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Die Erfindung betrifft eine Bodenanschlussschwelle
für ein
Fenster, eine Tür
oder dergleichen, mit einem Schwellengrundkörper und einem Wetterschenkel,
wobei der Schwellengrundkörper
an seiner vom Wetterschenkel abgewandten Sichtseite eine erste Höhe aufweist,
und das Fenster oder die Tür
an der Unterseite des unteren waagerechten Holmes einen nach unten
abstehenden Schließzapfen
aufweist.
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Es ist bekannt, dass Fenster und
Türen,
welche zum Öffnen
um eine vertikale Achse gedreht werden, in der Regel in einen gebäudefesten
Rahmen eingepasst sind. Dieser Festrahmen besitzt an seiner Unterseite
eine Bodenanschlussschwelle, welche eine bestimmte Höhe aufweist.
Um diesen Festrahmen rollstuhlgerecht zu gestalten, ist es erforderlich,
dass die Bodenanschlussschwelle nur eine bestimmte Höhe aufweist.
So schreibt die DIN 18025 vor, dass für ein behindertengerechtes
Bauen diese Schwelle eine maximale Höhe von 20 mm aufweisen darf.
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Aus der
EP 0 953 709 A2 ist eine
derartige Bodenanschlussschwelle bekannt geworden, die zudem den
Vorteil aufweist, dass in ihr ein Schließzapfen der Tür verriegelbar
ist. Um mit diesem Schließzapfen,
der einen Pilzkopf aufweist, in die Bodenanschlussschwelle einfahren
zu können,
muss diese an der Stelle, an welcher der Schließzapfen in die Schwelle eindringt,
ausgefräst
werden. Dies erfolgt in der Regel vor Ort, das heißt auf der
Baustelle. Da dort aber oftmals die geeigneten Werkzeuge, insbesondere
Fräswerkzeuge,
nicht vorhanden sind, werden die Öffnungen ausgesägt, aufgebohrt
und auf die gewünschte
Größe zurecht
gefeilt. Zum einen sind derartige Ausbrechungen optisch nicht ansprechend, zum
anderen stellen sie eine Verletzungsgefahr dar, da sie scharfe Ränder aufweisen,
und schließlich wird
die Stabilität
der Bodenanschlussschwelle geschwächt, da die Seitenwand aufgebrochen
wurde.
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Aus der
DE 201 10 669 U1 ist eine
Schwelle bekannt geworden, die ebenfalls aufgebrochen werden muss,
um eine Schließplatte
einsetzen zu können.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, eine Bodenanschlussschwelle bereitzustellen, die zum einen
die Anforderungen an die DIN 18025 erfüllt, und bei der zum anderen
keine Umbauarbeiten vor Ort erforderlich sind, und dennoch eine Verriegelung
der Tür
an der Bodenanschlussschwelle möglich
ist.
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Diese Aufgabe wird bei einer Bodenanschlussschwelle
der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
die erste Höhe
so bemessen ist, dass der Schließzapfen die Sichtseite des
Schwellengrundkörpers überfahren
kann.
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Diese erste Höhe der Bodenanschlussschwelle
beträgt
zum Beispiel 13 mm und liegt somit deutlich unter der maximalen
Höhe von
20 mm. Dies hat den Vorteil, dass er Schließzapfen ohne Berührung des
Schwellengrundkörpers über diesen
hinwegfahren kann und sich demnach bei geschlossener Tür oberhalb
des Schwellengrundkörpers
befindet. Durch geeignete Maßnahmen
kann dieser oberhalb des Schwellengrundkörpers sich befindende Schließzapfen
nunmehr verriegelt werden. Dabei ist lediglich darauf zu achten,
dass die zweite Höhe
so bemessen ist, dass sie zusammen mit der ersten Höhe innerhalb
der geforderten 20 mm bleibt.
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Bei einer Weiterbildung ist vorgesehen,
dass zwischen dem Wetterschenkel und der Sichtseite des Schwellengrundkörpers eine
Schließplatte
auf dem Schwellengrundkörper
aufsitzt. Diese Schließplatte hat
die Aufgabe, den beim Schließen
der Tür
oberhalb des Schwellengrundkörpers
einfahrenden Schließzapfen
aufzunehmen, wenn die in Schließstellung
sich befindende Tür
verriegelt wird. Dabei wird der Schließzapfen in Längsrichtung
des Schwellengrundkörpers
verfahren und fährt
dabei in die Schließplatte
ein und wird von dieser hintergriffen. Die auf dem Schwellengrundkörper aufsitzende Schließplatte
besitzt eine zweite Höhe,
so dass die Höhe
von Schwellengrundkörper
mit der Schließplatte
maximal 20 mm beträgt.
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Bei einer Weiterbildung ist vorgesehen,
dass die Oberseite des Wetterschenkels die Schließplatte nach
oben überragt
oder mit deren Oberseite fluchtet. In diesem Falle liegt die Oberseite
des Wetterschenkels auf einer Höhe
von maximal 20 mm und bildet den Abschluss der Bodenanschlussschwelle nach
oben. Dabei kann die Oberseite der Schließplatte unterhalb dieser Höhe liegen,
bevorzugt fluchtet sie jedoch mit der Oberseite des Wetterschenkels. Dies
hat den wesentlichen Vorteil, dass die Bodenanschlussschwelle von
einer am unteren Holm der Tür nach
unten abragenden Bürste überfahren
werden kann und die Bürste
auf einer Ebene gleitet.
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Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
weist der Schwellengrundkörper
an seiner Oberseite eine Schließblechaufnahmenut
auf, wobei die Schließplatte
zumindest mit einem Abschnitt in die Schließblechaufnahmenut eingreift.
Hierdurch wird eine optimale Verankerung der Schließplatte
am Schwellengrundkörper
gewährleistet,
so dass hohe Kräfte
quer zur Längsrichtung
abgestützt
werden können,
wodurch die Einbruchsicherheit wesentlich verbessert wird. Die Schließplatte
muss dann lediglich noch in Längsrichtung
der Bodenanschlussschwelle fixiert werden, wohingegen in Querrichtung die
Fixierung über
die Schließblechaufnahmenut
erfolgt.
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Dabei entspricht bei einer bevorzugten
Ausführungsform
die Schließblechaufnahmenut
des Schwellengrundkörpers
einer Schließblechaufnahmenut
des Rahmenholmes des Fensters, der Tür oder dergleichen. Hierdurch
wird der Vorteil erzielt, dass für
den Schwellengrundkörper
und den Rahmenholm gleiche Schließplatten verwendbar sind.
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Mit Vorzug weist die Schließplatte
wenigstens eine randoffene Nut auf, die in Richtung der Sichtseite
oder parallel zur Längsrichtung
des Wetterschenkels offen ist. Durch diese randoffene Nut kann der
Schließzapfen
in die Schließplatte
einfahren, so dass er innerhalb der Schließplatte verriegelt werden kann.
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Um eine über die gesamte Länge der
Bodenanschlussschwelle fluchtende Oberseite zu erzeugen, ist auf
der Oberseite des Schwellengrundkörpers eine Abdeckschiene befestigt.
Die Höhe dieser Abdeckschiene
entspricht der Höhe
des Wetterschenkels (zweite Höhe)
und insbesondere der Höhe der
Schließplatte,
so dass diese Bauteile problemlos von der oben bereits erwähnten Bürste überfahren werden
können.
Diese Abdeckschiene wird nach dem Befestigen der Schließplatte
am Schwellengrundkörper
auf die gewünschte
Länge zugeschnitten
und auf den Schwellengrundkörper
aufgesetzt und an diesem befestigt. Dabei dienen einerseits die Schließblechaufnahmenut
des Grundkörpers,
andererseits eine spezielle Nut des Wetterschenkel als Befestigungspunkte.
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Erfindungsgemäß schließt sich die Abdeckschiene direkt
an die Schließplatte
an. Bei einem anderen Ausführungsbeispiel
ist zwischen der Schließplatte
und der Abdeckschiene ein Endstück
eingesetzt. Dabei ist zwischen dem Endstück und der Schließplatte
eine Nut vorgesehen, über
welche der Schließzapfen
aufgenommen wird. In diese Nut fährt also
bei sich schließender
Tür der
Schließzapfen
ein, so dass er beim Verriegeln der geschlossenen Tür in die
Schließplatte
eingeschoben werden kann. Dabei kann die Nut in das Endstück eingeformt
sein. Da weder die Abdeckschiene noch das Endstück Querkräfte aufnehmen müssen, können diese
in bevorzugter Weise aus Kunststoff bestehen.
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Eine optimale Verriegelung wird dadurch
erreicht, dass der Schließzapfen
einen Pilzkopf aufweist. Dieser Pilzkopf ist in der Schließplatte
verankerbar und wird von dieser teilweise übergriffen. Hierdurch wird
sichergestellt, dass der Zapfen nicht quer zur Längsrichtung der Bodenanschlussschwelle
aus der Schließplatte
ausgeschoben werden kann und es wird sichergestellt, dass er auch
nicht ausgehoben werden kann.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der
Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen sowie aus der nachfolgenden
Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung Ausführungsbeispiele
der Erfindung beschrieben sind. Dabei können die in der Zeichnung dargestellten
sowie in der Beschreibung und in den Ansprüchen erwähnten Merkmale jeweils einzeln
für sich
oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein.
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In der Zeichnung zeigen:
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1 eine
perspektivische Darstellung eines Eckbereiches eines Festrahmens
mit dem unteren Ende eines vertikalen Rahmenholmens und einem Teil
einer Bodenanschlussschwelle in Explosionsdarstellung;
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2 eine
Ansicht gemäß 1 in Zusammenbaudarstellung;
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3 eine
Ansicht in Richtung des Pfeils III gemäß 2 mit geschlossener Tür; und
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4 einen
Schnitt IV–IV
durch die Bodenanschlussschwelle gemäß 2.
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Die 1 zeigt
einen Teil eines insgesamt mit 10 bezeichneten Rahmens,
der einen vertikalen Rahmenholm 12 und eine Bodenanschlussschwelle 14 aufweist.
Der Rahmenholm 12 besitzt unter anderem eine Schließblechaufnahmenut 16,
die sich in der Bodenanschlussschwelle 14 als Schließblechaufnahmenut 18 fortsetzt.
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Wie aus dem in der 4 gezeigten Querschnitt ersichtlich,
besteht die Bodenanschlussschwelle 14 aus einem Schwellengrundkörper 20 und
einem mit diesem Schwellengrundkörper 20 verrasteten
Wetterschenkel 22. Dabei besitzt der Schwellengrundkörper 20 an
seiner Sichtseite 24 eine erste Höhe H von 13 mm. Auf diesem
Schwellengrundkörper 20 befindet
sich eine Abdeckschiene 26, die den Schwellengrundkörper 20 um
eine zweite Höhe
h überragt.
Die erste Höhe
H und die zweite Höhe
h betragen zusammen maximal 20 mm. Außerdem ist aus 4 erkennbar, dass die Abdeckschiene 26 eine
Oberseite 28 aufweist, die mit einer Oberseite 30 des
Wetterschenkels 22 fluchtet. Ferner ist erkennbar, dass
die Abdeckschiene 26 ein Rastprofil aufweist, welches zum
einen in die Schließblechaufnahmenut 18 des
Schwellengrundkörpers 20 eingreift
und welches mit einer am Wetterschenkel 22 vorgesehenen
Nut 32 verrastet. Der Hintergriff erfolgt über Rastnasen.
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Aus der 2 ist erkennbar, dass auf den Schwellengrundkörper 20 eine
Schließplatte 34 aufgesetzt
ist, die mit einem nach unten abragenden Schenkel 36 ebenfalls
in die Schließblechaufnahmenut 18 eingreift.
Dies ist auch deutlich aus 3 erkennbar.
Im Übrigen
liegt die Schließplatte 34 auf
der breiten Oberseite 38 des Schwellengrundkörpers 20 auf,
und stützt
sich zudem an einer in Längsrichtung verlaufenden
Schiene 40, die eine Wand der Schließblechaufnahmenut 18 bildet,
in Querrichtung ab.
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Die Schließplatte 34 besitzt
auf beiden Stirnseiten jeweils eine randoffene Nut 42,
in welche ein Schließzapfen 44 (siehe 3) eingeschoben werden kann.
Dieser Schließzapfen 44 befindet
sich an der Unterseite eines Rahmenholmes 46 einer Tür 48 und
ragt mit seinem Pilzkopf 50 nach unten ab. Die Schließplatte 34 besitzt
im Bereich der Nut 42 einen Übergriff 52, so dass
der Pilzkopf 50, wenn er sich in der Nut 42 befindet, übergriffen
ist. Die Nut 42 ist also hinterschnitten.
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Bei auf der Oberseite 38 des
Schwellengrundkörpers 20 befestigter
Schließplatte 34 befindet sich
zwischen der Schließplatte 34 und
der Abdeckschiene 26 ein Endstück 54, welches die
Abdeckschiene 26 seitlich abschließt und zwischen sich und der
Schließplatte 34 eine
Nut 56 freilässt,
durch welche der Schließzapfen 44 in
Querrichtung des Schwellengrundkörpers 20 eingeschoben
werden kann, so dass er sich oberhalb des Schwellengrundkörpers 20 befindet.
Die erste Höhe
H des Schwellengrundkörpers 20 ist
dabei so gewählt,
dass der Schwellengrundkörper 20 vom
Schließzapfen 44 überfahren
werden kann.
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Die 1 zeigt
noch eine zweite Ausführungsform
einer Schließplatte 134,
die ebenfalls Nuten 142 aufweist, die in deren Längsrichtung
verlaufen, die jedoch auch eine in Querrichtung verlaufende Nut 156 aufweist,
durch welche der Schließzapfen 44 in
die Schließplatte 134 hineinverschoben
werden kann. Die Nuten 142 sind ebenfalls hinterschnitten. Diese
Schließplatte 134 besitzt
ebenfalls einen nach unten abragenden Schenkel 136, über den
sie in der Schließblechaufnahmenut 18 verankert
wird.
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Insgesamt ist aus der Zeichnung ersichtlich, dass
die Bodenanschlussschwelle 14 zur Aufnahme des Schließzapfens 44 nicht
ausgefräst
oder verändert
werden muss, da die erste Höhe
H so gewählt ist,
dass der Schließzapfen 44 den
Schwellengrundkörper 20 überfahren
kann. Die Gesamthöhe
der Bodenanschlussschwelle 14, die von der ersten Höhe H und
der zweiten Höhe
h gebildet wird, ist so gewählt, dass
sie 20 mm nicht überschreitet.
Zur exakten Positionierung und zu einem eventuellen Höhenausgleich
kann die Bodenanschlussschwelle 14 noch mit einer Schwellenverbreiterung 58 unterbaut
werden. Eine derartige Bodenanschlussschwelle 14 erfüllt die Vorgaben
der DIN 18025 für
behindertengerechte und barrierefreie Wohnungen.