DE4420727A1 - Hautfreundliche wäßrige Liposomendispersionen, enthaltend alpha-Hydroxycarbonsäuren und/oder alpha-Hydroxyketosäuren in ihrer Salzform - Google Patents
Hautfreundliche wäßrige Liposomendispersionen, enthaltend alpha-Hydroxycarbonsäuren und/oder alpha-Hydroxyketosäuren in ihrer SalzformInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft hautfreundliche wäßri
ge Liposomendispersionen aus Phospholipiden zur topischen
Anwendung, die α-Hydroxycoarbonsäuren und/oder α-Ketocar
bonsäuren in ihrer Salzform enthalten.
In der traditionellen Heilkunde und Körperpflege finden
diverse Milchprodukte oder Vergärungen von Früchten be
reits seit Jahrhunderten Anwendung, ohne daß zu anfangs
bekannt war, auf welchen Inhaltsstoffen ihre Wirksamkeit
beruht. Inzwischen wurde festgestellt, daß den in diesen
"Schönheitsmitteln" enthaltenen α-Hydroxycarbonsäuren
oder α-Ketocarbonsäuren keratinolytische und hautstimu
lierende Eigenschaften zuzuschreiben sind. Daher finden
einzelne Vertreter dieser Substanzklassen sowohl in der
Dermatologie als auch in der Kosmetik seit geraumer Zeit
Anwendung.
Bei den in den letzten Jahren durchgeführten Untersuchun
gen der Wirkungsweise der α-Hydroxy- und α-Ketocarbonsäu
ren zeigte sich, daß deren Anwendung auf der Haut einem
sanften, chemischen Peeling entspricht. Durch ein "Auf
weichen" des Lipidmaterials in der oberen Hornschicht
wird die Abschilferung der oberen Hornschüppchen be
schleunigt. Außerdem regen die Säuren den Stoffwechsel in
der Dermis an, und natürliche Hautfunktionen werden wie
der aktiviert. Die hauteigene Collagen- und Elastinsyn
these wird wieder angeregt. In Verbindung mit der be
schleunigten Abschilferung der oberen Hautschicht wirkt
sich dieser Effekt positiv auf die Hautweichheit und Ela
stizität aus. Das Hautbild wird deutlich glatter und ge
schmeidiger. Auch konnte beobachtet werden, daß fettige
und unreine Haut durch die Verwendung von α-Hydroxy- oder
α-Ketocarbonsäuren deutlich verbessert wurde.
Untersuchungen ergaben weiter, daß die Effektivität der
Substanzen mit steigendem pH-Wert abnimmt. Nach Tester
gebnissen, die auf der Advanced Technology Conference am
21. März 1994 im Hotel Feria Palace in Barcelona, Spanien
veröffentlicht wurden, wird für die meisten Vertreter der
α-Hydroxy- und α-Ketocarbonsäuren bereits bei einem pH-
Wert größer als 6 nur noch sehr geringe Wirksamkeit fest
gestellt. Optimale Wirksamkeit wurde bei deutlich niedri
geren pH-Werten beobachtet.
Andererseits aber führt die Anwendung von Formulierungen,
die diese Säuren enthalten und einen pH-Wert im stark
sauren Bereich haben, zu deutlichen Irritationen der
Haut. So zeigen die Vertreter der α-Hydroxy- und α-Keto
carbonsäuren bei einem pH-Wert von 3 zwar eine Stimulie
rung der Zellerneuerung, bewirken aber gleichzeitig eine
Irritation der behandelten Hautstellen.
Es sind im Handel unter anderem hochkonzentrierte Liposo
mendispersionen, die Äpfelsäure, Citronensäure, Glykol
säure oder Milchsäure enthalten, zur Herstellung von Li
posomenformulierungen erhältlich (ROVI GmbH, Mutter
stadt). Auch diese Zubereitungen haben alle einen pH-Wert
kleiner als 4,6, um die Wirksamkeit der enthaltenen α-Hy
droxycarbonsäuren zu gewährleisten. Der niedrige pH-Wert
stellt jedoch ein erhebliches irritatives Potential bei
der Anwendung dar.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
hautverträgliche Formulierung bereitzustellen, die α-Hy
droxycarbonsäuren und/oder α-Ketocarbonsäuren in einer
wirksamen Form enthält.
Die Aufgabe wird gelöst durch eine wäßrige Liposomendis
persion aus Phospholipiden, enthaltend eine oder mehrere
α-Hydroxycarbonsäuren, α-Ketocarbonsäuren oder deren
Mischungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Dispersion
einen physiologischen pH-Wert im Bereich von 5 bis 7,5
hat und die Säuren nahezu vollständig in Form ihrer Salze
vorliegen.
Liposomen sind kugelförmige Gebilde (Vesikel) mit einer
Hülle aus einer oder mehreren Lipiddoppelschichten (Bi
layer). Sie werden üblicherweise aus Phospholipiden her
gestellt und können mit verschiedenen Wirksubstanzen, die
dann in den Liposomen eingeschlossen sind, beladen wer
den. Die Liposomen der vorliegenden Erfindung haben vor
zugsweise eine Teilchengröße von 70 bis 300 nm (Durchmes
ser).
In der erfindungsgemäßen wäßrigen Liposomendispersion
sind eine oder mehrere α-Hydroxycarbonsäuren, α-Ketocar
bonsäuren oder deren Mischungen in die Vesikel einge
schlossen.
Es kommen vorzugsweise Liposomen aus Phospholipiden aus
Soja mit einem Phosphatidylcholinanteil von mindestens 73
Gew.% zum Einsatz; besonders bevorzugt ist ein Phosphati
dylcholinanteil von 73 bis 79 Gew.%. Es können beispiels
weise Phospholipidfraktionen aus a) 73 bis 79 Gew.% Phos
phatidylcholin, 0 bis 6 Gew.% Lsyo-Phosphatidylcholin,
etwa 8 Gew.% Phosphatidsäure, etwa 4 Gew.% Phosphatidyl
ethanolamin und etwa 9 Gew.% andere Lipide oder aus b) 90
bis 96 Gew.% Phosphatidylcholin und 0 bis 6 Gew.% Lyso-
Phosphatidylcholin oder aus c) mindestens 95 Gew.% Phos
phatidylcholin und höchstens 2 Gew.% Lyso-Phosphatidyl
cholin verwendet werden.
Die Fettsäurereste der Sojaphospholipide sind größten
teils ungesättigte Fettsäuren, wobei Linolsäure den
Hauptanteil ausmacht. Ein typische Fettsäurebesetzung
ist: 61 bis 71% Linolsäure, 3 bis 7% Linolensäure, 6 bis
13% Ölsäure, 10 bis 15% Palmitinsäure und 1,5 bis 4%
Stearinsäure.
Es können aber auch hydrierte Phospholipide mit einem
Phosphatidylcholinanteil von mindestens 73 Gew.%, vor
zugsweise 75 bis 95 Gew.% verwendet werden.
Grundsätzlich können die Liposomen mit jeder dermatolo
gisch wirksamen α-Hydroxy- oder α-Ketocarbonsäure beladen
sein. Unter den α-Hydroxycarbonsäuren finden vorzugsweise
Glykolsäure, Milchsäure, Citronensäure, Weinsäure, Äpfel
säure, Mandelsäure oder Salicylsäure Anwendung. Brenz
traubensäure ist die bevorzugte α-Ketocarbonsäure.
Die erfindungsgemäße wäßrige Liposomendispersion enthält
vorzugsweise 5 bis 20 Gew.% Phospholipide und 5 bis 30
Gew.% α-Hydroxy- und/oder α-Ketosäuren. Besonders bevor
zugt ist ein Gewichtsanteil der Phospholipide von 8 bis
12% und ein Gewichtsanteil der Säuren von 15 bis 20%. Die
Prozentangaben der Säuren beziehen sich dabei auf den Ge
samtanteil der Säuren, unabhängig davon, ob die Säuremo
leküle dissoziiert oder undissoziiert sind. Die dissoziier
ten Säuren liegen in Form ihrer Salze vor, üblicherweise
ihrer Alkali- oder Erdalkalisalze, wobei die Natrium
bzw. Calciumsalze bevorzugt sind. Auch die dissoziierten
Säuremoleküle werden zur Berechnung des Gewichtsanteils
der Säuren mit dem Molekulargewicht ihrer undissoziierten
Form mit einberechnet.
Neben den bereits genannten Bestandteilen und Wasser kann
die Liposomendispersion ein oder mehrere Alkohole in ei
nem Gewichtsanteil bis zu 20% enthalten. Der bevorzugte
Alkohol ist Ethanol; es kann aber beispielsweise auch i-
Propanol verwendet werden.
Neben oder anstatt Alkohol kann die wäßrige Liposomendis
persion ein Konservierungsmittel enthalten. Geeignete
Konservierungsmittel sind beispielsweise Formaldehyd, Pa
rabene und Euxyl® K 400. Ist das Konservierungsmittel zu
sammen mit Alkohol vorhanden, so beträgt der Alkoholan
teil üblicherweise nur 1 bis 2 Gew.%.
Der Gewichtsanteil des Wassers in der Liposomendispersion
berechnet sich aus den Anteilen der übrigen Komponenten
zu Hundert.
Der pH-Wert der Liposomendispersion liegt in einem Be
reich von 5 bis 7,5. Der ideale hautphysiologische pH-
Wert wird durch die jeweilige Anwendung bestimmt. Bevor
zugt ist ein pH-Wert im Bereich von 5,5 bis 6,5, da bei
diesen pH-Werten im allgemeinen keine Hautreizungen auf
treten.
Zur exakten Einstellung des pH-Wertes kann die wäßrige
Liposomendispersion ein Puffersystem, wie beispielsweise
einen Phosphatpuffer (KH₂PO₄/Na₂HPO₄) enthalten.
Der in der Liposomendispersion eingestellte pH-Wert und
die Säurekonstante bzw. Säurekonstanten der jeweiligen α-
Hydroxy- bzw. α-Ketocarbonsäure bestimmen, welcher Anteil
der Säure in dissoziierter Form, d. h. als Salz vorliegt.
Die oben beispielhaft genannten α-Hydroxycarbonsäuren ha
ben pKs-Werte zwischen 2,97 und 3,85, wobei bei den mehr
wertigen Carbonsäuren nur die erste Dissoziationskonstan
te betrachtet wurde. Daraus läßt sich über das Massenwir
kungsgesetz für Gleichgewichtsreaktionen errechnen, daß
die einwertigen Säuren bei den erfindungsgemäßen pH-Wer
ten nahezu vollständig dissoziiert sind. Für die mehrwer
tigen Säuren bedeutet dies, daß zumindest ein Proton ab
gespalten ist.
Die wäßrigen Liposomendispersionen können beispielsweise
hergestellt werden, indem man zuerst eine oder mehrere α-
Hydroxy- bzw. α-Ketocarbonsäuren in destilliertem Wasser
auflöst und eine Base zugibt, bis der gewünschte pH-Wert
erreicht ist. Falls erhältlich, können auch direkt die
Carbonsäuresalze in Wasser gelöst werden und dann durch
Zugabe einer Säure oder Base der gewünschte pH-Wert ein
gestellt werden. Die so erhaltene Salzlösung mischt man
unter Eintrag hoher Energie, beispielsweise mittels eines
Hochdruckhomogenisators oder Spalthomogenisators, mit der
bereits in wäßriger Umgebung zur Bildung einer Lamellar
phase gequollenen Phospholipidmischung. Bei der Mischung
bildet sich aus den Phospholipiden spontan eine vesiku
lierende lamellare Phase, die bei ihrer Bildung die Car
bonsäuresalze einschließt. Durch weiteres Homogenisieren
wird eine einheitliche Verteilung der Liposomen (Polydi
spersität < 0,5) erreicht. Die Dispersion kann anschlie
ßend mit Alkohol und/oder Wasser verdünnt werden.
Die wäßrigen Liposomendispersionen der vorliegenden Er
findung sind hautfreundliche Formulierungen, in denen die
in Salzform vorliegenden α-Hydroxy- und α-Ketocarbonsäu
ren die gleichen eingangs beschriebenen keratinolytischen
und hautstimulierenden Eigenschaften wie die undissoziier
ten Säuren aufweisen. Es wurde sogar festgestellt, daß
die in Liposomen eingelagerte Salzform der Säure teilwei
se höhere Wirksamkeit als die üblicherweise eingesetzte
undissoziierte Säure zeigt.
Die erfindungsgemäßen Liposomendispersionen dienen in er
ster Linie als Basisformulierungen zur Herstellung ver
schiedener Liposomenpräparationen im Gebiet der Kosmetik
und Dermatologie. Bevorzugte Einsatzbereiche sind Regene
ration und Feuchtigkeitsspendung. Die Liposomendispersio
nen verbessern das Hautoberflächenrelief, die natürlichen
Hautfunktionen und die Abschilferung, steigern das
Feuchthaltevermögen, erhöhen die Hautelastizität, norma
lisieren die Keratinisierung und bewirken ein chemisches
Peeling der Haut.
Die geringe Wirksamkeit der nicht in Liposomen eingela
gerten α-Hydroxy- bzw. α-Ketocarbonsäuren des Standes der
Technik bei höheren hautfreundlichen pH-Werten, d. h. im
schwach sauren oder neutralen Bereich, ist wohl darauf
zurückzuführen, daß die Säuren in diesen pH-Bereichen na
hezu vollständig dissoziiert in Form ihrer Salze vorlie
gen. Die Säuren in den erfindungsgemäßen Liposomendisper
sionen zeigen überraschend hohe Wirksamkeit, obwohl die
Säuren bei einem physiologischen pH-Wert als Salze vor
liegen. Die Annahme, daß nur die undissoziierte Säure
wirksam ist, muß genauer hinterfragt werden. Durchgeführ
te Testreihen, im folgenden am Beispiel des Lactats doku
mentiert, machen deutlich, daß in Liposomen eingeschlos
sene Säurerestanionen eine beträchtliche hautstimulieren
de Wirkung haben. Die Ursache der "Unwirksamkeit" der
freien, nicht in Liposomen eingeschlossenen Säurerestan
ionen scheint zu sein, daß die Salzionen im Gegensatz zur
undissoziierten Säure aufgrund ihrer Ladung nicht durch
die Haut penetrieren können. Der Einschluß der Salze in
Liposomen als Trägersystem ermöglicht die Penetration in
die Haut, wo das Säurerestanion, dessen Molekülstruktur
scheinbar für das Wirkungsprinzip verantwortlich ist, für
die Haut verfügbar ist.
Ein Beispiel zur Herstellung einer wäßrigen Liposomendis
persion und die Ergebnisse einer Versuchsreihe sollen die
vorliegende Erfindung illustrieren und die überraschend
hohe Wirksamkeit der Liposomendispersion auf der Haut
veranschaulichen.
Zusammensetzung:
29,3 Gew.% dest. Wasser
20,0 Gew.% Milchsäure
24,0 Gew.% Natronlauge, 30%ige Lösung
10,0 Gew.% Phospholipidfraktion aus
Phosphatidylcholin (73-76 Gew.%)
Lyso-Phosphatidylcholin (0-6 Gew.%)
Phosphatidsäure (< 8 Gew.%)
Phosphatidylethanolamin (< 4 Gew.%)
und anderen Lipiden (ca. 9 Gew.%) (Gehaltsangaben bez. auf Trockensubstanz)
16,7 Gew.% Ethanol, 96%ig
29,3 Gew.% dest. Wasser
20,0 Gew.% Milchsäure
24,0 Gew.% Natronlauge, 30%ige Lösung
10,0 Gew.% Phospholipidfraktion aus
Phosphatidylcholin (73-76 Gew.%)
Lyso-Phosphatidylcholin (0-6 Gew.%)
Phosphatidsäure (< 8 Gew.%)
Phosphatidylethanolamin (< 4 Gew.%)
und anderen Lipiden (ca. 9 Gew.%) (Gehaltsangaben bez. auf Trockensubstanz)
16,7 Gew.% Ethanol, 96%ig
Die Milchsäure wird in einem Teil des dest. Wasser gelöst
und mit Natronlauge vorsichtig bis zu einem pH-Wert von
6,8 bis 6,9 neutralisiert. Unter Energiezufuhr mittels
eines Homogenisators gibt man zu der Lösung die im übri
gen Teil des destillierten Wassers gequollene Phospholi
pidfraktion. Anschließend wird das Ethanol unter Rühren
zugesetzt. Man erhält so eine hellgelbe mittelviskose
fast transparente Liposomendispersion.
Vergleichsstudie der Wirkung von erfindungs
gemäß in Liposomen eingelagertem Lactat,
"freiem" Lactat bei pH 6,5 und "freier"
Milchsäure bei pH 1,8 anhand der Hautfeuch
tigkeit und Oberflächenstruktur
An einem Probandenkollektiv von 5 weiblichen Personen im
Alter von 28 bis 50 Jahren wurden drei Proben gegen eine
unbehandelte Fläche (Kontrollfläche) getestet.
Erfindungsgemäße wäßrige Liposomendispersion aus:
10 Gew.% Phospholipiden
20 Gew.% Milchsäure
24 Gew.% Natronlauge, 30%ig
16 Gew.% Ethanol
30 Gew.% dest. Wasser
pH = 6,5
10 Gew.% Phospholipiden
20 Gew.% Milchsäure
24 Gew.% Natronlauge, 30%ig
16 Gew.% Ethanol
30 Gew.% dest. Wasser
pH = 6,5
Lactat-Lösung aus:
20 Gew.% Milchsäure
24 Gew.% Natronlauge, 30%ig
16 Gew.% Ethanol
40 Gew.% dest. Wasser
pH = 6,5
20 Gew.% Milchsäure
24 Gew.% Natronlauge, 30%ig
16 Gew.% Ethanol
40 Gew.% dest. Wasser
pH = 6,5
Milchsäure-Lösung aus:
20 Gew.% Milchsäure
16 Gew.% Ethanol
64 Gew.% dest. Wasser
pH = 1,8
20 Gew.% Milchsäure
16 Gew.% Ethanol
64 Gew.% dest. Wasser
pH = 1,8
Geprüft wurden die Veränderungen der Feuchtigkeit und der
Oberflächenstruktur der Haut vor, nach 8, 21 und 28 Tagen
bei 2 mal täglichen (morgens und abends) Anwendungen
durch die Versuchspersonen. Als Untersuchungsfläche wur
den die Umterarminnenseiten ausgewählt und die Meßflächen
entsprechend dauerhaft markiert. Die Messungen wurden im
Bioklimaraum unter konditionierten Bedingungen ausge
führt, wobei auf eine mindestens 12 Stunden betragende,
behandlungsfreie Zeit (über Nacht, ohne morgendliche An
wendungen) geachtet wurde.
Die Hautfeuchtigkeitsmessungen wurde mit dem Corneometer
CM 820 der Fa. Courage und Kazaka durchgeführt. Dem Meß
prinzip liegt eine reine Kapazitätsmessung des Stratum
corneum zugrunde. Es beruht auf den sehr unterschiedli
chen Dielektrizitätskonstanten von Wasser und anderen
Stoffen.
Die Profilometrie zur Bestimmung der Oberflächenstruktur
wurde mit dem Analysegerät Quantimet 970 in Verbindung
mit einem Polyvar Mikroskop der Fa. Leica/Cambridge In
struments, Bensheim durchgeführt. Eine videooptischen Da
tenübertragung der Hautoberfläche erfolgt über eine ex
terne Makroeinrichtung. Die Hautoberfläche wird berüh
rungsfrei unter einer speziell angefertigten Einrichtung
aus verschiedenen Perspektiven erfaßt, miteinander ver
rechnet und bildoptisch ausgewertet. Dieses Verfahren
wird unter anderem zur Strukturanalyse in der
Halbleiterindustrie und Materialkontrolle eingesetzt.
Die Hauptvariablen der Vergleichsstudie waren die Haut
feuchtigkeit und die Oberflächenstruktur der Haut. Die
Oberflächenstruktur wurde durch zwei Meßparameter, die
Hautglättung und die Faltenanzahl, erfaßt. Die Variablen
wurden deskriptiv ausgewertet. Den folgenden Abbildungen
sind die Mittelwerte der Meßwerte zugrunde gelegt.
Abb. 1: Hautfeuchtigkeit
Abb. 2: Profiliometrie/Hautglättung
Abb. 3: Profiliometrie/Faltenanzahl
Die Messung mit dem Corneometer zeigte, wie in Abb. 1 er
sichtlich, einen Anstieg der Hautfeuchtigkeit bereits
nach 8 Tagen. Eine wesentliche Veränderung nach 21 und 28
Tagen konnte nicht mehr festgestellt werden. Die Probe A
unterscheidet sich deutlich von den Proben B und C durch
eine stärkere Erhöhung der Hautfeuchtigkeit. Ein maxima
ler Effekt auf die Hautfeuchtigkeit läßt sich für die
Probe A von 29% nach 4 Wochen nachweisen.
Die Meßflächen der Unterarminnenseiten wurden im Paarver
gleich ausgewertet, wobei die selben Flächenausschnitte
miteinander vor, während und nach Anwendungen verglichen
wurden. Über eine Grauwertdiskriminierung von 256 Stufen
wurden die Faltengrößen und Faltentiefen berechnet und in
% Änderung der Hautoberfläche als Glättung bzw. Falten
zahl angegeben. Sowohl Abb. 2 als auch Abb. 3 zeigen
deutliche und gegensätzliche Effekte der Proben auf die
Oberflächenstruktur der Haut. Probe A bewirkt eine we
sentliche Verbesserung der Hautstruktur in Bezug auf die
Faltentiefe und die Faltenanzahl. Probe C bewirkt eben
falls eine Verbesserung der Hautstruktur, allerdings in
viel geringerem Maße. Probe B hat sogar eine Verschlech
terung der Hautstruktur zu Folge.
Die Versuchsergebnisse machen die verbesserte Wirksamkeit
des erfindungsgemäß in Liposomen eingeschlossenen Lactats
gegenüber nicht in Liposomen eingeschlossenem Lactat und
Milchsäure deutlich.
Claims (9)
1. Wäßrige Liposomendispersion aus Phospholipiden, ent
haltend eine oder mehrere α-Hydroxycarbonsäuren, α-
Ketocarbonsäuren oder deren Mischungen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dispersion einen physiologischen pH-Wert im
Bereich von 5 bis 7,5 hat und die Säuren nahezu voll
ständig in Form ihrer Salze vorliegen.
2. Wäßrige Liposomendispersion nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Liposomendispersion einen pH-Wert im Bereich
von 5,5 bis 6,5 hat.
3. Wäßrige Liposomendispersion nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gewichtsanteil der Phospholipide 5 bis 20%
und der Gewichtsanteil der Säuren, bezogen auf die
Gesamtheit aus dissoziierten und undissoziierten Säu
ren, 5 bis 30% beträgt.
4. Wäßrige Liposomendispersion nach einem der Ansprüche
1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Phospholipide aus Soja gewonnen sind und ei
nen Phosphatidylcholinanteil von mindestens 73 Gew.%
aufweisen.
5. Wäßrige Liposomendispersion nach einem der Ansprüche
1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Phospholipide hydriert sind und einen Phos
phatidylcholinanteil von mindestens 73 Gew.% aufwei
sen.
6. Wäßrige Liposomendispersion nach einem der Ansprüche
1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die α-Hydroxycarbonsäuren Glykolsäure, Milchsäu
re, Citronensäure, Weinsäure, Äpfelsäure, Mandelsäure
oder Salicylsäure sind.
7. Wäßrige Liposomendispersion nach einem der Ansprüche
1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die α-Ketocarbonsäure Brenztraubensäure ist.
8. Wäßrige Liposomendispersion nach einem der Ansprüche
1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein oder mehrere Alkohole in einem Gewichtsanteil
bis zu 20% enthalten sind.
9. Wäßrige Liposomendispersion nach einem der Ansprüche
1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
die Liposomen eine mittlere Teilchengröße von 70 bis
300 nm haben.
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DE4420727A DE4420727A1 (de) | 1994-06-15 | 1994-06-15 | Hautfreundliche wäßrige Liposomendispersionen, enthaltend alpha-Hydroxycarbonsäuren und/oder alpha-Hydroxyketosäuren in ihrer Salzform |
DE69513823T DE69513823T2 (de) | 1994-06-15 | 1995-06-07 | Alpha-hydroxycarbonsaeuren und/oder salicylsaeure im ihren salzform enthaltende nichtreizende waessrige liposomendispersion |
EP95922518A EP0765155B1 (de) | 1994-06-15 | 1995-06-07 | Alpha-hydroxycarbonsaeuren und/oder salicylsaeure im ihren salzform enthaltende nichtreizende waessrige liposomendispersion |
PCT/EP1995/002169 WO1995034279A1 (en) | 1994-06-15 | 1995-06-07 | NON-IRRITANT AQUEOUS LIPOSOME DISPERSIONS CONTAINING α-HYDROXYCARBOXYLIC ACIDS, α-KETOCARBOXYLIC ACIDS AND/OR SALICYCLIC ACID IN THEIR SALT FORMS |
ES95922518T ES2141358T3 (es) | 1994-06-15 | 1995-06-07 | Dispersiones liposomicas acuosas no irritantes que contienen acidos alfa-hidroxicarboxilicos, acidos alfa-cetocarboxilicos y/o acido salicilico en sus formas salinas. |
CA002186597A CA2186597A1 (en) | 1994-06-15 | 1995-06-07 | Non-irritant aqueous liposome dispersions containing .alpha.-hydroxycarboxylic acids, .alpha.-ketocarboxylic acids and/or salicyclic acid in their salt forms |
AT95922518T ATE187326T1 (de) | 1994-06-15 | 1995-06-07 | Alpha-hydroxycarbonsaeuren und/oder salicylsaeure im ihren salzform enthaltende nichtreizende waessrige liposomendispersion |
NZ288230A NZ288230A (en) | 1994-06-15 | 1995-06-07 | Skin care composition: aqueous liposomal dispersion of phospholipids |
AU27382/95A AU2738295A (en) | 1994-06-15 | 1995-06-07 | Non-irritant aqueous liposome dispersions containing alpha-hydroxycarboxylic acids, alpha-ketocarboxylic acids and/or salicyclic acid in their salt forms |
JP8501582A JPH10501545A (ja) | 1994-06-15 | 1995-06-07 | α−ヒドロキシカルボン酸、α−ケトカルボン酸および/またはサリチル酸をそれらの塩の形態にて含有する、非刺激性水性リポソーム分散体 |
IL11410295A IL114102A0 (en) | 1994-06-15 | 1995-06-12 | Aqueous liposome dispersions containing a-hydroxycarboxylic acids a-ketocarboxylic acids and/or salicyclic acid |
ZA954920A ZA954920B (en) | 1994-06-15 | 1995-06-14 | Non-irritant aqueous liposome dispersions containing alpha-hydrocarboxylic acids alpha-ketocarboxylic acids and/or salicylic acid in their salt forms |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4420727A1 true DE4420727A1 (de) | 1995-12-21 |
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ID=6520532
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4420727A Withdrawn DE4420727A1 (de) | 1994-06-15 | 1994-06-15 | Hautfreundliche wäßrige Liposomendispersionen, enthaltend alpha-Hydroxycarbonsäuren und/oder alpha-Hydroxyketosäuren in ihrer Salzform |
DE69513823T Expired - Fee Related DE69513823T2 (de) | 1994-06-15 | 1995-06-07 | Alpha-hydroxycarbonsaeuren und/oder salicylsaeure im ihren salzform enthaltende nichtreizende waessrige liposomendispersion |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE69513823T Expired - Fee Related DE69513823T2 (de) | 1994-06-15 | 1995-06-07 | Alpha-hydroxycarbonsaeuren und/oder salicylsaeure im ihren salzform enthaltende nichtreizende waessrige liposomendispersion |
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