DE442666C - Verfahren zur Herstellung von Kohlebuersten fuer elektrische Maschinen o. dgl., bei dem diese erst in einem Gluehofen verkokt und darauf mittels elektrischen Stromes elektrographitiert werden, und Ofen zur Ausuebung desselben - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Kohlebuersten fuer elektrische Maschinen o. dgl., bei dem diese erst in einem Gluehofen verkokt und darauf mittels elektrischen Stromes elektrographitiert werden, und Ofen zur Ausuebung desselbenInfo
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- DE442666C DE442666C DESCH74834D DESC074834D DE442666C DE 442666 C DE442666 C DE 442666C DE SCH74834 D DESCH74834 D DE SCH74834D DE SC074834 D DESC074834 D DE SC074834D DE 442666 C DE442666 C DE 442666C
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- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01R—ELECTRICALLY-CONDUCTIVE CONNECTIONS; STRUCTURAL ASSOCIATIONS OF A PLURALITY OF MUTUALLY-INSULATED ELECTRICAL CONNECTING ELEMENTS; COUPLING DEVICES; CURRENT COLLECTORS
- H01R43/00—Apparatus or processes specially adapted for manufacturing, assembling, maintaining, or repairing of line connectors or current collectors or for joining electric conductors
- H01R43/12—Manufacture of brushes
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Description
Bei der Herstellung von Kohlebürsten für elektrische Maschinen o. dgl. wird bekanntlich
Kohlepulver mit einem Bindemittel vermischt und diese Masse zu Formungen der gewünschten
Größe und Gestalt geformt, worauf diese Formlinge in einem Glühofen bis zu etwa i2oo°C geglüht werden. Dabei verdampfen
die flüchtigen Bestandteile des Bindemittels,
und die nichtflüchtigen Bestandteile der Masse ίο bleiben als Koks zurück. Der erkaltete Formling
hat dann eine große mechanische Festigkeit. Enthalten die verwendeten Rohstoffe
aber Verunreinigungen, so ist der Formling für gewisse Zwecke, z. B. für Kohlebürsten,
die eine hohe elektrische Leitfähigkeit besitzen sollen, noch nicht geeignet, er muß vielmehr
noch einem Veredelungsverfahren/ der sogenannten Elektrographitierung, unterworfen
werden. Zu diesem Zweck hat man die geglühten Formlinge bisher in kaltem Zustande
in einen elektrischen Ofen eingebracht, in welchem sie der Wirkung hoher elektrischer
Ströme ausgesetzt werden, wobei eine Temperatur erreicht wird, die weit über der
durch äußere Beheizung erreichbaren Temperatur liegt. Es tritt dabei eine Umwandlung
z. B. des amorphen Kohlenstoffs in die graphitische Modifikation ein. Der Formling hat
dann eine größere Reinheit und insbesondere eine höhere elektrische Leitfähigkeit.
Diese Art der Herstellung der Kohlebürsten o. dgl. hat den Nachteil, daß der
Energiebedarf für die Erzielung der erforderlichen Glühtemperaturen einmal in dem Glüliofen
und einmal im elektrischen Ofen verhältnismäßig groß ist, da zunächst der Formling
vom kalten Zustande auf 12000 C und dann wieder aus dem kalten Zustande bis auf
etwa 30000 C zu bringen ist.
Man hat auch vorgeschlagen, die aus der Masse hergestellten Formlinge unmittelbar in
einem elektrischen Ofen vom kalten Zustande aus bis auf Temperaturen zu erhitzen, die
über der Verkokungstemperatur liegen, so daß die Verkokung der Masse und unmittelbar
anschließend die Elektrographitierung in demselben Ofen vor sich gehen. Der Gesamtenergiebedarf
für das Verkoken und Elektrographitieren des Formlings ist hierbei! kleiner
als beim Verkoken mit Hilfe eines gasbeheiz,-ten Glühofens, da der Energiebedarf in FortfaL
kommt, der nötig ist, um den verkokten kalten Formling bis auf die Temperatur von
etwa 12000 C zu bringen. Der Stromverbrauch
ist aber bei dieser Herstellungsart sehr groß.
Die Nachteile dieser beiden Herstellungsarten sind unter Wahrung ihrer Vorteile nach
der Erfindung dadurch vermieden, daß die aus der Masse gebildeten Formlinge in einem
gasbeheizten Glühofen zwischen Elektroden eingesetzt und mittels der Heizgase bis zu
einer Temperatur von etwa 120Ό0 C geglüht
werden, bei welcher die Einschaltung der Elektroden in den Stromkreis erfolgt. Infolge
des Einbringens der rohen Formlinge zwischen '65 die Elektroden einerseits und infolge der
Verwendung eines gasbeheizten elektrischen Ofens anderseits ist ermöglicht, den Elektrographitierungsvorgang
an den Verkokungsvorgang unmittelbar anzuschließen und so den hohen Energiebedarf zu ersparen, der für das
Anheizen des verkokten kalten Formlings benötigt wird, während der elektrische Strom
im wesentlichen zur Elektrographitierung dient und erst in zweiter Linie als Heizquelle, so
daß der Stromverbrauch nur gering ist. Ferner erhält die Regelungsvorrichtung für die
Stromquelle eine einfache Bauart und ist daher leichter bedienbar.
Vorteilhaft dient zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung ein Ofen, in
dessen Heizraum mehrere feuerfeste Kammern angeordnet sind, die zur Aufnahme der Formlinge
dienen und in welche die Elektroden hineinragen, die durch den Heizraum hindurchgeführt
sind. Beim Einschalten des elektrischen Stromes sind dann nicht nur die Formlinge, sondern auch schon die Elektroden
durch die Heizgase auf eine Temperatur erhitzt, bei der ihre 'elektrische Leitfähigkeit
hoch ist, so daß zur Elektrographitierung nur verhältnismäßig wenig Strom verbraucht
wird. .
Auf der Zeichnung ist ein zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung dienender
Glühofen im Längsschnitt dargestellt.
Der beispielsweise dargestellte Glühofen a hat einen Heizraum b, der oben durch einen
abnehmbaren Deckel c abschließbar ist. Zu beiden Seiten des Heizraumes b sind Gas-
erzeugerd angeordnet, deren Roste durch die
Öffnungen/ mit festem Brennstoff beschickt wird und durch die Öffnungeng· von unten her
die Verbrennungsluft erhält. Die Heizgase können durch die Öffnungen h in den Heiz,-raum
b gelangen, in dem drei U-förmige, oben offene Kammern/ aus Schamotte so angeordnet
sind, daß zu ihren Seitein und am Boden Heizzüge k verbleiben. Die Abgase können
durch am Boden des Heizraumes b vorgesehene Kanäle m entweichen.
Die einen durch eine Leitung« an den einen Pol der nicht dargestellten Stromquelle
angeschlossenen Elektroden ο sind durch Öffnungen ρ im Boden des Heizraumes b, durch
die Heizzüge k und durch den Boden der Kammern; bis in deren Inneres hindurchgeführt.
Die anderen, durch eine Leitung <? an den anderen Pol der Stromquelle angeschlossenen
Elektroden/· sind im Deckelc befestigt
und ragen bei geschlossenem Deckel von oben in die Kammern / etwas hinein.
Zur Herstellung z. B. elektrischer Kohlebürsten werden aus einer Masse, wie Kohlepulver,
und einem Bindemittel Platten s geformt, die in die Kammern/, eingebettet in eine elektrische Widerstandsmasse t, übereinander
eingesetzt werden, worauf der Heizraum b durch den Deckel c geschlossen wird.
Die beiden Heizgaserzeugerd werden nun in Betrieb genommen, so daß die Gase zu beiden
Seiten in den Heizraum b eintreten, beim Durchtritt durch die Züge k die Kammern i
umspülen und durch die Öffnungen m austreten.
Dabei werden die Kammern/ mitihrem Inhalt erhitzt, also auch die Platten s bis zu
etwa 12000 C, wodurch die flüchtigen Bestandteile
des Bindemittels der Platten verdampft werden und die Platten selbst verkoken. Auch werden dabei die Elektroden o, r
schon auf eine hohe Temperatur gebracht.
Nunmehr werden die Elektroden o, r in den Stromkreis der Stromquelle eingeschaltet,
deren Spannung und Stromstärke so groß ist, daß die Widerstandsmasse t und damit die
Platten s bis auf etwa 30000 C weiter erhitzt
werden. Die Platten werden dabei elektrographitiert, d.h. es tritt eine Umwandlung
de?· amorphen Kohlenstoffes in die graphitische
Modifikation ein, wobei sich auch diejenigen Verunreinigungen noch verflüchtigen, welche
beim Verkoken mit Hilfe der Heizgase allein zurückgeblieben sind.
Man erhält auf diese Weise eine Kohlebürste von großer mechanischer Festigkeit
und hoher elektrischer Leitfähigkeit. Der hierzu nötige gesamte Energiebedarf, also der
Verbrauch an Brennstoff in den Heizgaserzeugern d, und der Stromverbrauch ist nur gering,
da sich die Elektrographitierung an die Verkokung der Platten s unmittelbar anschließt,
somit nur ein einmaliges Anheizen eines Glühofens nötig ist. Der Stromverbrauch
bildet dabei nur einen kleineren Teil des gesamten Energiebedarfs, da beim Einschalten
des Stromes nicht nur die Platten s, sondern auch die Elektroden o, r sich in glühendem Zustande
befinden und daher schon eine gute elektrische Leitfähigkeit haben. Auch baut sich die Regelungsvorrichtung der Stromquelle
infolgedessen einfach, da ihr Rege,-lungs bereich nicht so groß zu sein braucht.
Die Heizgaserzeuger d können bei der Einschaltung der Elektroden o, r weiter in Betrieb
bleiben oder auch abgeschaltet werden. In letzterem Falle ist natürlich der Strom'
verbrauch etwas größer.
Die Gaserzeuger können anstatt mit festen auch mit flüssigen Brennstoffen gespeist werden
und auch getrennt vom elektrischen Ofen angeordnet sein.
Claims (2)
- Patentansprüche:ι . Verfahren zur Herstellung von Kohlebürsten für elektrische Maschinen o. dgl., bei dem diese erst in einem Glühofen verkokt und darauf mittels elektrischen Stromes elektrographiüert werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Formlinge (s) in einem gasbeheizten Glühofen (a, d) zwisehen Elektroden (0, r) eingesetzt, zur Verkokung mittels der Heizgase bis zu einer Temperatur von etwa 12000 C erhitzt und unmittelbar anschließend durch Einschaltung der Elektroden in den Heizstromkreis elektrographitiert werden.
- 2. Ofen zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Heizraum (b, k) des Glühofens (ä) mehrere feuerfeste Kammern (i) angeordnet sind, die zur Aufnahme der Formlinge (s) dienen und in welche die Elektroden (o, r) hineinragen, die durch Deckel und Boden des Heizraums hindurchgeführt sind.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DESCH74834D DE442666C (de) | Verfahren zur Herstellung von Kohlebuersten fuer elektrische Maschinen o. dgl., bei dem diese erst in einem Gluehofen verkokt und darauf mittels elektrischen Stromes elektrographitiert werden, und Ofen zur Ausuebung desselben |
Applications Claiming Priority (1)
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DESCH74834D DE442666C (de) | Verfahren zur Herstellung von Kohlebuersten fuer elektrische Maschinen o. dgl., bei dem diese erst in einem Gluehofen verkokt und darauf mittels elektrischen Stromes elektrographitiert werden, und Ofen zur Ausuebung desselben |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE442666C true DE442666C (de) | 1927-04-07 |
Family
ID=7441008
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DESCH74834D Expired DE442666C (de) | Verfahren zur Herstellung von Kohlebuersten fuer elektrische Maschinen o. dgl., bei dem diese erst in einem Gluehofen verkokt und darauf mittels elektrischen Stromes elektrographitiert werden, und Ofen zur Ausuebung desselben |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE442666C (de) |
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0
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