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Vorrichtung zur Untersuchung der Haarseite von Pelzfellen. Zur Untersuchung
der Haarseite von Pelzfellen, dem sogenannten Anbrachen. sind Anbrachvorrichtungen
bereits vorgeschlagen, bei denen eine Blaseinrichtung mit einer Schneide- bzw. Stecheinrichtung
zusammenarbeitet und bei der das zu bearbeitende Fell über ein auf einem Maschinentisch
feststehendes Führungsstück gelegt und geführt wird, in dessen Innerem sich eine
besonders bewegbare Schneide- bzw. Stecheinrichtung befindet. Die Düse einer ebenfalls
zum Maschinentisch festliegend vorgesehenen Glaseinrichtung mit Antriebsmotor ist
nahe dem Führungsstück seitlich angeordnet und auf letzteres gerichtet.
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Da bei diesen Vorrichtungen die Schneidbewegung der Messer mittels
Fußtritte erfolgt, müssen für die Arbeit des Anbrachens auch die Füße des Arbeiters
mit in Anspruch genommen werden. Außerdem wird für die Lagerung des Fußantriebes
ein Gestell für die Vorrichtung erforderlich, wodurch ein besonderer Aufstellungsplatz
für die Vorrichtung benötigt wird.
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Gemäß der Erfindung ist eine auf die Arbeitsplatte des Kürschners
aufzusetzende und an dieser festzuklemmende Vorrichtung so ausgebildet, daß die
Schneideeinrichtung in größerer Entfernung unterhalb und in der Verlängerungsachse
der senkrecht gerichteten Düse einer von einem seitlich ausladenden - Ständer getragenen
Blaseinrichtung innerhalb einer federgestützten Sohutzhaube angeordnet ist, die
bei einem senkrechten Druck so weit nachgibt, daß die Messerspitze zum Schneiden
freiliegt. Um das Messer der Schneideeinrichtung für längere Zeit benutzen zu können,
wird die Schutzhaube in der tiefsten niedergedrückten Stellung selbsttätig festgehalten,
während bei Nichtgebrauch der Vorrichtung die Schutzhaube in der angehobenen, die
Messerspitze überragenden Stellung mit einem Stecker o. dgl. festgesteckt werden
kann, um ein unbeabsichtigtes Niederdrücken der Schutzhaube zu verhindern.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einer beispielsweisen
Ausführungsform dargestellt, und zwar zeigt: Abb. i eine Ansicht von der 1Zesserseite
gesehen, Abb. 2 eine Vorderansicht und Abb. 3 eine Draufsicht.
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Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einem mit einer Tischklemme
a versehenen Ständer b mit seitlich ausladendem und zurücktretendem Arm, an dem
sich ein an einen Drucklufterzeuger c angeschlossenes Blasrohr d befindet.
Die Düse e dieses Blasrohres ist nach abwärts auf die zweischnei-
'dige
Spitze einer in einem Halter f eingespannten Messerklinge g gerichtet und flach
ausgebildet, um so durch den Luftstrom eine gute Scheitelung der Fellhaare zu erhalten.
Die Düse e ist außerdem um goo drehbar, damit nach Bedarf eine Scheitelung der Haare
auch quer zur Messerschneide erfolgen kann. Der in einem kastenförmigen Unterteil
k eingesetzte Halter f für die Messerklinge g ist durch eine Bodenschiene i am Ständer
b befestigt -und dadurch die Stellung der Messerspitze zur Düse e festgelegt. Auf
das Unterteil la ist eine gewölbte Schutzhaube k für das Messer g senkrecht beweglich
aufgesteckt, die ihre Führung durch zwei ineinandergesteckte Rohre 1, L'
erhält und die für gewöhnlich durch auf diese Rohrführungen aufgesteckte Schraubenfedern
nt, m' in einer die Messerspitze überragenden Lage hochgestützt wird. Bei einem
senkrechten Druck gibt die Schutzhaube nach, so daß die Spitze des Messers durch
einen schmalen Schlitz n in der Haube zum Gebrauch nach außen hindurchtritt. Die
senkrechte Bewegung -der Schutzhaube wird in beiden Richtungen durch in senkrechte
Schlitzöffnungen o des Unterteils 1t eingreifende Ansätze der Schrauben p der Schutzhaube
begrenzt. In völlig niedergedrückter Stellung wird die Messerschutzhaube k mittels
einer an dieser vorgesehenen, in eine Rast q des Unterteils h
einfallende
Klinker selbsttätig festgehalten, um somit :die Messerspitze für länger anhaltenden
Gebrauch freizulegen. Bei Nichtgebrauch des Messers bzw. der Vorrichtun; überhaupt
kann die Schutzhaube k in der angehobenen Stellung durch einen Steckers festgesteckt
werden. Um die Möglichkeit zu haben, die Messerklinge g bei aufgesetzter Schutzhaube
in den Halter f einsetzen oder auswechseln zu können, sind die Spannschrauben
t, t' des Halters f mit ihrem Kopf bis an eine der Seitenflächen der
Schutzhaube herangeführt, in der Öffnungen u, u' zum Einführen eines Schraubenziehers
vorgesehen sind, und die in der hochgefederten Stellung der Schutzhaube mit den
Köpfen der Spannschrauben t, t' Bleichliegen. Das Einsetzen der Messerklinge
in den Halter f erleichtern zwei zwischen dessen Klemmbacken eingebrachte Blattfedern,
die diese, wenn die Spannschrauben gelockert sind, auseinanderpressen.
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An Stelle einer Schutzhaube k kann auch ein nur die Messerspitze übercleckendes,
mit Durchtrittsschlitz für das Messer versehenes, geeignet geformtes, auf Druck
nachgebendes Schutzblech treten. Auch kann der ausladende Arm am Ständer b in der
Höhe verstellbar eingerichtet sein, um den Durchgangsraum zwischen der Düse und
dem Messer zu verändern, oder es kann der Ständer b drehbar mit seiner Fußplatte
verbunden werden, um diesen und somit die Düse in einen beliebigen Neigungswinkel
zum Fell und zur Messerspitze einstellen zu können. Die -Zufuhr der Druckluft, die
im vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel durch einen mit einem Elektromotor gekuppelten
Ventilator erfolgt, kann auch durch einen beliebigen anderen, Drucklufterzeugererfolgen.
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Die Vorrichtung wird bei Gebrauch, wie aus Abb. z und 3 ersichtlich,
auf die Arbeitsplatte des Kürschners aufgesetzt und mit ihrer Tischklemme an eine
Kante der Arbeitsplatte angeklemmt. Die zu untersuchenden Felle werden mit beiden
Händen erfaßt und mit der Haarseite nach oben, leicht auf der Mes; serschutzhaube
aufliegend, Strich für Strich unter der Düse entlang geführt, wobei durch den Luftstrom
eine Scheitelung der Haare erfolgt und die Haut sichtbar wird. Zeigt sich nun eine
kahle oder schadhafte Stelle im Fell, so drückt der Kürschner mit dem Fell, wie
aus Abb. x ersichtlich, die Schutzhaube des Messers etwas nieder, wobei gleichzeitig
das Fell von der Rückseite durchstochen wird. Hierbei liegt es im Belieben des Kürschners,
die schadhafte Stelle durch Einschneiden nur anzudeuten oder ganz herauszuschneiden.