DE19808236A1 - Vorrichtung zum Belüften von Packungen unter keimarmen Bedingungen - Google Patents
Vorrichtung zum Belüften von Packungen unter keimarmen BedingungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Befüllen von Packungen mit fließfähigen Produkten
unter keimarmen Bedingungen in einem Reinraum mit einer Produktleitung, einem Füllerventil
und einem in den Reinraum ragenden Füllrohr.
Es sind Befüllungsvorrichtungen bekannt, die zwar nicht unter keimarmen Bedingungen
arbeiten, aber eine Produktleitung, ein Füllerventil und ein Füllrohr haben. Mit solchen
Vorrichtungen sollen auch fließfähige Produkte abgefüllt werden, zum Beispiel flüssige
Lebensmittel, wie Milch, Säfte oder dergleichen.
In der Lebensmittelindustrie besteht der Wunsch, mit flüssigen Füllgütern gefüllte Packungen
über längere Zeit haltbar zu machen. Dafür gibt es bereits Systeme zum Sterilisieren von Milch
und Anlagen zum aseptischen Abfüllen derselben. Die dabei verwendeten, bekannten
Befüllungsvorrichtungen sind in verschiedener Hinsicht verbesserungswürdig. So sind bekannte
Vorrichtungen dieser Art recht kompliziert und aufwendig aufgebaut und entsprechend
schwierig zu handhaben, abgesehen von Fehlerquellen.
Als besonders nachteilig hat sich erwiesen, daß sich im Betrieb bekannter Befüllungsvor
richtungen auf der äußeren Oberfläche des Füllrohres Kondensat aus der Umgebungsluft
deshalb bildet, weil das abzufüllende Produkt, zum Beispiel Milch, bei niedrigerer Temperatur
als die der Umgebungsluft transportiert und abgefüllt wird. Es genügt bereits eine Temperatur
differenz von 5° oder 10°C, um auf der Oberfläche des Füllrohres Kondensat zu bilden. Will
man flüssiges Produkt keimarm abfüllen, dann muß diese Kondensatbildung verhindert werden.
Das Kondensat stammt aus der Außenatmosphäre und enthält zwangsläufig Bakterien, die
zusammen mit dem Kondensat in die Packung tropfen können.
In der Praxis ist eine Temperaturdifferenz zwischen der Außenatmosphäre und dem
abzufüllenden Produkt häufig nicht zu vermeiden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art
zum Befüllen unter keimarmen Bedingungen derart aufzubauen, daß ein keimarmes Abfüllen
von flüssigem Füllgut in Packungen ohne Kondensatbildung auf Füllrohren und dabei
vorzugsweise zusätzlich eine Reinigung der Vorrichtung direkt am Platz ohne großen
Montageaufwand ermöglicht werden.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß das Füllrohr in seinem
Eintrittsbereich an der Eintrittsöffnung am Oberboden des Reinraumes von einem koaxial im
Abstand angebrachten Hüllrohr mit Einströmöffnungen für trockene und keimarme Luft
umgeben ist und Mittel zum Erzeugen und Zuführen der trockenen, keimarmen Luft in die
Einströmöffnungen vorgesehen sind. Die keimarme Luft ist soweit getrocknet, daß sich beim
Vorbeiströmen am kühlen Füllrohr kein Kondensat bilden kann. Das Befüllen erfolgt damit unter
kondensatfreien und keimarmen Bedingungen.
Für ein Befüllen von Packungen unter keimarmen Bedingungen ist es zweckmäßig, die
Packungen einer Sterilisierung zu unterwerfen und dann während des Füllbetriebes in einem
Reinraum zu halten, um die Bakterien pro Volumeneinheit bis zum Verschließen der Packung
unter einem vorgegebenen Schwellwert zu halten. Dabei wird vorausgesetzt, daß das
abzufüllende Produkt selbst keimarm ist. Bei der Befüllungsvorrichtung gemäß der Erfindung
sind auch die von dem fließfähigen Produkt durchströmten Teile unter keimartige Bedingungen
gebracht, insbesondere das Füllerventil, die Speiseleitung für das Produkt und das Füllrohr. Das
Füllrohr und die Packung werden in dem Reinraum gehalten, und diesem wird durch das neue
Hüllrohr gemäß der Erfindung keimarme Luft zugeführt, so daß die Luft in dem Reinraum unter
dem zulässigen Wert für die Anzahl Bakterien pro Volumen gehalten werden kann.
Das Besondere an der Erfindung ist das Hüllrohr, welches das Füllrohr koaxial im Abstand
umgibt. Das Hüllrohr weist Einströmöffnungen auf, in welche die erzeugte trockene, keimarme
Luft in den Ringraum zwischen Hüllrohr und oberem Bereich des Füllrohres einströmt. Das
Hüllrohr ist kürzer als das Füllrohr, d. h. der untere Rand des Hüllrohres endet im Abstand über
dem abstromseitigen Ende des Füllrohres. Das Füllrohr muß an seinem zulaufseitigen Ende mit
dem Füllerventil verbunden sein, und dieses befindet sich außerhalb des Reinraumes und in
aller Regel vertikal über dem Reinraum, damit das flüssige Produkt, durch die Schwerkraft
unterstützt, wenigstens mit einer vertikalen Komponente von oben nach unten in das Füllrohr
und von diesem in die vorzugsweise darunter befindliche leere Packung einströmen kann.
Bei der hier betrachteten Befüllungsvorrichtung ist die Packung bis auf eine oben angebracht
Öffnung rundum geschlossen, und diese Öffnung, die zum Befüllen verwendet wird, kann
aseptisch verschlossen und vom Endverbraucher zum Ausgießen geöffnet werden.
Um den Aufwand der Vorrichtung gering zu gestalten, befindet sich das Füllerventil und der
an diesem angeschlossene einlaufseitige Bereich des Füllrohres bei bekannten Befüllungsvor
richtung ebenfalls außerhalb des Reinraumes. Es ist nun die Lehre gemäß der Erfindung, das
Füllrohr schon in seinem einlaufseitigen Bereich gegenüber einer bakterienreichen oder
keimhaltigen Außenatmosphäre abzudichten und bis in den Übergang zum Reinraum hinein
abgedichtet zu halten. Genau in diesem Eintrittsbereich des Füllrohres umgibt das neue
Hüllrohr außen im Abstand das Füllrohr und durchtritt gemeinsam mit dem Füllrohr die Eintritts
öffnung im Oberboden des Reinraumes. In Strömungsrichtung gesehen endet das Füllrohr nach
Durchtritt durch diese Eintrittsöffnung im Oberboden in einem offenen Ringraum mit der Folge,
daß oben durch die Einströmöffnungen eingeblasene trockene, keimarme Luft durch diesen
offenen unteren Ringraum zwischen Füllrohr und Hüllrohr austreten kann. Man erkennt, daß
die schädliche Kondensatbildung auf der Oberfläche des Füllrohres dadurch nicht mehr
stattfindet. Die das Hüllrohr umströmende trockene Luft hat einen Taupunkt, der niedriger ist
als die Temperatur des Füllrohres.
Dadurch, daß das Hüllrohr etwa nur die halbe oder die drittel oder die viertel Länge des
Füllrohres hat, vom eingangsseitigen Ende des Füllrohres aus gemessen, könnte bei der
Befüllungsvorrichtung gemäß der Erfindung das Füllrohr sogar durch eine Relativbewegung zur
Packung durch deren Öffnung hindurch in diese hinein bewegt werden, ohne daß das neue
Hüllrohr in nachteiliger Weise eine Vergrößerung des Durchmessers der Packungsöffnung
bedingen würde. Außerdem wird Material für die Herstellung des Hüllrohres gespart, ohne daß
dessen Funktion, nämlich die Vermeidung von keimhaltigem Kondensat, im geringsten
beeinträchtigt würde.
Durch die erfindungsgemäßen Mittel zum Erzeugen und Zuführen der trockenen, keimarmen
Luft vorzugsweise in kontinuierlicher Weise während des Abfüllbetriebes, kann die gesamte
Packung, einschließlich des gesamten Volumens des Reinraumes, mit dieser trockenen,
keimarmen Luft gefüllt sein mit der Folge, daß auch das Füllrohr (und nicht nur der Ringraum
innerhalb des Hüllrohres) mit trockener, keimarmer Luft gefüllt ist.
Bei bekannten Vorrichtungen zum Befüllen unter keimarmen Bedingungen hatte man keine
Möglichkeit, das Volumen innerhalb des Füllrohres mit keimarmer Luft befüllt zu halten und
man sah dies auch nicht für kritisch an. Es hat sich aber gezeigt, daß nach Abschluß des
Befüllens der Packung, wenn das Füllrohr ganz aus dem Kopfraum der Packung herausgezogen
wurde, dieses im Kopfraum zuletzt eingetauchte Volumen im Füllrohr durch von außen
einströmende Luft ersetzt werden mußte. Dadurch ist keimbeladene Außenluft in den
Kopfraum unter der Öffnung der Packung gelangt und hat zu einer erheblichen Verkürzung der
Lebensdauer des Produktes beigetragen. Man hat festgestellt, daß doch etwa 50% des
Kopfvolumens durch die einströmende, keimbeladene Außenluft gefüllt wurde. Dies ist eine
größere Menge als bislang in Rechnung gestellt wurde. Durch die erfindungsgemäßen Mittel
zum Erzeugen und Zuführen von keimarmer Luft durch den Ringspalt im Hüllrohr in den
Reinraum hinein und damit auch in den Kopfraum der gefüllten Packung konnte die bislang zu
unrecht vernachlässigte Zufuhr keimbeladener Außenluft verhindert werden. Die Lebensdauer
eines derart abgefüllten Produktes nach der Lehre der Erfindung kann dadurch mit Vorteil
verlängert werden.
Zweckmäßig ist es gemäß der Erfindung ferner, wenn die Mittel zum Erzeugen und Zuführen
der keimarmen Luft einen Ventilator, einen Luftentfeuchter und ein Sterilluftfilter in einer
Zuführleitung angeordnet aufweisen und die Zuführleitung, gegen Außenatmosphäre
abgedichtet, mit den Einströmöffnungen im Füllrohr verbunden ist. Durch die vorgenannten
Mittel zum Erzeugen trockener, keimarmer Luft kann die Befüllungsvorrichtung gemäß der
Erfindung an fast jedem Ort und zu jeder Zeit betrieben werden. Man kann gegebenenfalls mit
Keimen beladene und auch gegebenenfalls feuchte Außenluft mit dem Ventilator ansaugen,
denn der in der Zuführleitung angeordnete Luftentfeuchter sorgt für eine ausreichende
Trocknung, und der nachgeschaltete Sterilluftfilter setzt die Anzahl Keime pro Volumen unter
den jeweils zulässigen Wert. Damit liegt trockene, keimarme Luft vor, welche durch die
genannte Zuführleitung dem Hüllrohr und insbesondere dort den Einströmöffnungen zugeführt
wird. Auf diese Weise erreicht man einen kontinuierlichen Strom trockener, keimarmer Luft
entlang der Außenfläche des Füllrohres, in den Reinraum hinein, sogar in die leere Packung und -
bei geeigneter Vorbereitung - auch in das Füllrohr hinein. Der Reinraum ist zwar im großen
und ganzen gegen die Außenluft abgedichtet, aber keineswegs hermetisch. Bei Erzeugen eines
gewissen Überdruckes im Reinraum gegenüber der Außenatmosphäre strömt ständig trockene,
keimarme Luft an den Eintrittsöffnungen des Reinraumes aus. Die an der Außenwandung des
Füllrohres vorbeistreichende trockene, keimarme Luft verhindert die Entstehung des
befürchteten Kondensats, welches dann nicht mehr in die Packung tropfen kann. Auch im Falle
dosierter Abfüllung trägt dies zur Genauigkeit einer dosierten Abfüllung bei.
Weiterhin günstig ist es in diesem Zusammenhang, wenn erfindungsgemäß in der Zuführleitung
für trockene, keimarme Luft ein Luftkühler angeordnet ist. In Betrieben, die an Orten oder zu
Zeiten Flüssigkeiten abfüllen sollen, bei denen die Flüssigkeiten um 5° oder 10°C kälter sind
als die von dem Ventilator angesaugte Luft, ist leicht vorstellbar, daß die durch den
Sterilluftfilter und den Luftentfeuchter geführte Außenluft bei Auftreffen auf die Oberfläche
des Füllrohres das Füllrohr und das darin befindliche flüssige Lebensmittel erwärmt. Zur
Vermeidung dieses Nachteiles ist der erwähnte Luftkühler in der Zuführleitung für keimarme
Luft angeschlossen. Der Luftkühler ist nach dem Luftentfeuchter in die Zuführleitung
geschaltet. Man kann dann unabhängig von der Temperatur der Außenatmosphäre die
Befüllungsvorrichtung gemäß der Erfindung so betreiben, daß mit Vorteil die trockene,
keimarme Luft in etwa dieselbe Temperatur hat wie das Produkt im Füllrohr.
Bei vorteilhafter weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das Hüllrohr von einem mit den
Einströmöffnungen im Hüllrohr und mit der Zuführleitung für trockene, keimarme Luft
verbundenen, äußeren Verteilerrohr, gegen Außenatmosphäre abgedichtet, umgeben und ist
zwischen dem Oberboden des Reinraumes und dem Verteilerrohr eine Dichtung lösbar
vorgesehen. Zum einen sorgt dieser Aufbau für eine gute Abdichtung gegen die keimbeladene
Außenatmosphäre dadurch, daß von der Zuführleitung für keimarme Luft der Übergang direkt
in das äußere Verteilerrohr erfolgt, welches mit dem Hüllrohr so gegen den Außenraum
abgedichtet ist, daß die trockene, keimarme Luft aus dem Verteilerrohr direkt in die
Einströmrohre und von diesen in den Reinraum gedrückt werden kann. Zum anderen gelingt
durch diesen Aufbau eine sehr praktische und gute Reinigungsmöglichkeit der gesamte
Vorrichtung am Platz. Die getrocknete und gekühlte, keimarme Luft hält den Raum um das
Hüllrohr und auch um das Füllrohr herum kondensatfrei und keimarm, so daß nur die mit dem
Produkt in Berührung kommenden Leitungen, insbesondere das Innere des Füllrohres, am Ort
gereinigt zu werden braucht. Zweckmäßigerweise ist am abströmseitigen Ende des
Zuführrohres für trockene, keimarme Luft vor dem Eintritt in das äußere Verteilerrohr ein
Absperrventil vorgesehen, welches während der Reinigung geschlossen werden kann, so daß
alle Räume mit Reinigungsflüssigkeit beaufschlagt werden können, ohne daß der Sterilluftfilter,
der Luftkühler oder andere Aggregate bei der Erzeugung der trockenen, keimarmen Luft
beschädigt würden.
Durch die lösbare Anbringung am Oberboden des Reinraumes kann das betreffende Gehäuse
für den Reinraum für die Reinigung leicht abgekoppelt werden, ohne daß große Monta
gearbeiten und damit Stillstandszeiten in Kauf genommen werden müßten.
Vorteilhaft ist es gemäß der Erfindung weiterhin, wenn sich das äußere Verteilerrohr an der
Eintrittsöffnung des Oberbodens außerhalb des Reinraumes befindet. Das Füllerventil ist
zweckmäßig außerhalb des Reinraumes angeordnet, und abstromseitig von diesem ist
erfindungsgemäß das äußere Verteilerrohr so befestigt, daß dieses sich ebenfalls außerhalb
des Reinraumes, aber an der Eintrittsöffnung des Oberbodens befindet. Durch die Anordnung
des Hüllrohres innerhalb des äußeren Verteilerrohres ist es auf diese Weise möglich, das
Füllrohr abstromseitig vom Füllerventil nach außerhalb des Reinraumes gegen Außen
atmosphäre abzudichten, wobei auch das Hüllrohr zum Teil außerhalb des Reinraumes liegt.
Dennoch gibt es keine Kondensatbildung, weil die getrocknete, keimarme Luft die Räume
innerhalb des Hüllrohres und innerhalb des äußeren Verteilerrohres bestreichen kann.
Die Vorrichtung nach der Erfindung ist zweckmäßig weiter dadurch ausgestaltet, daß die
Dichtung zwischen dem Verteilerrohr und dem Reinraum unten am Verteilerrohr befestigt ist
und vorzugsweise eine Tropfkante hat, die im Abstand über dem Oberboden des Reinraumes
endet. Die Anordnung der in weiterer vorteilhafter Weise als Labyrinthdichtung ausgestalteten
Dichtung ermöglicht die Ableitung etwaiger Kondensflüssigkeit aus der keimbeladenen
Außenluft, weil die Tropfkante unten an dem äußeren Verteilerrohr angebracht ist und das
Kondensat so auf den Oberboden des Reinraumes lenkt, daß ein Hineintropfen des
Kondensates in den Reinraum hinein oder etwa auf die Packung mit Sicherheit ausgeschlossen
ist. Die Ausgestaltung als Labyrinthdichtung gestattet den Austritt trockener, keimarmer Luft
aus dem Reinraum durch dessen Eintrittsöffnung oben nach außen, wenn durch geeignete
Mittel für die Aufrechterhaltung eines Überdruckes an keimarmer Luft im Reinraum gesorgt ist.
Für die Reinigung am Platz ist weiterhin erfindungsgemäß um das Füllrohr herum koaxial im
Abstand zu diesem ein Verschlußrohr lösbar befestigt, dessen unteres Ende eine Ausströmöff
nung für verbrauchtes Reinigungsmittel aufweist. Ohne großen Montageaufwand braucht also
nur das Gehäuse des Reinraumes von der Dichtung am äußeren Verteilerrohr abgenommen zu
werden und das Verschlußrohr übergeschoben und befestigt zu werden, zum Beispiel
Einschnappen über einen Klemmring an der unteren Außenfläche des Hüllrohres. Dann ist ein
Ringraum um das Füllrohr herum geschaffen, welcher das Vorbeiströmen von Reinigungs
flüssigkeit auf der Außenseite des Füllrohres, Umlenken durch das untere Austrittsende des
Füllrohres in dieses hinein und Entlangströmen der Reinigungsflüssigkeit im Inneren des
Füllrohres nach oben ermöglicht, bis die wichtigen Bestandteile und das Füllerventil gereinigt
sind.
Es ist dabei zweckmäßig, wenn man erfindungsgemäß zur Bildung eines Mehrfachfüllers
mehrere Füllrohre im Abstand nebeneinander im Oberboden des Reinraumes anordnet und
wenn alle gemeinsam durch dasselbe äußere Verteilerrohr verbunden sind. Zwar kann die
Befüllungsvorrichtung gemäß der Erfindung als Einfachfüller ausgestaltet sein, es können auch
mehrere Einfachfüller nebeneinander angeordnet werden. Bei Maschinen größerer Leistung ist
es aber zweckmäßig, mehrere Stationen nebeneinander anzuordnen und gegebenenfalls parallel
zu steuern, wobei dann die vorstehenden Maßnahmen einen sehr zweckmäßigen und wenig
aufwendigen Betrieb erlauben. Man kann zum Beispiel die Mittel zum Erzeugen und Zuführen
trockener, keimarmer Luft für eine Vielzahl von Füllstationen verwenden und benötigt nicht für
jede Füllstation einen Luftentfeuchter, Kühler und dergleichen. Das Gleiche gilt für die einfache
Reinigung am Platz. Außerdem ergeben sich Vereinfachungen bei der Befestigung der Füllrohre
an der Maschine, wobei gerade bei Mehrfachfüllern erheblich Material und Montage gespart
werden können.
Ähnlich wie bei dem Anschluß des äußeren Verteilerrohres zuströmseitig an eine Zuführleitung
für keimarme Luft und abströmseitig an die Einströmöffnungen der Vielzahl von Hüllrohren
kann die Reinigung bei weiterer Ausgestaltung der Erfindung auch dadurch vereinfacht werden,
daß die Ausströmöffnungen mehrerer Verschlußrohre in ein gemeinsames mit einem Abfluß
versehenes Sammelrohr münden. Nach der Reinigung können sämtliche Verschlußrohre und
alle mit diesen verbundenen Räume über das Sammelrohr mit dem Abfluß verbunden werden,
so daß verbrauchtes Reinigungsmittel gesammelt und abgezogen werden kann. Alle
maßgeblichen Teile können auf diese Weise einfach und durchgreifend gereinigt werden.
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele in Verbindung mit den
anliegenden Zeichnungen. Bei diesen zeigen:
Fig. 1 die teilweise schematisch dargestellte Querschnittsansicht einer in Befüllung
befindlichen Packung in einem Reinraum mit darüber angeordnetem Füllrohr,
wobei die Produktleitung und auch die Zuführleitung für trockene, keimarme Luft
angeschlossen gezeigt sind,
Fig. 2 die Seitenansicht eines Mehrfachfüllers, wobei die Zuführleitung stirnseitig an
dem äußeren Verteilerrohr münden und fünf Füllstationen vorgesehen sind,
Fig. 3 eine ähnliche Ansicht wie Fig. 1, wobei jedoch die Mittel zum Erzeugen
trockener, keimarmer Luft weggelassen sind und zum Reinigen am Platz das
Gehäuse des Reinraumes durch ein Verschlußrohr ersetzt ist, welches ausgangs
seitig mit einem Sammelrohr mit Abfluß verbunden ist, und
Fig. 4 eine ähnliche Ansicht wie Fig. 2, wobei aber der Reinigungsbetrieb dargestellt
ist, d. h. die fünf Füllstationen mit dem gemeinsamen Sammelrohr mit Abfluß
verbunden sind.
Eine mit flüssigem Lebensmittel, zum Beispiel Milch, mit einer Temperatur von etwa 4°C zu
füllende Packung 10 steht auf dem Boden des nicht näher bezeichneten Gehäuses des
Reinraumes 9. Dessen Oberboden 14 ist mit einer Eintrittsöffnung 15 versehen.
Aus den Fig. 2 und 4 sieht man, daß es sich bei der vorliegenden Ausführungsform um
einen Mehrfachfüller mit fünf Füllstationen handelt, deren jede ein Füllrohr 8 hat. Diese
Füllrohre 8 treten von oben aus dem Raum außerhalb des Reinraumes 9 durch die Eintrittsöff
nung 15 nach unten ein, wobei das jeweilige Füllrohr 8 in einem Bewegungsabstand über der
Füllöffnung 16 der Packung 10 endet. Die fünf Füllrohre 8 liegen in einer Linie hintereinander,
weshalb die Eintrittsöffnung 15 länglich ist und sich vom vordersten bis zum hintersten
Füllrohr 8 erstreckt. Entsprechend ist die mit 17 bezeichnete, labyrinthartig ausgestaltete
Dichtung länglich ausgebildet. Aus den Fig. 2 und 4 erkennt man zum Beispiel die ebenfalls
länglich ausgebildete Nut 18, in welche die gegenüberliegenden Kanten des Oberbodens 14
des Reinraumes 9 im Füllbetrieb (Fig. 1) eingelegt sind. Der dachartig schräg nach unten
verlaufende Oberteil 19 der Dichtung 17 ist außen als Tropfkante 20 ausgebildet, die gemäß
Fig. 1 ersichtlich im Abstand über dem Oberboden 14 des Reinraumes 9 endet. Das Oberteil
19 der Dichtung 17 ist an einem äußeren Verteilerrohr 21 mit viereckigem Querschnitt
befestigt. Der die Nut 18 bildende untere Teil der Dichtung 17 ist mit dem Oberboden 14
lösbar verbunden. Man erkennt wieder aus den Fig. 2 und 4, wie sich das äußere
Verteilerrohr 21 wie auch die leistenförmige Dichtung 17 über alle fünf Füllrohre 8 längs
erstreckt.
Bei der Ausführungsform der Fig. 2 bis 4 endet das Zuführrohr 22 für trockene, keimarme
Luft stirnseitig, während dies bei der Ausführungsform der Fig. 1 seitlich angesetzt ist.
Das Füllrohr 8 ist mit dem allgemein mit 11 bezeichneten Füllerventil verbunden, dessen
einzelne Elemente nicht näher beschrieben sind, denn sie sind dem Fachmann bekannt. Es sei
nur angedeutet, daß die Steuerung des Füllerventiles 11 über der Druckkammer 24 im
Zylinderträger 23 zugeführte Druckluft erfolgt. Die in den Fig. 2 bis 4 gezeigten Leitungen
25 führen diese Druckluft.
Durch die Betätigung des Füllerventils 11 wird die Verbindung zwischen dem Inneren des
Füllrohres 8 und der Produktleitung 26 geöffnet oder geschlossen.
An dem abstromseitigen Ende 27 des Füllerventils 11 ist nicht nur das Füllrohr 8 innen mit
vertikaler Erstreckung nach unten befestigt, sondern auch ein sogenanntes Hüllrohr 28 mit
oben gleichmäßig am Umfang verteilten Einströmöffnungen 29. Dieses Hüllrohr 28 ist kürzer
als das Füllrohr 8, hat etwa nur 10-30% der Länge des Füllrohres 8, hat aber einen größeren
Durchmesser derart, daß sich am abstromseitigen Ende des Hüllrohres 28 ein offener Ringraum
30 ergibt, über welchen getrocknete, keimarme Luft entsprechend der Pfeile 13 in Fig. 1 in
den Reinraum 9 austreten kann, wenn dafür gesorgt wird, daß die keimarme Luft oben durch
die Einströmöffnungen 29 in das Hüllrohr 28 eintreten kann. Nach oben ist das Hüllrohr 28
geschlossen.
Das Hüllrohr ist in dem Bereich oberhalb des Oberbodens 14 des Reinraumes 9 von dem
äußeren Verteilerrohr 21 gegen Außenatmosphäre dichtend umgeben. Im unteren Bereich-an
der Eintrittsöffnung 15 im Oberboden 14 sorgt die Dichtung 17 für einen Abschluß gegen die
Außenatmosphäre. Sowohl das Innere als auch das Äußere des Hüllrohres 28 ist damit gegen
Außenatmosphäre abgedichtet. Das Innere des äußeren Verteilerrohres 21 ist mit der
Zuführleitung 22 für trockene, keimarme Luft über ein Absperrventil 31 verbunden. Während
des normalen Füllbetriebes ist dieses Absperrventil 31 geöffnet, so daß trockene, keimarme
Luft in das äußere Verteilerrohr 21 und über die Einströmöffnungen in das Hüllrohr 28
einströmen kann.
Diese trockene, keimarme Luft wird dadurch erzeugt, daß normale, zum Beispiel auch feuchte
und keimhaltige Luft am Eintritt 1 von einem Ventilator 2 angesaugt und durch einen Luft
entfeuchter 4 in einen Luftkühler 6 gedrückt wird. Bei 3 ist der Lufteintritt für den Luft
entfeuchter 4 gezeigt, und mit dem Pfeil 5 ist der Eintritt von Kühlwasser in den Luftkühler 6
dargestellt. Bei der hier gezeigten Ausführungsform nach Fig. 1 ist dem Luftkühler 6 ein
Sterilluftfilter 7 nachgeschaltet, so daß in dem unten angeordneten Krümmer der Zuführleitung
22 keimarme, trockene und kalte Luft zur Verfügung steht, die hier als "keimarme Luft"
bezeichnet wird.
Wird zum Beispiel Milch mit einer Produkttemperatur von etwa 4°C gemäß Pfeil 12 zugeführt,
dann kann die aus dem Luftentfeuchter austretende trockene Luft von einer Umgebungs
temperatur von etwa 30° bis etwa 35°C durch den Luftkühler 6 heruntergekühlt werden auf
eine Temperatur von etwa 3° bis 4°C, mit welcher die trockene Luft dann in den Sterilluftfilter
7 eintritt.
Der normale Betrieb einer Befüllungsvorrichtung nach Fig. 1 erfolgt derart, daß durch die
vorgenannten Mittel trockene, keimarme Luft erzeugt und durch die Zuführleitung 22 dem
Inneren des Hüllrohres 28 zugeführt wird. Diese getrocknete, gekühlte und keimarme Luft tritt
entsprechend der Pfeile 13 unter Umströmen der äußeren Oberfläche des Füllrohres 8 in den
Reinraum 9 aus, füllt diesen, füllt die Packung 10 und entweicht durch zwangsläufig
vorhandene undichte Stellen und durch die Labyrinthdichtung 17 in den Außenraum. Die
Befüllung mit Milch erfolgt durch Betätigung des Füllerventils 11 in bekannter Weise. Dieses
Befüllen kann auch bei einem Mehrfachfüller nach den Fig. 2 und 4 in der gleichen Weise
durchgeführt werden. Immer ist vorausgesetzt, daß die Packung 10 zuvor ebenso gereinigt und
sterilisiert worden ist wie die das flüssige Produkt und die keimarme Luft führenden Leitungen.
Während im Füllbetrieb das Füllerventil 11 abwechselnd öffnet und schließt, ist das
Absperrventil 31 für die keimarme Luft geöffnet.
Für die Reinigung am Platz ist um das Füllrohr 8 herum koaxial im Abstand zu diesem ein
Verschlußrohr 32 lösbar befestigt. Dieses ist nur in den Fig. 3 und 4 dargestellt. Es wird
nach Abnehmen des Gehäuses des Reinraumes 9, zum Beispiel unter Herausschieben des
Oberbodens 14 aus der Nut 18 der Dichtung 17, von unten über das Füllrohr 8 geschoben,
bis oben ein Klemmring 33 eingeschnappt ist und das Verschlußrohr 32 festhält. Am unteren
Ende sowohl des Verschlußrohres 32 als auch des Füllrohres 8 sorgt eine Ausströmöffnung
34 für die Verbindung in ein gemeinsames Sammelrohr 35 für verbrauchtes Reinigungsmittel.
Dieses kann durch einen verschließbaren Abfluß 36 entleert werden.
Im Reinigungsbetrieb wird das Absperrventil 31 für trockene, keimarme Luft geschlossen und
Reinigungsmittel durch die Produktleitung 26 in Richtung des Pfeiles 12 eingeführt. Das
Reinigungsmittel strömt durch die Einströmöffnungen 29 im Hüllrohr 28 sowohl in das äußere
Verteilerrohr 21 als auch in das Hüllrohr 28, um gemäß Strömungsrichtung 37 außen um das
Füllrohr 8 herum zu strömen, an seinem unteren Auslaßende umgelenkt zu werden und auch
im Inneren des Füllrohres 8 wieder in die umgekehrte Strömungsrichtung 37 nach oben zu
strömen, wo es bei geöffnetem Füllventil 11 auch wieder aus der Produktleitung 26 austritt.
Es sind nur wenige Montageschritte erforderlich, um das Verschlußrohr 32 von dem Füllrohr
8 abzunehmen, den Reinraum 9 in die Dichtung 17 zu setzen und dann den normalen
Füllbetrieb aufzunehmen.
Es versteht sich, daß zuvor das einige Zeit im Kreislauf umlaufende Reinigungsmittel durch
Öffnen des Abflusses 36 herausgelassen wird.
1
Eintritt
2
Ventilator
3
Lufteintritt zum Luftentfeuchter
4
Luftentfeuchter
5
Pfeil
6
Luftkühler
7
Sterilluftfilter
8
Füllrohr
9
Reinraum
10
Packung
11
Füllerventil
12
Pfeil
13
Pfeil
14
Oberboden des Reinraumes
15
Eintrittsöffnung
16
Füllöffnung der Packung
17
Dichtung
18
Nut
19
Oberteil der Dichtung
20
Tropfkante
21
äußeres Verteilerrohr
22
Zuführleitung für keimarme Luft
23
Zylinderträger
24
Druckkammer
25
Leitungen für Druckluft
26
Produktleitung
27
abstromseitiges Ende des Füllerventils
28
Hüllrohr
29
Einströmöffnungen
30
offener Ringraum
31
Absperrventil für keimarme Luft
32
Verschlußrohr
33
Klemmring
34
Ausströmöffnung
35
Sammelrohr
36
Abfluß
37
Strömungsrichtung des Reinigungsmittels
Claims (10)
1. Vorrichtung zum Befüllen von Packungen (10) mit fließfähigen Produkten unter
keimarmen Bedingungen in einem Reinraum (9) mit einer Produktleitung (26), einem
Füllerventil (11) und einem in den Reinraum (9) ragenden Füllrohr (8), dadurch
gekennzeichnet, daß das Füllrohr (8) in seinem Eintrittsbereich an der Eintrittsöffnung
(15) im Oberboden (14) des Reinraumes (9) von einem koaxial im Abstand angebrach
ten Hüllrohr (28) mit Einströmöffnungen (29) für trockene, keimarme Luft umgeben
ist und Mittel (2-7) zum Erzeugen und Zuführen der trockenen, keimarmen Luft in die
Einströmöffnungen (29) vorgesehen sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel (2-7) zum
Erzeugen und Zuführen der trockenen, keimarmen Luft einen Ventilator (2), einen
Luftentfeuchter (4) und einen Sterilluftfilter (7) in einer Zuführleitung (22) angeordnet
aufweisen und die Zuführleitung (22), gegen Außenatmosphäre abgedichtet, mit den
Einströmöffnungen (29) im Hüllrohr (28) verbunden ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Zuführ
leitung (22) für trockene, keimarme Luft ein Luftkühler (6) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Hüllrohr (28) von einem mit den Einströmöffnungen (29) im Hüllrohr (28) und mit der
Zuführleitung (22) für trockene, keimarme Luft verbundenen, äußeren Verteilerrohr
(21), gegen Außenatmosphäre abgedichtet, umgeben ist und daß zwischen dem
Oberboden (14) des Reinraumes (9) und dem Verteilerrohr (21) eine Dichtung (17)
lösbar vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich
äußere Verteilerrohr (21) an der Eintrittsöffnung (15) des Oberbodens (14) außerhalb
des Reinraumes (9) befindet.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dichtung (17) zwischen dem Verteilerrohr (21) und dem Reinraum (9) unten am
Verteilerrohr (21) befestigt ist und vorzugsweise außen eine Tropfkante (20) hat, die
im Abstand über dem Oberboden (14) des Reinraumes (9) endet.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dichtung (17) als Labyrinthdichtung ausgestaltet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß für die
Reinigung am Platz um das Füllrohr (8) herum koaxial im Abstand zu diesem ein
Verschlußrohr (32) lösbar befestigt ist, dessen unteres Ende eine Ausströmöffnung
(34) für verbrauchtes Reinigungsmittel aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Bildung eines Mehrfachfüllers mehrere Füllrohre (8) im Abstand nebeneinander im
Oberboden (14) des Reinraumes (9) angeordnet und alle gemeinsam durch dasselbe
äußere Verteilerrohr (21) verbunden sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausströmöffnungen
(34) mehrerer Verschlußrohre (32) in ein gemeinsames, mit einem Abfluß (36)
versehenes Sammelrohr (35) münden.
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