DE4424383A1 - Sieb für Erntemaschinen - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Körner- bzw. Feldfrüchtesieb,
das in landwirtschaftlichen Erntemaschinen, insbesondere
in Mähdreschern eingesetzt wird.
In der Reinigungsanlage eines Mähdreschers werden bevorzugt
verstellbare Lamellensiebe eingesetzt. Der Anstellwinkel
der Lamellen läßt sich bei derartigen Sieben je nach Ernte
gut einstellen. Die Siebe und damit auch die Lamellen werden
von unten von dem Luftstrom eines Gebläses in Förderrichtung
des zu reinigenden Gutes durchblasen. Die Siebe selbst
werden in bekannter Art der Schwingförderung bewegt und
transportieren das Reinigungsgut in der gleichen Richtung
des Windstromes.
Mit Ausnahme der einfachen, flachen Lochsiebe, sind die
Lamellen und auch die Nasen der bekannten Nasensiebe so ange
ordnet, daß die, aus dem zu reinigenden Körner-Spreu-Gemisch
herausseparierten Feldfrüchte, entgegen der Wind- und
Förderrichtung durch die Öffnungen und damit durch das
Sieb nach unten in den Sammler fallen und von dort in
den Korntank gefördert werden.
Die modernen Großmähdreschern verfügen über sehr aggressive
Dreschwerkzeuge. Diese lösen nicht nur die Körner aus den
Halmen, sondern zerkleinern auch die Halme sehr stark.
Dadurch entsteht ein sehr hoher Kurzstrohanfall, der die
Siebe sehr stark belastet.
Diese Kurzstrohhalme haben nun den Nachteil, daß sie dann,
wenn sie sich längs in Förderrichtung ausgerichtet haben,
dem Gebläsewind nur ihren Querschnitt als Angriffsfläche
entgegensetzen. Ebenso wie die Körner dringen diese dann
entgegen der Förderrichtung in die Lamellen oder die Nasen
von Nasensieben ein und rutschen so durch das Sieb und
verunreinigen das Erntegut, statt wie gewünscht, vom Wind
strom über den Lamellen bzw. den Nasen gehalten und dann
nach hinten aus der Maschine geblasen zu werden.
Die meisten Maschinen haben zwei übereinanderliegende Siebe,
die das zu reinigende Gut nach dem Schwingförderprinzip
gleich- oder gegenläufig nach hinten fördern. Das obere
Sieb hat als Spreusieb die Aufgabe, die Spreu und die
Strohteilchen, in Verbindung mit dem Gebläsewind nach
hinten zu fördern und das untere Sieb soll die restlichen
Verunreinigungen aussondern. Längere Halme aber, die durch
das Obersieb durchstecken, stecken auch in das Unter
sieb ein, ehe sie das Obersieb verlassen haben. Diese
Halme klemmen sich dann fest und stören den Gebläsewind.
Es entsteht so eine Kettenreaktion, die beide Siebe
verstopft.
Für die Trennung von Unterkorn und Kleinsamenbestandteilen
aus Getreidekörnern sind Siebe bekannt, die aus parallel zur
Gutförderrichtung ausgerichtete Kanälen bestehen, in
deren Böden die nach oben offenen Kanäle mit kleineren
bzw. schmaleren Öffnungen oder Schlitzen vorgesehen sind,
durch die, die im Getreide nicht gewünschten Unkrautsamen und
die verkümmerten Körner herausgesiebt werden.
Derartige Siebe sind aus der DDR Patentschrift 2 16 174 A1
bekannt. Derartige Siebe können indessen das Problem nicht
lösen, da die in Längsrichtung in die Kanäle eintretenden
Kurzstrohhalme ungehindert in die Schlitze eindringen können.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Sieb zu schaffen, das
Körner und Strohbestandteile wirkungsvoll voneinander trennt,
ohne daß dabei die Strohhalme in die für den Durchtritt des
Erntegutes vorgesehenen Öffnungen eindringen, sondern statt
dessen wirkungsvoll aus der Maschine gefördert werden.
Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Sieb für Erntemaschinen,
wie beispielsweise einem Mähdrescher zum Abtrennen von
Körnerfrüchten aus einem Spreu-Stroh-Gemisch, das von einem
Gebläsewindstrom von unten durchblasen wird, und das aus
parallel oder annähernd parallel zur Gutförderrichtung aus
gerichteten Rinnen bzw. Kanälen besteht, die im Wechsel
nach oben hin bzw. nach unten hin offen ausgestaltet sind,
und das dadurch gekennzeichnet ist, daß in den seitlichen
Schenkeln der Rinnen bzw. der Kanäle Öffnungen vorgesehen
sind, durch die das Erntegut aus den nach oben offenen
Rinnen in die nach unten offenen Kanäle hindurchtreten kann.
Bei den in Gutförderrichtung ausgerichteten, nach oben
offenen Rinnen, fällt das Erntegut in diese. Rinnen, während
durch die benachbarten, nach unten offenen Kanäle der Wind
strom des Gebläsewindes geführt wird, der dann durch
Öffnungen in den Schenkeln aus dem Luftkanal in die nach
oben offenen Rinnen eintreten kann. Der Gebläsewind wirkt
also in der Hauptsache nicht von unten auf das zu
reinigende Gut ein, sondern von der Seite. Die seitlichen
Öffnungen können entsprechend dem zu reinigenden Erntegut
in verschiedenen Formen und Größen ausgebildet sein.
Die Stege zwischen den einzelnen Öffnungen werden gegenüber
der Gutförderrichtung in einem bestimmten Winkel angestellt,
so daß der Windstrom in der nach oben offenen Rinne, die im
folgenden als Körnerrinne bezeichnet wird, wieder in Gut
förderrichtung umgelenkt wird. Auf diese Weise werden die,
mit dem Erntegut vermischten leichteren Stroh- und Spreu
teilchen durch die Körnerrinne nach hinten aus der Maschine
gedrückt, während die kompakteren und dadurch spezifisch
schwereren Körner seitlich durch die Öffnungen in den Rinnen
schenkeln durchtreten und nach unten aus dem Sieb fallen.
Die Schenkel der Rinnen sind vorzugsweise rechtwinklig,
also senkrecht zur Siebebene ausgebildet. In bestimmten
Fällen aber können diese Schenkel auch entweder über oder
auch unter 90° zur Siebebene gestellt sein. Im einen Falle
sind dann die nach oben offenen Körnerrinnen oben breiter
als am Rinnengrund, und im anderen Falle sind die Rinnen
oben enger als am Rinnengrund.
Das gesamte Sieb kann sehr kostengünstig aus einer ein
stückigen Blechtafel oder auch aus einem Kunststoffmaterial
profiliert werden. Herstellungsmäßig als besonders vorteil
haft allerdings hat es sich erwiesen, wenn die einzelnen
Kanäle und Rinnen aus Profilteilen zu einem Sieb zusammen
gesetzt werden. Bei diesem Verfahren können mit gleichen
Profilen die Siebe den unterschiedlichen Siebgrößen
problemlos angepaßt werden.
Um die Größe der in den Rinnenschenkeln eingebrachten
Öffnungen auf einfache Art und Weise zu variieren, was
bei oft wechselnden Fruchtarten notwendig sein kann, hat
es sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn
das Sieb aus U-förmigen Profilen zusammengesetzt ist,
die jeweils in ihren Flanken in gleicher Teilung und
Größe Öffnungen aufweisen. Liegen die Öffnungen deckungs
gleich aneinander, haben diese den größtmöglichen Durchlaß
für den Gebläsewind einerseits und das Erntegut anderer
seits.
Werden die einzelnen Kanäle im Wechsel von eins zu eins
aber gegeneinander verschoben, werden die Öffnungen des
einen Kanals von den Zwischenstegen des Nachbarkanals mit
einem bestimmten Betrag verdeckt und dadurch verkleinert.
Sind Öffnungen und Stege in etwa gleich groß ausgebildet,
ist es möglich, alle Öffnungen total zu schließen, wenn
ein Kanal gegenüber dem Nachbarkanal entsprechend weit
verschoben wird.
Für einstückig ausgebildete Siebe ist der gleiche Effekt
erreichbar, wenn ein zweiter Siebboden mit einer Profilierung,
die sich formschlüssig einem ersten Siebboden anpaßt,
installiert ist. Werden beide Profilböden dann gegeneinander
verschoben, werden ebenfalls die Öffnungen in den Flanken
verkleinert, sobald durch die Verschiebung die Öffnungen
nicht mehr deckungsgleich aufeinanderliegen.
Bei Sieben, die aus einzelnen Kanälen zusammengesetzt sind,
werden die zu verschiebenden Kanäle an einer zentralen
Verstelleinrichtung angeschlossen, so daß alle diese Kanäle
mit einem einzigen Verstellmechanismus verschoben werden
können.
In den nach oben offenen Körnerrinnen werden zweckmäßiger
weise schräg gerichtete Schikanen eingebaut, die das Ernte
gut daran hindern, das es von dem Gebläsewind in Längs
richtung zu schnell nach hinten gedrückt und dort gestaut
wird. Diese Schikanen bewirken gleichzeitig, daß der durch
die Rinnen in Gutförderrichtung streichende Gebläsewind
schräg nach oben und hinten gelenkt wird und dadurch die
leichteren Spreuteilchen gewissermaßen über dem Sieb hält.
Diese Schikanen können sowohl die ganze Breite der Rinnen
abdecken als auch nur jeweils einen Teil dieser Breite.
In den Körnerrinnen können weiterhin Federstäbe an Stelle
oder in Kombination mit den oben erwähnten Schikanen
installiert sein. Diese Stäbe federn durch die Sieb
schwingungen selbständig und lockern das feinere Gemisch
aus Körnern und dem Grünbesatz auf, der unter Umständen
nicht vom Windstrom über den "Stegen" der Luftkanäle gehalten
werden kann.
Derartige selbstschwingende Federstäbe auf den "Stegen" der
Windkanäle installiert, tragen weiterhin zur Auflockerung
des Spreu-Stroh-Gemisches bei, wenn sich eine geschlossene
Matte dieses Gemisches auf dem Sieb gebildet hat. Derartige
Federstäbe können sowohl flächendeckend über der gesamten
Siebfläche angeordnet sein, oder aber auch nur partiell
auf einem bestimmten Bereich des Siebes.
Bei starkem Spreuanfall hat es sich als vorteilhaft erwiesen,
wenn in den "Stegen" der nach unten offenen Windkanäle
schräg nach hinten gerichtete Luftauslaßöffnungen vorge
sehen sind. Diese Auslässe können als Schlitze, aber
auch als nasensiebähnliche Öffnungen ausgebildet sein, die
einfach aus dem Material ausgepreßt werden.
Zur Auflockerung des Erntegutes in den Rinnen kann es
zweckmäßig sein, wenn auch in den Böden der Rinnen solche
Luftauslaßschlitze vorgesehen sind.
Anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungs
beispiele wird nachfolgend die Erfindung näher erläutert.
In den Zeichnungen zeigt:
Fig. 1 den Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes
Sieb, mit im Wechsel nach oben offenen Rinnen
und nach unten offenen Kanälen;
Fig. 2 eine Draufsicht auf das Sieb;
Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie A:A nach Fig. 1;
Fig. 4 eine Kanalform des Siebes im Schnitt, bei der
die Schenkel einen Winkel von weniger als 90°
zur Siebebene einnehmen;
Fig. 5 eine Kanalform des Siebes im Schnitt, bei der
die Schenkel einen Winkel von mehr als 90° zur
Siebebene einnehmen;
Fig. 6 einen Siebquerschnitt, bei dem das Sieb aus
einzelnen Profilteilen zusammengesetzt ist;
Fig. 7 einen Siebquerschnitt, bei dem das Sieb aus
einzelnen U-förmigen Profilen zusammengesetzt ist;
Fig. 8 einen Siebquerschnitt, bei dem ein zweiter
Siebboden über oder unter einem ersten Siebboden
angeordnet ist;
Fig. 9 eine Draufsicht auf ein Sieb mit gegeneinander
verschiebbar angeordneten Profilkanälen;
Fig. 10 einen Längsschnitt durch einen Kanal mit voll
ständig geöffneten Siebdurchlässen in den
Schenkeln;
Fig. 11 einen Längsschnitt nach Fig. 10 mit teilweise
geschlossenen Siebdurchlässen in den Schenkeln;
Fig. 12 einen Längsschnitt B:B durch eine nach unten
geschlossene Körnerrinne mit Umleitungs
schikanen und Luftdüsen und
Fig. 13 eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Sieb.
Die Ausführungen der einzelnen Profile nach den Fig.
4 bis 8 stellen Ausführungsbeispiele dar. Eine Mischung von
einzelnen Profilarten und -formen ist selbstverständlich
möglich. Auch können einzelne Profile miteinander verbunden
oder mit Überdeckungen verhakt werden. Es ergeben sich hier
für vielfältige Möglichkeiten, die dem Fachmann geläufig
sind.
Das erfindungsgemäße Sieb besteht aus Profilkanälen, die
parallel zur Gutflußrichtung und damit auch der Gebläse
windrichtung ausgerichtet sind. Der Querschnitt eines
solchen Siebes stellt sich dann nach Fig. 1 dar, mit den
im Wechsel nebeneinander angeordneten Körnerrinnen 1 und
den Luftführungskanälen 2.
Die Körnerrinnen sind nach oben hin offen und die Luft
führungskanäle nach unten hin offen.
Zwischen den einzelnen Körnerrinnen 1 und den Windkanälen 2
bestehen die Schenkelflanken 3. In diesen Flanken sind
Öffnungen vorgesehen, durch die einerseits die Körner aus
den Körnerrinnen 1 in die Luftkanäle 2 eintreten, und umge
kehrt Gebläsewind aus den Luftkanälen 2 in die Körnerrinnen 1.
Die Öffnungen in den Schenkelflanken können rund, oval,
quadratisch, rechteckig oder mehreckig ausgebildet sein.
Auch kann eine Mischung einzelner Formen und Größen entlang
einer Körnerrinne verwirklicht sein. In der zeichnerischen
Darstellung sind die Öffnungen der Übersichtlichkeit halber
lediglich in rechteckiger Grundform vorgestellt.
Die Zwischenstege 5 zwischen den einzelnen Öffnungen können
- müssen aber nicht in jedem Falle - insoweit schräg,
also in einem bestimmten Winkel zur Siebebene 6 ausgestellt
sein, daß der Luftstrom aus den Luftkanälen 2 "eingefangen"
und in die Körnerrinnen 1 in die Gutflußrichtung 7 umgelenkt
wird.
Das Sieb selbst wird nach dem Schwingförderprinzip bewegt,
so daß das zu reinigende Erntegut in die Gutförderrichtung 8
gefördert wird.
Das zu reinigende Erntegut wird der Sieboberfläche zugeführt.
Der aus den Körnerrinnen austretende Luftstrom hält jetzt
die Spreuteilchen in der Schwebe und damit auf den "Stegen"
der Luftkanäle 2. Die spezifisch schwereren Körner dagegen
fallen in die Körnerrinnen 1 und treten durch die Öffnungen 4
der Schenkelflanken 3 in die Luftkanäle 2 und damit auf die
Unterseite des Siebes und fallen dann in den Sammelbehälter.
Strohhalme aber, die sich in Gutförderrichtung ausgerichtet
haben und dadurch dem Gebläsewind nur geringen Widerstand
entgegensetzen, fallen ebenfalls in die Körnerrinnen 2.
Durch die engen Rinnen aber werden diese daran gehindert,
sich soweit schräg zu stellen, daß sie ebenfalls in die
seitlichen Öffnungen 4 eindringen können. Diese werden also
zwangsläufig in der Körnerrinne nach hinten aus der Maschine
gefördert.
Die Körnerrinnen 1, im Wechsel mit den Luftkanälen 2, können
sowohl rechtwinklig zur Siebebene gestellte Schenkelflanken 3
haben als auch um einen Betrag schräg zur Siebebene gestellte
Schenkelflanken. Eine solche Ausführungsform kann je nach
Fruchtart und Einsatzbedingungen vorteilhaft sein. In
Fig. 4 sind die Flanken 9 in einem kleineren Winkel als 90°
zur Siebebene 10 profiliert, und in Fig. 5 sind die Flanken
11 in einem größeren Winkel als 90° zur Siebebene 12 profi
liert.
Wird an Stelle eines einstückig ausgebildeten Siebes, das
beispielsweise aus einer entsprechend profilierten Blech
tafel gefertigt ist, das Sieb aus einzelnen Kanälen zu
sammengesetzt, so können die unterschiedlichsten Profil
formen gewählt werden.
Nach Fig. 6 bestehen die Luftkanäle 13 aus Profilleisten,
die mit den benachbarten Leisten zur Körnerrinne 15
verbunden sind.
Als besonders zweckmäßig hat sich eine Siebkonstruktion
nach Fig. 7 erwiesen. Bei dieser Konstruktion werden
U-Profile einfach abwechselnd mit den Böden nach oben und
unten aneinandergelegt. Dabei liegen die Öffnungen in den
Schenkeln 16 und 17 deckungsgleich aneinander.
Diese Konstruktion eignet sich auch vorzüglich zur Variation
der Größe der Öffnungen. Werden die einzelnen Kanäle im
Wechsel gegeneinander verschoben, schieben sich die Stege
zwischen den einzelnen Öffnungen des einen Schenkels vor
die Öffnungen des anliegenden Schenkels des Nachbarkanals
und decken die Öffnungen entsprechend des Verschiebeweges
mehr oder weniger weit ab. Auf unterschiedliche Fruchtarten
können die Siebe dann sehr schnell und problemlos einge
stellt werden, ohne daß das Sieb gewechselt werden muß.
In Fig. 9 ist ein Ausführungsbeispiel einer solchen Ver
stellung dargestellt. Die Kanäle 18 sind fest im nicht dar
gestellten Siebrahmen installiert. Die dazwischen liegenden
Kanäle 19 dagegen sind an einem zentralen Joch 20 befestigt.
Wird dieses entsprechend der Pfeilrichtung 21 verschoben,
verschieben sich auch die Kanäle 19 gegenüber den Kanälen 18.
Fig. 10 zeigt die Reihe der Öffnungen so, wie sie sich
darstellen, wenn die beiden Schenkel 16 und 17 mit ihren
Öffnungen deckungsgleich aneinanderliegen und bilden dabei
den größtmöglichen Öffnungsdurchlaß 23. (Wie weiter oben
erwähnt, sind alle möglichen Formen der Durchlaßöffnungen
möglich). Werden jetzt die beweglichen Kanäle entsprechend
verschoben, decken die Zwischenstege 24 des einen Kanals
die Öffnungen des anderen Kanals entsprechend ab und
der Durchlaß verkleinert sich entsprechend. In Fig. 11
ist beispielsweise eine Verschiebung dargestellt, die die
Öffnungen um die Hälfte verkleinert.
Eine derartige Verstellmöglichkeit ist selbstverständlich
auch bei einer Siebkonstruktion gegeben, die einstückig
aus einer Platte aus geeignetem Material, wie beispiels
weise einer Blechplatte gefertigt ist. In Fig. 8 ist eine
solche Möglichkeit dargestellt. Dabei werden zwei ent
sprechend profilierte Platten einfach übereinander
angeordnet. Die untere Profilplatte 25 ist fest im nicht
dargestellten Siebrahmen installiert und die darüber
liegende Profilplatte 26 beweglich an einem ebenfalls
nicht dargestellten Verstellmechanismus. Wird die obere
Platte verschoben, verschieben sich auch die Öffnungen
bzw. Stege in den Schenkelflanken und verkleinern bzw.
vergrößern den Durchlaß der Öffnungen.
Dadurch, daß die Körnerrinnen in Gutförderrichtung durch
gehend offen sind, kann es vorkommen, daß die Körner zu
schnell vom Windstrom durch die Rinnen geschoben werden und
sich am Ende des Siebes stauen. Die Körner haben dann nicht
ausreichend Gelegenheit, durch die seitlichen Öffnungen
hindurchzutreten. Besonders bei Bergauffahrt der Maschine
ist diese Gefahr gegeben. In den Körnerrinnen sind zur
Vermeidung eines solchen Staues in Richtung der Gutförder
richtung geneigte Schikanen 27, Fig. 12 und 13, eingebaut.
Diese schräg gestellten Schikanen bewirken nicht nur
eine rückhaltende Bremse für die Körner, sondern lenken auch
den aus den seitlichen Öffnungen 28 austretenden Windstrom
nach oben und hinten. Dieser nach schräg oben gerichtete
Windstrom drückt dabei die leichteren Spreu- und Stroh
teilchen nach oben und hinten. Diese Schikanen 27 können
in den unterschiedlichsten Höhen in den Körnerrinnen
vorgesehen sein. Auch kann es zweckmäßig sein, diese in der
Höhe bis über den Profilsteg der Luftkanäle herausragen zu
lassen.
Um andererseits die Körner in den Körnerrinnen aufzulockern
und die noch im Körnerstrom sich eingebetteten Spreubestand
teile nach oben zu drücken, können zusätzliche Luftschlitze 29
in den Rinnenböden eingestanzt sein, und zur Förderung von
über den Profilstegen der Luftkanäle gleitenden Spreu- und
Strohteilchen können gleichartige Luftschlitze 30 ebenso
in den Profilstegen der Luftkanäle vorgesehen sein.
An Stelle oder in Kombination mit den Schikanen 27 können auch
Federzinken 31, die schräg nach hinten leicht ansteigend in
den Körnerrinnen installiert sind, zur Gutauflockerung beitragen.
Die in den Fig. 12 und 13 eingezeichneten Federstäbe 31
sind der Übersichtlichkeit wegen nur in einem partiellen
Bereich des Siebes dargestellt. Es versteht sich, daß die
Anzahl flächendeckend über die gesamte Siebfläche verteilt
sein kann. Auch können derartige Federzinken 32 auf den
Profilstegen der Luftkanäle 30 installiert sein.
Claims (19)
1. Sieb zum Abtrennen von Körnerfrüchten aus einem Spreu-
Stroh-Gemisch, das von einem Gebläsewindstrom von unten
durchblasen wird, und das aus parallel oder annähernd
parallel zur Gutförderrichtung ausgerichteten Rinnen (1)
bzw. Kanälen (2) besteht, die im Wechsel nach oben
hin bzw. nach unten hin offen ausgestaltet sind, und
das dadurch gekennzeichnet ist,
daß in den seitlichen Schenkeln (3), der Rinnen (1) bzw.
der Kanäle (2), Öffnungen (4) vorgesehen sind, durch
die das Erntegut aus den nach oben offenen Rinnen (1) in
die nach unten offenen Kanäle (2) hindurchtreten kann.
2. Sieb nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Öffnungen in den Schenkeln (3)
rund, oval, quadratisch, rechteckig und/oder mehreckig
ausgebildet sind.
3. Sieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die, die einzelnen
Öffnungen (4) voneinander trennenden Zwischenstege (5)
in einem Winkel zur Kanal- bzw. Rinnenrichtung aus
gestellt sind.
4. Sieb nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schenkel (3) der Kanäle senkrecht bzw. recht
winklig zur Siebebene (6) ausgebildet sind.
5. Sieb nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schenkel (9) (Fig. 4), der Rinnen (1) bzw. der
Kanäle (2) in einem Winkel von weniger als 90° zur
Siebebene (10) angeordnet sind.
6. Sieb nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schenkel (11) (Fig. 5), der Rinnen (1) bzw. der
Kanäle (2) in einem Winkel von mehr als 90° zur
Siebebene (12) angeordnet sind.
7. Sieb nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Sieb aus einem einstückigen tafelförmigen Material
besteht, in das die einzelnen Rinnen (1) bzw.
Kanäle (2) einprofiliert sind.
8. Sieb nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Sieb aus einzelnen langgestreckten Profilteilen
(Fig. 6) zusammengesetzt ist.
9. Sieb nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Sieb aus einzelnen U-förmigen Profilteilen, die
im Schnitt mäanderförmig angeordnet sind, zusammen
gesetzt ist.
10. Sieb nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
über oder unter dem Grundsieb ein zweites entsprechend
profiliertes und gelochtes Sieb angeordnet ist, das
sich gegenüber dem Grundsieb in Kanal- oder Rinnen
richtung verschieben läßt (Fig. 8).
11. Sieb nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6
und 9, dadurch gekennzeichnet,
daß im Wechsel jeder Kanal (19) gegenüber der Nach
barrinne (18) parallel zur Kanalrichtung verschieb
bar ist.
12. Sieb nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6 sowie
9 und 11, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder verschiebbare Kanal (19) an einer zentralen
Verstelleinrichtung (20) angeschlossen ist.
13. Sieb nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den nach oben offenen Rinnen (1) schräg in
Gutförderrichtung geneigte Schikanen (27) angeordnet
und/oder ausgebildet sind.
14. Sieb nach Anspruch 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schikanen (27) in unter
schiedlichen Höhen und/oder unterschiedlichen Winkeln
zur Siebebene (6) angeordnet und/oder ausgebildet sind.
15. Sieb nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
in den Böden der nach oben offenen Rinnen (1)
Luftauslaßschlitze (29) vorgesehen sind.
16. Sieb nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß im
U-Steg der nach unten offenen Kanäle (2) Luftaus
laßschlitze (30) vorgesehen sind.
17. Sieb nach Anspruch 15 und oder 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die Luftauslaß
schlitze (29, 30) nasenförmig, mit in Gutförder
richtung gerichteten Öffnungen vorgesehen sind.
18. Sieb nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß
in den nach oben offenen Rinnen Federstäbe (31)
installiert sind.
19. Sieb nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß
auf dem Steg der nach unten hin offenen Luftkanäle
Federzinken (32) installiert sind.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Applications Claiming Priority (1)
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