DE13262C - Neuerungen, um Oel und Fett, sowie öl- und fetthaltige Substanzen aus der Wolle und anderer Masse zu extrahiren, in Verbindung mit den dazu angewandten Apparaten - Google Patents
Neuerungen, um Oel und Fett, sowie öl- und fetthaltige Substanzen aus der Wolle und anderer Masse zu extrahiren, in Verbindung mit den dazu angewandten ApparatenInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 23: Fettindustrie.
THOMAS JOHN MULLINGS in LONDON.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 27. April 1880 ab.
Das Verfahren bezweckt hauptsächlich die Extraction von OeI und Fett, sowie von öl- und
fetthaltigen Substanzen aus der Wolle, ist jedoch auch anwendbar für die Extraction öl- und fetthaltiger
Körper aus Wollengarn, Wollengeweben und derartigen anderen Faserstoffen oder Stoffmischungen,
welche in ihrer Farbe und Qualität leiden, wenn die angewendeten Lösungsmittel schliefslich aus dem in Behandlung befindlichen
Stoff durch Verdampfen bei höherer Temperatur entfernt werden.
Das Verfahren bezweckt vielmehr, mit dem Lösungsmittel, ohne Hitze anzuwenden und dadurch
die behandelten Stoffe zu beschädigen, zu arbeiten.
Hierzu verwende ich ein cylindrisches oder anders geformtes Gefäfs in geeigneten Dimensionen,
aus Eisen oder anderem Material hergestellt und mit einem Deckel versehen', welcher
gehoben oder entfernt und durch eine geeignete Verbindung oder Verpackung luftdicht verschlossen
werden kann. Im Innern dieses Gefäfses bringe ich einen durchlöcherten, netzartigen
oder dergleichen Behälter oder Korb an, und zwar entweder fest oder zum Heben oder Herausnehmen eingerichtet, welcher innerhalb
des äufseren Gefäfses in Rotation versetzt werden kann. In diesen Korb kommt (vor
der Einsetzung desselben oder nachher) der zu behandelnde Stoff, worauf der Deckel aufgesetzt
wird. Sodann lasse ich durch Vermittelung von Vorrichtungen, wie sie unten beschrieben
sind, als Lösungsmittel Schwefelkohlenstoff (Kohlenbisulfid) hinzu, welches beim Durchgang
durch den Stoff aus demselben die öl- und fetthaltigen Substanzen ausscheidet und alsdann
durch geeignete Hülfsmittel in einen Behälter oder direct in einen Destillirapparat abläuft.
Diese Operation wird fortgesetzt, bis der behandelte Stoff von den öl- und fetthaltigen
Substanzen befreit ist, was sich durch Prüfung leicht feststellen läfst. Ist dies geschehen, so
kann das in dem Kessel bleibende Lösungsmittel in einen passenden Behälter zurückgelassen
werden. Nachdem der gröfste Theil auf diese Weise abgelaufen ist, kann diese Operation dadurch
beschleunigt werden, dafs der Korb, welcher den Stoff enthält, in Rotation versetzt
wird. Sodann wird, unter Druck oder auf andere Weise, Wasser zugeführt, um das Material
ganz oder theilweise zu reinigen und von dem noch etwa zurückgehaltenen Lösungsmittel
zu befreien; die sich ergebende Flüssigkeit kann in einen geeigneten Behälter abfliefsen, worauf
das etwa in derselben enthaltene Lösungsmittel wiedergewonnen werden kann. Der Korb mit
dem Stoff wird alsdann in der erwähnten Weise in Rotation versetzt und in derselben erhalten,
bis der Stoff trocken ist. Um diese Operation zu unterstützen, wende ich unter Umständen
auch einen Ventilator oder dergleichen an, um einen Luftstrom zu erzeugen, welcher kalt oder
warm durch den zu trocknenden Stoff getrieben wird. Man kann auch die Luft chemisch oder
auf andere Weise präpariren, aber keins der zuletzt erwähnten Hülfsmittel ist zu dem mit
meiner Erfindung verbundenen Apparat nothwendig.
Für das Verfahren wende ich die nachfolgend beschriebene und in Fig. ι bis 5 abgebildete
Centrifugal -Trockenmaschine an.
Fig. I ist ein Schnitt nach Linie A-B der Fig. 3; Fig. 2 ist eine äufsere Ansicht; Fig. 3
ein wagrechter Schnitt nach Linie C- D, Fig. 1; Fig. 4 und s sind Details.
Es ist die Anwendung von OeI oder Schmiere für die Wellenlager oder für die sich bewegenden
Theile des Apparats, mit welchen das angewendete chemische Mittel in Berührung kommen kann, vollständig vermieden.
A A ist ein Kasten von cylindrischer oder anderer geeigneter Form, B B die Bodenplatte
für denselben, CC der Deckel desselben, alles aus Eisen oder sonstigem geeignetem Material.
Die Bodenplatte BB ist mittelst einer Flantschenverbindung mit abgeschliffenen Flächen und
Bolzen oder auf andere Weise an dem Kasten A befestigt; der äufsere Rand der Bodenplatte ist
mit einer 'trogförmigen Rinne D zur Aufnahme von Wasser versehen, welches die Verbindungsfuge zwischen der Bodenplatte und dem Kasten
bedeckt. In der Bodenplatte ist unmittelbar innerhalb des Kastens eine kanalartige Vertiefung
P hergestellt, um das Innere trocken zu halten. Um den oberen Rand des Kastens A
befindet sich gleichfalls eine Rinne E, ähnlich der Rinne D, in welche der Rand des Deckels F
fafst, so dafs, wenn die Rinne mit Wasser gefüllt ist, ein dem oben beschriebenen ähnlicher
Verschlufs gebildet wird. Auch hier sind die Berührungsflächen des Deckels und Kastens abgeschliifen.
Ein Bajonnetverschlufs oder ein ähnlicher hält den Deckel auf dem Kasten. Die Bodenplatte B ist in der Mitte mit einem
Kegel versehen, welcher oben ein konisches Lager G für die Mittelwelle H bildet. Auf dieser
Welle ist ein durchlöcherter, netzartig oder sonst passend construirter Korb I, welcher oben offen
ist, derartig angebracht, dafs er gehoben und gesenkt, sowie durch geeignete Vorrichtungen
an der Mittelwelle befestigt werden kann.
Um Zeitverlust zu vermeiden und jedes Schlagen beim Bewegen oder Befestigen des
Korbes zu umgehen, bediene ich mich folgender Einrichtung:
Oben an dem Ende der Welle bringe ich eine Schraubenmutter L an, deren äufserer
Durchmesser kleiner ist als das Bohrloch der Korbnabe. Sodann schalte ich ein Schutzblech
K, Fig. 4 und 5, ein, welches oben mit einer Y4 zölligen Vertiefung zur Aufnahme der
Schraubenmutter versehen und an einer Seite so ausgeschnitten ist, dafs es seitwärts von der
Welle abgezogen werden kann, wenn die Mutter aus der Vertiefung gehoben wird; geschieht
dies, so kann der Korb emporgehoben werden. Auf diese Weise ist es nur nothwendig, die
Mutter Y4 Zoll zu lösen oder anzuschrauben,
um den Korb zu lösen oder zu befestigen.
Der untere Theil des Kegels oder der Bodenplatte B hat die Form einer Stopfbüchse und
ist mit einem Deckel M versehen. Das untere Ende der Welle H läuft in einem Zapfenlager N,
welches mit stählernen Antifrictionsscheiben versehen ist, die vermittelst eines Kanals in der
Seite des Lagers oder vermöge einer anderen Vorrichtung mit einem Wasserbehälter O in Verbindung
stehen, so dafs die Welle in Wasser läuft. Das Lager N, der Stopfbüchsendeckel M
und das Kegellager G sind mit Metallfutter aus Phosphorbronze versehen und besitzen zweckmäfsige
Form, um die Nothwendigkeit der Anwendung von ölartigen Schmiermitteln zu umgehen.
Die Welle wird durch eine Riemscheibe mit Riemen oder durch andere Vorrichtungen
in Rotation versetzt.
In dem Sammelkanal P befindet sich ein Loch, in welches die Röhre Q zum Einlassen des
Lösungsmittels eingesetzt ist. Ein zweites Loch und eine Röhre R sind in der Nähe des oberen
Randes des Kastens A unmittelbar unter der Rinne E für das Ueberfiiefsen des Lösungsmittels
vorhanden.
In dem Kasten A, gegenüber der Röhre R, bringe ich einen Sammelbehälter 5 an, dessen
oberer Rand so dicht wie möglich sich der unteren Seite des Deckels C nähert, um das
Lösungsmittel an einer möglichst hohen Stelle abfliefsen zu lassen.
Ein anderes Loch mit Röhre T1 Fig. 3, steht
in Verbindung mit dem Sammelkanal P, und kann durch dasselbe das Lösungsmittel aus dem
Kasten abtropfen. Ferner ist ein Loch mit Röhre U unmittelbar unter der Rinne E in der
Seitenwandung des Kastens A angebracht, wodurch Verbindung mit einer Vertheilungsröhre
oder mit einem Apparat im Innern des Kastens hergestellt ist; durch diese Einrichtung fällt ein
feiner Sprühregen oder ein dünner Gufs Wasser auf den Korb. Eine Oeffnung mit Röhre V
kann in der Seite des Kastens A angebracht werden, durch welche ein Luftstrom hineingeleitet
wird. Eine entsprechende Oeffnung mit Röhre W kann in der Bodenplatte B hergestellt
werden, um Luft und Dämpfe ausströmen zu lassen. Alle diese Röhren sind mit Ventilen
versehen, und kann jede unabhängig von der anderen geöffnet und geschlossen werden.
Der Zweckmäfsigkeit halber ist in der Zeichnung nur je eine Röhre für jeden Zweck dargestellt,
doch kann jede Anzahl in beliebiger AVeite angebracht werden, je nach dem speciellen
Fall.
Den Korb und das Innere des Kastens versieht man mit einem Lackanstrich oder einem
sonst geeigneten Ueberzug, und stellt die Röhren aus Blei oder galvanisirtem Eisen etc. her, um
die Oxydation zu verhindern.
Die Art des Betriebes ist folgende:
Nachdem der Korb mit dem zu reini'genden Stoff, und die Rinnen D und E mit Wasser angefüllt worden, nehme ich den Deckel C mit Hülfe geeigneter Vorrichtungen ab, bringe den Korb / in seiner richtigen Lage auf die Welle H und befestige ihn in der oben beschriebenen Weise (wenn er nicht in seiner normalen Lage im Kasten gefüllt worden ist). Sodann lege ich den Deckel wieder auf und lasse das Lösungsmittel durch die Röhre Q ein; dieses steigt durch den zu reinigenden Stoff empor, entfernt die in demselben enthaltenen öl- und fetthaltigen Substanzen, fiiefst über den Rand des Sammelbehälters 5 und durch die Röhre R in einen Behälter oder direct in einen Destillationsapparat. Dieser Vorgang wird fortgesetzt, bis der Stoff von Fett gereinigt ist; eine Probe kann mittelst eines kleinen Hahnes in der Röhre R gemacht werden. Ist dies geschehen, so wird das Ventil in der Röhre Q geschlossen und in der Röhre T, Fig. 3, geöffnet, so dafs das in dem Gefäfs bleibende Lösungsmittel in einen in der Nähe der Maschine befindlichen Behälter abfliefsen kann. Um diesen Vorgang zu unterstützen, setze ich mittelst Treibriemen oder Radverbindung oder dergleichen die Welle und den Korb in Rotation. Wenn das Lösungsmittel herausgeschleudert ist, halte ich die Maschine mittelst einer Bremse an, und führe unter Druck oder auf andere Weise durch die Röhre U, Fig. 3, und die beschriebene Spritzröhre Wasser ein, um ganz oder theilweise den behandelten Stoff zu reinigen und jedes Theilchen des Lösungsmittels zu entfernen, welches etwa zurückgeblieben ist. Ich bediene mich der Methode der Wasserzuführung in Form eines feinen Sprühregens oder ununterbrochenen dünnen (platten) Wasserstrahles. Das Wasser und das noch vorhandene Lösungsmittel fiiefst durch die Röhre T, Fig. 3, in den oben erwähnten Sammelbehälter oder in irgend ein anderes geeignetes Reservoir, wo dasselbe wiedergewonnen werden kann. Der rotirende Korb wird alsdann wieder in Bewegung gesetzt und in derselben erhalten, bis der behandelte Stoff trocken ist; hierauf kann das Ventil in der Röhre T geschlossen werden. Um das Trocknen zu beschleunigen, bringe ich, wo es nothwendig ist, einen Ventilator oder eine ähnliche Vorrichtung an, um einen Luftzug herzustellen, und die so hindurchgetriebene Luft, welche durch die Röhre V, Fig. 3, eintritt, entweicht durch die Röhre W, Fig. 3, welche beide bisher durch geeignete Ventile geschlossen waren, Die so verwendete Luft kann chemisch oder auf andere Weise behandelt werden.
Nachdem der Korb mit dem zu reini'genden Stoff, und die Rinnen D und E mit Wasser angefüllt worden, nehme ich den Deckel C mit Hülfe geeigneter Vorrichtungen ab, bringe den Korb / in seiner richtigen Lage auf die Welle H und befestige ihn in der oben beschriebenen Weise (wenn er nicht in seiner normalen Lage im Kasten gefüllt worden ist). Sodann lege ich den Deckel wieder auf und lasse das Lösungsmittel durch die Röhre Q ein; dieses steigt durch den zu reinigenden Stoff empor, entfernt die in demselben enthaltenen öl- und fetthaltigen Substanzen, fiiefst über den Rand des Sammelbehälters 5 und durch die Röhre R in einen Behälter oder direct in einen Destillationsapparat. Dieser Vorgang wird fortgesetzt, bis der Stoff von Fett gereinigt ist; eine Probe kann mittelst eines kleinen Hahnes in der Röhre R gemacht werden. Ist dies geschehen, so wird das Ventil in der Röhre Q geschlossen und in der Röhre T, Fig. 3, geöffnet, so dafs das in dem Gefäfs bleibende Lösungsmittel in einen in der Nähe der Maschine befindlichen Behälter abfliefsen kann. Um diesen Vorgang zu unterstützen, setze ich mittelst Treibriemen oder Radverbindung oder dergleichen die Welle und den Korb in Rotation. Wenn das Lösungsmittel herausgeschleudert ist, halte ich die Maschine mittelst einer Bremse an, und führe unter Druck oder auf andere Weise durch die Röhre U, Fig. 3, und die beschriebene Spritzröhre Wasser ein, um ganz oder theilweise den behandelten Stoff zu reinigen und jedes Theilchen des Lösungsmittels zu entfernen, welches etwa zurückgeblieben ist. Ich bediene mich der Methode der Wasserzuführung in Form eines feinen Sprühregens oder ununterbrochenen dünnen (platten) Wasserstrahles. Das Wasser und das noch vorhandene Lösungsmittel fiiefst durch die Röhre T, Fig. 3, in den oben erwähnten Sammelbehälter oder in irgend ein anderes geeignetes Reservoir, wo dasselbe wiedergewonnen werden kann. Der rotirende Korb wird alsdann wieder in Bewegung gesetzt und in derselben erhalten, bis der behandelte Stoff trocken ist; hierauf kann das Ventil in der Röhre T geschlossen werden. Um das Trocknen zu beschleunigen, bringe ich, wo es nothwendig ist, einen Ventilator oder eine ähnliche Vorrichtung an, um einen Luftzug herzustellen, und die so hindurchgetriebene Luft, welche durch die Röhre V, Fig. 3, eintritt, entweicht durch die Röhre W, Fig. 3, welche beide bisher durch geeignete Ventile geschlossen waren, Die so verwendete Luft kann chemisch oder auf andere Weise behandelt werden.
Claims (3)
1. Das Verfahren, OeI und Fett, sowie öl- und
fetthaltige Substanzen aus der Wolle und anderer Masse durch Anwendung von Schwefelkohlenstoff (Kohlenbisulfid) in der
oben beschriebenen Weise zu extrahiren, wobei das Kohlenbisulfid, mit welchem
die Masse gesättigt wird, nach der Behandlung durch Centrifugalwirkung, ohne Anwendung
von Dampf oder Hitze, aus besagter Masse ausgeschieden und wiedergewonnen werden kann.
2. An einem Apparat zur Extraction von OeI, Fett, sowie öl- und fetthaltigen Substanzen
aus der Wolle und anderer Masse durch Centrifugalwirkung das Hülfsmittel, das angewendete
Lösungsmittel hermetisch abzuschliefsen, und zwar durch Anwendung eines luftdichten Wasserverschlusses des Deckels
und eines Wasserverschlusses bei der Verbindung des Kastenkörpers mit der Bodenplatte.
3. An dem gleichen Apparat die eigenthümliche Construction der Schraubenmutter und
des Schutzbleches zur Befestigung des rotirenden Korbes an die Spindel.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family
ID=290426
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE13262C (de) |
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