DE4428465A1 - Polymerkeramischer Verbundwerkstoff und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Polymerkeramischer Verbundwerkstoff und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft polymerkeramische Verbundwerkstoffe, die anstelle von Keramik oder
hochwertigen Kunststoffen vorwiegend in der Elektrotechnik und im Maschinenbau einge
setzt werden. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung sol
cher Verbundwerkstoffe.
Es ist bekannt, für die Herstellung von Erzeugnissen der Elektroinstallation und des Maschi
nenbaues, wo Temperaturen < 220°C zugelassen sein müssen und eine sehr gute Wärme
leitfähigkeit gefordert wird, massive keramische Materialien, wie Preßporzellan, Steatit,
Forsterit, Alumimniumoxidkeramik oder Aluminiumnitrid sowie hochwertige Kunststoffe
einzusetzen. Dabei kommen die üblichen Herstellungsverfahren für Keramik mit den Schrit
ten: Masseaufbereitung, Pressen, Sintern bzw. bei der Verarbeitung von Kunststoffen, wie
Preß- oder Spritzverfahren zur Anwendung. Bei den keramischen Werkstoffen sind viele Ar
beitsgänge und infolge des Sinterprozesses hohe Energiekosten erforderlich. Außerdem las
sen sich die geometrischen Toleranzen infolge der starken Schwindung der Keramik nur
schwer einhalten, so daß die Erzeugnisse für eine automatisierte Weiterverarbeitung nur be
ding geeignet sind.
Die Kunststofferzeugnisse haben zwar den Vorteil einer einfachen Verarbeitbarkeit und einer
großen Genauigkeit. Jedoch erfordern die vorgelagerten Prozesse sehr viel Energie und die
Dauertemperaturbeständigkeit der Kunststoffe liegt im Normalfall nur zwischen 80 und 140°C.
Ansonsten sind höhere Temperatur-Einsatzbereiche nur mit kostenaufwendigen Sonder
werkstoffen erreichbar.
Es sind auch selbsthärtende Verbundwerkstoffe bekannt, wo Tone, wie Montmorillonit, mit
reaktiven gasförmigen oder flüssigen Monomeren als Ausgangsstoffe miteinander gemischt
werden (DD-PS 2 59 200). Hierbei kommen beispielsweise Methacrylsäureester mit einem
Initiatoranteil zum Einsatz. Dies trifft auch für die in der DD-PS 2 41 735 veröffentlichte
Verfahrensweise zu, wonach dem Ton die Ester- oder Alkalisalze eines Polysilikates oder
Polysilikonates zugemischt werden. Es ist weiter ein Verfahren zur Herstellung von Stein
material bekannt, bei welchem auf der Basis eines Gemisches von feinkörnigem Sand, Ze
ment und Wasser gearbeitet wird, wobei dem Wasser ein dispergiertes Bindemittel aus
Kunstharz zugesetzt ist (DE-OS 29 41 842).
Weiterhin ist es bekannt, zur Härtung von Verbundkörpern die Reaktion von Silikaten mit
funktionellen organischen Silanderivaten auszunutzen (DE-OS 29 01 372). Es wurde auch
bereits vorgeschlagen, zur Herstellung eines selbsthärtenden Verbundwerkstoffes, welche auf
der Reaktion von fein pulverisierten Mehrschichtmaterialien mit einem reaktiven Monomer
beruht, bevorzugt Isocyanat einzusetzen (DD-PS 2 89 367). Diese Massen weisen jedoch in
der Regel den Nachteil auf, daß sie nicht als rieselfähige Preßmassen verarbeitbar sind. Ihr
Anwendungsbereich beschränkt deshalb häufig auf das Fügen, Kleben und Umhüllen. Als
ein weiterer Nachteil erweist sich die Tatsache, daß die Werkstoffeigenschaften stark von der
speziellen Zusammensetzung abhängen und deshalb für eine breite Palette von Eigenschaften
eine ebenso breite Zusammensetzungspalette erforderlich ist.
Weiterhin ist es bekannt, Kaoline, Tone, Talk oder Speckstein als inerte Füllstoffe für Poly
merwerkstoffe oder in Verbundwerkstoffen zu verwenden (DE-OS 36 16 100, SU-PS 681 080,
JP-OS 89-191 789, JP-OS 54-155 218, JP-OS 48-023 647). In allen diesen Fällen sind
die Hydroxylgruppen der Keramikbildner nicht an der Reaktion beteiligt.
In DE-OS 41 20 833 und DE-OS 41 20 835 werden Werkstoffe auf der Grundlage polymer
keramischer Reaktionen beschrieben, die jedoch als Reaktionspartner eine organische Kom
ponente (z. B. Isocyanat) und eine anorganische Komponente aufweisen. Nachteil dieser
Werkstoffe ist die geringe Dauertemperaturbelastbarkeit von maximal 250 °C, da bei höhe
ren Temperaturen eine Zerstörung des organisch/anorganischen Gerüsts erfolgt.
Es sind auch Verbindungen von mineralischen und organischen Komponenten unter dem
Markennamen "ormocere" bekannt, die als Schutzlacke Verwendung finden, aber ebenfalls
ein temperaturempfindliches organisch/anorganisches Gerüst besitzen. Sie werden, wie wei
ter unten noch detailliert dargestellt werden wird, im allgemeinen durch Hydrolyse modifi
zierter Silane und Alkoxide hergestellt (DE-OS 38 28 098).
Es ist weiterhin bekannt, daß Polysiloxane zusammen mit Aluminiumpigmenten erhitzt ober
halb von 350°C durch Sinterprozesse gut haftende Überzüge bilden und als Thermolacke
eingesetzt werden (Aufsatz von K. Meier und G. Schütz in "Farbe und Lack" 61 (1955), S.
220). Diese Überzüge bestehe aus Aluminiumsilikaten. Ein ähnlicher Vorgang vollzieht sich
an der Oberfläche des zu beschichtenden Untergrundes, wobei Siliziumdioxid zusammen mit
Aluminium, Eisen oder anderen Metallen gut haftende Metallsilikate bildet. Die Herstellung
kompakter Körper nach diesem Prinzip ist nicht bekannt geworden.
Das Polymerpyrolyseverfahren mit reaktiven Füllstoffen, bei dem ein carbidbildendes Me
tall, wie beispielsweise Ti, Cr oder Zr mit der Polymerphase bei Temperaturen über 800°C
umgesetzt wird und dabei vollständig durchreagiert (DE-PS 39 26 077), unterscheidet durch
diese Reaktion grundsätzlich vom erfindungsgemäßen Verfahren.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Temperaturbeständigkeit des fertigen
Erzeugnisses gegenüber den bekannten Polymerkeramikwerkstoffen zu erhöhen und dabei
klassische keramische Formgebungsverfahren, insbesondere das Trockenpressen anzuwen
den.
Diese Aufgabe wird in überraschender Weise durch die in den Patentansprüchen beschrie
bene Erfindung gelöst.
Der erfindungsgemäße Werkstoff wird durch die thermische Umsetzung eines Feststoff-Ke
ramikbildners in einer siliziumorganischen Polymermatrix zwischen 200 und 800°C herge
stellt, wobei der Keramikbildner über oberflächenreaktive Zentren primäre chemische Bin
dungen mit der Polymerphase ausbildet.
Durch die chemische Bindung an der Grenzfläche zwischen Keramikbildner und Polymer
entsteht beim Aufheizprozeß ein form- und temperaturstabiles Netzwerk, das die strukturel
len und stofflichen Umlagerungen während der Thermolyse und Pyrolyse der Polymerphase
in der Weise beeinflußt, daß äußerst geringe Volumenänderungen mit typischerweise weniger
als 1% linearer Schrumpfung auftreten.
Die Werkstoffsynthese geht von einer homogenen Mischung eines Feststoffes in einem po
lymeren Prekursor aus. Von den bisherigen bekannten Polymerpyrolyseverfahren zur Her
stellung keramischer Werkstoffe unterscheidet sich das erfindungsgemäße Verfahren grund
legend durch:
- - den Einsatz oberflächenreaktiver Keramikbildner, wie beispielsweise ein in einem bestimmten pH-Wertebereich reagierender Kaolin, die mit funktionellen Gruppen des Polymers eine primäre chemische Bindung eingehen ("chemische Einbindung" im Gegensatz zu physikalisch und chemische inerten Füllstoffen im engeren Sinne) sowie
- - die Teilpyrolyse der Polymermatrix, die zur Entfernung leichtflüchtiger (thermisch instabi ler) Komponenten führt, jedoch nicht zur vollständigen pyrolytischen Umwandlung in ein anorganisches Produkt.
Das erfindungsgemäße Verfahren unterscheidet sich hierin auch grundsätzlich vom Polymer
pyrolyseverfahren mit reaktiven Füllstoffen (DE-OS 39 26 077), bei dem ein carbidbildendes
Metall, wie Ti, Zr oder Cr bei Temperaturen über 800°C mit der Polymerphase umgesetzt
wird und dabei vollständig (d. h. nicht nur an der Oberfläche) durchreagiert.
Durch die relativ niedrigen, unter 800°C liegenden Umsetzungstemperaturen des erfin
dungsgemäßen Verfahrens können Füllstoffe mit besonderen physikalischen Eigenschaften
eingelagert werden, die bei höheren Temperaturen mit dem Polymer oder seinen Zerset
zungsfragmenten (insbesondere Kohlenstoff) reagieren würden. Dadurch kann der Werkstoff
mit speziellen funktionellen Eigenschaften, wie z. B. Wärmeleitfähigkeit, elektrisches oder
dielektrisches Verhalten, ausgestattet werden.
Die Kombination oberflächenaktiver Keramikbildner mit inerten funktionellen Füllern eröff
net breite Variationsmöglichkeiten der Werkstoffzusammensetzung sowie möglicher Eigen
schaften.
Die Einlagerung anisotroper, oberflächenreaktiver Keramikbildner, wie beispielsweise OH-
Gruppen tragender Phyllosilikate und ihre Ausrichtung im Bauteil eröffnet die Möglichkeit
der Erzeugung von Texturen sowie von Gradientengefügen, die beispielsweise anisotrope
elastische und anelastische (dämpfende) Eigenschaften aufweisen können. Außer Partikeln
können auch Fasern mit oberflächenreaktiven Gruppen eingesetzt werden.
Der erfindungsgemäße Werkstoff eignet sich besonders für maßgenaue Fertigungsverfahren
und Bauteile mit engen Toleranzen, die für Anwendungen als Träger, Führungen und Ge
häuse in der Mikromechanik und Mikroelektronik von besonderem Interesse sind.
Die Erfindung wird nachstehend an zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert:
Zur Herstellung einer zylindrischen Hülse, die der elektrischen und thermischen Isolation
dienen soll, werden 76 Masse-% getrockneter und feingemahlener Seilitzer Kaolin und 24
Masse-% Silikonharz NH 2100 in einer 1750 ml fassenden Porzellan-Trommelmühle, die
mit 1,4 kg Keramik-Mahlkugeln gefüllt ist, 2 Stunden lang mit einer Drehzahl von 65 min-1
gemischt. Das Mischgut wird in einem Scheiben-Preßwerkzeug von 44 mm Durchmesser mit
einem Druck von 28 bis 43 MPa vorverpreßt. Die erhaltenen Scheiben werden zu einem
Granulat von etwa 0,5 mm Durchmesser zerkleinert und der Staubanteil durch Sieben ent
fernt.
Auf einer hydraulischen Presse von 63 Mp Nenn-Preßkraft werden bei einem spezifischen
Druck von 196 bis 304 MPa zylindrische Hülsen gepreßt, die eine gute Rohbruchfestigkeit
aufweisen.
Die Preßlinge werden auf Keramikplatten gestapelt und einem Temperprozeß mit folgen
dem Programmablauf des Aufheizens unterzogen:
- - Aufheizrate 3 K min-1
- - 0,5 h Haltezeit bei 150°C
- - 1 h Haltezeit bei 200°C
- - 1 h Haltezeit bei 300°C
- - 1 h Haltezeit bei 400°C.
Darauf folgt eine passive Abkühlung.
Die auf diese Weise getemperten Hülsen besitzen eine Dauertemperaturbeständigkeit von 400°C.
Wird beim Tempern eine Haltezeit bei 600°C angefügt, so läßt sich die Dauertempera
turbeständigkeit auf nahezu 600°C steigern. Die Hülsen sind derart haltbar, daß sie als
Schüttgut zur Applikation transportiert werden können.
Zu Herstellung eines als Aufwuchsträger für Mikroorganismen einsetzbaren, porösen Gra
nulats aus Polymerkeramik werden 75,81 Masse-% Böhmit, 23,95 Masse-% Siliconharz NH
2100 und 0,24 Masse-% Aluminiumacethylacetonat als Katalysator wie in Ausführungsbei
spiel 1 gemischt. Anschließend wird das Gemisch auf einem Eirich-Granulator
(Tellergranulator) unter Zusatz der üblichen Bindemittel und Hilfsstoffe, wie Polyvinylal
kohollösung und Wasser, zu einem Granulat mit einer Korngröße von 2 bis 4 mm verarbei
tet.
Die Aushärtung des Granulats erfolgt bei 350°C. Sie kann aber in Abhängigkeit von der
geforderten Festigkeit bei anderen Temperaturen im Bereich von 200 bis 800°C vorgenom
men werden. Die Dichte liegt im Bereich von 1,1 bis 1,3 g/cm³.
Die Porenverteilung eines in der beschriebenen Weise hergestellten Granulats ist nachstehend
angegeben:
Porengröße | |
offene Porosität | |
< 10 nm|ca. 12% | |
ca. 1 µm | ca. 15% |
ca. 50 µm | ca. 30% |
Die gewünschte Porosität und ihre Verteilung wird durch die Lebensbedingungen der Mikro
organismen bestimmt, für welche der Aufwuchsträger bestimmt ist. Unter Zuhilfenahme ge
eigneter Porenbildner (Salze) kann so eine offene Porosität bis zu 61% erreicht werden. Sie
verteilt sich in Abhängigkeit von den Herstellungsbedingungen im wesentlichen, wenn auch
mit unterschiedlicher Wichtung, auf die drei Bereiche der Tabelle.
Gegenüber Aufwuchsträgern aus anderen Werkstoffen haben die erfindungsgemäßen den
Vorteil, daß die Porosität infolge der speziellen chemischen Reaktionen besonders gut steu
erbar und gleichmäßig verteilt ist.
Claims (17)
1. Polymerkeramischer Verbundwerkstoff, dadurch gekennzeichnet, daß er aus
- - einem durch Stoffumwandlung unterhalb der Sintertemperatur beteiligter Keramikbildner verfestigten, zuvor zur Ermöglichung von Festkörperreaktionen vorverdichteten Gemisch
- - anorganischer Keramikbildner, die funktionelle Gruppen, insbesondere OH-Gruppen aufweisen oder mit solchen belegt sind
- - und siliziumorganischer Verbindungen
- - beide als aktive, zusammen den überwiegenden Masseanteil ausmachende Bestandteile
unter Verwendung in der Keramik üblicher Hilfsstoffe und Formgebungsverfahren
hergestellt ist.
2. Verbundwerkstoff nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch funktionsbestimmende
anorganische Füllstoffe, die an der Stoffumwandlung nicht beteiligt sind, insbesondere
solche, die bei der Sintertemperatur verändert oder zersetzt würden.
3. Verbundwerkstoff nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch ein katalytisch
wirkendes unedles Metall als Minderbestandteil.
4. Verbundwerkstoff nach Anspruch 1 bis 3 gekennzeichnet durch mineralische
Keramikbildner, wie Aluminiumoxide, Aluminiumhydroxide, Tone, Kaoline,
Hydroxylapatit, Quarz und Glimmer.
5. Verbundwerkstoff nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Keramikbildner mit Aminogruppen belegt sind.
6. Verbundwerkstoff nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Keramikbildner mit Vinylgruppen belegt sind.
7. Verbundwerkstoff nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
siliziumorganischen Verbindungen Polysiloxane sind.
8. Verbundwerkstoff nach Anspruch 2 bis 7, gekennzeichnet durch elektrisch isolierende
aber gut wärmeleitende keramische Füllstoffe, wie Aluminiumnitrid.
9. Verbundwerkstoff nach Anspruch 2 bis 7, gekennzeichnet durch elektrisch leitendende
keramische Füllstoffe, wie Titancarbid.
10. Verbundwerkstoff nach Anspruch 2 bis 7, gekennzeichnet durch piezoelektrische
keramische Füllstoffe, wie Bariumtitanat.
11. Verbundwerkstoff nach Anspruch 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das katalytisch
wirkende Metall Aluminium ist.
12. Verbundwerkstoff nach Anspruch 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das katalytisch
wirkende Metall Eisen ist.
13. Verbundwerkstoff nach Anspruch 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das katalytisch
wirkende Metall Zink ist.
14. Verfahren zur Herstellung eines polymerkeramischen Verbundwerkstoffes nach
Anspruch 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoffumwandlung unter 800°C erfolgt.
15. Verfahren nach Anspruch 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdichtung
während der Stoffumwandlung fortgesetzt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Porosität durch
Austreibung und/oder Zersetzung von Hilfsstoffen während der Stoffumwandlung gesteuert
wird.
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