DE4414957C2 - Kontinuierlich arbeitende Doppelband-Presse - Google Patents
Kontinuierlich arbeitende Doppelband-PresseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine kontinuierlich arbeitende Doppel
band-Presse nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Das Grundprinzip einer kontinuierlich arbeitenden Presse
dieser Art ist aus der EP 0 128 968 A1 bekannt.
Bei einer aus der EP 0 491 972 bekannten kontinuierlich
arbeitenden Presse sind außerhalb des Preßbereiches Maßnah
men getroffen, um das seitlich austretende Gleitmittel in im
Gleitbelag ausgebildeten Nuten zu verwirbeln, den Druck abzu
bauen und das Gleitmittel abzuführen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine kontinuierlich arbeitende
Presse der eingangs angegebenen Gattung mit einfachen tech
nischen Mitteln so auszubilden, daß an den aufeinanderfol
genden Belagabschnitten zwischen den Stahlbändern und den
Gleitbelägen auftretende lokale Reibungseffekte wirksam
verhindert und sich daraus im Langzeitbetrieb ergebender
Verschleiß vermieden wird.
Gelöst wird diese Aufgabe nach der Erfindung durch die
Merkmale des Patentanspruchs 1.
Durch die Ausbildung und Anordnung der Bremsnuten wird er
reicht, daß im Stoßbereich der Belagabschnitte eine durch
lokale Übergeschwindigkeit des Gleitmittels entstehende Un
terdruckbildung verhindert wird, so daß auch in diesen kri
tischen Bereichen ein durchgehender Schmiermittelfilm stets
aufrecht erhalten wird. Damit ist auch an diesen Übergangs
bereichen stets ein ausreichender Druckmittel-Stützdruck
vorhanden, der Verschleiß verursachende Reibungseffekte
zwischen Stahlbändern und Gleitbelägen verhindert.
Die Bremsnuten sind vorzugsweise ohne Verbindung zum Gleit
mittel-Zuführ- oder Abführsystem ausgebildet, und sie
bewirken eine Verwirbelung des in sie eintretenden Gleit
mittels mit der Folge einer Gleitmittelabbremsung und einer
Ausschaltung von störenden Querströmungseffekten in den
Übergangsbereichen.
Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die
Bremsnuten von sich in den jeweils nachfolgenden Gleitbelag
abschnitt erstreckenden Endbereichen der hauptsächlich einem
Gleitbelagsabschnitt zugeordneten Nuten gebildet. Auch mit
dieser Anordnung können grundsätzlich störende Querströmungs
effekte in den Übergangsbereichen reduziert werden.
Die kontinuierlich arbeitende Presse nach der Erfindung
eignet sich besonders zum Herstellen und/oder Beschichten
und/oder Furnieren von Plattenbahnen, die aus einem mit
mindestens einem Bindemittel versetzten, lignozellulose- und/oder
zellulosehaltigen Teilchen bestehenden Vlies ge
preßt werden.
Besonders vorteilhaft kann die Presse nach der Erfindung
verwendet werden zum Herstellen von Bahnen, insbesondere zum
Herstellen von Bodenbelägen aus primären und/oder recycle
fähigen thermoplastischen und/oder duroplastischen Kunst
stoffen in Gestalt von Teilchen wie Schnitzel, Krümel, Ab
schnitten, Stücken, Chips und Granulaten.
Des weiteren eignet sich die kontinuierliche Presse nach der
Erfindung zum Herstellen von Laminaten aus miteinander zu
verbindenden Folienbahnen für Transportbänder, Leiterplatten
und vergleichbaren Schichtmaterialien und auch zum Herstel
len von Kork-, Gummi- und ähnlichen Platten, wobei bei der
Herstellung solcher Platten und recyclebare Abfall
materialen, insbesondere textiler Art Verwendung finden
können.
Die Erfindung wird nachfolgend beispielsweise unter Bezug
nahme auf die Zeichnung näher erläutert; in der Zeichnung
zeigt:
Fig. 1 einen schematischen, teilweise gebrochen dar
gestellten Querschnitt durch den unteren Teil
einer kontinuierlich arbeitenden Presse nach
der Erfindung, und
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Draufsicht
auf einen Ausschnitt eines Gleitbelagbereichs
der Presse nach Fig. 1.
Fig. 1 zeigt eine untere Preßplatte 1, ein darauf angeordne
tes Widerlager 2 sowie einen auf diesem Widerlager 2 abge
stützten Gleitbelag 3 für ein Endlos-Preßband 4. In dem
zwischen zwei einander gegenüberliegenden Preßbändern 4
gebildeten Preßspalt befindet sich als Werkstück eine aus einem Vlies
gebildete Platte 5.
In einem Gleitbelag 3 sind Nuten 6, 7 ausgebildet, wobei
einigen der Nuten 6 Gleitmittel mit vorgebbarem Druck und
vorgebbarer Temperatur zugeführt und über andere Nuten 6
dieses Gleitmittel auch wieder abgeführt wird.
Das über die Nuten 6 zu- und abgeführte Gleitmittel bildet
einen stützenden Gleitfilm für das üblicherweise aus einem
Stahlband bestehende Endlos-Preßband 4.
Die außerhalb des dem Preßbereich entsprechenden Hauptbe
reich 8 vorgesehenen Nuten 7 im Gleitbelag 3 dienen zur Ver
wirbelung, zum Druckabbau und zum Auffangen des seitlich aus
dem Preßbereich austretenden Gleitmittels. Dieses aufge
fangene Gleitmittel wird gegebenenfalls nach erneuter Erwär
mung wieder in den Gleitmittelkreislauf rückgeführt.
Die Anordnung und Abstützung des der anderen Seite der Plat
te 5 zugeordneten Preßbands erfolgt in analoger Weise wie
dies in Fig. 1 für den unteren Teil dargestellt ist.
Die Draufsicht nach Fig. 2 zeigt einen Teilbereich des Gleit
belags 3 nach Fig. 1, wobei dieser Gleitbelag aus einer Mehr
zahl von aneinandergrenzend angeordneten Gleitbelagsabschnit
ten 9 besteht, die in Preßbandlaufrichtung, die durch den
Pfeil 10 gekennzeichnet ist, aneinanderstoßend angeordnet
sind. Diese Gleitbelagsabschnitte können auch quer zur Preß
bandlaufrichtung 10 unterteilt sein.
Der mittlere Bereich des Gleitbelags stellt den Haupt-Preß
bereich 8 dar, während ein hierzu beidseitiger Randbereich
11, der aus Fig. 1 hervorgeht in an sich bekannter Weise (EP
0 491 972) unterschiedlich strukturiert und zum Verwirbeln,
Bremsen und Auffangen des seitlich aus dem jeweiligen Preß
bereich austretenden Gleitmittels bestimmt sein kann.
Im Hauptbereich 8 des Gleitbelags verlaufen die mit Zu- und
Abführöffnungen 12 versehenen, geradlinig ausgebildeten
Nuten 6 parallel zur Bandlaufrichtung 10. Es ist auch mög
lich, die Nuten 6 unter einem bestimmten Winkel zur Preß
bandlaufrichtung 10 anzuordnen. Dieser Winkel kann 45° betra
gen oder abweichend davon gewählt werden.
Zwischen aufeinanderfolgenden Gleitbelagsabschnitten 9 sind
Bremsnuten 13 ausgebildet, in die keine Zu- oder Ablauf
kanäle münden und die etwa hälftig in den beiden jeweils
aneinandergrenzenden Gleitbelagsabschnitten 9 gelegen sind
und erst bei erfolgter Zusammensetzung der Gleitbelagsab
schnitte eine geschlossene Nut bilden.
Die Bremsnuten 13 können parallel und/oder schräg zur Band
laufrichtung 10 angeordnet sein. Diese Anordnung gilt ebenso
für Bremsnuten 15, die nach der Erfindung von sich in den
jeweils angrenzenden Gleitbelagsabschnitt 9 erstreckenden
Endbereichen der hauptsächlich einem Gleitbelagsabschnitt
zugeordneter Nuten 6 gebildet sind.
Durch die Bremsnuten 13, 15 wird verhindert, daß in den Über
gangsbereichen 14, die den Stoßbereichen aufeinanderfolgen
der Gleitbildungsabschnitte entsprechen, eine ausgeprägte
Querströmung auftritt, die bei bekannten Anordnungen ohne
derartige Bremsnuten Überschallgeschwindigkeit erreichen
kann, wodurch eine Unterdruckbildung auftritt, bei der die
Luftbläschen im Öl größer werden und Reibungseffekte
zwischen Stahlband und Gleitbelag auftreten, die zu ausge
prägten Verschleißerscheinungen führen.
Durch die gemäß der Erfindung vorgesehenen Bremsnuten werden
diese störenden Effekte wirksam und vollständig verhindert,
und es wird sichergestellt, daß auch in diesen Übergangs
bereichen stets ein ausreichender Gleitmittel-Stützdruck vor
liegt und damit die unerwünschten Reibungseffekte ausge
schlossen werden.
Außerdem tritt der bei herkömmlichen Anordnungen häufig auf
tretende Einschleifeffekt nicht mehr auf. Bei bekannten
Anordnungen zeigt sich nämlich, daß die Reibung zu Beginn
des Betriebs immer größer ist und erst aufgrund eines sich
einstellenden Einschleifeffektes geringer wird. Auch dieser
Effekt wird durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Über
gangsbereiche der Gleitbelagsabschnitte beseitigt.
Claims (9)
1. Kontinuierlich arbeitende Doppelband-Presse, insbeson
dere zum Herstellen und/oder Beschichten einer ein- oder
mehrlagigen Bahn aus teilchenförmigem Ausgangsmaterial,
welches zwischen dem Obertrum eines unteren und dem
Untertrum eines oberen, endlos mit vorgegebener Geschwin
digkeit umlaufenden Preßbandes in Transportrichtung ein
läuft, wobei jeweils ein sich über die gesamte Breite
des Preßbereichs und gegebenenfalls seitlich darüber
hinaus erstreckender, auf einem oberen und einem unteren
Widerlager aufgebrachter, aus einzelnen Abschnitten
zusammengesetzter, Nuten aufweisender Gleitbelag vorge
sehen ist, über welchen das jeweils zugeordnete Preßband
mittels eines unter Druck zugeführten flüssigen und
gegebenenfalls erwärmten oder gekühlten Gleitmittels
gleitet, das über Zuführleitungen und durch Zuführöffnun
gen zur Ausbildung einer Gleitschicht dem Gleitbelag
zugeführt, durch Abführöffnungen sowie sich daran
anschließende Abführleitungen abgeführt und im Kreislauf
- gegebenenfalls wiedererwärmt oder gekühlt - erneut der
Presse zugeführt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den Übergangsbereichen (14) zwischen den einzel
nen in Bandlaufrichtung gesehen aufeinanderfolgenden
Gleitbelagsabschnitten (9) vom einen zum anderen Gleit
belagsabschnitt durchgehende, der Ausbildung von Gleit
mittel-Querströmungen entgegenwirkende Bremsnuten (13, 15)
vorgesehen sind.
2. Presse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bremsnuten (13) ohne Verbindung zum Gleitmittel-Zuführ- oder
Abführsystem ausgebildet sind.
3. Presse nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bremsnuten (13) sich kämmend zwischen benach
barte Nuten (6) der aufeinanderfolgenden Gleitbelagsab
schnitte (19) erstrecken.
4. Presse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bremsnuten (13) geringere Breite als die aus
schließlich in einem Gleitbelag angeordneten Nuten (6)
aufweisen.
5. Presse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet
daß die Bremsnuten (15) von sich in den jeweils nach
folgenden oder vorausgehenden Gleitbelagsabschnitt (9) erstreckenden Endbe
reichen der hauptsächlich einem Gleitbelagsabschnitt
zugeordneten Nuten (6) gebildet sind.
6. Presse nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die belagübergreifenden Nuten (6) im Übergangsbe
reich (14) eine kämmende Nutstruktur bilden.
7. Presse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die im Hauptbereich (8) der Gleitbelagsabschnitte
vorgesehenen Nuten (6) unter einem spitzen Winkel zur
Preßbandlaufrichtung (10) angebracht sind.
8. Presse nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Winkel im Bereich von 30 bis 60° gelegen ist und
insbesondere 45° beträgt.
9. Presse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bremsnuten (13, 15) parallel und/oder schräg zur
Preßbandlaufrichtung (10) angeordnet sind.
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- 1994-04-28 DE DE19944414957 patent/DE4414957C2/de not_active Expired - Fee Related
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