DE4414164A1 - Getriebegehäuse - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Getriebegehäuse.

Getriebegehäuse enthalten einen Schmiermittelsumpf.

Aus diesem Schmiermittelsumpf fördert eine Pumpe das Schmiermittel zu den Schmierstellen im Getriebe. Das Schmiermittelvolumen wird hierbei durch die Förderleistung der Pumpe und die Anzahl der Schmierstellen im Getriebe bestimmt. Das Schmiermittelniveau des Getriebesumpfes ist festgelegt durch zwei Extrema:
ein unteres Niveau, welches bei tiefen Temperaturen ein sicheres Fördern des Schmiermittels durch die Pumpe noch gewährleistet;
ein oberes Niveau, welches durch die Einbaulage der drehen­ den Teile, zum Beispiel Wellen und Kupplungen, vorbestimmt ist.

Bei Unterschreiten des unteren Niveaus kommt es bekannter­ maßen zu Ansauggeräuschen der Pumpe und zu Druckeinbrüchen.

Bei Überschreiten des oberen Niveaus wird das Schmiermittel durch die drehenden Teile aufgeschäumt, es kommt zu Pansch­ verlusten, Schmiermittelaustritt aus dem Entlüfter und Schmiermittelalterung.

Bedingt durch beengte Platzverhältnisse im Motorraum, zum Beispiel bei einem Pkw mit Frontantrieb und quer zur Fahrt­ richtung eingebautem Motor, ergibt sich eine Verringerung des Bauvolumens des Getriebegehäuses insgesamt. Daneben bewirkt eine geringere Bodenfreiheit des Fahrzeugs, daß das Getriebegehäuse im unteren Teil, also im Bereich des Schmiermittelsumpfes, zusätzliches Volumen verliert. Eine Verringerung des Bauvolumens bedeutet neben einer Verringe­ rung des Schmiermittelvolumens aber auch, daß das obere Schmiermittelniveau näher an die drehenden Teile heran­ reicht.

Aus der ATZ Automobiltechnische Zeitschrift 84 (1982) 4 ist ein 3-Gang-Automatikgetriebe bekannt. In einem ge­ meinsamen Getriebegehäuse angeordnet ist ein Schmiermittel­ sumpf und ein zweiter Gehäuseraum. Der zweite Gehäuseraum liegt oberhalb des Schmiermittelsumpfes. Am tiefsten Punkt des zweiten Gehäuseraumes befindet sich ein temperaturge­ steuertes Ventil in Form eines Bimetalls. Bei hohen Tempe­ raturen des Schmiermittels verschließt das Bimetall eine Öffnung. Bei niederen Temperaturen des Schmiermittels gibt das Bimetall die Öffnung frei. Im kalten Betriebszustand befindet sich somit das gesamte Schmiermittelvolumen im Schmiermittelsumpf. Bei hohen Temperaturen wird das zusätz­ liche Schmiermittelvolumen im zweiten Gehäuseraum zurückge­ halten. Nachteilig bei dieser Anordnung ist der hohe tech­ nische Aufwand und die Funktionssicherheit.

Die Erfindung hat die Aufgabe, ein Getriebegehäuse bereitzustellen, das einen sicheren Füllstand des Schmier­ mittels bei allen Betriebsbedingungen gewährleistet.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei einem Getriebegehäuse in einem Fahrzeug sich ein erster Gehäuseraum mit einem Schmiermittelsumpf befindet, woraus durch eine Pumpe ein Schmiermittel zu den Schmierstellen im Getriebe gefördert wird, einem zweiten Gehäuseraum, der durch eine Wand vom ersten Gehäuseraum getrennt ist, und einem dritten Gehäuseraum, der mit dem ersten durch eine Öffnung verbunden und gegenüber dem zweitem abgeschlossen ist. Die Höhe der Wand zwischen dem ersten und zweiten Ge­ häuseraum legt ein oberes Schmiermittelniveau fest, so daß eine Volumenvergrößerung des Schmiermittels aufgrund einer erhöhten Temperatur in den zweiten Gehäuseraum läuft. Die­ ses Schmiermittelvolumen wird von einem Schöpfrad, das sich im zweiten Gehäuseraum befindet, aufgenommen. Ein unteres Schmiermittelniveau wird festgelegt durch die Schmiermit­ telvolumina im ersten und dritten Gehäuseraum.

Die erfindungsgemäße Lösung bietet den Vorteil, daß das Schmiermittelvolumen vergrößert wird, indem ein im Ge­ triebegehäuse bereits vorhandener Bauraum als zusätzlicher Gehäuseraum für den Schmiermittelsumpf verwendet wird.

Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung be­ steht darin, daß über die Höhe der Wand zwischen dem ersten und zweiten Gehäuseraum das obere Schmiermittelniveau festgelegt ist, so daß eine Volumenvergrößerung des Schmiermittels in den zweiten Gehäuseraum läuft und von dort durch ein Schöpfrad aufgenommen wird. Hierdurch wird sichergestellt, daß das Schmiermittelniveau in keinem Be­ triebszustand die drehenden Teile erreicht.

In einer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschla­ gen, daß das vom Schöpfrad aufgenommene Schmiermittelvolu­ men in Behälter transportiert wird und diese eine Ablauf­ öffnung aufweisen. Hierdurch wird der Vorteil erzielt, daß das vom Schöpfrad aufgenommene Schmiermittelvolumen nicht unmittelbar in den Schmiermittelsumpf wieder zurückfließt. Über den Durchmesser der Ablauföffnung läßt sich die zeit­ liche Verzögerung einstellen, mit der das Schmiermittel in den Schmiermittelsumpf zurückfließt und somit das Befüll­ verhalten des Behälters steuern.

In einer weiteren Ausgestaltung wird vorgeschlagen, daß der Behälter innerhalb des Getriebegehäuses sich befin­ det. Hierdurch wird sichergestellt, daß bei einer etwaigen Undichtigkeit des Behälters kein Schmiermittel in die Um­ welt gelangt.

In einer weiteren Ausgestaltung wird vorgeschlagen, daß die Wand zwischen dem ersten und zweiten Gehäuseraum einen Durchlaß aufweist, so daß sich bei Fahrzeugstillstand unterschiedliche Schmiermittelniveaus ausgleichen können.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel darge­ stellt.

Es zeigen:

Fig. 1 einen Querschnitt eines Getriebegehäuses und

Fig. 2 ein Schnittbild des Getriebegehäuses.

In Fig. 1 ist ein Getriebegehäuse 1 dargestellt. Innerhalb des Getriebegehäuses 1 befindet sich ein erster Gehäuseraum 2, ein zweiter Gehäuseraum 3, ein Behälter 14, ein Behälter 16, drehende Teile 5, zum Beispiel Wellen und Kupplungen und ein dritter Gehäuseraum 4, der in der Zeich­ nung hinter dem zweiten Gehäuseraum 3 sich befindet. Im ersten Gehäuseraum 2 befindet sich, schematisch darge­ stellt, das Ansaugfilter einer Pumpe 20. Im zweiten Gehäu­ seraum 3 befindet sich ein nicht dargestelltes Schöpfrad 6. Dargestellt ist der Mittelpunkt C des Schöpfrades 6. Das Schöpfrad 6 ist in Fig. 2 ersichtlich. Hinter dem Schöpf­ rad 6 befindet sich eine Wand 13. Diese Wand 13 trennt den zweiten Gehäuseraum 3 und den dritten Gehäuseraum 4. Der dritte Gehäuseraum 4 ist somit in Fig. 1 durch die Wand 13 verdeckt. Zwischen dem ersten Gehäuseraum 2 und dem zweiten Gehäuseraum 3 befindet sich eine Wand 11. über die Höhe der Wand 11, Überlaufkante 12, läßt sich das obere Schmiermit­ telniveau 22 des ersten Gehäuseraumes 2 festlegen. Das obe­ re Schmiermittelniveau 22 ist gestrichelt dargestellt, wo­ bei durch eine Neigung gegenüber der Horizontalen eine ge­ neigte Einbaulage des Getriebes angedeutet ist. Die Wand 11 zeigt einen Durchlaß 23, so daß sich unterschiedliche Schmiermittelniveaus im ersten und zweiten Gehäuseraum 2 bzw. 3 bei Fahrzeugstillstand ausgleichen können. Der drit­ te Gehäuseraum 4 ist mit dem ersten Gehäuseraum 2 durch eine Öffnung 19 verbunden. Diese Öffnung 19 ist in Fig. 2 ersichtlich.

Vom Mittelpunkt C des nicht dargestellten Schöpfrades 6 führen sternförmig Rippen zum Getriebegehäuse 1. Darge­ stellt sind fünf Rippen 24 bis 28. Die Rippen dienen der Verstärkung des Getriebegehäuses 1. Diese Rippen bilden Kammern. Der dritte Gehäuseraum 4 entsteht, indem mehrere Kammern miteinander durch Bohrungen verbunden werden oder indem zum Beispiel die Höhe der Rippen 25 und 26 verringert wird.

Oberhalb des nicht dargestellten Schöpfrades 6 befin­ det sich ein Behälter 14. Das vom Schöpfrad 6 aufgenommene Schmiermittelvolumen wird über nicht dargestellte Leit­ bleche in den Behälter 14 geleitet. Der Behälter 14 besitzt am Behälterboden eine Öffnung 15. über die Öffnung 15 fließt das Schmiermittel zurück in den Schmiermittelsumpf. Über den Durchmesser der Öffnung 15 läßt sich die abflie­ ßende Schmiermittelmenge steuern.

Im Drehbereich des nicht dargestellten Schöpfrades 6 befin­ det sich ein weiterer Behälter 16. Der Behälter 16 kann als zusätzliches Bauteil in das Getriebegehäuse 1 eingebracht werden oder indem der Raum zwischen den beiden Rippen 27 und 28 verwendet wird. Der Behälter 16 besitzt am oberen Ende eine Öffnung 17 für den Zulauf und am unteren Teil eine Öffnung 18, über die das Schmiermittel ablaufen kann.

Die Funktion der Anordnung ist folgende:

In kaltem Betriebszustand und bei Fahrzeugstillstand stellt sich in allen drei Gehäuseräumen das gleiche Schmiermittel­ niveau ein. Nach dem Anlaßvorgang und bei sich drehendem Schöpfrad 6 transportiert dieses das sich im zweiten Gehäu­ seraum 3 befindende Schmiermittelvolumen in den Behälter 14 bzw. Behälter 16. Danach kann das Schöpfrad 6 frei drehen. Aufgrund des Durchmessers des Durchlasses 23 strömt vom ersten Gehäuseraum 2 zum zweiten Gehäuseraum 3 nur ein ge­ ringes Schmiermittelvolumen. Durch das zusätzliche Schmier­ mittelvolumen des dritten Gehäuseraumes 4 wird sicherge­ stellt, daß das Ansaugfilter der Pumpe 20 immer von Schmiermittel bedeckt ist, unteres Schmiermittelniveau 21. Steigt während des Fahrbetriebs die Temperatur des Schmier­ mittels, so verbessert sich die Fließfähigkeit des Schmier­ mittels. Durch erhöhten Rückfluß des Schmiermittels aus den Schmierstellen zurück in den Getriebesumpf und Temperatur­ ausdehnung des Schmiermittels steigt dessen Niveau im Ge­ triebe. Erreicht das Schmiermittelvolumen ein oberes Niveau 22, so läuft das zusätzliche Schmiermittelvolumen über die Überlaufkante 12 in den zweiten Gehäuseraum 3. Das in den zweiten Gehäuseraum 3 strömende Schmiermittelvolumen wird durch das Schöpfrad 6 in den Behälter 14 bzw. Behälter 16 transportiert. Somit ist sichergestellt, daß das obere Schmiermittelniveau 22 immer unterhalb der drehenden Teile 5 verbleibt.

In Fig. 2 dargestellt ist das Schnittbild des Getrie­ bes entlang der Schnittlinie II-II. Dargestellt ist das Getriebegehäuse 1, in dem sich das Schöpfrad 6 befindet. Das Schöpfrad 6 stützt sich über Wälzlager 10 am Getriebe­ gehäuse 1 ab. Das Schöpfrad 6 besteht aus einem Differenti­ alkorb 7 und einem Stirnrad 8. Das Stirnrad 8 ist mittels Schrauben 9 am Differentialkorb 7 befestigt. Das Schöpfrad 6 sitzt in dem zweiten Gehäuseraum 3. Eine Wand 13 trennt den zweiten Gehäuseraum 3 und den dritten Gehäuseraum 4. Die Wand 13 kann zum Beispiel als Blechteil ausgeführt sein, welches an den Rippen 24 bis 28 anliegt und mittels Schrauben befestigt werden kann.

Der dritte Gehäuseraum 4 ist mit dem ersten Gehäuseraum 2 durch eine Öffnung 19 verbunden. Oberhalb des Schöpfrades 6 ist der Behälter 14 dargestellt.

Bezugszeichenliste

1 Getriebegehäuse
2 erster Gehäuseraum
3 zweiter Gehäuseraum
4 dritter Gehäuseraum
5 drehende Teile
6 Schöpfrad
7 Differentialkorb
8 Stirnrad
9 Schraube
10 Wälzlager
11 Wand
12 Überlaufkante
13 Wand
14 Behälter
15 Öffnung
16 Behälter
17 Öffnung
18 Öffnung
19 Öffnung
20 Pumpe
21 unteres Schmiermittelniveau
22 oberes Schmiermittelniveau
23 Durchlaß
24 Rippe
25 Rippe
26 Rippe
27 Rippe
28 Rippe
C Mittelpunkt

Claims (4)

1. Getriebegehäuse (1) in einem Fahrzeug, mit einem ersten Gehäuseraum (2), in dem sich ein Schmiermittelsumpf befindet, woraus durch eine Pumpe (20) Schmiermittel zu den Schmierstellen im Getriebe gefördert wird, einem zweiten Gehäuseraum (3), der durch eine Wand (11) vom ersten Gehäu­ seraum (2) getrennt ist, einem dritten Gehäuseraum (4), der mit dem ersten durch eine Öffnung (19) verbunden ist und gegenüber dem zweiten durch eine Wand (13) getrennt ist, die Höhe der Wand (11) zwischen dem ersten und zweiten Ge­ häuseraum (2, 3) ein oberes Schmiermittelniveau (22) fest­ legt, so daß eine Volumenvergrößerung des Schmiermittels aufgrund einer erhöhten Temperatur in den zweiten Gehäuse­ raum (3) läuft und von einem Schöpfrad (6), das sich im zweiten Gehäuseraum (3) befindet, aufgenommen wird und ein unteres Schmiermittelniveau (21) festgelegt wird durch die Schmiermittelvolumina im ersten und dritten Gehäuse­ raum (2, 4).

2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das vom Schöpfrad (6) aufgenommene Schmiermittelvolumen in Behälter (14, 16) gefördert wird und diese eine Ablauföffnung (15, 18) aufweisen.

3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Behälter (14, 16) sich inner­ halb des Getriebegehäuses (1) befinden.

4. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Wand (11) zwischen dem ersten und zweiten Gehäuseraum (2, 3) einen Durchlaß (23) auf­ weist, so daß sich bei Fahrzeugstillstand unterschiedliche Schmiermittelniveaus ausgleichen können.