DE4411149A1 - Einer Phase eines Stators eines Motors mit Trägheitsverhalten zugeführte Rechteckspannung führt zu einer leichten Identifikation von Motorparametern - Google Patents
Einer Phase eines Stators eines Motors mit Trägheitsverhalten zugeführte Rechteckspannung führt zu einer leichten Identifikation von MotorparameternInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Identifikation von elektrischen Parametern
einer Induktionsmaschine.
Viele Aufzüge verwenden Induktionsmotorantriebe mit Wechselrichtern,
entweder mit einer U/f-Kennliniensteuerung oder mit einer Vektorsteuerung.
Diese Antriebe garantieren einen hohen Fahrkomfort und kurze
Fahrzeiten, da die Aufzuggeschwindigkeit ihrer Referenz oder Vorgabe
ohne jegliche signifikante Abweichung folgt.
Um die Vorteile dieser Steuerungsmethode zu erhalten, ist es erforderlich,
die Antriebssteuerungseinrichtung entsprechend den Charakteristika
des gesteuerten Motors einzustellen. Es ist möglich, jedoch nicht optimal,
einige Antriebe mit Standardwerten oder voreingestellten Werten
laufen zu lassen. In vielen Fällen, speziell im Fall unbekannter Maschinen,
ist es besser, die Steuerungseinrichtung anzupassen. Diese Anpassung
könnte entweder von Hand durch Ausprobieren und Fehlerbeobachtung
vorgenommen werden oder mit Hilfe eines Motorparameter-
Identifikationsalgorithmus, der elektrische Motorcharakteristika automatisch
mißt und dann die gewünschten Steuerungseinrichtungswerte berechnet.
Diese Identifikation wird einmal durchgeführt, bevor der Aufzug
das erste Mal in Betrieb genommen wird, und muß daher während
des Stillstands durchgeführt werden. Während des Betriebs des Aufzugs
werden zeit-invariante Parameter mit Hilfe eines Motorparameter-Adaptionsalgorithmus
adaptiert (in diesem Zusammenhang wird ausdrücklich
Bezug genommen auf die gleichzeitig eingereichte deutsche Patentanmeldung
mit dem Titel "Rotor-Zeitkonstanten-Adaption für einen Induktionsmotor
in einem vektorgesteuerten Aufzugantrieb" (Anwaltsaktenzeichen:
K 39 999/6; Anmelderaktenzeichen: OT-1683)).
Es existieren viele Algorithmen zur Identifizierung von Motorparametern.
Diese sind aber gewöhnlich nicht geeignet für Aufzugantriebe.
Entweder arbeiten diese, wenn der Motor läuft, oder sie verwenden die
Motorstatorspannung, die normalerweise bei Aufzügen nicht gemessen
wird (siehe "Self-Commissioning - A Novel Feature of Modern
Inverter-Fed Induction Motor Drives", H. Schierling, Siemens AG,
Bundesrepublik Deutschland; und "Selbsteinstellendes und selbstanpassendes
Antriebsregelsystem für die Asynchronmaschine mit Pulswechselrichter",
H. Schierling, Dissertation 1987, Seiten 61-66, Technische
Universität Darmstadt, Bundesrepublik Deutschland).
Während die Maschine steht, können nur relativ kleine Spannungen
zugeführt werden. In diesen Fällen zeigt der impulsgesteuerte Wechselrichter
über Pulswechselrichter große relative Fehler zwischen der eingestellten
Spannung und dem voreingestellten gewünschten Wert. Es ist
denkbar, diesen Fehler während der Identifikation zu korrigieren, wenn
man eine exakte Kenntnis des Frequenzwandlers oder Wechselumrichters
hat. Dann jedoch wäre die Prozedur nicht länger generell für verschiedene
Wechselumrichter anwendbar. Ferner unterliegt diese Prozedur
temperaturabhängigen und zeitabhängigen Änderungen.
Diese vorausgeschickten Betrachtungen führen zu der Forderung nach
einer Identifikationsprozedur mit einer Kenntnis der Motorspannung.
Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Identifizierung von vier
Induktionsmaschinenparametern, wenn einer von diesen gegeben ist.
Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß Induktionsmaschinenparameter
erhalten werden, ohne die Statorspannung zu
messen.
Gemäß der vorliegenden Erfindung können alle N Parameter einer
Induktionsmaschinenersatzschaltung dadurch bestimmt werden, daß eine
Statorspannung erzeugt wird, derart, daß die Induktionsmaschine kein
Drehmoment erzeugt, daß ein Statorstrom für wenigstens N-1 Frequenzen
gemessen wird, daß der Tangens des Winkels Φ zwischen der Statorspannung
und dem Statorstrom bei diesen Frequenzen bestimmt wird
und daß N-1 Gleichungen R(ω)tan Φ + X(ω) = 0 gelöst werden, wobei
einer der Parameter sowie die Frequenzwerte und die zugeordneten
Werte für Tangens Φ gegeben sind, wobei R(ω) und X(ω) die reale
Komponente und die imaginäre Komponente der komplexen Statorimpedanz
der Induktionsmaschine ist.
Genauer gesagt wird eine Rechteckspannung einem Induktionsmaschinenstator
zugeführt, derart, daß kein Drehmoment erzeugt wird, und wird
unter Verwendung nur eines Statorstroms als gemessener Eingangswert
ein Tangens Φ eines Winkels zwischen der Statorspannung und dem
Statorstrom bei drei (oder mehr) Frequenzen bestimmt, und unter Vorgabe
dieser Frequenzen, des zugehörigen Tangens Φ und der gesamten
Streuinduktivität Lσ werden drei (oder mehr) nicht-lineare Gleichungen
R(ω)tan Φ + X(ω = 0 gelöst, was die verbleibenden drei Parameter
der Induktionsmaschinenersatzschaltung ergibt, die Rotorzeitkonstante τ₂,
den Rotorwiderstandswert I₁ und den Parameter LR, der gleich LH²/R₂ ist.
Noch spezieller sind diese drei Werte der Statorwiderstandswert R₁, die
Rotorzeitkonstante τ₂ und ein Parameter LR = LH²/R₂, wobei LH eine
Hauptinduktivität eines Induktionsmotors ist.
Lösungen der Erfindung sind in den unabhängigen Ansprüchen angegeben.
Vorteilhafte Weiterbildungen hiervon geben die Unteransprüche an.
Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsformen näher erläutert.
In den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 ein Ersatzschaltbild eines Induktionsmotors,
Fig. 2 eine grafische Darstellung von Statorstrom- und
-spannungswellenformen, die bei der Identifikation
einer Gesamtstreuinduktivität Lσ eines Induktionsmotors
verwendet werden,
Fig. 3 eine grafische Darstellung einer Statorspannung,
die zur Identifikation der Rotorzeitkonstanten τ₁,
des Rotorwiderstandswertes R₁ und eines Parameters
LR verwendet wird,
Fig. 4 eine grafische Darstellung eines Statorstroms, der
bei der Identifikation einer Rotorzeitkonstanten τ₂,
eines Rotorwiderstandswertes R₁ und eines Parameters
LR verwendet wird,
Fig. 5 ein Blockschaltbild einer Schaltung zum Erhalt
des Tangens Φ,
Fig. 6 eine grafische Darstellung des Tangens Φ in Abhängigkeit
von der Statorfrequenz ω, und
Fig. 7 ein Blockschaltbild eines vektorgesteuerten Induktionsmotors.
Im folgenden bezeichnet ein unterer Index 1 einen Statorwert und bezeichnet
ein unterer Index 2 einen Rotorwert.
In der vorliegenden Beschreibung werden die folgenden Symbole
verwendet.
Symbole | |
Z(ω) | |
komplexe Statorimpedanz | |
τ₂ | Rotorzeitkonstante |
Φ | Winkel zwischen Statorstrom und Statorspannung |
T | Periode des Statorstroms |
IM | Induktionsmotor |
X(ω) | Imaginärteil der Statorimpedanz |
Lσ | Gesamtstreuinduktivität |
L₁σ | Statorstreuinduktivität |
L₂σ | Rotorstreuinduktivität |
L₁ | Statorinduktivität |
L₂ | Rotorinduktivität |
LR | LH²/R₂ |
LH | Hauptinduktivität |
U1a | Statorspannung |
U1b | Statorspannung |
i1a | Statorstrom |
i1b | Statorstrom |
R(ω) | Realteil der Statorimpedanz |
R₁ | Statorwiderstandswert |
R₂ | Rotorwiderstandswert |
ω | Grundfrequenz der Statorspannung |
l₂ | Schlupffrequenz |
ψ2b | Statorfluß |
ψ2a | Statorfluß |
Der Identifikationsalgorithmus beruht auf einem Induktionsmotormodell,
da sich wenig von einem herkömmlichen Modell unterscheidet, wie
es beschrieben ist in "Control of Electrical Drives", W. Leonhard,
Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg, New York, Tokyo, 1985. Die
folgenden Gleichungen zeigen das für die vorliegende Erfindung verwendete
Modell. Es beschreibt einen Induktionsmotor bei Stillstand in
Statorfestkoordinaten, die ein Koordinatensystem mit den Achsen (a) und
(b) verwenden, wobei (a) eine Motorphase R für einen Dreiphasenmotor
mit Leitungen R, S, T ist.
Dieses Modell kann verwendet werden, um die Treibersteuerungseinrichtung
eines wechselrichtergesteuerten Aufzuges einzustellen. Wie in (1)
und (2) gezeigt ist, gibt es vier Parameter, die für eine komplette
Modellbeschreibung verwendet werden. Diese Parameter sind der Statorwiderstandswert
R₁, die Rotorzeitkonstante τ₂, die Gesamtstreuinduktivität
Lσ und der Parameter LR, der bei herkömmlichen Modellen nicht
verwendet wird, aber aus diesen abgeleitet werden kann. LR = LH²/R₂,
wobei LH die Hauptinduktivität und R₂ der Rotorwiderstandswert sind.
Das Ersatzschaltbild ist in Fig. 1 gezeigt.
Die Gesamtstreuinduktivität Lσ wird identifiziert durch Verwendung
eines Algorithmus, der nicht Teil der vorliegenden Erfindung ist, sondern
der beschrieben ist in "Self-Commissioning - A Novel Feature of
Modern Inverter-Fed Induction Motor Drives", H. Schierling, Siemens
AG, Bundesrepublik Deutschland; und in "Selbsteinstellendes und selbstanpassendes
Antriebsregelsystem für die Asynchronmaschine mit Pulswechselrichter",
H. Schierling, Dissertation 1987, Seiten 61-66, Technische
Universität Darmstadt, Bundesrepublik Deutschland.
Wenn man in Gleichung (1) setzt i1a = 0 und ψ2a′ = 0, wird das Gleichungssystem
reduziert auf:
Lσdi1a/dt - u1a (3)
Unter diesen Voraussetzungen ist es daher möglich, die Gesamtstreuinduktivität
von der Ableitung des Stroms und von der Motorspannung zu
berechnen. Um nun die zuvor erwähnten Fehler des impulsgesteuerten
Wechselrichters im Niedrigspannungsbereich zu vermeiden, muß die
Maschine hier mit einer hohen Spannung im Bereich <100 V versorgt
werden, so daß die tatsächlich eingestellte Spannung dem gewünschten
Wert entspricht. Da der Strom dann auch sehr rasch ansteigen kann, ist
die Meßzeit kurz, so daß die Bedingung ψ2a′ = 0 näherungsweise erfüllt
ist. Um die andere Bedingung i1a = 0 zu erfüllen, wird die Messung
beim Nulldurchgangspunkt des Stroms durchgeführt.
Eine Möglichkeit für die praktische Realisierung der Messung sind der
Zeitverlauf der angelegten Spannung und der daraus resultierende
Motorstrom, wie in Fig. 2 gezeigt.
Zur Zeit t₀ wird eine positive Spannung an die Maschine in der Richtung
a angelegt. Zur Zeit t₁ hat der Strom eine voreingestellte Grenze
erreicht, die von dem Nennstrom des Motors abhängt und aus Sicherheitsgründen
auf 0,5 Inenn begrenzt ist. Dann wird die Spannung auf 0
abgesenkt und der Maschinenstrom entlädt sich selbst über den Zwischenkondensator
des Frequenzwandlers oder Wechselumrichters. Der
Spannungsanstieg am Kondensator kann berechnet werden (3,9) von der
absorbierten Energie:
von der Maschine absorbierte Energie: | |
E = 0,5 i²L | |
vom Kondensator absorbierte Energie: | E = 0,5 (U + dU)²C |
Für eine lastfreie Zwischenschaltungsspannung U = 540 V und eine
Gesamtstreuinduktivität von maximal 30 mH bei den hier verwendeten
Maschinen und C = 1 mF ergibt einen Spannungsanstieg Ud = 2,78 V = 0,5%,
was toleriert werden kann.
Zur Zeit t₂ wird dann eine negative Spannung Ua an die Maschine angelegt.
Der Strom ia fällt auf einen anderen, voreingestellten, negativen
Grenzwert. Die Spannung wird dann wieder auf Null gesetzt, die Induktivität
entlädt sich und die Identifikation der Gesamtstreuinduktivität ist
beendet.
Zwischen Zeiten t₂ und t₃ wird der Nulldurchgangspunkt des Motorstroms
festgestellt. Für ein bestimmtes Zeitintervall dt um diesen Nulldurchgangspunkt
herum wird die Steigung des Motorstroms bestimmt
und daraus die Gesamtstreuinduktivität:
Lσ = U₂ dt/di₂
Die vorliegende Erfindung beschreibt einen Identifikationsalgorithmus,
um die restlichen Parameter R₁, τ₂ und LR zu erhalten. Der Algorithmus
funktioniert, wenn alle Statorspannungen und Statorströme des Motors
im eingeschwungenen und eingelaufenen Zustand sind. Daß die
Statorströme und -spannungen Werte des eingeschwungenen oder eingelaufenen
Zustands sind, kann dadurch sichergestellt werden, daß man sie
lediglich anlegt und eine Zeitdauer wartet, von der erwartet werden
kann, daß sie dafür ausreicht, daß jegliche Übergangserscheinungen zu
Ende gegangen sind.
Ein Stromrichter bietet die Möglichkeit, die Spannungsphaseneinstellung
gemäß Größe und Orientierung voreinzustellen. Eine Ausgangswechselspannung
U1a des Stromumrichters der Frequenz ω, des für die
Identifikationsprozedur erforderlichen Typs, kann somit erhalten werden
durch eine geeignete Änderung der Nennspannungsphaseneinstellung, die
dem Stromumrichter zugeführt wird. Effekte (minimale Einschaltzeit,
Totzeiten), die in dem Stromumrichter auftreten, führen jedoch zu einer
Phasenverschiebung der Grundwelle der tatsächlich eingestellten Ausgangsspannung
gegenüber dem erforderlichen Nennwert. Bei niedrigen
Spannungen kann diese Phasenverschiebung 5-10° für den hier untersuchten
Stromrichter erreichen. Es sei daher noch einmal gesagt, daß
es nicht möglich ist, den Nennspannungswert als eine Referenz für die
Identifikation heranzuziehen.
Eine Lösung des Problems besteht darin, der Maschine Rechteckwellen
anstelle der sinusförmigen Spannung u1a zuzuführen, wie es in Fig. 3
gezeigt ist.
Eine rechteckige Statorspannung u1a, wie sie in Fig. 3 gezeigt ist, wird
dem stillstehenden Motor zugeführt. Die andere Statorspannungskomponente
u1b wird auf Null gesetzt, so daß der Motor keinerlei Drehmoment
erzeugt und bewegungslos bleibt. Die Statorspannungskurve besteht
aus einer Grundfrequenz ω und harmonischen Frequenzen oder Oberwellen.
ω kann abgeleitet werden von der Periode T (siehe Fig. 1):
ω = 2π/T.
Fig. 4 zeigt den Motorstatorstrom i1a, der sich aus der Statorspannung
u1a in Fig. 3 ergibt. Die Kurve des Statorstroms i1a besteht aus ansteigenden
und abfallenden Exponentialfunktionen entsprechend positivem oder
negativem u1a.
Fig. 5 zeigt einen Teil der Erfindung, welcher tan Φ berechnet. Der
Winkel Φ bedeutet den Phasenwinkel zwischen den Grundfrequenzen
einer Motorstatorspannung und eines Statorstroms. Tan Φ wird für
weitere Teile der Erfindung verwendet. Ein Umrichter 3 liefert die
gewünschte Statorspannung mit einer Grundfrequenz ω₁ 4 an den
Induktionsmotor 5. Die Statorspannung ist dieselbe wie in Fig. 1
gezeigt. Der Motorstatorstrom 6 wird während einer Periode T mit Hilfe
eines Analog/Digital-Wandlers 7 abgetastet und dann einem Block 8 und
9 zugeführt. Block 8 berechnet einen Wert yc entsprechend der
Gleichung:
yc[k+1] = yc[k] + i1a[k] * sin (2πk*tclock/T) * tclock (4)
In dieser Gleichung (4) ist i1a[k] ein Abtastwert von i1a. Der nächste
abgetastete Wert ist i1a[k+1] und so weiter. Der erste Wert ist i1a[0]; der
letzte Wert ist i1a[T/tclock-1]. Das Ausgangssignal von Block 8 ist ycos.
Er ist gleich dem letzten Wert von yc:
ycos = yc[T/tclock] (5)
Somit sind die Gleichungen (4) und (5) die diskrete Form der zeitlich
kontinuierlichen Gleichung.
ifund: Amplitude der Grundfrequenz bei i1a(t)
Die Herleitung von (6) ist wie folgt:
Block 9 berechnet einen Wert ysin gleich dem Betriebsablauf in Block 8 (siehe Gleichungen (4) bis (6)):
Block 9 berechnet einen Wert ysin gleich dem Betriebsablauf in Block 8 (siehe Gleichungen (4) bis (6)):
Block 16 enthält eine Division. Er berechnet
tan Φ (10)
entsprechend:
Siehe Fig. 6. Die gesamte Prozedur wird n Mal durchgeführt, wobei n
die Anzahl der Abtastwerte für jedes Mal ist, bei welchem eine Statorspannungskurve,
wie sie in Fig. 2 beschrieben ist, dem Motor zugeführt
wird. Der Wert der Grundfrequenz ω wird jedes Mal geändert. Das
Ergebnis aller Wiederholungen ist somit ein Satz von n Paaren der
Grundfrequenz ω und des zugehörigen Wertes von tan Φ:
Der folgende Abschnitt der Offenbarung zeigt den Algorithmus, der die
fehlenden Motorparameter R₁, LR, τ₂ unter Verwendung der gemessenen
Werte Lσ und (12) abschätzt. Im Fall eines eingeschwungenen oder
eingelaufenen Zustands kann eine komplexe Statorimpedanz Z(ω) hergeleitet
werden aus dem Motormodell (1) und (2):
u1a/i1a = Z(ω) = R(ω) + jX(ω) = |Z(ω)| e⁻j Φ (13)
Die realen und imaginären Komponenten der Impedanz Z(ω) sind wie
folgt:
R(ω) = R₁ + ω²LR/N(ω)
X(ω) = ωLσ + ωLR/(T₂N(ω))
X(ω) = ωLσ + ωLR/(T₂N(ω))
mit N(ω) = 1 + ω²T₂²
Z(ω) = |Z(ω)| e⁻j Φ
= < Z(ω) ej Φ = |Z(ω)|
= < Im (Z(ω) ej Φ) = 0
= < Z(ω) ej Φ = |Z(ω)|
= < Im (Z(ω) ej Φ) = 0
Zusätzliche Transformationen führen zu:
Im(R(ω) + jX(ω) (cos Φ + jsin Φ)) = 0 |:cos Φ
Im (Rω) + jX(w) (1 + jtan Φ)) = 0
= < R(ω) tan Φ + X(ω) = 0
Im (Rω) + jX(w) (1 + jtan Φ)) = 0
= < R(ω) tan Φ + X(ω) = 0
Der imaginäre Teil des Betrages |Z(ω)| der Impedanz ist gleich Null
(der Betrag ist eine reale Zahl):
Im{|Z(ω)|} = Im{Z(ω) ej Φ} = 0 (14)
Gleichung 13 wird nun in (14) eingesetzt und R(ω) und X(ω) werden
durch die Parameter von (1) und (2) ersetzt: das Ergebnis ist die nichtlineare
Gleichung
R(ω)tan Φ - X(ω) = (tan Φ)R₁ + ω²(tan Φ)(R₁τ₂² + LR) + ω³Lστ₂² + ωLR/τ₂ + ωLσ = 0 (15)
Diese Gleichung (15) erhält man auf folgende Weise:
Diese Gleichung kann geschrieben werden für den n Arbeitspunkte in
(12). Das Ergebnis ist der folgende Satz von n nichtlinearen Gleichungen
(16):
In diesem Gleichungssatz (16) sind die Parameter Lσ, tan Φ und ω
bekannt und die Parameter R₁, LR und τ₂ fehlen. Die fehlenden Parameter
müssen die Gleichung (16) erfüllen. In der Praxis ist es nicht
möglich, die Bedingung (16) f(R₁, LR, τ₂) = 0 exakt zu erreichen, und
zwar aufgrund von Meßfehlern von Lσ und tan Φ. Es ist nicht nur eine
Meßstörung, die hier eine Rolle spielt, sondern es sind auch die Weglassungen,
die man bei dem Erstellen des Maschinenmodells gemacht
hat. Deshalb sollten die fehlenden Parameter (16) nicht exakt erfüllen;
vielmehr sollten sie dies näherungsweise tun. Ein Kriterium für eine
gute Annäherung ist die Minimierung des Quadrats von f(R₁, LR, τ₂)
(Methode der kleinsten Quadrate):
h(R₁, LR, τ₂) = 0,5*{f(R₁, LR, τ₂)} T * f(R₁, LR, τ₂) = Minimum (17)
Die Methode der kleinsten Quadrate gibt eine Iterationsinstruktion zur
Berechnung eines neuen Parametersatzes (R₁, LR, τ₂)[k+1] aus dem letzten
Parametersatz (R₁, LR, τ₂)[k]. Der Algorithmus konvergiert in Richtung
auf die fehlenden Parameter R₁, LR, τ₂, wenn deren geschätzter Anfangswert
(R₁, LR, τ₂)[0] eine ausreichend gute Annäherung von R₁, LR, τ₂ ist.
Die Parameter werden einem Aufzugsmotortreiber zugeführt, Fig. 7.
Für eine Vektorsteuerung wird die Rotorzeitkonstante einer Geschwindigkeitssteuerung
zugeführt.
Claims (8)
1. Verfahren zur Erzeugung von N Induktionsmaschinenparametern,
gekennzeichnet durch:
- (a) Anlegen von N-1 Statorspannungen bei N-1 verschiedenen Frequenzen, wobei zu einer bestimmten Zeit nur eine der Statorspannungen angelegt wird und derart, daß in der Induktionsmaschine kein Moment erzeugt wird;
- (b) Erzeugen von N-1 entsprechenden Statorströmen in Abhängigkeit von den Statorspannungen;
- (c) Erzeugen eines Tangens eines Winkels Φ zwischen jeder Statorspannung und dem je entsprechenden Statorstrom;
- (d) Erzeugen eines gegebenen Wertes eines der elektrischen Induktionsmaschinenparameter und Erzeugen des Restes der Parameter in Abhängigkeit von den Frequenzwerten, dem gegebenen Wert und den Werten des Tangens Φ.
2. Verfahren zur Erzeugung von N elektrischen Induktionsmaschinenparametern,
gekennzeichnet durch:
- (a) Anlegen von N-1 Statorspannungen bei N-1 verschiedenen Statorfrequenzen, wobei zu einer bestimmten Zeit eine Statorspannung angelegt wird und derart, daß in der Induktionsmaschine kein Moment erzeugt wird;
- (b) Erzeugen von N-1 entsprechenden Statorströmen in Abhängigkeit von den Statorspannungen;
- (c) Erzeugen eines Tangens eines Winkels Φ zwischen jeder Statorspannung und dem je entsprechenden Statorstrom; und
- (d) Erzeugen eines gegebenen Wertes eines der elektrischen Induktionsmaschinenparameter und Erzeugen des Restes der Parameter in Abhängigkeit von den Frequenzwerten, dem gegebenen Wert und den Werten des Tangens Φ durch Lösen von N-1 Gleichungen R(ω)tangens Φ + X(ω) = 0, wobei R(ω) und X(ω) die realen und imaginären Komponenten einer komplexen Statorimpedanz der Induktionsmaschine sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß (d) mittels der Methode der kleinsten
Quadrate bewirkt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der gegebene Wert die Gesamtstreuinduktivität
ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die elektrischen Induktionsmaschinenparameter
der Statorwiderstandswert R₁ die Rotorzeitkonstante τ₂
und ein Parameter LR sind, wobei LR gleich der Hauptinduktivität
im Quadrat geteilt durch den Motorwiderstandswert R₂ ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Statorspannung rechteckig ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die elektrischen Induktionsmaschinenparameter
einem Aufzugantrieb zugeführt werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rotorzeitkonstante einer Geschwindigkeitssteuereinrichtung
zugeführt wird, zur Erzeugung einer
Drehmomentstromreferenz und eines Flußstroms in einem vektorgesteuerten
Induktionsmotor-Aufzugantrieb.
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