DE4437292C2 - Verfahren und Rahmen zum Fundamentieren eines Gebäudes - Google Patents
Verfahren und Rahmen zum Fundamentieren eines GebäudesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und einen Rahmen zum Fun
damentieren eines Gebäudes.
Bisher wird beim Fundamentieren von Gebäuden sowohl in Indivi
dual- als auch in Fertigbauweise so vorgegangen, daß nach dem
Aushub in der Baugrube personal- und zeitintensive Vermes
sungsarbeiten in der Horizontalen und der Vertikalen vorgenom
men werden, um zu gewährleisten, daß die Fundamentfläche genau
an die geplante Stelle im Gelände auf dem gewünschten horizon
talen Niveau zu liegen kommt. Anschließend wird eine Schalung
längs des so ausgemessenen Umfangs des Gebäudegrundrisses er
stellt, die zur Herstellung einer Bodenplatte mit Beton ausge
gossen wird.
Bei einem bekannten Verfahren zum Fundamentieren eines Gebäudes
werden vorbereitete Fundamentschalkästen auf eine planierte
Bodenfläche einer Baugrube gestellt und mit Beton verfüllt
(DE 36 08 386 A1).
Bei einem anderen bekannten Verfahren werden auf eine vorbeto
nierte Bodenplatte Eckenelemente aufgesetzt und in ihrer Höhe
gegenüber der Bodenplatte justiert. Dann werden Träger zwischen
die Eckenelemente eingezogen und damit verschweißt. Anschlie
ßend wird eine Schalung um die Anordnung aus Eckenelementen und
Trägern montiert, worauf die Anordnung mit Beton
ausgegossen wird. Nach dem Aushärten wird die Schalung ent
fernt, und es kann mit dem Errichten des Gebäudes auf dem so
gebildeten Fundament begonnen werden (JP 56-67022 A).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
einen Rahmen zum Fundamentieren eines Gebäudes zu schaffen,
welche das oben erläuterte umständliche Vermessen sowie das
anschließende Errichten einer Schalung ganz erübrigen.
Zur Lösung dieser Aufgabe dienen ein Verfahren nach Patentan
spruch 1 sowie ein Rahmen nach Patentanspruch 4.
Zur Fundamentierung eines Gebäudes nach der Erfindung wird zu
nächst eine Bodenfläche grob eingeebnet, beispielsweise in ei
ner Aushuböffnung für ein Kellergeschoß eines Gebäudes. Wenn
auf das Kellergeschoß verzichtet werden soll, ist lediglich die
Einebnung und nicht ein Kelleraushub erforderlich. Dann wird
ein vorgefertigter Rahmen auf die entsprechend grob mit Übermaß
bemessene Bodenfläche abgesetzt und durch Höheneinstellung an
mindestens drei verschiedenen Stellen seines Umfanges auf das
gewünschte horizontale Niveau gebracht. Anschließend wird der
gleichzeitig als Schalung dienende Rahmen mit Beton ausgegos
sen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unter
ansprüchen angegeben. Von besonderer Bedeutung dabei ist eine
Weiterbildung der Erfindung, wonach der Rahmen an verschiedenen
Stellen lokal im Boden verankert ist. Dies geschieht vorzugs
weise mit Hilfe von nach unten vom Rahmen wegragenden Veranke
rungsabschnitten, die in vorher eingebrachte Öffnungen in der
planierten Bodenfläche eingeführt und dort durch Ausgießen mit
Beton verankert werden.
Der vorgefertigte Rahmen kann eine seinen Umfang umgebende
Drainageleitung für Grundwasser aufweisen, die somit nicht
nachträglich eigens um das Fundament herum eingebracht werden
muß, wie dies bei den bisher üblichen Ringdrainagen erforder
lich ist. Auch kann der Rahmen mit einer zum Ableiten des Haus
brauchwassers dienenden Vorrichtung zur Schmutzwasserableitung
vorgefertigt sein.
Der vorzugsweise aus Stahlblechprofilen zusammengeschweißte
Rahmen ist einschließlich der Hubeinstellvorrichtungen "ver
loren", d. h. nur einmal für jedes Gebäude verwendbar. Die mit
der Vorfertigung des Rahmens verbundenen Zusatzkosten werden
aber bei weitem durch die Einsparung an Arbeitszeitaufwand auf
gewogen, so daß das Verfahren und der Rahmen nach der Erfindung
insbesondere im Fertigbau zu erheblichen Kosteneinsparungen
führt.
Die Erfindung ist im folgenden anhand schematischer Zeichnungen
an einem Ausführungsbeispiel mit weiteren Einzelheiten näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht und
Fig. 2 eine Draufsicht eines vorgefertigten Rahmens gemäß
der Erfindung;
Fig. 3 eine Einzelheit bei III in Fig. 2 und
Fig. 4 eine Teilschnittdarstellung nach der Linie IV-IV in
Fig. 3 jeweils in größerem Maßstab;
Fig. 5 eine teilweise geschnittene Seitenansicht und
Fig. 6 eine Teildraufsicht auf eine von mehreren Hubein
stellvorrichtungen zur Einstellung des Rahmens ge
mäß der Erfindung auf ein vorbestimmtes horizonta
les Niveau,
Fig. 7 bis 11 zeitlich aufeinander folgende Verfahrens
schritte beim Aufsetzen des Rahmens auf die Boden
fläche, und beim Justieren, Verankern und Ausgießen
mit Beton und
Fig. 12 bis 14 weitere Herstellungsschritte zum Fertig
stellen des Fundamentes einschließlich Einsetzen
der vertikalen Gebäudestützen und Einziehen von
Kellerwänden.
Ein Rahmen zum Fundamentieren eines Gebäudes ist insgesamt in
den Fig. 1 und 2 und im Detail in den Fig. 3 bis 6 dargestellt.
Der Rahmen hat ein Gittertragwerk 2 aus miteinander ver
schweißten Stahlblechprofilen, nämlich den Umfang des Rahmens
umgebende, nach innen und oben offenen L-Profile 4 und zur Ver
steifung in das Gittertragwerk eingezogene Hohlprofile 6, die
im gezeigten Ausführungsbeispiel als Vierkantrohre ausgebildet
sind. Selbstverständlich können auch anders gestaltete übliche
Profile und anstelle zweier Profilarten durchgehend einheitli
che Profile, z. B. U-, T- oder H-Profile, verwendet sein.
Zwischen den Enden der Vierkantrohre 6 und den L-Profilen 4
bzw. weiteren Vierkantrohren 6 ist je ein nach oben offener
Köcher 8 zur Aufnahme von Gebäudestützen angeordnet. Gemäß den
Fig. 3 und 4 sind die nahe des Rahmenumfanges angeordneten Kö
cher 8 über V-förmig gebogene Bleche 10 mit den aufrechten
Schenkein 4' der L-Profile verschweißt.
Zwischen den einzelnen Köchern 8 sind diagonal Spannseile 12
zur Versteifung des Gittertragwerkes 2 aufgespannt. Anstelle
von solchen Spannseilen 12, die auch nur zwischen den vier
Hauptecken des Gittertragwerks ausgespannt sein können, sind
rechteckige oder runde Verstrebungen, wie z. B. bei 13 in Fig. 2
angedeutet, einsetzbar.
Das Gittertragwerk kann anstatt aus Metall-Profilen auch aus
Kunststoff oder Holz aufgebaut sein. Es kann durch einen Boden
ergänzt sein, insbesondere, wenn der Untergrund hängig/uneben
ist, um durch Abschließen des Gittertragwerks 2 nach unten ei
nen unnötigen Betonverbrauch zu vermeiden.
Aus der Schnittdarstellung nach Fig. 4 längs der vertikalen
Schnittebene IV-IV in Fig. 3 ist die Anbindung des Köchers 8
links an den Schenkel 4' eines L-Profils über ein V-förmig ge
bogenes Blech 10 und rechts an ein Vierkantrohr 6 unmittelbar
durch Anschweißen ersichtlich. Man sieht auch in Fig. 4, daß
der obere Rand des Köchers 8 etwas tiefer als der obere Rand
des aufrecht stehenden Schenkels 4' des L-Profiles liegt und um
eine beträchtliche Länge l nach unten von dem Rahmen wegsteht.
Dabei ist in den Fig. 3 und 4 mit der Bezugszahl 14 eine Drai
nageleitung aus einem porösen Material mit einem nicht gezeig
ten Abfluß an einer bestimmten Stelle des Rahmenumfangs be
zeichnet, die zum Ableiten von Grundwasser dient. Der untere,
horizontale Schenkel 4'' des L-Profiles liegt gemäß Fig. 4 etwas
höher als der untere Rand der Drainageleitung.
Schließlich ist nur in den Fig. 1 und 2 eine zusätzliche
Schmutzwasserableitung 16 eingezeichnet, die durch Anbinden an
Vierkantrohre 6 und Spannseite 12 des Gittertragwerks 2 am Rah
men vormontiert ist.
An den sechs Ecken des Rahmens sind in Fig. 2 zwischen L-Profi
len 4 und parallel dazu laufenden Vierkantrohren 6 insgesamt
sechs Hubeinstellvorrichtungen 18 angedeutet, die im einzelnen
in den Fig. 5 und 6 dargestellt sind, jedoch in den Fig. 3 und
4 der Klarheit halber nicht gezeichnet sind.
Jede Hubeinstellvorrichtung 18 hat eine drehbare Gewindespindel
20, die in eine am L-Profil 4 angeschweißte Mutter 22 einge
schraubt ist. Der Fuß der Spindei 20 ist als Kugel 23 ausgebil
det und zwischen einer kugelkalottenförmigen Ausnehmung 26 ei
ner Bodenblechplatte 21 und einer mit dem Rand der Ausnehmung
bei 25 verbundenen Lasche 24 gehalten, welche die Spindel 20
durch eine Öffnung 27 nach oben durchläßt und mit einem nach
oben gewölbten Kragen 28 die Kugel 23 in der Ausnehmung 26 hält
und somit die Spindel 20 an einer axialen Verlagerung hindert.
Die Spindel 20 ist mittels eines Handwerkzeuges oder eines
hilfskraftbetätigten Werkzeuges, z. B. hydraulisch, bei 29 ver
drehbar. Als Folge einer Verdrehung wandert die Mutter 22 und
damit das Gittertragwerk an der betreffenden Einstellstelle
nach oben oder unten in Richtung des Pfeiles f je nach Dreh
richtung g der Spindel. Durch Justieren der insgesamt sechs
Spindeln 20 läßt sich so daß Rahmen auf eine gewünschte hori
zontale Ebene einstellen.
Statt der Gewindespindeln können auch rein hydraulisch oder
pneumatisch wirkende Hubeinstellvorrichtungen verwendet sein.
Aus den Fig. 5 und 6 ist noch erkennbar, daß die Stege 41, 4''
der L-Profile mit Bördelungen 41 bzw. Rippen 42 zur Versteifung
versehen sein können.
Anhand der Fig. 7 bis 11 seien nun die Verfahrensschritte zum
Aufsetzen, Justieren und Verankern des beschriebenen Rahmens
auf einer vorher planierten Bodenfläche beispielsweise einer
Aushuböffnung im Untergrund erläutert.
Zunächst wird der Rahmen mittels eines Kranes (nicht gezeigt)
in Richtung des Pfeiles a in Fig. 7 auf die planierte Bodenflä
che 100 abgesenkt, wobei in der Bodenfläche 100 an all denjeni
gen Stellen, an denen die Verankerungsabschnitte 8' der Köcher
8 nach unten vom Rahmen abstehen, zur Aufnahme dieser Veranke
rungsabschnitte 8' reichlich bemessene Löcher 102 in den Boden
eingebracht sind.
Im Schritt gemäß Fig. 8 wird das Gittertragwerk 2 des Rahmens
mittels der Hubeinstellvorrichtungen 18 auf ein vorbestimmtes
horizontales Niveau ausgerichtet.
Im nachfolgenden Schritt nach Fig. 9 wird der Abstand zwischen
dem Gittertragwerk 2 und der Bodenfläche 100 vollständig mit
Kies 103 oder dgl. ausgefüllt, worauf dann das Rahmeninnere zu
gleich mit den Löchern 102 mit Beton ausgegossen wird. Auf die
se Weise wird der Rahmen zuverlässig mit dem Untergrund veran
kert.
Nach dem Aushärten der beim Ausgießen um die Verankerungsab
schnitte 81 gebildeten "Betontropfen" 104 werden Verschluß
deckel 8'' von den oberen Öffnungen der Köcher 8 entfernt, so daß
von oben Gebäudestützen 106 in die Hohlräume der Köcher gemäß
Fig. 10 eingesetzt werden können.
Die Gebäudestützen 106 werden im nächsten Schritt gemäß Fig. 11
durch Verkeilen und Ausgießen von Beton bei 107 gesichert.
Die perspektivische Darstellung der fertig gegossenen Funda
mentplatte 101 gemäß Fig. 12 zeigt einen Zwischenzustand zwi
schen den Verfahrensschritten nach Fig. 9 und Fig. 10, wobei
die Verschlußdeckel 8'' von den Köchern 8 abgenommen, die Gebäu
destützen 106 jedoch noch nicht in die Köcher 8 eingeführt wor
den sind.
Der Zustand mit fertig eingeführten und gesicherten Gebäude
stützen nach dem Verfahrensschritt gemäß Fig. 11 ist perspekti
visch in Fig. 13 dargestellt.
Fig. 14 schließlich zeigt einen Zustand, bei dem Kellerwände
110 auf der Fundamentplatte zwischen die Gebäudestützen 106
eingezogen sind.
Claims (14)
1. Verfahren zum Fundamentieren eines Gebäudes, wobei ein
vorgefertigter Rahmen als verlorene Schalung auf eine grob
eingeebnete Bodenfläche aufgesetzt, auf ein vorbestimmtes
horizontales Niveau durch am Rahmen befestigte Hubein
stellvorrichtungen eingestellt, mit einer Kiesschicht zur
Kapillarbrechung unterfüttert und anschließend mit Beton
zur Bildung einer Bodenplatte ausgegossen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Rahmen mit Köchern zur Aufnahme von Stützen
des Gebäudes vorgefertigt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß beim Aufsetzen des Rahmens die Köcher vom Rah
men nach unten wegstehend in Löcher in der planierten Bo
denfläche eingeführt werden, daß der Rahmen durch Höhen
einstellung an mindestens drei Stellen seines Umfanges auf
das vorbestimmte horizontale Niveau gebracht wird, und daß
die Löcher nach dem Einführen der Köcher zugleich mit dem
Ausgießen des Rahmens mit Beton ausgegossen werden.
4. Rahmen als verlorene Schalung zur Erstellung einer Funda
mentplatte eines Gebäudes, der zum Aufsetzen auf eine grob
eingeebnete Bodenfläche (100) bemessen und vorgefertigt
ist und mindestens drei mit Abstand voneinander angeord
nete Hubeinstellvorrichtungen (18) zur Nivellierung des
Rahmens (2) in einer horizontalen Ebene gegenüber der Bo
denfläche (100) aufweist.
5. Rahmen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß vom Rahmen (2) nach unten wegragende Veranke
rungsabschnitte (8') zum Verankern des Rahmens in Löchern
(102) im Untergrund vorgesehen sind.
6. Rahmen nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß vom Rahmen (2) vertikal wegstehende
Köcher (8) zur Aufnahme von Gebäudestützen (106) vorgese
hen sind.
7. Rahmen nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Verankerungsabschnitte (8') von Verlänge
rungen der Köcher (8) nach unten gebildet sind.
8. Rahmen nach einem der Ansprüche 4 bis 7, daß er eine sei
nen Umfang umgebende Drainageleitung (14) für Grundwasser
aufweist.
9. Rahmen nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß er eine Vorrichtung (16) zur
Schmutzwasserableitung aufweist.
10. Rahmen nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Rahmen (2) eine im we
sentlichen aus Stahlblechprofilen bestehende Schweißkon
struktion ist.
11. Rahmen nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Rahmen (2) den Rahmenum
fang bildende, nach oben und innen offene L-Profile (4)
sowie als Abstandhalter für die Köcher (8) dienende Hohl
profile (6) aufweist.
12. Rahmen nach einem der Ansprüche 4 bis 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß er durch Spannseile (12) ver
steift ist.
13. Rahmen nach einem der Ansprüche 4 bis 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Hubeinstellvorrichtungen
(18) Hubspindeln (20) umfassen, die in am Rahmen (2) befe
stigte Muttern (22) eingeschraubt sind.
14. Rahmen nach einem der Ansprüche 4 bis 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß er durch einen nach unten
abschließenden Boden ergänzt ist.
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