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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein kosmetisches Verfahren zur Behandlung
von trockener Haut oder trockener Kopfhaut, das die topische Anwendung
einer Zusammensetzung auf der Haut oder der Kopfhaut umfasst, wobei
die Zusammensetzung in einem physiologisch akzeptablen Medium mindestens
ein Oxysterin enthält,
das unter 5-Cholesten-3β,25-diol-7-on
und seinen Estern und Ethern ausgewählt ist.
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Viele
Frauen ab dreißig
Jahren und insbesondere nach der Menopause klagen oft über eine
Austrocknung ihrer Haut und Erscheinungen von Unbehaglichkeit oder
nicht ästhetischem
Aussehen, die daraus resultieren (Desquamation, glanzloser Teint,
Hautatonie). Diese Austrocknung ist, wie man jetzt weiß, durch
eine mit dem Alter auftretende Verringerung der Sebumproduktion
bedingt.
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Außerdem treten
bei Kindern, bei denen die Talgbildungsfunktion noch nicht aktiv
ist, oft Zeichen von trockener Haut auf.
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Das
Sebum ist ein natürliches
Produkt der Talgdrüse,
die, zusammen mit dem durch die ekkrinen oder apokrinen Drüsen produzierten
Schweiß,
ein natürliches
Hydratationsmittel für
die Epidermis darstellt. Es besteht im Wesentlichen aus einem mehr
oder weniger komplexen Gemisch von Lipiden. Üblicherweise produziert die
Talgdrüse
Squalen, Triglyceride, aliphatische Wachse, Cholesterinwachse und
gegebenenfalls freies Cholesterin (Stewart, M. E., Semin Dermatol.
11 (1992) 100–105).
Die Einwirkung von bakteriellen Lipasen wandelt einen variablen
Teil der Triglyceride in freie Fettsäuren um.
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Der
Sebocyt stellt die funktionell wichtige Zelle der Talgdrüse dar.
Die Produktion des Sebums hängt mit
dem Programm der terminalen Differenzierung dieser Zelle zusammen.
Während
dieser Differenzierung ist die metabolische Aktivität des Sebocyten
im Wesentlichen auf die Biosynthese der Lipide (die Lipogenese)
und noch genauer auf die Neosynthese von Fettsäuren und von Squalen ausgerichtet.
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Eine
Verbindung, die eine Stimulation der Produktion der Lipide, die
Bestandteil des Sebums sind, durch die Zellen der Talgdrüse (die
Sebocyten) erlaubt, wäre
daher von gewissem Interesse für
die Behandlung von oligoseborrhoischer trockener Haut, d.h., einer
Haut, die einen Sebumgehalt an der Stirn von weniger als 100 μg/cm2 aufweist.
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Im
Hinblick darauf wurde in dem Patent
US
4 496 556 vorgeschlagen, DHEA, ein von der Nebenhirnrinde
sezerniertes Steroid, oder seine Ester bei topischer Anwendung zur
Erhöhung
der Sebumproduktion zu verwenden.
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Allerdings
ist es aus Gründen
bestehender Vorschriften nicht immer möglich, diesen Typ von Verbindungen
auf dem Gebiet der Kosmetik einzusetzen. Hinzu kommt, dass dieser
Verbindungstyp bei oligoseborrhoischer Haut keine ausreichende Wirksamkeit
besitzt. Es besteht daher nach wie vor ein Bedürfnis danach, über kosmetisch
akzeptable Verbindungen zu verfügen,
die eine wirksame Stimulation der Talgbildungsfunktion zur Behandlung
von oligoseborrhoischer trockener Haut erlauben.
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Solche
Verbindungen wären
auch bei der Behandlung von trockener Kopfhaut nützlich, die oft mit glanzlosen
und atonischen Haaren einhergeht.
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Von
der Anmelderin wurde nun in überraschender
Weise festgestellt, dass 5-Cholesten-3β,25-diol-7-on erlaubt, diesen
Bedarf zu befriedigen.
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Es
ist zwar bekannt, bestimmte Derivate des Cholesterins für kosmetische
Zwecke in Zusammensetzungen einzusetzen, die topisch auf der Haut
angewandt werden. So offenbart das Dokument
FR 1 255 602 Zusammensetzungen zur
Verhinderung der Dehydratation von trockener Haut, die insbesondere
alterungsbedingt ist, die als Adjuvans Sterine wie 7-Oxocholesterin
enthalten. Aus dem Dokument
EP
0 608 600 sind ferner Verbindungen bekannt, die zum Ersatz
von Hautlipiden vorgesehen sind und sich auch zur Behandlung von
trockener Haut und trockener Kopfhaut verwenden lassen; hierzu gehört 7-Oxocholesterin.
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Ferner
wurde angegeben, 25-Hydroxycholesterin in kosmetischen Zusammensetzungen
einzusetzen, die insbesondere zur Konditionierung der Haut und zur
Bekämpfung
von Falten und rauher Haut vorgesehen sind (
JP 09 255 552 und
JP 11 279 018 ).
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Nach
dem Wissen der Anmelderin wurde allerdings die kosmetische Anwendung
von Oxysterinen wie 5-Cholesten-3β,25-diol-7-on
oder Estern oder Ethern dieser Verbindung (im Folgenden als „Derivate" bezeichnet) noch
nicht vorgeschlagen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft entsprechend ein kosmetisches Verfahren
zur Behandlung von trockener Haut oder trockener Kopfhaut, das die
topische Anwendung einer Zusammensetzung auf der Haut oder der Kopfhaut
umfasst, wobei die Zusammensetzung in einem physiologisch akzeptablen
Medium mindestens ein Oxysterin enthält, das unter 5-Cholesten-3β,25-diol-7-on
und seinen Estern und Ethern ausgewählt ist.
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Das
5-Cholesten-3β,25-diol-7-on
entspricht der nachstehenden Formel (I):
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Diese
Verbindung ist insbesondere von der Firma STERALOIDS unter der Bezeichnung
C6550 erhältlich.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
eignet sich besonders für
die Behandlung von oligoseborrhoischer trockener Haut, d.h., von
Haut, die im Bereich der Stirn einen Sebumgehalt von weniger als
100 μg/cm2 aufweist. Dieser Hauttyp wird oft bei Frauen
nahe an der Menopause gefunden, so dass die gemäß der Erfindung verwendete
Zusammensetzung bevorzugt bei Frauen mit einem Alter über vierzig
Jahren angewandt wird.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner die kosmetische Verwendung
mindestens eines Oxysterins, das ausgewählt ist unter 5-Cholesten-3β,25-diol-7-on und seinen Estern
und Ethern, als Wirkstoff zur Behandlung von trockener Haut und
trockener Kopfhaut.
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Sie
betrifft ferner auch die Verwendung mindestens eines Oxysterins,
das unter 5-Cholesten-3β,25-diol-7-on
und seinen Estern und Ethern ausgewählt ist, zur Herstellung einer
Zusammensetzung, insbesondere einer dermatologischen Zusammensetzung,
die zur Behandlung von Störungen
vorgesehen ist, die mit oligoseborrhoischer trockener Haut und insbesondere
mit Dermatitiden in Zusammenhang stehen.
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Die
gemäß der Erfindung
verwendbare Menge an Oxysterin hängt
natürlich
von der angestrebten Wirkung ab und kann entsprechend innerhalb
eines weiten Bereichs variieren. Allgemein liegt das Oxysterin oder liegen
die Oxysterine in einer Menge vor, die für eine signifikante Erhöhung der
Sebumproduktion und vorteilhaft einer mindestens 10 %igen Erhöhung der
Sebumproduktion bei einer Sebocytenkultur geeignet ist, wie im nachstehenden
Beispiel 1 beschrieben ist.
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Als
größenordnungsmäßige Angabe
können
diese Oxysterine in einer Menge eingesetzt werden, die 0,001 bis
5 % des Gesamtgewichts der Zusammensetzung ausmacht, und vorzugsweise
in einer Menge, die 0,05 bis 1 % des Gesamtgewichts der Zusammensetzung
beträgt.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
eignet sich allgemein zur topischen Anwendung auf der Haut und/oder
der Kopfhaut und enthält
entsprechend ein physiologisch akzeptables Medium, d.h., ein Medium,
das mit der Haut, ihren Hautanhangsgebilden (Wimpern, Nägeln, Haaren)
und/oder den Schleimhäuten verträglich ist.
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Für eine topische
Anwendung auf der Haut kann diese Zusammensetzung in allen galenischen
Formen vorliegen, die normalerweise auf dem Gebiet der Kosmetik
und der Dermatologie verwendet werden; sie kann insbesondere in
Form einer gegebenenfalls in den Gelzustand übergeführten Öllösung, einer Dispersion vom
Typ einer Lotion, die gegebenenfalls zweiphasig ist, einer durch
Dispergieren einer Fettphase in einer Wasserphase erhaltenen Emulsion
(O/W) oder umgekehrt (W/O) oder einer Dreifachemulsion (W/O/W) oder (O/W/O)
oder einer Vesikeldispersion vom ionischen und/oder nichtionischen
Typ vorliegen. Diese Zusammensetzungen werden nach üblichen
Verfahren hergestellt. Nach der vorliegenden Erfindung wird bevorzugt
eine Zusammensetzung in Form einer Öl-in-Wasser-Emulsion verwendet.
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Diese
Zusammensetzung kann mehr oder weniger flüssig sein und das Aussehen
einer weißen
oder gefärbten
Creme, einer Pomade, einer Milch, einer Lotion, eines Serums, einer
Paste, oder eines Schaums besitzen. Sie kann gegebenenfalls auch
in Form eines Aerosols angewandt werden. Sie kann ferner auch in fester
Form vorliegen, insbesondere in Form eines Stifts. Sie kann als
Pflegeprodukt und/oder als Produkt zum Schminken der Haut verwendet
werden. Sie kann ferner auch als Shampoo oder Après-Shampoo verwendet werden.
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Die
gemäß der Erfindung
verwendete Zusammensetzung kann in an sich bekannter Weise ferner
auf dem Gebiet der Kosmetik übliche
Hilfsstoffe enthalten, zum Beispiel hydrophile oder lipophile Gelbildner,
hydrophile oder lipophile Wirkstoffe, Konservierungsmittel, Antioxidantien,
Lösungsmittel,
Parfums, Füllstoffe,
Filter, Pigmente, Geruchsabsorber und Färbemittel. Die Mengen dieser
verschiedenen Hilfsstoffe sind so, wie sie herkömmlicherweise auf dem betrachteten
Gebiet eingesetzt werden, und machen zum Beispiel 0,01 bis 20 %
des Gesamtgewichts der Zusammensetzung aus. Diese Hilfsstoffe können je
nach ihrer Art in die Fettphase, in die wässerige Phase oder in die Lipidvesikel
eingebracht werden. Auf jeden Fall werden diese Hilfsstoffe sowie
ihre Mengenanteile so gewählt,
dass die angestrebten Eigenschaften der gemäß der Erfindung verwendeten
Oxysterine nicht beeinträchtigt
werden.
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Wenn
die gemäß der Erfindung
verwendete Zusammensetzung eine Emulsion ist, kann der Mengenanteil
der Fettphase 5 bis 80 Gew.-% und vorzugsweise 5 bis 50 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, betragen. Die Öle, die
Emulgatoren sowie die Co-Emulgatoren, die in der Zusammensetzung
in Form einer Emulsion eingesetzt werden, werden unter den Stoffen
ausgewählt,
die herkömmlicherweise
auf dem betrachteten Gebiet Verwendung finden. Der Emulgator und
der Co-Emulgator liegen in der Zusammensetzung in einem Mengenanteil
von 0,3 bis 30 Gew.-% und vorzugsweise von 0,5 bis 20 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, vor.
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Beispiele
für im
Rahmen der Erfindung verwendbare Öle sind Mineralöle (Vaselinöl), Öle planzlicher Herkunft
(Avocadoöl,
Sojaöl), Öle tierischer
Herkunft (Lanolin), synthetische Öle (Perhydrosqualen), Siliconöle (Cyclomethicone)
und fluorierte Öle
(Perfluorpolyether). Ferner können
als Fettstoffe Fettalkohole (Cetylalkohol), Fettsäuren und
Wachse (Carnaubawachs, Ozokerit) verwendet werden.
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Als
im Rahmen der Erfindung verwendbare Emulgatoren und Co-Emulgatoren können beispielsweise Ester
von Fettsäuren
mit Polyethylenglykol, wie PEG-100-stearat, und Ester von Fettsäuren mit
Glycerin, wie Glycerylstearat, genannt werden.
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Beispiele
für hydrophile
Gelbildner sind insbesondere Carboxyvinylpolymere (Carbomer), Acrylcopolymere,
wie etwa Acrylat/Alkylacrylat-Copolymere, Polyacrylamide, Polysaccharide,
natürliche
Gummen und Tone; als lipophile Gelbildner können modifizierte Tone wie
Bentone, Metallsalze von Fettsäuren,
hydrophobe Kieselsäure
sowie Polyethylene genannt werden.
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Als
Wirkstoff wird in die gemäß der Erfindung
verwendete Zusammensetzung vorteilhaft mindestens eine Verbindung
eingebracht, die ausgewählt
ist unter: Desquamationsmitteln; Hyratationsmitteln; reizlindernden
Mitteln; Mitteln, welche die Proliferation und/oder Differenzierung
der Keratinocyten stimulieren.
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Die
Stimulation der Seborrhoe durch Oxysterine und Derivate gemäß der Erfindung
kann allerdings bei bestimmten Personen ein Terrain für die Proliferation
der auf dem Ostium folliculare vorliegenden Mikroflora (insbesondere
Propionibacterium acnes) eröffnen,
wodurch entsprechend eine bedeutende Hydrolyse von Sebum-Triglyceriden
zu freien Fettsäuren
und die Reduktion der ungesättigten
Bindungen von mehrfach ungesättigten
Fettsäuren
(insbesondere Linoleinsäure)
hervorgerufen wird. Diese beiden Phänomene können zu einer Keratinisierung
des Infundibulums und zur Bildung eines Mikrokomedonen führen. Dieser
kann zu einem Komedonen degenerieren, der die Pore verstopft und
sie in unästhetischer
Weise vergrößert. In
einem fortgeschritteneren Stadium kann sich dieser Pfropfen zu einer
entzündlichen
Akneläsion
entwickeln.
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Der
Zusatz von Desquamationsmitteln oder Mitteln zur Regulierung der
Proliferation oder Differenzierung der Keratinocyten zu der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
erlaubt es, die Bildung dieser Komedonen zu vermeiden. In gleicher
Weise erlauben antibakterielle oder bakteriostatische Mittel die
Erzielung der gleichen Wirkung durch Zurückdrängung der Profliferation der
residenten Mikroflora.
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Darüberhinaus
können
die Hydratationsmittel die mit Hilfe des Oxystearins gemäß der Erfindung
erzielte Wirkung vervollständigen,
und die reizlindernde Mittel eignen sich zur Verbesserung des Hautbefindens bei
oligoseborrhoischer trockener Haut.
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Im
Folgenden werden Beispiele für
solche zusätzlichen
Wirkstoffe angeführt.
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Desquamationsmittel
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Unter
einem "Desquamationsmittel" wird eine Verbindung
verstanden, die zu einer Wirkung befähigt ist
- – entweder
direkt auf die Desquamation durch Begünstigung der Exfoliation, wie
zum Beispiel β-Hydroxysäuren, insbesondere
Salicylsäure
und ihre Derivate (hierzu gehört
n-Octanoyl-5-salicylsäure); α-Hydroxysäuren, wie
Glykolsäure,
Citronensäure,
Milchsäure,
Weinsäure, Äpfelsäure oder
Mandelsäure;
Harnstoff; Gentisinsäure;
Oligofucosen, Zimtsäure;
Extrakt von Saphora japonica; Resveratrol;
- – oder
auf bei der Desquamation oder dem Abbau von Corneodesmosomen beteiligte
Enzyme, Glycosidasen, das chymotryptische Enzym des Stratum Corneum
(SCCE) sowie andere Proteasen (Trypsin, chymotrypsin-artige Enzyme).
Beispiele hierfür
sind Chelatbildner für
anorganische Salze: EDTA; N-Acyl-N,N',N'-Ethylendiamintriessigsäure; Aminosulfonsäureverbindungen
und insbesondere N-2-Hydroxyethylpiperazin-N-2-ethansulfonsäure (HEPES);
Derivate von 2-Oxothiazolidin-4-carbonsäure (Procystein); Derivate
von α-Aminosäuren vom
Glycintyp (wie sie etwa in EP
0 852 949 beschrieben sind, sowie das von BASF unter der Handelsbezeichnung
TRILON M vertriebene Natrium-Methylglycindiacetat);
Honig; Zuckerderivate wie O-Octanoyl-6-D-maltose und N-Acetylglucosamin.
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Hydratationsmittel
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Unter
einem "Hydratationsmittel" wird verstanden:
- – Entweder
eine Verbindung, die auf die Barrierefunktion in der Weise einwirkt,
dass die Hydratation des Stratum Corneum aufrechterhalten bleibt,
oder eine okklusiv wirkende Verbindung. Beispiele hierfür sind Ceramide,
Verbindungen auf Sphingoidbasis, Lecithine, Glycosphingolipide,
Phospholipide, Cholesterin und seine Derivate, Phytosterine (Stigmasterin, β-Sitosterin,
Campesterin), essentielle Fettsäuren,
1,2-Diacylglycerin, 4-Chromanon, pentacyclische Triterpene wie Ursolsäure, Vaseline
und Lanolin;
- – oder
eine Verbindung, die direkt den Wassergehalt des Stratum Corneum
erhöht,
wie zum Beispiel Trehalose und ihre Derivate, Hyaluronsäure und
ihre Derivate, Glycerin, Pentandiol, Natriumpidolat, Serin, Xylit,
Natriumlactat, Glycerinpolyacrylat, Ectoin und seine Derivate, Chitosan,
Oligo- und Polysaccharide, cyclische Carbonate, N-Lauroylpyrrolidoncarbonsäure, N-α-Benzoyl-L-arginin;
- – oder
eine Verbindung, welche die Talgdrüsen aktiviert, wie etwa DHEA
und seine Derivate und Vitamin D und seine Derivate.
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Mittel, welche die Proliferation
und/oder die Differenzierung von Keratinocyten stimulieren
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Zu
den in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
verwendbaren Mitteln, welche die Proliferation der Keratinocyten
stimulieren, gehören
insbesondere die Retinoide, wie zum Beispiel das Retinol und seine Ester,
wozu das Retinylpalmitat gehört;
Phloroglucin; Nusspresskuchenextrakte, die von der Firma GATTEFOSSE
im Handel sind; Extrakte von Solanum tuberosum, die von der Firma
SEDERMA vertrieben werden.
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Die
Retinoide sind für
eine Verwendung im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt,
insbesondere Retinol und seine Ester.
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Zu
den Mitteln, welche die Differenzierung der Keratinocyten stimulieren,
gehören
zum Beispiel Mineralien wie Calcium; der Lupinenextrakt, der von
der Firma SILAB unter der Handelsbezeichnung Photopréventine® im
Handel ist; Natrium-β-sitosterylsulfat,
das von der Firma SEPORGA unter der Handelsbezeichnung Phytocohésine® vertrieben
wird; der Maisextrakt, der von der Firma SOLABIA unter der Handelsbezeichnung Phytovityl® im
Handel ist.
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Reizlindernde
Mittel
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Beispiele
für Ausgangsmaterialien,
die als reizlindernde Mittel wirken, sind, ohne dass dies einschränkend wäre, folgende
Wirkstoffe: pentacyclische Triterpene, wie β-Glycyrrhetinsäure und
ihre Salze und/oder ihre Derivate (Glycyrrhetinsäure-monoglucuronid, Stearylglycyrrhetinat,
3-Stearoyloxyglycyrrhetinsäure),
Ursolsäure
und ihre Salze, Oleanolsäure
und ihre Salze, Betulinsäure
und ihre Salze; Extrakte von Paeonia suffruticosa und/oder lactiflora,
Rosmarinus officinalis, Epilobium, Pygeum, Boswellia serrata, Centipeda
cunnighami, Helianthus annuus, Cola nitida, Gewürznelken und Bacopa moniera;
Salze von Salicylsäure
und insbesondere Zinksalicylat; Algenextrakte, insbesondere von
Laminaria saccharina; Canolaöl,
Tamanuöl,
Calophylliumöl, ω-3-ungesättigte Öle, wie
Muskatrosenöl,
Cassisöl,
Echiumöl,
Fischöl; α-Bisabolen
und Kamillenextrakte; Allantoin; Phosphorsäurediester von Vitamin E und
C; Capryloylglycin; Tocotrienole; Piperonal; Aloe Vera; Phytosterine;
Cortison, Hydrocortison, Indometacin, Betamethason.
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Ferner
sind Antagonisten der Substanz P zu erwähnen, insbesondere: Strontiumsalze;
Thermalwässer
und insbesondere das Thermalwasser aus dem Vichybassin und das Thermalwasser
von La Roche Posay; Bakterienextrakte und insbesondere der Extrakt
von nicht photosynthetischen filamentösen Bakterien, der in der Patentanmeldung
EP 0 761 204 beschrieben
ist und der vorzugsweise aus Bakterien hergestellt ist, die zur Ordnung
der Beggiatoales gehören,
und insbesondere von Bakterien des Genus Vitreoscilla. Gemäß der Erfindung
wird bevorzugt ein Stamm von Vitreoscilla filiformis verwendet.
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Ferner
sind die Antagonisten von CGRP zu nennen, insbesondere ein Extrakt
von Zellen (bevorzugt undifferenzierten Zellen) von mindestens einer
Pflanze der Familie der Iridaceen, der durch Kultivieren in vitro erhalten
ist. Die Iridaceen gehören
bevorzugt zum Genus Iris. Besonders bevorzugt wird ein wässeriger
Extrakt von Iris pallida verwendet, wie er in der Patentanmeldung
EP 0 765 668 beschrieben
ist.
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Ferner
sind auch die Bradykinin-Antagonisten zu nennen, insbesondere ein
Extrakt von mindestens einer Pflanze der Familie der Rosaceen, die
bevorzugt in vivo kultiviert sind. Gemäß der Erfindung wird bevorzugt
eine Pflanze des Genus Rosa und vorteilhaft der Species Rosa gallica
und noch bevorzugter ein wässerig-glykolischer Extrakt
von Blütenblättern von
Rosa gallica verwendet, wie er in der Patentanmeldung
EP 0 909 556 beschrieben ist.
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Antibakterielle
Mittel
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Die
im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendbaren antibakteriellen
Mittel können
insbesondere ausgewählt
werden unter 2,4,4'-Trichlor-2'-hydroxydiphenylether
(oder Triclosan), 3,4,4'-Trichlorcarbanilid, Phenoxyethanol,
Phenoxypropanol, Phenoxyisopropanol, Hexamidinisethionat, Metronidazol
und seine Salze, Miconazol und seine Salze, Itraconazol, Terconazol,
Econazol, Ketoconazol, Saperconazol, Fluconazol, Clotrimazol, Butoconazol,
Oxiconazol, Sulfaconazol, Sulconazol, Terbinafin, Ciclopirox, Ciclopiroxolamin,
Undecylensäure
und ihre Salze, Benzoylperoxid, 3-Hydroxybenzolsäure, 4-Hydroxybenzolsäure, Phytinsäure, N-Acetyl-L-cystein, Liponsäure, Azelainsäure und
ihre Salze, Arachidonsäure,
Resorcin, 2,4,4'-Trichlor-2'-hydroxydiphenylether,
3,4,4'-Trichlorcarbanilid,
Octopirox, Octoxyglycerin, Octanoylglycin, Caprylylglykol, 10-Hydroxy-2-decansäure, Dichlorphenylimidazoldioxolan
und seine Derivate, die in dem Patent WO 93/18743 beschrieben sind,
Farnesol, Phytosphingosine und ihre Gemische.
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Bevorzugte
antibakterielle Mittel sind Triclosan, Phenoxyethanol, Octoxyglycerin,
Octanoylglycin, 10-Hydroxy-2-decansäure, Caprylyglykol, Farnesol
und Azelainsäure.
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Die
Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele erläutert, die
nicht einschränkend
sind. In diesen Beispielen sind die Mengen in Gewichtsprozent angegeben.
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Beispiele
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Beispiel 1: Nachweis der
Wirksamkeit von 5-Cholesten-3β,25-diol-7-on auf die Lipogenese
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Das
5-Cholesten-3β,25-diol-7-on
wurde mit 7-Oxocholesterin und 1,25-Hydroxycholesterin an einem Modell
von immortalisierten menschlichen Sebocyten in Kultur getestet,
die von der Zelllinie SZ95 stammten, die beschrieben ist in Zouboulis,
C.C., Seltmann, H., Neitzel, H. und Orfanos, C.E., Establishment
and Characterization of an Immortalized Human Sebaceous Gland Cell
Line, J. Invest. Dermatol. 113 (1999) 1011–1020.
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Der
Test bestand in der Messung der Menge an Lipiden, die durch die
Sebocyten der Zelllinie (bei Konfluenz), gebildet wurden, und zwar
ohne Wirkstoff oder in Gegenwart des Wirkstoffs in einer solchen
Verdünnung
in DMSO, dass die am Ende resultierende Menge an DMSO im Kulturmedium
0,1 % beträgt.
Nach zwei Tagen Behandlung werden die adherenten Zellen mit Nilrot
(1 μg/ml)
behandelt. Der Gehalt an Lipiden wird dann durch Messung der Fluoreszenz
des Farbstoffs (Wertepaar Anregung/Emission: 485–540 nm für neutrale Lipide) quantitativ
bestimmt.
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Die
Tests werden sechsfach durchgeführt,
und der Versuch wird viermal wiederholt.
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Parallel
erlauben Tests der Proliferation (MUH) und der Lebensfähigkeit
der Zellen (LDH), zu verifizieren, dass die erhaltenen Wirkungen
nicht mit einer merklichen Modifizierung dieser biologischen Parameter verbunden
sind.
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Die
Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle zusammengefasst:
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Wie
aus dieser Tabelle hervorgeht, induziert das 5-Cholesten-3β,25-diol-7-on eine erhebliche
Erhöhung
der Lipogenese der Sebocyten, die deutlich über dem Wert liegt, der durch
andere Cholesterinderivate induziert wird, und zwar auch in erheblich
niedrigerer Konzentration als bei den letztgenannten Cholesterinderivaten.
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Darüber hinaus
führt DHEA
im gleichen Test bei einer Konzentration von 10–5 M
nur zu einer Erhöhung des
Lipidgehalts des Sebums von 13 %. Die Oxysterine gemäß der Erfindung
sind entsprechend wirksamer als DHEA.
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Beispiel 2: Kosmetische
Zusammensetzung (O/W-Emulsion)
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Diese
Zusammensetzung wird in dem Fachmann geläufiger, herkömmlicher
Weise hergestellt. Die in diesen Beispielen angeführten Mengen
sind als Gewichtsprozente angegeben.
5-Cholesten-3β,25-diol-7-on | 0,3
% |
Lyophilisierter
Rosmarinextrakt | 0,2
% |
Glycerinstearat | 2
% |
Polysorbat
60 | 1
% |
Stearinsäure | 1,4
% |
Triethanolamin | 0,7
% |
Carbomer | 0,4
% |
Olivenöl | 12
% |
Flüssige Fraktion
von Karitebutter | 12
% |
Octyldodecanol | 6
% |
Isononylisononanoat | 10
% |
Antioxidationsmittel | 0,05
% |
Parfum | 0,5
% |
Konservierungsmittel | 0,3
% |
Wasser
q.s.p. | 100
% |
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Diese
Zusammensetzung, die bei Anwendung alle zwei Tage verwendet wird,
erlaubt eine Redynamisierung der Talgdrüsenfunktion bei trockener Haut.