DE4420604A1 - Vakuum-Zentrifugiereinrichtung und Reinigungsverfahren - Google Patents
Vakuum-Zentrifugiereinrichtung und ReinigungsverfahrenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine
Zentrifugiereinrichtung, insbesondere zum Reinigen von
Hohlräume oder Sacklöcher aufweisendem Schüttgut oder
dergleichen, mit einer Zentrifuge, welche mit einem
Unterdrucksystem in Verbindung steht.
Die Reinigung von Schüttgut, insbesondere von Schüttgut,
welches Hohlräume oder Sacklöcher aufweist, mit Lösungsmitteln
stellt ein besonderes Problem dar, weil die Hohlräume von dem
Lösungsmittel entweder nicht erreicht oder, falls dies nicht
der Fall ist, das Lösungsmittel nur schwer aus den Hohlräumen
wieder entfernt werden kann. In vielen Fällen wurde Schüttgut
mit Sacklöchern mit Hilfe von Fluor-Chlorkohlenwasserstoffen,
sogenannte Freone, gereinigt. Freone haben den Vorteil, daß
diese nur eine geringe Oberflächenspannung aufweisen und daher
wesentlich leichter in Sacklöcher eindringen können als z. B.
Wasser, welches eine relativ hohe Oberflächenspannung aufweist.
Ein weiterer Vorteil der Freone ist, daß sich diese aufgrund
ihres niedrigen Siedepunktes auch relativ leicht vom Schüttgut
entfernen lassen. Weil die Verwendung von Freonen durch
gesetzgeberische Maßnahmen jedoch stark eingeschränkt oder
bereits verboten worden ist, müssen alternative
Reinigungsmethoden eingesetzt werden. Abgesehen von den
vorgenannten Problemen, gibt es auch Fälle, in welchen
empfindliche Produkte durch eine Ultraschallreinigung
beschädigt würden, so daß für solche Produkte eine schonendere
Reinigungsmethode anzuwenden ist.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Vorrichtung und ein Verfahren zur Reinigung von Schüttgut oder
anderen Produkten, insbesondere von solchen mit Hohlräumen oder
Sacklöchern, zur Verfügung zu stellen, welches schonend,
effizient, schnell und vor allem umweltfreundlich ist.
Erfindungsgemäß wird dies durch eine Vorrichtung erreicht, bei
welcher wenigstens zwei jeweils ein Lösungsmittel oder ein
Lösungsmittelgemisch aufnehmende Behälter vorgesehen sind,
welche über mit Ventilen versehene Leitungen mit der Zentrifuge
in Verbindung stehen, daß Fördermittel und/oder Leitungen
vorgesehen sind, um das Lösungsmittel oder das
Lösungsmittelgemisch von der Zentrifuge in die Behälter
zurückzuleiten oder zu entfernen, und daß wenigstens ein
Behälter eine Anschlußstelle zur Zuführung von frischem
Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch aufweist. Diese
Vorrichtung hat den Vorteil, daß das zu reinigende Schüttgut
auch durch ein Lösungsmittel mit einer hohen
Oberflächenspannung, wie z. B. Wasser, gereinigt werden kann,
weil durch ein vorgängiges Evakuieren der das Schüttgut
enthaltenden Zentrifuge das Lösungsmittel auch in Hohlräume und
Sacklöcher eindringt. Durch die Zentrifugalkraft kann das
Lösungsmittel oder Wasser auch aus kleinen Hohlräumen
größtenteils wieder herausgeschleudert werden. Durch die
Evakuierung der Zentrifuge kann das Schüttgut anschließend
wieder rasch getrocknet werden. Die Verwendung von wenigstens
zwei Lösungsmittelbehältern hat den Vorteil, daß dasselbe
Lösungsmittel mehrfach verwendet werden kann. Frisches
Lösungsmittel, welches einmal gebraucht wurde, kann in einen
Behälter rezykliert und bei der Reinigung der nächsten Charge
wieder eingesetzt werden. Dadurch kann die Menge an
Lösungsmittel oder Wasser gering gehalten werden. Außerdem
kann der Verdünnungseffekt durch mehrfaches Spülen voll
ausgeschöpft werden, so daß das Schüttgut von den anhaftenden
Verunreinigungen praktisch vollständig befreit werden kann.
Zweckmäßigerweise ist eine Mikroprozessorsteuerung zur
Steuerung und/oder Überwachung der Ventile und des
Vakuumerzeugers vorgesehen. Die Verwendung einer
Mikroprozessorsteuerung ermöglicht die automatische oder
halbautomatische Reinigung des Schüttgutes.
Vorteilhaft besitzt die Zentrifuge einen
lösungsmitteldurchlässigen Korb zur Aufnahme des Schüttgutes,
welcher im Querschnitt ungefähr parabelförmig ist und drehfest
mit einer Welle der Zentrifuge verbunden ist. Ein im
wesentlichen parabelförmiger Korb hat den Vorteil, daß das
Schüttgut beim Zentrifugieren nach außen resp. oben wandert
und bei dieser Gelegenheit das im Schüttgut gestaute
Lösungsmittel fast vollständig abgibt. Das Schüttgut verteilt
sich beim Zentrifugieren an den Seitenwänden des Korbes, so daß
die Wände schlußendlich von einer fast gleich dicken Lage des
Schüttgutes bedeckt sind. Vorteilhaft ist die Welle durch
wenigstens zwei in Abstand voneinander angeordnete Lager
gelagert, welche mit der Zentrifuge verbunden sind. Dadurch
können hohe Drehzahlen bis zu 2000 Umdrehungen pro Minute
realisiert werden, auch wenn kleinere Unwuchten vorhanden sind.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Welle an einem
Ende in lösbarem Eingriff mit dem Lager. Dies hat den Vorteil,
daß der Korb gut zugänglich ist und mühelos von oben be- bzw.
entladen werden kann.
Zweckmäßigerweise ist eine Dosiereinrichtung zur Zudosierung
eines Reinigungsmittels zum Lösungsmittel vorgesehen. Durch das
Reinigungsmittel kann die Oberflächenspannung des Wassers
herabgesetzt werden und/oder stark verschmutztes Schüttgut in
einer ersten Reinigungsstufe von hartnäckigem Schmutz befreit
werden. Es ist weiters zweckmäßig, wenn die Behälter und die
Zentrifuge Füllstandsanzeigemittel mit wenigstens oberen und
unteren, einstellbaren Schaltpunkten aufweisen, welche mit der
Mikroprozessorsteuerung in Verbindung stehen. Dadurch kann
immer die gleiche Menge Lösungsmittel zudosiert werden. Die
Füllstandsanzeigemittel können jedoch auch z. B. durch
Durchflußmeßgeräte ersetzt werden. Vorteilhaft weist die
Zentrifuge eine Druckmeßröhre mit Grenzwertschaltern auf,
welche mit der Mikroprozessorsteuerung in Verbindung steht. Die
Druckanzeige kann mittels den einstellbaren Schaltpunkten für
die Ablaufsteuerung verwendet werden, indem bestimmte Ventile
erst dann geöffnet oder geschlossen werden können, wenn ein
bestimmter Druckwert erreicht ist. Die Füllstandsanzeigen und
die Druckmeßröhre besitzen vorteilhaft wenigstens obere und
untere, einstellbare Schaltkontakte, welche dem Mikroprozessor
oder Computer als Logiksignale zugeführt werden können.
Als besonders vorteilhaft hat sich der Einsatz von wenigstens
vier Lösungsmittelbehältern gezeigt. Solch eine Anlage ist
vielseitig einsetzbar. Außerdem kann der Verbrauch an
Lösungsmittel sehr gering gehalten werden. Falls erforderlich
kann bei hohen Reinigungsanforderungen der Reinigungsprozeß
für dieselbe Charge mehrfach angewandt werden. Vorteilhaft ist
das Lösungsmittel natürliches, entionisiertes oder
destilliertes Wasser.
Erindungsgemäß wird auch ein Verfahren zur Reinigung von
Hohlräume oder Sacklöcher aufweisendem Schüttgut mittels
Vakuum-Zentrifugierung zur Verfügung gestellt, bei welchem das
Schüttgut mit einem Lösungsmittel oder einem
Lösungsmittelgemisch in einem mehrere Zyklen umfassenden
Reinigungsprozeß gespült, evakuiert und zentrifugiert wird,
wobei das Lösungsmittel eines bestimmten Zyklus jeweils im
Reinigungsprozeß der nächsten Charge im nächst folgenden Zyklus
eingesetzt und das Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch des
niedrigsten Reinigungszyklus aus dem Kreislauf entfernt wird,
daß in einem Zyklus die Zentrifuge mit dem Schüttgut jeweils
evakuiert und das Lösungsmittel oder das Lösungsmittelgemisch
anschließend in die Zentrifuge eingelassen wird, bis das
Schüttgut bedeckt ist, daß das Lösungsmittel anschließend aus
der Zentrifuge abgelassen und in einem Behälter
zwischengelagert wird, daß die Zentrifuge in Betrieb gesetzt
und evakuiert wird, wobei das Evakuieren gleichzeitig, vor oder
nach dem Inbetriebsetzen der Zentrifuge erfolgen kann, und daß
möglicherweise in der Zentrifuge angesammeltes Restwasser
ebenfalls abgelassen und in den besagten Behälter geleitet
wird. Bezüglich der hintereinander ablaufenden Reinigungszyklen
ist unter dem niedrigsten Reinigungszyklus jeweils der erste
eines Reinigungsprozesses zu verstehen. Im niedrigsten oder
ersten Reinigungszyklus ist das eingesetzte Lösungsmittel oder
Wasser bereits für die Reinigung wenigstens einer anderen
Charge bereits verwendet worden. Dies ist ein besonders
umweltfreundliches Reinigungsverfahren, bei welchem auch
Wasser, welches eine hohe Oberflächenspannung aufweist,
verwendet werden kann. Durch das vorgängige Evakuieren der das
Schüttgut enthaltenen Zentrifuge wird erreicht, daß beim
anschließenden Fluten der Zentrifuge mit Lösungsmittel,
daßelbe in alle Hohlräume und Sacklöcher eindringt.
Vorteilhaft wird dem Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch
des niedrigsten Zyklus jeweils ein Reinigungsmittel zudosiert.
Dadurch können auch stark verschmutzte Teile gereinigt werden.
Als Reinigungszusatz eignen sich bekannte oberflächenaktive
Substanzen. Als besonders vorteilhaft hat sich die Verwendung
von RBS gezeigt, welches biologisch abbaubar ist und nur in
geringen Konzentrationen zugesetzt werden braucht. Zur
Erzielung eines guten Reinigungseffekts kann das Schüttgut auch
mit dem Lösungsmittel zentrifugiert werden. Durch die
Verwirbelung des Schüttgutes im Lösungsmittel wird das
Schüttgut quasi wie in einer Waschmaschine gereinigt.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter
Bezugnahme auf die Figuren beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung,
Fig. 2 einen Teil-Querschnitt durch eine Zentrifuge,
teilweise in Seitenansicht.
Die Reinigungsvorrichtung gemäß Fig. 1 besitzt eine Zentrifuge
11, eine Unterdruckquelle 13 und mehrere Behälter 15, 17, 19, 21
für Lösungsmittel, welche über Leitungen 25 mit der Zentrifuge
11 in Verbindung stehen. Eine Dosiereinrichtung 23 mit einem
Vorratsbehälter 24, einer Förderpumpe 27, einem Dosierventil 29
und einem Absperrventil 31 ist an die Leitungen 25
angeschlossen, so daß ein Reinigungsmittel einem oder mehreren
Behältern 15, 17, 19, 21 zudosiert werden kann. Die einzelnen
Behälter 15, 17, 19, 21 sind jeweils durch Absperrventile 33 bis
39 voneinander, respektive von der Zentrifuge 11 getrennt,
so daß Lösungsmittel jeweils aus einem der Behälter 15, 17, 19, 21
in die Zentrifuge 11 geleitet werden kann. Eine Leitung 40,
welche durch ein Ventil 42 abgesperrt werden kann, erlaubt die
Zuführung von frischem Lösungsmittel in wenigstens einen der
Behälter 15, 17, 19, 21. Zur Rückführung des Lösungsmittels von
der Zentrifuge 11 in einen der Behälter 15, 17, 19, 21 sind
weitere Leitungen 25 und Förderpumpen 41, 43 vorgesehen. Die
Pumpen 41, 43 sind über eine Leitung 45 mit Absperrventil 47 an
die Zentrifuge 11 angeschlossen. Die Pumpen 41, 43 fördern das
Lösungsmittel in die Leitungen 25, resp. Behälter 15, 17, 19, 21.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wurden 2 Pumpen 41, 43
vorgesehen, um die Verschmutzung der Leitungen 25 mit
Reinigungsmittel auf ein möglichst kleines Leitungsteilstück
begrenzen zu können.
An der Zentrifuge 11 ist weiters eine mit einem Absperrventil
49 versehene Leitung 51 angeschlossen, welche die Entfernung
von z. B. stark verschmutztem Lösungsmittel aus der
Reinigungsvorrichtung ermöglicht. Ein Drucksensor 55 erlaubt
es, den Druck in der Zentrifuge 11 zu messen, welche über ein
Belüftungsventil 53 mit der Umgebung in Verbindung steht. Die
Pumpe 13 kann durch ein Absperrventil 57 von der Zentrifuge 11
getrennt werden.
In den Leitungen 25 sind Filter 59 eingebaut, um eine
Beschädigung der Pumpen 41, 43 durch Partikel zu vermeiden.
Rückschlagventile 61 verhindern ein Rückströmen des
Lösungsmittels, wenn nur eine der Pumpen 41, 43 in Betrieb ist.
Die Behälter 15, 17, 19, 21 und die Zentrifuge besitzen
Füllstandsanzeigemittel 63. Durch diese Mittel 63 kann jeweils
ein oberes und ein unteres Füllstandsniveau detektiert und z. B.
als Logiksignal einer Mikroprozessorsteuerung zugeführt werden.
Die Behälter 15, 17, 19, 21, 24 sowie die Zentrifuge 11 lassen sich
daher automatisch bis zu einem bestimmten Niveau füllen.
Die Fig. 2 zeigt eine besonders vorteilhafte Ausführungsform
einer Zentrifuge 11 mit drehbarem Korb 67. Der Korb 67 ist mit
einer Welle 69 drehfest verbunden, welche im dargestellten
Ausführungsbeispiel über eine am Boden 73 der Zentrifuge 11
angeordnete Magnetkupplung 71 angetrieben ist. Der Boden 73 ist
aus diesem Grund aus einem nicht magnetisierbaren Material,
z. B. Aluminium, gefertigt, welcher im Bereich der Magnete 75
zweckmäßigerweise verjüngt ist. Dadurch wird das Magnetfeld
durch den Boden 73 nur wenig abgeschwächt. Die Magnetkupplung
71 hat den Vorteil, daß keine Durchführung durch den Boden 73
nötig ist und somit kein Risiko von Leckagen besteht.
Der Korb 67 ist vorteilhaft im Querschnitt ungefähr
parabelförmig, wobei der Bodenbereich etwas gestreckt sein
kann. Der Korb 67 besitzt mehrere, z. B. 12 Arme 75, die am
oberen Ende durch einen Ring 77 verbunden sind. Grobes
Schüttgut kann damit direkt in den Korb 67 gegeben werden. Bei
der Reinigung von feinerem Schüttgut, wie z. B. kleinen
Kölbchen, wird zuerst ein Netz in den Korb 67 eingelegt. Der
Korb 67 kann aber auch durch einen Rahmen mit mehreren
schwenkbar an diesem angeordneten kleineren Körbchen ersetzt
sein. Damit der Korb 67 auch hohe Drehzahlen aushält, d. h.
nicht zu schwingen anfängt, ist ein an die Welle 69 steckbarer
Aufsatz 79 vorgesehen, welcher auf einem Absatz 87 der Welle 69
aufliegt und von unter her mit einem Siebnetz bespannt ist. Das
Netz verhindert, daß das Schüttgut beim Zentrifugieren bei
hohen Drehzahlen aus dem Korb austreten kann. Der Aufsatz 79
besitzt einen Bördelrand 81, welcher außen am Ring 77 anliegt.
Um den Aufsatz 79 an der Welle 69 zu fixieren, weist dieser in
der Mitte eine Hinterschneidung 83 auf, in welche ein mit der
Welle 69 fest verbundener Stift 85 ähnlich einem
Bajonettverschluß eingedreht werden kann. Dadurch ist der
Aufsatz 79 in Achsrichtung fixiert.
Zur Erhöhung der Stabilität kann auch am oberen Ende der Welle
69 ein Lager 89 vorgesehen sein. Damit der Korb 67 unbehindert
von oben be- und entladen werden kann, ist das Lager 89
vorteilhaft in lösbarem Eingriff mit der Welle 69. Zu diesem
Zweck ist das Lager 89 in einen Deckel 91 integriert, welcher
auf die Zentrifuge gelegt werden kann. Es ist auch denkbar,
daß der Deckel 91 schwenkbar an der Zentrifuge 11 angeordnet
ist, so daß das Lager beim Schließen des Deckels 91 in
Eingriff mit der Welle 69 kommt.
Der Deckel 91 besitzt einen abgesetzten Rand 93, welcher an den
Seitenwänden 95 der Zentrifuge 11 anliegt und dadurch zentriert
wird. Der Deckel 91 kann jedoch ebenso gut mit Zentrierstiften
in seiner Lage fixiert werden. Im vorliegenden
Ausführungsbeispiel besteht der Deckel 91 aus einem übers Kreuz
verstrebten Ring (nicht dargestellt). Ein zweiter schwenkbarer
Deckel 97, z. B. aus Plexiglas, verschließt die Zentrifuge 11.
Dadurch läßt sich der Reinigungsprozeß von außen beobachten.
An der Peripherie des Deckels 91 sowie am oberen Rand der
Seitenwänden 95 sind Nuten 99, 103 eingearbeitet, in welche
O-Ringe 101, 105 eingelegt sind. Durch Erzeugen eines Unterdrucks
in der Zentrifuge 11 wird dieselbe selbsttätig gasdicht
verschlossen.
Der Korb 67 ist im Bodenbereich auf einem mit der Welle 69′ der
Magnetkupplung 71 fest verbundenen Mitnehmerblock 107 mittels
Schrauben 111 festgeschraubt. Der Mitnehmerblock 107 ist durch
einen Mitnehmerstift 109 drehfest mit der Welle 69′ verbunden.
Die Wellen 69 und 69′ sind durch einen Gewindestift 108
miteinander verbunden, wobei die im Durchmesser etwas dickere
Welle 69 den Korb 67 gleichzeitig festklemmt. Die Welle 69′
greift mit ihrem Ende in eine Bohrung der Welle 69 ein, so daß
eine präzise und stabile Verbindung der beiden Wellen 69, 69′
gebildet ist.
An der Seite der Zentrifuge 11 ist eine Füllstandsanzeige 63
vorgesehen, welche im wesentlichen aus einer By-pass-Leitung
besteht. In dieser Leitung befindet sich ein ein magnetisches
Material enthaltender Schwimmer (nicht dargestellt), welcher
mit einem oder mehreren an der Leitung verschiebbar
angeordneten Sensoren zusammenwirken kann (nicht dargestellt).
Im Boden 73 der Zentrifuge befinden sich mehrere Abflußstutzen
115, 115′, welche für einen raschen Abfluß des Lösungsmittels
sorgen.
Die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Zentrifugiereinrichtung
ist zusammengefaßt derart, daß während eines
Reinigungsprozesses einer Charge das Lösungsmittel oder Wasser
von einem bestimmten Behälter über die Zentrifuge 11 jeweils in
einen anderen Behälter weitergeleitet wird, wobei das
Lösungsmittel in der Regel jeweils alle Behälter durchläuft.
Dies bedeutet mit Bezug auf Fig. 1 z. B., daß das Lösungsmittel
aus dem Behälter 21, welchem auch noch Reinigungszusätze
begemischt sein können, zur Vorreinigung der verschmutzten
Produkte in Zentrifuge 11 geleitet und dann in einen
Auffangbehälter oder Abwasserkanal abgelassen wird. Im nächsten
Reinigungszyklus wird das Lösungsmittel oder Wasser aus dem
Behälter 15 in die Zentrifuge 11 gespiesen und dann in den
Behälter 21 geleitet. Beim letzteren Schritt können dem
Lösungsmittel noch Reinigungszusätze beigemischt werden. Beim
darauffolgenden Zyklus wird der Inhalt des Behälters 17 für die
Reinigung verwendet und dann in den Behälter 15 zurückgeleitet.
Analog wird der Inhalt des Behälters 19 nach der Reinigung in
den Behälter 17 geleitet. Der Behälter 19, resp. der Behälter
welcher das frische Lösungsmittel oder Wasser enthält, wird am
Ende eines Reinigungsprozesses durch reines Lösungsmittel oder
Wasser aufgefüllt.
Die einzelnen Reinigungsschritte laufen im Detail wie folgt ab:
Nachdem das zu reinigende Schüttgut in die Zentrifuge 11
gebracht worden ist, wird der Unterdruckerzeuger 13
eingeschaltet und das Ventil 57 geöffnet (Ventile 39, 53, 47, 49
geschlossen). Sobald ein bestimmter Unterdruck erreicht ist,
wird das Ventil 57 geschlossen und die Ventile 39 und 33
geöffnet. Lösungsmittel aus dem Behälter 21 strömt in die
Zentrifuge 11. Sobald ein bestimmtes Flüssigkeitsniveau in der
Zentrifuge 11 erreicht ist (Schaltpunkt der Füllstandsanzeige),
werden die Ventile 39, 33 geschlossen. Zur Reinigung von stark
verschmutztem Schüttgut kann die Zentrifuge 11 bereits zu
diesem Zeitpunkt für eine bestimmte Zeit eingeschaltet werden.
Durch die Verwirbelung des Schüttgutes und dem
Aneinanderschleifen desselben kann der Reinigungseffekt
wesentlich verbessert werden. Anschließend wird das Ventil 53
solange geöffnet, bis in der Zentrifuge 11 Umgebungsdruck
herrscht. Danach wird das Ventil 49 geöffnet und das
verschmutzte Reinigungsmittel fließt ab (z. B. in den
Abwasserkanal). Anschließend werden die Ventile 53, 49 wieder
geschlossen, das Ventil 57 geöffnet und die Zentrifuge 11 auf
einen bestimmten Unterdruck evakuiert. Sobald ein bestimmter
Schaltpunkt der Druckmeßröhre erreicht ist, wird die
Zentrifuge 11 eingeschaltet. Durch die Zentrifugalkraft wird
das Lösungsmittel aus den Hohlräumen und Sacklöchern
geschleudert. Durch den herrschenden Unterdruck wird das
Schüttgut auch dort getrocknet, wo z. B. durch eine ungünstige
Orientierung eines Teils des Schüttgutes ein Herausschleudern
des Lösungsmittels verhindert wird. Dieser Vorgang kann
zwischen 30 Sekunden und 3 Minuten dauern. Es ist darauf
hinzuweisen, daß Produkte, welche in einer bestimmten
Orientierung in der Zentrifuge angeordnet werden können, durch
das Zentrifugieren praktisch vollständig getrocknet werden.
Dies ist z. B. der Fall bei in schwenkbaren Körben
angeordneten, kleinen Röhrchen oder Kölbchen, welche nur eine
Öffnung besitzen. Diese werden mit der Öffnung nach unten in
die Körbe gestellt, so daß beim Zentrifugieren das Wasser oder
Lösungsmittel praktisch vollständig weggeschleudert wird.
Das durch den oben beschriebenen Ablauf angesammelte Restwasser
wird nach dem Belüften der Zentrifuge 11 ebenfalls abgelassen
und aus der Zentrifugiereinrichtung entfernt. Die oben
beschriebenen Schritte definieren den 1. oder niedrigsten
Reinigungszyklus. Danach wird der ganze Vorgang wiederholt,
jedoch mit dem Unterschied, daß Lösungsmittel aus dem
nächstfolgenden Behälter 15, 17 oder 19 verwendet wird. Das aus
der Zentrifuge 11 abfließende Lösungsmittel des 2.
Reinigungszyklus wird dann in den Behälter 21 geleitet. Diesem
Lösungsmittel, welches zur Reinigung der nächsten Charge
Schüttgut eingesetzt wird, kann mittels der Dosiereinrichtung
23 noch ein Reinigungsmittel zudosiert werden.
Im 3. Reinigungszyklus wird Lösungsmittel aus dem
nächstfolgenden Behälter eingesetzt, welcher das Lösungsmittel
enthält, das bei der Reinigung der vorangehenden Charge im 4.
Reinigungszyklus verwendet wurde, usw. Durch das beschriebene
Vorgehen kann das Lösungsmittel mehrfach verwendet werden,
indem dasselbe jeweils in Reinigungszyklen mit einem zunehmend
höheren Verschmutzungsgrad eingesetzt wird. Frisch zugeführtes
Lösungsmittel wird also in einen der Behälter 15, 17 oder 19
geleitet und wandert dann nach jedem Reinigungszyklus in den
nächst folgenden Behälter, so daß der Verschmutzungsgrad des
Lösungsmittel von Zyklus zu Zyklus zunimmt. Durch dieses
Verfahren wird eine rasche und sehr effiziente Reinigung von
Hohlräumen aufweisendem Schüttgut erreicht.
Zur Steuerung des Reinigungsverfahrens hat sich eine
Mikroprozessorsteuerung als zweckmäßig erwiesen. Diese steuert
die verschiedenen Ventile, die Pumpen und die Zentrifuge.
Außerdem können Zustände oder Schaltpunkte des Drucksensors
und der Füllstandsanzeigemittel abgefragt werden. Diese können
für eine effiziente Steuerung des Verfahrens verwendet werden.
Spricht z. B. der untere Schaltpunkt einer Füllstandsanzeige an,
so werden automatisch die entsprechenden Ventile geöffnet, um
eine weitere Menge Lösungsmittel dem entsprechenden Behälter
zuzudosieren.
Falls anstelle von Wasser biologisch nicht abbaubare Lösungs-
oder Reinigungsmittel eingesetzt werden müssen, die bestimmten
Entsorgungsvorschriften unterliegen, wird die über die Ventile
53, 49 abgelassen Flüssigkeit aus der Zentrifuge 11 nicht in den
Abwasserkanal geleitet, sondern einer Lösungs- oder
Reinigungsmittel-Aufbereitungsanlage zugeführt. Diese kann das
Gemisch z. B. durch fraktionierte (Vakuum-)Destillation wieder
in die einzelnen Komponenten zurückführen, damit diese
wiederverwendet oder gezielt entsorgt werden können.
Claims (13)
1. Zentrifugiereinrichtung, insbesondere zum Reinigen von
Hohlräume oder Sacklöcher aufweisendem Schüttgut oder
dergleichen, mit einer Zentrifuge (11), welche mit einem
Unterdrucksystem in Verbindung steht, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens zwei jeweils ein
Lösungsmittel oder ein Lösungsmittelgemisch aufnehmende
Behälter (15, 17, 19, 21) vorgesehen sind, welche über mit
Ventilen versehenen Leitungen (25) mit der Zentrifuge (11)
in Verbindung stehen, daß Fördermittel (41, 43) und/oder
Leitungen (25) vorgesehen sind, um das Lösungsmittel oder
das Lösungsmittelgemisch von der Zentrifuge (11) in die
Behälter (15, 17, 19, 21) zurückzuleiten oder zu entfernen,
und daß wenigstens ein Behälter (15, 17, 19, 21) eine
Anschlußstelle zur Zuführung von frischem Lösungsmittel
oder Lösungsmittelgemisch aufweist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Mikroprozessorsteuerung zur Steuerung und/oder
Überwachung der Ventile und des Unterdrucksystems
vorgesehen ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zentrifuge (11) einen lösungsmitteldurchlässigen
Korb (67) zur Aufnahme des Schüttgutes besitzt, welcher im
Querschnitt ungefähr parabelförmig ist und drehfest mit
einer Welle (69, 69′) der Zentrifuge (11) verbunden ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Welle (69, 69′) durch wenigstens zwei in Abstand
voneinander angeordnete Lager (89, 90) gelagert ist, welche
an der Zentrifuge (11) angeordnet sind.
5. Einrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Welle (69, 69′) an einem Ende in lösbarem Eingriff
mit dem Lager (89) ist.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Dosiereinrichtung (23) zur
Zudosierung eines Reinigungsmittels zum Lösungsmittel
vorgesehen ist.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Behälter (15, 17, 19, 21, 24) und die
Zentrifuge (11) Füllstandsanzeigemittel (63) mit wenigstens
oberen und unteren, einstellbaren Schaltpunkten aufweisen,
welche mit der Mikroprozessorsteuerung in Verbindung
stehen.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zentrifuge (11) eine
Druckmeßröhre (55) mit Grenzwertschaltern aufweist, welche
mit der Mikroprozessorsteuerung in Verbindung steht.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens 4 Behälter (15, 17, 19, 21)
vorgesehen sind.
10. Verfahren zur Reinigung von Hohlräume oder Sacklöcher
aufweisendem Schüttgut oder dergleichen in einer mit einem
Unterdrucksystem verbundenen Zentrifuge (11) mittels
Zentrifugieren und Unterdruckerzeugung, dadurch
gekennzeichnet, daß das Schüttgut mit einem Lösungsmittel
oder einem Lösungsmittelgemisch in einem mehrere Zyklen
umfassenden Reinigungsprozeß gespült, zentrifugiert und
evakuiert wird, wobei das Lösungsmittel eines bestimmten
Zyklus jeweils im Reinigungsprozeß der nächsten Charge im
nächstniedrigeren Zyklus eingesetzt und das Lösungsmittel
oder Lösungsmittelgemisch des niedrigsten Reinigungszyklus
aus dem Kreislauf entfernt wird, daß in einem Zyklus die
Zentrifuge (11) mit dem Schüttgut jeweils evakuiert und das
Lösungsmittel oder das Lösungsmittelgemisch anschließend
in die Zentrifuge (11) eingelassen wird, bis das Schüttgut
bedeckt ist, daß das Lösungsmittel danach aus der
Zentrifuge (11) abgelassen und in einem Behälter (15, 17, 21)
zwischengelagert wird, daß die Zentrifuge (11) in Betrieb
gesetzt und gleichzeitig evakuiert wird, wobei das
Evakuieren auch vor oder nach dem Inbetriebsetzen der
Zentrifuge (11) erfolgen kann, und daß möglicherweise in
der Zentrifuge (11) angesammeltes Restwasser ebenfalls
abgelassen und in den besagten Behälter (15, 17, 19, 21)
geleitet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch des niedrigsten
Zyklus jeweils ein Reinigungsmittel zudosiert wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schüttgut mit dem Lösungsmittel zentrifugiert
wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß als Lösungsmittel Wasser und als
Reinigungsmittel eine oberflächenaktives Mittel oder
Netzmittel verwendet wird.
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