DE4408026A1 - Druckwerk für eine Mehrfarbenrollenrotationsdruckmaschine - Google Patents
Druckwerk für eine MehrfarbenrollenrotationsdruckmaschineInfo
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- B41F7/00—Rotary lithographic machines
- B41F7/02—Rotary lithographic machines for offset printing
- B41F7/12—Rotary lithographic machines for offset printing using two cylinders one of which serves two functions, e.g. as a transfer and impression cylinder in perfecting machines
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Description
Die Erfindung betrifft ein Druckwerk für eine
Mehrfarbenrollenrotationsdruckmaschine für Schön- und
Widerdruck entsprechend dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1.
Durch die DE-PS 22 34 089 ist eine
Offsetrollenrotationsdruckmaschine bekannt, bei welcher
jeweils die gegen einen stationär gelagerten
Druckzylinder arbeitenden Gummituch- und Plattenzylinder
in einem verfahrbaren Rahmen angeordnet sind, um
die übereinander angeordneten Druckwerke zwecks
Papierbahneinzug voneinander zu trennen.
Nachteilig bei dieser Offsetrollenrotationsdruckmaschine
ist, daß diese nicht für Schön- und Widerdruck geeignet
ist.
Durch ein Firmenprospekt der Firma MAN - Roland
Druckmaschinen AG, Offenbach, Main (DE) (RA GEO
08.93.1) sind in Turmbauweise übereinander angeordnete
Druckeinheiten in H-Form bekanntgeworden, z. B. H
auf H als sogenannter Achterturm. Dabei besteht
eine Druckeinheit in H-Form aus jeweils zwei
spiegelbildlich zueinander angeordneten Druckeinheiten
in U-Form, die auch als U-Druckeinheit bezeichnet
wird und jeweils vier Zylinder in Brückenbauweise
aufweist.
Nachteilig bei diesen in Turmbauweise übereinander
angeordneten Druckeinheiten ist, daß z. B. zwischen
den zwei zu einem Achterturm aufeinandergesetzten
Druckeinheiten in H-Form die zu bedruckende Papierbahn
einen relativ langen Weg zwischen den Druckstellen
zurückzulegen hat, was zu Passerschwierigkeiten
führen kann. Darüberhinaus weisen die genannten
übereinander angeordneten Druckwerke eine große
Bauhöhe auf, so daß das Bedienpersonal in mindestens
zwei Ebenen verschiedener Höhe tätig werden muß.
Schließlich ist noch von Nachteil, daß die den
Druckeinheiten zugeordneten Farbwerke entsprechend der
spiegelbildlichen Anordnung der einzelnen U-förmigen
Druckeinheiten zueinander einmal eine Farbflußrichtung
von oben nach unten und einmal eine Farbflußrichtung
von unten nach oben aufweisen, was zu unterschiedlichen
Farbverhalten führen kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Druckwerk
für eine Mehrfarbenrollenrotationsdruckmaschine für
Schön- und Widerdruck in niedriger Bauhöhe zu schaffen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale
des kennzeichnenden Teils des Patentanspruches 1 gelöst.
Durch die Erfindung werden insbesondere nachfolgende
Vorteile erzielt:
Die erfindungsgemäße Druckmaschine weist eine niedrige Bauhöhe und somit weniger Gewicht auf, was u. a. auch die Kosten für das Maschinenfundament verringert. Infolge der verringerten Bauhöhe der Maschine wird eine Bedienbarkeit in nur einer Ebene erreicht. Der Farbfluß in jeder Druckeinheit weist stets die gleiche Richtung auf, so daß in allen Druckeinheiten ein gleiches Farbverhalten erzielt wird. Auf Grund der geringeren Bauhöhe wird bei Anfahr- und Abbremsvorgängen, z. B. beim Druckplattenwechsel, der Makulaturanteil verringert. Weiterhin sind infolge der geringeren Bauhöhe die Kosten für eine mögliche Kapselung der Maschine verringert. Eine solche Kapselung kann aus Gründen des Schallschutzes oder für eine Wärmerückgewinnung in Verbindung mit einer Luftreinigung von Bedeutung sein. Weiterhin werden durch die Verringerung der Bauhöhe die in einer Druckmaschine entstehenden Schwingungen reduziert. Darüberhinaus wird durch die verringerte Bauhöhe der Druckmaschine und bei Anwendung eines Naß-Offsetdruckverfahrens der sogenannte fan-out-effect in seiner Wirkung abgeschwächt. Bei konventionellen Druckverfahren werden Passerschwierigkeiten verringert. Schließlich sind Druckwerke der erfindungsgemäßen Druckmaschine auch als Zusatzdruckwerk, bzw. als Druckwerk für einen fliegenden Druckplattenwechsel (Imprinter) verwendbar.
Die erfindungsgemäße Druckmaschine weist eine niedrige Bauhöhe und somit weniger Gewicht auf, was u. a. auch die Kosten für das Maschinenfundament verringert. Infolge der verringerten Bauhöhe der Maschine wird eine Bedienbarkeit in nur einer Ebene erreicht. Der Farbfluß in jeder Druckeinheit weist stets die gleiche Richtung auf, so daß in allen Druckeinheiten ein gleiches Farbverhalten erzielt wird. Auf Grund der geringeren Bauhöhe wird bei Anfahr- und Abbremsvorgängen, z. B. beim Druckplattenwechsel, der Makulaturanteil verringert. Weiterhin sind infolge der geringeren Bauhöhe die Kosten für eine mögliche Kapselung der Maschine verringert. Eine solche Kapselung kann aus Gründen des Schallschutzes oder für eine Wärmerückgewinnung in Verbindung mit einer Luftreinigung von Bedeutung sein. Weiterhin werden durch die Verringerung der Bauhöhe die in einer Druckmaschine entstehenden Schwingungen reduziert. Darüberhinaus wird durch die verringerte Bauhöhe der Druckmaschine und bei Anwendung eines Naß-Offsetdruckverfahrens der sogenannte fan-out-effect in seiner Wirkung abgeschwächt. Bei konventionellen Druckverfahren werden Passerschwierigkeiten verringert. Schließlich sind Druckwerke der erfindungsgemäßen Druckmaschine auch als Zusatzdruckwerk, bzw. als Druckwerk für einen fliegenden Druckplattenwechsel (Imprinter) verwendbar.
Darüberhinaus läßt sich durch eine schnelle
Austauschmöglichkeit der Form- und Gummituchzylinder
je Druckeinheit eine gute Formatvariabilität
der Druckmaschine erzielen. Im Ruhezustand der
Druckmaschine ist ein manuelles Wechseln eines endlichen
Gummituches oder eines endlosen Gummituches (sleeve)
bei guter Maschinenzugängigkeit möglich. Desgleichen
können die Druckplatten von Hand oder durch eine
Druckplattenwechselvorrichtung auf die Formzylinder
aufgebracht werden. Es ist auch möglich, endlose
Gummitücher auf die Gummituchzylinder aufzubringen
(sleeves). Dies ist auch für den Fall des Wechsels der
Druckplatten auf dem Formzylinder möglich.
Somit kann die Anschaffung von teuren Anlagen für
ein sogenanntes computer to press Verfahren vermieden
werden.
Die Erfindung wird nachfolgend an einem
Ausführungsbeispiel näher erläutert. Die zugehörigen
Zeichnungen zeigen in
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer erfin
dungsgemäßen Druckmaschine in Arbeitsstellung,
Fig. 2 eine schematische Seitenansicht nach Fig. 1,
jedoch in Ruhestellung.
Ein oberer Träger 49 und ein unterer Träger
50 einer Mehrfarbenrollenrotationsdruckmaschine nimmt
mehrere übereinander angeordnete Druckeinheiten auf, die
insgesamt jeweils mit 2, 3, 4 und 5 bezeichnet sind,
wobei zweite, parallel dazu verlaufendes Träger nicht
gezeigt sind. Zwischen den Trägern 49; 50 ist weiterhin
ein auf Rollen 7.1, 8.1 verschiebbarer linker Rahmen
9 angeordnet, welcher Teile der linken Druckeinheiten
2, 3, 4, 5 aufnimmt. Zischen den Trägern 9; 10 ist
weiterhin ein auf Rollen 7.2, 8.2 verschiebbarer rechter
Rahmen 10 angeordnet zur Aufnahme von Teilen der
rechten Druckeinheiten 11, 12, 13, 14. Jede Druckeinheit
2 bis 5 und 11 bis 14 besteht jeweils aus einem
Gummituchzylinder 16.2 bis 16.5 und 16.11 bis 16.14,
welcher jeweils mit einem Formzylinder 17.2 bis 17.5
und 17.11 bis 17.14 zusammenarbeitet. In einem mittleren
Teil 1, welcher zumindest auf dem unteren Träger 50
trägerfest angeordnet ist, ist eine entsprechende Anzahl
aneinander an- und abstellbarer Gummituchzylinderpaare
16.2-16.11; 16.3-16.12; 16.4-16.13; 16.5-16.14
angeordnet. Demzufolge sind die übereinanderangeordneten
Brückendruckeinheiten 2, 11; 3, 12; 4, 13; 5, 14
jeweils pro Brückendruckeinheit 2, 11; 3, 12; 4, 13
oder 5, 14 zweimal trennbar, nämlich immer zwischen den
Gummituch- und Formzylindern: 16.2-17.2; 16.11-17.11
für Brückendruckeinheit 2, 11 und 16.3-17.3;
16.12-17.12 für Brückendruckeinheit 3, 12 und
16.4-17.4; 16.13-17.13 für Brückendruckeinheit 4, 13
und 16.5-17.5; 16.14-17.4 für Brückendruckeinheit
5-14. Der jeweilige Formzylinder 17 erhält
Feuchtmittel über ein insgesamt mit 18 bezeichnetes
Feuchtwerk und Farbe über ein insgesamt mit 19
bezeichnetes Farbwerk zugeführt. Das Farbwerk 19 kann
z. B. aus einer Farbwanne 21 mit einer Farbwalze 22
bestehen, (bezeichnet bei Druckeinheit 5 in Fig. 2)
wobei die Farbwalze 22 ihre Druckfarbe mittels
Farbauftragswalzen 23, 24 an jeden Formzylinder 17
überträgt. Statt zweier gleichgroßer Farbauftragswalzen
23, 24 kann auch nur eine kleinere oder größere
Farbauftragswalze eingesetzt werden. Anstelle einer
Farbwanne 21 sowie einer Farbwalze 22 kann z. B. auch
eine Kammerrakel in Verbindung mit einer Rasterwalze
(Aniloxwalze) verwendet werden. Es kann jedoch auch
ein konventionelles Farbwerk eingesetzt werden. Jedes
Feuchtwerk 18 kann als Sprühfeuchtwerk ausgebildet
sein, welches aus einer bekannten Sprüheinrichtung
26, z. B. einer meiste mit Sprühdüsen besteht, welche
ihre Sprühstrahlen auf eine Feuchtmittelauftragswalze 27
richten. Diese Feuchtmittelauftragswalze 27 steht mit
dem Formzylinder 17 in Verbindung (bei Druckeinheit 4 in
Fig. 2 bezeichnet).
Die zwischen den horizontal verlaufenden Trägern 59, 50
übereinander angeordneten Druckeinheiten 2 bis 5 sowie
11 bis 14 sind jeweils mit ihrem Gummituchzylinder
16.2. 16.11; 16.3, 16.12; 16.4, 16.13; 16.5, 16.14
gegeneinander gerichtet angeordnet, so daß jeweils eine
Papierbahn 28 oder 29 beidseitig bedruckt werden kann.
Die möglichen Berührungsstellen der Gummituchzylinder 16
miteinander (abzüglich der Dicke der Papierbahn 28 oder
29) sind mit 31, 32, 33, 34 bezeichnet (Fig. 1), so daß
die Druckeinheiten 2 mit 11, 3 mit 12, 4 mit 13 und 5
mit 14 jeweils eine Brückendruckeinheit 2, 11; 3, 12;
4, 13; 5, 14 bzw. eine Druckeinheit in Brückenbauweise
miteinander bilden, welche jeweils so gestaltet ist,
daß die Gummituchzylinder 16.2, 16.11; 16.3, 16.12;
16.4, 16.13; 16.5, 16.14 sich jeweils paarweise
einander berührend (abzüglich der Dicke einer Papierbahn
28 bzw. 29) gegenüberliegend und seitengestellfest
gelagert sind. Der zwischen den Trägern 49; 50
verschiebbare Rahmen 9 nimmt jeweils den Formzylinder
17.2, 17.3, 17.4, 17.5 sowie ein jeweils dazugehöriges
Feuchtwerk 18 und ein jeweils dazugehöriges Farbwerk
19 auf. Der im Seitengestell 1 verschiebbare Rahmen
10 nimmt einen Formzylinder 17.11, 17.12, 17.13,
17.14 sowie ein jeweils dazugehöriges Feuchtwerk 18
und ein jeweils dazugehöriges Farbwerk 19 auf. Die
Brückendruckeinheiten sind in ihrer Anordnung etwa
symmetrisch, wenn man zwischen den Berührungsstellen 31
bis 34 der Gummituchzylinder 16.2-16.11; 16.3-16.12;
16.4-16.13 und 16.5-16.14 eine gedachte Gerade als
Mittellinie zieht.
Der verschiebbare Rahmen 9, 10 ist jeweils mittels
zweier doppelt wirkender Arbeitszylinder 36.1, 37.1
bzw. 36.2, 37.2, z. B. Hydraulikzylinder, betätigbar.
Dabei ist der Arbeitszylinder 36.1, 36.2, 37.1, 37.2
seitengestellfest gelagert und das zylinderabgewandte
Ende der Kolbenstange ist gelenkig mit dem
verschiebbaren Rahmen 9 bzw. 10, jeweils an seiner
Ober- bzw. Unterseite verbunden. Der Rahmen 9 und 10
weist jeweils an seiner Oberseite eine Führungsleiste
38 auf, welche in einer im Seitengestell 1 befindlichen
und nach unten geöffneten Nut 39 geführt wird. Für
eine gute Leichtgängigkeit der Führungsleiste 38 in
der Nut 39 können die Flanken der Führungsleiste 38
Vertiefungen zur Aufnahme von Lagerkugeln aufweisen,
die die Führungsleiste 38 gegen die Seitenwände der
im Seitengestell 1 befindlichen Nut 39 abstützen. Zum
Erzielen einer hohen Paßgenauigkeit beim Zurückfahren
des verschiebbaren Rahmens 9 und 10 von der Ruhestellung
(Fig. 2) in die Arbeitsstellung (Fig. 1) weist der
Rahmen 9 bzw. 10 jeweils an seiner senkrechten
verlaufenden Schließkante 41.1 bzw. 41.2 mehrere über
die Schließkante 41.1; 41.2 hinausragende Zapfen 42.1,
42.2 bzw. 43.1, 43.2 auf, die in eine senkrecht
verlaufende Schließkante 44.1 bzw. 44.2 des Rahmens 9
bzw. 10 befindliche Sacklochbohrungen 46.1, 46.2 bzw.
47.1, 47.2 eingreifen (nur in Fig. 2 dargestellt).
In der Arbeitsstellung (Fig. 1) ist der verschiebbare
Rahmen 9 bzw. 10 gegen ein unbeabsichtigtes Verschieben
mittels einer mechanisch wirkenden und insgesamt mit
48.1 bzw. 48.2 bezeichneten Sperrvorrichtung gesichert
(nur in Fig. 2 dargestellt). Die Sperrvorrichtung 48.1
bzw. 48.2 besteht aus einer rahmenfest gelagerten
Gewindebuchse, welche beim Schließen des Rahmens 9,
10 mit einer mittelteilfest gelagerten Gewindespindel
eine formschlüssige Verbindung bildet. Dabei wird
die Gewindespindel mittels einer motorgetriebenen
Gewindehülse in Richtung Mittelteil 1 bewegt.
Es ist möglich, während des Stillstandes der
Druckmaschine die auf den Formzylindern 17 befindlichen
Druckplatten mittels einer Bedienperson manuell zu
wechseln (Fig. 2).
Weiterhin ist es möglich, die auf den Formzylinder
17.2 bis 17.5 und 17.11 bis 17.14 befindlichen
Druckplatten mittels einer insgesamt mit 51 bezeichneten
und jeweils jeder Druckeinheit 2 bis 5 und 11
bis 14 zugeordneten Druckplattenwechselvorrichtung zu
wechseln. Diese Druckplattenwechselvorrichtung (nicht
einzeln dargestellt) kann aus zwei in einem Abstand
von mindestens einer Formzylinderbreite mittelteilfest
bzw. rahmenfest angeordneten Linearführungen bestehen,
auf welchen beide Enden eines Greiferbalkens
geführt sind. Der Greiferbalken erstreckt sich in
achsparalleler Richtung zum jeweiligen Formzylinder 17
und trägt eine Anzahl von Saugern, mittels welchen
eine in Warteposition auf beidseitig rahmenfesten
Auflageschienen befindliche Druckplatte aufnehmbar
und mittels Bewegung des Greiferbalkens auf den
Linearführungen mit seiner vorderseitigen Abkantung in
einen nichtdargestellten Einhängeschlitz des jeweiligen
Formzylinders 17 einhängbar ist. Die Druckplatte kann
sowohl beidseitig in Einhängeschlitze eingespannt sein
(bekannt z. B. durch DE-G 92 18 389.1) oder auch
einseitig, wobei die Druckplatte 57 dann mittels
nichtdargestellter, in der Mantelfläche des jeweiligen
Formzylinders 17 eingearbeitete Magnete gehalten
wird. Die Linearführungen können als Gewindespindeln
ausgebildet sein, auf welchen der Greiferbalken mittels
elektromotorisch in Umdrehung versetzter Gewindehülsen
bewegt wird.
Eine Steuerung der Drehbewegung des Formzylinders
und eine Synchronisierung des Druckplattenein- und
-ausschubes ist aus der DE 39 40 796 C2 bekannt.
Parallel zu den Auflageschienen und unterhalb derselben
verläuft ein rahmenfestes und formzylinderbreites
Ablageblech zur Aufnahme von nichtdargestellten vom
Formzylinder abgenommenen Druckplatten. Statt des
Ablagebleches können auch rahmenfeste Auflageschienen
verwendet werden. Die Druckplattenwechselvorrichtung ist
in Fig. 1 und 2 nur symbolisch angedeutet.
Bei dem erfindungsgemäßen Druckwerk ist es möglich,
die in Fig. 1 und 2 gezeigten Formzylinder 17.2 bis
17.5 und 17.11 bis 17.14 sowie die dazugehörigen
Gummituchzylinder 16.2 bis 16.5 und 16.11 bis 16.14
gegen solche mit größerem Durchmesser auszutauschen.
Dies kann manuell durch Bedienpersonen erfolgen, die die
vorgenannten Zylinder tauschen, wenn sich das Druckwerk
im Ruhezustand (Fig. 2) befindet und zwischen dem
stationären, senkrecht verlaufenden mittleren Teil 1, in
welchem die Gummituchzylinder 16 gelagert sind und den
verschiebbaren Rahmen 9, 10 ein Bediengang 52, 53 mit
einer begehbaren Breite a, b entsteht.
Die vorgenannten Zylinder 16, 17 können jedoch
auch mit einer insgesamt mit 54 bezeichneten Hebe-
und Transporteinrichtung ausgetauscht werden, welche
aus einem auf Schienen in den Bediengängen 52, 53
verfahrbaren Wagen 56 besteht, welcher auf einem
Gestell 57 zur Aufnahme der Achszapfen der Zylinder
16, 17 zwei getrennt höhenverstellbare Hubeinrichtungen
58, 59 aufweist. Die Hubeinrichtungen 58, 59 besitzen
jeweils drei waagerecht verlaufende Tragarme 61,
62, 63 zur Aufnahme der Achszapfen der Zylinder
16, 17 (die Tragarme der zweiten Hubeinrichtung 58
sind in Fig. 2 nicht dargestellt). Jeder Tragarm
61 bis 63 weist eine ausfahrbare, den Tragarm
61 bis 63 in horizontaler Richtung verlängernde
Traverse 64 auf, auf welchen ein Zylinder, z. B.
der Formzylinder 17.12 aus der Druckeinheit 12
(Fig. 2) austauschbar ist, z. B. gegen einen auf den
Tragarmen 61, der Hebe- und Transporteinrichtung 54
befindlichen Formzylinder 66 größeren Durchmessers.
Dabei sind die seitengestellfesten Zylinderlagerungen
in bekannter Bauart ausgeführt, z. B. mit
Walzenschlössern. Demzufolge können auch mit der Hebe-
und Transporteinrichtung 54 nacheinander sämtliche
Zylinder 16, 17 getauscht werden. Die Achszapfen
der seitengestellfesten Gummituchzylinder 16.2 bis
16.5 und 16.11 bis 16.14 sind in nichtdargestellten
verschiebbaren Lagereinheiten gelagert.
Um das Farbwerk 19 einer jeden Druckeinheit 2 bis 5 und
11 bis 14 dem vergrößerten Durchmesser des jeweiligen
Formzylinders 17 anzupassen, kann das Farbwerk 19 auf
einem in eine formzylinderferne Richtung in dem Rahmen
9; 10 mittels eines verschiebbaren Einschubs angeordnet
sein, so wie dies in der DE-PS 22 34 089 für Platten-
und Gummituchzylinder dargestellt ist. In gleicher Art
kann auch das Feuchtwerk 18 verfahren, d. h. in eine
formzylinderferne Richtung verschoben werden.
Da beim Austausch der Zylinder 16, 17 gegen solche mit
größerem Durchmesser die verschiebbaren Rahmen 9, 10
mit ihren Schließkanten 44.1; 44.2 die Schließkanten
41.1 und 41.2 des vertikal verlaufenden Seitengestells
1 nicht mehr berühren, werden an den vorgenannten
Schließkanten in der Höhe der Zapfen 42.1, 42.2; 43.1,
43.2 Distanzstücke angeordnet, die die verschiebbaren
Rahmen 9, 10 gegen das vertikal verlaufende
Seitengestell 1 festlegen. Die Sperrvorrichtungen 48.1,
48.2 sind ebenfalls so bemessen, daß ein zwischen
den Rahmen 9, 10 und dem vertikalen Seitengestell im
Betriebszustand vorhandene Längsspalt überbrückt werden
kann. Dieser Längsspalt kann gegen ein unbeabsichtigtes
Berühren jeweils z. B. mittels einer Schiebetür
abgedeckt werden.
Für den Fall, daß die Gummituchzylinder 16.2 bis
16.5 und 16.11 bis 16.14 oder nur einzelne davon
mit einem endlosen Gummituch, einer bekannten
Gummituchhülse bezogen werden sollen ("sleeve"), so
können die vorgenannten Gummituchzylinder mittels der
Hebe- und Transporteinrichtung 54 aus ihren Lagerungen
entnommen und von einer auf der hinteren, zweiten
Hubeinrichtung 58 (Fig. 2) befindlichen, auf einen
Achszapfen wirkenden Klemmeinrichtung festgehalten
werden (siehe DE 35 00 319 C2). Nach Absenken und
ggf. Verschwenken der vorderen Hubeinrichtung 59 ist
der volle Umfang eines Gummituchzylinders 17 zur
Aufnahme eine neuen Gummituchhüle zugängig. Die Montage
des Gummituchzylinders 17 erfolgt in umgekehrter
Reihenfolge. In gleicher Weise kann ein Wechsel der
Druckplatten einer oder mehrerer Formzylinder 16.2
bis 16.5 und 16.11 bis 16.14 erfolgen
für den Fall, daß statt herkömmlicher Druckplatten
als Druckformen aufbereitete Aluminiumhülsen ("sleeves")
verwendet werden.
Bei einem Austausch der Formzylinder 17
gegen größere müssen außerdem jeweils die
Druckplattenwechselvorrichtungen 51 in der Art verstellt
werden, daß diese mit ihrem zylindernahen Ende an dem
nunmehr veränderten Durchmesser des Formzylinders 17
anliegen.
Als Formzylinder 17 bzw. Gummituchzylinder 16 können
Zylinder in Leichtbauweise verwendet werden, so wie
diese in der DE-G 93 18 285.6 beschrieben sind.
Es versteht sich von selbst, daß z. B. zweite Träger
sowie ein zweiter verschiebbarer Rahmen zur Funktion
des Druckwerkes ebenso benötigt wird, wie zweite
Arbeitszylinder zum Verschieben der vorgenannten Rahmen,
sowie dazugehörige Sperrvorrichtungen und dgl. mehr.
Die Gummituchzylinder 16 und Formzylinder 17 jeder
Brückendruckeinheit 2, 11; 3, 12; 4, 13 oder
5, 14 können jeweils mit separaten abkuppelbaren
Antriebsmotoren versehen sein (Fig. 7). Dadurch wird es
möglich, daß ein abgekuppelter Formzylinder 17 während
des Betriebs des Druckwerkes mit neuen Druckplatten
versehen werden kann (Imprinter).
Eine Gesamtbauhöhe H des erfindungsgemäßen Druckwerkes
mit vier Brückendruckeinheiten 2, 11; 3, 12; 4, 13 und
5, 14 kann zwischen dem Achtfachen und dem 15-fachen
eines Durchmessers eines Formzylinders 17 liegen, wobei
der Durchmesser auf das sogenannte "Berliner Format"
bezogen ist. Demzufolge bezieht sich eine Bauhöhe h
eines Druckwerkes 2, 3, 4, 5, 11, 12, 13 oder 14 auf
das Zweifache bis zum 3,75-fachen eines Formzylinders
17 im "Berliner Format" (Fig. 12). Der Durchmesser eines
Formzylinders 17 im "Berliner Format" beträgt etwa 300
Millimeter.
Anstelle der Feuchtwerke 18 sowie der Kurzfarbwerke 19
können auch modifizierte Feuchtwerke und konventionelle
Farbwerke eingesetzt werden.
Dabei kann das konventionelle Farbwerk aus einem
Farbkasten mit einem Farbduktor und einer Filmwalze
bestehen, an welche sich zwei Farbübertragungswalzen
ausschließen, denen Farbreibzylinder zwischengeschaltet
sind. Der letztere der beiden Farbreibzylinder
steht über zwei parallel zueinander angeordnete
Farbauftragswalzen mit dem Formzylinder in Verbindung.
Das modifizierte Feuchtwerk kann aus einem
Sprühfeuchtwerk mit einem Feuchtreibzylinder und
einer beigeordneten Glättwalze bestehen, wobei der
Farbreibzylinder über die Feuchtmittelauftragswalze 132
mit dem Formzylinder 17 in Verbindung steht.
Es ist auch möglich, den mittleren Teil 1 zwischen
den Trägern 49, 50 verschiebbar anzuordnen
(analog Rahmenteil 9; 10). Die erfindungsgemäße
Mehrfarbenrollenrotationsdruckmaschine kann insbesondere
bei nachfolgenden Druckverfahren eingesetzt werden: für
konventionellen Offsetdruck und für Anilox-Offsetdruck,
für indirekten Hochdruck sowie für wasserlosen
Offsetdruck.
Bezugszeichenliste
1 Teil, mittlerer, trägerfest (49, 50)
2 Druckwerk, (1)
3 Druckwerk, (1)
4 Druckwerk, (1)
5 Druckwerk, (1)
6 -
7.1 Rolle (9)
7.2 Rolle (10)
8.1 Rolle (9)
8.2 Rolle (10)
9 Rahmen, verschiebbar
10 Rahmen, verschiebbar
11 Druckwerk, (10)
12 Druckwerk, (10)
13 Druckwerk, (10)
14 Druckwerk, (10)
15 -
16.2 Gummituchzylinder (2)
16.3 Gummituchzylinder (3)
16.4 Gummituchzylinder (4)
16.5 Gummituchzylinder (5)
16.11 Gummituchzylinder (11)
16.12 Gummituchzylinder (12)
16.13 Gummituchzylinder (13)
16.14 Gummituchzylinder (14)
17.2 Formzylinder (2)
17.3 Formzylinder (3)
17.4 Formzylinder (4)
17.5 Formzylinder (5)
17.11 Formzylinder (11)
17.12 Formzylinder (12)
17.13 Formzylinder (13)
17.14 Formzylinder (14)
18 Feuchtwerk
19 Farbwerk
20 -
21 Farbwanne (19)
22 Farbwalze (19)
23 Farbauftragswalze (19)
24 Farbauftragswalze (19)
25 -
26 Sprüheinrichtung (18)
27 Feuchtmittelauftragswalze (18)
28 Papierbahn
29 Papierbahn
30 -
31 Berührungsstelle (16, 16)
32 Berührungsstelle (16, 16)
33 Berührungsstelle (16, 16)
34 Berührungsstelle (16, 16)
35 -
36.1 Arbeitszylinder (9)
36.2 Arbeitszylinder (10)
37.1 Arbeitszylinder (9)
37.2 Arbeitszylinder (10)
38 Führungsleiste (9)
39 Nut (1)
40 -
41.1 Schließkante (1)
41.2 Schließkante (1)
42.1 Zapfen (1)
42.2 Zapfen (1)
43.1 Zapfen (1)
43.2 Zapfen (1)
44.1 Schließkante (9)
44.2 Schließkante (10)
45 -
46.1 Sacklochbohrung (9)
46.2 Sacklochbohrung (9)
47.1 Sacklochbohrung (9)
47.2 Sacklochbohrung (10)
48.1 Sperrvorrichtung (9)
48.2 Sperrvorrichtung
49 Träger, oberer
50 Träger, unterer
51 Druckplattenwechselvorrichtung
52 Bediengang (9, 1)
53 Bediengang (10, 1)
54 Hebe- und Transporteinrichtung (16, 17)
55 -
56 Wagen (54)
57 Gestell (54)
58 Hubeinrichtung (56)
59 Hubeinrichtung (56)
60 -
61 Tragarm (59)
62 Tragarm (59)
63 Tragarm (59)
64 Traverse (62)
65 -
66 Formzylinder
a Abstand (9; 1)
b Abstand (10; 1).
2 Druckwerk, (1)
3 Druckwerk, (1)
4 Druckwerk, (1)
5 Druckwerk, (1)
6 -
7.1 Rolle (9)
7.2 Rolle (10)
8.1 Rolle (9)
8.2 Rolle (10)
9 Rahmen, verschiebbar
10 Rahmen, verschiebbar
11 Druckwerk, (10)
12 Druckwerk, (10)
13 Druckwerk, (10)
14 Druckwerk, (10)
15 -
16.2 Gummituchzylinder (2)
16.3 Gummituchzylinder (3)
16.4 Gummituchzylinder (4)
16.5 Gummituchzylinder (5)
16.11 Gummituchzylinder (11)
16.12 Gummituchzylinder (12)
16.13 Gummituchzylinder (13)
16.14 Gummituchzylinder (14)
17.2 Formzylinder (2)
17.3 Formzylinder (3)
17.4 Formzylinder (4)
17.5 Formzylinder (5)
17.11 Formzylinder (11)
17.12 Formzylinder (12)
17.13 Formzylinder (13)
17.14 Formzylinder (14)
18 Feuchtwerk
19 Farbwerk
20 -
21 Farbwanne (19)
22 Farbwalze (19)
23 Farbauftragswalze (19)
24 Farbauftragswalze (19)
25 -
26 Sprüheinrichtung (18)
27 Feuchtmittelauftragswalze (18)
28 Papierbahn
29 Papierbahn
30 -
31 Berührungsstelle (16, 16)
32 Berührungsstelle (16, 16)
33 Berührungsstelle (16, 16)
34 Berührungsstelle (16, 16)
35 -
36.1 Arbeitszylinder (9)
36.2 Arbeitszylinder (10)
37.1 Arbeitszylinder (9)
37.2 Arbeitszylinder (10)
38 Führungsleiste (9)
39 Nut (1)
40 -
41.1 Schließkante (1)
41.2 Schließkante (1)
42.1 Zapfen (1)
42.2 Zapfen (1)
43.1 Zapfen (1)
43.2 Zapfen (1)
44.1 Schließkante (9)
44.2 Schließkante (10)
45 -
46.1 Sacklochbohrung (9)
46.2 Sacklochbohrung (9)
47.1 Sacklochbohrung (9)
47.2 Sacklochbohrung (10)
48.1 Sperrvorrichtung (9)
48.2 Sperrvorrichtung
49 Träger, oberer
50 Träger, unterer
51 Druckplattenwechselvorrichtung
52 Bediengang (9, 1)
53 Bediengang (10, 1)
54 Hebe- und Transporteinrichtung (16, 17)
55 -
56 Wagen (54)
57 Gestell (54)
58 Hubeinrichtung (56)
59 Hubeinrichtung (56)
60 -
61 Tragarm (59)
62 Tragarm (59)
63 Tragarm (59)
64 Traverse (62)
65 -
66 Formzylinder
a Abstand (9; 1)
b Abstand (10; 1).
Claims (11)
1. Druckwerk für mehrfarbigen Schön- und Widerdruck
für eine Rollenrotationsdruckmaschine, bei dem zwei
Druckeinheiten in sogenannter Brückenbauweise als
Brückeneinheiten mit je zwei Farbwerken, je zwei
Formzylindern und je zwei Gummituchzylindern ausgeführt
sind, wobei die Gummituchzylinder gegeneinander
gerichtet sind und mehrere Brückeneinheiten übereinander
angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die
übereinander angeordneten Brückeneinheiten (2, 11; 3,
12; 4, 13; 5, 14) in drei Teile (9; 1; 10) trennbar
sind, in einen linken Rahmenteil (9) zur Aufnahme von
linken Farbwerken (19) mit dazugehörigen Formzylindern
(17.2 bis 17.5), in einen rechten Rahmenteil (10) zur
Aufnahme von rechten Farbwerken (19) mit dazugehörigen
Formzylindern (17.11 bis 17.14) sowie in einen mit einem
unteren Träger (50) trägerfest verbundenen mittleren
Teil (1) zur Aufnahme einer entsprechenden Anzahl
(16.2 bis 16.5; 16.11 bis 16.14) von aneinander an-
und abstellbaren Gummituchzylinderpaaren (16.2-16.11;
16.3-16.12; 16.4-16.13; 16.5-16.14), daß der
linke sowie der rechte Rahmenteil (9; 10) in einen
horizontalen Abstand (a; b) zum mittleren Teil (1)
bringbar ist.
2. Druckwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das linke und rechte Rahmenteil (9; 10) im
Betriebszustand mit dem mittleren Teil (1) verriegelbar
(48) ist.
3. Druckwerk nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß jeder Druckeinheit (2 bis 5; 11 bis
14) ein Feuchtwerk (18) zugeordnet ist.
4. Druckwerk nach Anspruch 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß jedes Farbwerk (19) rahmenfest auf
einem Einschub verschiebbar angeordnet ist.
5. Druckwerk nach Anspruch 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß jedes Feuchtwerk (18) rahmenfest auf
einem Einschub verschiebbar angeordnet ist.
6. Druckwerk nach Anspruch 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß jeder Gummituchzylinder (16.2
bis 16.5; 16.11 bis 16.14) im Seitengestell (1)
durchmesserveränderbar gelagert ist.
7. Druckwerk nach Anspruch 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß jeder Formzylinder (17.2 bis 17.5;
17.11 bis 17.14) im verschiebbaren Rahmen (9; 10)
durchmesserveränderbar gelagert ist.
8. Druckwerk nach Anspruch 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß jedes Farbwerk (19) als
Anilox-Kurzfarbwerk (19) ausgebildet ist.
9. Druckwerk nach Anspruch 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß jedes Farbwerk (19) als
konventionelles Farbwerk ausgebildet ist.
10. Druckwerk nach Anspruch 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Abstand (a; b) des linken
Rahmenteils (9) sowie des rechten Rahmenteils (10) im
Ruhezustand des Druckwerkes so bemessen ist, daß eine
Begehbarkeit ermöglicht ist.
11. Druckwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gummituchzylinder (16.2 bis 16.5; 16.11 bis
16.14) im mittleren Teil (1) verschiebbar angeordnet
sind.
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