DE963507C - Verfahren zur Herstellung von Polyschwefelsaeureestern des Chitosans - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Polyschwefelsaeureestern des Chitosans

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DE963507C
DE963507C DEH22712A DEH0022712A DE963507C DE 963507 C DE963507 C DE 963507C DE H22712 A DEH22712 A DE H22712A DE H0022712 A DEH0022712 A DE H0022712A DE 963507 C DE963507 C DE 963507C
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DE
Germany
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chitosan
sulfation
solution
acid esters
acid
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DEH22712A
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English (en)
Inventor
Dr Karl Vogler
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F Hoffmann La Roche AG
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F Hoffmann La Roche AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B37/00Preparation of polysaccharides not provided for in groups C08B1/00 - C08B35/00; Derivatives thereof
    • C08B37/0006Homoglycans, i.e. polysaccharides having a main chain consisting of one single sugar, e.g. colominic acid
    • C08B37/0024Homoglycans, i.e. polysaccharides having a main chain consisting of one single sugar, e.g. colominic acid beta-D-Glucans; (beta-1,3)-D-Glucans, e.g. paramylon, coriolan, sclerotan, pachyman, callose, scleroglucan, schizophyllan, laminaran, lentinan or curdlan; (beta-1,6)-D-Glucans, e.g. pustulan; (beta-1,4)-D-Glucans; (beta-1,3)(beta-1,4)-D-Glucans, e.g. lichenan; Derivatives thereof
    • C08B37/00272-Acetamido-2-deoxy-beta-glucans; Derivatives thereof
    • C08B37/003Chitin, i.e. 2-acetamido-2-deoxy-(beta-1,4)-D-glucan or N-acetyl-beta-1,4-D-glucosamine; Chitosan, i.e. deacetylated product of chitin or (beta-1,4)-D-glucosamine; Derivatives thereof

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Polyschwefelsäureestern des Chitosans Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Polyschwefelsäureestern des Chitosans durch Sulfatierung von Chitosan.
  • Die Sulfatierung von Chitosan nach dem üblichten Verfahren mittels Chlorsulfonsäure in Gegenwart von Pyridin verläuft sehr schlecht. So erhält man nur eine geringe Ausbeute an Chitosanpolyschwefelsäureester, wenn man Chitosan in ein heißes Gemisch von Pyridin und Chlorsulfonsäure (3 : 1 Raumteile) einträgt. Auch bei längerem Erhitzen von Chitosan in Pyridin, um es in einen gequollenen Zustand überzuführen, und anschließender Behandlung mit dem Pyridin-Chlorsulfonsäure-Gemisch werden keine wesentlich besseren Ergebnisse erzielt. Überdies ist diese Methode zeitraubend, umständlich und in größerem Maßstab praktisch undurchführbar.
  • Es wurde nun gefunden, daß die Sulfatierung von Chitosan sich leicht beu:erkstelligen läßt, wenn das Chitosan vor der Sulfatierung in Lösung gebracht wird, indem man das Chitosan gemäß der Erfindung in Form seiner Salze in Formamid löst.
  • Dementsprechend besteht das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Polyschwefelsäureestern des Chitosans darin, daß man Chitosan in ein Salz überführt, dieses Salz in Formamid löst und auf diese Lösung Chlorsulfonsäure oder ein Gemisch von Pyridin mit Chlorsulfonsäure einwirken läßt.
  • Nach Helv. Chim. Acta, 35 (I952), 5. 574 bis 588, insbesondere 5. 577, ist Chitosan mit Gemischen aus S Q und S 03 oder S 02 und Cl O, H sulfatiert worden. Aus der deutschen Patentschrift 870094 ist ferner bekannt, Polyschwefelsäureester des Chondroitins durch Behandlung mit Cl 5 03 H in Formamid herzustellen. Wie schon eingangs festgestellt, verläuft die Sulfatierung von Chitosan nach den üblichen Verfahren mittels Chlorsulfonsäure und Pyridin sehr schlecht. Es ist deshalb erstaunlich, daß sich die Salze des Chitosans in Formamid lösen und - im Gegensatz zu den vorbekannten Methoden - gut steuerbar und in ausgezeichneter Ausbeute sulfatieren lassen.
  • Neben dem Sulfatierungsvorgang inFormamid findet auch eine Formylierung statt, die zu stabileren Verfahrensprodukten führt, als sie die nach vorbekannter Weise erhältlichen unformylierten Chitosanpolyschwefelsäureester darstellen.
  • Die erfindungsgemäße Umsetzung der gelösten Chitosansalze mit der Chlorsulfonsäure verläuft homogen und läßt sich mit Leichtigkeit so leiten, daß alle gewünschten Sulfatierungsgrade in reproduzierbarer Weise erzielt werden können.
  • Die gemäß der Erfindung erhaltenen Chitosanpolyschwefelsäureester sind blutgerinnungshemmende Substanzen mit heparinähnlicher Aktivität und sind in jenen Fällen, in denen die blutgerinnungshemmende Wirkung des Heparins erwünscht ist, für therapeutische Zwecke verwendbar. Die niedermolekularen Fraktionen der erhaltenen Chitosanpolyschwefelsäureester können zum Klären von lipämischem Plasma verwendet werden.
  • Zweckmäßig wird das erfindungsgemäße Verfahren im einzelnen wie folgt durchgeführt: Käufliches, vorzugsweise carbonatfreies Chitin wird durch Alkalischmelze nach den Angaben von L ö w y (Biochem. Zeitschrift, 23, 5. 47 [I9I0]) entacetyiiert (Dissertation Bruno C a m e r i n o, Zürich I945, S. 36). Das entstandene, von Alkali befreite Chitosan wird in wäßrigen anorganischen oder organischen Säuren, vorzugsweise einbasischen Säuren, wie z. B. Salzsäure, Bromwasserstoffsäure, Perchlorsäure, Salpetersäure, Ameisensäure, Essigsäure, gelöst und durch Zusatz von mit Wasser mischbaren Fällungsmitteln, wie z. B.
  • Aceton oder Methanol, zur Abscheidung gebracht.
  • Sodann wird das Chitosansalz in Formamid gelöst, die Lösung unter Kühlung mit Chlorsulfonw säure versetzt und die Mischung während längerer Zeit gerührt. Das Reaktionsgemisch wird in der weiter unten beschriebenen Weise aufgearbeitet.
  • Die auf diese Art hergestellten Produkte zeichnen sich dadurch aus, daß sie noch freie Aminogruppen enthalten, wie sich durch Stickstoffanalysen nach V a n S ly k e beweisen läßt. Die Zahl der freien Aminogruppen ist insbesondere dann groß, wenn Chitosansalze starker Säuren, z. B. das Hydrochlorid oder das Perchlorat, verwendet werden.
  • Nach einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens kann man die Lösung des Chitosansalzes in Formamid in ein heißes Gemisch von Pyridin und Chlorsulfonsäure eintragen und die Sulfatierung bei einer beliebigen Temperatur zwischen 20 und I00° durchführen. Verfahrensprodukte dieserArt besitzen im allgemeinen eine niedrigere Zahl von freien Aminogruppen.
  • Es wurde festgestellt, daß bei der Sulfatierung des Chitosansalzes in Formamid gleichzeitig eine Formylierung eines Teiles der freien Aminogruppen stattfindet, so daß je nach den Reaktionsbedingungen Produkte mit einer größeren oder kleineren Zahl von formylierten Aminogruppen entstehen. Ester mit vielen freien Aminogruppen enthalten wenig Formyl, und umgekehrt. Somit kann die Beeinflussung des Gehaltes an Formylgruppen durch die angegebenen Maßnahmen, wie z. B. Sulfatierung von Salzen des Chitosans mit starken Säuren, mit oder ohne Pyridin, oder auch Sulfatierung von Salzen des Chitosans mit schwachen Säuren, mit oder ohne Pyridin. erfolgen. Einen niedrigen Formylgehalt (etwa 1,5 0/0 Formylgruppen) erzielt man beispielsweise durch Sulfatierung des Chitosanhydrochlorid s ohne Pyridin, während man einen hohen Formylgehalt (etwa 9 ovo Formylgruppen) durch Sulfatieren des Chitosanformiates mit Pyridin erhält.
  • Durch das neue Verfahren ist es also möglich. den Gehalt der Endprodukte an freien Aminogruppen mit Hilfe von Salzen starker Säuren und wechselnder Mengen Pyridin nach Wunsch zu steuern.
  • Der Schwefelgehalt der Endprodukte des neuen Verfahrens ist abhängig von der verwendeten Menge Chlorsulfonsäure sowie der Sulfatierungstemperatur und der Sulfatierungsdauer und läßt sich nach Wunsch in weiten Grenzen variieren.
  • Je nach den physikalischen Eigenschaften. die das Endprodukt besitzen soll, kann man nach erfolgter Salzbildung entweder vor oder nach der Sulfatierung in bekannter Weise einen partiellen Abbau der Chitosanmoleküle, z. B. mittels wä13-rigen Wasserstoffsuperoxyds oder h- drols tisch mittels Säuren oder Alkalien, vornehmen. Durch einen solchen Abbau werden Endprodukte erhalten deren Polymerisationsgrad, verglichen mit demjenigen der Ausgangsprodukte, vermindert ist.
  • Die blutgerinnungshemmende Wirkung der Endprodukte ist eine Funktion des Schwefelgehaltes und des Polymerisationsgrades. Für solche Chitosanpolyschwefelsäureester, di!e als Antikoagulantia Verwendung finden sollen, wird man einen hohen Schwefelgehalt, z.B. von etwa I2 bis I60/o und einen hohen Polymerisationsgrad wählen. Es hat sich nun überraschenderweise gezeigt, daß niedrigpolymere Chitosanpolyschwefelsäureester, die praktisch keine oder nur eine schwache gerinnungshemmende Wirksamkeit zeigen, eine gute Klärwirkung gegenüber lipämischem Plasma aufweisen und so- mit als Mittel gegen Arteriosklerose verwendet werden können. Es ist also möglich, ausgehend von ein und demselben polymeren Grundskelett, mit dem neuen Verfahren durch Variation der Kettenlänge zu biologisch verschieden wirksamen Polymerhomologen zu gelangen.
  • Ein partieller Abbau läßt sich insbesondere in bekannter Weise dadurch erreichen, daß man das Chitosansalz oder die Chitosanpolyschwefelsäureester mit Wasserstoffpernxyd behandelt, wobei sich durch Variation des Peroxydgehaltes, der Temperatur und der Reaktionszeit verschiedene Abbaugrade erhalten lassen. Ebenso läßt sich ein Abbau hydrolytisch, entweder mit Säuren oder Alkalien; in bekannter Weise herbeiführen. Eine weitere Möglichkeit, die Kettenlänge zu beeinflussen, besteht prinzipiell in der Variation der Sulfatierungstemperatur, indem im allgemeinen ein um so stärkerer Abbau eintritt, je höher die Sulfatierungstemperatur gewählt wird.
  • Der Abbaugrad der Polymerisate wird viskosimetrisch charakterisiert durch die sogenannte Viskositätszahl (intrinsic viscosity) [g], die durch folgende Gleichung definiert ist: [#] = lim flspez. e+O C wobei #spez. = #L - #0/#0 = #rel. - I bedeuten soll und t/L die Viskosität der Lösung, ilo die Viskosität des Lösungsmittels und c die Konzentration in g/Ioo ccm darstellt. Der Grenzwert {j wird aus verschiedenen Konzentrationen graphisch bestimmt, indem man beispielsweise 91Spez*/C gegen c aufträgt. Die Viskositätsmessungen werden mit Ostwaldschen Viskosimetern bei 250 ausgeführt.
  • Die nach dem neuen Verfahren erhaltenen Chitosanpolyschwefelsäureester sind ihrer Natur nach poiydispers. Insbesondere dann, wenn eine Abbaustufe eingeschaltet wird, ist es daher zwecks mäßig, nach erfolgter Salzbildung vor oder nach der Sulfatierung, jedenfalls aber nach dem Abbau, eine Fraktionierung der erhaltenen Produkte vor zunehmen und diejenigen Fraktionen auszuwählen, die nach Überführung in die Endprodukte die erwünschten Eigenschaften aufweisen. Dies wird dadurch erreicht, daß man entweder das Chitosan in Form seiner Salze oder die Chitosanpolyschwefelsäureester, vorzugsweise in Form der Alkalisalze, in bekannter Weise fraktioniert. Zur Gewinnung von gerinnungshemmenden höhermolekularen Chitosanpolyschwefelsäureestern wird man aus dem polydispersen Gemisch die niedermolekularen Anteile abtrennen, während zur Gewinnung von für die Arteriosklerosetherapie verwendbaren niedermolekularen Chitosanschwefelsäureestern die höher molekularen Anteile entfernt werden müssen.
  • Die Aufarbeitung der gebildeten Chitosanpolyschwefelsäureester nimmt man zweckmäßigerweise so vor, daß der polymere Anteil des Sulfatierungsproduktes mit Methanol, gegebenenfalls unter Zusatz von Natriumacetat zwecks Erleichterung der Ausfällung, oder mit einem anderen geeigneten Fällungsmittel, wie Äthanol oder Aceton, zur Abscheidung gebracht wird. Das Ausgefällte wird mit dem Fällungsmittel gewaschen und in wenig Wasser gelöst. Die Lösung wird mit Alkali auf p1I 9 eingestellt. Dieser Lösung des rohen Alkalisalzes wird zwecks Fällung erneut Methanol, gegebenenfalls unter Zusatz von Natriumacetat, zugesetzt. Das ausgefällte Produkt wird erneut in Wasser gelöst, mit Eis versetzt und unter Rühren mittels konzentrierter Narkotinhydrochloridlösung oder einer anderen geeigneten Alkaloidsalzlösung in das Narkotin- bzw. in das entsprechende Alkaloidsalz übergeführt: Dieses Salz wird durch Zentrifugieren oder Filtrieren isoliert, mit Wasser gut ausgewaschen und durch Eintragen in Alkalicarbonatlösung entweder bei Zimmertemperatur oder auch bei etwas höherer Temperatur in das Alkalisalz zurückverwandelt. Das ausgeschiedene Alkaloid wird abfiltriert und gut gewaschen. Das Filtrat wird mit Eisessig neutralisiert, nötigenfalls eingeengt und dann mit Methanol oder anderen mit Wasser mischbaren Fällungsmitteln behandelt. Dieses Ausfällen kann nötigenfalls zwecks Reinigung oder Fraktionierung der Chitosanpolyschwefelsäureester wiederholt werden.
  • Für therapeutische Zwecke werden die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Chitosanpolyschwefelsäureester, die sich durch eine geringe Toxizität auszeichnen, vorzugsweise in Form ihrer Alkalisalze zur Anwendung gebracht.
  • Beispiel I Zur Herstellung von Chitosanformiat wird Chitosan in verdünnter Ameisensäure gelöst und der viskosen Lösung Aceton zugesetzt, um eine Fällung zu erzielen. Das ausgefällte Produkt wird abgenutscht, getrocknet und gemahlen. Das Produkt ist gut wasserlöslich [a7] = 1,04.
  • Zwecks partiellen Abbaus werden IOOg dieses Chitosanformiates in 1 1 Wasser durch Erwärmen auf dem Dampfbad gelöst. Die Lösung wird mit 25 ccm 30%iger Wasserstoffsuperoxydlösung versetzt und 2 Stunden im Thermostaten unter Rühren auf 700 erwärmt. Nach dieser Zeit ist das Peroxyd verbraucht. Das Reaktionsgemisch wird, nötigenfalls nach Filtrierung, im Vakuum auf 450 ccm eingedampft. Das Konzentrat wird unter Rühren mit 3 1 Aceton ausgefällt. Nach Abdekantieren des wäßrigen Acetons wird das ausgefällte Material zwecks Härtung mit 500 ccm frischem Aceton übergossen, nach einigem Stehen abgenutscht und getrocknet. Ausbeute gog; [W] = o, I90.
  • Zur Sulfatierung werden go g dieses abgebauten Chitosanformiates unter Rühren in 900 ccm auf 500 erwärmten Formamids gelöst. Nun wird die Lösung mit Eiswasser gekühlt, und bei etwa 100 werden langsam i8o ccm Chlorsulfonsäure zugetropft. Anschließend wird das Reaktionsgemisch zur Beendigung der Reaktion über Nacht bei Zim- mertemperatur weitergeführt. Sodann wird das Gemisch durch Filtercellulose genutscht und das Filtrat durch Rühren mit 31 Methanol, in denen I20 g Natriumacetat gelöst sind, gefällt. Der Niederschlag wird isoliert und in wenig Wasser gelöst. worauf die Lösung mit konzentriertem Alkali auf pH 9 eingestellt und erneut mit Methanol gefällt wird. Das rohe Natriumsalz löst man in etwa I,5 1 Wasser und gibt der Lösung 500 g Eis zu. Nun wird diese Mischung unter Rühren mit einer Lösung von 280 g Narkotinhydrochlorid in 1 1 Wasser versetzt, wobei das Narkotinsalz ausfällt. Dieses wird durch Filtration isoliert und mit etwa 1,5 1 kaltem Wasser gewaschen. Anschließend wird das Narkotinsalz in etwa I,51 Wasser suspendiert und die Suspension mit 60 g fester Soda versetzt und über Nacht gerührt. Das ausgefallene Narkotin wird abgenutscht und mit etwa I 1 Wasser gewaschen. Das Filtrat wird mit Eisessig auf p1I 5 eingestellt, unter vermindertem Druck auf etwa 450 ccm eingedampft und mit 3 1 Methanol, in denen 30 g Natriumacetat gelöst sind, gefällt.
  • Diese Prozedur wird nochmals wiederholt. Nach Trocknen unter vermindertem Druck werden 110 g eines weißen Pulvers vom Schwefelgehalt 15,1 % und [#] = 0,072 (in 0,5 n-NaCl) erhalten; Gesamtstickstoffgehalt: 3,39%; Stickstoffgehalt nach V a n S l y k e (freie Aminogruppen): 1,20%; Gehalt an formylgruppen: 3,2%. Dieses Produkt wirkt sehr schwach gerinnungshemmend, zeigt aber eine gute Klärwirkung für lipämisches Plasma.
  • Beispiel 2 go g von gemäß Beispiel I hergestelltem Chitosanformiat werden mit Formamid zu einem Teig verrieben und unter Rühren und Zusatz vGn insgesamt 900 ccm Formamid bei 50° gelöst. Man entfernt kleinere ungelöste Klumpen durch Filtrieren und führt dann die Sulfatierung nach den Angaben von Beispiel 1 mit I80 ccm Chlorsulfonsäure aus. Das Sulfatierungsgemisch wird in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise aufgearbeitet.
  • Der gewonnene Chitosanpolyschwefelsäureester besitzt einen Schwefelgehalt von 12,6%; [#] = 0,315 (in 0,5 n-NaCl); Gesamtstickstoffgehalt: 3,05%; Stickstoffgehalt nach V a n S l y k e (freie aminogruppen): 0,5%; Gehalt an Formylgruppen: 6 /o. Das Präparat besitzt in vivo eine gute gerinnungshemmende Wirkung und kann als Antikoagulans verwendet werden.
  • Beispiel 3 50 g Chitosan werden in etwa 1200 ccm Wasser suspendiert und unter Rühren mit etwa 30 ccm konzentrierter Salzsäure versetzt, wobei eine hochviskose Lösung entsteht. Aus dieser Lösung wird durch Zugabe von etwa 3 1 Aceton Chitosanhydrochlorid ausgefällt, das abfiltriert, mit Aceton gewaschen und getrocknet wird.
  • Man löst 10 g dieses Chitosanhydrochlorids in 60 ccm Formamid durch Erwärmen auf 70°. Die erhaltene Lösung wird in eine bei 70° geschmolzene Mischung von 90 ccm Pyridin und 30 ccm Chlorsulfonsäure eingetragen, wobei die Temperatur auf 850 steigt. Infolge Zersetzung des Formamids entsteht eine Gasentwicklung. Nun wird das Reaktionsgemisch 2 Stunden bei 90° gerührt und die Mischung in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise aufgearbeitet. Das erhaltene Produkt besitzt die folgenden Eigenschaften: Schwefelgehalt: 14,8%; [#] = 0,270 (in 0,5 n-NaCl); Gesamtstickstoffgehalt: 4,26%; Stickstoffgehalt nach V a n S l y k e: 0,16%; Gehalt an Formylgruppen: 6 %.
  • Beispiel 4 5 g Chitosanhydrochlorid werden in 75 ccm Formamid auf dem Dampfbad gelöst. Die Lösung wird anschließend mit Eiswasser auf 5 bis I0° abgekühlt. Dann läßt man langsam 15 ccm Chlorsulfonsäure zutropfen und rührt das Gemisch 24 Stunden bei Zimmertemperatur. Das Reaktionsgemisch wird in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise aufgearbeitet. Das erhaltene Produkt weist die folgenden Eigenschaften auf: [#] = 0,245; Schwefelgehalt: 16,24%; Gesamtstickstoffgehalt: 3,58 0/o; Stickstoffgehalt nach V a n S I v k e: Z,gO 0/(> Beispiel 5 340 g nicht abgebautes Chitosanformiat werden in 5,8 1 Formamid eingetragen und 24 Stunden bei Zimmertemperatur und anschließend noch 5 Stunden bei 600 gerührt. Die erhaltene hochvislrose Lösung wird anschließend in eine Schmelze von 680 ccm Chlorsulfonsäure und 2040 ccm Pyridin eingetragen. Das Sulfatierungsgemisch wird 4 Stunden bei 90° erhitzt. Nach der im Beispiel 1 beschriebenen Aufarbeitung wird ein Chitosanpolyschwefelsäureester mit einem Schwefelgehalt von 12,7% erhalten. [#] = 0,48 (0,5 n-NaCl); Gesamtstickstoffgehalt: 4,34%; Stickstoffgehalt nach V a n S l y k e : 0,07%; Gehalt an Formylgruppen: 8,7%.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE 1. Verfahren zur Herstellung von Polyschwefelsäureestern des Chitosans, dadurch gekennzeichnet, daß man Chitosansalze in Formamid löst und auf diese Lösung Chlorsulfonsäure einwirken läßt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß man die Veresterung in Gegenwart von Pyridin durchführt.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 870 og; Helvetica Chimica Acta, 35, S. 574 bis 588 (1952); Journal of the American Chemical Society, 75, S. 1519 (1953).
DEH22712A 1954-01-22 1955-01-19 Verfahren zur Herstellung von Polyschwefelsaeureestern des Chitosans Expired DE963507C (de)

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE870094C (de) * 1950-10-17 1953-03-09 Geigy Ag J R Verfahren zur Herstellung von Polyschwefelsaeureestern des Chondroitins

Patent Citations (1)

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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE870094C (de) * 1950-10-17 1953-03-09 Geigy Ag J R Verfahren zur Herstellung von Polyschwefelsaeureestern des Chondroitins

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