DE4413400A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Desinfizieren von Luft - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Desinfizieren von LuftInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum
Desinfizieren von Luft, insbesondere in Lüftungs-
oder Klimatisierungssystemen von Gebäuden, bei
denen zu behandelnde Luft auf einem definierten
Strömungsweg einem oder mehreren zu belüftenden
Räumen des Gebäudes zugeführt wird, sowie auf
eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Die bekannten Verfahren zum Desinfizieren von
Luft beruhen auf der Verwendung bakteriendichter
Filter, der Anwendung von Temperaturen von
mindestens 100°C oder der Einwirkung strahlender
Energie. Die bekannten Verfahren sind auf spezielle
Anwendungsfälle, z. B. in Krankenhäusern auf
Operationsräume, beschränkt. Für Lüftungs- oder
Klimatisierungssysteme von Gebäuden, bei denen
ein Luftdurchsatz in erheblichem Umfang erforder
lich ist, sind sie weder geeignet noch vorgesehen.
Der Erfindung liegt in erster Linie die Aufgabe
zugrunde, ein Verfahren zum Desinfizieren von
Luft zu schaffen, das einen hohen Luftdurchsatz
ermöglicht und insbesondere in Lüftungs- oder
Klimatisierungssystemen von Gebäuden verwendbar
ist.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch
gelöst, daß der Luft ein Strömungsweg vorbestimmter
Länge durch eine Schüttung feiner Holzteilchen
als Desinfektionsmaterial aufgezwungen wird. Bei
der Durchströmung der Schüttung feiner Holzteilchen
kommt die Luft in innige Berührung mit dem
Desinfektionsmaterial Holz, das pflanzliche Stoffe
wie Polyphenole enthält, die eine keimabtötende
bzw. antibakterielle Wirkung besitzen. Die Ver
wendung feiner Holzteilchen stellt dabei der Luft
Holzoberflächenbereiche in großem Umfang zur Ver
fügung, was eine rasche Aufnahme von in der Luft
enthaltenen Bakterien, wie Salmonellen oder E.coli,
gewährleistet, so daß das erfindungsgemäße Ver
fahren eine hohe keimabtötende Wirkung entfaltet.
In der Praxis kann die Zwangsströmung der Luft
durch die Schüttung feiner Holzteilchen auf ein
fache Weise durch ein in den Strömungsweg der
Luft einbezogenes Gebläse, bei entsprechender
Bemessung der Schüttungsdichte, erzeugt werden,
so daß sich die hohen Luftdurchsätze erreichen
lassen, die in Lüftungs- oder Klimatisierungs
systemen von Gebäuden erforderlich sind.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung werden
als feine Holzteilchen solche in Form von Spänen
und/oder Mehl, d. h. in der Regel Sägespänen oder
Sägemehl, gewählt, wobei den körnigen Mehlbestand
teilen durch erhöhte Verwirbelung in der luft
durchströmten Schüttung ein Reinigungseffekt auf
die spanförmigen Bestandteile zugeschrieben wird,
die dadurch längere Zeit durch stetiges Freisetzen
der keimabtötenden Stoffe (Polyphenole) oberflächig
aktiv bleiben. Die spanförmigen Holzteilchen können
dabei eine Grundform von etwa 1 cm×6 cm bei
einer Dicke von etwa 0,1 bis 2 mm aufweisen.
Es empfiehlt sich ferner, als feine Holzteilchen
solche von frischem Holz, und zwar speziell von
Laubbäumen, wie sie üblicherweise in der Holz
industrie verarbeitet werden, zu verwenden. Dabei
sollen die Holzteilchen bevorzugt auch Anteile
von Rinde, und zwar der Innenrinde mit aktiven
Zellen, umfassen und so ein Gemisch bilden, das
durch die am Baum saftleitenden Rindenzellen eine
erhöhte Freisetzung der keimabtötenden Stoffe
bzw. Polyphenole bewirken kann. Diese Wirkung
kann auch dadurch unterstützt werden, daß die
Schüttung feiner Holzteilchen, während sie von
der zu behandelnden Luft durchströmt wird, feucht
gehalten wird.
Die in der Lüftungs- oder Klimatisierungstechnik
üblichen Einrichtungen können auch bei der Ausübung
des erfindungsgemäßen Verfahrens Anwendung finden.
So kann insbesondere die Luft nach ihrem Durchgang
durch die Schüttung feiner Holzteilchen durch
einen Feinfilter hindurchgeleitet werden, um Holz
staub und andere Staubanteile auszufiltern, bevor
die Luft den zu belüftenden Räumen des Gebäudes
zugeführt wird. Dabei kann die zu behandelnde
Luft durch zwei oder mehrere in Strömungsrichtung
aufeinanderfolgende Schüttungen feiner Holzteilchen
in ggf. unterschiedlicher Schüttungskonfiguration
und/oder -zusammensetzung hindurchgeführt werden.
Insbesondere ist in diesem Zusammenhang auch eine
Führung von Teilmengen der Luft im Kreislauf
möglich.
Die Erfindung umfaßt ferner die Schaffung von
Vorrichtungen, die zur Durchführung des er
findungsgemäßen Verfahrens geeignet sind.
Nach einer ersten Ausführung einer solchen Vor
richtung ist die Schüttung feiner Holzteilchen
in einem schlauchförmigen Behältnis untergebracht,
und das Behältnis ist im Inneren einer Rohrleitung
abdichtend gegenüber deren Innenwand festgelegt
sowie in axialer Richtung unter Durchdringung
der in ihm enthaltenden Holzteilchenschüttung
von der Luft gebläsegestützt durchströmbar. Die
schüttungsdichte wird hierbei so gewählt, daß,
in Abhängigkeit von der Gebläseleistung, der
erforderliche Luftdurchsatz unter antibakterieller
Behandlung der Luft möglich ist. Hierzu können
in der Rohrleitung entsprechend lange Behältnisse,
ggf. mehrere in Strömungsrichtung hintereinander,
vorgesehen sein.
Nach einer anderen Ausführung einer Vorrichtung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist die Schüttung feiner Holzteilchen als Boden
schüttung auf dem Boden eines allseits im wesent
lichen geschlossenen Behältnisses angeordnet,
und der Boden ist mit Durchtrittsöffnungen für
die zu behandelnde Luft versehen, derart, daß
die Bodenschüttung von der zu behandelnden Luft
gebläsegestützt durchströmbar ist und bei der
Durchströmung eine Art von Wirbelbett entsteht,
wiederum mit der Folge einer innigen Berührung
der zu behandelnden Luft mit der Schüttung feiner
Holzteilchen zur Herbeiführung der keimabtötenden
Wirkung.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus den weiteren Ansprüchen und der nach
stehenden Beschreibung in Verbindung mit der
Zeichnung, in der mehrere Ausführungsbeispiele
erfindungsgemäßer Vorrichtungen zur Durchführung
des Verfahrens nach der Erfindung schematisch
veranschaulicht sind. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine
zur Durchführung des erfindungs
gemäßen Verfahrens geeignete
Behandlungsvorrichtung in Ver
bindung mit einer Rohrleitung
eines Lüftungs- oder Klimati
sierungssystems nach einem ersten
Ausführungsbeispiel,
Fig. 2 eine Darstellung entsprechend
Fig. 1 zur Veranschaulichung
einer abgewandelten Ausführungs
form
Fig. 3 einen Schnitt durch eine weitere
Ausführungsform einer Be
handlungsvorrichtung zur Durch
führung des erfindungsgemäßen
Verfahrens mit von einer Haupt
rohrleitung abgehenden Zweig
leitungen für eine Luftführung
im Kreis,
Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie
A-A der Fig. 3 und
Fig. 5 einen Schnitt durch eine weitere
Ausführungsform einer Be
handlungsvorrichtung zur Durch
führung des erfindungsgemäßen
Verfahrens in zweistufiger Aus
bildung mit Bodenschüttung der
Holzteilchen.
In Fig. 1 ist eine bereichsweise zur Darstellung
kommende Rohrleitung als Ganzes mit 1 bezeichnet.
Die Rohrleitung 1 bildet einen Teil eines Lüftungs-
oder Klimatisierungssystems eines Gebäudes, bei
dem die ggf. keimhaltige, zu behandelnde Luft
auf einem definierten Strömungsweg, wie er durch
die Rohrleitung 1 vorgegeben ist, einem oder
mehreren zu belüftenden Räumen des Gebäudes zuge
führt wird.
Die als Ganzes mit 2 bezeichnete Behandlungsvor
richtung umfaßt ein schlauchförmiges Behältnis
3, das bei dem dargestellten Beispiel aus luft
durchlässigem textilem Baumwollmaterial besteht.
An seinen beiden Stirnseiten 4 und 5 ist das Be
hältnis geschlossen, so daß es die Form eines
geschlossenen Sackes hat. Mittels eines den im
wesentlichen zylindrischen Umfang des Behältnisses
3 umgebenden balgförmigen Dichtungselements 6
ist das Behältnis 3 im Inneren der Rohrleitung
1 abdichtend gegenüber deren Innenwand festgelegt.
Im Bereich des Stirnendes 5 ist außerdem ein ring
förmiger Dichtschlauch 7 um den Außenumfang des
Behältnisses 3 gespannt, der in der Rohrleitung
1 durch innere Stützglieder 8 in Position gehalten
ist und mit einer von der Rohrleitung 1 ab
zweigenden Nebenleitung 9 in Verbindung steht.
Durch die Nebenleitung 9 wird der Dichtring 7
mit Luft unter Druck entsprechend dem der durch
die Rohrleitung 1 bei 10 zugeführten zu be
handelnden Luft beaufschlagt und verhindert dabei
ein Wandern des Behältnisses 3 in Strömungsrichtung
der Luft über die vorgegebene Position hinaus.
Bei 11a ist ein Flüssigkeitsanschluß, zum Beispiel
für Wasser, angedeutet, der einen im Inneren der
Rohrleitung 1 angebrachten Verteiler 11 mit nicht
näher angegebenen Flüssigkeitsaustrittsöffnungen
mit Flüssigkeit versorgt, um eine im Behältnis
3 enthaltene Schüttung bzw. Füllung feiner Holz
teilchen im Betrieb der Vorrichtung anzufeuchten
bzw. feucht zu halten.
Während der Behandlung durchströmt die an der
Stirnseite 4 eintretende Luft, der eine Zwangs
strömung in an sich bekannter Weise durch ein
Gebläse (nicht dargestellt) vermittelt wird, die
vergleichsweise lockere Schüttung bzw. Füllung
12 feiner Holzteilchen insbesondere in Form eines
Gemisches von Sägespänen und Sägemehl.
Bei 13 ist schematisch ein Deckel dargestellt,
der eine entsprechende Öffnung in der Rohrleitung
1 verschließt und zu deren Freilegung abgenommen
werden kann, um bei Ablauf der Standzeit der
Schüttung 12 das Behältnis 3, nach einem Absperren
der Rohrleitung 1 und dadurch Drucklosmachen des
Dichtschlauches 7, zu entnehmen. Die Schüttung
12 aus Holzbestandteilen ist problemlos zu ent
sorgen, zum Beispiel durch Kompostierung, was
dann gemeinsam mit dem Behältnis 3 erfolgen kann,
wenn dieses, wie vorzugsweise vorgesehen, seiner
seits aus kompostierfähigem Material, wie Baum
wolle, besteht.
Den Abschluß der Behandlungsstrecke der Rohrleitung
1 bildet ein deren Innendurchmesser einnehmender
Feinfilter 14, mit dem feine Staubbestandteile
aus der behandelten, an der Stirnseite 5 aus dem
Behältnis 3 austretenden Luft herausgefiltert
werden können, bevor diese an die zu belüftenden
Räume weitergeleitet wird.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 werden
für mit dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 überein
stimmende bzw. entsprechende Teile die gleichen
Bezugszeichen ohne nochmalige Beschreibung verwendet,
was analog auch für die weiteren Ausführungsbeispiele
gilt.
Das Ausführungsbeispiel der Behandlungsvorrichtung
2′ gemäß Fig. 2 unterscheidet sich von dem nach
Fig. 1 dadurch, daß dem Behältnis 3 ein Behältnis
3′ mit Holzteilchenschüttung 12 in Strömungsrichtung
10 der zu behandelnden Luft nachgeschaltet ist.
Das Behältnis 3′ ist analog dem Behältnis 3 gebildet,
jedoch kleineren Durchmessers und in einem durch
messerverkleinerten Bereich 15 der Rohrleitung 1
mittels der balgartigen Dichtung 6 und des Dicht
schlauches 7 bei entsprechender Dimensionierung
abdichtend im Inneren des Rohrteils 15 festgelegt.
Der Dichtschlauch 7 des Behältnisses 3′ wird über
eine Verlängerungsleitung 16 der Nebenleitung 9
mit unter Druck stehender Luft entsprechend der
durch die Stirnseite 4 des Behältnisses 3 ein
tretenden zu behandelnden Luft beaufschlagt.
Im Betrieb der Vorrichtung durchströmt die an der
Stirnseite 4 in das Behältnis 3 eintretende zu be
handelnde Luft zunächst die Holzteilchenschüttung
12 des Behältnisses 3, um nach dem Austritt aus
diesem durch das Stirnende 5 am Stirnende 17 in
das Behältnis 3′ einzutreten, dieses wegen der Durch
messerverengung mit erhöhter Geschwindigkeit durch
die Holzteilchenschüttung 12 hindurch zu durch
strömen, am Stirnende 18 auszutreten und mit ver
ringerter Geschwindigkeit aufgrund des sich wieder
auf das Ausgangsmaß der Rohrleitung 1 vergrößernden
Leitungsdurchmessers den Feinfilter 14 zu durch
strömen.
Die Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform der Be
handlungsvorrichtung 2′′′, bei der durch eine
Zuführleitung 19 die entsprechend dem Pfeil 10
einströmende, von einem in die Zuführleitung 19
eingebauten Gebläse 20 geförderte Luft in die Rohr
leitung 1 rechtwinklig zu dieser eingeführt wird,
wie es durch den abgewinkelten Strömungspfeil 10′
angedeutet ist. In den Übergangsbereich zwischen
der Zuführleitung 19 und der Rohrleitung 1 mündet
ein Luftbefeuchter 21 mit einem bei 22 angedeuteten
Wasseranschluß ein, der über Sprühöffnungen 23 die
zu behandelnde Luft befeuchtet, bevor diese durch
die Stirnseite 4 in das schlauch- bzw. sackförmige
Behältnis 3 aus luftdurchlässigem Material eintritt,
um dessen Holzteilchenfüllung 12 zu durchströmen.
Im Unterschied zu den Ausführungsbeispielen gemäß
den Fig. 1 und 2 ist bei dem vorliegenden Aus
führungsbeispiel durch Fortlassen der balgförmigen
Dichtung 6 eine Fixierung des Behältnisses 3 nur
mit Hilfe mehrerer mit axialem Abstand voneinander
angeordneter Dichtschläuche 7 als Halteglieder vor
genommen. Die Nebenleitung 9 ist dabei mit einem
Anschlußstutzen 9a für jeden der Dichtschläuche
7 versehen. Dadurch sind vom Außenumfang des Be
hältnisses 3 mit der Innenwand der Rohrleitung 1
mehrere in Strömungsrichtung 10 der Luft auf
einanderfolgende Ringräume 24 gebildet, die jeweils
von einem Paar der Dichtschläuche 7 abgedichtet
sind. Von jedem dieser Ringräume 24 geht eine Zweig
leitung 25 mit einem einstellbaren Durchsatzbegrenzer
26 ab, so daß einstellbare Luftmengen der am Außen
umfang aus dem Behältnis 3 austretenden Luft durch
die Zweigleitungen 25, die in die Zuführleitung
19 an der Saugseite des Gebläses 20 einmünden, im
Kreislauf durch das Behältnis 3 mit seiner Holz
teilchenschüttung 12 geführt werden können.
Die an der Stirnseite 5 aus dem Behältnis 3 aus
tretende Luft wird sodann in der zuvor beschriebenen
Weise durch den Feinfilter 14 geleitet. Im Anschluß
an den Feinfilter 14 ist ein Durchflußmesser 26
mit einem umlaufenden Schaufelrad 27 im Leitungsab
schnitt 28 vorgesehen, der die Durchsatzbegrenzer
26 in den Zweigleitungen 25 in der Weise steuert,
daß bei höherer Luftdurchsatzanforderung die Durch
satzbegrenzer mehr geschlossen und bei geringerer
Luftabnahme mehr geöffnet werden, wie es an sich
grundsätzlich bekannt ist.
Die Ausführungsform einer Behandlungsvorrichtung
50 gemäß Fig. 5 ist zweistufig mit einem ersten
Behältnis 30 und einem zweiten Behältnis 31, jeweils
mit einer Bodenschüttung 32 feiner Holzteilchen
als Desinfektionsmaterial, ausgebildet. Die
Behältnisse 30 und 31 bestehen z. B. aus Stahl und
sind im wesentlichen allseits geschlossen; sie
besitzen jeweils einen Boden 33, der mit Durch
trittsöffnungen 34 für die zu behandelnde Luft ver
sehen ist. In die Bodenschüttung 32 des Behältnisses
30 mündet eine Befeuchtungseinrichtung 35 mit einer
oder mehreren Rohrleitungen 36 mit Sprühöffnungen
37 für Wasser ein, um die Holzteilchenschüttung
32 feucht zu halten. Ein Luftfeuchtigkeitsmesser
ist bei 38 angedeutet, von dem aus die Befeuchtungs
einrichtung 35 gesteuert wird.
Von der Oberseite des Behältnisses 30 geht eine
Verbindungsleitung 39 ab, in die ein Gebläse 40
für die Zwangsförderung der zu behandelnden Luft
eingebaut ist. Die Verbindungsleitung 39 führt zum
Behältnis 31 und mündet in einen Hohlraum 41 unter
dessen Boden 33 aus. Von der Oberseite des Be
hältnisses 31 geht eine Verbindungsleitung 42 aus,
die in ihrem dem Behältnis 31 zugewandten Endbereich
ein einstellbares Rückschlagventil 43 und in ihrem
dem Behältnis 30 zugewandten Endbereich ein Umluft
gebläuse 44 enthält. Die Verbindungsleitung 42 mündet
in einen Hohlraum 45 unter dem Boden 33 des Behält
nisses 30 aus. Ferner geht von der Oberseite des
Behältnisses 31 über einen Feinfilter 46 eine Ab
führleitung 47 ab, über die saubere, antibakteriell
behandelte Luft in ein anschließendes Leitungssystem
abgegeben werden kann.
Im Betrieb der Vorrichtung 50 tritt die zu be
handelnde Luft entsprechend dem Richtungspfeil 10
in den Hohlraum 45 ein, um durch die Durchtritts
öffnungen 34 aufgrund der ihr durch das Gebläse
40 vermittelten Zwangsströmung hindurchzuströmen.
Die durch die Bodenschüttung 12 hindurchströmende
Luft erzeugt eine Verwirbelung der feinen Holz
teilchen nach Art eines Wirbelbettes unter inniger
Berührung bzw. Druckbeaufschlagung der Holz
teilchenoberflächen. Es wird hierdurch eine intensive
antibakterielle Behandlung der Luft erzeugt.
Dieser Behandlungsvorgang der Luft wiederholt sich
bei ihrem Eintreten in die Holzteilchenschüttung
32 des unteren Behältnisses 31 entsprechend den
Richtungspfeilen 10, so daß eine besonders intensive
Behandlung erreicht wird. Dabei kann je nach Bedarf
die im Behältnis 31 behandelte Luft in mehr oder
weniger großem Umfang entsprechend der Stellung
des Rückschlagventils 43, gestützt durch das Umluft
gebläse 44, erneut, d. h. im Kreislauf, durch die
Bodenschüttung 32 des Behältnisses 30 geleitet
werden. Gesäuberte, antibakteriell behandelte Luft
tritt in dem durch das Rückschlagventil 43 ge
steuerten Umfang über den Feinfilter 46 in die Ab
führleitung 47 aus.
Über eine nicht näher gezeigte, verschließbare
Öffnung können die Schüttungen 32 im Falle ihrer
Erschöpfung dem jeweiligen Behälter 30, 31 entnommen
und durch neue ersetzt werden.
Claims (18)
1. Verfahren zum Desinfizieren von Luft, insbe
sondere in Lüftungs- oder Klimatisierungssystemen
von Gebäuden, bei dem zu behandelnde Luft auf
einem definierten Strömungsweg einem oder mehreren
zu belüftenden Räumen des Gebäudes zugeführt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß der Luft ein
Strömungsweg vorbestimmter Länge durch eine
Schüttung feiner Holzteilchen als Desinfektions
material aufgezwungen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß als feine Holzteilchen solche in Form
von Spänen und/oder Mehl gewählt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß spanförmige Holzteilchen von
etwa 0,1 bis 2 mm Dicke verwendet werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß als feine Holzteilchen
solche von frischem Holz verwendet werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß als feine Holzteilchen
solche von Laubbäumen verwendet werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Rindenanteile
umfassendes Gemisch feiner Holzteilchen als
Desinfektionsmaterial verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schüttung feiner
Holzteilchen, während sie von der zu behandelnden
Luft durchströmt wird, feucht gehalten wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Luft nach ihrem
Durchgang durch die Schüttung feiner Holzteilchen
durch einen Feinfilter hindurchgeleitet wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die zu behandelnde
Luft durch zwei oder mehrere in Strömungsrichtung
aufeinanderfolgende Schüttungen feiner Holzteilchen
in ggf. unterschiedlicher Schüttungskonfiguration
und/oder zusammensetzung hindurchgeführt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die zu behandelnde
Luft mit einer Teilmenge im Kreislauf geführt
wird.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schüttung (12) feiner Holzteilchen in einem
schlauchförmigen Behältnis (3; 3′) untergebracht
ist und das Behältnis (3; 3′) im Inneren einer
Rohrleitung (1) abdichtend gegenüber deren Innen
wand festgelegt sowie in axialer Richtung unter
Durchdringung der in ihm enthaltenen Holzteilchen
schüttung (12) von der Luft gebläsegestützt durch
strömbar ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Behältnis (3; 3′) aus luftdurch
lässigem textilem Material, insbesondere Baumwolle,
besteht.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Behältnis (3) zumindest einen
abgedichteten Ringraum (24) mit der Innenwand
der Rohrleitung (1) bildet, von dem eine Zweig
leitung (25) für eine Führung von Luft im Kreislauf
abgeht.
14. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schüttung (32) feiner Holzteilchen als Boden
schüttung auf dem Boden (33) eines allseits im
wesentlichen geschlossenen Behältnisses (30; 31)
angeordnet ist und daß der Boden (33) mit Durch
trittsöffnungen (34) für die zu behandelnde Luft
versehen ist, wobei die Bodenschüttung (32) von
der zu behandelnden Luft gebläsegestützt nach
Art eines Wirbelbettes durchströmbar ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis
14, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest zwei
Behältnisse (3, 3′; 30, 31) mit Holzteilchenschüttung
(12, 32) in Strömungsrichtung der Luft hinter
einander geschaltet sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß aus dem zweiten Behältnis (31) aus
tretende Luft dem zu belüftenden Raum und/oder
erneut dem ersten Behältnis (30) zuführbar ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß dem oder zumindest
einem der eine Holzteilchenschüttung (12; 32) ent
haltenden Behältnisse (3, 30) eine Befeuchtungs
vorrichtung (11; 21; 35) zum Befeuchten der Holz
teilchenschüttung (12, 32) zugeordnet ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß dem oder dem in
Strömungsrichtung letzten eine Holzteilchen
schüttung (12, 32) enthaltenden Behältnis (3; 3′; 31)
ein Feinfilter (14) nachgeschaltet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4413400A DE4413400B4 (de) | 1994-04-18 | 1994-04-18 | Vorrichtung zum Desinfizieren von Luft |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4413400A DE4413400B4 (de) | 1994-04-18 | 1994-04-18 | Vorrichtung zum Desinfizieren von Luft |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4413400A1 true DE4413400A1 (de) | 1995-10-19 |
DE4413400B4 DE4413400B4 (de) | 2009-04-02 |
Family
ID=6515745
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4413400A Expired - Lifetime DE4413400B4 (de) | 1994-04-18 | 1994-04-18 | Vorrichtung zum Desinfizieren von Luft |
Country Status (1)
Country | Link |
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