DE4417403C2 - Verfahren zur Herstellung einer Gaselektrode - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer GaselektrodeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Herstellung einer Gaselektrode,
die als Elektrode für eine Brennstoffzelle oder als Elektrode
für die industrielle Elektrolyse für die Herstellung von Ozon
etc. verwendet werden kann.
Eine Gaselektrode ist eine elektrochemische Elektrode zur
Durchführung der Oxidation oder Reduktion einer gasförmigen
Komponente. Sie wurde speziell für die Anwendung in einer
Brennstoffzelle entwickelt. Die in der Brennstoffzelle verwen
deten Elektrolyte umfassen Phosphorsäure, eine Salzschmelze
und einen festen Elektrolyten. In jüngerer Zeit haben Brenn
stoffzellen, die einen festen, polymeren Elektrolyten verwen
den (Ionenaustauschmembran), wegen ihrer niedrigen Arbeitstem
peraturen die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Auch auf dem
Gebiet der industriellen Elektrolyse ist ein fester, polymerer
Elektrolyt dafür bekannt, bei der Elektrolyse von Wasser oder
elektrolytischen Produktion von Ozon nützlich zu sein. Eine
Gaselektrode kann als elektrolytische Elektrode zur Gasent
wicklung verwendet werden, oder kann auch als Wasserstoffpumpe
oder Sauerstoffpumpe dienen. Sie kann auch als eine Sauer
stoffgaselektrode als negativer Pol zur elektrolytischen Pro
duktion von Ozon dienen, ohne von einer Wasserstoffentwicklung
begleitet zu werden.
Eine Gaselektrode besteht allgemein aus einem elektrisch lei
tenden, porigen Material und es ist wichtig, den Zustand des
Zusammenwirkens der drei Phasen zu optimieren, die aus einer
gasförmigen Phase, einer flüssigen Phase und einer festen Pha
se bestehen. Eine Gaselektrode wird allgemein hergestellt
durch eine Mischung oder eine Suspension eines elektrisch lei
tenden, feinen Kohlenstoffpulvers und eines hydrophoben fluor
haltigen Harz-Pulver, Formen der Mixtur zu einem flächigen Ge
bilde und Kalzinieren des Gebildes.
Ein Elektrodenkatalysator
mag zuvor dem Kohlenstoffpulver in einem Naßverfahren zuge
führt worden sein, wie in der JP-A-57-152479 offenbart ist
(der hier benutzte Ausdruck "JP-A" bedeutet "veröffentlichte,
ungeprüfte japanische Patentanmeldung"), oder eine Katalysa
torlösung mag auf ein Gaselektrodengebilde aufgebracht und
dann kalziniert worden sein (s. auch JP-A-62-156268). Das frü
here Verfahren wurde üblicherweise aufgrund des Vorteils be
nutzt, daß ein homogener und feiner Platingruppenmetallkataly
sator getragen werden kann. Jedoch hat das Verfahren eine be
merkenswert geringe Produktivität, wenn es im industriellen
Maßstab durchgeführt wird, da das Bad schwer zu kontrollieren
und die Ausbeute gering ist. Das genannte Verfahren ist ökono
misch von Vorteil aufgrund zufriedenstellender Ausbeute. Es
ist jedoch schwierig, die Größe der Katalysatorpartikel zu
kontrollieren. Zudem beinhaltet das Verfahren ein praktisches
Problem, da ein gefährliches Material, wie z. B. Wasserstoff
gas, bei der Kalzinierung verwendet wird.
Aus der DE 29 38 523 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung ei
nes Hydrierungskatalysators bekannt, der für verschiedene Re
aktionen eingesetzt werden kann und in einer elektrochemischen
Metall/Wasserstoff-Zelle eine sehr hohe Aktivität aufweisen
soll. Bei diesem Verfahren wird ein poröses feinteiliges hit
zefestes Trägermaterial mit einem hydrophoben polymeren Binde
mittel zu einem homogenen porösen Gemisch vermischt und dann
katalysiert. Das Katalysieren erfolgt dadurch, daß man zu
nächst in die Poren des Gemisches ein Salz eines Metalles der
achten Gruppe des Periodensystems in einem nicht-polaren Lö
sungsmittel, in dem das Salz ionisierbar ist, einbringt. Wei
terhin wird das Salz an Ort und Stelle durch ein Reduktions
mittel für das Salz reduziert. Nach Katalyse des Gemisches er
folgt eine Sinterung.
DE 23 05 627 B2 offenbart ein Verfahren zur Steigerung der ka
talytischen Aktivität von edelmetalldotierter Aktivkohle für
Sauerstoffelektroden elektrochemischer Zellen, bei dem bei ei
ner abschließenden Aktivierung durch ein Aktivierungsgas in
der Abkühlphase keine die katalytische Aktivität mindernde Ab
scheidung auf das Katalysatormaterial erfolgen sollen. Dazu
wird die edelmetalldotierte Aktivkohle abschließend einer Ak
tivierung mit Ammoniak bei höheren Temperaturen unterworfen.
Zur Edelmetalldotierung der Aktivkohle wird anfänglich die als
Pulver vorliegende Aktivkohle mit einer Edelmetallsalzlösung
behandelt und dann das Edelmetallsalz reduziert.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, ein Verfahren zur öko
nomischen und sicheren Herstellung einer Gaselektrode bereit
zustellen, welche hervorragende Eigenschaften aufweist, wenn
sie zur Elektrolyse verwendet oder in einer Brennstoffzelle,
vorzugsweise in Kombination mit einem festen polymeren Elek
trolyten, eingesetzt wird.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Pa
tentanspruchs 1 gelöst.
Als organische Lösungsmittel sind vorzugsweise Allylalkohol
und Butylalkohol einsetzbar. Das Gebilde für das Gaselektro
dengrundmaterial kann durch Aufbringen einer Mischung aus Koh
lenstoffpulver und einem Pulver aus fluorhaltigen Harz auf ein
Gebilde aus Kohlenstoffasern oder einem porösen, metallischen
Material hergestellt werden, gefolgt von Kalzinierung.
Als ein Ergebnis umfassender Untersuchungen haben die Erfinder
herausgefunden, daß Gaselektroden, besonders solche, die in
einem einen festen polymeren Elektrolyten verwendenden elek
trochemischen Apparat eingesetzt werden können, die folgenden
Eigenschaften besitzen müssen.
- (1) Wegen der Verwendung eines sich in der festen Phase befin denden Elektrolyten ist es eine notwendige und passende Vor aussetzung, daß ein Katalysator genau an der Stelle vorhanden sein soll, wo die Gaselektrode in Kontakt mit dem festen, po lymeren Elektrolyten steht. Sogar dort, wo ein fester, polyme rer Elektrolyt nicht verwendet wird, ist ein Katalysator, der genau an den Stellen vorhanden ist, wo die Gaselektrode in Kontakt mit dem Elektrolyten steht, ausreichend, da es viele Fälle gibt, bei denen das Reaktionsgas durch ein poröses Elek trodengrundmaterial dringt, zu einer Seite des Grundmaterials gelangt und den Elektrolyten auf dieser Seite kontaktiert.
- (2) Da kein sich in der flüssigen Phase befindender Elektrolyt verwendet wird, benötigt die Gaselektrode keine hydrophilen Teile. Vorzugsweise besteht die Gaselektrode nur aus einer hy drophoben Schicht, um ein Zuführen oder Abführen eines Reakti onsgases zu beschleunigen und es sollte ein Katalysator auf der hydrophoben Schicht in Form einer möglichst dünnen Schicht aufgebracht sein. Wo ein fester, polymerer Elektrolyt nicht verwendet wird, löst sich der aufgebrachte Katalysator. Sogar in einem solchen Fall sollte eine Katalysatorschicht auf einer Elektrodenbasis auf der mit dem Elektrolyten in Kontakt be findlichen Seite aufgebracht werden.
- (3) Platingruppenmetallpartikel, die die Katalysatorschicht bilden, sollten eine Partikelgröße von nicht mehr als 10 nm, und vorzugsweise von 1 bis 5 nm aufweisen.
Wenn dem vorbenannten Verfahren nach JP-A-57-152479, bei dem
ein Platingruppenmetallsalz durch Kalzinieren zum Ablagern ei
nes Platingruppenmetallkatalysators auf einem Gaselektroden
grundmaterial reduziert wird, gefolgt wird, tendieren die pro
duzierten Katalysatorpartikel bei steigenden Kalzinierungstem
peratur zur Agglomeration, um Partikel zu bilden, die eine
vergrößerte Partikelgröße aufweisen und somit eine reduzierte
Oberfläche, wodurch sie nicht imstande sind, die gewünschte
Katalysatoraktivität zu zeigen. Daher muß die Kalzination des
Platingruppenmetallsalzes bei einer so niedrigen Temperatur
wie möglich durchgeführt werden. In dem erfindungsgemäßen Ver
fahren wird ein Platingruppenmetallkatalysator durch Auflösen
eines Platingruppenmetallsalzes in einer organischen Lösung
vorbereitet, welche einen organischen Komplex mit dem Me
tallsalz bildet, wobei die Lösung auf ein Gaselektrodengrund
material aufgebracht wird und die Beschichtungsschicht kalzi
niert wird.
Gemäß diesem Verfahren kann die Kalzinierung eines Platingrup
penmetallsalzes, z. B. Ablagern von Platingruppenmetallparti
keln auf der Oberfläche eines Gaselektrodengrundmaterials, bei
niedrigeren Temperaturen als üblicherweise ausgeführt werden.
Ein Agglomerieren von Partikeln kann dadurch verhindert wer
den, wodurch eine Gaselektrode zur Verfügung gestellt wird,
auf der feine Katalysatorpartikel angeordnet sind. Kalzination
bei einer niedrigen Temperatur ist nicht nur effektiv, um die
Katalysatorpartikel kleiner zu machen, sondern auch um den
Zerfall eines fluorhaltigen Harzes zu unterbinden, das oft in
einer Gaselektrode verwendet wird, wodurch die strukturelle
Stabilität der Gaselektrode gesichert und Verunreinigungen am
Eindringen gehindert werden.
Das in der vorliegenden Erfindung verwendete Gaselektroden
grundmaterial kann entweder durch Kalzinieren einer Mixtur
oder Suspension von Kohlenstoffpulver und einem fluorhaltigen
Harz-Pulver zu einem flächigen Gebilde hergestellt werden,
oder durch aufbringen von Kohlenstoffpulver und einem fluor
haltigen Harz-Pulver auf beide Seiten eines aus Kohlefaser
oder eines porösen, metallischen Materials bestehenden Gebil
des im Anschluß an die Kalzination erfolgen. Das Volumenver
hältnis vom Kohlenstoffpulver zu fluorhaltigem Harz-Pulver
liegt vorzugsweise zwischen 1 : 1 und 1 : 5.
Das in der vorliegenden Erfindung verwendbare Kohlenstoffpul
ver umfaßt Ofenruß, graphitierten Ofenruß und amorphes Kohlen
stoffpulver. Das Kohlenstoffpulver hat vorzugsweise einen Par
tikeldurchmesser von nicht mehr als 0,1 µm. Das vorzugsweise
verwendete fluorhaltige Harz umfaßt hydrophob Hochpolyme
re, wie Polytetrafluorethylen, vorzugsweise in der Form einer
Dispersion.
Das Gaselektrodengrundmaterial kann durch Kneten von Kohlen
stoffpulver und einem fluorhaltigen Harz-Pulver in einem vor
geschriebenen Verhältnis in einem passenden Lösungsmittel, wie
z. B. Naphta erfolgen, um eine formbare Masse zu bilden. Die
formbare Masse wird mit Hilfe einer Walze oder einer Presse zu
einem flächigen Gebilde geformt oder auf beide Seiten eines
aus Kohlenstoffasern oder einem porösen metallischen Material
bestehenden flächigen Gebildes verteilt und getrocknet. Das
flächige Gebilde wird dann bei einer Temperatur kalziniert,
die nicht höher als die Zersetzungstemperatur des fluorhalti
gen Harzes ist.
Auf dem entstandenen Gaselektrodengrundmaterial ist eine Kata
lysatorschicht aufgebracht, die feine Partikel eines Platin
gruppenmetalles umfaßt. Die Art des Platingruppenmetallsalzes
wird gemäß der gewünschten Katalysatorpartikel ausgewählt. Zum
Beispiel ein oder mehrere aus Chloroplatinsäure, Ruthenium
chlorid und Silbernitrat können verwendet werden. Das (Die)
Platingruppenmetallsalz(e) ist (sind) in einer oder mehreren
organischen Lösungen aufgelöst, die in der Lage sind, einen
organischen Komplex mit dem Metallsalz zu bilden, wie z. B. Al
lylalkohol und Butylalkohol, wobei Allylalkohol bevorzugt
wird.
Eine angemessene Menge der entstandenen Metallsalzlösung wird
auf die Seite des Gaselektrodengrundmaterials aufgebracht, die
in Kontakt mit einem festen, polymeren Elektrolyten oder einem
allgemeinen Elektrolyten steht, und kalziniert. Die Lösung
kann einmal oder mehrfach aufgebracht werden. Die gesamte be
schichtete Menge der Platingruppemetallsalzlösung liegt vor
zugsweise zwischen 1 bis 100 g/m² in Bezug auf das Platin
gruppenmetall.
Gemäß dieses Verfahrens, das eine organische Lösung verwendet,
die imstande ist, einen Komplex mit einem Platingruppenmetall
salz zu bilden, kann die Reduktion des Metallsalzes durch Kal
zination bei einer Temperatur ausgeführt werden, die niedriger
ist als die Zersetzungstemperatur eines fluorhaltigen Harzes,
z. B. nicht höher als 380°C. Demgemäß kann der Einschluß von
Unreinheiten behindert werden, die während der Zersetzung ei
nes fluorhaltigen Harzes auftreten könnten. Die untere Grenze
der Kalzinierungstemperatur ist 250°C. Wenn die Kalzination
bei Temperaturen niedriger als 250°C ausgeführt wird, wird
das Platingruppenmetallsalz nicht genügend reduziert und die
gewünschte Elektrodenleistung wird nicht erreicht.
Katalysatorpartikel, die unter den obengenannten Kalzinie
rungsbedingungen hergestellt werden, haben eine Partikelgröße
von nicht mehr als 10 nm. Die Katalysatorpartikelgröße kann
zusätzlich durch Kürzen der Kalzinierungszeit auf 1 bis 5 min.
reduziert werden.
Wenn die Kalzinierungstemperatur 380°C übersteigt, agglome
rieren die Katalysatorpartikel zu großen Partikeln, die keine
zufriedenstellende Katalysatorleistung aufweisen. Da eine Zer
setzung des fluorhaltigen Harzes nicht im Temperaturbereich
von 250° bis 350°C auftritt, kann das Kohlenstoffmaterial wie
z. B. Kohlenstoffpulver durch Oxidation unter überhöhtem Sauer
stoffpartialdruck verbraucht werden. Um dies zu verhindern,
wird ein Schutzgas verwendet, wie z. B. Stickstoff oder Argon,
um den Sauerstoffpartialdruck bei 0,1 Atmosphären oder darun
ter zu halten.
Gemäß dem Verfahren der vorliegenden Erfindung kann eine
gleichförmige, dünne Katalysatorschicht auf einem Gaselektro
dengrundmaterial bei einer Temperatur, die unter der Zerset
zungstemperatur eines fluorhaltigen Harzes liegt, gebildet
werden, ohne gefährliches Wasserstoffgas zu verwenden, und
gleichzeitig kann eine Gaselektrode zur Verfügung gestellt
werden, die eine hohe Leistung aufweist und keine Verunreini
gungen beinhaltet. Zusätzlich kann die benötigte Menge von
Platinmetallsalz minimiert werden.
Die vorliegende Erfindung wird nun unter Verwendung von Bei
spielen genauer beschrieben.
Eine aus Kohlenstoffpulver hergestellte formbare Masse, eine
wäßrige Suspension eines Tetrafluorkohlenstoffharzes und
Naphtalösungsmittel wurde auf beide Seiten eines aus Kohlen
stoffasern hergestellten flächigen Gebildes aufgebracht und in
Luft bei 350°C kalziniert, um ein Gaselektrodengrundmaterial
herzustellen. Eine Lösung von 4,2 g Chloroplatinsäure in, 10 ml
Allylalkohol wurde auf eine Seite des Elektrodengrundmaterials
mit einer Bürste aufgebracht mit einem Beschichtungsgewicht
von 1,5 g Platin/m², bei 70°C getrocknet und in einem Argon
strom bei 350°C fünf Minuten kalziniert. Die Schritte des Be
schichtens und des Kalzinierens wurde dreimal wiederholt, um
eine Gaselektrode zu erhalten. Die Platinpartikel der Gaselek
trode hatten eine durchschnittliche Partikelgröße von 4 nm un
ter einem Transmissionselektronenmikroskop (danach abgekürzt
als TEM).
Die Elektrode wurde in Kontakt mit einer Ionenaustauschmembran
gebracht, die auf einer Seite mit Nafionflüssigkeit beschich
tet wurde, wobei die Katalysatorseite der Elektrode und die
beschichtete Seite der Ionenaustauschmembran einander zuge
wandt waren, und durch Heißpressen bei 130°C und 2,94 N/mm² für
fünf Minuten gebunden wurden. Eine elektrolytische Zelle wurde
gebildet, indem die Gaselektrode als negativer Pol und eine
Platte aus Titanfasern, auf der Bleidioxid elektrochemisch ab
geschieden wurde, als positiver Pol verwendet wurde.
Sauerstoffgas wurde dem negativen Pol zugeführt, ionenausge
tauschtes Wasser dem positiven Pol und die Elektrolyse wurde
bei 30°C und einer Stromdichte von 100 A/dm² durchgeführt.
Die Elektrolysezellenspannung betrug 2,2 V. Es wurde keine
Wasserstoffentwicklung am negativen Pol beobachtet. Der Wir
kungsgrad der Ozonerzeugung beim positiven Pol betrug 15%. Die
Tatsache, daß die Zellenspannung 3,2 V oder mehr beträgt, wenn
Wasserstoff am negativen Pol entsteht, zeigt, daß die Gaselek
trode der vorliegenden Erfindung äußerst effektiv arbeitet.
Das Gaselektrodengrundmaterial wurde in der gleichen Art wie
in Beispiel 1 hergestellt, außer daß ein anderes Kohlenstoffa
sergebilde verwendet wurde. Dieselbe Chloroplatinsäurelösung
wie in Beispiel 1 wurde auf eine Seite des Elektrodengrundma
terials zweimal mit einer Bürste zu einem Beschichtungsgewicht
von vier Gramm Platin pro m² aufgebracht, für 15 Minuten bei
70°C getrocknet und in einem Argonstrom bei 350°C für fünf
Minuten kalziniert um eine Gaselektrode zu erhalten. Die Pla
tinpartikel der Gaselektrode wiesen eine durchschnittliche
Partikelgröße von fünf nm unter einem TEM auf.
Die Gaselektrode wurde auf die gleiche Art wie in Beispiel 1
an eine Ionenaustauschmembran gebunden und in der gleichen
Weise wie in Beispiel 1 in eine elektrolytische Zelle einge
baut. Als die Elektrolyse bei Verwendung der entstandenen Zel
le unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel 1 durchge
führt wurde, betrug die Zellenspannung 2,3 V; es wurde keine
Wasserstoffentwicklung am negativen Pol beobachtet; und der
Wirkungsgrad der Ozonerzeugung am positiven Pol betrug 15%.
Zwei Gaselektroden wurden auf die gleiche Art wie im Beispiel
1 hergestellt. Die Ionenaustauschmembran, die auf beiden Sei
ten mit einer Nafionflüssigkeit beschichtet war, wurde sand
wichartig zwischen die beiden Elektroden eingebracht, wobei
die Katalysatorschicht jeder Elektrode nach innen wies. Das
Laminat wurde durch Heißpressen gebunden, bei 120°C und
1,96 N/mm² für fünf Minuten und in eine elektrolytische
Zelle eingesetzt. 80°C heißes, dampfgesättigtes Wasserstoff
gas wurde der Elektrode auf einer Seite zugeführt und dampfge
sättigtes Sauerstoffgas von 80°C wurde der Elektrode auf der
anderen Seite zugeführt, um die Zelle als Brennstoffzelle ar
beiten zu lassen. Als Ergebnis stellte sich eine hohe Spannung
von 0,4 V bei einer Stromdichte von 100 A/dm² bei 80°C ein.
Eine aus Kohlenstoffpulver, siehe Beispiel 1, hergestellte
Masse, eine wäßrige Lösung des Tetrafluorokohlenstoffharzes,
und Naphalösungsmittel wurden in ein flächiges Gebilde einge
rollt und in Luft beim 305°C kalziniert, um ein Gaselektro
dengrundmaterial zu erhalten. Eine Lösung von 2,2 Gramm Ruthe
niumchlorid in 10 ml Allylalkohol wurde auf eine Seite des
Elektrodengrundmaterials mit einer Bürste aufgebracht zu einem
Beschichtungsgewicht von 2,5 Gramm Ruthenium pro m², bei
70°C für 15 Minuten getrocknet und in einen Argonstrom bei
350°C für fünf Minuten kalziniert. Die Schritte des Beschich
tens und des Kalzinierens wurden dreimal wiederholt, um eine
Gaselektrode zu erhalten.
Die Katalysatorseite der Elektrode wurde mit einer Ionenaus
tauschmembran in Kontakt gebracht, um einen negativen Pol zu
bilden, der mit einem positiven Pol kombiniert wurde, der aus
einer Platte Titanfasern bestand, auf denen Bleioxid elektro
chemisch abgeschieden wurde, um eine Elektrolysezelle zu bil
den.
Ionenausgetauschtes Wasser wurde dem positiven Pol zugeführt
und die Elektrolyse wurde bei 30°C bei einer Stromdichte von
100 A/dm² durchgeführt. Die Elektrolysezellenspannung betrug
3,3 V und der Wirkungsgrad der Ozonerzeugung am positiven Pol
betrug 15%. Dies zeigt, daß die Gaselektrode der vorliegenden
Erfindung auch effizient als Elektrode zur Wasserstoffentwick
lung arbeitet.
Das Gaselektrodengrundmaterial wurde in der gleichen Weise
hergestellt wie in Beispiel 1. Die gleiche Chloroplatinsäure
lösung wie im Beispiel 1 wurde auf das Elektrodengrundmaterial
aufgebracht und bei 250°C für 10 Minuten kalziniert. Die
Schritte des Beschichtens und des Kalzinierens wurden dreimal
wiederholt, um eine Gaselektrode zu erhalten. Eine Ozonelek
trolysezelle wurde vor der Verwendung der entstandenen Gase
lektrode in der gleichen Weise wie im Beispiel 1 gebildet.
Sauerstoffgas und ionenausgetauschtes Wasser wurden jeweils
dem negativen bzw. dem positiven Pol zugeführt, um die Elek
trolyse bei 30°C und einer Stromdichte von 100 A/dm² durchzu
führen. Die Zellenspannung betrug 2,3 V. Es wurde keine Was
serstoffentwicklung am negativen Pol beobachtet.
Ein Gaselektrodengrundmaterial wird in der gleichen Weise wie
in Beispiel 1 hergestellt. Es wurde die gleiche Chloroplatin
säurelösung wie in Beispiel 1 auf das Elektrodengrundmaterial
aufgebracht und das beschichtete Grundmaterial wurde sandwich
artig zwischen ein Paar von 0,2 mm dicken Titanplatten einge
bracht. Das Laminat wurde in Luft ein 380°C für fünf Minuten
kalziniert, um eine Gaselektrode zu erhalten. Die entstandene
Gaselektrode wurde in eine Ozonelektrolysezelle der gleichen
Art wie in Beispiel 1 eingebaut. Sauerstoffgas und ionenausge
tauschtes Wasser wurden jeweils dem negativen bzw. dem positi
ven Pol zugeführt, um eine Elektrolyse bei 30°C und einer
Stromdichte von 100 A/dm² durchzuführen. Die Zellenspannung
betrug 2,1 V und es wurde keine Wasserstoffentwicklung im ne
gativen Pol beobachtet.
Eine Gaselektrode wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel
1 hergestellt, außer daß die Kalzinierungstemperatur auf 400°C
erhöht wurde. Es hat sich gezeigt, daß die Platinpartikel
der entstandenen Gaselektroden eine durchschnittliche Parti
kelgröße von 20 nm unter einem TEM aufwiesen.
Eine elektrolytische Zelle wurde unter Verwendung der Gaselek
trode in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 aufgebaut, und
die Elektrolyse wurde unter den gleichen Bedingungen wie in
Beispiel 1 durchgeführt. Bei einer Stromdichte von 50 A/dm²
wurde eine Wasserstoffentwicklung am negativen Pol in einer
Größenordnung von 10% des Stromes beobachtet. Die Zellenspan
nung überstieg 2,6 V.
Eine Gaselektrode wurde in der gleichen Weise wie im Beispiel
1 hergestellt, außer da der Allylalkohol durch Methanol er
setzt wurde. Die entstandene Gaselektrode wurde in ionenausge
tauschtes Wasser für einen Tag eingetaucht und das ionenausge
tauschte Wasser wurde analysiert. Als Ergebnis wurden große
Mengen von Platin und Chlor entdeckt und es hatte sich kein
Platinmetallkatalysator gebildet.
Eine Gaselektrode wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel
1 hergestellt, außer daß die Kalzination (dreifach) bei 220°C
für 20 Minuten durchgeführt wurde. Eine Ozonelektrolysezelle
wurde unter Verwendung der entstandenen Gaselektroden in der
selben Weise wie in Beispiel 1 gebildet, und die Elektrolyse
wurde durch die Zuführung von Sauerstoffgas und ionenausge
tauschtem Wasser jeweils zum negativen Pol bzw. positiven Pol
durchgeführt. Unter Bedingungen von 30°C und 50 A/dm² betrug
die Zellenspannung 2,8 V und die Entwicklung von Wasserstoff
entsprechend 10% des Stromes wurde am negativen Pol beobach
tet.
Zusammenfassend ergibt sich, daß gemäß dem vorgeschlagenen
Verfahren eine Kalzination z. B. Reduktion eines Platingruppen
metallsalzes bei einer Temperatur von 250°C bis zur Zerset
zungstemperatur eines fluorhaltigen Harzes (380°C) durchge
führt wird. Innerhalb dieses Kalzinierungstemperaturbereiches
kann die Reduktion des Platingruppenmetallsalzes effektiv
durchgeführt werden, während ein Einschließen von Unreinheiten
aufgrund des Zersetzens des fluorhaltigen Harzes verhindert
wird. Gleichzeitig kann eine Ansammlung von produzierten Kata
lysatorpartikeln, wie es bei Hochtemperaturkalzination auf
tritt, vermieden werden, wobei gleichzeitig eine Katalysator
schicht zur Verfügung gestellt wird, die feine Partikel mit
einer großen Oberfläche und einer einheitlichen und minimier
ten Dicke aufweist. Zudem ist die Katalysatorschicht nur auf
einer Seite des Elektrodengrundmaterials aufgebracht, der Sei
te die an der Elektrodenreaktion teilnimmt, so daß die benö
tigte Menge des Platingruppenmetallsalzes minimiert werden
kann.
Darüber hinaus ist das Verfahren der vorliegenden Erfindung
sehr sicher, da kein gefährliches Wasserstoffgas für die Re
duktion des Platingruppenmetallsalzes verwendet wird.
Ein fester, polymerer Elektrolyt, z. B. eine Ionenaustauschmem
bran, kann an eine Katalysatorschichtseite der Gaselektrode
der vorliegenden Erfindung gebunden werden. Bei dieser Ausfüh
rungsform ist die Katalysatorschicht durch den festen, polyme
ren Elektrolyten geschützt und vor einer flüssigen Phase ge
schützt, so daß ihre Lebensdauer verlängert wird.
In einer anderen Ausführungsform entsteht ein verstärktes
Elektrodengrundmaterial durch Beschichtung eines Substrates
aus Kohlefaser oder einem porösen, metallischen Material mit
Kohlenstoffpulver und einem fluorhaltigen Harzpulver.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung einer Gaselektrode,
gekennzeichnet durch die folgenden Verfahrensschritte:
- a) Kalzinieren einer Mischung oder Suspension aus einem Kohlen stoffpulver und einem Pulver oder einer Dispersion eines flu orhaltigen Harzes unter Bildung eines flächigen Gebildes als Elektrodenbasis,
- b) Beschichten einer Seite der Elektrodenbasis mit einer Lösung, die durch Auflösung wenigstens eines Salzes eines Platingrup penmetalles in einem organischen Lösungsmittel unter gleich zeitiger Bildung eines organischen Komplexes dieses Platin gruppenmetallsalzes erhalten wird,
- c) Trocknen der Beschichtungsschicht und
- d) Kalzinieren der Beschichtungsschicht in einer Schutzgasatmo sphäre bei Temperaturen zwischen 250°C und 380°C unter Re duktion des Platingruppenmetallsalzes und Bildung einer Kata lysatorschicht auf der Elektrodenbasis.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als organisches Lösungsmittel Allylalkohol oder Butylalkohol
eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Ionenaustauschermembran auf der Seite der Gaselektro
denbasis aufgebracht wird, die die Katalysatorschicht trägt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Mischung aus einem Kohlenstoffpulver und einem Pulver
eines fluorhaltigen Harzes auf ein Substratblatt aufgebracht und
zu einem flächigen Gebilde, das die eigentliche Elektrodenbasis
bildet, kalziniert wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verfahrensschritte b) bis d) wiederholt durchgeführt
werden.
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