegt, auf der Oberfläche der Stange 16 aufliegt. Das von der Abstreifkante 18 abgestreifte Schmiermittel wandert auf der Schrägfiäche 20 hoch und gelangt zu dem saugfähigen Element 19, welches das Schmiermittel auf die Oberfläche der Stange 16 an einer Stelle bringt, die unmittelbar vor dem Lagerelement 15 liegt. In der Schrägfläche 20 können wie beim Ausführungsbeispiel gemäß F i g. 2 Kapillarkanäle 21 vorgesehen werden.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Schmiervorrichtung für ein Lagerelement, vorzugsweise ein Wälzlagerelement, das längsbeweglich auf einer Lauffläche gelagert ist oder in dem ein Bauteil längsbeweglich gelagert ist, wobei das Lagerelement an mindestens einer Stirnseite mit einem auf der Laufbahn bzw. der Oberfläche des Bauteils aufliegenden Abstreifer versehen ist, dem ein saugfähiges Element zur Aufnahme des abgestreiften Schmiermittels zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein die Abstreifkante umgehender Kanal vorgesehen ist, der ein Element aus saugfähigem Material enthält

2. Schmiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das saugfähige Element (9) federnd an die Laufbahn (3) bzw. die Oberfläche des Bauteils (16) angedrückt ist

3. Schmiervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das saugfähige Element (9,9', 19) federnd an die Oberfläche (11,11', 20) des Abstreifers (4,4', 17) angedrückt ist

4. Schmiervorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet daß zum Andrücken des saugfähigen Elementes (9, 9') ein Federelement (10, 10') vorgesehen ist, das in einem geringen Abstand von der Lauffläche (3, 3') bzw. der Oberfläche des Bauteils (16) endet

5. Schmiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das saugfähige Element (9', 19) in einem Abstand von der Abstreifkante (5', 18) des Abstreifers (4', 17) endet und mit der Abslreifkante (5', 18) durch Kapillarkanäle (12, 21) in der Oberfläche (U', 20) des Abstreifers (4', 17) in Verbindung steht.