DE4243337C1 - Verfahren zur Aufarbeitung von Schwarzpulver enthaltendem pyrotechnischem Material sowie die Verwendung des dabei anfallenden wiederverwertbaren Materials - Google Patents

Verfahren zur Aufarbeitung von Schwarzpulver enthaltendem pyrotechnischem Material sowie die Verwendung des dabei anfallenden wiederverwertbaren Materials

Info

Publication number
DE4243337C1
DE4243337C1 DE19924243337 DE4243337A DE4243337C1 DE 4243337 C1 DE4243337 C1 DE 4243337C1 DE 19924243337 DE19924243337 DE 19924243337 DE 4243337 A DE4243337 A DE 4243337A DE 4243337 C1 DE4243337 C1 DE 4243337C1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
potassium nitrate
water
black powder
solution
propellant
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE19924243337
Other languages
English (en)
Inventor
Heinz Dipl Chem Dr Hebisch
Geb Hes Eichler
Dieter Prof Dipl Chem Bohlmann
Reinhard Dipl Ing Hintzsch
Uwe Dipl Chem Gebauer
Hans-Joachim Dipl Chem Dr Barz
Walter Dipl Chem D Hildebrandt
Geb Kuehl Lerche
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Buck Chemisch Technische Werke GmbH and Co
Buck Werke GmbH and Co
Original Assignee
Buck Chemisch Technische Werke GmbH and Co
Buck Werke GmbH and Co
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Buck Chemisch Technische Werke GmbH and Co, Buck Werke GmbH and Co filed Critical Buck Chemisch Technische Werke GmbH and Co
Priority to DE19924243337 priority Critical patent/DE4243337C1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE4243337C1 publication Critical patent/DE4243337C1/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F42AMMUNITION; BLASTING
    • F42BEXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
    • F42B33/00Manufacture of ammunition; Dismantling of ammunition; Apparatus therefor
    • F42B33/06Dismantling fuzes, cartridges, projectiles, missiles, rockets or bombs
    • F42B33/062Dismantling fuzes, cartridges, projectiles, missiles, rockets or bombs by high-pressure water jet means
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01DCOMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
    • C01D9/00Nitrates of sodium, potassium or alkali metals in general
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B21/00Apparatus or methods for working-up explosives, e.g. forming, cutting, drying
    • C06B21/0091Elimination of undesirable or temporary components of an intermediate or finished product, e.g. making porous or low density products, purifying, stabilising, drying; Deactivating; Reclaiming

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Agronomy & Crop Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Processing Of Solid Wastes (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufarbeitung von Schwarzpulver enthaltendem pyrotechnischem Material und die Verwendung des dabei anfallenden wiederverwertbaren Materi­ als.
Pyrotechnisches Material, das Schwarzpulver als Treibsatz enthält, das wegen Ablauf der Lagerfähigkeit nicht mehr ein­ satzfähig ist, bzw. aus anderen Gründen ausgesondert wird, muß entsorgt werden. Da es sich um explosives Material han­ delt, dessen Aufarbeitung gefährlich ist, wurde bisher der­ artiges Material durch Verbrennen unter besonderen Sicher­ heitsvorkehrungen entsorgt. So sind beispielsweise aus der DE 38 22 648 A1 und der DE 40 41 744 C1 Verfahren bzw. Vorrich­ tungen bekannt, um Explosivstoffe zu verbrennen. Ein Nachteil dieser Verfahren ist es, daß einerseits auch wiederverwertba­ res Material mitverbrannt wird und daher nicht mehr verwendet werden kann und andererseits die bei der Verbrennung entste­ henden Rückstände entsorgt werden müssen.
Aus der DE 41 23 225 C1 ist es bekannt, Quecksilberverbindungen, Kaliumchlorat und Antimontrisulfid enthaltende Zündhütchen durch Überführung des enthaltenen Initialsprengstoffes in inerte, nicht zündfähige Verbindungen oder Stoffe aufzube­ reiten. Dazu werden die Zündhüte mit heißem Wasser behandelt, dann wird das Wasser verdampft und durch eine Wärmebehandlung das Quecksilberfulminat in Pyrofulmin umgewandelt. Anschlies­ send werden die Zündhütchen von den Patronenhülsen getrennt und die Zündhütchen mit feinverteiltem Eisen und einer Phleg­ matisierungslösung versetzt, so daß der Zündsatz von der Phlegmatisierungslösung durchdrungen wird, Kaliumchlorat mit Eisen unter Bildung von Kaliumchlorid und Eisenionen reagiert und die Quecksilberbindungen in inerte Quecksilberver­ bindungen für metallisches Quecksilber umgewandelt werden. Bei diesem Verfahren kann nur das Quecksilber gewonnen wer­ den, die übrigen Inhaltsstoffe müssen entsorgt werden.
Weiterhin ist aus der DE 41 14 435 C1 ein Verfahren zur chemisch­ biologischen Entsorgung von Explosivstoffen bekannt. Hierzu werden die Explosivstoffe mit Wasser aufgeschlämmt und durch Zugabe von Säure, Lauge oder Enzymen in hochmolekulare orga­ nische Stoffe zerlegt. Die erhaltene Lösung oder Auf­ schlämmung wird dann Mikroorganismen als Nährboden zur Ver­ fügung gestellt, wobei alle stickstoffhaltigen Verbindungen überwiegend in gasförmigen Stickstoff überführt werden sol­ len.
Die DE 40 10 757 C1 beschreibt ein Verfahren und eine Vor­ richtung zur Delaborierung von mit Sprengstoff gefüllten Körpern, wobei Wasser unter hohem Druck auf den Sprengstoff gestrahlt wird, wobei das Wasser eine Temperatur unterhalb der Schmelztemperatur des Sprengstoffes aufweisen muß.
Auch die DE 39 13 479 C1 betrifft ein Verfahren zur Delaborierung von explosiven Objekten, bei dem die Objekte mit einem Was­ serhochdruckstrahl bearbeitet werden.
In der DE 36 32 337 A1 wird ein Verfahren zur schadlosen Beseiti­ gung von Mineralölen oder mineralölähnlichen Stoffen vorge­ schlagen, bei dem das Mineralöl auf chemischem Wege mit hy­ drophobiertem Calciumoxid dispergiert und dann mikrobiell abgebaut wird.
Weiterhin wird in einem Artikel in Chem.-Ing.Tech. 56/12 (1984), Seiten 926 bis 928, die Beseitigung von Untergrund­ kontaminationen mit Kohlenwasserstoffen durch mikrobiellen Abbau beschrieben. Dabei wird die Kohlenwasserstoff enthalten­ de Schicht mit Wasser durchgespült, dem als Sauerstoffdonator Nitrat zugesetzt werden kann.
Es war nun Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, mit dem Schwarzpulver enthaltendes pyrotechni­ sches Material gefahrlos und einfach aufgearbeitet werden kann, wobei gleichzeitig wiederverwertbare Inhaltsstoffe ge­ wonnen werden können.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Aufarbei­ tung von Schwarzpulver enthaltendem pyrotechnischem Material, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
  • a) das pyrotechnische Material delaboriert
  • b) die das Schwarzpulver enthaltende Treibladung in Wasser aufnimmt,
  • c) das restliche Material abtrennt und einer gesonderten Behandlung zuführt,
  • d) das Material des Treibsatzes in Wasser aufschlämmt,
  • e) die Feststoffe absetzen läßt und den Kaliumnitrat ent­ haltenden Überstand absaugt,
  • f) die Stufen d) und e) solange wiederholt, bis der Gehalt an Kaliumnitrat im abgesetzten Bodensatz kleiner als 4% ist und
  • g) den abgesetzten Bodensatz verwertet und/oder entsorgt.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren gelingt es, Schwarzpulver enthaltendes pyrotechnisches Material sicher und gefahrlos so auf zuarbeiten, daß zumindest der Hauptinhaltsstoff weiter­ verwendet werden kann, während der zurückbleibende Rest ent­ sorgt werden kann, ohne daß Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden müssen und ohne daß unerwünschte Stoffe entstehen.
Das erfindungsgemäß aufgearbeitete Material enthält Schwarz­ pulver als Explosivstoff. Schwarzpulver setzt sich zusammen aus etwa 75% Kaliumnitrat etwa 15% Schwefel und etwa 10% Kohlenstoff sowie gegebenenfalls Füllstoffen oder Phlegmati­ sierungsmitteln. Häufig wird Ton zur Phlegmatisierung ver­ wendet. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird nun der Hauptbestandteil des Schwarzpulvers, nämlich das Kaliumnitrat gewonnen und einer Wiederverwendung zugeführt, während Koh­ lenstoff und Schwefel entsorgt werden. Gegebenenfalls zurück­ bleibende Füllstoffe können ebenfalls weiterverwendet werden, da sie von den übrigen Bestandteilen des Schwarzpulvers be­ freit sind.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird in einer ersten Stufe das pyrotechnische Material delaboriert und die Treib­ ladung in Wasser auf genommen, um das weitere Verfahren ge­ fahrlos durchführen zu können. Das restliche Material wird dann gesichert in an sich bekannter Weise weiterbehandelt Zur Aufnahme der Treibladung wird so viel Wasser angewendet, daß das Material soweit feucht ist, daß ein Entzünden nicht mehr möglich ist, andererseits wird aber die Menge so bemes­ sen, daß kein Wasser aus den Behältern austritt, das schädli­ che Stoffe gelöst enthält und zusätzlich entsorgt werden muß. Die das Schwarzpulver enthaltende feuchte Treibladung wird im Sammelgefäß mit weiterem Wasser versetzt und vollständig aufgerührt.
Die eigentliche Aufschlämmung des Materials der Treibsätze erfolgt bevorzugt nach einem Passieren obiger Mischung durch ein Sieb zur Abtrennung von Fremdstoffen, zum Beispiel Pappe, Plastik oder Metallteile, in flüssigkeitsundurchlässigen Behältern. Es wird ausreichend Wasser zugegeben, um einen hohen Anteil des Kaliumnitrats zu lösen. Die Wassermenge beträgt dabei bevorzugt 300-800%, besonders bevorzugt 600%, bezogen auf das Gewicht der Treibsätze.
Bevorzugt erfolgt die Aufschlämmung des Materials unter Rüh­ ren, um das Kaliumnitrat schnell in Lösung zu bringen. Durch das Rühren werden auch die Feststoffe aufgewirbelt. Um nun die das Kaliumnitrat enthaltende Lösung abzutrennen, läßt man erst die Feststoffe sich absetzen und saugt dann den Über­ stand ab. Dies erfordert je nach Zusammensetzung der Lösung, der Feststoffe und der Art der Aufwirbelung 1 bis 5 Tage. Ebenso ist es natürlich möglich, das Absetzen in bekannter Weise zu beschleunigen, beispielsweise durch Zentrifugieren. Der Überstand kann abgesaugt werden, sobald die überstehende Lösung klar ist. Die überstehende Lösung enthält praktisch nur noch Wasser und Kaliumnitrat. Aus dieser Lösung kann daher das Kaliumnitrat problemlos für eine Wiederverwendung gewonnen werden. Der zurückbleibende Bodensatz enthält immer noch Kaliumnitrat sowie Kohlenstoff, Schwefel und gegebenen­ falls Füllstoffe. Dieser Bodensatz wird nun so lange mit Wasser weiterbehandelt, bis der Gehalt an Kaliumnitrat unter 4% abgesunken ist. Erst dann kann der zurückbleibende Boden­ satz sicher entsorgt werden, da er nicht mehr explosiv ist. Es werden daher die Stufen des Aufschlämmens mit Wasser, Ab­ setzens der Feststoffe und Absaugens des Überstandes so lange wiederholt, bis der Gehalt an Kaliumnitrat im Bodensatz unter den Wert von 4% abgesunken ist. In der Regel ist dies nach zwei oder drei Behandlungen mit Wasser der Fall. Die Bestim­ mung des verbleibenden Kaliumnitrats erfolgt in an sich be­ kannter Weise und kann leicht durchgeführt werden. Die bei diesen weiteren Behandlungen abgezogenen Lösungen enthalten ebenfalls praktisch nur noch Wasser und Kaliumnitrat, wobei das Kaliumnitrat bei den weiteren Behandlungen in niedrigerer Konzentration als bei der ersten Behandlung vorliegt.
Der verbleibende Bodensatz, der nur noch Kohlenstoff und gegebenenfalls Füllstoffe enthält, wird dann entsorgt bzw. verbrannt. Bei der Verbrennung entstehen Kohlendioxid, das in die Abluft entlassen werden kann, und Schwefeldioxid, das in an sich bekannter Weise, beispielsweise durch Reaktion mit alkalischen Stoffen, aufgefangen werden kann. Der bei der Verbrennung zurückbleibende feste Rückstand besteht im we­ sentlichen nur noch aus dem Füllstoff. Der so erhaltene Rück­ stand ist frei von schädlichen Stoffen und kann daher eben­ falls einer Wiederverwendung, beispielsweise im Straßenbau, zugeführt werden.
Das bei dem erfindungsgemäßen Verfahren gewonnene Kaliumni­ trat, das in Form von mehr oder minder konzentrierten wäß­ rigen Lösungen vorliegt, kann auf vielfältige Weise weiter­ verwertet werden. So kann es beispielsweise als Dünger auf Felder ausgetragen werden, wobei die Konzentration der Lösung nach den geltenden Vorschriften eingestellt wird. Die ge­ wünschte Konzentration kann entweder durch Verdünnen mit Wasser von hochkonzentrierten Lösungen erfolgen oder aber, indem hochkonzentrierte Kaliumnitratlösungen mit gering kon­ zentrierten Kaliumnitratlösungen vermischt werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfin­ dung wird die bei dem Verfahren gewonnene Kaliumnitratlösung verwendet, um kontaminierte Böden zu sanieren. Dazu wird Erd­ reich, das beispielsweise mit Kohlenwasserstoffen kontami­ niert ist, in Behälter gebracht, die nach unten undurchlässig sind. Das Erdreich enthält entweder bereits Mikroorganismen, die die vorhandenen Kontaminationen abbauen können, oder es können geeignete Mikroorganismenstämme, die dem Fachmann bekannt sind, zugesetzt werden. Ein Problem besteht noch darin, daß die meisten dieser Kontaminationen abbauenden Mi­ kroorganismen obligat aerob sind, nämlich Sauerstoff benöti­ gen. Sauerstoff steht in ausreichender Menge jedoch nur in der obersten Schicht des Erdreiches zur Verfügung. Um daher den Abbau der Kontaminationen im Inneren des Erdreiches eben­ falls zu gewährleisten, ist in der Regel eine aufwendige Belüftung notwendig. Überraschenderweise wurde jedoch nun festgestellt, daß diese Belüftung unnötig wird, wenn man das Erdreich mit einer Kaliumnitratlösung besprüht. Die Kaliumni­ tratlösung versickert im Erdreich und liefert den Mikroorga­ nismen, die im Inneren des Erdreichs vorhanden sind, lebens­ notwendigen Sauerstoff. Die Mikroorganismen bauen die Kon­ taminationen unter Verwertung des Kaliumnitrats ab, wobei aus dem Nitratstickstoff entsteht, der entweicht. Besonders geeignet ist dieses Verfahren zur Sanierung von mit Kohlen­ wasserstoffen verseuchten Böden. Nach der Behandlung, die solange fortgeführt wird, bis der Gehalt an Kontaminationen unter einen gewünschten Grenzwert abgesunken ist, kann das Erdreich wieder verwendet werden, so daß keine aufwendige Entsorgung notwendig ist. Ein weiterer Gegenstand der Erfin­ dung ist daher die Verwendung einer, insbesondere einer nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gewonnenen, Kaliumnitratlö­ sung zur Sanierung von kontaminierten Böden, indem man die kontaminierten Böden mit einer Kaliumnitratlösung mit einer Konzentration von 1 bis 2 Gewichtsprozent behandelt. Zu die­ ser Behandlung wird vorzugsweise eine Kaliumnitratlösung verwendet, die 1,0 bis 1,6 Gewichtsprozent Kaliumnitrat in Wasser enthält.
Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur Verfügung gestellt, mit dem Schwarzpulver enthaltende Treibsätze so aufgearbeitet werden können, daß ihr Hauptbestandteil einer sinnvollen Verwertung zugeführt werden kann. Die Aufarbeitung geschieht in sicherer und einfacher Weise, ohne daß die Umwelt belastet wird, wobei in einer besonders bevorzugten Ausführungsform die aufzuarbeitenden Materialien sogar noch zur Dekontaminie­ rung von verseuchtem Erdreich eingesetzt werden können.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele erläutert.
Beispiel 1
Pyrotechnische Körper werden delaboriert, der Schwarzpulver enthaltende Treibsatz in Wasser aufgenommen und der restliche Materialanteil, wie Plastik-, Pappe- und Metallteile, wei­ testgehend abgetrennt. Nach der Abtrennung des restlichen Ma­ terials wurden 2×30 kg mit Wasser befeuchtete Treibsätze in einen 400 Liter fassenden Behälter gebracht und unter Rühren ca. 350 Liter Wasser zugeführt. Dabei wurde das gesamte Mate­ rial aufgeschlämmt. Die Aufschlämmung wurde dann stehenge­ lassen, bis die Feststoffe sich abgesetzt hatten und die überstehende Lösung gelblich klar war. Dies war nach etwa 48 Stunden der Fall. Die überstehende Lösung, die etwa 9% Ka­ liumnitrat enthielt, wurde dann abgezogen. Der zurückblei­ bende Bodensatz wurde nochmals mit 4 bis 5 m3 Wasser unter Rühren versetzt, und wieder absetzen gelassen. Sobald der Überstand gelblich klar war, wurde er wiederum abgezogen. Das Verfahren wurde nochmals wiederholt, bis der Kaliumnitratge­ halt des Bodensatzes unter 4% lag. Dann wurde der Bodensatz, der vom Wasser befreit war, in einem Heizwerk verbrannt. Zurück blieb der als Füllmaterial für den Treibsatz verwende­ te Ton, der im Straßenbau eingesetzt werden konnte. Bei der Verbrennung entstand Kohlendioxid und Schwefeldioxid, wobei die Menge an Schwefeldioxid so gering war, daß auf eine ge­ sonderte Entsorgung verzichtet werden konnte.
Beispiel 2
In einen nach unten undurchlässigen Behälter wurde Erdreich eingefüllt, das mit Kohlenwasserstoffen kontaminiert war. Das Erdreich enthielt aerobe Mikroorganismen, die Kohlenwasser­ stoffe im Erdreich abbauen konnten. Auf das Erdreich wurde eine 1,5%ige Kaliumnitratlösung aufgesprüht, die im Erdreich versickerte. Für eine Erdmenge von 4000 m3 wurden pro Be­ handlungsvorgang 8 m3 der 1,5%igen Kaliumnitratlösung ver­ wendet. Der Gehalt an Kohlenwasserstoffen im Erdreich wurde kontinuierlich überwacht, und es wurde gefunden, daß der Kohlenwasserstoffabbau mit Sauerstoffzuführung arbeitenden Vermietungen vergleichbar ist.

Claims (4)

1. Verfahren zur Aufarbeitung von Schwarzpulver enthalten­ dem pyrotechnischem Material, dadurch gekennzeichnet, daß man
  • a) das pyrotechnische Material delaboriert,
  • b) die das Schwarzpulver enthaltende Treibladung in Wasser aufnimmt,
  • c) das restliche Material abtrennt und einer gesonderten Behandlung zu führt,
  • d) das Material des Treibsatzes in Wasser aufschlämmt,
  • e) die Feststoffe absetzen läßt und den Kaliumnitrat ent­ haltenden Überstand absaugt,
  • f) die Stufen d) und e) solange wiederholt, bis der Gehalt an Kaliumnitrat im abgesetzten Bodensatz kleiner als 4% ist und
  • f) den abgesetzten Bodensatz verwertet und/oder entsorgt.
2. Verwendung der bei der Aufarbeitung von Schwarzpulver enthaltendem pyrotechnischem Material gemäß Anspruch 1 anfal­ lenden Kaliumnitratlösung zur Sanierung von kontaminierten Böden durch Behandlung dieser Böden mit einer Kaliumnitratlö­ sung mit einem Gehalt an Kaliumnitrat von 1 bis 2 Gewichtspro­ zent.
3. Verwendung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man mit Kohlenwasserstoffen kontaminierte Böden mit der Ka­ liumnitratlösung behandelt.
4. Verwendung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeich­ net, daß man eine Kaliumnitratlösung verwendet, die vorzugs­ weise 1,0 bis 1,6 Gewichtsprozent Kaliumnitrat enthält.
DE19924243337 1992-12-21 1992-12-21 Verfahren zur Aufarbeitung von Schwarzpulver enthaltendem pyrotechnischem Material sowie die Verwendung des dabei anfallenden wiederverwertbaren Materials Expired - Fee Related DE4243337C1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19924243337 DE4243337C1 (de) 1992-12-21 1992-12-21 Verfahren zur Aufarbeitung von Schwarzpulver enthaltendem pyrotechnischem Material sowie die Verwendung des dabei anfallenden wiederverwertbaren Materials

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19924243337 DE4243337C1 (de) 1992-12-21 1992-12-21 Verfahren zur Aufarbeitung von Schwarzpulver enthaltendem pyrotechnischem Material sowie die Verwendung des dabei anfallenden wiederverwertbaren Materials

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE4243337C1 true DE4243337C1 (de) 1993-12-16

Family

ID=6476020

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19924243337 Expired - Fee Related DE4243337C1 (de) 1992-12-21 1992-12-21 Verfahren zur Aufarbeitung von Schwarzpulver enthaltendem pyrotechnischem Material sowie die Verwendung des dabei anfallenden wiederverwertbaren Materials

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE4243337C1 (de)

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
NL1007664C2 (nl) * 1997-12-02 1999-06-03 Tno Werkwijze voor het van springstof ontdoen van munitie, werkwijze voor het verwerken van springstofafval, werkwijze voor het vervaardigen van oefenmunitie, alsmede inrichtingen voor het uitvoeren van voornoemde werkwijzen als direct of indirect met voornoemde werkwijzen verkregen producten.
WO2002094381A1 (en) * 2001-05-21 2002-11-28 The Secretary Of State For Defence Method of treatment
RU2555490C2 (ru) * 2013-06-26 2015-07-10 Федеральное государственное бюджетное образовательное учреждение высшего профессионального образования Самарский государственный технический университет Способ регенерации калиевой селитры
RU2752841C1 (ru) * 2020-11-12 2021-08-09 Федеральное казенное предприятие "Государственный научно-исследовательский институт химических продуктов" (ФКП " ГосНИИХП ") Способ переработки пироксилиновых порохов

Citations (7)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3632337A1 (de) * 1986-09-24 1988-03-31 Boelsing Friedrich Verfahren zur schadlosen beseitigung von mineraloelen und mineraloelaehnlichen stoffen
DE3822648A1 (de) * 1988-07-05 1990-01-11 Meissner Gmbh & Co Kg Josef Verfahren und vorrichtung zum ab- und verbrennen von explosivstoffen und von mit solchen behafteten gegenstaenden
DE3913479C1 (en) * 1989-04-24 1990-08-23 Dr. Ing. Koehler Gmbh Ingenieurbuero, 3150 Peine, De Disarming toxic and/or explosive objects - involves dismantling based on investigation on measuring after transport in plastics jacket
DE4010757C1 (de) * 1990-04-04 1991-08-01 Rheinmetall Gmbh, 4000 Duesseldorf, De
DE4041744C1 (de) * 1990-12-24 1991-10-17 Dornier Gmbh, 7990 Friedrichshafen, De
DE4115435C1 (de) * 1991-05-08 1992-08-06 Bc Berlin Consult Gmbh, 1000 Berlin, De
DE4123225C1 (de) * 1991-07-11 1992-11-05 Mechanische Werkstaetten Koenigswartha Gmbh, O-8613 Koenigswartha, De

Patent Citations (7)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3632337A1 (de) * 1986-09-24 1988-03-31 Boelsing Friedrich Verfahren zur schadlosen beseitigung von mineraloelen und mineraloelaehnlichen stoffen
DE3822648A1 (de) * 1988-07-05 1990-01-11 Meissner Gmbh & Co Kg Josef Verfahren und vorrichtung zum ab- und verbrennen von explosivstoffen und von mit solchen behafteten gegenstaenden
DE3913479C1 (en) * 1989-04-24 1990-08-23 Dr. Ing. Koehler Gmbh Ingenieurbuero, 3150 Peine, De Disarming toxic and/or explosive objects - involves dismantling based on investigation on measuring after transport in plastics jacket
DE4010757C1 (de) * 1990-04-04 1991-08-01 Rheinmetall Gmbh, 4000 Duesseldorf, De
DE4041744C1 (de) * 1990-12-24 1991-10-17 Dornier Gmbh, 7990 Friedrichshafen, De
DE4115435C1 (de) * 1991-05-08 1992-08-06 Bc Berlin Consult Gmbh, 1000 Berlin, De
DE4123225C1 (de) * 1991-07-11 1992-11-05 Mechanische Werkstaetten Koenigswartha Gmbh, O-8613 Koenigswartha, De

Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
DE-Z.: Chem.-Ing.Tech. 56/12, 1984, S. 926-928 *

Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
NL1007664C2 (nl) * 1997-12-02 1999-06-03 Tno Werkwijze voor het van springstof ontdoen van munitie, werkwijze voor het verwerken van springstofafval, werkwijze voor het vervaardigen van oefenmunitie, alsmede inrichtingen voor het uitvoeren van voornoemde werkwijzen als direct of indirect met voornoemde werkwijzen verkregen producten.
WO1999028700A3 (en) * 1997-12-02 1999-08-12 Tno Method for processing explosive waste, method for removing explosives from ammunition and method for production of blank ammunition
WO2002094381A1 (en) * 2001-05-21 2002-11-28 The Secretary Of State For Defence Method of treatment
RU2555490C2 (ru) * 2013-06-26 2015-07-10 Федеральное государственное бюджетное образовательное учреждение высшего профессионального образования Самарский государственный технический университет Способ регенерации калиевой селитры
RU2752841C1 (ru) * 2020-11-12 2021-08-09 Федеральное казенное предприятие "Государственный научно-исследовательский институт химических продуктов" (ФКП " ГосНИИХП ") Способ переработки пироксилиновых порохов

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3783124T2 (de) Zubereitung zum einkapseln von toxischem metall und/oder organischen schadstoffen aus abfall.
EP0110208B1 (de) Verfahren zur Aufbereitung von Abwasserklärschlamm
EP0572813B1 (de) Verfahren zum Entsorgen von Rauchgasrückständen
EP0293982B1 (de) Verfahren zur Aufarbeitung von kontaminierten Mineralstoffen
DE69216571T2 (de) Verfahren und System zum Entkontaminieren von Kohlenwasserstoffe enthaltendem Boden
DE2810313C2 (de) Verfahren zur Beseitigung von zerkleinerten Gummiabfällen
DE4243337C1 (de) Verfahren zur Aufarbeitung von Schwarzpulver enthaltendem pyrotechnischem Material sowie die Verwendung des dabei anfallenden wiederverwertbaren Materials
DE19936524A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur thermolytischen Aufarbeitung von polymer- und zellulosehaltigen Stoffen, insbesondere Shredderleichtgut
DE102011013033A1 (de) Aufbereiten von Müllverbrennungsasche
DE3411998A1 (de) Verfahren zum ein- oder endlagern von festen, kleinteiligen abfallstoffen in salzkavernen
EP0453460B1 (de) Verfahren zur entsorgung von lack- und farbschlämmen sowie farbmittelabfällen
EP0591895A2 (de) Bau-, Versatz- bzw. Füllstoff
DE4435379C1 (de) Verfahren zur Aufbereitung von mit organischen und/oder schwermetallhaltigen Verbindungen kontaminierten Schlämmen
DE4119390C2 (de) Verfahren zum Aufbereiten und auslaugbeständigen Verfestigen von Filterstäuben und Reaktionsprodukten aus der Rauchgasreinigung von Abfall- und Klärschlammverbrennungsanlagen
DE4311769C2 (de) Verfahren zum Abtragen und Entsorgen von Abfalldeponien
WO1989001505A1 (en) Process and installation for recovering reusable gas from waste through pyrolysis
DE2627657C3 (de) Verfahren zur Aufarbeitung von Säureteer
DE2614848C2 (de) Verfahren zur Überführung von wässrig-pastösen Gemischen aus Ölen, anderen organischen Stoffen, anorganischen Feststoffanteilen und Säureharzen in einen festen, deponierbaren Zustand
DE19632451C1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung von Explosivstoffe und/oder Munitionsteile enthaltendem Erdreich sowie Verwendung von erhaltenen Preßformlingen
DE10027200A1 (de) Verfahren zur thermischen Entsorgung von heizwertreichen Fraktionen aus sortiertem Müll und/oder Reststoff in fossil gefeuerten Kraftwerksanlagen, insbesondere Braunkohlekraftwerken mit nasser Rauchgasentschwefelung
DE3707257A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum einbetten und gegebenenfalls ausreagieren von insbesondere toxischen und/oder radioaktiven stoffen bzw. abfaellen
DE2624484A1 (de) Verfahren zur aufbereitung und vernichtung von bei der nassreinigung der heizflaechen von dampferzeugern und bei der rauchgasreinigung anfallenden schlammfuehrenden reinigungsabwaessern und von daraus abgezogenem schlamm
DE3513953C2 (de) Verfahren zur Unschädlichmachung von Dioxinen und Dibenzofuranen
DE19918066A1 (de) Verfahren zum Auftrennen von Schlämmen und/oder Mischungen dieser
DE3414400A1 (de) Verfahren zur herstellung eines lagerfaehigen, insbesondere eines deponiefaehigen erzeugnisses aus einem eisenhaltigen, feinkoernigen abgang mit freiem sechswertigen chrom, insbesondere von filterstaub der elektrostahlherstellung

Legal Events

Date Code Title Description
8100 Publication of the examined application without publication of unexamined application
D1 Grant (no unexamined application published) patent law 81
8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee