DE4413850A1 - Verfahren zur Beseitigung von öligen Substanzen durch Aufsaugen und Verdicken - Google Patents
Verfahren zur Beseitigung von öligen Substanzen durch Aufsaugen und VerdickenInfo
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- E02B15/10—Devices for removing the material from the surface
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- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B09—DISPOSAL OF SOLID WASTE; RECLAMATION OF CONTAMINATED SOIL
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beseitigung von öligen Substan
zen, die in kompakter Form vorliegen oder sich auf festen oder flüssigen
Oberflächen befinden, durch Verdicken bzw. Aufsaugen.
Ölige Substanzen und Produktionsabfälle, die einer thermischen Verwertung
zugeführt werden sollen, müssen oft aus Handhabungsgründen verdickt wer
den, damit nicht bei der thermischen Behandlung dünnflüssiges Produkt
unkontrolliert in die Ausmauerung des Ofens oder dgl. tritt und zu Be
triebsstörungen führt. Hierzu können z. B. Verdickungsmittel auf orga
nisch-natürlicher Basis wie z. B. Torf oder Rindenmulch verwendet werden.
In allen Betrieben, wo Flüssigkeiten gehandhabt werden, kann es außerdem
z. B. über Pumpen oder Flansche oder bei Befüll- und Entleervorgängen zu
Leckagen oder Produktaustritten kommen. Die ausgetretene Flüssigkeit kann
das gehandhabte Produkt selbst und/oder auch z. B. die Schmierflüssigkeit
der Pumpe sein. Die Leckagen werden üblicherweise in Pumpentassen aufge
fangen. Falls diese Pumpen im Freien stehen, kommt es auch zur Ansammlung
von Regenwasser in diesen Pumpentassen. Um dieses Regenwasser der allge
meinen Werkskanalisation zuführen zu können, muß es frei von öligen Sub
stanzen sein. Dies kann dadurch erreicht werden, daß die Leckverluste der
Pumpen aus den Pumpentassen regelmäßig mit Öl-Bindemitteln aufgenommen
werden, oder daß vor Ablassen des Regenwassers zur Kanalisation die Kon
tamination von der Wasseroberfläche durch Öl-Bindemittel entfernt wird.
Aus Gründen der Arbeitsqualität und Sauberkeit am Arbeitsplatz empfiehlt
sich dieses Vorgehen auch bei Pumpen in Gebäuden.
Auf ähnliche Weise, wenn auch mengenmäßig in größerem Umfang, wird ver
fahren, wenn durch einen Unglücksfall größere Mengen öliger Substanzen
auf Verkehrswege - seien es Straßen, Schienen oder Wasserstraßen - gelan
gen oder durch Undichtigkeit eines Tanks ölige Substanzen in die Tanktas
se ausfließen.
Die dazu erforderlichen Öl-Bindemittel befinden sich in großer Zahl auf
dem Markt (siehe GEFÄHRLICHE LADUNG 36, 298 (1991)). Es handelt sich da
bei ausnahmslos um Stoffe mit großer innerer Oberfläche, die entweder
schon von Natur aus vorhanden ist, oder durch gezielte Behandlung erzeugt
wird. Bei den eingesetzten Stoffen lassen sich organische und anorgani
sche Bindemittel unterscheiden. Bei den anorganischen Bindemitteln kommen
Kieselsäure, Aluminium- und Calciumsilikate sowie Calciumsulfat in Be
tracht, die durch ihre leicht erzielbare große innere Oberfläche bekannt
sind. Neben der häufig recht aufwendigen Herstellung zum Erhalt eines
zufriedenstellenden Ölbindevermögens können alle anorganischen Ölbinder
nicht rückstandsfrei verbrannt werden und die anfallende Asche kann
Entsorgungsproblem verursachen. Häufig liegt der Heizwert des mit Öl ge
tränkten Bindemittels - vor allem in Gegenwart von Wasser - unter
10 MJ/kg, so daß beim Verbrennen keine thermische Reststoffverwertung
mehr vorliegt, sondern eine genehmigungspflichtige Abfallverbrennung.
Nach Inkrafttreten der TA Siedlungsabfall kommt eine Deponierung des öl
haltigen anorganischen Bindemittels ebenfalls nicht mehr in Frage, da zu
erwarten ist, daß ein brauchbares Öl-Bindemittel nach Benutzung mehr als
5% brennbare Stoffe enthalten muß.
Die organischen Öl-Bindemittel lassen sich fast rückstandsfrei verwerten.
Bei ihnen handelt es sich um verschiedene, aufwendig für diesen Zweck
hergestellte Kunststoffe wie beispielsweise Polypropylene, Polyurethane
oder Phenolharze. Auch Naturstoffe werden als organische Ölbinder einge
setzt. Hier seien Kiefernrinde und Hochmoortorf erwähnt. Während der Ab
bau von Hochmoortorf aus Gründen des Landschaftsschutzes in wenigen Jah
ren gänzlich verboten sein wird, kann man das Rindenholz als Nebenprodukt
der Forstwirtschaft betrachten. Jedoch ist bei Rinden wegen der geringen
Aufnahmemenge von nur 1 bis 2 kg Öl pro kg Binder die benötigte Binder
menge im Vergleich zu gängigen organischen und anorganischen Ölbindern,
die etwa 4 kg Öl pro kg Bindemittel aufnehmen, sehr groß. Rinde läßt sich
darüber hinaus sehr gut kompostieren, womit ein Beitrag zur natürlichen
Düngung von Waldböden und landwirtschaftlich genutzten flächen geleistet
wird. Es ist also für den Rindenmulch sehr wohl die Möglichkeit zum
Kreislaufeinsatz gegeben.
Auch Zellulose wird erfolgreich zum Binden von Öl eingesetzt. Um einen
akzeptablen Ölbinderbedarf von etwa 4 kg Öl pro kg Binder zu erzielen,
bedarf es jedoch einer aufwendigen Vorbehandlung dieser Zellulose.
Es besteht also die Aufgabe, ein Bindemittel für ölige Substanzen zu fin
den, das preiswert ist und auf einfache Weise thermisch verwertet werden
kann. Weiterhin besteht die Aufgabe, ein Verfahren zur Herstellung und
Handhabung des Bindemittels mit diesen gewünschten Eigenschaften zu fin
den.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß in einem üblichen Büro-Reiß
wolf auf Streifen von 1-2 mm Breite und 10-50 mm Länge zerkleinertes
Altpapier, so wie es als gemischter Papierabfall im Büro anfällt, etwa
die vierfache Gewichtsmenge an Öl aufnimmt, und zwar unabhängig davon, ob
das Öl in kompakter Form vorliegt, sich auf einer festen Oberfläche be
findet oder auf Wasser schwimmt.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Beseitigung von öli
gen Substanzen, die in kompakter Form vorliegen oder sich auf festen oder
flüssigen Oberflächen befinden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß zum
Aufsaugen der öligen Substanz zerkleinertes Papier in die ölige Substanz
oder auf die mit der öligen Substanz belegte Oberfläche gegeben wird und
das mit dem zerkleinerten Papier verdickte Öl oder das mit der öligen
Substanz getränkte Papier der thermischen Verwertung zugeführt wird.
Das Abfallpapier wird auf die mit Öl verunreinigte Oberfläche gegeben, wo
es das Öl nach kurzer Verweildauer aufsaugt und nach Aufnahme dieses Öls
z. B. zusammengeharkt oder zusammengefegt werden kann. Wegen der TA Sied
lungsabfall, die das Deponieren von Abfall mit einem Gehalt von mehr als
5% brennbaren Stoffen verbietet, wird die Methode der Wahl für die Un
terbringung des so entstandenen Reststoffes die thermische Verwertung
sein. Der Heizwert des so erzeugten Öl-Papier-Gemisches, das je nach
vollzogener Trennaufgabe auch geringe Mengen an Wasser enthalten kann,
liegt in jedem Fall weit oberhalb von 10 MJ/kg, so daß die Nutzbarmachung
sowohl des Öl-, als auch des Papierheizwertes eine echte Wertgewinnung
und keine Abfallbeseitigung durch Verbrennen darstellt. Gut geeignet zum
Abtransport des Öl-Papier-Gemisches zu einer thermischen Verwer
tungsanlage sind beispielsweise baumustergeprüfte verschlossene Kunst
stoffbehälter von 30 l Inhalt, die sich problemlos einer Drehrohrofen-
Anlage zuführen lassen.
Unter Ölen bzw. öligen Substanzen werden wasserunlösliche, bei der Anwen
dungstemperatur flüssige organische Verbindungen mit relativ niedrigem
Dampfdruck, deren gemeinsames Merkmal nicht die übereinstimmende chemi
sche Konstitution, sondern die ähnliche physikalische Konsistenz ist,
verstanden. Dazu zählen in erster Linie
- 1. Typische Mineralöle aus Erdöl wie z. B. die verschiedenen Heizöle und Dieselkraftstoff, Hydrauliköle und Schmieröle auf synthetischer oder natürlicher Basis sowie vollsynthetische Öle wie z. B. Siliconöle.
- 2. Pflanzliche und tierische fette Öle, bei denen es sich um Triglyceride gesättigter oder ungesättigter Fettsäuren mittlerer Kettenlänge han delt, wie z. B. verschiedene in der Chemie als Rohstoff verwendete Öle oder Speiseöle.
- 3. Etherische Öle aus verschiedenen Pflanzenteilen mit sehr unterschied licher chemischer Zusammensetzung.
- 4. Ferner weiterhin alle bei Leckagen austretenden organischen Chemika lien, die bei der entsprechenden Temperatur flüssig sind und einen niedrigen Dampfdruck haben (nicht flüchtig sind) und problemlos ver brannt werden können, wobei im Falle einer entsprechenden Verbrennungseinrichtung (geeignetes Material, Rauchgaswäsche, Genehmi gung) auch kleine Mengen Heteroatome wie Halogen, Stickstoff, Schwefel und Phosphor zugelassen werden können.
Es handelt sich dabei im wesentlichen um wasserunlösliche Substanzen. Bei
Leckagen über fester Oberfläche können die Substanzen jedoch auch wasser
löslich sein, wie z. B. Glykole, Polyglykole und Glycerin.
Unter Papier im Sinne dieser Erfindung wird ein flächiger, im wesent
lichen aus Fasern vorwiegend pflanzlicher Herkunft bestehender saugfähi
ger Werkstoff verstanden, der durch Entwässerung einer Faserstoffauf
schwemmung gebildet wird. Unter Papier im Sinne dieser Erfindung werden
auch Karton und Pappe mit Flächengewichten bis 600 g/m² verstanden.
Zur Herstellung von Papier wird bereits ein hoher Rohstoffanteil als Alt
papier eingesetzt. Aus technischen Gründen läßt sich jedoch Papier nicht
unbegrenzt in einer Kreislaufwirtschaft einsetzen, da beim Wiedereinsatz
von Altpapier zur Papierherstellung die Faserstruktur geschädigt wird,
was zu einem Qualitätsverlust des aus Altpapier hergestellten Papiers
führt. Es ist daher notwendig, bei der Papierherstellung zu einem je nach
geforderter Papierqualität mehr oder weniger hohen Anteil frisch gewonne
nen Rohstoffes einzusetzen. Dies bedeutet, daß zum Bilanzausgleich ein
gewisser Anteil des anfallenden Altpapiers aus dem Kreislauf ausge
schleust werden muß. Bei einem Heizwert von größenordnungsmäßig 15 MJ/kg
wird zur Unterbringung dieser Überschußmengen an Altpapier nur die ther
mische Verwertung in Betracht kommen.
Der Vorteil des Einsatzes von Reißwolf-Papier als Ölbinder besteht nicht
nur darin, daß ein akzeptables bis hervorragendes Ölbindevermögen mit
einem Material erzielt wird, das ohnehin aus technischen Gründen zur
thermischen Verwertung aus dem Kreislauf ausgeschleust werden muß und mit
hohem Heizwert rückstandsfrei verbrennt, sondern es liegen auch alle an
deren positiven Eigenschaften von Ölbindern vor. Dies ist zunächst der
bei vielen Ölbindern problematische Körnungsaufbau. Ölbinder sollen nicht
zur Klumpenbildung neigen, sie sollen aber auch keinen zu hohen Feinkornanteil
unter 0,125 mm Korngröße haben, da ein Feinkornanteil beim Einsatz
immer zu Verwehungen führt und das Tragen von Staubmasken sowie Nachrei
nigungsarbeiten erforderlich macht. Reißwolf-Papier hat überhaupt keinen
feinkorn-Anteil und wird überhaupt nicht verweht, da es sich durch die
Fadenstruktur gegenseitig verhakt. Eine Klumpenbildung ist ebenfalls
nicht zu befürchten.
Da Lagerung von Papier über sehr lange Zeiträume eine seit langem geübte
Praxis ist, besteht kein Anlaß zu Befürchtungen von Selbstentzündung und
Zersetzung. Aus der jahrhundertealten Erfahrung im Umgang mit Papier
folgt ferner die arbeitsmedizinische Unbedenklichkeit und die Tatsache,
daß keine Stoffe darin enthalten sind, die Wasser und Boden nachhaltig
schädigen können.
Der jetzt vorgeschlagene Ölbinder ist mithin nicht nur leicht und univer
sell anwendbar sondern auch ökologisch unbedenklich und besteht aus ohne
hin zu entsorgenden Reststoffen.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung verdeutlichen, ohne sie in
irgendeiner Weise einzuschränken.
In der Tasse einer Pumpe zur Förderung von Heizöl EL hatten sich 4 kg Öl
aus Leckagen angesammelt. Gleichmäßig verteilt über die Tasse wurde 1 kg
Reißwolf-Papier gegeben, das durch Zerkleinern von Büro-Abfallpapier in
einem Reißwolf zu Streifen von 1-2 mm Breite und 10-50 mm Länge er
halten worden war. Ohne vorherige Pressung nimmt das 1 kg Reißwolf-Papier
ein Volumen von 100 l ein, es eignet sich daher gut zum weiträumigen Be
streuen der Auffangtasse.
Nach etwa 10 Minuten Verweildauer war das gesamte ausgelaufene Öl von den
Papierstreifen aufgesogen, und das Papier wurde zusammengefegt. Der Tas
senboden war danach frei von visuell erkennbarem Öl. Zum Transport zur
thermischen Verwertung wurde das 1 kg Reißwolf-Papier, das 4 kg Öl aufge
nommen hatte, auf ein Volumen von nur 7 l zusammengedrückt, ohne daß da
bei wieder Öl austrat.
In einen Behälter von 30 l Fassungsvermögen wurden unter Zusammenpressen
so viel Reißwolf-Papier gegeben, wie sich darin unterbringen ließ (4,4
kg). Dazu wurden 20,6 kg hochviskoses Syntheseöl, das als Nebenprodukt
verschiedener organisch-chemischer Reaktionen anfällt und vor der thermi
schen Verwertung im Drehrohrofen verdickt werden muß, bis zur vollstän
digen Befüllung des Behälters gegeben. Der Behälterinhalt war fest, bei
waagerechter Lagerung des geöffneten Behälters lief kein Syntheseöl aus.
In einer Tanktasse befanden sich 500 l Regenwasser, auf dem 100 kg Heizöl
EL schwammen. Auf die Oberfläche wurden 50 kg Reißwolf-Papier mit einem
ungepreßten Volumen von 5 000 l gegeben. Nach 10 Minuten Einwirkdauer
wurde das größtenteils an der Oberfläche verbliebene Streifenpapier zu
sammengeharkt und in 10 baumustergeprüfte verschließbare Kunststoffbehäl
ter mit je 30 l Inhalt gefüllt. Das Papier hatte das gesamte Öl und zu
sätzlich insgesamt 50 kg Wasser aufgenommen. Das verbliebene Regenwasser
wurde über ein Sieb mit 1 mm Maschenweite abgelassen. Auf dem Sieb sam
melten sich 1 kg Papierstreifen an, die zu Boden gesunken waren. Sie wur
den ebenfalls zur Verbrennung in einen der 30-l-Kunststoffbehälter über
führt. Insgesamt hatte der Inhalt der Kunststoffbehälter noch einen Heiz
wert von 30 MJ/kg und war daher eindeutig als Reststoff thermisch zu ver
werten. Das abgelassene Regenwasser hatte einen DOC (gelöster organischer
Kohlenstoff)-Wert von 100 mg/l und zeigte keine erkennbare organische
Phase auf der Oberfläche. Es konnte daher problemlos zur Nachbehandlung
einer biologischen Kläranlage zugeführt werden.
Claims (4)
1. Verfahren zur Beseitigung von öligen Substanzen, die in kompakter Form
vorliegen oder sich auf festen oder flüssigen Oberflächen befinden,
dadurch gekennzeichnet, daß zum Aufsaugen der öligen Substanz zerklei
nertes Papier in die ölige Substanz oder auf die mit der öligen Sub
stanz belegte Oberfläche gegeben wird und das mit dem zerkleinerten
Papier verdickte Öl oder das mit der öligen Substanz getränkte Papier
der thermischen Verwertung zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als zerkleinertes Papier die Papierstreifen eingesetzt werden, die
beim Behandeln von Büro-Papierabfällen mit einem Reißwolf entstehen.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das mit der öligen Substanz getränkte Papier unter Energiegewin
nung thermisch verwendet wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zu Boden gesunkene Papier durch ein Sieb aus dem abzulassenden
Wasser entfernt und zusammen mit dem stärker ölhaltigen Papier von der
Oberfläche verbrannt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4413850A DE4413850A1 (de) | 1994-04-21 | 1994-04-21 | Verfahren zur Beseitigung von öligen Substanzen durch Aufsaugen und Verdicken |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4413850A DE4413850A1 (de) | 1994-04-21 | 1994-04-21 | Verfahren zur Beseitigung von öligen Substanzen durch Aufsaugen und Verdicken |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4413850A1 true DE4413850A1 (de) | 1995-10-26 |
Family
ID=6516027
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4413850A Withdrawn DE4413850A1 (de) | 1994-04-21 | 1994-04-21 | Verfahren zur Beseitigung von öligen Substanzen durch Aufsaugen und Verdicken |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4413850A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2021249968A1 (de) * | 2020-06-08 | 2021-12-16 | Katz Gmbh & Co. Kg | Bindemittel, insbesondere ölbindemittel |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2850624A1 (de) * | 1978-11-22 | 1980-06-04 | Kneer Franz X | Verfahren zur herstellung eines aufsaugenden oelbindemittels |
DE3916131A1 (de) * | 1989-05-18 | 1990-11-22 | Andreas Zeyen | Verfahren zur herstellung eines entsorgungsstoffs zur aufnahme von oelen von festen flaechen und von wasserflaechen sowie verwendung eines solchen entsorgungsstoffs |
DE4114526A1 (de) * | 1991-05-03 | 1992-11-05 | Envi Lab Electronics Gmbh | Verfahren zum aufsammeln von oeligen substanzen, aerosolen, emulsionen etc. aus wasser |
-
1994
- 1994-04-21 DE DE4413850A patent/DE4413850A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3916131A1 (de) * | 1989-05-18 | 1990-11-22 | Andreas Zeyen | Verfahren zur herstellung eines entsorgungsstoffs zur aufnahme von oelen von festen flaechen und von wasserflaechen sowie verwendung eines solchen entsorgungsstoffs |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2021249968A1 (de) * | 2020-06-08 | 2021-12-16 | Katz Gmbh & Co. Kg | Bindemittel, insbesondere ölbindemittel |
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