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Die
Erfindung betrifft ein Profilsystem für eine Türanlage
mit wenigstens einem Blendrahmen, wenigstens einem Türflügel
und wenigstens einem feststehenden Seitenteil, wobei das Seitenteil
und das Türblatt jeweils wenigstens einen Profilrahmen
aufweisen, in dem wenigstens eine Füllung eingefasst ist,
sowie eine daraus hergestellte Haustüranlage.
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Eine
mit einem solchen Profilsystem hergestellte Türanlage mit
beweglichem Flügel und festen Seitenteil wird auf ein Bodenschwellenelement
aufgesetzt. Um eine freie Beweglichkeit des Türflügels zu
gewährleisten, bleibt im Bereich des Türflügels
ein Luftspalt zwischen dem Bodenschwellenelement und der Unterkante
des Türflügels bestehen, welcher durch Bürstendichtungen
oder dgl. verschlossen ist. Am Seitenflügel hingegen muss
das untere Abschlussprofil fest auf dem Bodenprofil aufsitzen. Außerdem
werden mit einem Sockelprofil für die ortsfesten Teile
der Haustüranlage und dem Türrahmenprofil zwei
ver schiedene Profile mit unterschiedlichen Profilhöhen
eingesetzt.
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Dadurch
ergeben sich unterschiedliche Kantenhöhen bei dem unteren
Blendrahmenprofil am Seitenflügel und dem unteren Flügelprofil
des Türflügels. Diese unterschiedliche Kantenhöhe
wirkt gerade dann optisch störend, wenn eine Glasfüllung
im Seitenflügel und im Türflügel vorhanden
ist, jedoch wird auch bei Füllungen aus nicht transparenten
Paneelen die Profilabschlusskante als optische Begrenzungslinie
deutlich wahrgenommen.
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Um
aus optischen Gründen einen durchgängigen oberen
Profilabschluss zu erreichen, muss für das Seitenteil ein
Sonderprofil vorgesehen werden, welches eine bestimmte Höhe
besitzt. Je nach Flügelprofiltyp müssen sogar
noch unterschiedliche Sonderprofile hergestellt werden, die speziell
nur zu diesem bestimmten Zweck eingesetzt werden können.
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Für
das Sonderprofil muss der Türprofilhersteller ein gesondertes
Kunststoff-Profilwerkzeug anschaffen und hat auch weitere Kosten
für Lagerhaltung und Vertrieb. Hinzu kommt, dass die meisten Hersteller
verschiedene Profilprogramme mit unterschiedlich ausgebildeten Kantenübergängen
aufweisen, sodass das Sonderprofil auch noch für jedes Profilprogramm
vorgesehen sein müsste. Für ein Türprofilprogramm,
das z. B. drei Designvarianten und drei verschiedene Kantenhöhen
am Türflügel aufweist, müssen neun Sonderprofile
hergestellt und vorrätig gehalten werden, nur um den gewünschten optischen
Eindruck einer durchgängigen Kante zu erzeugen. Hinzu kommt,
dass Kunststoffprofile für die Fenster- und Türenherstellung
heut zutage oft mit einer Folierung eingesetzt werden, um bestimmte
Farben oder Dekore aufzubringen. In diesem Fall müsste
dann für die Sonderprofile zusätzlich noch eine
Folierung der Sonderprofile in den zahlreichen Dekorvarianten vorgenommen
werden. Bezogen auf die meist nur sehr geringe Breite solcher Seitenteile
bei Türanlagen von meist weniger als einem Meter ist die Herstellung
schon eines Sonderprofils wirtschaftlich nicht tragbar und erst
recht nicht für eine große Anzahl von Sonderprofilen.
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Aus
der
DE 20 2009
003 391 U1 ist ein Profilsystem bekannt, mit dem erreicht
werden kann, dass sich in der Außenansicht der damit hergestellten
Türanlage eine durchgehende Sichtkante im unteren Bereich
ergibt, indem das für das feste Seitenteil an den vertikalen
Stielen zu verwendende Blendrahmenprofil auch als untere Riegel
eingesetzt werden kann, wozu es mithilfe eines Adapterprofils hoch gesetzt
werden kann. Damit entfällt die Fertigung eines Sonderprofils
für den meist ohnehin nur sehr kurzen unteren Abschluss
eines Seitenteiles.
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Der
verbleibende Nachteil des bekannten System besteht zum einen darin,
dass für die in dem System vorhandenen, verschieden hohen
Blendrahmen- und Flügelprofile auch verschieden hohe Adapterprofile
benötigt werden, um eine optisch durchgängige
Linie zu erreichen. Zudem ist bei Verwendung des Adapterprofils
eine Trennlinie zwischen der Blendrahmenprofilunterkante und dem
sich anschließenden Adapterprofil in der Innenansicht sichtbar. Hierbei
wird sich die Farbe bei innenfarbigen Türen negativ auswirken.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, in einem Profilsystem für eine Türanlage
eine weitere Reduzierung der Profilvielfalt zu ermöglichen
und zugleich eine durchgängige Sichtfläche am
unteren Riegel einer daraus hergestellten Türanlage zu
bewirken.
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Gelöst
wird diese Aufgabe durch ein Profilsystem mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 und eine daraus hergestellte Türanlage mit
den Merkmalen des Anspruchs 4.
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Der
Begriff „Haustür” kennzeichnet im Sinne der
vorliegenden Erfindung nur eine bevorzugte Verwendungsform, ohne
einschränkend zu wirken. Das Profilsystem ist gleichermaßen
in Nebentüren, innen liegenden Abschlusstüren,
Balkontüren, Fenstertüren oder Wintergärten
einsetzbar.
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Grundgedanke
der Erfindung ist es, ein ohnehin vorhandenes, notwendiges Flügelprofil
für den kurzen unteren Bereich eines festen Seitenteils
an einer Haustüranlage zugleich auch als Sockelprofil zu verwenden.
Das erfindungsgemäße Profilsystem ist so ausgestaltet,
dass die Höhe des Luftspalts, welcher beim Flügel
zwischen Flügelprofilunterseite und Bodenschwellenoberseite
gegeben sein muss, um eine Bewegung zu ermöglichen und
um Dichtelemente wie Bürstendichtungen zu positionieren,
im festen Seitenteil durch das Adapterprofil überbrückt wird.
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Reststücke
des Flügelprofils können verwendet werden, um
den unteren Querriegel des Seitenteils mit auszubilden. Damit besitzt
der Querriegel des Seitenteils automatisch auch die gleiche Profilierung,
Farbe und ggf. Folierung wie das untere Abschlussprofil am Türflügel.
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Vorteilhaft
ist weiterhin, wenn das Türflügelprofil einen
sich nach unten erstreckenden Falzüberstand aufweist, der
in den verschiedenen Verwendungsweisen in dem Profilsystem eine
Doppelfunktion erfüllen kann:
- – Im
Bereich des Türflügels legt sich der Falzüberstand
mit einem Dichtprofil von hinten an eine zur Gebäudeinnenseite
weisende Kantenfläche des Bodenschwellenelements an und
bildet eine weitere Dichtungsebene.
- – Im Bereich des Seitenteils läuft der Falzüberstand
an dem Adapterprofil und/oder an Teilbereichen des Bodenschwellenelements
vorbei und verlängert so die raumseitige Sichtfläche
des Profils bis ganz nah an den Fußboden.
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Ein
weiterer Vorteil besteht darin, dass eine unsichtbare Entwässerung
des Sockelprofils durch einen außenseitigen Rücksprung
möglich ist. Wasser läuft durch das Sockelprofil
bis auf eine Ablauffläche am Adapterprofil.
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Vorzugsweise
wird eine zweiteilige Bodenschwelle eingesetzt, die an ihrer zur
Gebäudeaußenseite hin weisenden Seite aus Aluminium
besteht und zur Innenseite hin aus einem Kunststoffprofil, wie es an
sich bekannt ist. Hierbei ist das Innenteil aus Kunststoff meist
eingefärbt, insbesondere grau, um den farblichen Kontrast
zum vorderen Aluminiumteil gering zu halten. Wird das Adapterelement
aus Kunststoff ebenfalls in der gleichen Farbe eingefärbt, fällt
es beim Blick auf die Außenseite der übereinanderliegenden
Schichten von Bodenschwellenelement und Adapterprofil optisch kaum
auf.
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In
Teilbereichen kann das Adapterprofil eine größere
Höhe haben. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass das
Adap terprofil in einem rückwärtigen, zur Gebäudeaußenseite
hin weisenden Teil höher ausgebildet ist als vorn.
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Die
Vorteile des Profilsystems ergeben sich unabhängig von
dem eingesetzten Werkstoff zur Ausbildung der Profile. Bevorzugt
sind das Flügelprofil und das Adapterprofil aus Kunststoff
gebildet.
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Auf
Seiten des Profilherstellers liegen die wirtschaftlichen Vorteile
des erfindungsgemäßen Profilsystems auf der Hand,
weil nur noch ein kleineres und kostengünstiger zu fertigendes
Adapterprofil angeboten werden muss, welches nicht der Innentürfarbe
angepasst werden muss..
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Der
Verarbeiter kann Reststücke des Türflügelprofils 10 für
die Seitenteile verarbeiten: Von den als Stangenware in einer üblichen
Länge von 6,5 m angelieferten Profilen werden bei einem
Türflügel von ca. 2,00 m Höhe und 0,9
m Breite vier Profilstücke benötigt, wobei dann
weniger als ein Meter als Rest übrig bleibt, der anderweitig
nicht verwendbar ist.
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Im
erfindungsgemäßen Profilsystem hingegen können
die Reststücke sinnvoll für die Fertigung das
Sockelprofil des Seitenteils verwertet werden, denn nur selten besitzt
das Seitenteil eine größere Breite als es der
Länge des Reststücks entspricht. Zugleich wird
eine optisch ansprechende Gestaltung ermöglicht.
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Die
Vorteile ergeben sich aber auch bei der fertigen Haustüranlage,
denn bei dieser kann mittels des Adapterprofils die aus optischen
Gründen gewünschte durchlaufende Sichtkante erzeugt
werden, was mit den verfügbaren Standardprofilen nicht
zu erreichen wäre. Daher bezieht sich die vorliegende Erfindung
nicht nur auf ein Profilsystem zur Herstellung, sondern auch auf
eine fertige Haustüranlage mit den Merkmalen des Anspruchs
4.
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Die
Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf ein Ausführungsbeispiel
näher erläutert, das in den Figuren dargestellt
ist. Es zeigen:
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1 eine
Haustüranlage in Ansicht von vorn, von der Gebäudeinnenseite;
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2 einen
Schnitt durch ein Profilsystem im Bereich eines festen Seitenteils
und
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3 einen
Schnitt durch ein Profilsystem im Bereich eines Haustürflügels.
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1 zeigt
eine Haustüranlage 1 mit einem Seitenteil 2,
einem Türflügel 3 und einem weiteren Seitenteil 4.
Die gesamte Haustüranlage 1 ist an den Außenseiten,
an denen die Verbindung zum Mauerwerk besteht, aus einem einheitlichen
Blendrahmenprofil 30 gebildet.
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Der
Türflügel 3 selber, der in 1 von
der Gebäudeinnenseite her gezeigt ist, umfasst einen Flügelrahmen,
der aus einem Flügelprofil 10 gebildet ist und
in dem eine Glasfüllung 31 eingefasst ist.
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Die
Seitenteile 2, 4 enthalten Glasfüllungen 32,
wodurch die Profiloberkante als Sichtkante 5 optisch besonders
betont ist.
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Ein
Bodenschwellenelement 40 erstreckt sich durchgängig
untern den Seitenteilen 2, 4 und dem Türflügel 3.
Das Bo denschwellenelement 40 ist fest auf dem Untergrund
verankert.
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Entscheidend
ist die Ausbildung der Haustüranlage 1 im Bereich
der jeweils unten liegenden Profile 10 an den Seitenteilen
und am Türflügel 3:
Auch der untere
Querriegel der Seitenteile 2, 4 ist jeweils durch
einen Abschnitt eines Flügelprofils 10 gebildet.
Um die im Bereich des Türflügels 3 um
einen Luftspalt gegenüber dem Bodenschwellenelement 40 erhöhte
Position des Flügelprofils 10 auszugleichen und
zu den Seitenteilen 2, 4 hin eine durchgängige
Sichtkante 5 zu schaffen, ist an den Seitenteilen 2, 4 der
durch das Flügelprofil 10 gebildete untere Querriegel
mittels eines Adapterprofils 20 hoch gesetzt.
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2 zeigt
einen Schnitt durch den unteren Profilbereich am Seitenteil 2.
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Ein
Bodenschwellenelement 40 besteht aus einem vorderen Teilprofil 41,
das vorzugsweise aus Aluminium besteht. Die Innenseite des Bodenschwellenelements 40 ist
als ein Kunststoff-Teilprofil 42 ausgebildet. Die beiden
Teilprofile 41, 42 sind fest miteinander verrastet.
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Auf
das Bodenschwellenelement 40 ist ein Adapterprofil 20 aufgesetzt
und darauf das Flügelprofil 10. Das Adapterprofil 20 ist über
Schrauben 50 mit einer Unterseite 13 des Flügelprofils 10 verbunden.
Die gesamte Einheit aus Flügelprofil 10 und Adapterprofil 20 ist – hier
nicht dargestellt – bei nachträglicher Montage
von oben oder bei einer vorgefertigten Türeinheit auch
von unten her mit dem Bodenschwellenelement und/oder mit dem Fußboden
verschraubt.
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Wesentlich
ist, dass das Flügelprofil 10 auf seiner zur Gebäudeaußenseite
hinweisenden Oberfläche 11 eine geringere Höhe
aufweist als an der gegenüberliegenden Oberfläche 12,
welche zur Gebäudeinnenseite angeordnet ist.
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An
der Gebäudeinnenseite setzt sich das Rahmenprofil 10 mit
einem Falzüberstand 14 nach unten hin fort. Der
Falzüberstand 14 erstreckt sich dabei bis unmittelbar
an das Teilprofil 42 des Bodenschwellenelements 40 und
läuft dabei, in der Schnittansicht gemäß 2 gesehen,
seitlich neben dem Adapterprofil 20 vorbei. Beim Blick
von der Gebäudeinnenseite her ist also nur eine durchgängige Oberfläche 12 des
Flügelprofils 10 erkennbar. Allenfalls ist noch
eine streifenförmige Seitenfläche 43 des Bodenschwellenelements 40 sichtbar.
Bei üblichen Einbausituationen ist aber der Fußbodenaufbau
so hoch, dass die Fuge zwischen dem Bodenschwellenelement 40 und
dem nach unten erweiterten Falzüberstand 14 des
Blendrahmenprofils 10 nicht mehr sichtbar ist.
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Das
Adapterprofil 20 ist an seiner Unterseite nicht durchgängig
glatt sondern an die Kontur des Bodenschwellenelements 40 angepasst.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist es rechts, also
zur Gebäudeinnenseite hin, tiefer ausgebildet, damit es sich
bis unterhalb des vorderen Teilprofils 41 des Bodenschwellenelements 40 erstreckt
und die Anlage eines Dichtprofils 21 am Falzüberstand 14 ermöglicht.
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Eine
angeformte Dichtzunge 21 dichtet das Adapterprofil 20 gegenüber
der nach außen schräg abfallenden Ab lauffläche
auf dem Bodenschwellenelement 40 ab und verhindert das
Eindringen von Feuchtigkeit und Zugluft.
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Die
gestrichelte Linie rechts in 2 deutet die
Position des gleichartigen Flügelprofils 10 am
benachbarten Türflügel 3 an.
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Die
gepunktete Linie links in 2 kennzeichnet
den Weg, über den Wasser durch das Sockelprofil ablaufen
kann. An der Unterseite des Profils 10 mündet
dieser Weg. Das dort austretende Wasser kann über die schräge
Fläche 22 des Adapterprofils 20 nach
außen ablaufen. Der Rücksprung oberhalb der Fläche 22 bildet
zugleich eine Schattenfuge aus.
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Das
als Sockelprofil benutzte Flügelprofil 10 besitzt
eine Breite B. Entsprechend besitzt auch das gleichartige Türprofil 10 am
Türflügel gemäß 3 die
gleiche Breite B.
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3 zeigt
einen Schnitt durch den unteren Abschluss am Türflügel 3.
Bei Verwendung des Profils 10 am Türflügel 3 liegt
dessen Falzüberstand 14 mit einem Teil seiner
Höhe hinter dem Bodenschwellenelement 40, so dass
es sich mit seinem Dichtprofil 15 an eine rückwärtige
Kantenfläche 43 des Bodenschwellenelements 40 anlegen
kann. An der Unterseite 13 des Türflügelprofils 10 ist
hier in bekannter Weise ein Dichtelement 72 über
Schrauben 70 angebracht. Nach außen hin schließt
sich ein Wetterprofil 60 an, das auch zwei Bürstendichtungen 61 enthält.
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Auf
das Bodenschwellenelement 40 ist ein Bodenschwellenaufsatzprofil 44 aufgesetzt,
um im Bereich des Türflügels 3 eine durchgängige
Auftrittfläche auf dem Boden schwellenelement 40 zu
schaffen. Auch die rückwärtige Kantenfläche 43 wird
teilweise durch das Bodenschwellenaufsatzprofil 44 gebildet.
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Die
gestrichelte Linie links in 3 kennzeichnet
die Position der Vorderseite 11 des Flügelprofils 10 bei
Verwendung an dem festen Seitenteil 2 gemäß 2.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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U1 [0006]