DE4422508C1 - Vorrichtung zum durchströmenden Behandeln von Textilgut od. dgl. - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum durchströmenden Behan­ deln von Textilgut, Vliesen oder Papier mit einem gasförmigen oder flüssigen, in der Vorrichtung umgewälzten Behandlungsmittel mit einer unter Saugzug ste­ henden, stirnseitig Böden aufweisenden durchlässigen Blechtrommel als Trans­ portelement, welche an ihrem Umfang mit einem siebförmigen Belag bedeckt ist, und zwischen dem siebförmigen Belag und der Blechtrommel ein Unterzug zur Erhöhung des Abstandes zwischen der Blechtrommel und dem Belag vorhanden ist.

Eine Vorrichtung dieser Art ist durch das DE-GM 18 86 883 bekannt. Als Unter­ zug wird in der Schrift allein nur ein Siebgewebe mit gröberem Drahtdurchmesser vorgeschlagen. Diese zusätzliche Trommelbelegung hat den Vorteil, daß die gelochte Trommel, genauer das darauf liegende Gut, gleichmäßiger durchlüftet werden kann als bei unmittelbarer Auflage des Gutes auf der gelochten Blechtrommel. Das zu behandelnde Material liegt durch das zusätzliche Siebgewebe mit größerem Abstand von der Trommelmantelfläche auf, so daß sich über die Fläche des Gutes keine Totflächen, keine undurchströmten Bereiche ergeben.

In der Praxis hat es sich herausgestellt, daß insbesondere bei extremen Trom­ mellängen und dabei sogar kleinen Trommeldurchmessern die entstehenden Flächenbelastungen auf der Trommel - auch je nach der Dichte des zu behan­ delnden Gutes - sich auf die Rundlaufgenauigkeit der Trommel auswirken. Gleichgültig ob mit oder ohne Siebgewebe oder zweifachem Siebgewebe, das Trommelblech beult beim Betrieb der Trommel aus und vermindert damit die vor­ her erzeugte exakte Rundlaufgenauigkeit. Es entstand dadurch die Auffassung, daß die Siebtrommel mit dieser Blechkonstruktion für derartige Flächenbelastun­ gen nicht geeignet ist.

Durch die DE 39 05 738 A1 ist eine andere Siebtrommelkonstruktion bekannt. Bei dieser Konstruktion fehlt ein Siebtrommelblech zur Erzeugung der Trommel, statt dessen erstrecken sich zwischen den beiden Böden der Trommel in Achs­ richtung verlaufende Blechstreifen, zwischen denen in Umfangsrichtung der Trommel die Blechstreifen verbindende Abstandhalter angeordnet und durch Schrauben gehalten sind. Mit dieser Blechstreifen-Abstandhalter-Konstruktion ist die Stabilität der Trommel auch ohne Siebtrommelblech erreicht. Sie ist damit optimal luftdurchlässig, jedoch auch kostspielig in der Herstellung.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Siebtrommel mit der durchlässi­ gen Blechtrommel, also mit der Konstruktion nach der Gattung so auszubilden, daß die über die Gutfläche gleichmäßige Luftdurchlässigkeit nicht nur erhalten bleibt, sondern erhöht wird, und dabei gleichzeitig ein Ausbeulen auch bei größe­ ren Flächenbelastungen und damit stärkeren Unterdrücken verhindert wird, so daß die ursprünglich erzeugte Rundlaufgenauigkeit stets erhalten bleibt.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist nach der Erfindung vorgesehen, daß als Unterzug allein parallel über die ganze Länge der Blechtrommel von Boden zu Boden sich gerade erstreckende Blechstreifen verwendet sind, die Blechtrommel an den radial innen liegenden Kanten der Blechstreifen unmittelbar anliegt und diese Kanten der Blech streifen mit dem Außenumfang der Blechtrommel fest verbunden sind.

Auf ein zusätzliches Siebgewebe mit gröberen Drähten wird also verzichtet. Für die Stabilität der Trommel ist es wesentlich, daß der erfindungsgemäße Unterzug nicht nur den Abstand des siebförmigen Belages erzeugt, sondern gleichzeitig die Flächenstabilität des Blechmantels erhöht. Dies ist optimal bewirkt, wenn die Blechstreifen rechteckig ausgebildet sind und damit sich deren Breitenausdeh­ nung im wesentlichen in radialer Richtung erstreckt. Eine Stabilitätsverbesserung ergibt sich aber auch bei runden Blechstreifen.

Durch die DE 19 26 742 B2 ist es an einer Siebtrommelkonstruktion mit zwei kon­ zentrische angeordneten gelochten Blechtrommeln, deren innere Trommel eine geringere Durchlässigkeit hat, bekannt, den freien Raum zwischen den Trommeln durch in Achsrichtung angeordnete Stege in Ringsegmente zu unterteilen. Diese Stege haben keine die Außentrommel tragende Funktion, sondern sollen Luftfalschströmungen in Umfangsrichtung zwischen den beiden konzentrischen Trommeln insbesondere im Bereich des Endes der jeweiligen Innenabdeckung vermeiden.

Es ist für die Haltbarkeit der Trommel wichtig, daß die Blechstreifen fest mit der Trommel verbunden sind. In vorteilhafter Ausgestaltung der Trommel nach der Erfindung ist deshalb vorgesehen, daß die radial innen liegenden Kanten der Blechstreifen nicht nur unmittelbar auf der Blechtrommel liegen und mit diesen verbunden ist, sondern mit dem Außenumfang der Blechtrommel verschweißt sind, vorzugsweise über deren ganze Länge. Diese Gesamtkonstruktion erhöht die Stabilität der Trommel wesentlich.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung nach der Erfindung dargestellt. Es zeigen:

Fig. 1 einen Schnitt längs durch eine übliche Siebtrommelvorrichtung, deren Mantel hier aus einer gelochten Blechtrommel mit aufgesetzten senk­ recht hochstehenden Blechstreifen und radial außen weiterhin dem Siebgewebe besteht, und

Fig. 2 in vergrößerter Darstellung der Blechmantel dieser Siebtrommelvorrich­ tung in einem Schnitt senkrecht zu dem der Fig. 1.

Eine Siebtrommelvorrichtung besteht grundsätzlich aus einem etwa rechteckigen Gehäuse 1, das durch eine Zwischenwand 2 in einen Behandlungsraum 3 und einen Ventilatorraum 4 unterteilt ist. Im Behandlungsraum 3 ist die gelochte Blechtrommel und konzentrisch zu dieser im Ventilatorraum 4 ein Ventilator 6 drehbar gelagert. Selbstverständlich kann der Ventilatorraum auch in einem von dem Siebtrommelgehäuse 1 abgetrennten, hier nicht dargestellten, gesonderten Ventilatorgehäuse angeordnet sein. Jedenfalls setzt der Ventilator das Innere der Trommel unter Saugzug. Auch ist die Trommelkonstruktion an einer Naßbehandlungsvorrichtung, die auch nur zum Absaugen von Flüssigkeit dienen kann, Gegenstand des Patentes. Die Gesamtkonstruktion ist dann entsprechend anzupassen.

Gemäß der Fig. 1 sind ober- und unterhalb des Ventilators 6 jeweils Heizaggre­ gate 7 angeordnet, die aus mit Heizmedium durchflossenen Rohren bestehen. Die Blechtrommel 5 ist in dem nicht vom Textilgut bedeckten Bereich innen von einer Innenabdeckung 8 gegen den Saugzug abgedeckt. Der wirksame Mantel der Blechtrommel 5 ist durch das weiter unten beschriebene, gelochte Blech zu­ sammen mit einer Blechstreifenstruktur nach Fig. 2 gebildet. Diese ist außen von einem feinmaschigem Sieb 9 umschlungen, das an der Stirnseite der Trommel an den beiden Böden 11, 12 gespannt gehalten ist.

Die Blechstreifenstruktur besteht aus axial ausgerichteten Blechstreifen 10, deren radial ausgerichtete Höhe aus Fig. 2 hervorgeht. Die Blechstreifen können auch einen anderen Querschnitt aufweisen, sie können quadratisch oder auch rund sein. Die besten Ergebnisse bezüglich der Beulsteifigkeit und der Luftdurchlässigkeit erzielt man aber mit dem dargestellten Querschnitt. Damit liegt also der siebförmige Belag 9 nur auf den radial außen angeordneten Kanten der Blechstreifen 10 auf. Die Blechstreifen 10 liegen mit ihrer radial innen liegenden Kante unmittelbar auf der Blechtrommel 5 auf und sind mit einem definierten Abstand nebeneinander auf der Blechtrommel 5 angeordnet. Damit dieser Abstand und die genaue Ausrichtung der Blechstreifen 10 über die Breite der Trommel fixiert ist, sind die Blechstreifen 10 auf dem Blechtrommel 5 verschweißt. Die Schweißnähte sind mit 13 bezeichnet. Eine über die Länge der Trommel durchgehende Schweißnaht 13 ist einer Punktschweißung od. dgl. vorzuziehen.

Claims (6)

1. Vorrichtung zum durchströmenden Behandeln von Textilgut, Vliesen oder Pa­ pier mit einem gasförmigen oder flüssigen, in der Vorrichtung umgewälzten Behandlungsmittel mit einer unter Saugzug stehenden, stirnseitig Böden (11, 12) aufweisenden durchlässigen Blechtrommel (5) als Transportelement, wel­ che an ihrem Umfang mit einem siebförmigen Belag (9) bedeckt ist, und zwi­ schen dem siebförmigen Belag (9) und der Blechtrommel (5) ein Unterzug zur Erhöhung des Abstandes zwischen der Blechtrommel (5) und dem Belag vor­ handen ist, dadurch gekennzeichnet, daß als Unterzug allein parallel über die ganze Länge der Blechtrommel (5) von Boden (11) zu Boden (12) sich gerade erstreckende Blechstreifen (10) verwendet sind, die Blechtrommel (5) an den radial innen liegenden Kanten der Blechstreifen (10) unmittelbar anliegt und diese Kanten der Blechstreifen (10) mit dem Außenumfang der Blechtrommel (5) fest verbunden sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Blechstreifen (10) rechteckig ausgebildet sind und damit sich deren Breitenausdehnung im wesentlichen in radialer Richtung erstreckt.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Blechstreifen quadratisch ausgebildet sind.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Blechstreifen rund ausgebildet sind.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die radial ihnen liegenden Kanten der Blechstreifen (10) mit dem Außenum­ fang der Blechtrommel (5) zu der festen Verbindung verschweißt sind.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Blechstreifen über ihre ganze Länge mit der Blechtrommel (5) verschweißt sind.