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Die vorliegende Beschreibung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Behandeln von Futtermitteln.
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Bei der Haltung von Tieren, insbesondere bei der Haltung von Pferden, wird die Gesundheit der Tiere in besonderen Maße von der Qualität des Futters beeinflusst. Das Futter sollte für die Tiere verträglich sein und ihnen gleichzeitig die benötigten Nährstoffe zuführen. In der Hauptsache werden die Tiere mit Raufutter, insbesondere getrocknetem Raufutter, wie beispielsweise Heu und Stroh gefüttert. Alternativ dazu kann das Raufutter auch durch Kraftfutter ergänzt werden. Das Raufutter wird meist von den eigenen Grünflächen der landwirtschaftlichen Betriebe gewonnen oder von benachbarten Betrieben zugekauft. Unabhängig davon kann die Qualität des Raufutters in seiner Qualität abhängig von den Ernte- und Lagerungsbedingungen stark schwanken. Dadurch kann das Futter beispielsweise mit Staub und Keimen, wie z.B. Sporen, Bakterien etc. sowie Verunreinigungen belastet sein, die von den Tieren mit dem Futter aufgenommen werden.
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Die Aufnahme von belastetem Futter kann bei den Tieren zu Krankheiten und Unverträglichkeiten führen, welche die Gesundheit der Tiere auch nachhaltig beeinträchtigen können. Besonders häufig kommt es zu Allergien und chronischen Atemwegserkrankungen der Tiere. Um diesem Effekt entgegen zu wirken, kann die Belastung des Futtermittels durch eine keimreduzierende und/oder keimtötende sowie staubreduzierende Behandlung reduziert/vermindert werden. Hierzu werden bereits bekannte Vorrichtungen, sogenannte Heubedampfer, verwendet. Aktuell verfügbare Heubedampfer werden z.B. unter den Markennamen HAYGAIN und HeuMaster angeboten. In der Druckschrift
DE 196 32 276 A1 wird außerdem eine Dämpfvorrichtung beschrieben, die sich ebenfalls für die Behandlung von Futtermitteln eignet. In
EP 0 968 642 B1 wird eine Vorrichtung zum Behandeln von Rundballen aus Heu beschrieben. In Druckschrift
US 2010/0080878 A1 wird eine Vorrichtung zum Bedampfen von Tierfutter in Ballenform beschrieben. Druckschrift
GB 2 279 322 A zeigt eine Vorrichtung zum kurzzeitigen Anfeuchten von Heu. In Druckschrift
GB 2 338 167 A wird eine Vorrichtung gezeigt, die zur Dampf- oder Feuchtigkeitsbehandlung von Heu oder Stroh eingesetzt werden kann.
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Nachteilig an den bekannten Vorrichtungen ist die Tatsache, dass entweder nur kleine Mengen an Futtermitteln gleichzeitig behandelt werden können und/oder keine homogene Behandlung des Futtermittels sichergestellt werden kann.
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Die zugrunde liegende Aufgabe der Erfindung kann folglich darin gesehen werden, eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Behandeln von Futtermitteln bereit zu stellen, welches eine homogene und zuverlässige Behandlung des Futtermittels zur Keim- und/oder Staubreduktion, auch bei größeren Mengen an Futtermittel, sicherstellt.
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Es wird eine Vorrichtung zum Behandeln von Futtermitteln beschrieben, welche einen Behälter, der drehbar um eine vordefinierte Achse gelagert ist, sowie einen Antrieb, der dazu ausgebildet ist, den Behälter um die vordefinierte Achse zu drehen, aufweist. Die Vorrichtung weist darüber hinaus einen Korb, der im Behälter angeordnet und für flüssige und gasförmige Stoffe durchlässig ist und dazu ausgebildet ist, Heu oder Stroh oder andere Futtermittel aufzunehmen sowie eine erste Düsenanordnung mit zumindest einer ersten Düse, die im Behälter angeordnet ist und dazu ausgebildet ist, eine Flüssigkeit oder ein Gas oder beides in den Korb zu leiten, auf.
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Des Weiteren wird ein Verfahren zum Behandeln von Futtermitteln beschrieben, welches das Einleiten einer Flüssigkeit über eine erste Düsenanordnung mit zumindest einer ersten Düse in einen Behälter, sowie das Einleiten eines Gases über die erste Düsenanordnung in den Behälter und das Drehen des Behälters durch einen Antrieb um eine vordefinierte Achse, umfasst.
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Die Vorrichtung und das Verfahren werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Die Figuren dienen zur Veranschaulichung grundlegender Aspekte, wobei nur solche Merkmale dargestellt sind, die hierfür notwendig sind. Die Figuren sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu, wobei aber gleiche Bezugszeichen gleiche oder ähnliche Komponenten mit jeweils gleicher oder ähnlicher Ausgestaltung oder Funktionsweise bezeichnen.
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1 zeigt eine beispielhafte Vorrichtung in einer ersten Ruhelage in einer Schnittansicht;
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2 zeigt eine beispielhafte Vorrichtung mit zwei Düsenanordnungen in einer Schnittansicht;
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3 zeigt eine beispielhafte Düsenanordnung in einer teilweise perspektivischen Seitenansicht;
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4 zeigt die beispielhafte Vorrichtung nach 2 in einer perspektivischen Ansicht;
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5 zeigt die beispielhafte Vorrichtung nach 1 in einer zweiten Ruhelage in einer Schnittansicht;
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6 zeigt ein erstes Korbteil eines beispielhaften Korbes in einer perspektivischen Ansicht;
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7 zeigt eine beispielhafte Vorrichtung in einer Einhausung montiert und in perspektivischer Ansicht;
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8 zeigt ein Ablaufdiagramm für ein beispielhaftes Verfahren.
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In der nachfolgenden Beschreibung werden eine Vorrichtung zum Behandeln von Futtermitteln sowie ein Verfahren zum Behandeln von Futtermitteln anhand der Figuren beschrieben. Die Vorrichtung und das Verfahren sind nicht auf die Behandlung von Futtermitteln, wie beispielsweise Heu oder Stroh begrenzt. Es können auch andere Futtermittel oder Futtermittelgemische behandelt werden.
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Die behandelten Futtermittel oder Futtermittelgemische können neben ihrem eigentlichen Zweck, dem Füttern von Tieren, auch als Füllung für Matratzen, Bettdecken und Kopfkissen etc. verwendet werden. Außerdem können die behandelten Futtermittel oder Futtermittelgemische für Naturprodukte im Wellness-Bereich oder in der Allergietherapie für Menschen, wie beispielsweise in Heudampfbädern verwendet werden. In der weiteren Beschreibung kann, ohne Einschränkung des Schutzbereiches, der Begriff „Heu“ stellvertretend für den Begriff „Futtermittel“ verwendet werden.
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1 zeigt eine beispielhafte Vorrichtung zur Behandlung von Heu 1. Für diesen Zweck ist die Vorrichtung in einer Schnittansicht und in einer ersten Ruhelage dargestellt. Neben der ersten Ruhelage kann zumindest eine zweite Ruhelage vorgesehen sein (dargestellt in 5). In diesem Beispiel umfasst die Vorrichtung einen Behälter 10, der um eine vordefinierte Achse 2 drehbar ist. Im dargestellten Beispiel ist der Behälter 10 ein zweiteiliger Hohlzylinder, der ein erstes Behälterteil 11 und ein zweites Behälterteil 12 aufweist. Das erste Behälterteil 11 und das zweite Behälterteil 12 sind über zumindest ein Scharnier 15 oder einen vergleichbaren Mechanismus miteinander verbunden. Dadurch ist es möglich, den Behälter 10 auf einfache Weise zu öffnen und zu schließen und den Behälter 10 mit Heu 1 zu beschicken. Als Alternative kann der Behälter 10 auch ein anderer geometrischer Körper, insbesondere ein hohler Quader sein.
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In 1 weist die Vorrichtung einen Korb 40 für die Aufnahme von Heu 1 auf, der für Flüssigkeit 31 und Gas 32 durchlässig und im Behälter 10 angeordnet ist. Der Korb 40 ist dazu ausgebildet, Heu 1 aufzunehmen und eine Behandlung des Heus 1 zu erleichtern. Sofern der Behälter 10 geöffnet ist, kann der Korb 40, beispielsweise mithilfe eines Gabelstaplers, aus dem Behälter 10 gehoben werden. Der Korb 40 kann aus einem ersten Korbteil 41 und aus einem zweiten Korbteil 42 bestehen. Das zweite Korbteil 42 kann mit dem ersten Korbteil 41 über einen Klappmechanismus 16, wie beispielsweise einem Scharnier, verbunden sein. Der Klappmechanismus 16 hat den Effekt, dass der Korb 40 durch „Aufklappen“ des zweiten Korbteils 42 geöffnet und mit Heu 1 beschickt werden kann.
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In einem weiteren Beispiel der Vorrichtung kann das zweite Korbteil 42 alternativ auch mit einer Innenwandung 13 des Behälters 10, insbesondere mit dem zweiten Behälterteil 12 über Haltestreben 43 verbunden sein. Durch die Befestigung des zweiten Korbteiles 42 an dem zweiten Behälterteil 12 wird beim Öffnen des Behälters 10 gleichzeitig auch der Korb 40 geöffnet. Das zweite Korbteil 42 ist in diesem Beispiel mit dem zweiten Behälterteil 12 verbunden und kann deshalb im Behälter 10 verbleiben. Dies führt dazu, dass eine Entnahme des ersten Korbteiles 41 erleichtert wird. Nach der Entnahme des ersten Korbteiles 41 kann das Heu 1 unmittelbar aus dem ersten Korbteil 41 entnommen werden und das erste Korbteil 41 anschließend mit noch unbehandeltem Heu 1 wieder neu befüllt werden.
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Zur Positionierung des Korbes 40 im Behälter 10 werden Absätze 44 verwendet, die mit der Innenwandung 13 des Behälters 10, insbesondere mit dem ersten Behälterteil 11 verbunden sind. Der Korb 40 kann ein Gitterkorb sein, der z.B. aus Holzlatten hergestellt wurde. Alternativ kann der Korb 40 aus Stahl oder Edelstahl gefertigt sein. Infolge der Gitterstruktur des Korbes 40 können sowohl Gas 32 als auch Flüssigkeit 31 in den Korb 40 und anschließend durch das Heu 1 gelangen und mit diesem in Wechselwirkung treten.
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Die beispielhafte Vorrichtung in 1 umfasst außerdem eine erste Düsenanordnung 23. Die erste Düsenanordnung 23 umfasst in diesem Beispiel zumindest eine erste Düse 21 und eine erste Zuleitung 22. Alternativ dazu kann die erste Düsenanordnung auch mehrere erste Düsen 21 umfassen. Die erste Düsenanordnung 23 ist mit dem Behälter 10 verbunden und in diesem Beispiel dazu ausgebildet, eine Flüssigkeit 31 in den Behälter 10 und anschließend in den Korb 40 zum Heu 1 zu leiten. In den beschriebenen Beispielen kann darüber hinaus zumindest die erste Düse 21 und/oder die erste Düsenanordnung 23 zumindest teilweise in den Korb 40 und in das Heu 1 hineinragen. Für eine verbesserte Benetzung des Heus 1 kann die erste Düse 21 als Sprühdüse mit einem entsprechenden Düsenaufsatz ausgestattet sein. Darüber hinaus können auch alle weiteren Düsen der beschriebenen Vorrichtung entsprechende Sprühdüsen sein. Es ist unter anderem Aufgabe der ersten Düse 21, das Gas 32 und/oder die Flüssigkeit 31 möglichst großflächig und gleichmäßig auf und/oder in das Heu 1 zu sprühen. Im Beispiel ist die erste Düse 21 auf eine erste Außenseite des Korbes 40 gerichtet. Die erste Düse 21 ist im Inneren des Behälters 10 angeordnet und kann über die erste Zuleitung 22, die ebenfalls im Behälter 10 angeordnet ist, versorgt werden. Über die erste Zuleitung 22 strömt beispielsweise eine Flüssigkeit 31 oder ein Gas 32 zur ersten Düse 21. Durch die mechanische Verbindung der ersten Düse 21 und der ersten Zuleitung 22 mit dem Behälter 10 dreht sich die erste Düse 21 und die erste Zuleitung 22 mit dem Behälter 10. Durch die Anordnung der ersten Zuleitung 22 und der ersten Düse 21 im Behälter 10 wird eine gewisse Isolation der ersten Düsenanordnung 23 gegenüber der Umgebung erzielt. Die Isolation hat den Effekt, dass erwärmte Flüssigkeit 31 oder erwärmtes Gas 32 auf dem Weg durch die erste Düsenanordnung 23 nicht unnötig stark abkühlt. Dadurch wird gewährleistet, dass das Heu 1 annähernd mit einer vordefinierten Temperatur behandelt und die Vorrichtung ressourcenschonend betrieben werden kann. In den beschriebenen Beispielen kann die Flüssigkeit 31, die durch die erste Düsenanordnung 23 geleitet werden kann, beispielsweise aus Wasser oder einer anderen Flüssigkeit bestehen und zusätzlich mit weiteren Substanzen, wie beispielsweise keimtötenden Stoffen und/oder Aromen versetzt sein.
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Im dargestellten Beispiel der 1 umfasst die Vorrichtung zusätzlich eine zweite Düsenanordnung 26. Die zweite Düsenanordnung 26 umfasst in diesem Beispiel zumindest eine zweite Düse 24 und eine zweite Zuleitung 25. Alternativ dazu kann die zweite Düsenanordnung 26 auch mehrere zweite Düsen 24 umfassen. Die zweite Düse 24 wird dabei über die zweite Zuleitung 25 versorgt. Die zweite Düsenanordnung 26 ist im Inneren des Behälters 10 angeordnet und, ebenso wie die erste Düsenanordnung 23, von der Umgebung isoliert. Dadurch kann ein Auskühlen der Flüssigkeit 31 und/oder des Gases 32, die von der zweiten Zuleitung 25 und der zweiten Düse 24 geförderten werden, verhindert werden. In den beschriebenen Beispielen kann zumindest die zweite Düse 24 und/oder die zweite Düsenanordnung 26 zumindest teilweise in den Korb 40 und in das Heu 1 hineinragen. In der beispielhaften Vorrichtung gemäß 1 ist die zweite Düsenanordnung 26 mechanisch mit dem Behälter 10 verbunden und dreht sich mit diesem mit, wobei die zweite Düse 24 auf eine zweite Außenseite des Korbes 40 gerichtet ist. Die zweite Außenseite des Korbes 40 ist die Außenseite des Korbes 40, die der ersten Außenseite des Korbes 40 gegenüber liegt. Die zweite Düse 24 leitet in diesem Beispiel ein Gas 32 in das Innere des Behälters 10. Durch den gas- und flüssigkeitsdurchlässigen Korb 40 strömt das Gas 32 auch ins Innere des Korbes 40 und durchströmt in der Folge das Heu 1. Genauso wie die Flüssigkeit 31 kann auch das Gas 32 in den beschriebenen Beispielen aus Wasser und/oder Wasserdampf bestehen und mit Zusatzstoffen, wie beispielsweise Aromen versetzt werden. Die Vorrichtung kann zusätzlich eine Steuerung 73 umfassen, die dazu ausgebildet ist, zumindest die Düsen und/oder die Drehbewegung des Behälters 10 um die vordefinierte Achse 2 zu steuern und/oder zu regeln. Hierzu kann die Vorrichtung zumindest einen Lagesensor, einen Temperatursensor oder einen Feuchtesensor aufweisen. Die Steuerung 73 steuert und/oder regelt insbesondere die Zeitpunkte und die Zeitspannen, in denen die ersten und die zweiten Düsen 21 und 24 Flüssigkeit 31 oder Gas 32 in den Behälter 10 einströmen lassen. Außerdem kann die Steuerung 73 den Druck zumindest in der ersten Zuleitung 22 und/oder in der zweiten Zuleitung 25 steuern. Die Drehung des Behälters 10, insbesondere die Drehrichtung, die Drehgeschwindigkeit und die Ruhelagen des Behälters 10 können ebenfalls von der Steuerung 73 gesteuert und/oder geregelt werden.
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Zur Ausführung der Drehbewegung in den beschriebenen Beispielen der Vorrichtung kann der Behälter 10 von einem Antrieb, der beispielsweise eine Antriebsrolle 61 umfasst, angetrieben werden. Die Antriebsrolle 61 kann alternativ auch eine Riemenscheibe oder ein Zahnrad sein. Zusätzlich können entlang einer Außenwandung 14 des Behälters 10 weitere Antriebsrollen 61, sowie nicht angetriebene Laufrollen 62 angeordnet sein. Die Antriebsrollen 61 und die Laufrollen 62 nehmen unter anderem das Gewicht des Behälters 10 samt Inhalt auf. Die Antriebsrolle 61 kann außerdem an jeder anderen Position des Behälters 1 angeordnet sein. Insbesondere kann die Antriebsrolle 61 in der Nähe der vordefinierten Achse 2 angeordnet sein und den Behälter 10 von dort beispielsweise über ein separates Getriebe antreiben. Das Getriebe kann beispielsweise ein Riemen- oder ein Hebelgetriebe sein.
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2 zeigt ein weiteres Beispiel der Vorrichtung. Die erste Düsenanordnung 23 kann zumindest zwei Düsengruppen mit mehreren ersten Düsen 21 umfassen. Gleiches gilt für die zweite Düsenanordnung 26, die ebenfalls zumindest zwei Düsengruppen mit mehreren zweiten Düsen 24 umfassen kann. Insbesondere können die ersten und zweiten Düsen 21 und 24 der Düsengruppen nebeneinander angeordnet sein. Die ersten und zweiten Düsen 21 und 24 der ersten und der zweiten Düsenanordnung 23 und 26 können beispielsweise jeweils ein Rechteck aufspannen, bei dem die jeweiligen Düsen mehrfach symmetrisch zueinander angeordnet sind (dargestellt in 4).
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Im Beispiel der 2 besteht die erste Düsenanordnung 23 aus einer ersten Düsengruppe 51 und einer zweiten Düsengruppe 52. Die Düsengruppen 51 und 52 können über eine gemeinsame Zuleitung oder über getrennte Zuleitungen 55 und 56, wie in 2 und 4 dargestellt, mit Gas 32 oder Flüssigkeit 31 versorgt werden. Durch separate Zuleitungen 55 und 56 sowohl für die erste Düsengruppe 51 als auch für die zweite Düsengruppe 52 kann eine selektive Ansteuerung von einzelnen oder mehreren ersten Düsen 21 durch die Steuerung 73 vereinfacht realisiert werden. Gleiches gilt für die zweite Düsenanordnung 26, welche im Beispiel der 2, aus einer dritten Düsengruppe 53 und einer vierten Düsengruppe 54 zusammengesetzt ist.
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In 3 ist die vierte Düsengruppe 54 exemplarisch dargestellt. Die vierte Düsengruppe 54 umfasst beispielhaft eine Zuleitung 58, mehrere Abzweigungen 58‘ und mehrere zweite Düsen 24, die auf den Abzweigungen 58‘ und der Zuleitung 58 angeordnet sind. Die Zuleitung 58, die Abzweigungen 58‘ und die zweiten Düsen 24 sind in 3 stellvertretend für alle Zuleitungen, Abzweigungen und Düsen der Vorrichtung, die im Inneren des Behälters 10 angeordnet sind, dargestellt. In diesem Beispiel sind an der Zuleitung 58 acht Abzweigungen 58‘ angeschlossen, an denen wiederum jeweils drei zweite Düsen 24 angeordnet sind. Somit sind an jeder Düsengruppe 51, 52, 53 und 54 beispielhaft insgesamt 24 Düsen angeordnet. An der Zuleitung 58 kann ein steuerbares Ventil, insbesondere ein Magnetventil angeschlossen sein. Das Ventil ermöglicht die Ansteuerung der gesamten vierten Düsengruppe 54. Die Erklärungen zur 3 beziehen sich gleichermaßen auf die beschriebenen Düsengruppen 51, 52 und 53.
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In 4 ist eine beispielhafte Vorrichtung in perspektivischer Ansicht dargestellt. Es ist deutlich zu erkennen in welcher Weise die Düsengruppen 51, 52, 53 und 54 an den zwei gegenüberliegenden Außenflächen des – hier nur schematisch als gestrichelte Linie dargestellten – Korbes 40 angeordnet sind. Durch die beschriebene Anordnung der Düsengruppen 51, 52, 53 und 54 wird eine gleichmäßige Durchströmung des Heus 1 mit Flüssigkeit 31 und Gas 32 zusätzlich begünstigt.
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In 5 ist die beispielhafte Vorrichtung der 1 in der zweiten Ruhelage dargestellt. Die zweite Ruhelage wird durch eine 180°-Drehung des Behälters 10 um die vordefinierte Achse 2 erreicht. Der Behälter 10 kann mithilfe der Antriebsrolle 61 um die vordefinierte Achse 2 gedreht werden. Durch die Drehung des Behälters 10 um die vordefinierte Achse 2 kann das Heu 1 im Korb 40 außerdem aufgelockert werden. Die Auflockerung verringert die Dichte des Heu 1 und vergrößert die mögliche Durchlässigkeit und damit die Kontaktfläche zwischen dem Heu 1 und der Flüssigkeit 31 und/oder dem Gas 32. Außerdem dient die Auflockerung dazu, sicher zu stellen, dass möglichst alle Teile des Heus 1 annähernd gleichmäßig und mit gleicher Intensität, sowohl mit der Flüssigkeit 31 als auch mit dem Gas 32 in Berührung kommen. Das im Korb 40 vorhandene Heu 1 kann grundsätzlich, ausgehend von allen Richtungen, sowohl mit Flüssigkeit 31 als auch mit Gas 32 behandelt werden.
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6 zeigt eine perspektivische Ansicht eines beispielhaften ersten Korbteiles 41. Es ist deutlich zu erkennen, dass das erste Korbteil 41 in diesem Beispiel aus Latten, insbesondere aus Holzlatten besteht. Durch die vordefinierten Abstände der Holzlatten zueinander entsteht ein erstes Korbteil 41, welches von Gas 32 und Flüssigkeit 31 durchströmt werden kann. In einem Beispiel weist das erste Korbteil 41 zumindest eine Frontklappe 45 auf, die über einen weiteren Klappmechanismus, beispielsweise ein Scharnier zu öffnen und zu schließen ist und die ein Entnehmen und ein Bestücken des ersten Korbteiles 41 mit Heu 1 erleichtert. Das zweite Korbteil 42 kann ähnlich oder gleich wie das erste Korbteil 41 aufgebaut sein und mit dem ersten Korbteil 41 klappbar verbunden sein. Darüber hinaus kann das erste Korbteil 41 zumindest eine Klappe 46 aufweisen. Diese kann beispielsweise an einer ersten Stirnfläche 47 oder an einer zweiten Stirnfläche 48 des ersten Korbteiles 41 angeordnet sein. Alternativ dazu kann die Klappe 46 auch an jeder anderen Außenseite des ersten und/oder des zweiten Korbteiles 41 und 42 angeordnet sein.
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In einem weiteren Beispiel kann der Korb 40 auch beispielsweise einen zylindrischen Querschnitt aufweisen. In dieser Ausführung würde sich der Korb 40 zur Aufnahme von Rundballen aus Heu 1 eignen.
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In 7 wird eine beispielhafte Vorrichtung, umgeben von einer Einhausung 71 mit Dach 72 in einer perspektivischen Explosionszeichnung, dargestellt. Der Behälter 10 ist in geöffnetem Zustand dargestellt und es ist zu sehen, dass das erste Korbteil 41 durch die Öffnung problemlos aus dem Behälter 10 entnommen werden kann. Durch die erleichterte Entnahme des ersten Korbteiles 41 kann eine große Menge an Heu 1 innerhalb kurzer Zeit verarbeitet/behandelt werden. Die Einhausung 71 kann neben einem Antriebsmotor, die Steuerung 73, die Antriebsrollen 61 und die Laufrollen 62 beherbergen. Das Dach 72 schützt die Vorrichtung vor Witterungseinflüssen, wie beispielsweise Schnee und Regen.
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Wie bereits weiter oben erwähnt wurde, drehen sich die erste Düsenanordnung 23 und die zweite Düsenanordnung 26, in einem Beispiel der Vorrichtung, mit dem Behälter 10. Um eine Versorgung der Zuleitungen 22, 24, 55, 56, 57 und 58 sicher zustellen kann eine Drehdurchführung 59 am Behälter 10 angebracht werden, welche zumindest teilweise im Bereich zwischen der Innenwandung 13 des Behälters 10 und der Außenwandung 14 des Behälters 10 angeordnet ist. Die Drehdurchführung 59 ist beispielhaft in 4 eingezeichnet und dient dazu, eine Versorgung mit Flüssigkeit 31 oder Gas 32 der ersten Düsenanordnung 23 und der zweiten Düsenanordnung 26 über die Zuleitungen 22, 24, 55, 56, 57 und 58 auch während der Drehbewegung des Behälters 10 und in den Positionen der ersten Ruhelage und der zweiten Ruhelage zu gewährleisten.
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Die beschriebene Vorrichtung ist unter anderem dazu geeignet, Heu 1 beispielsweise mit Wasser und/oder Wasserdampf zu behandeln um die Belastung durch Keime und/oder Staub sowie Verunreinigungen weitgehend zu reduzieren. In der Vorrichtung kann loses Heu 1 genauso wie auch zu Ballen gepresstes Heu 1 behandelt werden. Das Heu 1 kann beispielsweise in Form von Rund- oder Quaderballen oder in jeder anderen beliebigen Form in die beschriebene Vorrichtung eingebracht werden.
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In einem beispielhaften Verfahren, dargestellt in 8, wird das Heu 1 in der Vorrichtung mit der ersten Düsenanordnung 23 mit einer Flüssigkeit 31 besprüht. Bei gepressten Ballen, wie Rund- oder Quaderballen kann es zweckmäßig sein die Bindegarne, die den Ballen zusammenhalten, vor der Behandlung zu lösen. Das führt dazu, dass der Ballen im Korb 40 zerfällt und dadurch leichter von der Flüssigkeit 31 und dem Gas 32 durchströmt werden kann.
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Wie bereits weiter oben genannt kann die Flüssigkeit 31 aus Wasser, einem Wassergemisch oder jeder anderen beliebigen Flüssigkeit bestehen. Das Benetzen des Heus 1 mit Flüssigkeit 31 hat den Effekt, dass bereits zu Beginn des Verfahrens Staub und Sporen, sowie Verunreinigungen gebunden werden. Unter anderem kann dadurch der Staub im weiteren Verlauf auf erleichterte Weise durch Ausspülen vom Heu 1 getrennt oder zumindest für die Tiere unschädlich gemacht werden. Nach oder während dem Einbringen 81 von Flüssigkeit 32 kann die zweite Düsenanordnung 26 ein Gas 32, beispielsweise Wasserdampf in den Behälter 10 einbringen. Der Wasserdampf kann durch Druck in den Behälter 10 eingeblasen werden und beispielsweise eine Temperatur im Bereich von 70°C bis 130°C, insbesondere im Bereich von 95° C bis 105°C aufweisen. Durch die hohe Temperatur ist der Wasserdampf bestrebt im Inneren des Behälters 10 entgegen der Schwerkraft selbstständig nach oben zu steigen. Dieser Effekt führt dazu, dass das Heu 1 vom Wasserdampf selbstständig durchströmt und eine gleichmäßige Behandlung des Heus 1 ermöglicht wird. Außerdem kann der Behälter 10 weitgehend gasdicht ausgeführt werden. Dadurch verbleibt der Wasserdampf über längere Zeit im Behälter 10 und kann auch über längere Zeiträume in Wechselwirkung mit dem Heu 1 treten. Auf eine kontinuierliche Wasserdampfzuführung kann in diesem Beispiel verzichtet werden.
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Anschließend kann eine Drehung des Behälters 10 um die vordefinierte Achse 2 erfolgen. Die Drehung kann dabei in beliebiger Weise ausgeführt werden. Beispielsweise kann die Drehung abwechselnd in verschiedene Richtungen und/oder durchgehend in eine Richtung erfolgen. Eine Drehung des Behälters 10 kann auch schrittweise erfolgen.
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In einem Beispiel des Verfahrens wird die Vorrichtung von der ersten Ruhelage in die zweite Ruhelage gedreht. In der zweiten Ruhelage kann zwischen der ersten Düsenanordnung 23 und der zweiten Düsenanordnung 26 manuell, durch die Steuerung 73 oder unter Einsatz der Drehdurchführung 59 umgeschaltet werden. Die erste Düsenanordnung 23 kann dann anstatt Flüssigkeit 31 Gas 32 in den Behälter 10 leiten. Umgekehrtes gilt auch für die zweite Düsenanordnung 26. Die zweite Düsenanordnung 26 kann somit in der zweiten Ruhelage anstatt Gas 32 Flüssigkeit 31 in den Behälter 10 leiten. Durch eine derartige Umschaltung kann gewährleistet werden, dass immer die in Wirkrichtung der Schwerkraft untenliegende Düsenanordnung Gas 32 in den Behälter 10 leitet. Diese technische Lösung hat den Effekt, dass das Gas 32 im Regelfall, in Abhängigkeit von der Dichte des Gases 32 und dessen Temperatur, selbstständig im Behälter 10 nach oben steigt. Alternativ ist es aber auch möglich, dass sowohl die erste Düsenanordnung 23 als auch die zweite Düsenanordnung 26 ohne Einschränkungen sowohl Gas 32 als auch Flüssigkeit 31, unabhängig von der Position des Behälters 10, in den Behälter 10 leiten.
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Sowohl die Flüssigkeit 31, als auch das Gas 32 können erwärmt sein und/oder mit Zusatzstoffen, wie beispielsweise ätherischen Ölen oder Aromastoffen, versehen werden. Speziell durch den Einsatz von Hitze in Form von erwärmter Flüssigkeit 31 und/oder erwärmten Gas 32 können Staub und/oder Keime, wie z.B. Sporen, Bakterien etc. effektiv abgetötet werden und oder Verunreinigungen reduziert oder gebunden werden. Das Befeuchten des Heus 1 unter Einleiten von Flüssigkeit 81 führt gleichzeitig dazu, dass lose Partikel im Heu 1 gebunden werden. Die losen Partikel können die Ursache für ein Kratzen des Heu 1 im Rachen der Tiere sein. Durch das Einleiten der Flüssigkeit 81 kann der mechanische Reiz des Kratzens zumindest abgeschwächt werden. Unter dem Abtöten von beispielsweise Keimen wird verstanden, dass diese durch die Behandlung von Gas 32 mit erhöhter Temperatur ihre negative Wirkung verlieren. Dieser Effekt beruht darauf, dass der molekulare Aufbau von organischen Substanzen, wie beispielsweise Krankheitskeimen, bei Einwirkung von erhöhter Temperatur und/oder Feuchtigkeit zerstört wird und die organischen Substanzen somit ihre negative Wirkung auf den Organismus der Tiere verlieren. Die mechanische Arbeit, die dem Behandlungsprozess durch Drehen des Behälters 83 zugeführt wird, führt dazu, dass das Heus 1 möglichst homogen behandelt wird und eine gleichbleibende Qualität des behandelten Heus 1 sichergestellt werden kann. Negative Auswirkungen auf die Gesundheit von Tieren durch das in der beschriebenen Weise behandelte Heu 1 sind folglich nicht mehr zu erwarten.
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Das Einleiten von Flüssigkeit 81 und das Einleiten von Gas 82 können gleichzeitig und auch während des Drehens 83 des Behälters 10 erfolgen. Außerdem können die Verfahrensschritte des beispielhaften Verfahrens auch in einer vordefinierten Reihenfolge ablaufen.