DE4420604C2 - Vakuum-Zentrifugiereinrichtung und Reinigungsverfahren - Google Patents
Vakuum-Zentrifugiereinrichtung und ReinigungsverfahrenInfo
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- DE4420604C2 DE4420604C2 DE19944420604 DE4420604A DE4420604C2 DE 4420604 C2 DE4420604 C2 DE 4420604C2 DE 19944420604 DE19944420604 DE 19944420604 DE 4420604 A DE4420604 A DE 4420604A DE 4420604 C2 DE4420604 C2 DE 4420604C2
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Reinigungs- und Zen
trifugiereinrichtung, insbesondere zum Reinigen von Hohlräume
oder Sacklöcher aufweisendem Schüttgut oder dergleichen, mit
einer Zentrifuge, welche mit einem Unterdrucksystem in Verbin
dung steht.
Die Reinigung von Schüttgut, insbesondere von Schüttgut, wel
ches Hohlräume oder Sacklöcher aufweist, mit Lösungsmitteln
stellt ein besonderes Problem dar, weil die Hohlräume von dem
Lösungsmittel entweder nicht erreicht oder, falls dies nicht
der Fall ist, das Lösungsmittel nur schwer aus den Hohlräumen
wieder entfernt werden kann. In vielen Fällen wurde Schüttgut
mit Sacklöchern mit Hilfe von Fluor-Chlorkohlenwasserstoffen,
sogenannten Freonen, gereinigt. Freone haben den Vorteil, dass
diese nur eine geringe Oberflächenspannung aufweisen und daher
wesentlich leichter in Sacklöcher eindringen können als z. B.
Wasser, welches eine relativ hohe Oberflächenspannung auf
weist. Ein weiterer Vorteil der Freone ist, dass sich diese
aufgrund ihres niedrigen Siedepunktes auch relativ leicht vom
Schüttgut entfernen lassen. Weil die Verwendung von Freonen
durch gesetzgeberische Massnahmen jedoch stark eingeschränkt
oder bereits verboten worden ist, müssen alternative Reini
gungsmethoden eingesetzt werden. Abgesehen von den vorgenann
ten Problemen, gibt es auch Fälle, in welchen empfindliche
Produkte durch eine Ultraschallreinigung beschädigt würden,
sodass für solche Produkte eine schonendere Reinigungsmethode
anzuwenden ist.
Aus der DE 41 38 432 C1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Reinigen von metallischen Werkstücken bekannt, die einen
Waschtank und eine darin um eine horizontale Achse drehbare
Trommel zur Aufnahme der Werkstücke umfaßt. Neben einer ober
halb der Trommel angebrachten Schwalldusche ist eine unterhalb
der Trommel angeordnete Vorrichtung zum Eindüsen eines Gases
im Waschtank vorgesehen, die beide der Intensivierung des Rei
nigungsvorgangs dienen. Hierbei sind weiterhin Mittel zum Er
zeugen von Unterdruck im Waschtank vorgesehen, die nur zum
Trocknen der Werkstücke nach dem Ablassen einer Behandlungs
flüssigkeit aus dem Waschtank eingesetzt werden.
Aus der Veröffentlichung "Neue Verfahren bei der Metallentfet
tung mit organischen Lösungsmitteln (Tri- und Perchloräthy
len)", Karl M. Heintz in DE-Z "Fachberichte für Oberflächen
technik" März/April 1968, S. 55-57, ist eine Anlage zur Reini
gung von Metallteilen bekannt, die im wesentlichen einen Lö
sungsmittelvorratsbehälter und eine Entfettungs- und Reini
gungskammer zum Einsetzten der Metallteile umfaßt. Eine Va
cuumpumpe wird regelmäßig zum Ansaugen von Lösungsmittel aus
dem Vorratsbehälter in die Reinigungskammer und anschließend
zum Durchsaugen von Luft durch das Lösungsmittel in der Reini
gungskammer verwendet. Nach dem Ablassen und Zurückpumpen des
Lösungsmittels dunstet das Lösungsmittel üblicherweise von der
Ware ab. Zusätzlich kann die Behandlungskammer evakuiert wer
den, um ein vollständiges Abdunsten des Lösungsmittels von der
Ware sicherzustellen.
Ein vollständiges Benetzen der Metallteile mit Waschflüssig
keit bzw. mit Lösungsmittel ist in beiden der genannten Vor
richtungen keineswegs sichergestellt.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrich
tung und ein Verfahren zur Reinigung von Schüttgut oder ande
ren Produkten, insbesondere von solchen mit Hohlräumen oder
Sacklöchern, zur Verfügung zu stellen, welches schonend, effi
zient, schnell und vor allem umweltfreundlich ist.
Erfindungsgemäss wird dies durch eine Vorrichtung erreicht,
bei welcher wenigstens zwei jeweils ein Lösungsmittel oder ein
Lösungsmittelgemisch aufnehmende Behälter vorgesehen sind,
welche über mit Ventilen versehene Leitungen mit der Zentrifu
ge in Verbindung stehen, um der Zentrifuge Lösungsmittel oder
Lösungsmittelgemisch zu zuleiten, mit Förderpumpen und Leitun
gen, um Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch von der Zen
trifuge in die Behälter zurückzuleiten oder aus der Zentrifuge
zu entfernen, und mit wenigstens einem Behälter mit einer An
schlussstelle zur Zuführung von frischem Lösungsmittel oder
Lösungsmittelgemisch, und mit einer Steuerung zum Inbetrieb
nehmen des Unterdrucksystems zur Evakuierung der Zentrifuge
vor dem Öffnen der Ventile in den Leitungen zum Zuleiten von
Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch. Diese Vorrichtung hat
den Vorteil, dass das zu reinigende Schüttgut auch durch ein
Lösungsmittel mit einer hohen Oberflächenspannung, wie z. B.
Wasser, gereinigt werden kann, weil durch ein vorgängiges Eva
kuieren der das Schüttgut enthaltenden Zentrifuge das Lösungs
mittel auch in Hohlräume und Sacklöcher eindringt. Durch die
Zentrifugalkraft kann das Lösungsmittel oder Wasser auch aus
kleinen Hohlräumen grösstenteils wieder herausgeschleudert
werden. Durch die Evakuierung der Zentrifuge kann das Schütt
gut anschliessend wieder rasch getrocknet werden. Die Verwen
dung von wenigstens zwei Lösungsmittelbehältern hat den Vor
teil, dass dasselbe Lösungsmittel mehrfach verwendet werden
kann. Frisches Lösungsmittel, welches einmal gebraucht wurde,
kann in einen Behälter rezykliert und bei der Reinigung der
nächsten Charge wieder eingesetzt werden. Dadurch kann die
Menge an Lösungsmittel oder Wasser gering gehalten werden. Au
sserdem kann der Verdünnungseffekt durch mehrfaches Spülen
voll ausgeschöpft werden, sodass das Schüttgut von den anhaf
tenden Verunreinigungen praktisch vollständig befreit werden
kann. Zweckmässigerweise ist eine Mikroprozessorsteuerung zur
Steuerung und/oder Ueberwachung der Ventile und des Vakuumer
zeugers vorgesehen. Die Verwendung einer Mikroprozessorsteue
rung ermöglicht die automatische oder halbautomatische Reini
gung des Schüttgutes.
Vorteilhaft besitzt die Zentrifuge einen lösungsmitteldurch
lässigen Korb zur Aufnahme des Schüttgutes, welcher im Quer
schnitt ungefähr parabelförmig ist und drehfest mit einer Wel
le der Zentrifuge verbunden ist. Ein im wesentlichen parabel
förmiger Korb hat den Vorteil, dass das Schüttgut beim Zentri
fugieren nach aussen resp. nach oben wandert und bei dieser
Gelegenheit das im Schüttgut gestaute Lösungsmittel fast voll
ständig abgibt. Das Schüttgut verteilt sich beim Zentrifugie
ren an den Seitenwänden des Korbes, sodass die Wände schluss
endlich von einer fast gleich dicken Lage des Schüttgutes be
deckt sind. Vorteilhaft ist die Welle durch wenigstens zwei in
Abstand voneinander angeordnete Lager gelagerte welche mit der
Zentrifuge verbunden sind. Dadurch können hohe Drehzahlen bis
zu 2000 Umdrehungen pro Minute realisiert werden, auch wenn
kleinere Unwuchten vorhanden sind. Bei einer vorteilhaften
Ausführungsform ist die Welle an einem Ende in lösbarem Ein
griff mit dem Lager. Dies hat den Vorteil, dass der Korb gut
zugänglich ist und mühelos von oben be- bzw. entladen werden
kann.
Zweckmässigerweise ist eine Dosiereinrichtung zur Zudosierung
eines Reinigungsmittels zum Lösungsmittel vorgesehen. Durch
das Reinigungsmittel kann die Oberflächenspannung des Wassers
herabgesetzt werden und/oder stark verschmutztes Schüttgut in
einer ersten Reinigungsstufe von hartnäckigem Schmutz befreit
werden. Es ist weiters zweckmässig, wenn die Behälter und die
Zentrifuge Füllstandsanzeigemittel mit wenigstens oberen und
unteren einstellbaren Schaltpunkten aufweisen, welche mit der
Mikroprozessorsteuerung in Verbindung stehen. Dadurch kann im
mer die gleiche Menge Lösungsmittel zudosiert werden. Die
Füllstandsanzeigemittel können jedoch auch z. B. durch Durch
flussmessgeräte ersetzt werden. Vorteilhaft weist die Zentri
fuge eine Druckmessröhre mit Grenzwertschaltern auf, welche
mit der Mikroprozessorsteuerung in Verbindung steht. Die
Druckanzeige kann mittels der einstellbaren Schaltpunkte für
die Ablaufsteuerung verwendet werden, indem bestimmte Ventile
erst dann geöffnet oder geschlossen werden können, wenn ein
bestimmter Druckwert erreicht ist. Die Füllstandsanzeigen und
die Druckmessröhre besitzen vorteilhaft wenigstens obere und
untere einstellbare Schaltkontakte, welche dem Mikroprozessor
oder Computer als Logiksignale zugeführt werden können.
Als besonders vorteilhaft hat sich der Einsatz von wenigstens
vier Lösungsmittelbehältern gezeigt. Solch eine Anlage ist
vielseitig einsetzbar. Ausserdem kann der Verbrauch an Lö
sungsmittel sehr gering gehalten werden. Falls erforderlich
kann bei hohen Reinigungsanforderungen der Reinigungsprozess
für dieselbe Charge mehrfach angewandt werden. Vorteilhaft ist
das Lösungsmittel natürliches, entionisiertes oder destillier
tes Wasser.
Erfindungsgemäss wird auch ein Verfahren zur Reinigung von
Hohlräume oder Sacklöcher aufweisendem Schüttgut mittels Vaku
um-Zentrifugierung zur Verfügung gestellt, bei welchem das
Schüttgut mit einem Lösungsmittel oder einem Lösungsmittelge
misch in einem mehrere Zyklen umfassenden Reinigungsprozess
gespült, evakuiert und zentrifugiert wird, wobei das Lösungs
mittel eines bestimmten Zyklus jeweils im Reinigungsprozess
der nächsten Charge im nächstfolgenden Zyklus eingesetzt und
das Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch des niedrigsten
Reinigungszyklus aus dem Kreislauf entfernt wird, bei dem in
einem Zyklus die Zentrifuge mit dem Schüttgut jeweils evaku
iert und das Lösungsmittel oder das Lösungsmittelgemisch an
schliessend in die Zentrifuge eingelassen wird, bis das
Schüttgut bedeckt ist, bei dem danach das Schüttgut mit dem
Lösungsmittel in der Zentrifuge rotiert wird, bei dem das Lö
sungsmittel anschliessend aus der Zentrifuge abgelassen und in
einem Behälter zwischengelagert wird, und bei dem die Zentri
fuge danach in Betrieb gesetzt und evakuiert wird. Ein Evaku
ieren kann auch während, vor oder nach dem Inbetriebsetzen der
Zentrifuge erfolgen, und möglicherweise in der Zentrifuge an
gesammeltes Restwasser kann ebenfalls abgelassen und in den
besagten Behälter geleitet werden. Bezüglich der hintereinan
der ablaufenden Reinigungszyklen ist unter dem niedrigsten
Reinigungszyklus jeweils der erste eines Reinigungsprozesses
zu verstehen. Im niedrigsten oder ersten Reinigungszyklus ist
das eingesetzte Lösungsmittel oder Wasser bereits für die Rei
nigung wenigstens einer anderen Charge bereits verwendet wor
den. Dies ist ein besonders umweltfreundliches Reinigungsver
fahren, bei welchem auch Wasser, welches eine hohe Oberflä
chenspannung aufweist, verwendet werden kann. Durch das vor
gängige Evakuieren der das Schüttgut enthaltenen Zentrifuge
wird erreicht, dass beim anschliessenden Fluten der Zentrifuge
mit Lösungsmittel dasselbe in alle Hohlräume und Sacklöcher
eindringt.
Vorteilhaft wird dem Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch
des niedrigsten Zyklus jeweils ein Reinigungsmittel zudosiert.
Dadurch können auch stark verschmutzte Teile gereinigt werden.
Als Reinigungszusatz eignen sich bekannte oberflächenaktive
Substanzen. Als besonders vorteilhaft hat sich die Verwendung
von RBS gezeigt, welches biologisch abbaubar ist und nur in
geringen Konzentrationen zugesetzt zu werden braucht. Zur
Erzielung eines guten Reinigungseffekts kann das Schüttgut
auch mit dem Lösungsmittel zentrifugiert werden. Durch die
Verwirbelung des Schüttgutes im Lösungsmittel wird das
Schüttgut quasi wie in einer Waschmaschine gereinigt.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter
Bezugnahme auf die Figuren beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer Ausführungsform der
erfindungsgemässen Reinigungsvorrichtung,
Fig. 2 einen Teil-Querschnitt durch eine Zentrifuge, teilwei
se in Seitenansicht.
Die Reinigungsvorrichtung gemäss Fig. 1 besitzt eine Zentrifuge
11, eine Unterdruckquelle 13 und mehrere Behälter 15, 17, 19, 21
für Lösungsmittel, welche über Leitungen 25 mit der Zentrifuge
11 in Verbindung stehen. Eine Dosiereinrichtung 23 mit einem
Vorratsbehälter 24, einer Förderpumpe 27, einem Dosierventil
29 und einem Absperrventil 31 ist an die Leitungen 25 ange
schlossen, sodass ein Reinigungsmittel einem oder mehreren Be
hältern 15, 17, 19, 21 zudosiert werden kann. Die einzelnen Be
hälter 15, 17, 19, 21 sind jeweils durch Absperrventile 33 bis 3
voneinander, respektive von der Zentrifuge 11 getrennt, sodass
Lösungsmittel jeweils aus einem der Behälter 15, 17, 19, 21 in
die Zentrifuge 11 geleitet werden kann. Eine Leitung 40, wel
che durch ein Ventil 42 abgesperrt werden kann, erlaubt die
Zuführung von frischem Lösungsmittel in wenigstens einen der
Behälter 15, 17, 19, 21. Zur Rückführung des Lösungsmittels von
der Zentrifuge 11 in einen der Behälter 15, 17, 19, 21 sind wei
tere Leitungen 25 und Förderpumpen 41, 43 vorgesehen. Die Pum
pen 41, 43 sind über eine Leitung 45 mit Absperrventil 47 an
die Zentrifuge 11 angeschlossen. Die Pumpen 41, 43 fördern das
Lösungsmittel in die Leitungen 25, resp. die Behälter
15, 17, 19, 21. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wurden 2 Pum
pen 41, 43 vorgesehen, um die Verschmutzung der Leitungen 25
mit Reinigungsmittel auf ein möglichst kleines Leitungsteil
stück begrenzen zu können.
An der Zentrifuge 11 ist weiters eine mit einem Absperrventil
49 versehene Leitung 51 angeschlossen, welche die Entfernung
von z. B. stark verschmutztem Lösungsmittel aus der Reinigungs
vorrichtung ermöglicht. Ein Drucksensor 55 erlaubt es, den
Druck in der Zentrifuge 11 zu messen, welche über ein Belüf
tungsventil 53 mit der Umgebung in Verbindung steht. Die Pumpe
13 kann durch ein Absperrventil 57 von der Zentrifuge 11 ge
trennt werden.
In den Leitungen 25 sind Filter 59 eingebaut, um eine Beschä
digung der Pumpen 41, 43 durch Partikel zu vermeiden. Rück
schlagventile 61 verhindern ein Rückströmen des Lösungsmit
tels, wenn nur eine der Pumpen 41, 43 in Betrieb ist. Die Be
hälter 15, 17, 19, 21 und die Zentrifuge besitzen Füllstandsan
zeigemittel 63. Durch diese Mittel 63 kann jeweils ein oberes
und ein unteres Füllstandsniveau detektiert und z. B. als Lo
giksignal einer Mikroprozessorsteuerung zugeführt werden. Die
Behälter 15, 17, 19, 21, 24 sowie die Zentrifuge 11 lassen sich
daher automatisch bis zu einem bestimmten Niveau füllen.
Die Fig. 2 zeigt eine besonders vorteilhafte Ausführungsform
einer Zentrifuge 11 mit drehbarem Korb 67. Der Korb 67 ist mit
einer Welle 69 drehfest verbunden, welche im dargestellten
Ausführungsbeispiel über eine am Boden 73 der Zentrifuge 11
angeordnete Magnetkupplung 71 angetrieben ist. Der Boden 73
ist aus diesem Grund aus einem nicht magnetisierbaren Materi
al. z. B. Aluminium, gefertigt, welcher im Bereich der Magnete
75 zweckmässigerweise verjüngt ist. Dadurch wird das Magnet
feld durch den Boden 73 nur wenig abgeschwächt. Die Magnet
kupplung 71 hat den Vorteil, dass keine Durchführung durch den
Boden 73 nötig ist und somit kein Risiko von Leckagen besteht.
Der Korb 67 ist vorteilhaft im Querschnitt ungefähr
parabelförmig, wobei der Bodenbereich etwas gestreckt sein
kann. Der Korb 67 besitzt mehrere, z. B. 12 Arme 75, die am
oberen Ende durch einen Ring 77 verbunden sind. Grobes
Schüttgut kann damit direkt in den Korb 67 gegeben werden. Bei
der Reinigung von feinerem Schüttgut, wie z. B. kleinen
Kölbchen, wird zuerst ein Netz in den Korb 67 eingelegt. Der
Korb 67 kann aber auch durch einen Rahmen mit mehreren
schwenkbar an diesem angeordneten kleineren Körbchen ersetzt
sein. Damit der Korb 67 auch hohe Drehzahlen aushält, d. h.
nicht zu schwingen anfängt, ist ein an die Welle 69 steckbarer
Aufsatz 79 vorgesehen, welcher auf einem Absatz 87 der Welle 69
aufliegt und von unter her mit einem Siebnetz bespannt ist. Das
Netz verhindert, dass das Schüttgut beim Zentrifugieren bei
hohen Drehzahlen aus dem Korb austreten kann. Der Aufsatz 79
besitzt einen Bördelrand 81, welcher aussen am Ring 77 anliegt.
Um den Aufsatz 79 an der Welle 69 zu fixieren, weist dieser in
der Mitte eine Hinterschneidung 83 auf, in welche ein mit der
Welle 69 fest verbundener Stift 85 ähnlich einem
Bajonettverschluss eingedreht werden kann. Dadurch ist der
Aufsatz 79 in Achsrichtung fixiert.
Zur Erhöhung der Stabilität kann auch am oberen Ende der Welle
69 ein Lager 89 vorgesehen sein. Damit der Korb 67 unbehindert
von oben be- und entladen werden kann, ist das Lager 89
vorteilhaft in lösbarem Eingriff mit der Welle 69. Zu diesem
Zweck ist das Lager 89 in einen Deckel 91 integriert, welcher
auf die Zentrifuge gelegt werden kann. Es ist auch denkbar,
dass der Deckel 91 schwenkbar an der Zentrifuge 11 angeordnet
ist, sodass das Lager beim Schliessen des Deckels 91 in
Eingriff mit der Welle 69 kommt.
Der Deckel 91 besitzt einen abgesetzten Rand 93, welcher an den
Seitenwänden 95 der Zentrifuge 11 anliegt und dadurch zentriert
wird. Der Deckel 91 kann jedoch ebenso gut mit Zentrierstiften
in seiner Lage fixiert werden. Im vorliegenden
Ausführungsbeispiel besteht der Deckel 91 aus einem übers Kreuz
verstrebten Ring (nicht dargestellt). Ein zweiter schwenkbarer
Deckel 97, z. B. aus Plexiglas, verschliesst die Zentrifuge 11.
Dadurch lässt sich der Reinigungsprozess von aussen beobachten.
An der Peripherie des Deckels 91 sowie am oberen Rand der
Seitenwänden 95 sind Nuten 99, 103 eingearbeitet, in welche O-
Ringe 101, 105 eingelegt sind. Durch Erzeugen eines Unterdrucks
in der Zentrifuge 11 wird dieselbe selbsttätig gasdicht
verschlossen.
Der Korb 67 ist im Bodenbereich auf einem mit der Welle 69' der
Magnetkupplung 71 fest verbundenen Mitnehmerblock 107 mittels
Schrauben 111 festgeschraubt. Der Mitnehmerblock 107 ist durch
einen Mitnehmerstift 109 drehfest mit der Welle 69' verbunden.
Die Wellen 69 und 69' sind durch einen Gewindestift 108
miteinander verbunden, wobei die im Durchmesser etwas dickere
Welle 69 den Korb 67 gleichzeitig festklemmt. Die Welle 69'
greift mit ihrem Ende in eine Bohrung der Welle 69 ein, sodass
eine präzise und stabile Verbindung der beiden Wellen 69, 69'
gebildet ist.
An der Seite der Zentrifuge 11 ist eine Füllstandsanzeige 63
vorgesehen, welche im wesentlichen aus einer By-pass-Leitung
besteht. In dieser Leitung befindet sich ein ein magnetisches
Material enthaltender Schwimmer (nicht dargestellt), welcher
mit einem oder mehreren an der Leitung verschiebbar
angeordneten Sensoren zusammenwirken kann (nicht dargestellt).
Im Boden 73 der Zentrifuge befinden sich mehrere Abflussstutzen
115, 115', welche für einen raschen Abfluss des Lösungsmittels
sorgen.
Die Arbeitsweise der erfindungsgemässen Zentrifugiereinrichtung
ist zusammengefasst derart, dass während eines
Reinigungsprozesses einer Charge das Lösungsmittel oder Wasser
von einem bestimmten Behälter über die Zentrifuge 11 jeweils in
einen anderen Behälter weitergeleitet wird, wobei das
Lösungsmittel in der Regel jeweils alle Behälter durchläuft.
Dies bedeutet mit Bezug auf Fig. 1 z. B., dass das Lösungsmittel
aus dem Behälter 21, welchem auch noch Reinigungszusätze
begemischt sein können, zur Vorreinigung der verschmutzten
Produkte in Zentrifuge 11 geleitet und dann in einen
Auffangbehälter oder Abwasserkanal abgelassen wird. Im näch
sten Reinigungszyklus wird das Lösungsmittel oder Wasser aus
dem Behälter 15 in die Zentrifuge 11 gespiesen und dann in den
Behälter 21 geleitet. Beim letzteren Schritt können dem Lö
sungsmittel noch Reinigungszusätze beigemischt werden. Beim
darauffolgenden Zyklus wird der Inhalt des Behälters 17 für
die Reinigung verwendet und dann in den Behälter 15 zurückge
leitet. Analog wird der Inhalt des Behälters 19 nach der Rei
nigung in den Behälter 17 geleitet. Der Behälter 19, resp. der
Behälter welcher das frische Lösungsmittel oder Wasser ent
hält, wird am Ende eines Reinigungsprozesses durch reines Lö
sungsmittel oder Wasser aufgefüllt.
Die einzelnen Reinigungsschritte laufen im Detail wie folgt
ab: Nachdem das zu reinigende Schüttgut in die Zentrifuge 11
gebracht worden ist, wird der Unterdruckerzeuger 13 einge
schaltet und das Ventil 57 geöffnet (Ventile 39, 53, 47, 49 ge
schlossen). Sobald ein bestimmter Unterdruck erreicht ist,
wird das Ventil 57 geschlossen und die Ventile 39 und 33 ge
öffnet. Lösungsmittel aus dem Behälter 21 strömt in die Zen
trifuge 11. Sobald ein bestimmtes Flüssigkeitsniveau in der
Zentrifuge 11 erreicht ist (Schaltpunkt der Füllstandsanzei
ge), werden die Ventile 39, 33 geschlossen. Zur Reinigung von
stark verschmutztem Schüttgut kann die Zentrifuge 11 bereits
zu diesem Zeitpunkt für eine bestimmte Zeit eingeschaltet wer
den. Durch die Verwirbelung des Schüttgutes und das Aneinan
derschleifen desselben kann der Reinigungseffekt wesentlich
verbessert werden. Anschliessend wird das Ventil 53 solange
geöffnet, bis in der Zentrifuge 11 Umgebungsdruck herrscht.
Danach wird das Ventil 49 geöffnet und das verschmutzte Reini
gungsmittel fliesst ab (z. B. in den Abwasserkanal). Anschlie
ssend werden die Ventile 53, 49 wieder geschlossen, das Ventil
57 geöffnet und die Zentrifuge 11 auf einen bestimmten Unter
druck evakuiert. Sobald ein bestimmter Schaltpunkt der Druck
messröhre erreicht ist, wird die Zentrifuge 11 eingeschaltet.
Durch die Zentrifugalkraft wird das Lösungsmittel aus den
Hohlräumen und Sacklöchern geschleudert. Durch den herrschen
den Unterdruck wird das Schüttgut auch dort getrocknet, wo
z. B. durch eine ungünstige Orientierung eines Teils des
Schüttgutes ein Herausschleudern des Lösungsmittels verhindert
wird. Dieser Vorgang kann zwischen 30 Sekunden und 3 Minuten
dauern. Es ist darauf hinzuweisen, dass Produkte, welche in
einer bestimmten Orientierung in der Zentrifuge angeordnet
werden können, durch das Zentrifugieren praktisch vollständig
getrocknet werden. Dies ist z. B. der Fall bei in schwenkbaren
Körben angeordnenten kleinen Röhrchen oder Kölbchen, welche
nur eine Öffnung besitzen. Diese werden mit der Öffnung nach
unten in die Körbe gestellt, sodass beim Zentrifugieren das
Wasser oder Lösungsmittel praktisch vollständig weggeschleu
dert wird.
Das durch den oben beschriebenen Ablauf angesammelte Restwas
ser wird nach dem Belüften der Zentrifuge 11 ebenfalls abge
lassen und aus der Zentrifugiereinrichtung entfernt. Die oben
beschriebenen Schritte definieren den 1. oder niedrigsten Rei
nigungszyklus. Danach wird der ganze Vorgang wiederholt, je
doch mit dem Unterschied, dass Lösungsmittel aus dem nächst
folgenden Behälter 15, 17 oder 19 verwendet wird. Das aus der
Zentrifuge 11 abfliessende Lösungsmittel des 2. Reinigungszy
klus wird dann in den Behälter 21 geleitet. Diesem Lösungsmit
tel, welches zur Reinigung der nächsten Charge Schüttgut ein
gesetzt wird, kann mittels der Dosiereinrichtung 23 noch ein
Reinigungsmittel zudosiert werden.
Im 3. Reinigungszyklus wird Lösungsmittel aus dem nächstfol
genden Behälter eingesetzt, welcher das Lösungsmittel enthält,
das bei der Reinigung der vorangehenden Charge im 4. Reini
gungszyklus verwendet wurde, usw. Durch das beschriebene Vor
gehen kann das Lösungsmittel mehrfach verwendet werden, indem
dasselbe jeweils in Reinigungszyklen mit einen zunehmend höhe
ren Verschmutzungsgrad eingesetzt wird. Frisch zugeführtes Lö
sungsmittel wird also in einen der Behälter 15, 17 oder 19 ge
leitet und wandert dann nach jedem Reinigungszyklus in den
nächstfolgenden Behälter, sodass der Verschmutzungsgrad des
Lösungsmittel von Zyklus zu Zyklus zunimmt. Durch dieses Ver
fahren wird eine rasche und sehr effiziente Reinigung von
Hohlräume aufweisendem Schüttgut erreicht.
Zur Steuerung des Reinigungsverfahrens hat sich eine
Mikroprozessorsteuerung als zweckmässig erwiesen. Diese steuert
die verschiedenen Ventile, die Pumpen und die Zentrifuge.
Ausserdem können Zustände oder Schaltpunkte des Drucksensors
und der Füllstandsanzeigemittel abgefragt werden. Diese können
für eine effiziente Steuerung des Verfahrens verwendet werden.
Spricht z. B. der untere Schaltpunkt einer Füllstandsanzeige an,
so werden automatisch die entsprechenden Ventile geöffnet, um
eine weitere Menge Lösungsmittel dem entsprechenden Behälter
zuzudosieren.
Falls anstelle von Wasser biologisch nicht abbaubare Lösungs-
oder Reinigungsmittel eingesetzt werden müssen, die bestimmten
Entsorgungsvorschriften unterliegen, wird die über die Ventile
53, 49 abgelassen Flüssigkeit aus der Zentrifuge 11 nicht in den
Abwasserkanal geleitet, sondern einer Lösungs- oder
Reinigungsmittel-Aufbereitungsanlage zugeführt. Diese kann das
Gemisch z. B. durch fraktionierte (Vakuum-)Destillation wieder
in die einzelnen Komponenten zurückführen, damit diese
wiederverwendet oder gezielt entsorgt werden können.
Claims (14)
1. Reinigungs- und Zentrifugiereinrichtung, insbesondere zum
Reinigen von Hohlräume oder Sacklöcher aufweisendem Schütt
gut mit einer Zentrifuge (11), welche mit einem Unterdruck
system in Verbindung steht,
mit wenigstens zwei jeweils ein Lösungsmittel oder ein
Lösungsmittelgemisch aufnehmenden Behältern (15, 17, 19,
21), welche über mit Ventilen versehene Leitungen (25) mit
der Zentrifuge (11) in Verbindung stehen, um der Zentrifuge
(11) Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch zuzuleiten,
mit Förderpumpen (41, 43) und Leitungen (25), um Lösungs
mittel oder Lösungsmittelgemisch von der Zentrifuge (11) in
die Behälter (15, 17, 19, 21) zurückzuleiten oder aus der
Zentrifuge (11) zu entfernen, und mit wenigstens einem
Behälter (15, 17, 19, 21) mit einer Anschlußstelle zur
Zuführung von frischem Lösungsmittel oder Lösungsmittelge
misch und mit einer Steuerung zum Inbetriebsetzen des Un
terdrucksystems zur Evakuierung der Zentrifuge (11) vor dem
Öffnen der Ventile in den Leitungen (25) zum Zuleiten von
Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Mikroprozessorsteuerung zur Steuerung und/oder
Überwachung der Ventile und des Unterdrucksystems vorgese
hen ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zentrifuge (11) einen lösungsmitteldurchlässigen
Korb (67) zur Aufnahme des Schüttgutes besitzt, welcher im
Querschnitt ungefähr parabelförmig ist und drehfest mit
einer Welle (69, 69') der Zentrifuge (11) verbunden ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Welle (69, 69') durch wenigstens zwei in Abstand
voneinander angeordnete Lager (89, 90) gelagert ist, welche
an der Zentrifuge (11) angeordnet sind.
5. Einrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Welle (69, 69') an einem Ende in lösbarem Eingriff
mit dem Lager (89) ist.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Dosiereinrichtung (23) zur Zudosierung eines Rei
nigungsmittels zum Lösungsmittel vorgesehen ist.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Behälter (15, 17, 19, 21, 24) und die Zentrifuge
(11) Füllstandsanzeigemittel (63) mit wenigstens oberen und
unteren einstellbaren Schaltpunkten aufweisen, welche mit
der Mikroprozessorsteuerung in Verbindung stehen.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zentrifuge (11) eine Druckmeßröhre (55) mit Grenz
wertschaltern aufweist, welche mit der Mikroprozessorsteue
rung in Verbindung steht.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens 4 Behälter (15, 17, 19, 21) vorgesehen sind.
10. Verfahren zur Reinigung von Hohlräume oder Sacklöcher auf
weisendem Schüttgut oder dergleichen in einer mit einem
Unterdrucksystem verbundenen Zentrifuge (11) mittels Zen
trifugieren und Unterdruckerzeugung, bei dem das Schüttgut
mit einem Lösungsmittel oder einem Lösungsmittelgemisch in
einem mehrere Zyklen umfassenden Reinigungsprozeß gespült,
zentrifugiert und evakuiert wird, wobei das Lösungsmittel
eines bestimmten Zyklus jeweils im Reinigungsprozeß der
nächsten Charge im nächstniedrigeren Zyklus eingesetzt und
das Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch des niedrigsten
Reinigungszyklus aus dem Kreislauf entfernt wird, bei dem
in einem Zyklus die Zentrifuge (11) mit dem Schüttgut je
weils evakuiert und das Lösungsmittel oder das Lösungs
mittelgemisch anschließend in die Zentrifuge (11) eingelas
sen wird, bis das Schüttgut bedeckt ist, bei dem danach das
Schüttgut mit dem Lösungsmittel in der Zentrifuge rotiert
wird, bei dem das Lösungsmittel danach aus der Zentrifuge
(11) abgelassen und in einem Behälter (15, 17, 21) zwi
schengelagert wird, und bei dem die Zentrifuge (11) danach
in Betrieb gesetzt und evakuiert wird.
11. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Evakuieren während, vor oder nach dem Inbetrieb
setzen der Zentrifuge (11) erfolgen kann, und daß mögli
cherweise in der Zentrifuge (11) angesammeltes Restwasser
ebenfalls abgelassen und in den besagten Behälter (15, 17,
19, 21) geleitet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch des nied
rigsten Zyklus jeweils ein Reinigungsmittel zudosiert wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schüttgut mit dem Lösungsmittel zentrifugiert wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Lösungsmittel Wasser und als Reinigungsmittel ein
oberflächenaktives Mittel oder Netzmittel verwendet wird.
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- 1995-06-13 CH CH173595A patent/CH689858A5/de not_active IP Right Cessation
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Karl M. Heintz: "Neue Verfahren bei der Metall- entfettung mit organischen Lösungsmitteln (Tri- und Perchloräthylen) in DE-Z.: "Fachberichte für Oberflächentechnik", S. 55-57, März/April 1968 * |
Also Published As
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