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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Vorschnitt von Rebholz
an Weinstöcken
in Drahtrahmenanlagen mit Kordonerziehung mit mindestens einer Schneidscheibe,
die auf einer von einem Hydraulikmotor angetriebenen, an einem Tragrahmen
befestigten Welle angeordnet ist, und einem der Schneidscheibe gegenüberliegenden
Andrücksystem,
wobei die Welle und das Andrücksystem
mittels eines Hydraulikzylinders auseinanderfahrbar und in eine
Arbeitsstellung zusammenfahrbar ist.
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In
Weinberganlagen mit Kordonerziehung ist der mechanische Rebschnitt
schwierig, da die in einer Weinbergzeile vorhandenen Pfähle und
die daran befestigten Drähte
nicht beschädigt
werden dürfen. In
einer solchen Weinberganlage werden von den einzelnen Rebstöcken in
einem Abstand von etwa 0,5 m bis 1 m zum Boden jeweils zwei Kordonarme
in Richtung der Weinbergzeile entgegengesetzt zueinander ausgerichtet
abgebogen und an einem Biegedraht der Drahtrahmenanlage befestigt,
so dass ein Rebstock im Wesentlichen die Form eines T aufweist.
Auf den Kordonarmen bleiben Augen stehen, aus de nen die Fruchttriebe
wachsen, die nach der Ernte der Trauben Rebholz bilden, das im darauf
folgenden Frühjahr
auf etwa zwei bis vier Augen abgeschnitten wird. Da das Abschneiden
des Rebholzes stets in ungefähr
der gleichen Höhe
und zwar kurz unterhalb der oberhalb des Biegedrahtes liegenden Heftdrähte erfolgt,
kann diese Arbeit durch einen maschinellen Rebschnitt erleichtert
werden.
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Die
DE 40 37 589 C1 offenbart
eine Vorrichtung zum Vorschnitt von Rebholz an Weinstöcken in Drahtrahmenanlagen,
insbesondere mit Kordonerziehung, die aus mindestens einem über einen
verschwenkbaren Tragrahmen an einem Ackerschlepper angebrachten,
angetriebenen Schneidsystem besteht, um das konzentrisch ein Fangkorb
mit gleichmäßig über den
Umfang verteilten U-förmigen Bügeln drehbar
gelagert ist. Die konvexe Wölbung der
Außenkante
des Steges eines jeden Bügels
beträgt
das 1,2 bis 1,7-fache der Höhe
des Fangkorbes, um sowohl eine Beschädigung der Weinbergspfähle als
auch des Drahtes der Drahtrahmenanlage auszuschließen. An
dem Tragrahmen ist eine die Weinbergzeile übergreifende federbelastete
Andrückeinheit
für das
Zuführen
des Rebholzes in die Schneidsysteme schwenkbar befestigt. Die Andrückeinheit besteht
aus mehreren übereinander
angeordneten, in den Bereich der Schneidsysteme eingreifenden, durch
einen Hydraulikmotor angetriebenen Scheiben.
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Im
Weiteren zeigt die
DE
38 27 381 C2 eine Vorrichtung zum Vorschnitt von Rebholz
an Weinstöcken
in Drahtrahmenanlagen mit Kordonerziehung mit einer über einen
beweglichen Tragrahmen an einem Ackerschlepper angebrachten Baueinheit
aus mehreren übereinander
angeordneten, angetriebenen Schneid systemen, um die jeweils konzentrisch ein
Fangkorb mit peripheren Bügeln
frei drehbar gelagert ist, und mit einer schwenkbar an dem Tragrahmen
befestigten, die Weinbergzeile übergreifenden, federbelasteten
Andrückeinheit
für das
Zuführen
des Rebholzes in die Schneidsysteme, die aus mehreren übereinander
angeordneten, in den Bereich der Schneidsysteme eingreifenden, drehbaren
Scheiben besteht, die motorisch entgegen dem Uhrzeigersinn angetrieben
sind.
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Schließlich beschreibt
die
DE 37 39 787 A1 eine
Vorrichtung zum Vorschnitt von Rebholz an Weinstöcken in Drahtrahmenanlagen
mit Kordonerziehung, die aus mindestens einem über einen verschwenkbaren Tragrahmen
an einem Ackerschlepper angebrachten, angetriebenen Schneidsystem besteht,
das mittels eines Hydraulikzylinders mit zugeordneter Rückstellfeder
aus dem Bereich der Weinbergzeile heraus und in diese wieder hineinfahrbar
ist. Der Hydraulikzylinder ist entweder über einen in Fahrtrichtung
vor den Schneidsystem angeordneten induktiven Taster, der in einen
zwischen dem Erdboden und dem Biegedraht in die Weinbergzeile eintauchenden,
federbelasteten Schwenkhebel eingebaut ist, oder über eine
in Fahrtrichtung vor dem Schneidsystem angeordnete Lichtschranke,
deren die Weinberge einschließender
Sender und Empfänger
an in der Höhe
zwischen den Kordonarmen und dem oberen Ende der Weinbergpfähle sich
gegenüberliegenden
Haltearmen befestigt sind, betätigbar.
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Die
zuvor erläuterten
Vorrichtungen zum Vorschnitt von Rebholz an Weinstöcken in
Drahtrahmenanlagen mit Kordonerziehung sind insofern nachteilig,
als sie einen sehr aufwändigen,
aus einer Vielzahl von Einzelteilen bestehenden, in der Regel mehrere
Hydraulikmotoren umfassenden Aufbau aufweisen, weshalb sie zum einen
sehr schwer und zum anderen teuer sind.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, die bei einem einfachen und kostengünstigen
Aufbau ein geringes Gewicht aufweist.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe dadurch gelöst,
dass die Schneidscheibe auf ihrer Ober- und Unterseite jeweils einen
konzentrisch dazu angeordneten Ring trägt.
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Bei
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist kein um das Schneidsystem drehbarer Fangkorb mit peripheren
Bügeln
vorgesehen. Vielmehr sind lediglich die Ringe auf der Ober- und Unterseite der Schneidscheibe
befestigt, die für
eine Stabilisierung sorgen. Aufgrund des Verzichtes auf die aus
dem Stand der Technik bekannten Bauteile ist ein leichter und kostengünstiger
Aufbau der Vorrichtung gegeben. Im Weiteren kann sich ein Draht
der Drahtrahmenanlage an dem oberen bzw. unteren Ring anlegen und
wird an diesem unter Vermeidung von Beschädigungen geführt. Die
Ringe sind in ihren Außendurchmesser
derart bemessen, dass das Rebholz zuverlässig abgesägt wird.
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Bevorzugt
weist jeder Ring einen über
seine Höhe
verlaufenden konkaven Radius auf. In dem Radius liegt ein Draht
der Drahtrahmenanlage in der Arbeitstellung der Welle und des Andrücksystems
ein.
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Um
die Ringe nach einem Austausch der Schneidscheibe erneut verwenden
zu können,
sind vorteilhafterweise die Ringe unter Zwischenanordnung der als
Kreissägeblatt
ausgebildeten Schneidscheibe miteinander verschraubt. Durch die
Ausbildung der Schneidscheibe als Kreissägeblatt ist ein Abtrennen des
Rebholzes mit einer geringen Schnitt- und Anpresskraft möglich.
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Zweckmäßigerweise
ist die Welle über
einen oberen Halteflansch und eine untere Haltelasche mit einer
tragrahmenfesten Schwenkachse verbunden, wobei der Halteflansch
mit dem Hydraulikzylinder gekoppelt ist. Selbstverständlich sind
der Halteflansch und die Haltelasche schwenkbar an dem Tragrahmen
gelagert und vorzugsweise im oberen und unteren Bereich der im Wesentlichen
vertikal ausgerichteten Welle vorgesehen. An der Welle ist der Hydraulikmotor
direkt oder unter Zwischenschaltung eines Getriebes befestigt.
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Alternativ
wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass das Andrücksystem
einen gabelförmigen
Andrücker
umfasst, wobei die Schneidscheibe in der Arbeitsstellung in dem
Gabelfreiraum umläuft.
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Zunächst ist
festzustellen, dass selbstverständlich
die zuvor erläuterte
Ausgestaltung der Schneidscheibe als Kreissägeblatt mit ober- und unterseitigen
Ringen bevorzugt im Zusammenhang mit dem gabelförmigen Andrücker zu verwenden ist, jedoch
kann jede andere Schneidscheibe ebenfalls zum Einsatz kommen. Der
Andrücker
wirkt mit seinem Gabelfreiraum gezielt im Schnittbereich der Schneidscheibe,
weshalb ein effizientes Abtrennen des Rebholzes sichergestellt ist.
Darüber
hinaus ist der gabelförmige
Andrücker
sowohl mit einem geringen Gewicht als auch kostengünstig zu
fertigen.
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Um
das abzuschneidende Rebholz beim Verfahren der Vorrichtung mittels
eines Ackerschleppers in den Bereich der Schneidscheibe zu leiten, geht
bevorzugt der Andrücker
in der Arbeitsstellung unter Einschluss eines spitzen Winkels tangential von
der Schneidscheibe ab.
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In
Ausgestaltung weist der Andrücker
einen Arm mit endseitigem Gabelfreiraum auf, wobei der Arm an einer
parallel und beabstandet zur Welle an einer dem Tragrahmen zugeordneten
Achse befestigt ist. Der Arm kann zu Fertigung des Gabelfreiraums
beispielsweise mit einer Nut versehen sein oder beidseitig entsprechend über sein
freies Ende vorstehende Stege tragen.
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Um
ein Einklemmen von Draht innerhalb des Gabelfreiraumes bei eingetauchter
Schneidscheibe zu verhindern, ist vorzugsweise die lichte Weite
des Gabelfreiraums entsprechend der Dicke der Schneidscheibe zuzüglich einem
Spiel für
den Draht bemessen.
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Nach
einer Weiterbildung ist der Arm mit einer zu verschraubenden Schelle
an der Achse festgelegt, die zum Verschwenken über einen Ausleger und ein
Getriebe mit dem Hydraulikzylinder gekoppelt ist. Bei der Schelle
kann es sich um einen Bügel handeln,
dessen mit Gewinde versehene Bügelenden
in entsprechende Bohrungen des Armes eingreifen und verschraubt
werden. Durch das Verschrauben wird der die Achse umgreifende Bügel kraftschlüssig an
der Achse festgelegt. Nach dem Lösen der
Schelle ist der Arm einfach zu verschwenken bzw. auszutauschen.
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Um
das Rebholz in kurze Stücke
zu zerschneiden, die einfach dem Drahtrahmen zu entnehmen sind und
verhältnismäßig schnell
verrotten, sind zweckmäßigerweise
auf der Welle mehrere parallel und beabstandet zueinander ausgerichtete
Schneidscheiben in Form von Kreissägeblättern angeordnet und jedes
der Kreissägeblätter taucht
in einen Gabelfreiraum eines an der Achse festgelegten Andrückers ein.
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Vorzugsweise
erfolgt das Auseinander- und/oder Zusammenfahren der Welle und des
Andrücksystems
entweder bei der Erfassung eines Pfahles der Drahtrahmenanlage zwangsgesteuert und/oder
durch einen Benutzer veranlasst. Dem Fachmann sind aus dem Stand
der Technik derartige Einrichtungen mannigfaltig bekannt. Beispielsweise detektieren
Lichtschranken Pfähle
und steuern die Hydraulikeinrichtung der Vorrichtung bzw. eines
die Vorrichtung tragenden Ackerschleppers.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch
zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der Erfindung
ist nur durch die Ansprüche
definiert.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles unter Bezugnahme
auf die zugehörigen
Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigt:
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1 eine
Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung und
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2 eine
Draufsicht auf die Darstellung nach 1.
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Die
in Richtung des Pfeils 18 verfahrbare Vorrichtung zum Vorschnitt
von Rebholz an Weinstöcken
in Drahtrahmenanlagen mit Kordonerziehung umfasst einen im Wesentlichen
U-förmigen Tragrahmen 1 zum Übergreifen
der zu bearbeitenden Zeile, der schwenkbar an einem Ackerschlepper
zu montieren ist. Eine über
einen Hydraulikmotor 16 antreibbare Welle 2 trägt mehrere
als Kreissägeblätter 3 ausgebildete
Schneidscheiben 4, die parallel sowie beabstandet zueinander
angeordnet sind. Das obere Ende der Welle 2 ist mit dem
Hydraulikmotor 16 gekoppelt, der über einen Halteflansch 5 mit
einer tragrahmenfesten Schwenkachse 6 verbunden ist. Das untere
Ende der Welle 2 ist in einer Haltelasche 17 gelagert,
die ebenfalls mit der Schwenkachse 6 verbunden ist. An
dem Halteflansch 5 ist ein Ende eines doppelt wirkenden
Hydraulikzylinders 7 gelenkig befestigt, dessen anderes
Ende mit einem Ausleger 8 eines der Welle 2 gegenüberliegenden
Andrücksystems 9 gelenkig
gekoppelt ist. Mittels des Hydraulikzylinders 7 sind die
Welle 2 und das Andrücksystem 9 auseinanderfahrbar,
um beispielsweise hinter einen vertikalen Pfosten der Drahtrahmenanlage
gefahren zu werden, und in eine Arbeitsstellung zusammenfahrbar,
wobei in der Arbeitsstellung jedes der Kreissägeblätter 3 in einem Gabelfreiraum 10 eines mittels
einer Schelle 15 an einer schwenkbaren Achse 11 festgelegten
Arms 12 eines Andrückers 13 des Andrücksystems 9 eintaucht.
Um das abzuschneidende Rebholz beim Verfahren der Vorrichtung in den
Bereich der Kreissägeblätter 3 zu
leiten, gehen in der Arbeitsstellung die Andrücker 13 unter Einschluss
eines spitzen Winkels tangential von den jeweiligen Kreissägeblättern 3 ab.
Die lichte Weite des Gabelfreiraums 10 ist entsprechend
der Di cke des Kreissägeblattes 3 zuzüglich einem
Spiel für
den Draht bemessen, um ein Klemmen des Drahtes zu verhindern.
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Jedes
der Kreissägeblätter 3 weist
auf seiner Ober- und Unterseite jeweils einen Ring 14 auf,
wobei die Ringe 14 koaxial zu dem Kreissägeblatt 3 ausgerichtet
und miteinander verschraubt sind. Über die Höhe des Ringes 14 erstreckt
sich im Wesentlichen auslaufend ein konkaver Radius 16 zur
Führung
eines Drahtes der Drahtrahmenanlage beim Schneiden des Rebholzes.
Die Ringe 14 dienen darüber
hinaus zur Stabilisierung des entsprechenden Kreissägeblattes 3.