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Die vorliegende Erfindung betrifft ein extrudiertes Fenster- oder Türprofil zur Ausbildung eines Fenster- oder Türrahmens, wobei das Fenster- oder Türprofil zwei voneinander abgewandte Profilaußenseiten aufweist. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung einen Fenster- oder Türrahmens, der durch Verschweißen von auf Gehrung geschnittenen Stücken eines derartigen extrudierten Fenster- oder Türprofils erhalten worden ist.
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Derartige extrudierte Fenster- oder Türprofile sind im Stand der Technik, beispielsweise aus der
EP 2 735 687 A1 bekannt. Derartige extrudierte Fenster- oder Türprofile werden im Stand der Technik einfarbig, insbesondere weiß hergestellt. Um farbige Fenster- oder Türprofile werden die Profilaußenseiten des extrudierten Fenster- oder Türprofils mit einer Kaschierfolie versehen oder an einer oder mehreren der Profilaußenseiten des extrudierten Fenster- oder Türprofils mit einer durchgängigen Deckschicht coextrudiert. Damit sind den Möglichkeiten, derartige Fenster- oder Türprofile zu individualisieren oder mit Designvarianten zu versehen, enge Grenzen gesetzt.
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Dementsprechend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein extrudiertes Fenster- oder Türprofil zur Verfügung zu stellen, das die Nachteile des Stands der Technik überwindet. Insbesondere soll das erfindungsgemäße extrudierte Fenster- oder Türprofil hinsichtlich seines Designs und seiner Eigenschaften im Einbauzustand in eine Wand eines Gebäudes individualisierbar sein. Darüber hinaus soll das erfindungsgemäße extrudierte Fenster- oder Türprofil einfach und kostengünstig herstellbar sein. Ferner liegt die Aufgabe der vorliegenden Erfindung in der Bereitstellung eines Rahmens aus einem erfindungsgemäßen Fenster- oder Türprofil.
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Diese und andere Aufgaben werden erfindungsgemäß durch ein extrudierte Fenster- oder Türprofil mit den Merkmalen des Anspruchs 1 bzw. durch einen Fenster- oder Türrahmen mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Bevorzugte Ausführungformen des erfindungsgemäßen extrudierten Fenster- oder Türprofils sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass die Designvielfalt eines extrudierten Fenster- oder Türprofils dadurch variiert werden kann, dass mindestens eine der Profilaußenwände an ihrer nach außen gerichteten Oberfläche mindestens einen sich senkrecht zur Extrusionsrichtung des Fenster- oder Türprofils erstreckenden Abschnitt aufweist, der ein anderes Material umfasst als die übrigen Abschnitte dieser Profilaußenwand. Auf diese Weise ist es möglich, dem erfindungsgemäßen extrudierten Fenster- oder Türprofil in dem mindestens einen Abschnitt, der sich über seine gesamte Länge erstreckt, andere Eigenschaften zu verleihen als dem Rest dieser Profilaußenseite. Dies kann beispielsweise mittels eines Coextrusionsverfahrens oder eines Postcoextrusionsverfahrens erfolgen. Darin kann dieser Abschnitt beispielsweise in einer Materialzusammensetzung extrudiert werden, der ein Farbpigment zugesetzt ist, während die übrigen Abschnitte dieser Profilaußenseite in derselben Materialzusammensetzung mit Weißpigment wie der Rest des erfindungsgemäßen Fenster- oder Türprofils extrudiert werden. Dadurch können die Farbeigenschaften und damit die Designvarianten des erfindungsgemäßen extrudierten Fenster- oder Türprofils in diesem Abschnitt stark variiert werden. Extrudiert man den genannten Abschnitt beispielsweise in einer geschäumten Polymerzusammensetzung, ist es möglich, diesen Abschnitt weicher auszubilden als die übrigen Abschnitte dieser Profilaußenseite. Exemplarisch können auf diese Weise die physikalischen Eigenschaften dieses Abschnitts variiert werden. Eine Oberflächenstrukturierung kann dadurch erfolgen, dass das extrudierte Material nach Austritt aus der Extrusionsdüse in dem genannten Abschnitt einer Oberflächenbehandlung, beispielsweise mittels einer Bürstenbehandlung, unterzogen wird. Auch eine solche Oberflächenstrukturierung stellt ein lokales Designelement in einem extrudierten Fenster- oder Türprofil dar. Eine Oberflächenstrukturierung kann auch durch Zugabe von vernetzten PVC-Partikeln zum Extrudat erzielt werden.
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Dementsprechend liegt die vorliegende Erfindung in der Bereitstellung eines extrudierten Fenster- oder Türprofils zur Ausbildung eines Fenster- oder Türrahmens, wobei das Fenster- oder Türprofil zwei voneinander abgewandte Profilaußenwände aufweist und wobei mindestens eine der Profilaußenwände an ihrer nach außen gerichteten Oberfläche mindestens einen sich senkrecht zur Extrusionsrichtung des Fenster- oder Türprofils erstreckenden Abschnitt aufweist, der ein anderes Material und/oder eine andere Oberflächenstruktur aufweist als die übrigen Abschnitte dieser Profilaußenwand. Darüber hinaus liegt die vorliegende Erfindung auch in der Bereitstellung eines Fenster- oder Türrahmens, der durch Verschweißen von auf Gehrung geschnittenen Stücken eines erfindungsgemäßen extrudierten Fenster- oder Türprofils erhalten worden ist. Der erfindungsgemäße Fenster- oder Türrahmen ist für den Einbau in eine Öffnung einer Wandung eines Gebäudes vorgesehen bzw. in die Öffnung der Wandung eines Gebäudes einbaubar.
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Wie hierin verwendet bezieht sich der Begriff „voneinander abgewandte Profilaußenwände“ insbesondere auf die Profilwand der Wetterseite und der Raumseite des erfindungsgemäßen extrudierten Fenster- oder Türprofils im Einbauzustand eines resultierenden Fensters bzw. einer resultierenden Tür in eine Öffnung einer Wandung eines Gebäudes. Erfindungsgemäß ist es bevorzugt, dass der Abschnitt mit der sich vom Rest unterscheidenden Materialzusammensetzung auf der Raumseite des erfindungsgemäßen extrudierten Fenster- oder Türprofils angeordnet ist. Die Raumseite des erfindungsgemäßen extrudierten Fenster- oder Türprofils ist im Einbauzustand des resultierenden Fensters oder der resultierenden Tür für den Benutzer zuhause sichtbar. Insofern kann durch geeignete Wahl dieser Materialzusammensetzung den individuellen Wünschen des Benutzers Rechnung getragen werden. Beispielsweise kann die Farbe des relevanten Abschnitts passend zur Wandfarbe und/oder zur Möblierung in dem Raum gewählt werden und somit eine Individualisierung des entsprechenden Fensters bzw. der entsprechenden Tür vorgenommen werden. Darüber hinaus ist die Raumseite keinen Witterungseinflüssen ausgesetzt. Daher muss die geänderte Materialzusammensetzung nicht notwendigerweise eine entsprechende Witterungsbeständigkeit aufweisen.
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Als Hauptmaterial des erfindungsgemäßen extrudierten Fenster- oder Türprofils fungiert Polyvinylchlorid (PVC), insbesondere Hart-PVC (PVC-U) oder glasfaserverstärktes PVC, dem zusätzlich Zusatzstoffe wie z. B. Stabilisatoren, Weichmacher, Pigmente, insbesondere Weißpigmente, und dergleichen zugesetzt sind. PVC kann gut eingefärbt bzw. gefärbt werden und nimmt kaum Wasser auf. Ferner ist PVC sehr resistent gegenüber Alkohol, Öl, Säuren, Laugen und Benzin. Neben Dichtungen bildet das Material des Abschnitts, der ein anderes Material umfasst als die übrigen Abschnitte der entsprechenden Profilaußenwand, eine Ausnahme davon. Dafür ist Polyvinylchlorid (PVC), insbesondere Hart-PVC (PVC-U) oder glasfaserverstärktes PVC, dem eben den genannten Zusatzstoffen wie z. B. Stabilisatoren, Weichmacher, Pigmenten und dergleichen, auch ein Farbpigment zugesetzt ist, Polymethylacrylat (PMA), Polymethylmethacrylat (PMMA), Acrylnitril-Styrol-Acrylester-Terpolymer (ASA), Polyurethane sowie Mischungen und Blends der genannten Polymere und die genannten Materialien im geschäumten Zustand bevorzugt.
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In bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen extrudierten Fenster- oder Türprofils erstreckt sich der mindestens eine Abschnitt, der ein anderes Material umfasst als die übrigen Abschnitte dieser Profilaußenwand, nicht über die gesamte Dicke der Profilaußenwand. Dadurch ist es einerseits möglich, das erfindungsgemäße extrudierte Fenster- oder Türprofil weitgehend aus einheitlichem Material herzustellen. Darüber hinaus kann der gewünschte Individualisierungseffekt mit einem geringen Materialaufwand realisiert werden.
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Ebenso kann es von Nutzen, wenn der mindestens eine Abschnitt, der ein anderes Material umfasst als die übrigen Abschnitte dieser Profilaußenwand, in Extrusionsrichtung des erfindungsgemäßen Fenster- oder Türprofils an der nach außen gerichteten Oberfläche eine im Wesentlichen konstante Breite aufweist. Wird aus einem derartigen erfindungsgemäßen extrudierten Fenster- oder Türprofil ein erfindungsgemäßer Fenster- oder Türrahmen hergestellt, bildet der genannte Abschnitt ein umlaufendes Viereck, was erheblich zum Design des erfindungsgemäßen Fenster- oder Türrahmens beiträgt.
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Es kann auch bevorzugt sein, wenn der mindestens eine Abschnitt, der ein anderes Material umfasst als die übrigen Abschnitte dieser Profilaußenwand, transparent ausgebildet ist. Dadurch können auch Leuchtelemente in den erfindungsgemäßen Fenster- oder Türrahmen integriert werden. Dabei bildet eine PMA- oder PMMA-enthaltende Polymerzusammensetzung das bevorzugte Material des Abschnitts, der ein anderes Material umfasst als die übrigen Abschnitte der entsprechenden Profilaußenwand. In diesem Zusammenhang ist es besonders bevorzugt, wenn der mindestens eine transparent ausgebildete Abschnitt von einem Designelement hinterlegt ist. In einem derartigen Fall ist zwischen dem Hauptmaterial des erfindungsgemäßen Profils und dem Material des transparent ausgebildeten Abschnitts ein Designelement angeordnet. So ist es beispielsweise möglich, das erfindungsgemäße Fenster- oder Türprofil mit einer gefärbten und/oder gemusterten Folie zu versehen und diese hinter dem transparent ausgebildeten Abschnitt anzuordnen. Dadurch ist die gefärbte und/oder gemusterte Folie sichtbar und dennoch durch den transparent ausgebildeten Abschnitt geschützt. Ebenso ist es möglich, ein Leuchtelement oder mehrere Leuchtelemente hinter dem transparent ausgebildeten Abschnitt anzuordnen. So kann in dem erfindungsgemäßen Rahmen ein Leuchtrahmen generiert werden.
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Es kann auch hilfreich sein, wenn der mindestens eine Abschnitt, der ein anderes Material umfasst als die übrigen Abschnitte dieser Profilaußenwand, zumindest teilweise erhaben gegenüber den übrigen Abschnitten dieser Profilaußenseite ausgebildet ist. Dies kann zur Dämpfung von Stößen gegen eine Wand oder ein Möbelstück beim Öffnen eines aus dem erfindungsgemäßen Profil gebildeten Fensters oder einer aus dem erfindungsgemäßen Profil gebildeten Tür diesen und so Beschädigungen verhindern oder zumindest verringern.
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Zusätzlich oder alternativ dazu kann es auch von Vorteil sein, wenn der mindestens eine Abschnitt, der ein anderes Material umfasst als die übrigen Abschnitte dieser Profilaußenwand, weicher als die übrigen Abschnitten dieser Profilaußenseite ausgebildet ist. Dies kann weiter zu der Dämpfungswirkung beitragen und diese ggf. noch verstärken.
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Es kann auch von Nutzen sein, wenn der mindestens eine Abschnitt, der ein anderes Material umfasst als die übrigen Abschnitte dieser Profilaußenwand, in Form einer Kaschierfolie ausgebildet ist. Diese sind im Stand der Technik bekannt, leicht zugänglich und lassen sich gut verarbeiten.
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Es kann auch bevorzugt sein, wenn der mindestens eine Abschnitt, der ein anderes Material umfasst als die übrigen Abschnitte dieser Profilaußenwand, zumindest teilweise in einer anderen Farbe als die übrigen Abschnitte dieser Profilaußenwand ausgebildet ist. Dadurch kann ein sichtbarer Designeffekt erzielt werden. Darüber hinaus bewirkt dies eine verbesserte Erkennbarkeit des erfindungsgemäßen Fenster- oder Türrahmens insbesondere für Menschen, deren Sehfähigkeit beeinträchtigt ist. Dementsprechend ist es besonders bevorzugt, wenn dieser Abschnitt in einer Leuchtfarbe, wie z. B. gelb und rot, fluoreszierend oder phosphoreszierend ausgebildet ist.
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Bevorzugt ist das erfindungsgemäße Fenster- oder Türprofil als Flügelprofil, insbesondere als Fensterflügelprofil, ausgebildet. Dies gewährleistet die verbesserte Erkennbarkeit des erfindungsgemäßen Fenster- oder Türrahmens insbesondere für Menschen, deren Sehfähigkeit beeinträchtigt ist, auch bei geöffnetem Flügel. Dabei ist es wiederum besonders bevorzugt, wenn der Abschnitt, der ein anderes Material umfasst als die übrigen Abschnitte dieser Profilaußenwand, in einer Leuchtfarbe, wie z. B. gelb und rot, fluoreszierend oder phosphoreszierend ausgebildet ist.
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Das erfindungsgemäße extrudierte Fenster- oder Türprofil sowie einzelne Teile davon können auch zeilenweise oder schichtweise unter Verwendung eines zeilenaufbauenden oder schichtaufbauenden Fertigungsverfahrens (z. B. 3D-Druck) hergestellt werden, bevorzugt ist jedoch die Herstellung mittels Coextrusion.
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Im Folgenden soll die vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf die in den Figuren dargestellten Ausführungsformen im Detail erläutert werden. Dabei zeigen
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1 eine Querschnittsdarstellung eines extrudierten Fensterflügelprofils gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
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2 eine Querschnittsdarstellung eines extrudierten Fensterflügelprofils gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
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3 eine Querschnittsdarstellung eines extrudierten Fensterflügelprofils gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
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4 eine Querschnittsdarstellung eines extrudierten Fensterflügelprofils gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung; und
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5 eine Querschnittsdarstellung eines extrudierten Fensterflügelprofils gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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In 1 ist eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen extrudierten Fenster- oder Türprofils 1 am Beispiel eines Flügelprofils für ein Kunststofffenster in einer Querschnittsdarstellung gezeigt. Das erfindungsgemäße extrudierte Fenster- oder Türprofils 1 ist aus einem thermoplastischen Polymermaterial, vorzugsweise Polyvinylchlorid (PVC), insbesondere Hart-PVC (PVC-U) oder glasfaserverstärktem PVC, dem zusätzlich Zusatzstoffe wie z. B. Stabilisatoren, Weichmacher, Pigmente und dergleichen zugesetzt sind. Es ist aus einer Vielzahl von Hohlkammern 2, 2´, 2´´, 2´´´ aufgebaut, die jeweils von Stegen des erfindungsgemäßen extrudierten Fenster- oder Türprofils 1 umgeben sind. Zentral umfasst das erfindungsgemäße extrudierte Fenster- oder Türprofil 1 eine Haupthohlkammer 3, in der ein Armierungselement (nicht dargestellt), vorzugsweise eine Stahlarmierung aufgenommen werden kann. Der obere Steg 4 der Hauptholkammer 3 bildet zusammen mit einem Außenüberschlag 5 einen Falzbereich 6, in den ein nicht dargestelltes Flächenelement, insbesondere eine Isolierverglasung, aufgenommen werden kann. Das Flächenelement wird durch eine Glasleiste (nicht dargestellt) stabilisiert, die in einer Glasleistennut 7 des erfindungsgemäßen extrudierten Fenster- oder Türprofils 1 verankerbar ist.
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Bei derartigen extrudierten Fenster- oder Türprofilen 1 wird die Außenseite des Profils 1, an der Außenüberschlag 5 angeordnet ist, als Wetterseite mit einer wetterseitigen Profilaußenwand 8 bezeichnet, während man bei der Seite mit der Glasleistennut 7 von der Raumseite mit einer raumseitigen Profilaußenwand 9 spricht. An der Raumseite ist das erfindungsgemäße extrudierte Fenster- oder Türprofil 1 über die Haupthohlkammer hinaus in der Darstellung gemäß 1 nach unten verlängert. Dieser Profilteil wird als Anschlag 10 bezeichnet. Dort ist eine weitere Nut 11 angeordnet, die zur Aufnahme einer Anschlagsdichtung (nicht dargestellt) dient, mit der der Fensterflügel im geschlossenen Zustand des Fensters am Blendrahmen anliegt.
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Etwa in Höhe des Anschlags 10 befindet sich an der zum Raum gewandten Oberfläche 12 der raumseitigen Profilaußenwand 9 ein sich senkrecht zur Extrusionsrichtung des erfindungsgemäßen extrudierten Fenster- oder Türprofils 1 erstreckender Abschnitt 13, der aus einem anderen Material extrudiert ist als die übrigen Abschnitte 14, 15 dieser Profilaußenwand 9. In der in 1 dargestellten Ausführungsform ist dieser Abschnitt 13 in Form eines Farbstreifens ausgebildet, der sich mit konstanter Breite über die gesamte Länge des erfindungsgemäßen extrudierten Fenster- oder Türprofils 1 erstreckt. Der Abschnitt 13 nimmt jedoch nicht die gesamte Wandstärke der raumseitigen Profilaußenwand 9 ein. Zum Erhalt des Farbstreifens wird der Polymerzusammensetzung ein Farbpigment, beispielsweise ein signalrotes Farbpigment zugesetzt. Durch Verschweißen von auf Gehrung geschnittenen Stücken des erfindungsgemäßen extrudierten Fenster- oder Türprofils 1 wird ein Fensterflügelrahmen erhalten, in dem der Abschnitt 13 des erfindungsgemäßen extrudierten Fenster- oder Türprofils 1 einen um den Fensterflügelrahmen umlaufenden, signalroten Rahmen bildet. Durch den umlaufenden signalroten Rahmen wird die Erkennbarkeit des erfindungsgemäßen Fensterflügelrahmens signifikant verbessert, insbesondere für Menschen, deren Sehfähigkeit beeinträchtigt ist. Ebenso ist es denkbar, die Farbe des Abschnitts 13 auf die Wandfarbe und/oder die Möblierung in dem Raum abzustimmen und somit eine Individualisierung des entsprechenden Fensters auf die Wünsche des Benutzers hinsichtlich Designvorzunehmen.
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Alternativ kann das erfindungsgemäße extrudierte Fenster- oder Türprofil 1 auch mehr als einen Abschnitt 13 aufweisen, der ein anderes Material umfasst als die übrigen Abschnitte 14, 15 dieser Profilaußenwand 9.
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Ebenso kann der Abschnitt 13/können die Abschnitte 13 auch vollwandig ausgebildet sein, sich also über die gesamte Wandstärke der Profilaußenwand 9 erstrecken.
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In alternativen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen extrudierten Fenster- oder Türprofils 1 ist der Abschnitt 13, der ein anderes Material als die übrigen Abschnitte 14, 15 dieser Profilaußenwand 9 umfasst, transparent ausgebildet ist. Dadurch ist es möglich, Leuchtelemente, beispielsweise LED-Bänder in den erfindungsgemäßen Fenster- oder Türrahmen zu integrieren. Alternativ oder zusätzlich dazu kann der transparente Abschnitt 13 von einem Designelement hinterlegt sein. Dazu wird Fall ist zwischen dem Hauptmaterial des erfindungsgemäßen Profils 1 und dem Material des transparent ausgebildeten Abschnitts 13 ein Designelement angeordnet. Bei dem Designelement kann es beispielsweise möglich um eine gefärbte und/oder gemusterte Folie handeln. Das Designelement wird dann hinter dem transparent ausgebildeten Abschnitt 13 angeordnet. Auf diese Weise ist die gefärbte und/oder gemusterte Folie durch den transparent ausgebildeten Abschnitt 13 hindurch sichtbar und dennoch durch den transparent ausgebildeten Abschnitt 13 geschützt. Solche transparente Abschnitte 13 werden bevorzugt PMA- oder PMMA-enthaltenden Polymerzusammensetzung gebildet.
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In 2 bis 5 sind weitere Ausführungsformen des erfindungsgemäßen extrudierten Fenster- oder Türprofils 1 gezeigt. Um Wiederholungen zu vermeiden, werden daher im Folgenden nur Unterschiede zu der in 1 dargestellten Ausführungsform des erfindungsgemäßen extrudierten Fenster- oder Türprofils 1 beschrieben. Die Ausführungsformen zu 1 gelten auch für die Ausführungsformen gemäß 2 bis 4 entsprechend. Gleiche Elemente sind in den Abbildungen durch identische Bezugszeichen gekennzeichnet.
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In 2 ist eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen extrudierten Fenster- oder Türprofils 1 am Beispiel eines Flügelprofils für ein Kunststofffenster in einer Querschnittsdarstellung gezeigt. Die in 2 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich von der zu 1 beschriebenen Ausführungsform lediglich hinsichtlich der Anordnung des Abschnitts 13, der ein anderes Material umfasst. In dieser Ausführungsform erstreckt sich der Abschnitt 13 weiter um die Profilecke des Anschlags 11 herum bis in die dem Glasfalz 6 abgewandte Unterseite des erfindungsgemäßen extrudierten Fenster- oder Türprofils 1 hinein. Ebenso kann sich der Abschnitt 13 alternativ auch über die gesamte Unterseite des erfindungsgemäßen extrudierten Fenster- oder Türprofils 1 erstrecken. Insofern weist die Oberfläche 12 der raumseitigen Profilaußenwand 9 gemäß dieser Ausführungsform auch nur einen Abschnitt 14 aus dem Hauptmaterial des erfindungsgemäßen extrudierten Fenster- oder Türprofils 1 auf.
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In der weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen extrudierten Fenster- oder Türprofils 1 gemäß 3 liegt ein Unterschied zur der Ausführungsform gemäß 1 wiederum in der Anordnung des Abschnitts 13, der ein anderes Material umfasst. Auch in der Ausführungsform gemäß 3 erstreckt sich der Abschnitt 13 weiter um die Profilecke des Anschlags 11 herum bis in die dem Glasfalz 6 abgewandte Unterseite des erfindungsgemäßen extrudierten Fenster- oder Türprofils 1 hinein. Insofern weist die Oberfläche 12 der raumseitigen Profilaußenwand 9 gemäß 3 auch nur einen Abschnitt 14 aus dem Hauptmaterial des erfindungsgemäßen extrudierten Fenster- oder Türprofils 1 auf. Darüber hinaus ist sind dem Material, das den Abschnitt 13 bildet, vernetzte PVC-Partikel zugesetzt. Diese erzeugen an der Oberfläche 12 der raumseitigen Profilaußenwand 9 eine Oberflächenstrukturierung. Auch in einer derartigen Ausführungsform kann sich der Abschnitt 13 alternativ auch über die gesamte Unterseite des erfindungsgemäßen extrudierten Fenster- oder Türprofils 1 erstrecken.
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4 zeigt eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen extrudierten Fenster- oder Türprofils 1. Ein Unterschied dieser Ausführungsform zur der Ausführungsform gemäß 1 besteht auch hier in der Anordnung des Abschnitts 13, der ein anderes Material umfasst. Auch in der Ausführungsform gemäß 4 erstreckt sich der Abschnitt 13 weiter um die Profilecke des Anschlags 11 herum bis in die dem Glasfalz 6 abgewandte Unterseite des erfindungsgemäßen extrudierten Fenster- oder Türprofils 1 hinein. Insofern weist die Oberfläche 12 der raumseitigen Profilaußenwand 9 gemäß 3 wiederum nur einen Abschnitt 14 aus dem Hauptmaterial des erfindungsgemäßen extrudierten Fenster- oder Türprofils 1 auf. Darüber hinaus ist das Material, das den Abschnitt 13 bildet, weicher als das Material der übrigen Profilaußenwand 9 ausgebildet. Der Abschnitt 13 ist auch erhaben gegenüber dem Abschnitt 14 ausgebildet. In der Ausführungsform gemäß 4 ist der Abschnitt 13 aus einer geschäumten Polymerzusammensetzung gebildet. Als Material hierzu dient bevorzugt Acrylnitril-Styrol-Acrylester-Terpolymer (ASA) oder ein geschäumtes Polyurethan. Das gegenüber den Hauptteilen des Profils weichere Material und die Erhaben des Abschnitts 13 gegenüber dem Abschnitt 14 bewirken eine Dämpfung von Stößen gegen eine Wand oder ein Möbelstück beim Öffnen eines aus dem erfindungsgemäßen extrudierten Fensterprofil 1 gebildeten Fensters oder einer aus dem erfindungsgemäßen extrudierten Türprofil 1 gebildeten Tür und trägt so dazu bei, Beschädigungen zu verhindern oder zumindest zu verringern. Der Abschnitt 13 kann mittels Coextrusion zusammen mit dem Rest des erfindungsgemäßen extrudierten Fenster- oder Türprofils 1 extrudiert werden oder aber auch mittels Postcoextrusion auf das erfindungsgemäße extrudierte Fenster- oder Türprofil 1 aufgebracht werden.
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In 5 ist eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen extrudierten Fenster- oder Türprofils 1 am Beispiel eines Flügelprofils für ein Kunststofffenster in einer Querschnittsdarstellung gezeigt. Die in 5 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich von der zu 1 beschriebenen Ausführungsform lediglich darin, dass die raumseitige Profilaußenwand 9 zwei Abschnitte 13 aufweist, die ein anderes Material umfassen als die weiteren Abschnitte 14, 15 der raumseitigen Profilaußenwand 9. In dieser Ausführungsform sind die Abschnitte 13 weiter in Form zweier Wülste ausgebildet, die im Post-Coectrusionsverfahren auf das Profil 1 aufgebracht sind. Die Abschnitte 13 sind wiederum erhaben gegenüber den übrigen Abschnitten 14, 15 ausgebildet und aus einem gegenüber dem der Abschnitte 14, 15 weicheren Material, vorzugsweise aus Acrylnitril-Styrol-Acrylester-Terpolymer (ASA) oder einem geschäumten Polyurethan. Beides bewirkt wiederum einen Dämpfungseffekt gegenüber Stößen bei.
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Die vorliegende Erfindung wurde exemplarisch unter Bezugnahme auf Fensterprofile für den Flügelrahmen eines Fensters beschrieben. Es versteht sich, dass die vorliegende Erfindung auch auf Blendrahmenprofile für ein Fensters sowie für Blendrahmen-, Zargen- oder Flügelrahmenprofile einer Tür entsprechend anwendbar ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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