DE4437773C1 - Instrumententafel mit einem integrierten, aufklappbaren Gassackdeckel - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Instrumententafel mit einem inte­ grierten, aufklappbaren Gassackdeckel gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Ein Beifahrergassack in einem Kraftwagen ist zusammengefaltet hinter einer Instrumententafelfläche angeordnet. Die Instrumen­ tentafel weist eine formgebende Versteifungsplatte auf, welche in Richtung des Insassen aufschlagdämpfend überschäumt sein kann, und in welcher eine Entfaltungsöffnung vorgesehen ist, durch welche hindurch sich der aktivierte Gassack in Richtung des Beifahrersitzes entfaltet. Die Entfaltungsöffnung wird bei eingefaltetem Gassack durch einen Gassackdeckel überdeckt, welcher einstückig als Bestandteil der Instrumententafelfläche geformt ist und größtenteils aus der Versteifungsplatte der Instrumententafel durch einen Trennvorgang abgetrennt liegt, und der dann bei der Entfaltung des Gassacks um einen verbleibenden Verbindungsabschnitt aufgeklappt wird.

In der EP 0 582 443 A1 ist ein Lenkrad mit einem Fahrergassack dargestellt, welcher durch einen Gassackdeckel überdeckt ist, der als Teil der Abdeckung des Lenkradtopfes ausgebildet ist, welche umlaufende Perforationen aufweist, die die Öffnungslinie für ein Aufklappen zweier Deckelhälften bei der Entfaltung des Gassacks vorgeben. Der Gassackdeckel weist innenliegend eine Verstärkungsplatte auf. Im Scharnierbereich jeder Deckelhälfte liegt an der Verstärkungsplatte ein Nylongewebe an, welches zusammen mit der Verstärkungsplatte umgossen oder umschäumt wird und dadurch an dieser gehalten ist. Das Problem der hier nicht verwirklichten, einfach herzustellenden Befestigung des Gewebes bei kostengünstiger Fertigung des Gassackdeckels hat hier nicht die gleiche Tragweite wie bei der Abdeckung eines Beifahrergas­ sacks, da die Gassackaufnahme und der Gassackdeckel im Lenkrad Bauteile sind, die in Materialauswahl und Gestaltung keinen entscheidenden Einfluß auf die umgebenden Teile ausüben, wie dies bei der Unterbringung in der Instrumententafel der Fall ist, sondern für sich gestaltet und bedarfsgerecht für die Belastung ausgelegt werden können. Das Gewebeband kann deshalb mit beliebigen, geeigneten Mitteln befestigt werden.

In der EP 0 370 613 B1 ist eine Gassackeinheit für ein Fahrzeug­ lenkrad beschrieben, bei der der Gassackdeckel als Teil der Abdeckung des Lenkradtopfes an einer Seite mit der umgebenden Fläche verbunden bleibt und durch den sich entfaltenden Gassack um diese Seitenkante aufgebogen wird. Um dabei zu verhindern, daß der Deckel durch die Belastung an dieser Kante bricht und dann in den Fahrzeuginnenraum geschleudert würde, muß hier die Gassackklappe mit der gesamten umgebenden Fläche aus einem Material gefertigt werden, das in Bruchsicherheit und Biege­ elastizität diesen Anforderungen genügen kann, wodurch das ganze Bauteil teuer wird.

In den gattungsgemäßen Ausbildungen der DE-OS 20 45 245 H und der DE 39 18 281 A1 schließt der Gassackdeckel einteilig an die Instrumententafel an und weist innenliegend ebenfalls deren Verstärkungseinlage auf. Eine zusätzliche Verstärkung des Scharnierbereichs ist hier nicht vorgesehen, weshalb die Instrumententafel hier ebenfalls in Materialauswahl und Konstruktion nach den Beanspruchungen des Gassackdeckels ausgelegt werden muß.

In einem Ausführungsbeispiel gemäß der DE 43 11 241 C1 ist ein vollständiges Abtrennen des Gassackdeckels von der Instrumenten­ tafel zugelassen, wobei aber der Gassackdeckel über ein zusätz­ lich zu fertigendes und zu montierendes Fangband mit der Instru­ mententafel verbunden werden muß, damit der Gassackdeckel nicht weit in den Innenraum transportiert wird.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen gattungsgemäßen Gassackdeckel sicher an der Instrumententafel anzulenken, wobei der Fertigungsaufwand minimiert werden soll.

Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Patent­ anspruchs 1 gelöst.

Die Verstärkung hält aufgepreßt auf den Verbindungsabschnitt mit diesem den aufklappenden Gassackdeckel an der Instrumententafel fest. Dabei wird durch ein Einfließen des Materials der Verstei­ fungsplatte in die Öffnungen der Verstärkung eine innige Verbin­ dung hergestellt. Die sichere Anbindung des Gassackdeckels an die umgebende Instrumententafel wird zudem durch ein Heranführen der Verstärkung beidseitig an die Trennlinie begünstigt, da das Verstärkungsmaterial ein weiteres Aufreißen an den Trennlinien­ enden verhindert. Die Verstärkung kann z. B. aus Blech, Flach­ gewebe oder einer Textileinlage bestehen. Durch eine gleich­ mäßige Anordnung der Öffnungen, die durch einen einfachen Stanz­ vorgang erzielt werden können, wird auch eine gleichmäßige Verbindung zwischen der Versteifungsplatte im Gassackdeckel bzw. in der umliegenden Instrumententafel und der Verstärkung erreicht. Besonders kostengünstig ist ein Fertigungsvorgang der Instrumententafel mit dieser Verstärkung, wenn in einem Preßvor­ gang die Form der Versteifungsplatte wie auch die äquivalente Form der Verstärkung und gleichzeitig auch die Verbindung der beiden Teile hergestellt wird. Zusätzliches Befestigungsmaterial wird eingespart.

Durch diese Art der Verstärkung werden zusätzliche Haltegurte überflüssig, die den Gassackdeckel bei der Entfaltung des Gas­ sacks an der Instrumententafel halten sollen. Eine die Steifig­ keit erhöhende Formgebung der Instrumententafel ist nicht notwendig, da die Verstärkung örtlich nur dort angeordnet werden kann, wo sie notwendig ist.

Die Erfindung ist nachstehend anhand einer Zeichnung näher beschrieben.

Es zeigen:

Fig. 1 auf der Beifahrerseite eine Ansicht eines Versteifungsplattenprofils einer Instrumententafel mit ausgeschnittener Gassackklappe,

Fig. 2 die Instrumententafel von der Rückseite gesehen, mit der sichtbaren Verstärkung, und

Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III in Fig. 2 durch die Versteifungsplatte und die aufgepreßte Verstärkung.

Fig. 1 zeigt eine geformte Versteifungsplatte 1 einer Instrumen­ tentafel in einem Kraftwagen auf der Beifahrerseite von vorne gesehen. Die Versteifungsplatte 1 wird nach der Formgebung noch überschäumt und/oder mit einer Folie überzogen. Die Versteifungsplatte 1 dient dazu, die Form der Instrumententafel, auch bei Belastung, beizubehalten. In die Versteifungsplatte 1 der Instrumententafel ist ein Gassackdeckel 2 integriert, der nach Einbau in einen Kraftwagen einen dahinter eingefalteten, hier nicht dargestellten Gassack aufklappbar überdeckt. Der Gas­ sackdeckel 2 wurde bis auf einen verbleibenden Verbindungs­ abschnitt 3 aus der Versteifungsplatte 1 herausgetrennt, wonach der Verbindungsabschnitt 3 das Klappscharnier des Gassackdeckels 2 bildet, um welches der Gassackdeckel 2 bei der Entfaltung des Gassacks aufklappt, und dabei die Entfaltung des Gassacks in Richtung des Fahrzeuginnenraums freigibt. Damit der Gassack­ deckel 2 bei dieser Belastung im Verbindungsabschnitt 3 nicht abreißt, ist, wie in Fig. 2 sichtbar, an der Versteifungsplatteninnenseite 4 anliegend eine mattenartige und Öffnungen 5 aufweisende Verstärkung 6 festgelegt, die die Festigkeit der Versteifungsplatte 1 in diesem Bereich erhöht. Diese Verstärkung 6 ist auf die Versteifungsplatteninnenseite 4 aufgepreßt, wobei, wie in Fig. 3 dargestellt, in die Öffnungen 5 der Verstärkung 6 nach dem Preßvorgang Material der Verstei­ fungsplatte 1 eingepreßt liegt, und die Verstärkung 6 dadurch innig mit der Versteifungsplatte 1 verbunden ist. Die Verstär­ kung 6 kann vorgeformt auf die Versteifungsplatte 1 aufgepreßt werden, oder aber besonders fertigungsgünstig bei der Formgebung der Versteifungsplatte 1 gleichzeitig mit dieser verformt und zusammengepreßt werden. Die Öffnungen 5 können bereits vorher in das Verstärkungsmaterial, z. B. in eine Blechplatte eingestanzt werden. Eine gleichmäßige Anordnung der Öffnungen 5 führt hier­ bei zu einer gleichmäßigen Verbindung und Kraftübertragung mit der Versteifungsplatte 1 im Bereich des Gassackdeckels 2 bzw. im Bereich der umgebenden Instrumententafelfläche. Um eine weitere Abtrennung des Gassackdeckels 2 an den Enden der Trennlinie 7 zu verhindern, ist die Verstärkung 6 bis beidseitig der Trennlinie 7 des Gassackdeckels 2 vergrößert und an die Trennlinie 7 heran­ geführt, wie Fig. 2 es deutlich zeigt.

Claims (4)

1. Instrumententafel mit einem integrierten, aufklappbaren Gas­ sackdeckel, durch den ein gefalteter Gassack überdeckt ist, und der aus einer die Form der Instrumententafel vorgebenden Versteifungsplatte bis auf einen Verbindungsabschnitt abgetrennt ist, wobei der Verbindungsabschnitt das Klappscharnier des Gas­ sackdeckels bildet und eine an der Versteifungsplatteninnenseite anliegend festgelegte, mattenartige und Öffnungen aufweisende Verstärkung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkung (6) auf die Versteifungsplatte (1) aufge­ preßt festliegt, wobei in die Öffnungen (5) der Verstärkung (6) nach dem Preßvorgang Material der Versteifungsplatte (1) einge­ preßt ist.

2. Instrumententafel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkung (6) bis beidseitig der Trennlinie (7) des Gassackdeckels (2) vergrößert an diese herangeführt ist.

3. Instrumententafel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen (5) in gleichmäßiger Anordnung in ein Verstär­ kungsblech eingestanzt sind.

4. Verfahren zur Herstellung einer Instrumententafel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkung (6) in einem Preßvorgang zusammen mit der Versteifungsplatte (1) verformt und aufgepreßt wird.