DE4431685A1 - Kurvengetriebe mit periodisch umlaufendem Abtriebsglied - Google Patents
Kurvengetriebe mit periodisch umlaufendem AbtriebsgliedInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Kurvengetriebe mit einem periodisch
umlaufenden Abtriebsglied für Verarbeitungsmaschinen, insbe
sondere Druckmaschinen.
In Verarbeitungsmaschinen ist es häufig erforderlich, eine um
laufende Antriebsbewegung in eine fortlaufende, periodisch um
einen Mittelwert alternierende oder mit Rasten bzw. momentanen
Stillständen versehene Bewegung umzuwandeln. Rundtischmaschinen
bedingen z. B. für den Antrieb des Tisches eine solche Bewegung.
In Bogendruckmaschinen werden, um einen in Ruhe befindlichen
Bogen auf Druckzylindergeschwindigkeit zu beschleunigen, Bogen
beschleunigungstrommeln verwendet, die periodisch mit einer
um einen Mittelwert oder mit einer zwischen einer Rast und einem
Maximalwert alternierenden Geschwindigkeit umlaufen.
Zur Umwandlung einer umlaufenden Antriebsbewegung in eine fort
laufende, periodisch um einen Mittelwert alternierende oder mit
Rasten bzw. momentanen Stillständen versehene Bewegung werden
in Verarbeitungsmaschinen Kurbelschleifengetriebe, Malteserge
triebe, Differentialgetriebe, Planetengetriebe, Kurvengetriebe
oder Schneckengetriebe verwendet. Im Druckmaschinenbau hat sich
insbesondere beim Antrieb von Bogenbeschleunigungssystemen die
Verwendung von ebenen Kurvengetrieben als günstig erwiesen, da
durch diese periodische Bewegungen große Massen erzeugt werden
können, wobei dynamisch günstige Bewegungsgesetze realisierbar
sind. Diese Kurvengetriebe sind als 3 gliedrige Getriebe aus
gebildet und bestehen aus einem Gestell sowie einem Antriebs
glied und einem Abtriebsglied. Das Antriebsglied setzt sich aus
zwei fest miteinander verbundenen ebenen Kurvenscheiben zusam
men, während das Abtriebsglied, das auch als Rollenstern be
zeichnet wird, als Scheibe mit am Umfang angeordneten Kurven
rollen ausgebildet ist. Dabei befinden sich die Kurvenrollen
in den entsprechenden Kurvenkörperebenen (Formpaarung) und über
nehmen wechselseitig die Bewegungsübertragung bzw. Zwanglaufsi
cherung (Volmer, Getriebetechnik-Kurvengetriebe, VEB Verlag
Technik, 2. Auflage, Berlin 1989, S. 102 ff.).
Nachteilig bei diesen Getrieben ist ihre komplizierte, masse
behaftete (zwei Kurvenscheiben, zwei Rollensterne) und einen
großen Bauraum beanspruchende Bauweise sowie die aus den peri
odischen Bewegungen auf Grund der größeren Massen resultieren
den Beschleunigungskräfte, die die Maximaldrehzahl begrenzen.
Aufgabe der Erfindung ist ein Kurvengetriebe mit einem umlaufen
den Abtriebsglied, welches eine raumsparende und starre Bauweise
gestattet sowie eine Steigerung der Maximaldrehzahl ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch den kennzeichnenden Teil
des ersten Anspruchs gelöst.
Durch die erfindungsgemäße Lösung ist es möglich, ein Kurvenge
triebe mit periodisch umlaufenden Abtriebsglied zu schaffen, mit
dem beliebige zyklische Bewegungsaufgaben gelöst werden können,
wobei eine raumsparende, massearme, kompakte und kostengünstige
Bauweise realisiert werden kann. Die gleichsinnig umlaufenden
Antriebs- und Abtriebsglieder gestatten darüber hinaus, daß ggf.
auf zwischen dem Abtriebsglied des Getriebes und einem Arbeits
organ anzuordnende, der Bewegungsumkehr dienende Getriebeglie
der verzichtet werden und damit eine raumsparende und kosten
günstige Bauweise realisiert werden kann. Durch die massearme
Bauweise des erfindungsgemäßen Getriebes werden darüber hinaus
die massebedingten Beschleunigungskräfte niedrig gehalten und
damit eine Erhöhung der Maximaldrehzahl ermöglicht.
Nachstehend soll die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel näher
erläutert werden. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen
Fig. 1 das Getriebeschema
Fig. 2 die schematische Darstellung einer Ausführungsform des
Getriebes in der Draufsicht
Fig. 3 eine Schnittdarstellung gem. Fig. 2 in der Seitenan
sicht.
In Fig. 1 ist das erfindungsgemäße Getriebeschema dargestellt.
Im Gestellpunkt A₀ ist das Antriebsglied 1 gelagert, welches
mit einem Antriebswinkel ϕ stetig umläuft. Das Antriebsglied 1
weist biegesteif miteinander verbundene, in sich geschlossene
Kurvenkonturen K1, K2, K3 auf. Mit den Kurvenkonturen K1, K2, K3
stehen Kurvenrollen R1, R2, R3 mittels Formschluß in Wirkver
bindung, die am Abtriebsglied 2 angelenkt sind und mit ihren An
lenkpunkten auf den Grundkreisradien r1, r2, r3 liegen, wobei
das Antriebsglied 2 im Gestellpunkt B₀ gelagert ist. Der Abstand
zwischen dem Gestellpunkt A₀ des Antriebsgliedes 1 und dem Ge
stellpunkt B₀ des Abtriebsgliedes 2 wird als Gestellabstand G
bezeichnet. Durch Elementenerweiterung ist der Gestellpunkt B₀
auf dem Zapfen des Gelenks A₀ angeordnet.
Das Abtriebsglied 2 ist als biegesteifer Rollenstern mit der Rol
lenhebellänge 1 ausgebildet und läuft gleichsinnig zum Antriebs
glied 1 mit dem Abtriebswinkel ψ um. Dabei beschreiben jeweils
die Berührungspunkte der Kurvenrollen R1, R2, R3 mit den zuge
hörigen Kurvenkonturen K1, K2, K3, bedingt durch das mit einem
Antriebswinkel ϕ umlaufende Antriebsglied 1, die Kurvenzüge X1,
X2, X3.
Die Ausbildung der Kurvenkonturen K1, K2, K3 resultiert aus dem
einerseits zu realisierenden Bewegungsgesetz, andererseits aus
den gewählten geometrischen Abmessungen des Getriebes sowie der
absoluten Anfangslage des Abtriebsgliedes 2.
Durch die Anordnung von mindestens zwei Kurvenrollen K am Ab
triebsglied 2 wird Formschluß gesichert und erreicht, daß die Be
wegungsübertragung sowie Zwanglauf gewährleistet werden. Eine
Verbesserung der Bewegungsübertragung wird durch ein Abtriebs
glied 2 mit drei Kurvenrollen K erreicht.
In den Fig. 2 und 3 ist die konstruktive Ausführung eines er
findungsgemäßen Kurvengetriebes schematisch dargestellt.
Der Zapfen 3 des Gestellpunktes A₀ ist ortsfest angeordnet und
nimmt das durch nicht dargestellte Mittel angetriebene und
stetig mit dem Antriebswinkel ϕ umlaufende Antriebsglied 1, das
als Kreisscheibe ausgebildet ist, auf. Der Zapfen 3 dient gleich
zeitig zur Aufnahme des Gestellpunktes B₀, der als Lagerzapfen 4
ausgebildet ist und das Abtriebsglied 2 drehbeweglich aufnimmt.
Das Abtriebsglied 2 ist als gleichseitiges Dreieck ausgebildet und
an den Eckpunkten mit Rollenbolzen 5 zur Aufnahme der Rollen R
versehen. Die Rollen R1, R2, R3 stehen in Wirkverbindung mit den
Kurvenkonturen des Abtriebsgliedes 1, folgen damit dem aufgepräg
ten Bewegungsgesetz und treiben so das Abtriebsglied 2 mit dem Ab
triebswinkel ψ an. Auf dem im Gestellpunkt B₀ angeordneten Lager
bolzen 4 ist weiterhin ein Arbeitsglied 6 drehbar gelagert und
mittels eines Mitnehmers 7 mit dem Abtriebsglied 2 verbunden.
Es ist denkbar, zur Umsetzung einer weiteren, vom Abtriebswinkel
unabhängigen Bewegungsaufgabe das Antriebsglied 1 mit einer Außenkurvenflanke
zu versehen und damit eine sehr kompakte Getrie
beanordnung zu realisieren.
Es ist natürlich auch möglich, das erfindungsgemäße Getriebe so
zu verwenden, daß das Antriebsglied 1 zum Abtriebsglied und das
Abtriebsglied 2 zum Antriebsglied wird, wobei ebenfalls gleich
sinnig entsprechend des durch die Kurvenkonturen K realisierten
Bewegungsgesetzes das Antriebsglied 1 mit dem Abtriebswinkel ψ
umläuft.
Das erfindungsgemäße Getriebe kann aber auch durch eine kinema
tische Umkehr realisiert werden. Dazu wird das Antriebsglied 1
gestellfest angeordnet und das Gestell G bzw. der Zapfen 3 wer
den stetig umlaufend mit dem Antriebswinkel ϕ angetrieben, wo
bei das Abtriebsglied 2 eine rotierende, in sich schwingende Ab
triebsbewegung aufweist.
Durch an sich bekannte konstruktive Maßnahmen können die Gestell
punkte A₀, B₀ auch räumlich zueinander in axialer Richtung
verschoben angeordnet werden, wobei jedoch bei einer Projektion
die Gestellpunkte A₀, B₀ auf eine durch das Antriebsglied 1
gebildeten Ebene der Gestellabstand G immer kleiner oder gleich
der Rollenhebellänge 1 ist bzw. immer innerhalb der durch die
Berührungspunkte der Kurvenkonturen K des Antriebsgliedes 1 mit
den Kurvenrollen R des Abtriebsgliedes 2 durch die Rotation des
Antriebsgliedes 1 gebildeten Kurvenzüge X liegen.
Bezugszeichenliste
A₀ Gestellpunkt des Antriebsgliedes
B₀ Gestellpunkt des Abtriebsgliedes
G Gestellabstand
K1 Kurvenkontur
K2 Kurvenkontur
K3 Kurvenkontur
R1 Kurvenrolle
R2 Kurvenrolle
R3 Kurvenrolle
X1 Kurvenzug
X2 Kurvenzug
X3 Kurvenzug
r1 Grundkreisradius
r2 Grundkreisradius
r3 Grundkreisradius
1 Rollenhebellänge
ϕ Antriebswinkel
ψ Abtriebswinkel
1 Antriebsglied
2 Abtriebsglied
3 Zapfen
4 Lagerzapfen
5 Rollenbolzen
6 Arbeitsglied
7 Mitnehmer
B₀ Gestellpunkt des Abtriebsgliedes
G Gestellabstand
K1 Kurvenkontur
K2 Kurvenkontur
K3 Kurvenkontur
R1 Kurvenrolle
R2 Kurvenrolle
R3 Kurvenrolle
X1 Kurvenzug
X2 Kurvenzug
X3 Kurvenzug
r1 Grundkreisradius
r2 Grundkreisradius
r3 Grundkreisradius
1 Rollenhebellänge
ϕ Antriebswinkel
ψ Abtriebswinkel
1 Antriebsglied
2 Abtriebsglied
3 Zapfen
4 Lagerzapfen
5 Rollenbolzen
6 Arbeitsglied
7 Mitnehmer
Claims (12)
1. Kurvengetriebe mit einem periodisch umlaufenden Abtriebsglied
für Verarbeitungsmaschinen, insbesondere Druckmaschinen, wobei
das Kurvengetriebe ein Gestell, ein Antriebs- und ein Abtriebs
glied aufweist und das Antriebsglied aus ebenen Kurvenkörpern
besteht sowie das Abtriebsglied mit den Kurvenkörpern in Ein
griff stehende Kurvenrollen aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gestellpunkte (A₀) des Antriebsgliedes (1) und (B₀)
des Abtriebsgliedes (2) in ihrer Projektion auf die durch das
Antriebsglied (1) gebildete Ebene innerhalb der durch die Be
rührungspunkte der Kurvenkonturen (K) des Antriebsgliedes (1)
mit den Kurvenrollen (R) des Abtriebsgliedes (2) durch die Ro
tation des Antriebsgliedes (2) gebildeten Kurvenzüge (X) lie
gen.
2. Kurvengetriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der sich aus dem Abstand der Gestellpunkte (A₀, B₀) ergeben
de Gestellabstand (G) kleiner oder gleich der sich aus dem
Abstand des Gestellpunktes (B₀) des Abtriebgliedes (2) und
dem Mittelpunkt der Kurvenrollen (R) ergebenden Rollenhebel
länge (1) ist.
3. Kurvengetriebe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gestellpunkt (B₀) des Abtriebgliedes (2) und der Ge
stellpunkt (A₀) des Antriebsgliedes (1) auf einem gemeinsamen
Zapfen (3) angeordnet sind.
4. Kurvengetriebe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Antriebsglied (1) mit als Innenkurven ausgebildeten
Kurvenkonturen (K) versehen ist.
5. Kurvengetriebe nach Anspruch 1, 2 oder 4, dadurch gekennzeich
net, daß im Antriebsglied (1) mindestens zwei Kurvenkonturen
(K) vorgesehen sind.
6. Kurvengetriebe nach Anspruch 1, 2 oder 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß im Antriebsglied (1) vorzugsweise drei Kur
venkonturen (K) vorgesehen sind.
7. Kurvengetriebe nach Anspruch 1, 2 oder 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Antriebsglied (1) als Kreisscheibe aus
gebildet ist.
8. Kurvengetriebe nach Anspruch 1, 2 oder 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Antriebsglied (1) zur Realisierung einer
weiteren Bewegungsaufgabe mit einer Außenkurvenflanke ver
sehen ist.
9. Kurvengetriebe nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Abtriebsglied (2) als Rollenstern ausgebildet ist.
10. Kurvengetriebe nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Abtriebsglied (2) als gleichseitiges Dreieck ausge
bildet ist.
11. Kurvengetriebe nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Antriebsglied (1) gestellfest angeordnet ist und die
Gestellpunkte (A₀, B₀) mit einem Antriebswinkel (ψ) stetig
umlaufen.
12. Kurvengetriebe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Antriebsglied (1) und das Abtriebsglied (2)
gleichsinnig umlaufen.
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DE19944431685 DE4431685C2 (de) | 1994-09-06 | 1994-09-06 | Kurvengetriebe mit periodisch umlaufendem Abtriebsglied |
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1994
- 1994-09-06 DE DE19944431685 patent/DE4431685C2/de not_active Expired - Fee Related
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1995
- 1995-08-31 JP JP22422595A patent/JP3856853B2/ja not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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JP3856853B2 (ja) | 2006-12-13 |
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |