DE4433623A1 - Signalgebender Fingerring - Google Patents

Description

Im Bereich des technisch weiterentwickelten Körper­ schmucks gibt es durchaus Konzeptionen, mit Hilfe von Leuchtkörpern am Schmuck optische, subjektive Kommunika­ tionssignale in dynamischer Weise zu erzeugen, um damit gezielt seinen Mitmenschen Informationen zum Zwecke der Kommunikationsverbesserung zu übermitteln.

Als Beispiele hierzu sind die Ampel (DE 89 04 296 U1), der Leuchtkörper für Schmuckgegenstände (DE 79 26 520 U1), die Kontaktampel (EP 63 718 A1) und die Vorrichtung zur Kommunikation . . . (DE 87 05 114 U1) zu nennen. Alle vier Erfindungen weisen jedoch den Nachteil auf, daß mit ihnen die Signale nicht in ausreichend diskreter und un­ auffälliger Weise ausgelöst und beendet werden können. Doch gerade im Bereich des Flirtens, wo eine Hauptanwen­ dung dieser Signale gesehen werden kann, ist es für eine allgemeine Akzeptanz wichtig, eine dezente, versteckte und keinesfalls plumpe, aber auch nicht augenscheinliche Form der Signalbeeinflussung zu erreichen.

Die Ampel (DE 89 04 296 U1), die als Ring in Gestalt eines Stirnbandes konzipiert, ist kann das Kriterium der Unauffälligkeit nicht erfüllen, da schon ein Stirnband als solches seinen Träger aus der Masse hervorhebt - ge­ schweige denn ein leuchtendes. Außerdem ist die Signal­ schalterbedienung in der Anwendung der Erfindung ohne weiteres möglicher Beobachtung ausgesetzt.

Der Leuchtkörper für Schmuckgegenstände (DE 79 26 520 U1) ist deshalb zur ausreichend diskreten Auslösung und Be­ endigung von optischen Kommunikationssignalen ungeeignet, weil sich der zu bedienende Schalter im Bereich des Leuchtkörpers befindet. Hierdurch ist bei der Ausführung als Fingerring, wobei der Leuchtkörper zur Signalaussen­ dung außen an der Streckseite des Fingers liegen muß, die Schalterbedienung relativ leicht zu erkennen. Denn zum Betätigen des Schalters muß entweder ein Finger der ande­ ren Hand oder unter Überkreuzung des ringtragenden Fin­ gers der Daumen der gleichen Hand verwendet werden. Vor allem für gehemmte und/oder partnersuchende Menschen er­ gibt sich hierdurch in ihrem kommunikativen Verhalten zu fremden Personen insofern eine zum üblichen Sozialstreß zusätzliche Belastung als sie die Signalschalterbedienung versteckt ausführen wollen werden. Diese peinliche Zu­ satzbelastung kann ein Grund für die Ablehnung eines der­ artigen Ringes sein. Außerdem ist dieser Schmuckleucht­ körper nicht für eine differenzierte Kommunikation (z. B. mit Ampelfarben) konzipiert.

Bei der Kontaktampel (EP 63 718 A1) werden zwar unter­ schiedliche Ausführungen einer Schaltvorrichtung erläu­ tert; jedoch befindet sich der Schalter in jedem Fall im Bereich des Ampelgehäuses. Hierdurch ergibt sich wiederum das Problem der relativ umständlichen Schalterbedienung, die der Beobachtung durch Dritte zugänglich ist. Auch bei der Vorrichtung zur Kommunikation . . . (DE 87 05 114 U1) befindet sich die Schaltervorrichtung im Ampelgehäuse, wobei die Leuchtkörper zugleich die Schalter sind.

Von den dargestellten einschlägigen Erfindungen hat sich bisher keine gesellschaftlich durchgesetzt, um mit Hilfe von Körperschmuck optische Kommunikationssignale tech­ nisch zu erzeugen und hiermit gezielt seinen Mitmenschen Informationen zum Zwecke der Kommunikationsverbesserung zu übermitteln. Der Grund hierfür kann, wie schon erläu­ tert, darin liegen, daß sich die Kommunikationssignale nicht unauffällig genug bereitstellen und löschen lassen. Außerdem werden nur beim Leuchtkörper (DE 79 26 520 U1) die technischen Voraussetzungen für einen leuchtenden Fingerring angeboten, der jedoch keine unterschiedlichen Signalfarben aussenden kann. Den Fingerring kann man für diesen Zweck deshalb als prädestiniert betrachten, da einerseits diese Art von Körperschmuck bisher die größte kommunikationssignalgebende Funktion hatte, andererseits hier dennoch eine diskrete Form der "erotischen" Signali­ sierung erreicht werden kann, ohne eine Peinlichkeit her­ vorzurufen. Dies ist sicherlich für die Akzeptanz einer derartigen Kommunikationseinrichtung wichtig.

Angesichts der häufigen Mißverständnisse, die beim Ken­ nenlernen und Flirten von Menschen, die auf Partnersuche sind, entstehen, muß man zu dem Schluß kommen, daß die natürlichen und/oder bisherigen weiteren Signalisierungs­ möglichkeiten in der zwischenmenschlichen Kommunikation unzureichend sind. Häufig kann man das Schema beobachten, daß in einem Lokal ein(e) Mann (Frau) sich an eine(n) Frau (Mann) "heranmacht". Ob das "anvisierte Objekt" je­ doch Interesse hat oder nicht, ist für den Kontaktsuchen­ den oft nicht eindeutig zu erkennen. Mit der vorliegenden Konzeption eines signalgebenden Fingerringes ist es nicht nur möglich, eindeutig erkennen zu lassen, ob der even­ tuell Partnersuchende an seinem Gegenüber Interesse hat (Grün leuchtet), vorerst unentschieden ist (Gelb leuch­ tet), kein Interesse hat (Rot leuchtet) oder gar nicht auf Partnersuche ist (Leuchtkörper ausgeschaltet). Bei diesem Fingerring sind als Neuerung der Schalter und ge­ gebenenfalls das Schaltsystem fern vom Leuchtkörper bzw. Ampelgehäuse an der gegenüberliegenden Seite des Ringes untergebracht. Der Schalter ist hierbei über ein Lei­ tungssystem mit einer Energiequelle, einem Signalgeber und/oder dem Leuchtkörper verbunden. Hierdurch wird er­ reicht, daß der Schalter des signalgebenden Fingerrings mit dem Daumen der Hand des ringtragenden Fingers auf der zur Handfläche gewandten Fingerbeugeseite bedient werden kann. Dies ist aus anatomischen und physiologischen Grün­ den im Normalfall in unkompliziertester und unauffälligs­ ter Weise (z. B. auch in der geschlossenen Hand) möglich.

Folgende Ausführung des signalgebenden Fingerrings sei beschrieben:
Ein möglicher derartiger Fingerring (Fig. 1) weist ein Energieversorgungsmodul (Fig. 1, 2) wie zum Beispiel Bat­ terien und/oder Solarzellen im Bereich seiner Fassung (Fig. 1, 4) auf. In der Fassung befindet sich ein Glüh­ birnchen (Fig. 1, 5) (z. B. Leuchtdiode), das vom Energie­ versorgungsmodul gespeist wird. Als Signalgeber (Fig. 1, 3) fungiert ein System von transparenten Scheibchen unter­ schiedlicher Farben wie zum Beispiel Rot, Gelb und Grün, die in Abhängigkeit von der Information elektrischer Im­ pulse einzeln vor das weiße Glühbirnchen gestellt werden. Es ist auch möglich, die gewünschte Signalfarbe durch eines von mehreren farbigen Glühbirnchen, die jeweils in Abhängigkeit von den Impulsinformationen eingeschaltet werden, zum Leuchten zu bringen. Die Fassung wird nach außen durch eine transparante Facette (Fig. 1, 6) abge­ schlossen, so daß der Ring auf den ersten Blick wie ein konventioneller Ring mit eingefaßtem Mineral aussieht. Am Ring befindet sich an der gegenüberliegenden Seite ein Schaltersystem (Fig. 1, 1), das durch Fingerdruck über eine Weiterleitungsvorrichtung (Fig. 1, 7) elektrische oder mechanische Impulse zum Energieversorgungsmodul und zum Signalgeber sendet. Naheliegend wäre folgender Infor­ mationscodezyklus: 1. Fingerdruck: Einschalten des Ener­ gieversorgers und voreingestellte Farbe wie zum Beispiel Rot leuchtet. 2. Druck: Gelb leuchtet. 3. Druck: Grün leuchtet. 4. Druck: Ausschalten des Energieversorgers.

Fakt ist, daß sich eine derartige Kommunikationsvorrich­ tung bisher gesellschaftlich nicht durchgesetzt hat. An­ gesichts der Geheimheit vieler Menschen beim Kennenler­ nen fremder Personen - vor allem bei der Partnersuche, was sich z. B. in florierenden Partnervermittlungsinstitu­ ten äußert - darf man einen Bedarf an dieser Art von Kom­ munikationserleichterung annehmen. Die hier vorliegende neue Konzeption mit der Möglichkeit, leicht verständliche und deutliche Signale unauffällig bzw. unbeobachtbar aus­ zulösen und zu beenden, wobei diese Signale von einem konventionell aussehenden Fingerring ausgehen, könnte dieser Idee zum Durchbruch verhelfen.

Claims (7)

1. Signalgebender Fingerring, der an seiner Außenseite einen Leuchtkörper - gegebenenfalls in einem am Ring be­ festigten Gehäuse - aufweist, mit dem bestimmte optische, subjektive Kommunikationssignale wie z. B. die Ampelfarben Rot, Gelb bzw. Orange und Grün durch mechanische Schal­ terbetätigung ausgelöst und nach beliebiger Zeit wieder beendet werden können, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Schalter (Fig. 1, 1) zur Auslösung und Beendigung der Signale an einer Stelle des dem Leuchtkörper (Fig. 1, 5) bzw. Gehäuse (Fig. 1, 4) gegenüberliegenden Bereichs am Fingerring (Fig. 1) - vom Leuchtkörper bzw. Gehäuse räum­ lich getrennt - befindet.

2. Fingerring nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der dem Leuchtkörper gegenüberliegende Bereich nach Anspruch 1 einem ungefähren Halbkreis des Rings ent­ spricht.

3. Fingerring nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Scheitel des Ringhalbkreises nach Anspruch 2 durch den Schnittpunkt der durch das - gegebe­ nenfalls gedachte - Zentrum des Leuchtkörpers und den Ringkreismittelpunkt gehenden Geraden mit dem dem Leucht­ körper gegenüberliegenden Ringbereich gebildet wird.

4. Fingerring nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Kommunikationssignale nach Anspruch 1 durch ein in den Fingerring integriertes Energieversor­ gungssystem (Fig. 1, 2) wie z. B. Batterien, Akkus und/oder Solarzellen bewirkt werden.

5. Fingerring nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Schaltsystem des Schalters nach Anspruch 1 über eine Leitung (Fig. 1, 7) im oder am Ring mit dem Leuchtkörper (Fig. 1, 5), einem Signalgeber des Leuchtkörpers (Fig. 1, 3) und/oder dem Energieversorgungs­ system (Fig. 1, 2) nach Anspruch 4 verbunden ist.

6. Fingerring nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Schalter (Fig. 1, 1) nach Anspruch 1 als elastischer Druckknopf gestaltet sein kann.

7. Fingerring nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Leuchtkörper aus einer zweckmäßigen Zahl von Einzelglühbirnen bzw. Leuchtdioden besteht.