DE4435082C1 - Verfahren zur Herstellung von Celluloseacetatphosphat oder Celluloseacetatsulfat (Celluloseacetatmischester) mit definierter Molekülstruktur und die Verwendung der erhaltenen Celluloseacetatmischester zur Herstellung von Cellulosephosphat bzw. Cellulosesulfat - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Celluloseacetatphosphat oder Celluloseacetatsulfat (Celluloseacetatmischester) mit definierter Molekülstruktur und die Verwendung der erhaltenen Celluloseacetatmischester zur Herstellung von Cellulosephosphat bzw. CellulosesulfatInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von Celluloseacetatmischester mit definierter Molekül
struktur in der C₂-, C₃- und C₆-Position der Anhydro
glucose-Einheit (AGE).
Es sind eine Reihe von Verfahren zur Phosphatierung
und Sulfatierung von Cellulose oder Cellulosederiva
ten wie auch teilsubstituierten Celluloseacetaten
bekannt. Derartige Celluloseester sind aufgrund ihrer
Löslichkeitseigenschaften besonders für den Einsatz
im biologisch medizinischen Bereich geeignet.
Die Synthese wasserlöslicher Cellulosephosphate ist
in US-PS 2,759,924 von Vikhoreva u. a. (Ref.: CA 85:
162171p) oder Katsuura u. a. (Kogyo Kagaku Zassi 41
(1968) 771; Ref.: CA 69 : 97796z) beschrieben, wobei
durch Reaktion von Cellulose mit Phosphorsäure in
geschmolzenem Harnstoff oder bei Auflösung in 85%iger
Phosphorsäure nach längerer Zeit eine ausschließliche
Phosphatierung an C₆ erreicht wird (Nehls u. a.: Prog.
Polym. Sci., Vol. 19 (1994)29).
Eine zusammenfassende Darstellung der Sulfatierungs
methoden für Cellulose wird von Philipp u. a. gegeben
(Cell. Chem. Technol. 17 (1983)443), wobei durch
direkte Sulfatierung beispielsweise mit Schwefeltri
oxid (US-PS 3, 560.480, SW-AS 319 606) zwar lösliche,
aber entweder hochsubstituierte Cellulosesulfate
(DS<2) mit erheblicher Substitution an C₆, oder nie
dersubstitutierte Produkte (US-PS 2,539,451, US-PS
2,969,355) mit bevorzugter C₆-Substitution, erhalten
werden (Kowasaka u. a.: Polymer Journal 23 (1991)823).
Dabei läßt sich nur im Bereich hoher Sulfatierungs
grade der Substitutionsort und damit die biologische
Aktivität der Cellulosesulfate durch geeignete Nach
behandlung beeinflussen (EP 53 473 A1).
Durch homogene Folgeumsetzung von Cellulosetrinitrit
mit SO₃ im System Cellulose/N₂O₄/DMF (US-PS 4,035,569;
DE-OS 21 20 964; DE-OS 25 30 541) ist unter speziel
len Bedingungen eine bevorzugte C₂/C₃-Sulfatierung
möglich (Schweiger: Carbohydr. Res. 70 (1979) 185;
Philipp u. a.: Carbohydr. Res. 164 (1987) 107), je
doch ist dieses System aus technologischen und ins
besondere aus toxikologischen Gründen ungeeignet.
Die kommerzielle Herstellung von teilsubstituierten
Celluloseacetaten erfolgt über Cellulosetriacetat
durch anschließende saure Verseifung im Reaktionssy
stem Eisessig/Essigsäureanhydrid/Schwefelsäure in
Gegenwart von Wasser und führt zur Bildung von freien
OH-Gruppen mit statistischer Verteilung in den C₂-,
C₃- und C₆-Positionen oder AGE (Kamide u. a.: Polymer
J. 19 (1987) 1405). Durch vorzeitigen Abbruch der
unter Auflösung der Cellulose erfolgenden Acetylie
rungsreaktion vor der sauren Verseifung sind jedoch
keine definierten Celluloseacetate mit niederem Ace
tylierungsgrad und definierter Substituentenvertei
lung herstellbar.
Bei weitgehend gleichmäßiger Verteilung der OH-Grup
pen auf die C₃-, C₃- und C₆-Positionen in handelsübli
chem Cellulose-2,5-acetat läßt sich eine gewisse,
nicht sehr ausgeprägte Selektivität bei der anschlie
ßenden Sulfatierung oder Phosphatierung über das ein
gesetzte Veresterungsreagenz erreichen, wobei der
verfügbare DS-Bereich sehr begrenzt ist (Wagenknecht
u. a.: Cell. Chem. Technol. 25 (1991) 343).
Weiterhin ist bekannt, daß durch homogene Acetylie
rung von Cellulose mit Acetanhydrid nach Auflösung in
nichtderivatisierenden wasserfreien Lösungsmittelsy
stemen wie N-Ethylpyriniumchlorid/Dimethylformamid/-
Pyridin (Husemann u. a.: Makromol. Chem. 128 (1969)
288) oder LiCl/Dimethylacetamid (DE-OS 32 27 267; JP-
PS 83-152 002) teilsubstituierte Celluloseacetate in
einem breiten DS-Bereich erhalten werden können, die
freie OH-Gruppen in C₃<C₂<C₆ (Deus u. a.: Makromol.
Chem. 192 (1991) 75) aufweisen. Die Herstellung die
ser als potentielles Ausgangsmaterial für eine bevor
zugte C₂/C₃-Folgederivatisierung, unter Nutzung der
Schutzfunktion der Acetylgruppe prinzipiell geeigne
ten Celluloseacetate, ist jedoch einerseits technolo
gisch sehr aufwendig, andererseits weisen die Produk
te eine unzureichende Selektivität auf.
Die Gewinnung von Celluloseacetaten mit bevorzugt
freien OH-Gruppen in den sekundären C₂- und C₃-Posi
tionen der AGE durch Deacetylierung von Cellulosetri
acetat, nach Auflösung in Dichlormethan, mit einem
Gemisch von Alkalihydroxid/H₂O₂/Tetrahydrofuran oder
Dioxan (JP-PS 62-07 701) ist wegen des Einsatzes von
Chlorkohlenwasserstoff und der z. T. explosiven und
Peroxide bildenden Lösungsmittel, zur Herstellung
eines potentiellen Ausgangsproduktes für selektiv
substituierte Folgederivate nachteilig. Aufgrund der
starken Deacetylierungswirkung von Alkalihydroxiden
ist außerdem eine Ungleichmäßigkeit der Deacetylie
rung entlang und zwischen den Polymerketten des Cel
lulosetriacetates festzustellen.
Eine homogene basische Deacetylierungsmethode von in
N,N-Dimethylacetamid gelöstem Cellulosetriacetat mit
Ethylendiamin (Deus u. a.: Makromol. Chem. 192 (1991)
75) führt unter den dort beschriebenen wasserfreien
Bedingungen zu einer sehr gleichmäßigen Abspaltung
der Acetylgruppen in allen drei Positionen der AGE in
einem weiten DS-Bereich. Für die Herstellung regiose
lektiver substituierter Cellulosederivate durch Folge
derivatisierung sind diese Celluloseacetate weitge
hend ungeeignet.
Ausgehend hiervon ist es die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ein einfaches und toxisch unbedenkliches
Verfahren zur Verfügung zu stellen, mit dem Celluloseacetatmischester
mit definierter Molekülstruktur in der C₂-,
C₃- und C₆-Position hergestellt werden können.
Die Erfindung wird durch die kennzeichnenden Merkmale
des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Weiter
bildungen sind in den Unteransprüchen aufgezeigt.
Überraschenderweise konnte die Anmelderin zeigen, daß
CTA gelöst in einem aprotischen Lösungsmittel, mit
einem Amin homogen zu einem gewünschten DSAC homogen
deacetyliert werden kann. Die erhaltenen Cellulose
acetate werden dann isoliert und in an und für sich
bekannter Weise zu den gewünschten Mischestern umgesetzt.
Erfindungsgemäß werden unter Mischester Celluloseacetatphosphat und Cellulaxacetatsulfat verstanden.
Vorteilhaft beim erfindungsgemäßen Verfahren ist, daß
handelsübliches CTA, bevorzugt mit einer DSAC ≧ 2,87,
ganz besonders bevorzugt mit einer DSAC ≧ 2,9, einge
setzt werden kann.
Zur Auflösung dieses CTA können alle aus dem Stand
der Technik bekannten aprotischen polaren Lösungsmittel ein
gesetzt werden. Beispiele hierfür sind Aceton, Aceto
nitril, N,N-Dimethylacetamid, N,N-Dimethylformamid,
Dimethylsulfoxid, Hexamethylphosphorsäuretriamid.
Ganz besonders bevorzugt ist jedoch die Verwendung
von Dimethylsulfoxid (DMSO). Die Anmelderin konnte
hierbei in ihren Versuchen zeigen, daß besonders bei
der Verwendung von DMSO als aprotisches polares Lösungsmittel
eine ausgezeichnete homogene Deacetylierung eintritt.
Zur Gewährleistung einer möglichst gleichmäßigen Dea
cetylierung entlang und zwischen den Polymerketten
ist es weiterhin bevorzugt, destillativ gereinigtes
DMSO einzusetzen.
Als Deacetylierungsmittel können vorteilhafterweise
auch handelsübliche Amine eingesetzt werden.
Es ist dabei bevorzugt, wenn das Deacetylierungsmit
tel aus einer der drei folgenden Gruppen ausgewählt
ist:
- 1. aus primären Aminen der allgemeinen Formel (1) H₂N - R₁worin R₁ ein Alkylrest mit C₃-C₈ oder ein Cyclo alkylrest ist. Besonders bevorzugt ist es hierbei, wenn der Rest R₁ ein Alkylrest mit C₄-C₆ und der Cycloalkylrest ein C₆-Rest ist.
- 2. Aus den primären Diaminen der allgemeinen Formel (2) H₂N - R₂ - NH₂worin R₂ ein Alkylrest mit C₄-C₈ ist. Auch hier ist es bevorzugt, wenn der Alkylrest R₂ ein C₄-C₆-Rest ist.
- 3. Aus den sekundären Aminen der allgemeinen Formel (3) R₃ - NK - R₄worin R₃ und R₄ ein Alkylrest mit C₁-C₃ ist und gleich oder verschieden sein kann. Besonders bevor zugt bei dieser Gruppe ist es, wenn das sekundäre Amin Dimethylamin ist.
Die vorstehend beschriebenen Deacetylierungsmittel
werden dabei in einer Menge von 1 bis 10 Mol, vor
zugsweise von 2 bis 6 Mol, bezogen auf 1 Mol Anhydro
glucose-Einheiten eingesetzt.
Besonders bevorzugt ist es dabei, wenn die Zudosie
rung des Amin zur Cellulosetriacetatlösung in Form
einer wäßrigen Lösung, gegebenenfalls unter Zusatz
von DMSO über einen Zeitraum von 0,1 bis 1 Std. unter
intensivem Rühren erfolgt. Die eingesetzte Wassermen
ge kann dabei im Bereich von 10 bis 100 Mol, vorzugs
weise 10 bis 30 Mol, je Mol AGE liegen.
Durch Auswahl der Reaktionstemperaturen und/oder der
Reaktionszeit ist es nun möglich, einen gewünschten
Deacetylierungsgrad einzustellen (Fig. 1). Die
Reaktionstemperatur während der Deacetylierung kann
dabei im Bereich 20 bis 100°C, vorzugsweise 60 bis
80°C, und die Reaktionszeit im Bereich von 0,5 bis
72 Std., vorzugsweise von 1 bis 36 Std., liegen.
Mit dem vorstehend detalliert beschriebenen Verfahren
läßt sich nun eine homogene Deacetylierung ohne Aus
fällung des Polymeren in einem weiten DS-Bereich,
stark bevorzugt an den sekundären C₂- und C₃-Positio
nen erreichen, wobei das Celluloseacetat bis zu Re
stacetylgehalten von DSAC = 0,25 in Lösung gehalten
werden kann.
Nach der Deacetylierung wird das teilsubstituierte
Celluloseacetat bevorzugterweise mit Wasser, beson
ders bevorzugt unter Zusatz von Essigsäure, gefällt,
gewaschen und anschließend getrocknet.
Zur anschließenden ionischen Veresterung wird in an
sich bekannter Weise das selektiv deacetylierte Cel
luloseacetat unter weitgehend wasserfreien Bedingun
gen in einem aprotischen organischen Lösungsmittel,
vorzugsweise in Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid
oder Pyridin aufgelöst oder verquollen.
Zur Veresterung im Falle von Celluloseacetatphospha
ten wird bevorzugterweise mit Phosphatierungsmitteln
wie Polyphosphorsäure, POCl₃ oder HPO₂Cl₂, zweckmäßi
gerweise gelöst in dem entsprechenden organischen
Medium, in Gegenwart eines Amins, vorzugsweise eines
tertiären Amins wie Triethylamin, Tri-n-butylamin
oder Pyridin gearbeitet. Bei Celluloseacetatsulfaten
wird bevorzugt mit Sulfatierungsmitteln wie SO₃, Cl-
SO₃H, SO₂Cl₂ oder ml₂SO₃H ohne Aminzusatz gearbeitet.
Unter den vorstehend beschriebenen Bedingungen er
folgt unter Ausnutzung der Schutzgruppenfunktionen
der Restacetylgruppen ausschließlich eine Phosphatie
rung oder Sulfatierung freier Hydroxylgruppen.
Die Reaktionstemperaturen für die Veresterung liegen
je nach der gewählten Veresterungsmethode gewöhnlich
im Bereich von 20 bis 30°C, in besonderen Fällen der
Phosphatierung mit Polyphosphorsäure/Tri-n-
butylamin/DMF bei 120°C oder der Sulfatierung
im System-Amidosulfonsäure/DMF zweckmäßiger
weise bei 60 bis 80°C.
Die Reaktionszeiten betragen 0,5 bis 24 Std., vor
zugsweise 1 bis 6 Std. Die erhaltenen Ester können
dann in bekannter Weise gereinigt, isoliert und ge
trocknet werden. Als Fällungs- und Reinigungsmedien
für die synthetisierten Celluloseacetatphosphate oder
-acetatsulfate werden bei höheren Acetylierungsgraden
vorteilhafterweise Wasser oder wäßrige Natriumacetat
lösungen, bei niederen Restacetylgehalten niedere
Alkohole, alkoholische Natriumacetatlösungen oder
Aceton, gegebenenfalls unter Zusatz von Wasser oder
Ethanol verwendet.
Die Trocknung der Mischester oder der nach basischer
Deacetylierung erhaltenen Ester erfolgt zweckmäßiger
weise bei Temperaturen unter oder um 50°C, gegebe
nenfalls im Vakuum. Dem gewünschten Endprodukt ent
sprechend erfolgt zur Gewinnung selektiv in C₂- und
C₃-Position substituierter Cellulosephosphate oder
-sulfate die Abspaltung der restlichen Acetylgruppen
zweckmäßigerweise mit wäßriger oder ethanolischer
Natronlauge mit anschließender Rückneutralisation und
Aufarbeitung.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die mit diesem
Verfahren hergestellten Produkte weisen somit folgen
de entscheidende Vorteile auf:
- - Die Deacetylierungsmethode von Cellulosetriacetat führt unter Einsatz technisch gebräuchlicher, weitge hend unbedenklicher Chemikalien zu teilsubstituierten Celluloseacetaten mit stark bevorzugter Anordnung der freien OH-Gruppen in den sekundären C₂- und C₃-Posi tionen der AGE der Cellulose bis hin zu reinen C₆-Ace taten.
- - Dabei läßt sich die Reaktion hinsichtlich der Ho mogenität des Reaktionssystems so steuern, daß in einem sehr breiten DSAC-Bereich von 2,9 bis 0,25 ohne Ausfällung des Polymers eine hohe Gleichmäßig keit entlang und zwischen den Polymerketten gegeben ist, die sich sehr vorteilhaft auf die Löslichkeits eigenschaften dieses Zwischenproduktes und der daraus hergestellten Mischester auswirkt.
- - Der Deacetylierungsgrad kann über die Reaktions bedingungen sehr genau gesteuert werden.
- - Unter Nutzung der Schutzgruppenfunktion der rest lichen Acetylgruppen sind der Ort und der maximal erreichbare DS der Folgederivatisierung zu anioni schen Cellulosemischestern mittels üblicher Vereste rungsmethoden auf einfache Weise steuerbar.
- - Die hergestellten Celluloseestern weisen eine hohe Selektivität hinsichtlich des Substitutionsortes der anionischen Estergruppen auf.
- - Je nach dem beabsichtigten Verwendungszweck können unter Nutzung der unterschiedlichen Löslichkeitsei genschaften in organischen und/oder wäßrigen Medien die erhaltenen Mischester als solche verwendet werden oder durch Einstellung eines alkalischen pH-Wertes als einfache Phosphat- oder Sulfatester der Cellulose eingesetzt werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Fig. 1 und
9 Ausführungsbeispielen erläutert.
Fig. 1 zeigt nun den zeitlichen Verlauf der Deacety
lierung von CTA in DMSO bei 80°C mit verschiedenen
Aminen in Gegenwart von 22 Mol Wasser je Mol AGE.
Hierin bedeutet DMA Dimethylamin, HDMA Hexamethylen
diamin, HA Hexylamin, HZ Hydrazin. Gleichzeitig ist
noch die zugegebene Menge in Mol/Mol AGE angegeben.
Fig. 1 zeigt nun sehr anschaulich, wie mittels
Steuerung der Reaktionszeit und der Auswahl der Amine
die Deacetylierung beeinflußt werden kann. Erfin
dungsgemäß ist somit mit dem vorgeschlagenen Verfah
ren eine Steuerung des Verfahrens zur Herstellung der
Estern in eine definierte Molekülstruktur möglich.
In den folgenden Beispielen bedeuten die Abkürzungen
CTA = Cellulosetriacetat, CA = partiell deacetylier
tes Cellulosetriacetat, CAP = Celluloseacetatphos
phat, CP = Cellulosephosphat, CAS = Celluloseacetat
sulfat, CS = Cellulosesulfat, DMSO = Dimethylsulfoxid
und DMF = Dimethylformamid.
Herstellung von CAS aus handelsüblichen Cellulose-
2,5-acetat:
200 g (0,76 mol) bei 105°C getrocknetes Cellulose
acetat (DSAC = 2,38 mit C₂ = 0,85, C₃ = 0,80 und
C₆ = 0,73 wurden in 11 DMF (Wassergehalt ( 0,03%)
aufgelöst, zur Sulfatierung eine Lösung von 61 g SO₃
(0,76 mol) in 450 ml DMF bei 200°C innerhalb von 30
Min. zugetropft und noch 2 Std. bei 20°C gerührt.
Der Ansatz wurde mit 1,3 l 10masse%iger wäßriger Na
triumhydrogencarbonatlösung neutralisiert, nach 30
Min. Rühren das Natriumcelluloseacetatsulfat in 4,5 l
4masse%iger wäßriger Natriumhydrogencarbonatlösung
gefällt, dreimal ca. 1 Std. mit 1,5 l frischem Fäll
mittel gewaschen bis das Filtrat sulfationenfrei war,
dreimal mit 1 l Ethanol nachgewaschen und im Vakuum
bei 50°C getrocknet.
Das CAS wies einen DSAC = 2,3 und einen DSs = 0,53
auf.
Herstellung von CS aus handelsüblichen Cellulose-2,5-
acetat:
Die Reaktionsschritte Sulfatierung, Neutralisation
und Fällung sowie das Waschen des entstandenen Na-CAS
mit wäßriger Natriumhydrogencarbonatlösung erfolgten
analog, jedoch wurde das Fällungsprodukt zur Deacety
lierung in eine Lösung von 80 g NaOH in 160 ml Wasser
und 800 ml Ethanol eingerührt, 2 Std. weitergerührt,
ca. 15 Std. stehen gelassen, wiederum 15 Min. durch
gerührt, mit Essigsäure auf pH 8 eingestellt, das
erhaltene CS abgetrennt, dreimal ca. 30 Min. mit je
11 Ethanol gewaschen und im Vakuum bei 50°C getrock
net.
Das erhaltene fremdsalzfreie, in Wasser lösliche Na-
CS wies einen DSS = 0,61 mit C₂ = 0,20, C₃ = 0,20 und
C₆ = 0,21 auf.
200 g CTA (0,7 mol) mit einem DSAC = 2,90 und einer
Substituentenverteilung von C₂ = 1, C₃ = 1 und
C₆ = 0,9 wurden in 3,6 l destillativ gereinigtem DMSO
bei 80°C unter intensivem Rühren aufgelöst, zur Dea
cetylierung ein Gemisch bestehend aus 186,5 g Dime
tylamin (4,2 mol)/280 g Wasser (15,5 mol) und
100 ml DMSO, wobei das Dimethylamin in Form einer
handelsüblichen 40masse%igen wäßrigen Lösung einge
setzt wurde, innerhalb von ca. 15 Min. zudosiert und
20 Std. bei 80°C gerührt. Unter Kühlung wurden zur
Neutralisation auf pH-6 280 ml Essigsäure hinzugefügt,
das CA in ca. 4 l Ethanol gefällt, mit je ca. 2,5 l
Ethanol 3 bis 4 mal bis zur Essigsäurefreiheit unter
Rühren gewaschen und im Vakuum bei 50°C getrocknet.
Das wasserunlösliche, in DMSO oder 40 masse%iger wäß
riger Magnesiumperchloratlösung lösliche Cellulose
acetat wies einen DSAC = 0,85 mit C₂ = 0,05/
C₃ = 0,15/C₆ = 0,70 auf.
11,86 g (0,06 mol) des erhaltenen, bei 105°C ge
trocknetem CA wurden in 150 ml frisch destilliertem
DMF (Wassergehalt ∼0,02%) bei 80°C unter ständigem
Rühren suspendiert. Dem Ansatz wurde anschließend
eine Lösung von 30.5 g (0,09 mol) Polyphosphorsäure
(P₄O₁₃H₆) in 200 ml DMF und 66,8 g Tri-n-butylamin
(0,36 mol) innerhalb von 5 Min. zugesetzt. Das Reak
tionsgemisch wurde auf 120°C temperiert, die ent
standene Lösung 6 Std. bei 120°C gerührt, der gebil
dete CAP-Mischester durch Einrühren des Reaktionsan
satzes in das ca. 3-fache Volumen Fällungsmittel,
bestehend aus 1,5 l 2 Masse% Natriumacetat enthaltenen
Ethanol, ausgefällt und abgetrennt, mit Ethanol unter
Zusatz von Salzsäure bei einem pH-Wert von -2 bis zur
Phosphationenfreiheit des Filtrats gewaschen, mit
4 Masse% NaOH und 8 Masse% Wasser enthaltenen Ethanol
auf einen pH-Wert von 7 bis 8 eingestellt und im Va
kuum bei 50°C getrocknet.
Der Natrium-Celluloseacetatphosphatester wies einen
DSAC = 0,83 und DSp = 1,20 auf.
Zur Herstellung des einfach anionischen Esters wurde
das CAP nach Entfernung der Fremdphosphate mit 100 ml
4 Masse% NaOH und 8 Masse% Wasser enthaltendem Ethanol
deacetyliert, die Suspension mit Essigsäure auf einen
pH-Wert von 7 bis 8 eingestellt, 3 mal mit ca. 100 ml
Ethanol nachgewaschen und im Vakuum bei 50°C ge
trocknet. Das isolierte Natriumcellulosephosphat wies
einen analytisch ermittelten DSp = 1,16 und einen
über ¹³C-NMR spektrokopisch ermittelten Gesamt-DSp =
0,96 mit einer Substituentenverteilung an C₂/C₃=0,77
und C₆ = 0,19 auf.
Zur Deacetylierung des CTA (0,7 mol) wurde wie in
Beispiel 2 verfahren, jedoch betrug die Deacetylie
rung 11 Std. bei 80°C.
Es wurde ein wasserunlösliches, in DMSO, DMF, Pyridin
oder 40 masse%iger wäßriger Magnesiumperchloratlösung
lösliches Celluloseacetat mit einem DSAC = 1,70 mit
C₂ = 0,35/C₃ = 0,45/C₆ = 0,90 erhalten.
Zur Phosphatierung wurde wie in Beispiel 2 verfahren,
jedoch 14 g (0,6 mol) dieses CA eingesetzt.
Nach entsprechender Phosphatierung wurde ein in DMSO
löslicher CAP-Mischester mit DSAC = 1,72 und
DSp = 0,64 isoliert.
Durch entsprechende Deacetylierung und analoger Auf
arbeitung wurde eine Natrium-Cellulosephosphat mit
einem analytisch-ermittelten DSp = 0,62 und einem
über ¹³C-NMR spektroskopisch ermittelten Gesamt-DSp =
0,63 mit einer Substituentenverteilung von C₂/C₃ =
0,51 und C₆ = 0,12 erhalten.
Es wurde zunächst analog Beispiel 2 verfahren, das
CTA (0,7 mol) jedoch 2 Std. bei 80°C deacetyliert,
nach Neutralisation des Ansatzes mit Essigsäure auf
pH-6 das CA durch Einrühren in 7 l ca. 60°C warmes
Wasser gefällt, nach 30 Min. abfiltriert, mit je 4 l
Wasser dreimal gewaschen und im Vakuum bei 60°C ge
trocknet.
Das wasserunlösliche, in DMSO, DMF, Pyridin, Aceton,
Ethyllactat und Chloroform lösliche CA wies einen
DSAC = 2,6 mit einer Substituentenverteilung von C₂ =
0,8/C₃ = 0,8/C₆ = 1,0 auf.
Durch entsprechende Phosphatierung unter Einsatz von
16,25 g (0,06 mol) dieses CA wurde ein DMSO lösliches
CAP mit DSAC = 2,6 und DSp = 0,13 erhalten. Nach
vollständiger Deacetylierung und Aufarbeitung betrug
der DSp des Natrium-Cellulosephosphats 0,08 mit einer
Substituentenverteilung von C₂/C₃ = 0,07 und C₆
0,01.
Es wurde zunächst wie in Beispiel 2 verfahren, jedoch
zur Deacetylierung des CTA (0,7 mol) ein Gemisch von
140 g Dimethylamin (3 mol)/280 g Wasser (15,5 mol)/
200 ml DMSO und 12 Std. bei 80°C eingesetzt.
Das wasserunlösliche, in DMSO, DMF, Pyridin oder 40
masse%iger wäßriger Magnesiumperchloratlösung lösli
che Celluloseacetat wies einen DSAC = 1,35 mit einer
Substituentenverteilung von C₂ = 0,2/C₃ = 0,35/
C₆ = 0,8 auf.
Nach entsprechender Phosphatierung unter Einsatz von
13,2 g (0,06 mol) des isolierten und getrockneten CA
wurde ein in DMSO löslicher CAP-Mischester mit DSAC =
1,40 und DSp = 0,80 erhalten.
Durch entsprechende Deacetylierung und analoger Auf
arbeitung wurde ein Natrium-Cellulosephosphat mit
einem DSp = 0,75 und einer Substituentenverteilung
von C₂/C₃ = 0,62 und C₆ = 0,13 gewonnen.
200 g bei 105°C getrocknetes CTA (0,7 mol) wurden in
3,6 l DMSO bei 80°C aufgelöst, mit einer Lösung von
187,5 g (1,6 mol) Hexamethylendiamin in 280 ml
(15,5 mol) Wasser innerhalb von 5 Min. versetzt und
zur partiellen Deacetylierung 4,5 Std. bei 80°C ge
rührt. Die Lösung wurde mit Essigsäure auf einen pH-
Wert von 6 gebracht, das Celluloseacetat mit Wasser
gefällt und salzfrei gewaschen und im Vakuum bei 50°
C getrocknet.
Das in DMSO, DMF, Pyridin und Ethyllactat lösliche
Produkt wies einen DSAC = 2,41 mit einer Sustituen
tenverteilung von C₂ = 0,68/C₃ = 0,73/C₆ = 1,0 auf.
185 g (0,7 mol) des bei 105°C getrockneten CA wurden
in 1,7 l frisch destilliertem DMF (Wassergehalt
0,02%) bei 80°C unter Rühren aufgelöst und zur Sul
fatierung eine Lösung von 82 g (0,84 mol) NH₂SO₃H in
300 ml DMF innerhalb von 15 Min. zugegeben. Nach ei
ner Reaktionszeit von 1,5 Std. bei 80°C wurde der
gebildete CAS-Mischester durch Einrühren des Reak
tionsansatzes in das 3-fache Volumen Fällungsmittel,
bestehend aus 2 Masse% Ammoniumacetat enthaltendem
Wasser, ausgefällt und abfiltriert, dreimal mit dem
Fällungsmittel bis zur Sulfationenfreiheit des Fil
trats gewaschen, zweimal mit Ethanol nachgewaschen
und im Vakuum bei 50°C getrocknet.
Der erhaltene, in Wasser hochquellbare Ammonium-Cel
luloseacetatsulfatester wies einen DSAC= 2,40 und
einen DSs = 0,25 auf.
Zur Herstellung des einfachen anionischen Esters
der das CAS nach Entfernung der Fremdsulfate mit 4 Mas
se% NaOH und 8 Masse% Wasser enthaltendem Ethanol 15
Std. bei 20°C deacetyliert, die Suspension mit Es
sigsäure auf einen pH-Wert von 8 eingestellt, dreimal
mit je 1 l Ethanol nachgewaschen und im Vakuum bei
50°C getrocknet.
Das erhaltene wasserlösliche Natriumcellulosesulfat
wies einen DSs = 0,26 mit einer Substituentenvertei
lung an C₂ = 0,17, C₃ = 0,08 und C₆ 0,01 auf.
Es wurde zunächst wie in Beispiel 6 verfahren, die
Deacetylierung des CTA (0,7 mol) mit dem entsprechen
den Hexamethylendiamin/Wasser-Gemisch jedoch 14
Std. bei 80°C durchgeführt. Das in DMSO, DMF, Pyri
din oder 40 masse%iger wäßriger Magnesiumperchloratlö
sung lösliche Celluloseacetat wies einen DSAC = 1,48
mit einer Substituentenverteilung von C₂ = 0,18/
C₃ = 0,45/C₆ = 0,85 auf.
13,5 (0,06 mol) des bei 105°C getrockneten CA wurden
in 100 ml DMF bei 80°C gelöst, zur Sulfatierung mit
einer Lösung von 15,8 g (1,63 mol) NH₂SOH in 60 ml
DMF innerhalb von 5 Min. versetzt und 1,5 Std. bei
80°C gerührt. Das CAS wurde mit 3 masse%iger ethano
lischer Natriumacetatlösung gefällt, mit Ethanol
salzfrei gewaschen und im Vakuum bei 60°C getrock
net.
Das CAS wies einen DSAC = 1,45 und einen DSs von 1,1
auf. Nach entsprechender quantitativen Deacetylierung
mit Masse% NaOH und Masse% Wasser enthaltendem Et
hanol, Neutralisation auf einen pH-Wert von 7 bis 8
und Nachwäsche mit Ethanol wurde ein wasserlösliches
Cellulosesulfat mit einem DSs von 1,14 und einer Sub
stituentenverteilung von C₂ = 0,74, C₃ = 0,13 und
C₆ = 0,28 erhalten.
Es wurde wie in Beispiel 6 verfahren, jedoch die Dea
cetylierung des CTA (0,7 mol) über 24 Std. bei 80°C
durchgeführt. Nach Neutralisation mit Essigsäure auf
pH-Wert 6 wurde in Ethanol gefällt, mit Ethanol
salzfrei gewaschen und im Vakuum bei 50°C getrock
net.
Das isolierte CA wies einen DSAC = 0,80 mit C₂ =
0,05, C₃ = 0,1 und C₆ = 0,65 auf. Nach Sulfatierung
von 11,7 g (0,06 mol) des CA in 100 ml DMF mittels
einer Lösung von 23,3 g (0,24 mol) Sulfaminsäure in
100 ml DMF bei einer Reaktionszeit von 3 Std. bei 80°
C wurde mit konz. Ammoniaklösung auf pH - 8 einge
stellt, das CAS mit 30 Vol. -% Ethanol enthaltendem
Aceton gefällt, mit Ethanol salzfrei gewaschen und im
Vakuum bei 50°C getrocknet. Es wurde ein wasserlös
liches Ammonium-Celluloseacetatsulfat mit DSAC = 0,77
und DSs = 1,75 erhalten.
Nach Deacetylierung und Isolierung des Produktes wur
de ein wasserlösliches Natrium-Cellulosesulfat mit
einem DSs = 1,51 bei C₂ = 0,83, C₃ = 0,17 und C₆ =
0,51 erhalten.
200 g (0,7 mol) CTA wurden in 2 l DMSO gelöst, zur
Deacetylierung bei 80°C mit einer Lösung von 425 g
(4,2 mol) Hexylamin in 140 ml (7,8 mol) Wasser inner
halb von 10 Min. versetzt und
3 Std. bei 80°C gerührt. Unter Kühlung wurde der pH-
Wert auf 7 eingestellt, das CA mit Wasser ausgefällt
und gewaschen und im Vakuum bei 60°C getrocknet. Es
wurde ein DSAC = 1,83 mit C₂ = 0,48, C₃ = 0,50 und
C₆ = 0,85 gefunden.
6 g (0,025 mol) des CA wurden bei 105°C getrocknet,
in 50 ml DMF bei 20°C unter Rühren aufgelöst, eine
Lösung von 4 g SO₃ (0,05 mol) in 30 ml DMF innerhalb
von 10 Min. zugetropft und 1 Std. bei 20°C sulfa
tiert.
Das CAS wurde in 200 ml 4 Masse% NaOH und 8 Masse% Was
ser enthaltendem Ethanol gefällt und gleichzeitig
deacetyliert. Anschließend wurde abfiltriert, das CAS
in Wasser aufgelöst, mit Essigsäure auf pH - 7 einge
stellt, durch Dialyse von Fremdsalzen befreit und
gefriergetrocknet.
Das Na-CS wies einen DSs = 1,03 mit C₂ = 0,52,
C₃ = 0,28 und C₆ = 0,23 auf.
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung von Celluloseacetat
phosphat oder Celluloseacetatsulfat (Cellulose
acetatmischester) mit definierter Molekülstruk
tur der Anhydroglucose-Einheit (AGE) in der C₂-,
C₃- und C₆-Position durch Deacetylierung von
Cellulosetriacetat (CTA) und anschließender Ver
esterung,
dadurch gekennzeichnet,
daß man
- a) CTA in einem aprotischen polaren Lösungs mittel löst,
- b) eine teilweise Deacetylierung durch Zugabe von Amin in wäßriger Lösung, gegebe nenfalls unter Zusatz eines organischen Lösungsmittels, zur CTA-Lösung durchführt wobei man den Deacetylierungsgrad durch Auswahl der Deacetylierungszeit im Bereich von 0,5 bis 72 Stunden und der Temperatur im Bereich von 20 bis 100°C einstellt,
- c) das teilweise deacetylierte CTA isoliert und trocknet, und
- d) anschließend das teilweise deacetylierte CTA in an sich bekannter Weise phosphatiert oder sulfatiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß man als aprotisches
polares Lösungsmittel (Verfahrensschritt a) Ace
ton, Acetonitril, N,N-Dimethylacetamid, N,N-Di
methylformamid, Dimethylsulfoxid, Hexamethyl
phosphorsäuretriamid oder Pyridin einsetzt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß man in Verfahrens
schritt b) folgende Amine einsetzt:
- a) primäre Amine der allgemeinen Formel l K₂N - R₁ (1)worin R₁ ein C₃- bis C₈-Alkylrest oder ein Cycloalkylrest ist,
- b) primäre Diamine der allgemeinen Formel 2 K₂N - R₂ - NH₂ (2)worin R₂ ein C₄-C₈-Alkylrest ist,
- c) sekundäre Amine der allgemeinen Formel 3 R₃ - NH - R₄ (3)worin R₃ und R₄ ein C₁-C₃-Alkylrest ist und gleich oder verschieden sein kann oder Mischungen dieser Amine.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß man 1 bis 10 Mol
Amin auf ein Mol AGE einsetzt.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß man 10 bis 100 Mol
Wasser je Mol AGE in Form der wäßrigen Aminlö
sung einsetzt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß man im Temperaturbe
reich von 60 bis 80°C deacetyliert.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß man in einem Zeitbe
reich von 1 bis 36 Stunden deacetyliert.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß man das teilweise
deacetylierte CTA zur Veresterung in einem pola
ren aprotischen Lösungsmittel, wie es in An
spruch 2 genannt ist, löst.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß man bei Reaktions
temperaturen im Bereich von 20 bis 120°C und
bei Reaktionszeiten im Bereich von 0,5 bis 24
Stunden phosphatiert oder sulfatiert (Verfah
rensschritt d).
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß man der Phosphatie
rung bzw. Sulfatierung den Celluloseacetat
mischester isoliert und reinigt.
11. Verwendung der nach einem der Ansprüche 1 bis 10
erhaltenen Celluloseacetatmischester zur Her
stellung von Cellulosephosphat bzw. Cellulose
sulfat,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Cellulose
acetatmischester durch Abspaltung der
restlichen Acetylgruppen in die einfachen Cellu
losephosphat- oder Cellulosesulfatester über
führt und diese anschließend isoliert und rei
nigt.
12. Verwendung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß man basisch deacety
liert.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944435082 DE4435082C1 (de) | 1994-09-30 | 1994-09-30 | Verfahren zur Herstellung von Celluloseacetatphosphat oder Celluloseacetatsulfat (Celluloseacetatmischester) mit definierter Molekülstruktur und die Verwendung der erhaltenen Celluloseacetatmischester zur Herstellung von Cellulosephosphat bzw. Cellulosesulfat |
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DE19944435082 DE4435082C1 (de) | 1994-09-30 | 1994-09-30 | Verfahren zur Herstellung von Celluloseacetatphosphat oder Celluloseacetatsulfat (Celluloseacetatmischester) mit definierter Molekülstruktur und die Verwendung der erhaltenen Celluloseacetatmischester zur Herstellung von Cellulosephosphat bzw. Cellulosesulfat |
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ID=6529684
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE102007035322A1 (de) | 2007-07-25 | 2009-01-29 | Friedrich-Schiller-Universität Jena | Verfahren zur Herstellung wasserlöslicher, niedrig substituierter Cellulosesulfate |
DE102005011367B4 (de) * | 2005-03-11 | 2010-12-09 | Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. | Verfahren zur Herstellung von Cellulosesulfat mit verbesserten Eigenschaften |
DE102013204817A1 (de) | 2013-03-19 | 2014-09-25 | Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. | Verfahren zur Herstellung von sulfatierten Celluloseestern sowie hieraus hergestellte Mikrokapseln und deren Verwendung |
JP6187653B1 (ja) * | 2016-08-12 | 2017-08-30 | 富士ゼロックス株式会社 | セルロースアシレート、樹脂組成物、及び、樹脂成形体 |
-
1994
- 1994-09-30 DE DE19944435082 patent/DE4435082C1/de not_active Expired - Fee Related
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JP2018024803A (ja) * | 2016-08-12 | 2018-02-15 | 富士ゼロックス株式会社 | セルロースアシレート、樹脂組成物、及び、樹脂成形体 |
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