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Die Erfindung betrifft eine Palette
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Paletten dienen zur Aufnahme von
Waren aller Art und insbesondere zum Transport sowie zur Zwischenlagerung
derartiger Waren. Derartige Paletten können aus Holz, Kunststoff oder
auch aus Pappe bestehen. Als Stand der Technik sei beispielsweise
auf die
DE 40 24 123
C1 oder die
DE
41 00 407 A1 verwiesen.
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Bereits die zuletzt genannte Druckschrift
erwähnt
das zunehmende Problem der Entsorgung insbesondere von Einweg-Paletten. Aufgrund
der sich ständig
verschärfenden
Abfallgesetze geht die Akzeptanz von Holzpaletten oder auch Kunststoffpaletten
ständig
zurück.
Demzufolge wurden Paletten insbesondere aus Wellpappmaterial oder ähnlichem Material
entwickelt, die in weiten Anwendungsbereichen verwendbar sind. Dabei
wurde versucht, möglichst
einheitliche Werkstoffe, d. h. möglichst
nur Pappe für
die gesamte Palette zu verwenden, um insbesondere auf den Rohstoff
Holz als wertvolles Ausgangsmaterial zu verzichten. In der genannten
DE 41 00 407 wurde deshalb
bereits eine komplett aus Pappe bestehende Palette vorgeschlagen.
Dabei wurden die Füße der Palette
aus spiralförmig
aufgewickelter Wellpappe hergestellt und mit der Bodenplatte verklebt
oder verklammert.
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Eine alternative Ausführungsform
einer solchen, lediglich aus Pappe bestehenden Palette ist in dem
deutschen Gebrauchsmuster
DE-U
9103 307 angegeben. In diesem Fall besteht die Palette
aus einer zusammengeklappten Bodenplatte deren eine Hälfte Bohrungen
zur Aufnahme von kreiszylindrischen Füßen aufweist. Die Bohrungen
mit den eingesetzten Füßen werden
dann von dem zweiten Teil der Bodenplatte abgedeckt.
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Diese Art der Palettenherstellung
hat gegenüber
der Ausführungsform
gemäß der
DE 41 00 407 den Vorteil,
daß der
Fuß zumindest
in einer Lage der Wellpappe, d. h. in der Bohrung des Bodens eingeklebt
ist, was zur Verfestigung der Palette beiträgt. Dabei werden sogenannte
Hartpapierhülsen
als Füße verwendet,
die eine hohe Tragfähigkeit,
d. h. axiale Belastung aufweisen.
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Nachteilig an der gewählten Konstruktion des
genannten Gebrauchsmusters ist die stets zu verwendende klappbare
Bodenplatte, die ein Verkleben der beiden Klapphälften im allgemeinen erfordert.
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Weiterhin ist aus der
DE 30 20 591 A1 eine Palette
bekannt, welche aus einer Bodenplatte aus Holz besteht, wobei an
der Unterseite der Bodenplatte rohrartige Füße befestigt sind, die wenigstens
zum Teil in die Bodenplatte hineinragen, wobei die Bodenplatte über einen
Teil ihrer Wandstärke
mit ringförmigen
Ausnehmungen versehen ist, in welche die rohrartigen Füße mit ihren
Außen-
und Innenwandungen eingesetzt sind. Nachteilig an einer derartigen
Palette ist die durch die ringförmigen
Ausnehmungen bewirkte Schwächung
der Bodenplatte und der bei der Herstellung der ringförmigen Ausnehmungen
anfallende Staub.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Palettenkonstruktion vorzuschlagen, welche im Bereich der kreisförmigen Aufnahme
für den
rohrartigen Fuß eine
gegenüber
dem Stand der Technik erhöhte
Stabilität
aufweist und eine nahezu staubfreie Fertigung der Aufnahme erlaubt.
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Diese Aufgabe wird ausgehend von
einer Palette nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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In den Unteransprüchen sind vorteilhafte und zweckmäßige, Weiterbildungen
der im Hauptanspruch gegebenen Palette beansprucht.
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Die erfindungsgemäße Palette hat gegenüber dem
bekannten Stand der Technik den Vorteil, daß die Bodenplatte im Bereich
der Füße eine
erhöhte
Druckbelastbarkeit aufweist, da die Bodenplatte in dem über den
Füßen liegenden
Material bereits verdichtet ist. Dies bedeutet, daß sich die
Füße erst
bei einer höheren
Belastung der Palette tiefer in die Bodenplatte drücken und
somit beispielsweise eine ungleiche Beladung der Palette nicht zu
einer Schieflage der Palette führt.
Weiterhin fällt
bei der Herstellung der ringförmigen
Ausnehmungen nahezu kein Staub an, so dass auf aufwendige Absauganlagen
verzichtet werden kann und die aufwendige Entsorgung von Materialstaub
weitestgehend entfällt.
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Weiterhin hat die erfindungsgemäße Palette hat
den Vorteil, daß eine
erhöhte
Festigkeit der Palette erzielt wird. Dabei ist es insbesondere vorgesehen, daß der als
Hartpapierhülse oder
dergleichen ausgebildete rohrartige Fuß derart in die Bodenplatte
einsetzbar ist, daß er
in dieser Ausnehmung der Bodenplatte sowohl an seiner Außenmantelfläche als
auch an seiner Innenmantelfläche
gehalten und abgestützt ist.
Dabei kann je nach Ausführungsform
der Erfindung eine formschlüssige
und/oder kraftschlüssige Verbindung
zwischen den Füßen und
der Bodenplatte erfolgen. Insbesondere kann die Verbindung durch eine
Klebeverbindung fest oder durch weitere Maßnahmen lose ausgeführt sein.
Eine lose Ausführung der
Verbindung hat den Vorteil, daß die
Paletten auf engerem Raum stapelbar sind, da die Füße erst nachträglich fest
in die Bodenplatte eingesetzt werden können.
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Die Ausnehmungen in die Bodenplatte
werden zweckmäßigerweise
durch eine Materialverformung in die Bodenplatte eingebracht. Hierzu
kann beispielsweise ein kreisringförmiger Stempel vorgesehen sein,
der ähnlich
ausgebildet ist wie der Fuß selbst
und der an seiner Stempelfläche
Bearbeitungsschneiden aufweist.
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Die Ausnehmungen in der Bodenplatte
können
jedoch auch spanabheben hergestellt werden, wobei darauf zu achten
ist, daß eine
ringförmige
und nicht eine kreiszylindrische Ausnehmung hergestellt wird, d.
h. eine kreiszylindrische Ronde bleibt erhalten.
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Als Bodenplatte soll vornehmlich
ein einlagiger oder mehrlagiger Werkstoff insbesondere aus Pappe
verwendet werden. Dabei kommt zum einen eine handelsbübliche Wellpappe
in Betracht, deren welliger Aufbau in einem Längsschnitt durch die Wellpappe
erkennbar ist. Es kann jedoch auch eine sogenannte Waben-Pappe verwendet
werden, die aus stehenden Zellen ähnlich wie bei einer Bienenwabe besteht.
Solche Waben-Pappen weisen eine höhere Festigkeit auf, da die
inneren Wandungsabschnitte senkrecht belastet werden. Solche Waben-Pappen sind
beispielsweise unter der Bezeichnung "Honicel-Sechseckwaben" von
der britischen Firma Honicel UK Ltd. Northants, England bekanntgeworden.
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Es können auch vergleichbare einlagige oder
mehrlagige Werkstoffe aus Holz oder Kunststoff Verwendung finden.
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In Weiterbildung der Erfindung ist
vorgesehen, daß die
insbesondere als Hartpapierhülsen
ausgebildeten rohrartige Füße ggf.
zusätzliche
Haken aufweisen, die an der ringförmigen Stirnfläche der Hülse angebracht
sind und bei der Befestigung des Fusses in die Bodenplatte hakenartig
eindringen. Sofern hier ein zusätzliches
Metallteil verwendet wird, ist dies unschädlich, da dies beim recyceln
mittels einer Magnetabscheidung leicht entfernt werden kann.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile
der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von
Ausführungsbeispielen,
die in den Figuren mehr dargestellt sind.
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Es zeigen
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1 einen
Schnitt durch eine Palette entlang der Schnittlinie I-I in 2,
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2 eine
Ansicht der Palette 1 von
unten,
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3a eine
Palette mit spanabhebend bearbeiteten Ausnehmungen,
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3b eine
Palette mit materialverformten Ausnehmungen,
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4a eine
Seitenansicht eines Fusses mit aufgesetzten Haken,
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4b eine
Draufsicht nach 4a und
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5 einen
Schnitt entsprechend der Darstellung nach 1 durch eine Bodenplatte mit Waben-Struktur.
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Beschreibung der Erfindung:
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Die in der 1 im Längsschnitt dargestellte Palette 1 besteht
aus einer dreilagigen Bodenplatte 2 aus Wellpappe. Die
drei Schichten der Wellpappe sind mit den Bezugszeichen 3 bis 5 gekennzeichnet. Die
obere Schicht 3 hat eine Dicke s1,
die mittlere Schicht 4 eine Dicke von s2 und
die untere Schicht 5 eine Dicke von s3.
Dabei werden im Ausführungsbeispiel
beispielsweise die obere und die untere Schicht 3, 5 gleich
dick und die mittlere Schicht 4 etwas dünner ausgeführt.
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Je nach gewünschter Tragfestigkeit der
Palette kann eine beliebige einlagige oder mehrlagige Wellpappe
herkömmlicher
Bauart mit einer Wandstärke
s verwendet werden.
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Zur Aufnahme von rohrartigen Füßen 6,
die vorzugsweise aus Hartpapierhülsen
gebildet sind, weist die Unterseite 7 der Bodenplatte 2 ringförmige Ausnehmungen 8 auf,
die mit einer Tiefe t in die Bodenplatte eingebracht sind. Im linken
Teil der 1 und 2 ist der rohrartige Fuß 6 in
eine solche Ausnehmung 8 eingesetzt, während der rechte Teil der 1 und 2 lediglich die leere Ausnehmung 8 ohne
Fuß zeigt.
Die Ausnehmung 8 weist einen Innendurchmesser d1 und einen Außendurchmesser d2 auf,
der gleich groß oder
nur geringfügig
kleiner (d1) bzw. größer (d2)
ist, als der zugehörige
Innendurchmesser d3 und der Außendurchmesser
d4 des hülsenförmigen Fusses 6.
Die Durchmesser d1 bis d4 können jedoch auch
so ausgebildet sein, daß sich
beim Einsetzen des Fusses 6 in die Ausnehmung 8 ein
Preßsitz
ergibt.
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Der Fuß 6 ist in der Ausnehmung 8 aufgrund deren
kreisringförmigen
Ausgestaltung von 3 Seiten eingebettet. Zum einen wird die Außenmantelfläche 9 des
Fusses 6 von der radial außenliegenden Mantelfläche 10 der
Ausnehmung 8 mit einer der Tiefe t der Ausnehmung 8 entsprechenden
Höhe umschlossen.
Weiterhin wird die Innenmantelfläche 11 des
hülsenartigen
Fusses 6 durch die radial innenliegende Mantelfläche 12 der
Ausnehmung 8 ebenfalls über eine
Länge entsprechend
der Tiefe t der Ausnehmung 8 begrenzt. Hierdurch hat der
Fuß 6 sowohl
an seiner Innenmantelfläche
als auch an seiner Außenmantelfläche einen
festen Halt, wobei er sich an der ringförmigen Grundfläche 13 der
Ausnehmung 8 abstützt.
Je nach Befestigung des Fusses mittels eines Preßsitzes oder mittels einer
Klebung ist dieser fest in der Bodenplatte 2 gehalten.
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Die Eindringtiefe t des Fusses 6 in
die Bodenplatte wird zweckmäßigerweise
in einer, Größenordnung
gewählt,
die 1/3 bis 1/2 der Wandstärke
s der Bodenplatte 1 entspricht. Im Ausführungsbeispiel nach 1 dringt demnach der Fuß 6 bis
etwa zur Hälfte
in die mittlere Schicht 4 der Wellpappe ein (t ≈ 1/3 bis 1/2
s). Die Restwandstärke
der Bodenplatte ist mit s4 bezeichnet.
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Wie aus der 3a, 3b ersichtlich, kann die Ausnehmung 8 auf
verschiedene Weise hergestellt werden. Beispielsweise kann mittels
einer Bohrkrone die kreisringförmige
Ausnehmung entsprechend der Darstellung in 3a spanabhebend
ausgebohrt oder ausgefräst
werden. In diesem Fall wird das Material der Ausnehmung 8 entfernt.
Dies kann für
viele Anwendungszwecke vorteilhaft sein.
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In besonders vorteilhafter Ausgestaltung
des beschiebenenGegenstände
ist gemäß 3b vorgesehen, daß die Ausnehmung 8 in
die Bodenplatte 2 nicht durch eine spanhebende Bearbeitung,
sondern durch eine Materialverdrängung
hergestellt wird. Hierfür
wird beispielsweise ein Stempelwerkzeug ähnlich wie eine Drehbohrkrone
verwendet, welches jedoch nur an seiner Stirnseite eine äußere und
innere Schneide aufweist, die die Wandungsabschnitte 10, 12 der
Ausnehmung 8 schneidend erzeugt. Das ursprüngliche
Material wird dabei in die Ausnehmung 8 hineingepreßt, so daß es im
Bereich der Grundfläche 13 der
Ausnehmung 8 zu einer Materialverdichtung kommt. Aufgrund
der wellenartigen Struktur der einzelnen Schichten der Wellpappe
wird jedoch die oberste Schicht 3 der Bodenplatte 2 in
ihrer Tragfähigkeit
nicht wesentlich beeinträchtigt.
Durch die Verbindung Bodenplatte-Fuß entsteht vielmehr eine Verfestigung
der Konstruktion. Diese Herstellungsart und Konstruktion hat weiterhin
den Vorteil, daß die Herstellung
nahezu staubfrei ist und eine Verfestigung des Materials im Bereich
des Fusses 6 erfolgt.
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Wie beschrieben, wird der Fuß 6 vorzugsweise
aus einer an sich bekannten kreiszylindrischen Hartpapierhülse mit
der Höhe
h und dem Innendurchmesser d3 sowie dem
Außendurchmesser
d4 gebildet. Je nach verlangter Festigkeit
der Palette 1 werden eine Vielzahl solcher Hartpapierhülsen als
Füsse 6 auf
der Unterseite der Palette 1 in entsprechende Ausnehmungen 8 eingebracht,
wobei die Befestigung formschlüssig
oder kraftschlüssig
oder mittels einer Klebeverbindung erfolgen kann.
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Um insbesondere auch eine lösbare oder nach
dem Versand der Paletten vom Hersteller zusammenbaubare Palette
zu erhalten, kann der Fuß 6 an
seiner stirnseitigen Ringfläche 14 hakenförmige Vorrichtungen 15 aufweisen,
wie sie in 4a, 4b schematisch
dargestellt sind. Mit diesen scharfkantigen oder spitzen Haken kann
der Fuß 6 in
die Grundfläche 13 der
Bodenplatte 2 eingedreht werden, ohne daß es ggf.
einer klebenden Verbindung bedarf. Weiterhin ermöglicht diese Konstruktion ggf.
ein leichtes Lösen
dieser Verbindung.
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In 5 ist
als weiteres Ausführungsbeispiel ein
Längsschnitt
durch eine Palette 1 dargestellt, die aus einer wabenförmigen Struktur
besteht. In diesem Fall stehen die innere Wände 16 senkrecht zur
oberen Fläche 17 bzw.
zur unteren Fläche 7 der
Bodenplatte 2. Eine solche wabenförmige Bodenplatte weist eine
sehr viel höhere
Tragfestigkeit oder Belastbarkeit der Oberseite 17 auf,
da die inneren Wände 16 senkrecht
hierzu angeordnet sind. Dabei kann die Bodenplatte ebenso aus Pappe,
aus Kunststoff oder aus Holz hergestellt werden. Bevorzugt wird
jedoch eine Pappe als Bodenplatte verwendet.
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Auch in eine solche wabenförmige Bodenplatte 1 werden
die Ausnehmungen 8 für
das Einsetzen des Fusses 6 entweder spanhebend ausgefräst oder – wie in 5 dargestellt – durch
eine Materialverdrängung
eingepreßt.
Dies geschieht wiederum durch einen hohlbohrkronenartigen Stempel,
dessen stirnseitige Außen-
und Innenkante als Schneidwerkzeug ausgebildet ist, um die Mantelflächen 10, 12 schneidend
zu bearbeiten. Maßgeblich
ist, daß wiederum
lediglich eine kreisringförmige
Ausnehmung 8 erzeugt wird, die den inneren zylindrischen
Steg 18 (Ronde) unverletzt läßt. Nur so wird der Fuß 6 beim Einsetzen
in die Ausnehmung 8 von drei Seiten umschlossen.
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- 1
- Palette
- 2
- Bodenplatte
- 3
- Schicht
von 2
- 4
- Schicht
von 2
- 5
- Schicht
von 2
- 6
- rohrartiger
Fuß
- 7
- Unterseite
von 2
- 8
- ringförmige Ausnehmung
- 9
- Außenmantelfläche
- 10
- Mantelfläche
- 11
- Innenmantelfläche
- 12
- Mantelfläche
- 13
- Grundfläche
- 14
- stirnseitige
Ringfläche
- 15
- hakenförmige Vorrichtung
- 16
- inneren
Wände
- 17
- obere
Fläche
- 18
- Ronde