DE4426331A1 - Extrudiertes Kunststoffprofil für Fenster, Türen o. dgl. - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein extrudiertes Kunststoffprofil für Fen­ ster, Türen o. dgl., mit einem im wesentlichen aus einem Thermoplast bestehenden Profilkörper, der als Profilkammerleiste ausgebildet ist.

Derartige Fenster- oder Türrahmenprofile sind seit mehreren Jahren bekannt. Sie dienen als Rohstoffmaterial zur Herstellung von Rahmen, in denen beispielsweise Glaseinsätze wie Thermopane-Scheiben einge­ bunden werden. Um derartigen Profilleisten die hinreichende Stabili­ tät zu geben, ist aus dem Stand der Technik bekannt, beispielsweise Metalleinlagen insbesondere in der Hohlkammer der Profile einzu­ schieben, die die wärmebeeinflußbare Profilleiste stabilisieren soll. Eine derartig verstärkte Profilleiste ist in der DE-PS 29 26 487 beschrieben, bei der ein U-förmiges Profil in der innenliegenden Hohlkammer eingelegt ist. Weiterhin wird durch diese vorbekannte Schrift dem Fachmann offenbart, zu der Versteifung zusätzlich noch einen Polyesterschaumkern in das Hohlraumprofil einzubringen.

Bei einem derartig nach dem Stand der Technik bekannten Kunststoff­ profil ist bereits daran gedacht worden, diese Hohlräume zur Wärme­ dämmung mit einem Polyesterschaum auszufüllen, um auf diese Weise ein wärmegedämmtes Profil großer Stabilität zu erhalten. Jedoch weisen derartig bekannte ausgefüllte Kunststoffprofile nicht die bei derartigen Kunststoffprofilen geforderten Wärmedämmwerte auf, da insbesondere bei einer schlechten Verarbeitung der Profilabschnitte zu einem Rahmen wärmeleitfähiges Medium, wie Wasser oder benetzte Luft, in die Hohlräume bzw. Poren eindringen kann, so daß aufgrund dessen der Wärmedurchgangswert der eingesetzten Profilstäbe in Mit­ leidenschaft gezogen wird. Zudem gestalten sich die Herstellungs­ verfahren derart ausgebildeter Profil leisten als äußerst aufwendig.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Fenster- oder Türrahmen aus selbstragenden Kunststoffprofilen mit oder ohne Einla­ gen derart weiterzubilden, bei denen insbesondere der Wärmedurch­ gangswert bei derartigen Profilen wesentlich verbessert wird unter kostengünstigen Herstellungsverfahren.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Flächen­ bereiche der Profilkammerleiste reflektierend ausgebildet oder mit reflektierenden Materialien beschichtet sind. Aufgrund dieser Be­ schichtung von Flächenbereichen, innerhalb oder außerhalb des Hohl­ profils, wird in vorteilhafter Weise erreicht, daß beispielsweise warme oder kalte Strahlung (Luft) an den Profilflächen gespiegelt zurückgeworfen wird, so daß ein Wärme- oder Kälteeindringen in das Material selbst nicht mehr erfolgen kann. Somit wird auf kostengün­ stige Art und Weise der sogenannte K-Wert (Wärmedurchgangswert) an derart bekannten Profilen wesentlich verbessert. Wird demnach eine derart reflektierende Schicht auf die Außenflächen bzw. Innenflächen oder im Hohlprofil aufgetragen, so wird damit erreicht, daß bei­ spielsweise im Winter die warme Strahlung in einem Raum an dem Pro­ filrahmensystem reflektiert wird und in den Raum zurückstrahlt, wo­ bei die kalte Strahlung von außen her direkt außen an dem Profilrah­ men zurückgestrahlt wird. Entsprechend-verhält sich dieses beschich­ tete System im Sommer, wo beispielsweise dann die kühlere Strahlung im Rauminneren zurückgestrahlt wird, und die äußere warme Strahlung nach außen hin abgestrahlt wird, so daß angenehme Temperaturen auch ohne Einsatz von Klimaanlagen in den Räumen erhalten bleiben.

Dabei ist es besonders vorteilhaft, daß diese aufgetragenen Schicht­ materialien infrarot-reflektierend sind. Eine Infrarot-Reflektion vorzusehen ist dann insbesondere vorteilhaft, wenn beispielsweise Sonnenlicht auf die Flächen auftrifft, so daß dann das im Infrarot­ bereich befindliche Licht zurückgestrahlt wird, und somit nicht zur Aufheizung in das Profil eindringen kann, um dort Erwärmungen die zum Rauminneren vordringen hervorzurufen.

In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung sind die Schichtmate­ rialien entweder an den Innenkammerflächen oder den Außenflächen des Profils aufgetragen. Es bietet sich an, beispielsweise diese reflek­ tierenden Schichten sowohl außen als auch im Innenhohlraum des Pro­ fils vorzusehen, um somit die Effizienz der reflektierenden Wirkung auch im Innenbereich der Profilleisten zu nutzen. Dabei ist es zweckmäßig, daß das Schichtmaterial bei Profilkammerleisten mit in­ nenliegenden versteifenden Metalleinlagen auf der Metalleinlage an­ geordnet ist. Werden beispielsweise Profilkammerleisten verwandt, in denen zur Versteifung eine Metalleinlage, wie bereits schon oben im Stand der Technik beschrieben, vorhanden ist, so ist es dann von Vorteil, daß die reflektierenden Schichten insbesondere auf diesen Metalleinlagen aufgetragen werden, weil gerade diese Metalleinlagen einen geringen Wärmedurchgangswert aufweisen und somit der Bereich dieser Metalleinlagen aufgrund der reflektierenden Schicht hinsicht­ lich des Wärmedurchgangswertes wesentlich beeinflußt wird, so daß Wärme- oder Kältestrahlung entsprechend zurückgeworfen bzw. reflek­ tiert werden.

In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung sind die zur Reflektion dienenden Flächenbereiche entweder als polierte, gespritzte Flächen oder folierte Oberflächen ausgebildet. Zur Erreichung des Reflek­ tionseffektes -bieten sich somit verschiedene Herstellungsverfahren an, um jedem Profil die entsprechend geeignete Reflektionswirkung zu verleihen. Dabei kann die Fläche derart poliert sein, daß eine Re­ flektion schon allein durch den Poliereffekt, nämlich durch die spiegelnde Oberflächenglättung erzielt wird. Eine andere Möglichkeit bietet sich an, beispielsweise einen reflektierenden Film auf die Fläche zu spritzen, oder nach einem anderen Verfahren, eine reflek­ tierende folierte Oberfläche einfach auf den Rahmen aufzukleben oder aufzutragen. Es versteht sich dabei von selbst, daß diese Herstel­ lungsverfahren auch in den Hohlräumen der Profilkammerleiste vorge­ nommen werden können.

Dabei können in zweckmäßiger Weise die nach außen- oder innenweisen­ den reflektiert ausgestatteten Flächenbereiche der Profilkammerlei­ ste aus transparentem Schichtmaterial bzw. mit Schichtfolie versehen sein. Der in einem bestimmten Farbton erscheinende Rahmen behält so­ mit seinen Farbton bei, da die Farbe durch die transparent wirkende Folie hindurchscheint. Der Betrachter nimmt somit gar nicht wahr, daß der Fensterrahmen mit einer erfindungsgemäß ausgestatteten re­ flektierenden Schicht ausgestattet ist.

Gemäß der Erfindung erfolgt die Herstellung derartiger Kunststoff­ profile nach dem Verfahren, daß die reflektierend ausgebildeten Flä­ chenbereiche bereits beim Extrudieren des Profils aufgetragen wer­ den. Die mit dem verbessert ausgebildeten Wärmedurchgangswert geform­ ten Profilkammerleisten erhalten die reflektierende Schicht schon zusammen mit der Extrusion. So wie das Profil aus der Form herausge­ drückt oder ausgeschoben wird, wird auch entsprechend dieser Extru­ diergeschwindigkeit der Film bzw. die Schicht auf die entsprechenden Profilkammerflächen aufgetragen. Hierzu werden beim Extrudieren mit entsprechenden Vorrichtungen, die entweder in den Kammerhohlraum reichen bzw. die außenliegenden Profilflächen übergreifen, diese Schichten aufgetragen. Nach einer weiteren Ausführungsform zur Her­ stellung der reflektierenden Flächen bei Kunststoffprofilen, werden beispielsweise die entsprechenden extrudierten Kammerwände mit Me­ tallstäuben versehen, so daß sie eine leicht metallische Oberfläche erhalten und somit auch diese verspiegelte Schicht aufweisen, die insbesondere den reflektierenden Effekt der Wärmestrahlung aufweist.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen veran­ schaulicht und nachstehend im einzelnen anhand der Zeichnungen 1 bis 4 näher beschrieben. Dabei zeigen:

Fig. 1 einen Querschnitt eines Kunststoffhohlprofils ohne Metalleinlage;

Fig. 2 einen Querschnitt eines anderen Profils mit einer U- förmigen Metalleinlage;

Fig. 3 einen Querschnitt eines Kunststoffhohlprofils mit ka­ stenförmigem Querschnitt;

Fig. 4 eine Zusammenstellung der beiden Profilquerschnitte gemäß der Fig. 2 und 3.

Die Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch ein insbesondere für einen Fensterblendrahmen vorgesehenes Kunststoffprofil 1. Das Kunststoff­ hohlprofil 1 besteht aus zwei im Abstand voneinander verlaufenden parallelen Seitenwänden 2 und 3, sowie einer zum Mauerwerk hinwei­ senden Stirnwand 4, die mit Verankerungsstegen 5 versehen ist, sowie einer zu dem in der Zeichnung nicht dargestellten Flügelrahmen wei­ senden Anschlußwand 6. Die beiden Seitenwände 2 und 3 bilden zusam­ men mit der äußeren Stirnwand 4 sowie der inneren Anschlußwand 6 im wesentlichen ein Rechteckprofil. An die Anschlußwand 6 schließt sich dann in Verlängerung der Seitenwand 2 ein kastenförmiger Anschlag 7 an, der auf einer zum Flügelrahmen weisenden Seite mit einer Aufnah­ menut 8 zur Aufnahme einer Dichtungsleiste 13 versehen ist. In der Anschlußwand 6 ist eine Einformung 15 für nicht näher dargestellte Beschläge angeordnet.

Der sich rechtwinklig gestaltende Innenraum des Hohlprofils 1 weist - zusätzlich stabilisierende Wände 9 und 10 auf, wobei insbesondere an der zur Außenseite hin weisenden Wand 10, die erfindungsgemäße re­ flektierende Schicht 11 aufgetragen worden ist. Die Wände 9 und 10 stehen mit Stützwänden 14 in Verbindung die ihrerseits mit der Sei­ tenwand 3 verbunden sind. Dabei sind Flächenbereiche der Profilkam­ merleiste reflektierend ausgebildet oder mit reflektierenden Mate­ rialien 11 beschichtet. Diese Schichtmaterialien 11 sind dabei vor­ zugsweise infrarot-reflektrierend.

Dabei können die Schichtmaterialien 11 zur Beeinflussung des Wärme­ durchgangswertes entweder an den Innenkammerflächen der Wände 9 und 10 oder den Außenflächen der Seitenwände 2 und 3 des Profils 1 auf­ getragen werden.

In der Fig. 2 ist ein Kunststoffhohlprofil 1 entsprechend der Fig. 1 dargestellt, welches mit einer versteifenden Metalleinlage 12 aus­ gestattet ist. Die erfindungsgemäße reflektierende Schicht 11 ist dabei auf der Metalleinlage 12 angeordnet. Die Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung, wobei hier ein Querschnitt eines Hohlprofils 1 dargestellt ist, welches beispielsweise bei ver­ schwenkbaren Fensterrahmen eingesetzt wird. Dabei sind jeweils dia­ gonal gegenüberliegend kastenförmige Anschläge 7 angeordnet, die endseitig Aufnahmenuten 8 für Dichtleisten 13 aufweisen. In der zur Mauer hin weisenden Stirnwand ist eine Aufnahme 16 eingeformt, zur Anbringung von ebenfalls nicht näher dargestellten Beschlägen. In dem sich quasi gestalteten Rechteckraum des Profils 1 ist eine U- förmige Metalleinlage 12 eingelegt, die ebenfalls zur Außenseite hin die reflektierende Schicht 11 aufweist.

In der Fig. 4 ist die Zusammenstellung der beiden bereits oben dis­ kutierten Profilquerschnitte 1 gemäß der Fig. 2 und 3 dargestellt, wobei insbesondere die verspiegelten bzw. reflektierenden Flächen 11 teilweise überlappend in dem Querschnitt dargestellt sind. Dabei verlaufen die reflektierenden Schichten 11 derart, daß beispielswei­ se diese direkt auf den Seitenwänden 2 und 3 bzw. zusätzlich auf den Metalleinlagen 12 und an den Aufnahmenuten 8 und den Veranke­ rungsstegen 5 vorhanden sind und dabei auch überlappende Bereiche der beiden Rahmenprofile im zusammengeklappten Zustand bestreichen. Zu dem sind in dieser Darstellung die in den Aufnahmenuten 8 einge­ legten Dichtungslippen 13 zu sehen, die einen dichtenden Anschlag von Fensterflügel und Fensterrahmen ermöglichen.

Dabei sind die zur Reflektion dienenden Flächenbereiche 11 entweder als polierte, gespritzte Flächen oder folierte Oberflächen ausgebil­ det. Die nach außen- oder innenweisenden reflektiert ausgestatteten Flächenbereiche 11 der Profilkammerleiste 1 können dabei als tran­ sparentes Schichtmaterial bzw. Schichtfolie ausgebildet sein. Diese sind insbesondere auf den Seitenwänden 2 und 3 aufgetragen, so daß das farbige Erscheinungsbild eines derartigen Tür- oder Fensterrah­ menprofils erhalten bleibt.

Nach dem Verfahren werden die reflektierend ausgebildeten Flächenbe­ reiche 11 bereits beim Extrudieren des Profils 1 aufgetragen. Hierzu werden mit einer entsprechenden nicht näher dargestellten Vorrich­ tung, die entweder in den Hohlkammerraum reicht bzw. die außenlie­ genden Profilflächen der Seitenwände 2 und 3 übergreift, die erfin­ dungsgemäßen Schichten 11 aufgetragen. Hierbei kann nach einer wei­ teren Ausführungsform der Erfindung, zur Bildung der reflektierenden Flächen 11, den entsprechenden Kammerwänden 9 und 10 beim Extrudie­ ren Metallstäube beigemengt werden, die ebenfalls diesen reflektie­ renden Effekt bewirken.

Claims (9)

1. Extrudiertes Kunststoffprofil für Fenster, Türen oder dgl., mit einem im wesentlichen aus einem Thermoplast be­ stehenden Profilkörper, der als Profilkammerleiste ausge­ bildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß Flächenbereiche der Profilkammerleiste (1) reflektierend ausgebildet oder mit reflektierenden Materialien (11) beschichtet sind.

2. Kunststoffprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schichtmaterialien (11) infrarot-reflektierend sind.

3. Kunststoffprofil nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Schichtmaterialien (11) entweder an den Innenkammerflächen (9) oder den Außenflächen (2, 3) des Profils (1) aufgetragen sind.

4. Kunststoffprofil nach den Ansprüchen 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Schichtmaterial (11) bei Profil­ kammerleisten (1) mit innenliegenden versteifenden Metall­ einlagen auf der Metalleinlage (12) selbst angeordnet ist.

5. Kunststoffprofil nach dem Ansprüchen 1 bis 4, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die zur Reflektion dienenden Flächenbe­ reiche entweder als polierte, gespritzte Flächen, oder fo­ lierte Oberflächen ausgebildet sind.

6. Kunststoffprofil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die nach außen oder innen weisenden reflektiert ausge­ statteten Flächenbereiche der Profilkammerleiste (1) aus transparentem Schichtmaterial bzw. Schichtfolie (11) aus­ gebildet sind.

7. Verfahren zur Herstellung von Kunststoffprofilen nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die re­ flektierend ausgebildeten Flächenbereiche bereits beim Ex­ trudieren des Profils (1) aufgetragen werden.

8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß beim Extrudieren mit einer entsprechenden Vorrichtung, die entweder in den Kammerhohlraum reicht bzw. die außenlie­ genden Profilflächen (2 und 3) übergreift, die Schichten (11) aufgetragen werden.

9. Verfahren nach den Ansprüchen 7 und 8, dadurch gekenn­ zeichnet, daß den zur Bildung der reflektierenden Flächen (11) eines Hohlkammerprofils (1) entsprechenden Kammerwän­ den (2, 3 und 9) beim Extrudieren Metallstäube beigemengt werden.