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Schieber zur Berechnung der Feuchtigkeitsaufnahmefähigkeit im Trockenluftraum.
Beim Trocknen von Holz und anderem Trockengut ist es von großer Bedeutung, den Feuchtigkeitsgehalt
des Trockenraumes in Abhängigkeit von der Temperatur, der Trockenluft, von Art und
Beschaffenheit des Gutes, seinem Wassergehalt und der Wasserabgabefähigkeit sowie
dem Luftwechsel zu regeln. Es ist von Wichtigkeit, diese Regelung in der Weise durchzuführen,
daß während der Trocknung gewaltsame Spannungseinwirkungen auf das Trockengut verhindert
werden, die u. a. ein Reißen oder Springen des Gutes zur Folge haben können. Um
diese und andere Nachteile zu vermeiden, erfolgt die Trocknung ,nach bestimmten
Verfahrensvorschriften. Die Anwendung dieser Verfahrensvorschriften kann bei Unachtsamkeit
zu Versehen führen. Sie wird wesentlich erleichtert durch Verwendung einer mechanisch
einzustellenden Vorrichtung. Eines der erfolgreichsten und bekanntesten Trockenverfahren
schreibt vor, den Feuchtigkeitsgehalt oder die Feuchtigkeitsaufnahmefähigkeit der
Trockenraumluft zur Temperatur, dem Wassergehalt des Trokkengutes, seineY Art und
Beschaffenheit und der Wasserabgabefähigkeit in ein ganz bestimmtes Abhängigkeitsverhältnis
zu bringen.
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Die Erfindung betrifft -eine Vorrichtung, welche die Anwendung dieses
und ähnlicher Verfahren erleichtern soll.
Durch mechanische Einstellungen
der gegebenen Faktoren werden die anderen Beziehungen berücksichtigt und stellen
sich übersichtlich und sofort benutzbar dem Trockenmeister dar.
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Ein Ausführungsbeispiel .einer solchen Vorrichtung ist in der Zeichnung
schaubildlich dargestellt.
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Hiernach besteht die Vorrichtung aus einer Art Rechenschieber mit
mehreren in an sich 'bekannter Weise ineinanderverschiebbaren Zungen. Die Längskante
@e des Schieberkörpers besitzt eine Tabelle, die anzeigt, welches Sättigungsdefizit
im Trockenraum einzustellen oder aufrechtzuerhalten ist. Zur Erleichterung des Verständnisses
sind im Ausführungsbeispiel nicht Zahlen, sondern allgemeinere Begriffe gegeben,
indem die Tabellen die Werte niedrig, mittel und hoch sowie schwer, mittel und leicht
zeigen.
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In den Schieberkörper a ist, zweckmäßig in schwalbenschwanzförmiger
Nut geführt, eine Zunge b eingelegt. Diese Zunge trägt einen Zeiger a2, der durch
Verschiebung der Zunge b
sich auf einer Skala für die Temperatur an der oberen
Kante des Schieberkörpers a einstellen läßt. Je nachdem die Temperatur im Trockenraum
hoch, mittel oder gering ist, werden Zunge b und Zeiger a2 eingerückt.
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Die Zunge b trägt eine Skala zur Einstellung des Wassergehaltes des
Gutes. In der Zunge b gleitet eine Zunge c. Ihr Zeiger b1 ist auf der Wassergehaltsskala
der Zunge b einstellbar und wird der Wassergehaltszeiger, je nachdem der Wassergehalt
hoch oder geririg ist, aus der Mittellage nach links oder rechts eingerückt. Die
Zunge c trägt eine Skala für die Berücksichtigung der Feuchtigkeitsabgabefähigkeit
oder die Entweichung der Feuchtigkeit. In der Zunge c gleitet weder eine Zunged,
die eine Skala zur Berücksichtigung des Luftwechsels trägt: Die Zunge d trägt den
Zeiger cl für die Entweichung der Feuchtigkeit, der sich auf der Skala der Zunge
c einstellen kann. Schließlich ist auch in der Zunge deine Zunge e verschiebbar,
deren Zeiger dl auf der Skala der Zunged für den Luftwechsel eingestellt wird.
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Diese Zunge e trägt noch einen weiteren Zeiger, den sogenannten Sättigungsdefizitzeiger
a, der als Ergebnis aller Einzeleinstellungen auf der Sättigungsdefizitskala des
Schiebekörpers a dem Trockenmeister anzeigt, welches Sättigungsdefizit bei den gegebenen
Zuständen und Relationen einzustellen ist, um das Reißen oder Springen des Trokkengutes
auch bei schneller Trocknung zu verhindern.
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Die Überlegung ergibt, daß die Einstellung der einzelnen Zungen sehr
voneinander abweichen kann. Je nachdem Temperatur, Wassergehalt oder Feuchtigkeitsabgabefähigkeit
oder Luftwechsel größer oder geringer, schwerer oder leichter sind, werden sich
die verschiedenen Zeiger der Zungen nach der einen oder anderen Seite aus der Mittellage
der zugehörigen Skalen einstellen. Ist beispielsweise die zur Verfügung stehende
Temperatur beim Beginn der Trocknung eine mittlere, so wird die Zunge b und ihr
Zeiger a2 eine Mittellage auf der oberen Skala des Schieberkörpers a einnehmen.
Ist der Wassergehalt .ein mittelmäßiger, so steht auch der Zeiger b1 in der dargestellten
Lage. Das gleiche gilt für die Feuchtigkeitsabgabefähigkeit und für den Luftwechsel.
Handelt es sich um ein Trockengut, dessen Feuchtigkeit schwerer -entweicht, so wird
entsprechend den Verfahrungswerten der zugehörige Zeiger eingestellt. Das Ergebnis
dieser Einstellungen wirkt sich dann auf die folgenden Zungen aus und letzten Endes
die gesamten Einstellungen auf den Sättigungsdefizitzeiger a1. Der Trockenmeister
hat somit nicht nur jederzeit einen überblick über das Sättigungsdefizit;. es kann
auch jederzeit festgestellt werden, ob alle Faktoren richtig berücksichtigt worden
sind, so daß auch eine Nachprüfung möglich ist.
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Wenn im Ausführungsbeispiel die Vorrichtung zur Regelung des Feuchtigkeitsgehaltes
im Trockenraum als. Lineal dargestellt ist, so kann man selbstverständlich dasselbe
Ergebnis erreichen, wenn man die Lineale als Walzen oder runde Scheiben o. dgl.
übereinander bzw, nebeneinander anordnet und die Skalen für die einzelnen Beziehungen
ebenso wie die Zeiger oder Markierungszeichen drehbar anordnet.