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Die
Erfindung betrifft eine Merkhilfe für Gebete, Gebetsstrophen und
dergleichen, mit mehreren mindestens abschnittsweise in einer Reihe
angeordneten Formelementen.
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Bekannte
Merkhilfen für
Gebete sind beispielsweise ein katholischer Rosenkranz, eine muslimische
Tasbih oder die im Hinduismus und Buddhismus benutzte Mala. Derartige
Gebetshilfen sind oftmals perlenbesetzte Ketten, bei denen die einzelnen Perlen
die zu betenden Gebetsstrophen oder Gebete symbolisieren. Indem
die Abfolge der Perlen entlang der Kette ertastet wird, kann sich
der Benutzer der Gebetshilfe anhand der jeweils nächsten Perle
innerhalb einer gegebenenfalls sich oftmals wiederholenden Gebetsfolge
orientieren und die jeweils folgende Gebetsstrophe beten, ohne sich
gleichzeitig sämtliche
bereits gebeteten Strophen merken zu müssen.
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Die
bekannten Gebetshilfen in Form von geschlossenen Ketten werden dabei
zweckmäßigerweise
für die
Dauer des Gebets in der Hand gehalten, so dass die längs der
Kette nächst
kommende Perle bzw. das nächste
Formelement auch ohne eine visuelle Überprüfung ertastet werden kann.
Wird die Gebetshilfe aus der Hand gelegt oder unabsichtlich fallen
gelassen, so kann oftmals nicht mehr zuverlässig das zuletzt ertastete
Formelement und damit auch die nächste
zu betende Gebetsstrophe bestimmt werden. Die Gebetsfolge wird unterbrochen
und kann gegebenenfalls nicht an der richtigen Stelle fortgesetzt
werden. Die von den Betenden erhoffte beruhigende oder tröstende Wirkung,
die durch das Beten der Gebetsfolge bewirkt werden soll, kann dadurch beeinträchtigt werden
oder vollständig
ausbleiben.
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Die
Merkhilfe muss über
einen längeren
Zeitraum in der Hand gehalten und das jeweils nächste Formelement ertastet
werden. Dies erfordert eine zuverlässige Koordination der Hand
und der einzelnen Finger. Ältere
oder kranke Menschen, die mit Hilfe einer Gebetskette oder einer ähnlichen
Merkhilfe Gebetsfolgen beten wollen, haben nicht selten Schwierigkeiten
mit der über
einen langen Zeitraum erforderlichen Fingerfertigkeit und der notwendigen
Konzentration. Wird beispielsweise durch das Alter oder durch Krankheit
die Beweglichkeit der Hand bzw. der Finger beeinträchtigt,
so können
die bekannten Gebetsketten nur noch sehr eingeschränkt oder überhaupt
nicht verwendet werden.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es demzufolge, eine Merkhilfe so
auszugestalten, dass Sie möglichst
einfach benutzt werden kann und keine großen Anforderungen an die Fingerfertigkeit
und Konzentration des Benutzers stellt.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass die Formelemente jeweils mindestens ein Leuchtmittel aufweisen.
Geeignete Leuchmittel können
beispielsweise elektrisch betreibbare Leuchtdioden sein. Anstatt
das jeweils aktuelle Formelement zu ertasten, wird von dem Benutzer
das jeweils aktuelle oder nächstfolgende
Formelement durch Aktivierung des Leuchtmittels erleuchtet. Ein Ertasten
oder auch das ständige
Festhalten des jeweils aktuellen Formelements der Gebetshilfe ist nicht
mehr erforderlich. Die Gebete können
auch für einen
längeren
Zeitraum unterbrochen und beispielsweise im Anschluss an andere
Tätigkeiten
wieder fortgesetzt werden.
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Anstelle
oder zusätzlich
zu unterschiedlichen Formgebungen der einzelnen Formelemente können die
jeweils verwendeten Leuchtmittel sichtbare Unterschiede aufweisen.
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Unterschiedliche
Farben der jeweiligen Leuchtmittel können erfahrungsgemäß besonders einfach
und zuverlässig
unterschieden werden. Es ist auch denkbar, dass die Leuchtmittel
eine unterschiedliche große
leuchtende Fläche
oder eine unterschiedliche Formgebung der leuchtenden Fläche aufweisen.
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Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass die Formelemente in einer vorgebbaren Reihenfolge
erleuchtbar sind. Diese Reihenfolge entspricht zweckmäßigerweise
der Anordnung und Abfolge der Formelemente. Es ist jedoch auch möglich, dass
die für die
Leuchtanzeige vorgesehene Abfolge von der Anordnung der Formelemente
abweicht. Auch kann bei einer geschlossenen Gebetskette mit mehreren
Formelementen die Abfolge der Formelemente mehrfach nacheinander
erleuchtet werden, sodass mit einer geringen Anzahl von erleuchtbaren
Formelementen eine wesentlich größere Abfolge
von Leuchtanzeigen erzeugt werden.
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Vorteilhafterweise
ist vorgesehen, dass die einzelnen Elemente unmittelbar oder mittelbar
mit einer Steuereinheit verbunden sind. Mit der Aktivierung eines
Leuchtmittels eines nächsten
Formelements kann gleichzeitig das bislang aktivierte Leuchtmittel des
vorausgehenden Formelements abgeschaltet werden.
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Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass die Leuchtmittel der Formelemente mit einer
Energieversorgung verbindbar sind. Die einzelnen Leuchtmittel sind
beispielsweise Leuchtdioden, die jeweils elektrisch leitend mit
einer Stromquelle verbunden sind. Der Stromverbrauch handelsüblicher
Leuchtdioden ist äußerst gering,
so dass auch bei einer lang andauernden Benutzung der Merkhilfe
kein nennenswerter Energieverbrauch stattfindet. Eine gegebenenfalls tragbare
bzw. kleine Stromquelle reicht oftmals aus, um die Erleuchtung eines
oder mehrerer Leuchtmittel der Formelemente und damit eine Benutzung
der Merkhilfe über
einen langen Zeitraum zu gewährleisten.
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Um
eine einfache Handhabung der Merkhilfe zu ermöglichen, ist vorgesehen, dass
die Energieversorgung in einem der Formelemente oder in mehreren
Formelementen angeordnet ist. Handelsübliche elektrische Batterien
oder Akkumulatoren weisen eine große Vielfalt an Abmessungen
und Eigenschaften auf. Es sind Batterien oder Akkumulatoren bekannt
und erhältlich,
die auf Grund ihrer äußerst geringen
Abmessungen dazu geeignet sind, beispielsweise in Perlen oder kleinen
Formelementen einer Merkhilfe für
Gebete eingebaut zu werden. Sofern die Speicherkapazität einer
einzelnen Batterie bzw. eines verwendeten Akkumulators zu gering
erscheint, um über
einen ausreichend langen Zeitraum eine Benutzung der Merkhilfe zu
ermöglichen,
können
mehrere Batterien bzw. Akkumulatoren in entweder einem Formelement
oder in mehreren Formelementen miteinander verbunden angeordnet
sein.
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Um
die Benutzung der Merkhilfe zu vereinfachen und zu erleichtern ist
vorgesehen, dass mittels einer Bedieneinrichtung das in einer vorgegebenen Reihenfolge
jeweils nächste
Formelement erleuchtbar ist. Die Reihenfolge ist dabei fest vorgegeben,
so dass der Benutzer nicht bei jedem Weiterschalten der Beleuchtung
entscheiden bzw. vorgeben muss, welches Formelement erleuchtet werden
soll. Auch kann mittels einer geeigneten Steuerung automatisiert
ein bislang aktiviertes Leuchtmittel von beispielsweise dem vorangehenden
Formelement aus geschaltet werden. Auf diese Weise kann sichergestellt
werden, dass jeweils ein Formelement erleuchtet ist. Die Bedieneinrichtung
kann ein einfacher Tastschalter sein, der mittels einer Steuereinrichtung
mit den einzelnen Leuchtmitteln in Verbindung steht.
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Um
die Bedienung der Merkhilfe zu vereinfachen ist vorgesehen, dass
die Bedieneinrichtung einen Sender und die Formelemente mindestens
einen Empfänger
zur drahtlosen Übermittlung
von Steuersignalen aufweist. Die mittels der Bedieneinrichtung erzeugten
Steuersignale können
beispielsweise über Funk
oder Infrarot von dem Sender an den Empfänger übertragen werden. Zweckmäßigerweise
ist vorgesehen, dass sämtliche
erleuchtbaren Formelemente einen gemeinsamen Empfänger aufweisen und
jeweils mit diesem verbunden sind.
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Da
durch das jeweils erleuchtete Formelement das nächste zu betende Gebet angezeigt
wird und das Ertasten und damit das in der Hand haltenden einer
derartigen Gebetshilfe nicht erforderlich ist, kann die Gebetshilfe
in einer beliebigen Formgebung angeordnet sein. So kann beispielsweise
ein katholischer Rosenkranz herzförmig auf einer Unterlage angeordnet
und fixiert sein.
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel näher erläutert, welches
in der Zeichnung dargestellt ist. Es zeigt:
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1 eine
schematisch Darstellung einer herzförmig angeordneten Merkhilfe
und
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2 eine
schematische Darstellung einer Merkhilfe, die mittels eines in der
Merkhilfe angeordneten Empfängers
und eines Senders eine drahtlose Übermittlung von Steuersignalen
für die
in den Formelementen angeordneten Leuchtmittel ermöglicht.
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In 1 ist
eine Merkhilfe 1 für
Gebete schematisch dargestellt, die einem katholischen Rosenkranz
nachempfunden ist. Die Merkhilfe 1 weist ein größeres Formelement 2 und
zehn kleinere Formelemente 3 auf, die entlang einer Kette 4 aufgereiht
miteinander verbunden sind. Das größere Formelement 2 ist
in etwa mittig angeordnet. Die kleineren Formelemente 3 sind
ausgehend von dem größeren Formelement 2 etwa
herzförmig
angeordnet.
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Ausgehend
von dem größeren Formelement 2 sind
fünf ebenfalls
kleinere Formelemente 5 sowie ein kreuzförmiges Formelement 6 in
Reihe angeordnet und mit dem größeren Formelement 2 über einen Kettenabschnitt 7 verbunden.
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Die
kleineren Formelemente 3, 5 und das größere Formelement 2 sind
jeweils kreisförmig
ausgestaltet. In dieser schematischen Abbildung nicht dargestellte
Leuchtmittel im Inneren der Formelemente 2, 3, 5 und 6 können jeweils
aktiviert werden und erleuchten für einen Benutzer sichtbar das
betreffende Formelement 2, 3, 5 oder 6.
Die jeweils verwendeten Leuchtmittel können beispielsweise kleine Leuchtdioden
(LEDs) sein, die handelsüblich
und kostengünstig
in verschiedenen Farbgebungen erhältlich sind. In einem Formelement 2, 3, 5 oder 6 können auch
jeweils mehrere Leuchtdioden angeordnet sein, die beispielsweise
verschiedenfarbiges Licht erzeugen.
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Eine
Anordnung mehrerer Leuchtdioden innerhalb eines Formelements 2, 3, 5 oder 6 ist
insbesondere bei dem größeren Formelement 2 vorteilhaft,
da mit diesem größeren Formelement 2 jeweils drei
kleinere Formelemente 3 bzw. 5 in unterschiedlichen
Richtungen verbunden sind. Durch eine geeignete Auswahl und Aktivierung
der mehreren Leuchtdioden in dem größeren Formelement 2 könnte beispielsweise
die Anzahl der bereits erfolgten Umläufe längs der Kette 4 oder
die Richtung des nächstkommenden
Formelements 3, 5 angezeigt werden, welches das
nächste
in der Gebetsfolge zu betende Gebet symbolisiert.
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Die
Merkhilfe 1 muss nicht mehr ununterbrochen in den Händen gehalten
werden, wie es bei den ansonsten bekannten Gebetshilfen in Form
von Gebetsketten zwingend erforderlich ist. Das zu betende Gebet
wird durch das gerade erleuchtete Formelement 2, 3, 5 oder 6 angezeigt.
Diese optische Anzeige kann von einem Benutzer der Merkhilfe 1 auch dann
wahrgenommen und erfasst werden, wenn die Merkhilfe 1 entfernt
von dem Benutzer angeordnet ist. Die Merkhilfe 1 kann deshalb
beispielsweise an einer Wand oder auf einer Ablage angeordnet sein und
gleichzeitig von dem Benutzer benutzt werden. Dazu muss lediglich
nach dem Beten eines Gebets oder einer Gebetsstrophe das nächstkommende
Formelement 2, 3, 5 oder 6 aktiviert
und erleuchtet werden.
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Die
Aktivierung des Leuchtmittels der nächstkommenden Formelements 2, 3, 5 oder 6 kann mittels
einer Bedieneinrichtung erfolgen, die entweder unmittelbar an der
Merkhilfe 1 oder aber im Abstand dazu angeordnet ist und
eine Fernbedienung der Merkhilfe 1 ermöglicht.
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In 2 ist
eine weitere Merkhilfe 8 schematisch dargestellt, die eine
extern angeordnete Bedieneinrichtung 9 aufweist. Die Bedieneinrichtung 9 kann
mittels eines Tastschalters 10 bedient werden. Die Bedieneinrichtung 9 weist
einen nicht dargestellten Sender und die Merkhilfe 8 weist
einen ebenfalls nicht dargestellten Empfänger für die Übermittlung drahtloser Steuersignale
auf.
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In
der Merkhilfe 8 ist eine ebenfalls nicht dargestellte Steuereinrichtung 11 angeordnet,
die mit den jeweiligen Leuchtmitteln der einzelnen Formelemente 3 und 5 der
Merkhilfe 8 verbunden ist. In der Steuereinrichtung 11 ist
die Abfolge für
die Aktivierung der Leuchtmittel in den Formelementen 3 oder 5 vorgegeben,
so dass mittels einer Betätigung
des Tastschalters 10 der Bedieneinrichtung 9 das
jeweils nächstkommende
Formelement 3 oder 5 erleuchtet und das bislang
aktivierte Leuchtmittel abgeschaltet werden kann. Auf diese Weise
kann durch mehrfache Betätigung
des Tastschalters 10 eine vollständige Abfolge der einzelnen
Leuchtanzeigen der Formelemente 3, 5 erzeugt und
das durch die jeweiligen Formelemente 3, 5 symbolisierte
Gebet oder die Gebetsstrophe gebetet werden. Der Tastschalter 10 der
Bedieneinrichtung 9 kann auch von Kranken oder bettlägerigen
Menschen betätigt
werden, die Gebetsketten oder andere derartige Gebetshilfen nicht
mehr benutzen können
oder möchten.
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Da
die Merkhilfen 1, 8 nicht mehr in der Hand des
Benutzers gehalten und das jeweils nachfolgende Formelement 2, 3, 5, 6 mit
den Fingern ertastet werden müssen,
können
die Merkhilfen 1, 8 in einer beliebigen Formgebung
angeordnet werden. Die Formgebung der Merkhilfen 1,8 kann
dabei anhand von ästhetischen
oder praktischen Überlegungen vorgegeben
werden. Die in 1 abgebildete Merkhilfe 1 ist
herzförmig
angeordnet und kann in dieser Formgebung beispielsweise an einer
Wand angeordnet werden. Die Merkhilfen 1, 8 können demzufolge zusätzlich zu
Ihrer Funktion als Gebetshilfe auch dekorative Zwecke erfüllen.