DE440672C

DE440672C - Einrichtung zum Anlassen von Schweroelmotoren mittels Zuendoels

Info

Publication number: DE440672C
Application number: DEW69514D
Authority: DE
Original assignee: WOLF AG R
Current assignee: WOLF AG R
Priority date: 1925-05-30
Filing date: 1925-05-30
Publication date: 1927-02-14

Description

Einrichtung zum Anlassen von Schwerölmotoren mittels Zündöls. Das Andrehen von Schweröhnotoren mit hoher Verdichtung mittels Handkurbel bietet insofern Schwierigkeiten, als bei Verminderung der Kompression, wie sie sich durch die Rücksicht auf leichtes Andrehen als notwendig erweist, die Zündungen nicht mehr mit Sicherheit einsetzen.
Um diesem Übelstande abzuhelfen und das sofortige Einsetzen der Zündung beim Andrehen herbeizuführen, wird für gewöhnlich von sogenanntem Zündöl Gebrauch gemacht, etwa in der Weise, daß die Brennstoffpumpe hiermit aufgefüllt wird. Das ist umständlich und zeitraubend. Die Erfindung betrifft nun eine Vorrichtung, mit deren Hilfe die Brennstoffzuleitung zwischen Einspritzdüse und Brennstoffpumpe in einfacher Weise von Schweröl entleert und darauf mit Zündöl (z. B. Benzin) gefüllt werden kann. Zu diesem Zwecke ist ein besonderes Füllgehäuse zwischen Brennstoffpumpe und Einspritzdüse eingeschaltet, welches mit den für die Entleerung der Zuleitung von Schweröl und für ihre Auffüllung mit Leichtöl erforderlichen Füll- und Absperreinrichtungen vereinigt ist.
In der beiliegenden Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Zwischen Einspritzdüse k am Motorzylinder und der Brennstoffpumpe i ist ein besonderes Füllgehäuse a mit drei Rohranschlüssen b, c und d angeordnet. Vom Anschluß b führt eine Leitung n zum Druckraum der Brennstoffpumpe i, von c eine solche m zur Einspritzdüse k, und an den Anschluß d ist ein Rohr o und ein Behälter B für Leichtöl angeschlossen. Die vom Leichtölbehälter B kommende Leitung o kann im Füllgehäuse a mittels des Abschlußkörpers g gegen die von der Pumpe i kommende und zur Einspritzdüse k führende Leitung n, m abgesperrt werden. Die Einspritzdüse k ist in bekannter Weise mit einem Entlüftungsventil e und einem Überlaufröhrchen t versehen.
Zum Anlassen des Motors wird in folgender Weise verfahren: Mittels des Handrädchens 1a wird der Absperrkörper g im Füllgehäuse a geöffnet, wodurch die Verbindung des Leichtölbehälters B mit der Leitung zrz zur Einspritzdüse hergestellt wird. Nach Öffnung des Entlüftungsventils e und des Röhrchens t drückt nun das im Behälter B befindliche Zündöl (zweckmäßig Benzin o. dgl.) infolge seines hydraulischen Druckes - der Behälter B ist höher angeordnet als die Einspritzdüse - das in der Leitung in stehende Schweröl vor sich her und bringt es zum Ausfließen aus dem Röhrchen t. Sobald es nun vollständig aus der Leitung in verdrängt ist und das Zündöl austritt, werden der Absperrkörper g sowie das Entlüftungsventile mit dem Röhrchen t wieder geschlossen. Die Leitung 7n ist jetzt vom Füllgehäuse bis zur Einspritzdüse mit Zündöl gefüllt, und diese luftfreie Zündölsäule schließt sich unmittelbar an die von der Pumpe i kommende Schwerölsäule an. Das Andrehen und Anlassen erfolgt nun unter Zufuhr von leichtem Zündöl, dem unmittelbar das Schweröl für den normalen Betrieb nachfolgt.
Gegenüber der seitherigen zeitraubenden und umständlichen Maßnahme, die Brennstoffpumpe beim Anlassen jedesmal mit einem leichteren Brennstoff aufzufüllen, bietet die vorbeschriebene Einrichtung wesentliche Vorteile in bezug auf eine schnelle und durchaus zuverlässige Betriebsbereitschaft.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Einrichtung zum Anlassen von Schwerölmotoren mittels Zündöls, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Brennstoffpumpe (i) und Einspritzdüse (k) ein Füllgehäuse (a) eingeschaltet ist, in welches einerseits die von der Brennstoffpumpe zur Einspritzdüse führende Leitung für den normalen Betriebsstoff (Schwerölleitung 7n), anderseits eine an einen Zündölbehälter (B) angeschlossene Leitung (o) mündet.
2. Einrichtung zum Anlassen von Schwerölmotoren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Füllgehäuse ein Absperrkörper (g) angeordnet ist, welcher die Verbindung des Zündölbehälters (B) und der Zündölleitung (o) mit der Schwerölleitung (m) zu unterbrechen oder wiederherzustellen ermöglicht.
3. Einrichtung nach Anspruch i und 2, gekennzeichnet durch eine solche gegenseitige Lage des Zündölbehälters (B), der Zündölleitung, (o) und der Schwerölleitung (m), daß nach Öffnung des Absperrkörpers (g) und des Entlüftungsventils (e) an der Einspritzdüse (k) das Zündöl infolge hydraulischen Druckes das zwischen Füllgehäuse und Einspritzdüse stehende Schweröl verdrängt und im Anschlüß an das über der Pumpe bis zum Füllgehäuse stehende Schweröl eine geschlossene luftfreie Säule bildet, welche nach Abschluß des Absperrkörpers und erfolgtem Anlassen mittels des Zündstoffes durch das von der Pumpe geförderte Schweröl verdrängt wird.