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Vorrichtung zur Untersuchung der Haarseite von Fellen, bei welcher
eine Blaseinrichtung mit einer Schneide- bzw. Stecheinrichtung zusammenarbeitet.
Zur Untersuchung der Haarseite, zum sogenannten »Bestechen« von Fellen, sind bereits
Vorrichtungen bekannt, bei welchen eine Blaseinrichtung mit einer Schneide-bzw.
Stecheinrichtung zusammenarbeitet, wobei ein an einer Druckluftleitung angeschlossener
Schlauch mit einer an seinem freien Ende vorgesehenen Düse bzw. einem Blasrohr samt
Messer von Hand über die zu untersuchenden Stellen geführt wird und zum Ausschneiden
fehlerhafter Fellstellen dient. Diese Vorrichtungen haben den Nachteil, daß beim
Führen der von Hand freibeweglichen Düse bzw. des Blasrohrs leicht schadhafte Stellen
des Felles übersehen werden können, daß der Arbeiter zum Halten des Felles nur eine
Hand frei hat, und daß schließlich beim Auseinanderblasen der Haare des Felles mittels
der Blaseinrichtung auch das Messer ganz unbeabsichtigterweise zur Schneidwirkung
kommen kann.
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Der Erfindung gemäß werden diese Übel--,tände durch Benutzung einer
Vorrichtung behoben, bei der das zu bearbeitende Fell über ein auf einem Maschinentisch
feststehendes Führungsstück gelegt und geführt wird, in dessen Innerem sich eine
besonders bewegbare Schneide- bzw. Stecheinrichtung befindet, während die Düse einer
ebenfalls zum Maschinentisch festliegend vorgesehenen Blaseinrichtung mit Antriebsmotor
nahe dem Führungsstück angeordnet und auf letzteres gerichtet ist. Die Schneide-
oder Stechvorrichtung besteht aus zwei auf und ab bewegbaren Messern mit senkrecht
zueinander stehenden Schneiden, derenSchneidbewegung mittels zweier Fußtritte unabhängig
voneinander erfolgt. In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einer beispielsweisen
Ausführungsform dargestellt, und zwar zeigt Abb. i die Rückseite eines Felles, Abb.2
und 3 die Vorrichtung zum Anbrechen (Bestechen) in Vorder- und Seitenansicht und
Abb. q. und 5 eine Einzelheit im Schnitt und in Draufsicht.
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Auf einer Tischplatte i ist mittels einer Lagerplatte 2 ein Führungsstück
3 angebracht, über welches das zu bearbeitende Fell durch den Arbeiter hinweggeführt
wird. Vor diesem Führungsstück 3 befindet sich, feststehend angeordnet, eine Düse
q., von welcher ein Rohr 5 zu einem beispielsweise von einem Elektromotor 23 angetriebenen
Gebläse 6 führt. Hinter dem Führungsstück 3 ist eine Haube 7 angeordnet, von welcher
eine Leitung 8 zum Gebläse 6 führt. Das Gebläse 6 saugt Luft durch die Haube 7 und
die Leitung 8 hindurch an, wobei das Gebläse 6 mit einer beliebigen, nicht dargestellten
Filtereinrichtung zum Reinigen der angesaugten Luft versehen ist, und drückt die
gereinigte Luft durch das Rohr 5 zur Düse q., von wo die Luft auf das Fell gelangt
und die Haare auf- und auseinanderbläst. In dem Führungsstück 3 sind zwei Messer
9, io geführt, deren Schneiden zueinander senkrecht stehen. In der Ruhestellung
befinden sich die Spitzen der beiden Messer unterhalb der oberenFührungsfläche desFührungsstückes
3. Die Messer 9, io sitzen an Stangen 11, 12, an deren unteren Enden Lenker 13,
14 angeordnet sind, welche um eine Achse 15 drehbar sind. Die Lenker 13 und 14 stehen
unter der Wirkung von Federn 16 und 17,
die an einem Teil des Rahmens
der Vorrichtung befestigt sind. Von dem Lenker 13 bzw. 14 führt je eine Stange 18
bzw. i9 zu je einem um eine Achse 2o drehbaren Fußtritt 21 bzw. 22.
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Ist beim Anblasen des Felles eine fehlerhafte Stelle gefunden worden,
so wird die obere Begrenzung a (Abb. i) dieser fehlerhaften Stelle durch einen Schnitt
mit dem Messer 9 angezeichnet, was durch Bewegung des Fußtrittes 21 geschieht. Bei
Niederdrücken dieses Fußtrittes wird das Gestänge 18, 13 und i z derart bewegt,
daß das Messer 9 über die obere Führungsfläche des Führungsstückes 3 heraustritt
und das Fell von unten durchsticht. In gleicher Weise wird nach entsprechender Verschiebung
des Felles die untere Begrenzung b der fehlerhaften Stelle durch einen Stich bezeichnet.
Zur Bezeichnung der seitlichen Begrenzungen c und d der fehlerhaften Stelle wird
durch Niederdrücken des Fußtrittes 22 das Messer io bewegt, wobei die Wirkungsweise
die gleiche ist, wie dies bezüglich des Messers 9 beschrieben wurde. Beim Niederdrücken
des Fußtrittes 21 bzw. 22 wird die- entsprechende Feder 16 bzw. 17 gespannt, so
daß sie beim Loslassen des zugehörigen Fußtrittes die Teile wieder in ihre ursprüngliche
Lage zurückführt.
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Anstatt mit der beschriebenen Vorrichtung die fehlerhafte Stelle durch
Angabe der Begrenzungen zu markieren, was ein nachträgliches Aufspannen des Felles
zwecks Ausschneidens der betreffenden Stelle zur Folge hat, kann das Ausschneiden
auch gleich mit den beiden Messern 9, io durchgeführt werden. Zu diesem Zwecke wird
das Fell an dem einen Ende e (s. Abb. i) der gefundenen fehlerhaften Stelle durch
das Messer 9 durchgestochen und das Fell in der erforderlichen Länge gegen die Schneide
des Messers gezogen, wodurch ein Einschnitt von gewünschter Länge entsteht. Auf
gleiche Weise wird mit dem Messer 9 auch die untere Begrenzung der fehlerhaften
Stelle durchgeschnitten, worauf das Durchstechen mit dem Messer io und eine Bewegung
des Felles in zur ersten Richtung senkrechten Richtung erfolgt; hierauf wird der
gleiche Vorgang an beiden seitlichen Begrenzungen vier fehlerhaften Stelle-durchgeführt.
Der beschriebene Vorgang liefert einen viereckigen Ausschnitt.- Selbstverständlich
können aber auch die üblichen dreieckigen Ausschnitte (Abb. i) mit der Vorrichtung
hergestellt werden, und zwar in der Weise, daß zuerst die obere Begrenzungslinie
f mittels des Messers 9 hergestellt wird und sodann die zwei anderen Seiten g und
h des Dreiecks mittels des Messers io geschnitten werden, wozu es nur nötig ist,
das Fell entsprechend schräg über das Führungsstück 3 zu -führen.
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Der bei der Arbeit entstehende Staub und die abgetrennten Fellhaare
werden durch die Saugwirkung des Gebläses G in die Haube 7 eingesaugt und durch
die oben erwähnte Filtervorrichtung von der angesaugten Luft getrennt. Der Arbeitsraum
selbst bleibt von Staub und Haaren frei, was das Arbeiten wesentlich gesünder als
bisher gestaltet. Mit einem Gebläse oder einer sonstigen Druckluftquelle kann auch
eine größere Anzahl von Düsen 4 versorgt werden, die an verschiedenen Arbeitsstellen
vorgesehen sind. Sind die Arbeitsstellen in einer Reihe angeordnet, so kann eine
gemeinsame Abzugshaube verwendet «-erden, an welche die Saugleitung des Gebläses
angeschlossen ist. Die Arbeitsstellen können aber natürlich auch beliebig in dem
Arbeitsraum verteilt sein, wobei dann für jede Arbeitsstelle eine eigene Abzugshaube
vorzusehen ist.