DE4409126C1

DE4409126C1 - Vorrichtung zum Schneiden von Buchsbaum

Info

Publication number: DE4409126C1
Application number: DE19944409126
Authority: DE
Inventors: Eduard Aschoff
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1994-03-17
Filing date: 1994-03-17
Publication date: 1995-06-01
Anticipated expiration: 2014-03-18

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schneiden von Pflanzen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Solche Vorrichtungen dienen insbesonde re zum Schneiden von Ziergehölzen wie Buchsbaum oder dergleichen, deren Krone zu einer bestimmten Skulptur, beispielsweise in der Form einer Kugel oder eines Kegels geschnitten werden soll.

Aus US 3 487 614 ist eine Vorrichtung dieser Art bekannt, die zum Schnei den von Freilandpflanzen dient. Bei dieser Vorrichtung ist eine motorgetrie bene Schneideinheit verschiebbar an einer Führungsschiene angeordnet, durch die für die Schneideinheit eine Bewegungsbahn festgelegt wird, die der Erzeugenden der gewünschten rotationssymmetrischen Form der Pflanze entspricht. Wenn die Pflanze beispielsweise zu einer Kugel geschnitten wer den soll, so ist diese Bewegungsbahn ein Kreisbogen, und wenn die Pflanze zu einem Kegel geschnitten werden soll, ist die - Bewegungsbahn eine entspre chend dem Scheitelwinkel des Kegels schräggestellte Gerade. Die Führungs schiene ist ihrerseits drehbar an einem Gestell befestigt. Dieses Gestell wird so in bezug auf die Pflanze aufgestellt und im Erdboden verankert, daß die Drehachse der Führungsschiene vertikal durch die Mitte der Pflanze verläuft. Durch die Überlagerung der Drehung der Führungsschiene um die vertikale Achse mit der Bewegung der Schneideinheit längs der Erzeugenden kann so die Krone der Pflanze in die gewünschte rotationssymmetrische Form ge schnitten werden. Für den Fall, daß ein relativ hoher Baum in eine Kegelform geschnitten werden soll, ist es aus dieser Druckschrift auch bekannt, die Schneideinheit mit Hilfe eines Seilzuges an der Führungsschiene hochzuzie hen.

Aus der DE-OS 21 55 357 ist eine ähnliche Vorrichtung zum Schneiden von Topf- oder Ballenpflanzen bekannt. Hier steht die Pflanze auf einem Drehtel ler, so daß sie relativ zu der Schneideinheit um eine vertikale Achse gedreht werden kann.

Bei den bekannten Vorrichtungen werden die Bewegungen der Schneidein heit in den verschiedenen Freiheitsgraden unabhängig voneinander von Hand durch den Benutzer gesteuert. Die Bedienung der Vorrichtung erfordert des halb ein beträchtliches Maß an Geschick und Erfahrung.

Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine Vorrichtung der eingangs genann ten Art zu schaffen, die einfacher bedient werden kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst.

Erfindungsgemäß ist die Bewegung der Schneideinheit längs der Führungs schiene mit der Relativdrehung zwischen der Pflanze und der Führungsschie ne durch einen Antriebszug gekoppelt. Zu diesem Antriebszug gehören eine mit dem Drehantrieb drehbare Seilrolle und ein an der Seilrolle befestigtes Zugseil, das über Umlenkeinrichtungen zu der Führungsschiene und dann entlang der Führungsschiene zu der Schneideinheit geführt ist.

Wenn der Drehantrieb betätigt wird, wickelt sich das Zugseil auf die Seilrolle auf, so daß sich das Schneidwerkzeug mit fortschreitender Drehung langsam längs der Führungsschiene bewegt und so nach und nach die Erzeugende der gewünschten rotationssymmetrischen Form abfährt. Bei der Bedienung der Vorrichtung braucht deshalb nur noch ein Freiheitsgrad der Bewegung ge steuert zu werden.

Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Bei Pflanzen im Freiland muß die Führungsschiene um die Achse der Pflanze drehbar sein. Dies läßt sich beispielsweise dadurch erreichen, daß ein kreis förmiger Drehkranz über die Pflanze gestülpt wird, auf dem sich ein Fußge stell für die Führungsschiene drehen kann.

Bevorzugt wird jedoch die Führungsschiene so an einem Galgen aufgehängt, daß sie um die Achse der Pflanze gedreht werden kann. Der Galgen kann ein fach neben der Pflanze aufgestellt werden, so daß es nicht notwendig ist, einen Drehkranz mühsam über die Pflanze zu stülpen. Bei dieser Lösung die Möglichkeit, die Bewegung der Schneideinheit längs der Führungsschiene mit der Drehbewegung der Führungsschiene am Galgen zu koppeln, so daß die Bedienungsperson lediglich mit einem Handrad die Führungsschiene zu drehen braucht.

Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 eine Ansicht einer Vorrichtung, die kein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist, sondern lediglich zur Erläuterung der grund legenden Funktionsweise dient; und

Fig. 2 eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Schneiden von Pflanzen im Freiland.

Die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung 10 dient in erster Linie dazu, einen Buchsbaum 12 oder eine vergleichbare Pflanze mit Wurzelballen 14 so zu schneiden, daß ihre Krone eine Kugelform erhält.

Die wesentlichen Bauelemente der Vorrichtung 10 sind eine kreisbogen förmige Führungsschiene 16, die mit einem Ende in einem Fußgestell 18 behalten ist, eine auf dem Fußgestell 18 montierte Drehteller-Einheit 20 zur drehbaren Aufnahme und zum Antrieb des Ballens 14 und eine längs der Füh rungsschiene 16 bewegbare Schneideinheit 22 zum Schneiden der Krone des Buchsbaums 12.

Die Schneideinheit 22 wird gebildet durch einen über Rollenführungen 24 an der Führungsschiene 16 geführten Halter 26, in den eine handelsübliche elektrische Heckenschere 28 so eingespannt ist, daß ihr Scherblatt 30 paral lel zur Krümmungsebene der Führungsschiene 16 in Richtung auf den Buchs baum 12 vorspringt. Die Mittelachse des Scherblattes 30 liegt dabei in der vertikalen Ebene, die die Symmetrieachse des Buchsbaums 12 erhält, und das Scherblatt ist tangential zu der gewünschten Kugeloberfläche der Krone des Buchsbaums orientiert. Der Halter 26 wird im gezeigten Beispiel durch zwei gekreuzte, verstellbar miteinander verbundene Arme 32 und 34 gebil det, die jeweils eine der Rollenführungen 24 tragen. Wenn die Schneidein heit 22 längs der Führungsschiene 16 bewegt wird, wie durch die in Fig. 1 gestrichelt eingezeichnete Schneideinheit angedeutet wird, so bewegt sich das Scherblatt 30 auf einer Kreislinie, die die Erzeugende der gewünschten Kugelform des Buchsbaums 12 darstellt.

Das Fußgestell 18 umfaßt im gezeigten Beispiel einen auf dem Boden liegen den, verhältnismäßig schweren oder geeignet beschwerten Fußrahmen 36 und ein durch Schrägstützen 38 abgestütztes Standrohr 40, In das die Füh rungsschiene 16 eingesteckt ist. Das freie Ende der Führungsschiene 16 ist durch eine Stütze 42 mit dem Fußrahmen 36 verbunden und wird dadurch stabilisiert.

Die Drehteller-Einheit 20 umfaßt einen Drehteller 44, auf den der Ballen 14 des Buchsbaums aufgesetzt ist und der um eine vertikale Achse drehbar an ei nem auf dem Fußrahmen 36 montierten Traggestell 46 gelagert ist. Ein Drehantriebsmechanismus für den Drehteller 44 wird im gezeigten Beispiel durch eine auf dem Fußrahmen 36 montierte elektrische Bohrmaschine 48 gebildet, in deren Futter eine Reibrolle 50 eingespannt ist, die einen dreh fest mit dem Drehteller 44 verbundenen Drehkranz 52 antreibt. Die Bohrma schine 48 ist in eine Teleskopstütze 54 eingespannt und durch ein Zugseil 56 mit einem Fußpedal 58 verbunden. Durch eine in diese Teleskopstütze 54 integrierte Feder wird die Bohrmaschine so nach oben vorgespannt, daß die Reibrolle 50 normalerweise von dem Drehkranz 52 freikommt. Durch Nie derdrücken des Fußpedals 58 wird die Reibrolle 50 gegen den Drehkranz 52 gedrückt, so daß der Drehteller 44 und der Buchsbaum 12 in Drehung versetzt werden.

Zum Schneiden des Buchsbaums wird bei rotierendem Drehteller 44 die Schneideinheit 22 langsam von Hand längs der Führungsschiene 16 bewegt, so daß die Krone des Buchsbaums 12 in die gewünschte Kugelform geschnit ten wird.

Sofern einzelne Zweige des Buchsbaums 12 bereits stärker verholzt sind, kann es vorkommen, daß diese Zweige zwischen den gegeneinander beweg ten Klingen des Scherblattes 30 ausweichen und nicht abgeschnitten werden. Diese Zweige müssen dann gegebenenfalls von Hand nachgeschnitten wer den, was jedoch relativ einfach ist, da die Grundform der Kugel bereits durch den Vorschnitt mit der Vorrichtung 10 herausgearbeitet wurde. Sofern ein Scherblatt 30 verwendet wird, dessen Klingen einen Wellenschliff aufweisen, können auch verholzte Zweige in die Schnittzone des Scherblattes eingezo gen bzw. in der Schnittzone gehalten werden, so daß der gesamte Schnitt in einem Arbeitsgang durchgeführt werden kann und sich ein Nachschneiden von Hand erübrigt.

Da im gezeigten Beispiel der Halter 26 für die Heckenschere 28 durch zwei verstellbare Arme 32, 34 gebildet wird, läßt sich der Anstellwinkel des Scherblattes 30 variieren. Darüberhinaus ist der Halter 26 durch eine nicht gezeigte Bremse vorübergehend an der Führungsschiene 10 fixierbar. Dies gestattet es, mit der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung 10 auch andere rotationssymmetrische Schnittformen zu erzeugen, beispielsweise die Form eines Zylinders. Eines Kegels oder eines Stufenkegels.

Weiterhin läßt sich durch Verstellen des Armes 32 in Längsrichtung des Armes 34 oder durch Verstellen der Heckenschere 28 an dem Arm 34 das Scherblatt 30 auch in der Höhe verstellen, so daß Kugeln mit unterschiedli chem Radius geschnitten werden können.

Fig. 2 zeigt eine Vorrichtung 74, die es gestattet, Buchsbäume 12 auch im Freiland in eine rotationssymmetrische Form zu schneiden.

Bei dieser Vorrichtung ist die Führungsschiene 16 mit Hilfe eines L-förmigen Tragarmes 76 drehbar an einem Galgen 78 aufgehängt, dessen Fußgestell 80 beispielsweise mit Erdnägeln so auf dem Erdboden 82 fixiert werden kann, daß sich das freie Ende des Galgens über dem Scheitel des Buchsbaums 12 befindet. Der Tragarm 76 ist in einem Lager 84 am freien Ende des Galgens 78 gelagert, so daß seine Drehachse mit der Symmetrieachse des Buchs baums 12 zusammenfällt. Oberhalb des Galgens 78 ist ein Handrad 86 ange bracht, mit dem sich der Tragarm 76 und damit auch die Führungsschiene 16 drehen läßt.

Auf der gemeinsamen Achse des Handrades 86 und des Tragarms 76 ist drehfest eine Seilrolle 88 angeordnet, an der ein Zugseil 90 befestigt ist. Das Zugseil 90 läuft über eine Umlenkrolle 92 am waagerechten Schenkel des Tragarms 76 zu einem auf der Führungsschiene 16 sitzenden Anschlag 94, der mit einer weiteren Umlenkrolle versehen ist. Von dort verläuft das Zugseil 90 durch eine Nut in der Außenfläche der Führungsschiene 16 zu der Schneideinheit 22.

Wenn das Handrad 86 gedreht wird, so dreht sich die Führungsschiene 16 um den Buchsbaum 12, und gleichzeitig wird das Zugseil 90 abgewickelt, so daß sich die Schneideinheit 20 aufgrund ihres Eigengewichts langsam längs der Führungsschiene 16 nach unten bewegt. Wenn die Schneideinheit die un tere Endlage erreicht hat, ist das Zugseil 90 vollständig abgewickelt, so daß es beim Weiterdrehen des Handrades 86 in derselben Richtung gegensinnig wieder auf die Seilrolle 88 aufgewickelt wird. Die Schneideinheit 22 bewegt sich dementsprechend wieder nach oben. Wenn die Schneideinheit 22 den oberen Scheitel der Führungsschiene 16 erreicht, so komprimiert sie eine Schraubenfeder 96, die die Führungsschiene 16 umgibt und sich an dem An schlag 94 abstützt. Hierdurch wird gewährleistet, daß sich die Schneidein heit 22 beim erneuten Abwickeln des Zugseils 90 wieder in Bewegung setzt bis das Gefälle der Führungsschiene 16 so weit zugenommen hat, daß die Schneideinheit 22 sich aufgrund ihres Eigengewichts weiterbewegt.

Claims

1. Vorrichtung zum Schneiden von Pflanzen wie Buchsbaum (12) zu einer rotationssymmetrischen Form, insbesondere zu einer Kugelform, mit einer der Erzeugenden der rotationssymmetrischen Form entsprechenden, relativ zu der Pflanze drehbaren Führungsschiene (16), an der eine motorgetriebene Schneideinheit (22) verschiebbar geführt ist, gekennzeichnet durch einen Antriebszug zur Kopplung der Bewegung der Schneideinheit (22) längs der Führungsschiene mit der Drehung der Führungsschiene relativ zu der Pflanze, wobei der Antriebszug eine mit dem Drehantrieb drehbare Seilrolle (88) und ein an der Seilrolle befestigtes Zugseil (90) aufweist, das über Umlenkeinrichtungen (92, 94) zu der Führungsschiene (16) und entlang der Führungsschiene zu der Schneidein heit (22) geführt ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Füh rungsschiene (16) drehbar an einem die Pflanze übergreifenden Galgen (78) aufgehängt ist, und daß die Seilrolle (88) fest auf der in dem Galgen gelager ten Drehachse für die Führungsschiene montiert ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Führungsschiene (16) in ihrem über dem Scheitel der Pflanze (12) liegenden Abschnitt eine Schraubenfeder (96) angeordnet ist, die die Schneideinheit (22) aus der Scheitelposition in Richtung auf einen abfallen den Ast der Führungsschiene (16) vorspannt.

4. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, daß die Schneideinheit (22) eine motorgetriebene Heckenschere (28) oder einen Rasenkantenschneider aufweist, die bzw. der mittels eines Halters (26) verstellbar an der Führungsschiene (16) gehalten ist.

5. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, daß die Führungsschiene (16) in einer gegenüber der Symmetrie achse der Pflanze (12) versetzten Ebene liegt und daß das Scherblatt (30) der Schneideinheit rechtwinklig zu dieser Ebene orientiert ist.